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Die Erfindung betrifft ein Rohrelement nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 sowie ein Verfahren zum Befestigen eines derartigen Rohrelementes in einer rohrförmigen Öffnung.
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Derartige Rohrelemente werden oftmals als expandierbare OCTG-Liner eingesetzt, um Teilbereiche in Bohrsträngen neu auszukleiden, wobei die Abkürzung OCTG für „oil country tubular goods“ steht. Unter einem OCTG-Liner ist dabei ein Rohrelement zu verstehen, mit dessen Hilfe defekte Verbindungen oder frühere Rohrperforationen isoliert und abgedichtet werden können. Hierbei werden dann zum Teil Gummidichtelemente zur Kompensation des elastischen Spring-Backs auf das Rohrelement aufgebracht. Dies reduziert jedoch den Driftfreiraum beim Einführen des Liners in den Bohrstrang.
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In der
US 2017/0101846 A1 wird daher ein Rohrelement vorgeschlagen, welches einen zwischen Endbereichen angeordneten Mittelbereich aufweist, dessen Querschnitt im Gegensatz zu den geleichförmigen Querschnitten der Endbereiche differiert und auch zum Teil größer ist als der Querschnitt der Endbereiche. Der Mittelbereich weist dabei eine Vertiefung aus, in dem ein Füllmittel eingebracht ist, welches über die Vertiefung hinausragt, wodurch ebenfalls der Driftfreiraum beim Einführen des Liners in den Bohrstrang reduziert ist. Derartige OCTG-Liner werden in ein Bohrloch eingeführt, um defekte Verbindungen oder frühere Rohrperforationen abzudichten. Dazu wird der Mittelbereich expandiert, um das in die Vertiefungen eingebrachte Dichtmittel in den Spalt zwischen Rohrelement und Innenwandung beziehungsweise Casing des Bohrloches zu treiben. Allerdings sind die dortigen Mittelbereiche beziehungsweise Füllungen der Mittelbereiche mit Dichtmittel beziehungsweise Füllmittel nur sehr aufwendig und kompliziert herstellbar. Insbesondere ist durch die Ausgestaltung des dortigen Mittelbereichs mit einem Querschnitt, der größer ist als der Querschnitt der Außenbereiche notwendig, mit einer großen Menge von Füllmittel zu arbeiten, damit sichergestellt ist, dass der Spalt zwischen Innenwand der Bohrung beziehungsweise Casing und dem Rohrelement sicher gefüllt wird, um eine funktionierende Abdichtung zu erreichen.
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Weiterhin ist es bekannt, Dübel in Form von Injektionsankern in Bohrungen in Wände, Decken, Böden oder Mauerwerk einzubringen und durch Injektion von Füll- und Klebstoffen mit der umgebenden Matrix zu verbinden. Derartige Injektionsanker verwenden entweder separate Elastomerdübel zur Befestigung oder werden durch separate Injektionen eines Klebstoffes bei der Montage fixiert. Schwerlastdübel sind dabei noch komplexer aufgebaute Systeme, die aufwendig zu verstemmen sind hierbei nur bedingt positionierbar bleiben.
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Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Rohrelement nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zur Verfügung zu stellen, mit welchem Teilbereiche in Bohrsträngen neu ausgekleidet werden können, um defekte Verbindungen oder frühere Rohrperforationen zu isolieren beziehungsweise abzudichten, wobei eine einfache Herstellung des Rohrelementes gegeben sein soll. Ferner soll durch erfindungsgemäße Rohrelemente auch eine neue Form von Injektionsankern zur Verfügung gestellt werden. Weiterhin soll ein Verfahren zum Einbringen eines erfindungsgemäßen Rohrelementes in eine Öffnung zur Verfügung gestellt werden.
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Gelöst wird diese Aufgabe für das Rohrelement durch ein Rohrelement mit allen Merkmalen des Patentanspruchs 1. Verfahrensmäßig wird die Aufgabe gelöst durch ein Verfahren mit allen Merkmalen des Patentanspruchs 11. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung finden sich in den Unteransprüchen.
