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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein mehrteiliges Tragesystem für Babys und Kleinkinder umfassend zwei elastischen Schlingen, zwei mit den elastischen Schlingen verbundenen Rückenteilen, und einem Übertuch.
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Stand der Technik
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Das Tragen von Babys und Kleinkindern direkt am Körper kann mithilfe einer Reihe von unterschiedlichen Tragesystemen bewerkstelligt werden. Wichtige Kriterien, die erfüllt werden müssen, sind zum einen eine korrekte Positionierung des Kindes, die Haltungsschäden oder Fehlstellungen sowohl beim Tragendenden als auch beim Kind verhindert und zum anderen Tragekomfort und leichte Handhabung beim Anlegen eines solchen Tragesystems.
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Klassische Tragetücher ermöglichen abhängig von der Bindetechnik das Tragen des Kindes in unterschiedlichen Positionen und bieten zumeist eine relativ gute Fixierung des Kindes, da das Tuch beliebig eng geschnürt werden kann. Nachteilig ist jedoch die durch die Ausmaße des Tragetuchs bedingte Unhandlichkeit des Systems, die das Anlegen z.B. auf engem Raum schwierig macht. Die allmähliche Lockerung der Bindung macht im Alltag ein beständiges Nachjustieren erforderlich. Zudem erfordert das richtige Anlegen eines Tragetuchs einige Übung.
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Bei der zweiten Art von Tragesystemen wird das Kind in eine vorgefertigte Trage gesetzt, die mithilfe eines Gürtels oder Gurtes am Tragenden z.B. im Becken- oder Schulterbereich fixiert wird (vertrieben z.B. als Manduca® oder Marsupi). Während diese Systeme leicht zu handhaben sind, ist aufgrund der fehlenden Einstellbarkeit nicht für jede Größe des Kindes ein optimaler Sitz gegeben. Meist ist zudem nur eine einzige Trageposition möglich. Schließlich lassen sich derartige Systeme aufgrund der festen Gurte schlecht verstauen und sind auch schwerer als Systeme, die nur aus Stoffbahnen bestehen.
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Aus der
EP 2389846 A1 ist ein System bekannt, das aus zwei Schlingen und einem Verbindungselement besteht. Die Schlingen bestehen durchgängig aus gestricktem Stoff, wobei sie einen engmaschigen und einen weitmaschigen Teil umfassen. Weiterhin umfasst das System ein Verbindungselement, das zwischen den Schlingen angebracht werden kann, um eine zusätzliche Stützung des Kopfes zu erreichen. Allerdings ist aufgrund der geringen Größe des Verbindungselements keine zuverlässige Sicherung des Kopfes möglich. Zudem schränkt das Verbindungselement die Anzahl der möglichen Tragepositionen deutlich ein. Schließlich lösen die beschriebenen Schlingen auch nicht das Problem der Überdehnung der Schlingen, da selbst ein engmaschig gestrickter Stoff keine echte Zugfestigkeit bieten kann.
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Die
DE 20 2012 012 268 U1 beschreibt ein Tragesystem, das aus zwei Schlingen und einem Top besteht. Bei dem Top handelt es sich um fest vernähtes Kleidungsstück, das in seiner Größe nicht veränderbar ist. Dadurch kann es nicht an die Größe bzw. Umfang von Tragendem und Kind angepasst werden, so dass es in einer Vielzahl von Fällen entweder zu eng oder zu weit ist und somit die Aufgabe der Stabilisierung und Fixierung des Kindes nicht erfüllt. Zudem kann mit dem beschriebenen Tragesystem nur eine Trageposition, nämlich die Wickelkreuztrage, realisiert werden.
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Ebenfalls bekannt ist ein in
AT 507065 beschriebenes und unter dem Handelsnamen „Babytuch“ vertriebenes Tragesystem, das aus zwei nicht-elastischen Schlingen besteht. Aufgrund der fehlenden Elastizität und somit der fehlenden Vorspannung wird das Kind jedoch nicht in der anatomisch korrekten Position fixiert, was zu gefährlichen Fehlstellungen führen kann. Ein zusätzliches Element zur Stabilisierung von Kopf, Nacken und Rücken fehlt ebenfalls. Zudem muss dieses System aufgrund der fehlenden Anpassbarkeit für eine bestimmte Größe von Kind und Tragendem gekauft werden.
