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Gebiet der Technik
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Die Erfindung betrifft eine Küchenmaschine mit einer ein berührungsempfindliches Bedienfeld aufweisenden Mensch-/Maschinenschnittstelle zur Eingabe von Steuerbefehlen durch lokales Berühren des Bedienfeldes, wobei eine Steuereinrichtung von der Berührungsstelle auf dem Bedienfeld und/oder einer zeitlichen Abfolge mehrerer Berührungen des Bedienfeldes abhängige Steuerdaten zur Steuerung der Küchenmaschine erzeugt, und mit einer Kraft-Mess-Einrichtung zur Abgabe eines Kraft-Mess-Wertes an die Steuereinrichtung.
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Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verfahren zum Betrieb eines Küchengerätes wobei zur Erzeugung von Steuerdaten zur Steuerung der Küchenmaschine ein berührungsempfindliches Bedienfeld einer Mensch-/ Maschinenschnittstelle an einer Berührungsstelle auf dem Bedienfeld und/oder in einer zeitlichen Abfolge mehrfach berührt wird und wobei eine Kraft-Mess-Einrichtung einen Kraft-Mess-Wert erzeugt, den die Steuereinrichtung auswertet.
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Stand der Technik
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Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist aus der
DE 10 2009 054 242 A1 vorbekannt. Beschrieben wird dort eine Küchenmaschine und ein Verfahren zum Betrieb einer Küchenmaschine, wobei die Küchenmaschine ein Gehäuse aufweist, welches mit am Gehäuse befestigten Füßen auf einem Untergrund aufgeständert werden kann. Eine Gehäuseaußenseite besitzt Bedienelemente. Diese Bedienelemente umfassen Schalter und Anzeigeelemente. Innerhalb des Gehäuses befindet sich ein Chassis, das mittels einer Kraft-Mess-Einrichtung, hier einer Wägezelle mit dem Gehäuse verbunden ist. Das Chassis trägt ein Rührgefäß zur Aufnahme von Gargut. Mittels der Wägezelle kann eine Massenzunahme des Rührgefäßes ermittelt werden. Hierdurch lassen sich in das Rührgefäß zugegebene Zutaten abwiegen. Ein Messwert wird im Display dargestellt.
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Aus der
DE 10 2011 052 405 A1 ist ebenfalls eine Küchenmaschine vorbekannt, bei der mit einem Elektromotor ein in einem Rührgefäß angeordnetes Rührwerk betrieben werden kann. Auch diese Küchenmaschine ist in der Lage, im Rührgefäß aufgenommenes Gargut durch Erhitzen zu garen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die eingangs genannte Küchenmaschine gebrauchsvorteilhaft weiterzubilden und insbesondere das Funktionsspektrum eines berührungsempfindlichen Bedienfeldes weiterzubilden.
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Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung.
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Zunächst und im Wesentlichen wird vorgeschlagen, dass die Kraft-Mess-Einrichtung so angeordnet ist, dass ein sich ändernder Kraft-Mess-Wert erzeugt wird, wenn sich die Kraft ändert, mit der ein Finger eines Benutzers das Bedienelement beaufschlagt. Der von der Kraft-Mess-Einrichtung erfasste Kraft-Mess-Wert hängt somit von der Berührungskraft ab. Der Kraft-Mess-Wert wird bei der Interpretation der Berührungsstelle oder anderer Gesten, die vom Bedienfeld erfasst werden, bspw. ein einfaches oder mehrfaches hintereinander abfolgendes Berühren oder einer Wischbewegung, zur Erzeugung zumindest eines Steuerdatums verwendet. Die Steuerdaten zur Steuerung der Küchenmaschine sind demzufolge nicht nur abhängig von der Berührungsposition, an denen der Benutzer mit einem Finger das berührungsempfindliche Bedienfeld berührt, sondern auch von der Kraft, mit der diese Berührung erfolgt. Die ein oder mehreren Steuerdaten können