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Das erfindungsgemäße Rohrelement weist dabei zwei Endbereiche auf, zwischen denen ein Mittelbereich angeordnet ist. Der Mittelbereich ist dabei über seine Längserstreckung mit wenigstens einer umlaufenden Vertiefung versehen, sodass der Mittelbereich im Bereich der wenigstens einen umlaufenden Vertiefung einen Innenquerschnitt aufweist, der kleiner ist als der Innenquerschnitt der Endbereiche. Die wenigstens eine umlaufende Vertiefung ist dabei wenigstens teilweise mit einem Füllmittel gefüllt, welches sich in der Vertiefung radial maximal bis zur radialen Ausdehnung der Endebereiche erstreckt. Dabei ist also vorgesehen, dass das Füllmittel nicht über den Außenquerschnitt des Rohrelementes in dessen Endbereichen hinausreicht. Die wenigstens eine Vertiefung kann dabei als spanlos umlaufende Vertiefung in das Rohrelement in dessen Mittelbereich eingebracht sein. Die Vertiefungen können dabei sowohl als eingerollte Ringnuten als auch nur einfach strukturiert eingedrückte beulenförmige Vertiefungen ausgebildet sein. Die Endbereiche des Rohrelementes können weiterhin für diverse Funktionalitäten zur Verfügung stehen. Beispielhaft können hier Innen- oder Außengewinde oder Profilierungen eingebracht werden. Unter einer umlaufenden Vertiefung soll im Sinne der Erfindung sowohl eine vollständige 360° umlaufende Vertiefung auf der Oberfläche des Rohrelementes als auch einzelne Vertiefungen verstanden werden, die sich gegebenenfalls überlappen und aus denen das Füllmittel bei einem radialen Expandieren des Mittelbereichs vorzugsweise über einen geschlossenen Umfang des Rohrelementes verteilt wird.
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Durch das erfindungsgemäße Rohrelement ist es nun möglich, den Spalt zwischen der Innenwand der Öffnung und dem Rohrelement möglichst gering zu halten, sodass mit einem Minimum an Füllmittel gearbeitet werden kann, um den Spalt zu füllen und in unterschiedliche Teilbereiche zu trennen, die zum einen nunmehr das Füllmittel enthalten und zum anderen füllmittelfrei sind. Insbesondere ist bei dem erfindungsgemäßen Rohrelement gewährleistet, dass beim Einfügen des Rohrelementes in die entsprechende Öffnung kein Füllmittel verloren geht, da dieses nicht über die Außenquerschnitte der Endbereiche des Rohrelementes hinausragt. Hierdurch beschränkt das Füllmittel auch nicht den Driftfreiraum des gesamten Rohrelementes. Auch wird beim Einführen des Rohrelementes in die Öffnung verhindert, dass das in der Vertiefung angeordnete Füllmittel gegebenenfalls beschädigt wird, wodurch eine erfolgreiche Trennung des Spaltbereiches in einen füllmittelfreien Spaltbereich und einen füllmittelbefüllten Spaltbereich sichergestellt wird.
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Nach einer ersten Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, dass die Endbereiche des Rohrelementes über ihre gesamte Längserstreckung den gleichen Querschnitt aufweisen. Hierdurch ist gewährleistet, dass mit einem Minimum an Füllmittel gearbeitet werden kann, um den Spalt zwischen Rohrelement und Innenwand der Öffnung mit Füllmittel in einem mit Füllmittel befüllten Bereich zu schließen. Der Mittelbereich weist dabei nämlich in keinem Abschnitt einen Außenquerschnitt auf, der größer ist als der Außenquerschnitt der Endbereiche. Die Vertiefungen innerhalb des Mittelbereiches können dabei vollständig mit Füllmittel gefüllt sein. Allerdings ist es auch ausreichend, wenn sie nur teilweise mit Füllmittel, aber über ihren gesamten Umfang mit Füllmittel gefüllt sind. Hierdurch ist gewährleistet, dass beim Einführen des Rohrelementes in die Öffnung kein Füllmittel verloren geht oder beschädigt wird, da dieses nicht über die Vertiefungen hinausragt und der Driftfreiraum des gesamten Rohrelementes durch das Füllmittel ebenfalls unbeschränkt bleibt.