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Aufgabe der Erfindung ist also, ein Tragesystem bereitzustellen, das feste und elastische Elemente miteinander vereint und für eine ausreichende Stabilisierung des Kopfes und Rückens des Kindes sorgt. Das Tragesystem soll einerseits flexibel genug sein, damit unterschiedlich große Kinder in verschiedenen, anatomisch korrekten Trageposition fixiert werden können, und andererseits unkompliziert in der Handhabung sowie leicht zu transportieren sein.
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Darstellung der Erfindung
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Das Problem wird gelöst durch ein mehrteiliges Tragesystem, bestehend aus zwei elastischen Schlingen, zwei festen Rückenteilen sowie einem Übertuch. Die Kombination dieser Elemente führt zu einem sicheren Tragesystem, das für den Tragenden Komfort und leichte Handhabung bietet und das Kind über die gesamte Tragedauer in einer anatomisch korrekten Position hält.
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Die zwei Schlingen sind flexibel und elastisch. In einer Ausführungsform weisen sie die Form eines Schlauchs auf und sind mehrlagig, bevorzugt zweilagig gefertigt, was für zusätzliche Stabilität sorgt. In einer anderen, bevorzugten Ausführungsform bestehen die Schlingen aus einer einfachen Lage Stoff, d.h. sie sind einlagig. Zur besseren Haltbarkeit können die Schlingen ein- oder mehrfach gesäumt sein. In der einlagigen Ausführungsform sind die Schlingen dünner und damit einerseits besser für warme Temperaturen geeignet, andererseits auch leichter zu transportieren. Als Material kann in jedem Fall ein elastischer, gewirkter oder gestrickter Stoff verwendet werden, z.B. Baumwolle, Viskose, Elasthan®, Nylon®, Polyester, Wolle und/oder Seide. Dadurch, dass die Schlingen in alle Richtungen dehnbar sind, entsteht beim Anlegen je nach Größe und Gewicht des Kindes eine Vorspannung, die das Kind in der gewünschten Position hält. Gleichzeitig behält das Kind eine gewisse Bewegungsfreiheit.
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Jede Schlinge ist mit beiden Enden an einem der beiden festen Rückenteile befestigt, d.h. eine Schlinge bildet zusammen mit einem Rückenteil einen in sich geschlossenen Kreis. Die Rückenteile können verschiedene Formen haben, z.B. rechteckig, quadratisch, elliptisch, rund oder kreuzförmig. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Rückenteile rechteckig. Die Rückenteile bestehen aus einem festen Material, sie können z.B. fest gewebt sein aus Baumwolle, Viskose, Elasthan®, Nylon®, Polyester, Wolle und/oder Seide oder aus einem anderen, nicht dehnbaren Material, z.B. Vliesstoffen, Tyvek®, PE bestehen.
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Die Befestigung der Schlingenenden an den Rückenteilen kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist ein Rückenteil fest mit beiden Enden einer Schlinge verbunden, z.B. durch Vernähen, Verkleben oder Vernieten. Die Mehrweite der Schlingen kann an den Rückenteilen durch Faltenlegung, Raffung oder Schnittveränderung (z.B. Verjüngung) befestigt werden. Wenn beide Schlingenenden fest mit dem jeweiligen Rückenteil verbunden sind, bietet das Tragesystem besondere Stabilität.
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In einer weiteren Ausführungsform sind die Schlingen nur mit jeweils einem Ende fest mit dem jeweiligen Rückenteil verbunden, wohingegen das zweite Ende trennbar mit dem Rückenteil verbunden ist. Die trennbare Verbindung kann z.B. über einen Klettverschluss, einen Reißverschluss, Knöpfe, Druckknöpfe, Schnallen oder Haken erfolgen. In einer weiteren Ausführungsform sind die Schlingen jeweils an beiden Enden trennbar mit dem jeweiligen Rückenteil verbunden. Die trennbare Verbindung der Rückenteile mit den Enden der Schlingen ermöglicht eine zusätzliche Anpassung der Länge und somit eine bessere Anpassbarkeit auf die Bedürfnisse und Physiognomie von Tragendem und Kind.