von einem Relativwert der Kraft, aber auch von einem Änderungswert der Kraft, die von der Kraft-Mess-Einrichtung gemessen wird, abhängen. So ist auch vorgesehen, dass sich die zeitlich verändernde Kraft einer einzelnen Berührung eine Bedeutung bei der Interpretation der Berührung besitzt. So wird insbesondere nicht nur der Kraft-Mess-Wert, sondern auch der zeitliche Verlauf des Kraft-Mess-Wertes zur Erzeugung von zumindest einigen Steuerdaten verwendet. Die Kraft-Mess-Einrichtung ist so ausgebildet, dass sie eine in Richtung der Flächennormalen auf das Bedienfeld aufgebrachte Kraft bestimmen kann.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird die Kraft-Mess-Einrichtung von einer Wägeeinrichtung ausgebildet, die zur Massenbestimmung von Gargut bestimmt ist, die in einen Garbehälter oder in ein Rührgefäß eingefüllt wird. Bei der Erfindung handelt es sich bevorzugt um ein Koch-Mix-Gerät mit einem beheizbaren Gargefäß, in dem ein Rührwerk angeordnet ist. Die Küchenmaschine kann ein Gehäuse aufweisen, welches auf Füßen aufgeständert ist. Innerhalb des Gehäuses kann sich ein Chassis befinden, das über eine Wägeeinrichtung, insbesondere über einen Biegebalken mit dem Gehäuse verbunden ist. Das Chassis trägt das Rührgefäß, welches auswechselbar in einer Aufnahme des Gehäuses steckt. Vom Chassis können auch ein Elektromotor oder andere Bestandteile der Küchenmaschine, bspw. eine elektronische Steuerung getragen werden. Erfindungsgemäß wird auch das Bedienfeld, bei dem es sich um ein Touchdisplay handelt, vom Chassis getragen. Die Bedienfläche des Bedienfeldes hat dabei bevorzugt eine derartige Flächenausrichtung, dass ein auf das Bedienfeld mit dem Finger ausgeübter Druck zu einer Änderung des von der Kraft-Mess-Einrichtung erzeugten Kraft-Mess-Wertes führt. Dieser Kraft-Mess-Wert wird ebenso wie die Position der Berührungsstelle von der Steuereinrichtung zur Erzeugung eines Steuersignales verwendet. Hinsichtlich der Ausgestaltung der Wägeeinrichtung wird auf die eingangs genannte
DE 10 2009 054 242 A1 verwiesen.
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Figurenliste
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 In perspektivischer Darstellung eine Küchenmaschine im Form eines Rühr-Mix-Gerätes,
- 2 ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer Seitenansicht, wobei teilweise aufgebrochen ein von einer Wägeeinrichtung ausgebildetes Kraft-Mess-Gerät und ein Bedienfeld dargestellt sind,
- 3 schematisch die Verwendung eines Positionswertes und eines Kraft-Mess-Wertes zur Erzeugung von Steuerdaten.
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Beschreibung der Ausführungsformen
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Die 1 zeigt eine Küchenmaschine in Form eines Koch-Mix-Gerätes 1 mit einem Gehäuse 2, welches auf Füßen 11 steht. Die Gehäusefrontseite besitzt ein berührungsempfindliches Bedienfeld 10 mit einem im Wesentlichen rechteckigen Grundriss. In einer Aufnahme 5 steckt ein Rührgefäß 4, das mit einem Deckel verschlossen ist. Im Rührgefäß 4 befindet sich ein in der 1 nicht dargestelltes, in der 2 mit der Bezugsziffer 6 bezeichnetes Rührwerk. Es ist ferner eine Heizeinrichtung vorgesehen, mit der das Rührgefäß 4 beheizt werden kann.
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Bei dem Bedienfeld 10 handelt es sich um ein Anzeigeelement mit einer flächigen Anzeige, auf der Text, Symbole, Bilder oder dergleichen dargestellt werden können. Die Anzeige wird von einer in den 2 und 3 mit der Bezugsziffer 12 bezeichneten und lediglich schematisch dargestellten Steuereinrichtung 12 betrieben. Bei der Steuereinrichtung 12 handelt es sich um eine programmgesteuerte Einrichtung, bspw. ein Mikrokontroller mit Peripherie.