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Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn das Füllmittel als elastisches Füllmittel ausgebildet ist, sodass es sich in eingebautem Zustand besonders gut in den Spaltbereich zwischen dem Rohrelement und der Außenwand der Öffnung ausbreiten kann.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass das Füllmittel aus Hartmetallplättchen gebildet ist. Derartige Hartmetallplättchen stellen zwar eine sichere Verbindung zwischen dem Rohrelement und der Außenwand der Öffnung dar, sind aber in der Regel nicht fluiddicht.
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Um eine fluiddichte Verbindung zwischen Rohrelement und Außenwand der Öffnung herzustellen, hat es sich bewährt, als Füllmittel ein Dichtmittel einzusetzen.
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Besonders vorteilhaft ist dabei, wenn das Dichtmittel aus einem Elastomer, einem Gummi, insbesondere einem vulkanisierten oder aufgeschrumpften Gummi, einem Klebstoff, insbesondere einem mikroverkapselten Klebstoff besteht. Derartige Dichtmittel sind in der Technik bewährt und stellen besonders gute fluiddichte Verbindungen zwischen dem Rohrelement und der Außenwand der Öffnung her.
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Nach einem weiteren Gedanken der Erfindung hat es sich als vorteilhaft herausgestellt, dass das Rohrelement aus einem Stahl, insbesondere einem hochfesten Stahl gebildet ist, besonders bevorzugt aus einem TRIP- oder TWIP-Stahl. Derartige Stähle haben sich insbesondere bei der Verwendung des Rohrelementes als expandierbarer OCTG-Liner zum Isolieren und Abdichten von defekten Verbindungen oder früheren Rohrperforationen in Bohrsträngen bewährt.
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Daher ist es auch sinnvoll, wenn das Rohrelement als expandierbarer OCTG-Liner ausgebildet ist.
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Weiterhin ist es allerdings auch möglich, dass das Rohrelement als Injektionsanker ausgebildet ist.
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Weiterhin ist es ebenfalls möglich, dass das Rohrelement als Rohrverbinder, insbesondere im Sanitärbereich, oder in einer Anordnung mit wenigstens einem weiteren zuvor beschriebenen Rohrelement ausgebildet ist.
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Das erfindungsgemäße Verfahren zum Befestigen eines zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Rohrelementes in einer rohrförmigen Öffnung eines Bodens, Gesteins, Mauerwerks, Rohr oder dergleichen weist folgende Verfahrensschritte auf:
- a) Bereitstellen eines zuvor beschriebenen Rohrelementes,
- b) Einführen des Rohrelementes in die rohrförmige Öffnung, wobei zwischen dem Rohrelement und einer Innenwand der Öffnung ein Spalt gebildet ist,
- c) Aufweiten der wenigstens einen Vertiefung des Mittelbereichs des Rohrelementes, wobei das in der wenigstens einen Vertiefung angeordnete Füllmittel des Bohrelementes vollständig über dessen Umfang umlaufend in den Spalt eindringt und diesen in einen ersten und zweiten Spaltbereich trennt, wobei der zweite Spaltbereich mit dem Füllmittel gefüllt ist.
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Dabei hat es sich bewährt, dass zum Aufweiten der wenigstens einen Vertiefung des Mittelbereiches des Rohrelementes eine mechanische Formeinrichtung, wie beispielsweise eine Kugel, ein Dorn, eine Walze oder dergleichen verwendet wird.
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Dadurch wird erreicht, dass das Rohrelement nach dem Aufweiten beziehungsweise nach dem Befestigen in einer rohrförmigen Öffnung in den Endbereichen und in dem Mittelbereich eine einheitliche Wanddicke und einen einheitlichen Innenquerschnitt aufweist. Kerbstellen durch Sprünge beziehungsweise Stufen im Verlauf des Wandquerschnitts sind damit ebenso vermieden wie damit einhergehende Bauteilversagen bei Belastung durch Kompression, Torsionskräfte oder Zugkräfte.