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Die festen Rückenteile verringern die Spannung auf die elastischen Schlingen und verhindern somit deren Überdehnung. Durch die Kombination aus festem und elastischen Stoff wird das Kind stabil in der gewünschten Position gehalten und ein Verrutschen in eine anatomisch ungünstige Position verhindert. Außerdem geben die festen Rückenteile der tragenden Person Stabilität und Halt und erhöhen den Tragekomfort.
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Schließlich weist das erfindungsgemäße Tragesystem ein Übertuch mit zwei freien Enden auf. Das Übertuch kann sowohl aus einer einzigen Stoffbahn als auch aus einem Zwischenstück mit zwei links und rechts vom Zwischenstück angeordneten Bindebändern bestehen. Als Material können sowohl elastische oder unelastische Materialien ausz.B. Baumwolle, Viskose, Elasthan®, Nylon®, Polyester, Wolle/Seide verwendet werden. Besteht das Übertuch aus einem Zwischenstück mit Bindebändern, so kann das Zwischenstück durch Faltenlegung, Raffung oder Schnittveränderung an die Breite der Bänder angepasst werden.
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Das Übertuch ist dafür geeignet, dass die freien Enden von einer ersten Seite ausgewählt aus Vorder- und Rückseite des Rumpfes des Tragenden über die Flanken des Tragenden auf die zweite Seite ausgewählt von Vorder- und Rückseite des Rumpfes des Tragenden verlaufen, dort gekreuzt werden, auf die erste Seite ausgewählt von Vorder- und Rückseite des Rumpfes des Tragenden zurückgeführt und dort geknotet werden, wobei die erste Seite ungleich der zweiten Seite ist.
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Bevorzugt können alle Elemente aus einem rutschfesten Material sein.
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Bei bestimmungsgemäßem Gebrauch umschließt das Übertuch zum Beispiel auf der Vorderseite des Rumpfes des Tragenden das in den Schlingen liegende Kind, verläuft mit den Bindenbändern oder Enden der Stoffbahn über beide Flanken des Tragenden unter dessen Armen zum Rücken des Tragenden, wobei die Bindebänder oder Enden der Stoffbahn auf dem Rücken gekreuzt werden, und ist auf der Vorderseite des Tragenden oberhalb des Bauchnabels des Tragenden und unterhalb des Gesäßes des Kindes mithilfe der dort geknoteten Bindebänder oder Enden der Stoffbahn befestigt.
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Ebenfalls möglich ist es, dass das Übertuch auf dem Rücken des Tragenden das Kind umschließt, mit den Bindenbändern oder Enden der Stoffbahn über beide Flanken des Tragenden unter dessen Armen zur Vorderseite des Rumpfes des Tragenden verläuft, wobei die Bindebänder oder Enden der Stoffbahn auf der Vorderseite gekreuzt werden, und auf dem Rücken des Tragenden mithilfe der dort geknoteten Bindebänder oder Enden der Stoffbahn befestigt ist.
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Das Übertuch sorgt für eine zusätzliche Stabilisierung des Kindes in der gewünschten Position, insbesondere des Kopfes, des Rückens und der Wirbelsäule. Dadurch, dass das Übertuch am Rumpf des Tragenden von vorne nach hinten und wieder nach vorne bzw. von hinten nach vorne und wieder nach hinten gebunden wird, ist es besonders gegen Verrutschen gesichert und behält so auch bei längerem Tragen seine Position. Da das Übertuch beliebig an die Größe und Bedürfnisse von Tragendem und Kind angepasst werden kann, ermöglicht es ein sicheres Fixieren von Babys und Kindern jeder Größe.
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Beim bestimmungsgemäßen Gebrauch ermöglicht das erfindungsgemäße Tragesystem das Tragen des Kindes in verschiedenen Positionen.