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Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren Rückbeziehung.
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Es zeigen:
- 1 bis 4: ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rohrelementes in verschiedenen Positionen,
- 5 und 6: ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rohrelementes in zwei unterschiedlichen Positionen,
- 7: ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rohrelementes in einer unbefestigten Position,
- 8: das Rohrelement der 7 in einer befestigten Position.
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In den 1 bis 4 ist ein erstes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rohrelementes 1 im Längsschnitt dargestellt, welches als OCTG-Liner 20 ausgebildet ist. Das Rohrelement 1 weist dabei zwei Endbereiche 2 und 3 auf, zwischen denen ein Mittelbereich 4 angeordnet ist. Die beiden Endbereiche 2 und 3 des Rohrelementes 1 weisen dabei zur Längserstreckung des Rohrelementes 1 einen senkrecht stehenden gleichen Querschnitt auf. Der Querschnitt des Rohrelementes 1 in seinem Mittelbereich 4 variiert dabei durch in das Rohrelement 1 eingebrachte vier Vertiefungen 5, 6, 7 und 8, welche um das Rohrelement 1 umlaufend ausgebildet sind. Durch diese Vertiefungen verringert sich der Querschnitt senkrecht zur Längserstreckung des Rohrelementes 1 in dessen Mittelbereich 4, sodass sich der Mittelbereich 4 nicht über die Endbereiche 2 und 3 des Rohrelementes 1 radial hinaus erstreckt.
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In den vier Vertiefungen 5, 6, 7 und 8 ist vorliegend ein als Dichtmittel ausgebildetes Füllmittel 11 eingebracht, welches sich ebenfalls nicht radial über den Querschnitt der Endbereiche 2 und 3 des Rohrelementes 1 hinaus erstreckt. Durch diese Ausgestaltung hat das vorliegende Rohrelement 1 in seinen Endbereichen 2 und 3 seine maximale radiale Ausdehnung, sodass mittels des Querschnittes senkrecht zur Längserstreckung des Rohrelementes 1 dieses an eine Öffnung 12 angepasst werden kann, in welche es eingeführt werden soll.
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In der 1 ist das Rohrelement 1 bereits in die dortige Öffnung 12 eingeführt, welches hier vorliegend durch ein Außenrohr 18 mit einer Innenwand 13 gebildet ist. Zwischen dem Rohrelement 1 und der Innenwand 13 des Außenrohres 18 ist dabei ein Spalt 14 gebildet.
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Ferner ist in der 1 ebenfalls bereits dargestellt, dass ein Dorn 17, der vorliegend als Ziehdorn asugebildet ist, bereits in das Rohrelement 1 eingeführt ist. In der Darstellung gemäß 1 wurde der Dorn 17 allerdings noch nicht durch das Rohrelement 1 hindurch geführt, sodass das Rohrelement 1 noch innerhalb des Außenrohrs 18 positionierbar ist.
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In 2 ist nunmehr das Rohrelement 1 dargestellt, nachdem der Dorn 17 durch das Rohrelement 1 hindurch geführt wurde. Deutlich zu erkennen ist dabei, dass die Vertiefungen 5 bis 8 des Rohrelementes 1 der 1 nunmehr aufgeweitet wurden und das Rohrelement 1 in seinem Mittelbereich 4 jetzt zumindest annähernd den gleichen Durchmesser senkrecht zu seiner Längserstreckung aufweist, wie in seinen Endbereichen 2 und 3. Dabei wurde das als Dichtmittel ausgebildete Füllmittel 11 aus den Vertiefungen 5 bis 8 heraus gedrängt, wobei es sich in einem Spaltbereich 16 des Spaltes 14 angeordnet hat und dabei den Bereich zwischen der Innenwand 13 des Außenrohres 18 und dem Rohrelement 1 befüllt. Hierdurch wird eine abdichtende Verbindung zwischen dem Außenrohr 18 und dem Rohrelement 1 hergestellt, sodass defekte Verbindungen oder Rohrperforationen innerhalb des Außenrohres 18 isoliert und abgedichtet sind. Dabei bleiben weitere Spaltbereiche 15 des Spaltes 2 zwischen Rohrelement 1 und Außenrohr 18 füllmittelfrei.