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Durch die Kombination der einzelnen Komponenten, d.h. die zwei elastischen Schlingen, die zwei mit den Enden der Schlingen verbundenen festen Rückenteile und das Übertuch, ist es möglich, das Kind in einer Anschmiegeposition zu tragen, bei der sich das Kind oberhalb der Brust an den Oberkörper des Tragenden schmiegen kann, dabei aber gleichzeitig die anatomisch wichtige Anhock-Spreiz-Stellung beibehält. Damit das Kind in dieser Position getragen werden kann, ist es notwendig, dass im Tragesystem elastische und feste Elemente kombiniert sind, da nur so die anatomisch korrekte Position eingenommen werden kann. Gleichzeitig ist das Übertuch notwendig, um die Fixierung des Kindes in dieser Position zu erreichen.
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Da das Kind in dieser Position halb liegt, ist sie besonders zum Schlafen geeignet, wobei hier, anders als bei Schlafpositionen in anderen Tragesystemen, die Atemwege frei bleiben. Die Anschmiegeposition sorgt zudem für eine gute Stabilisierung des Kopfes, was besonders bei Neugeborenen wichtig ist, da hier Nacken und Rückenmuskulatur schwach ausgebildet sind. Vorteilhaft an der Anschmiegeposition ist auch, dass das Kind alles beobachten kann, ohne den Kopf verdrehen zu müssen, und somit eher gewillt ist, in dieser Position zu bleiben. Zudem kann in dieser Position Hautkontakt stattfinden, der besonders für Frühchen und Neugeborene zur Ausbildung der Mutter-Kind-Bindung von großer Wichtigkeit ist.
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In der Anschmiegeposition sind die Rückenteile einander überlappend mittig im oberen Drittel des Rückens des Tragenden angeordnet, wobei die Schlingen zueinander kreuzweise und jeweils über einer Schulter des Tragenden angeordnet sind und zugleich über die der Schulter gegenüberliegende Flanke des Tragenden, vorzugsweise mittig zwischen Achsel und Taille, verlaufen. Das Gewicht des Kindes wird in den Tragepositionen von beiden Schlingen getragen. Das Übertuch umschließt das Kind hierbei, ist auf dem Rücken des Tragenden gekreuzt und vorne auf dem Rumpf des Tragenden unterhalb des Gesäßes des Kindes geknotet.
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Neben der Anschmiegeposition kann das Kind mit dem erfindungsgemäßen Tragesystem auch in der Wickelkreuztrage, dem Hüftsitz oder auf dem Rücken getragen werden. Ebenfalls möglich ist das Tragen des Kindes in der Känguru-Position, bei der das Kind wie in der Wickelkreuztrage sitzt, sich die angehockten Beine des Kindes jedoch innerhalb der Schlingen befinden.
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Insgesamt ist mit dem erfindungsgemäßen Tragesystem jede Trageposition möglich, die auch mit den aus dem Stand der Technik bekannten Systemen eingenommen werden kann, wobei durch die Kombination aus elastischen und festen Elementen und dem zusätzlichen Übertuch eine optimale Fixierung des Kindes inklusive Stabilisierung von Kopf, Nacken und Rücken erreicht werden kann, ohne dass dem Kind jeglicher Bewegungsfreiraum genommen wird.
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Das Anlegen des erfindungsgemäßen Tragesystems erfordert keine besondere Schulung, sondern erfolgt schnell und intuitiv.
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Da alle Komponenten des Tragesystems lediglich aus Stoffbahnen bzw. leichten Materialien bestehen, hat das Tragesystem wenig Eigengewicht und ein geringes Packmaß.
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Das Material der Komponenten des erfindungsgemäßen Tragesystems kann an den jeweiligen Verwendungszweck angepasst. So sind in einer Ausführungsform alle Komponenten des Tragesystems aus einem wasserabweisenden Material, sodass das Tragesystem z.B. unter der Dusche, im Schwimmbad oder am Meer genutzt werden kann. In einer weiteren Ausführungsform kann ein formbeständiges Kunstfasermaterial verwendet werden, um zusätzliche Stabilität bei sportlichen Aktivitäten zu bieten. Schließlich kann auch ein unbehandeltes, naturbelassenes Material verwendet werden, um allergische Reaktionen bei Kontakt mit der Haut des Kindes zu vermeiden.