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Nachdem das Rohrelement 1 derart in dem Bohrstrang positioniert und fixiert wurde, ist es nunmehr möglich, durch den Bohrstrang fluidverlustfrei zu fördern, da die Perforationen innerhalb des Bohrstranges beziehungsweise des Außenrohrs 18 abgedichtete wurden.
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Die 3 zeigt nunmehr das Rohrelement der 1 innerhalb des Außenrohres 18 positioniert, wobei hierbei nunmehr ein anderer Dorn 17 zum Aufweiten des Mittelbereiches 4 verwendet wird. Im Gegensatz zu dem als Ziehdorn ausgebildeten Dorn 17 der 1 und 2 ist dieser Dorn 17 nunmehr mittels eines Fluids druckantreibbar. Wie in der 1 ist auch hier im Mittelbereich 4 das Rohrelement 1 mit Vertiefungen 5 bis 8 versehen, welche mit als Dichtmittel ausgebildeten Füllmittel 11 gefüllt sind.
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Nachdem der Dorn 17 durch ein Fluid druckbeaufschlagt wurde, bewegt der Dorn 17 sich durch das Rohrelement 1 hindurch. Beginnend von dem Endbereich 3 durchläuft der Dorn 17 das Rohrelement 1 und erreicht den Mittelbereich 4 des Rohrelementes 1, wobei bei einem weiteren Verfahren des Dorns 17 die Vertiefungen 5 bis 8 radial nach außen expandiert werden, sodass sich das als Dichtmittel ausgebildete Füllmittel wiederum in den Spalt 14 zwischen dem Außenrohr 18 und dem Rohrelement 1 ausbreitet und das Rohrelement 1 mit dem Außenrohr 18 abdichtend verbindet.
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4 zeigt den Zustand nach dem Durchführen des Dorns 17 durch das Rohrelement 1, wobei der Dorn 17 sich hierbei noch im Endbereich 2 des Rohrelementes 1 befindet. Auch bei Verwendung eines Dorns 17 gemäß den 3 und 4 ist natürlich möglich, ein perforiertes Außenrohr eines Bohrloches wieder zu isolieren und abzudichten, sodass fluidverlustfrei durch das Bohrloch gefördert werden kann.
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Die 5 und 6 zeigen nunmehr ein zweites Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rohrelementes 1, welches wiederum als OCTG-Liner 20 ausgebildet ist und in zwei Endbereiche 2 und 3 und einen dazwischen liegenden Mittelbereich 4 aufgeteilt ist. Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel der 1 bis 4 ist bei diesem Rohrelement 1 im Mittelbereich 4 nur eine Vertiefung 9 angeordnet, die das Rohrelement 1 aber ebenfalls vollständig umläuft.
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Innerhalb der Vertiefung 9 ist auch bei diesem Ausführungsbeispiel wiederum ein als Dichtmittel ausgebildetes Füllmittel 11 eingebracht, das sich radial aber auch nicht über die Endbereiche 2 und 3 des Rohrelementes 1 erstreckt. Der Dorn 17 der bei diesem Ausführungsbeispiel zum Aufweiten des Mittelbereiches 4 des Rohrelementes 1 zum Einsatz kommt, entspricht dem Dorn 17, der bei dem Ausführungsbeispiel der 1 bis 4 in den 3 und 4 zum Einsatz kommt.
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In der 5 ist dieser Dorn 17 nunmehr vor seinem Eintritt in den Endbereich 3 des Rohrelementes 1 dargestellt. Wie in der 5 verdeutlicht, existiert auch hierbei ein Spalt 14 zwischen dem Rohrelement 1 und der Innenwand 13 des Außenrohres 18.