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In einer Ausführungsform umfasst das Tragesystem zusätzlich einen Aufbewahrungsbeutel zum Verstauen und Transportieren. Somit ist das erfindungsgemäße Tragesystem leicht zu transportieren.
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Figurenliste
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- 1 zeigt eine erfindungsgemäße Schlinge und Rückenteil in der seitlichen Draufsicht.
- 2 zeigt das erfindungsgemäße Rückenteil und die daran befestigte Schlinge in einer perspektivischen Vorderansicht.
- 3 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Übertuchs.
- 4 zeigt Schnittmuster der einzelnen Komponenten des erfindungsgemäßen Tragesystems.
- 5 zeigt eine Anordnung der erfindungsgemäßen Schlingen.
- 6 zeigt eine Anordnung der erfindungsgemäßen Schlingen und des Übertuchs in der Anschmiegeposition.
- 7 zeigt eine weitere Anordnung der erfindungsgemäßen Schlingen und des Übertuchs in der Wickelkreuztrage.
- 8 zeigt eine Anordnung der erfindungsgemäßen Rückenteile und des Übertuchs.
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Bevorzugte Ausführungsformen
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1 zeigt eine erfindungsgemäße Schlinge 1 mit dem daran befestigten Rückenteil 2, wobei die Schlinge 1 in der Figur längs halbiert dargestellt ist. In der dargestellten Ausführungsform ist das sichtbare Ende der Schlinge 10 fest mit dem Rückenteil 2 verbunden. In der 1 ist die Mehrbreite der Schlinge 1 durch Raffung und Faltenlegung an die Breite des Rückenteils 2 angepasst. Genauso umfasst die Erfindung jedoch Ausführungen, bei denen die Breite des Rückenteils 2 genau der Breite der Schlinge 1 entspricht.
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In der 2 ist eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemäßen Schlinge 1 mit daran befestigtem Rückenteil 2 gezeigt. Hier sind beide Schlingenenden 10 und 10' fest mit dem Rückenteil 2 verbunden.
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3 zeigt ein erfindungsgemäßes Übertuch 3 in der Draufsicht. In der dargestellten Ausführungsform umfasst das Übertuch 3 ein Zwischenstück 32 und zwei Bindebänder 30, 30'. Das Übertuch 3 ist gerafft, um in der Breite an die Breite der Bindebänder 30, 30' angepasst zu werden.
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4 zeigt die Schnittmuster der einzelnen Komponenten. Die Länge einer Schlinge 1,1' beträgt etwa 75-100 cm je nach Größe des Tragenden. Die Breite einer Schlinge 1,1' liegt typischerweise bei etwa 50-70 cm, bevorzugt bei 55-65 cm, am meisten bevorzugt bei 60 cm, wobei diese Breite entweder durch eine einfache Stoffbahn oder durch Zusammenlegen und Vernähen einer doppelt so breiten Stoffbahn entsteht. Ein Rückenteil 2, 2' hat üblicherweise die Maße von etwa 20 bis 30 cm, am meisten bevorzugt 21-27 in der Länge und 8-18 cm, bevorzugt 10 cm in der Breite. Das Übertuch besteht in einer Ausführungsform aus einem einlagigen Zwischenstück 32, welches typischerweise eine Breite von 40-60 cm, bevorzugt 45 cm und eine Länge von 55-75 cm, bevorzugt 65 cm hat, sowie Bindebändern 30, 30' mit einer Länge von mind. 1 m.Die Breite der Bindebänder 30, 30' ist angepasst an die Breite der Rückenteile und beträgt 8-18 cm, bevorzugt 10 cm. Alternativ kann das Übertuch 3 auch aus einer einzigen, ein-oder mehrlagigen Stoffbahn bestehen mit einer Länge von 2-2,7 m, bevorzugt 2,4 m und einer Breite von 50-70 cm. Alle Elemente können zur besseren Haltbarkeit ein- oder mehrfach gesäumt sein.