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In der 6 ist der Dorn 17 nun bereits durch das Rohrelement 1 hindurchgeführt und befindet sich im Endbereich 2 des Rohrelementes 1. Auch hierbei hat sich nunmehr die Vertiefung 9 im Mittelbereich 4 des Rohrelementes 1 verflüchtigt, da diese beziehungsweise der Mittelbereich 4 durch den Dorn 17 radial nach außen expandiert wurde. Bei dieser Expansion wurde das als Dichtmittel ausgebildete Füllmittel 11 aus der Vertiefung 9 herausgetrieben, sodass in einem Spaltbereich 16 der Spalt 14 mit dem Füllmittel 11 befüllt wurde und so eine abdichtende Verbindung zwischen dem Außenrohr 18 und dem Rohrelement 1 hergestellt wurde. In weiteren Spaltbereichen 15 ist der Spalt 14 weiterhin füllmittelfrei. Auch hierbei ist nunmehr eine mögliche Perforation innerhalb des Außenrohres 18 isoliert und abgedichtet, sodass Fluid wieder Verlust frei gefördert werden kann.
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In der 7 ist nunmehr ein drittes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Rohrelementes 1 dargestellt. Dieses Rohrelement 1 ist nunmehr als Injektionsanker 21 ausgebildet und weist in seinem einen Endbereich 3 einen profilierten Bohrer 22 auf, der an seinem Ende mit einer Injektionsöffnung 23 versehen ist und mit dem eine entsprechende Öffnung 12 für einen Injektionsanker in ein Gestein 19 eingebracht werden kann.
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In seinem Mittelbereich 4 weist das Rohrelement 1 in diesem Ausführungsbeispiel ebenfalls eine Vertiefung 10 auf, welche mit einem als Dichtmittel ausgebildeten Füllmittel 11 befüllt ist. An den Mittelbereich des Rohrelementes 1 schließt sich dann ein dem Endbereich 3 gegenüberliegender Endbereich 2 an.
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In der 7 ist der Injektionsanker 21 durch Bohren bereits in eine Öffnung innerhalb des Gesteins 19 eingeführt.
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Um nunmehr den Injektionsanker 21 in dem Gestein 19 zu fixieren, ist es vorgesehen, den Injektionsanker mit einem Injektionsmittel 24, beispielsweise Beton, zu befüllen und dieses Injektionsmittel mittels eines Dorns 17 beziehungsweise Stempels über die Injektionsöffnung 23 aus dem Injektionsanker heraus zu treiben.
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Beim Verfahren des Dorns 17 innerhalb des Rohrelementes 1 wird dabei die Vertiefung 10 im Mittelbereich 4 des Rohrelementes 1 nach außen expandiert, sodass das Rohrelement 1 in seinem Mittelbereich 4 den gleichen Querschnitt senkrecht zu seiner Längserstreckung annimmt, wie in seinen Endbereichen 2 und 3. Dabei wird das als Dichtmittel ausgebildete Füllmittel 11 aus der Vertiefung 10 heraus getrieben und verbindet das Rohrelement 1 mit dem Gestein 19. Gleichzeitig wird dabei der Spalt 12, welcher nicht mit dem Füllmittel 11 ausgefüllt wurde, mit dem Injektionsmittel befüllt, sodass sowohl der Spalt 14, der nicht mit Füllmittel 11 befüllt ist, als auch der Endbereich 3 des Rohrelementes 1 mit dem Injektionsmittel befüllt ist, wo es durch Aushärten den Injektionsanker 21 innerhalb des Gesteins 19 fixiert.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Rohrelement
- 2
- Endbereich
- 3
- Endbereich
- 4
- Mittelbereich
- 5
- Vertiefung
- 6
- Vertiefung
- 7
- Vertiefung
- 8
- Vertiefung
- 9
- Vertiefung
- 10
- Vertiefung
- 11
- Füllmittel
- 12
- Öffnung
- 13
- Innenwand
- 14
- Spalt
- 15
- Spaltbereich
- 16
- Spaltbereich
- 17
- Dorn
- 18
- Außenrohr
- 19
- Gestein
- 20
- OCTG-Liner
- 21
- Injektionsanker
- 22
- Bohrer
- 23
- Injektionsöffnung
- 24
- Injektionsmittel
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2017/0101846 A1 [0003]