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5 zeigt, wie die Schlingen 1, 1' auf dem Tragenden 5 angeordnet sind, wobei das Übertuch zur besseren Sichtbarkeit nicht dargestellt ist. Hierbei sind die Rückenteile 2, 2' (nicht gezeigt) auf dem Rücken des Tragenden 5 angeordnet. Die an den Rückenteilen 2, 2' befestigten Schlingen 1,1' verlaufen über je eine Schulter des Tragenden 5 weiter über die der Schulter gegenüberliegende Flanke des Tragenden 5 unter dessen Achsel zurück zum jeweiligen Rückenteil 2, 2', an dem sie befestigt sind. Die Schlingen 1,1' können auf der Vorderseite des Rumpfes des Tragenden 5 mittig vor dem Bauch des Tragenden 5 oder seitlich im Bereich des Hüftknochen des Tragenden 5 gekreuzt sein, wobei sie eine mehrlagige Tasche bilden, in der das Kind 6 getragen werden kann. Ebenso können die Rückenteile 2, 2' auf der Brust des Tragenden 5 angebracht sein, so dass sich die Schlingen auf der Rückseite des Rumpfes des Tragenden 5 kreuzen und dort eine mehrlagige Tasche bilden, in der das Kind 6 getragen werden kann.
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In 6 ist gezeigt, wie das Kind 6 mithilfe des erfindungsgemäßen Tragesystems von einem Tragenden 5 in der Anschmiegeposition getragen werden kann. Hierbei ruht das Kind in der von den Schlingen 1,1' gebildeten Tasche, wobei sein Körper seitlich zum Rumpf des Tragenden liegt. Es kann sowohl auf der rechten Seite als auch auf der linken Seite getragen werden. Das Übertuch 3 stabilisiert Kopf und Rücken des Kindes 6 und sorgt insbesondere dafür, dass die Beine des Kindes 6 in der Anhock-Spreiz-Stellung fixiert werden. Die Bindebänder 30 sind unterhalb des Gesäßes des Kindes 6 und oberhalb des Bauchnabels des Tragenden 5 geknotet, so dass das Übertuch 3 nicht verrutschen kann.
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7 zeigt, wie das Kind 6 mithilfe des erfindungsgemäßen Tragesystems von einem Tragenden 5 in der Wickelkreuztrage getragen werden kann. Hierbei ruht das Kind in der von den Schlingen 1,1' gebildeten Tasche, wobei die Vorderseite seines Körpers der Vorderseite des Tragenden 5 zugewandt ist. Das Übertuch 3 stabilisiert Kopf und Rücken des Kindes 6 und sorgt insbesondere dafür, dass die Beine des Kindes 6 in der Anhock-Spreiz-Stellung fixiert werden. Die Bindebänder 30 sind unterhalb des Gesäßes des Kindes 6 und oberhalb des Bauchnabels des Tragenden 5 geknotet, so dass das Übertuch 3 nicht verrutschen kann.
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8 zeigt eine Rückenansicht des Tragenden 5 bei der Benutzung des erfindungsgemäßen Tragesystems. Die Rückenteile 2, 2' überlappen einander kreuzweise etwa im oberen Drittel des Rückens des Tragenden 5. Die an den Rückenteilen 2, 2' mit den Schlingenenden 10, 10', 10", 10“‘ befestigten Schlingen 1,1' verlaufen über je eine Schulter zur Vorderseite des Rumpfes des Tragenden 5 weiter über die gegenüberliegende Flanke des Tragenden 5 unter der Achsel zurück zum jeweiligen Rückenteil 2, 2', an dem sie befestigt sind. Die freien Enden der Stoffbahn des Übertuchs 3 sind etwa oberhalb der Taille des Tragenden 5 miteinander gekreuzt und verlaufen dann wieder zur Vorderseite des Rumpfes des Tragenden 5.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2389846 A1 [0005]
- DE 202012012268 U1 [0006]
- AT 507065 [0007]