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Das Bedienfeld 10 ist berührungssensitiv. Über eine Datenleitung werden Berührungskoordinaten an die Steuereinrichtung 12 übertragen, sodass die Steuereinrichtung 12 aus Berührungsgesten Steuerdaten erzeugen kann. Die Steuerdaten werden zunächst von der Position beeinflusst, an der ein Finger eines Benutzers das Bedienfeld 10 berührt. Darüber hinaus können die Steuerdaten 14 auch von der Dauer einer Berührung, von der Form einer dynamischen Berührung, bspw. einer Wischbewegung oder von der Anzahl mehrere Berührungen hintereinander abhängen.
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Erfindungsgemäß ist ein Kraftsensor vorgesehen, der in der 2 mit der Bezugsziffer 3 bezeichnet ist. Dieser Kraftsensor erzeugt einen Kraft-Mess-Wert, der von der Kraft abhängt, mit der die Berührung des Bedienfeldes 10 erfolgt. Eine Berührung eines Punktes auf dem Bedienfeld 10 mit einer geringen Kraft kann somit ein anderes Steuerdatum 14 erzeugen, als eine Berührung an derselben Stelle mit einer anderen, insbesondere größeren Kraft. Das Steuerdatum 14 kann darüber hinaus auch davon abhängen, wie sich die Berührungskraft zeitlich ändert. Ein stetig ansteigender Druck bei der Berührung kann ein anderes Steuerdatum 14 erzeugen, als ein stetig abnehmender Druck oder ein gleichbleibender Druck.
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Mit der erfindungsgemäßen Auswertung der Kraft, mit der der Benutzer das Bedienfeld 10 insbesondere in Richtung seiner Flächennormalen beaufschlagt wird als zusätzlicher Parameter zur Realisierung einer intuitiven Steuerung der Küchenmaschine 1 verwendet.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist das Kraft-Mess-Gerät 3 eine Wägeeinrichtung, mit der die Masse oder die Massenzunahme von Gargut im Rührgefäß 4 bestimmt werden kann. Auf der Anzeige des Bedienfeldes 10 kann in einem Wägemodus ein entsprechender numerischer Messwert dargestellt werden. In einer einfachsten Realisierung des Kraft-Mess-Gerätes 3 als Wägeeinrichtung können Kraft-Messelemente in den Füßen 11 angeordnet sein.
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Die
2 zeigte eine Alternative, bei der das Gehäuse 2 mit Füßen
11 versehen ist und mit den Füßen
11 auf einem Untergrund aufgeständert ist. Am Gehäuse sind Bedienelemente
7 angeordnet. Innerhalb des Gehäuses befindet sich ein Kraft-Mess-Gerät
3 in Form einer Wägeeinrichtung, wie sie in der der
DE 10 2009 059 242 A1 beschrieben ist. Die Wägeeinrichtung stützt sich einerseits auf dem Gehäuse
2 und insbesondere einem Gehäuseboden 9 ab. Ein Biegebalken der Wägeeinrichtung
3 trägt ein Chassis
8. Das Chassis
8 trägt wiederum das Rührgefäß
4, welches sich in einer Aufnahme
5 des Gehäuses 2 befindet. Auf dem Display
10 kann ein Messergebnis der Wägeeinrichtung
3 dargestellt werden, wenn in das Rührgefäß
4 zugegebene Zutaten gewogen werden sollen.
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Das Bedienfeld 10 ist ebenfalls mit dem Chassis 8 verbunden, sodass ein Druck insbesondere in Richtung der Flächennormalen des Bedienfeldes 10 eine Kraftkomponente besitzt, die in der Vertikalen verläuft, also den Kraft-Mess-Wert des von der Wägeeinrichtung gebildeten Kraft-Mess-Gerätes 3 beeinflusst.
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Die 3 zeigt eine mit (x, y) symbolisch dargestellten Positionswert, der die Berührungsstelle repräsentiert, an der der Finger eines Benutzers das Bedienfeld 10 berührt. Mit F ist ein vom Kraft-Mess-Gerät 3 gemessener Kraft-Mess-Wert bezeichnet. Der Positionswert und der Kraft-Messwert werden von einer Auswerteeinrichtung 13 der Steuereinrichtung 12 ausgewertet. Es wird ein Steuerdatum 14 erzeugt, welches von einer Prozesssteuereinrichtung der Steuereinrichtung 12 verwendet wird, um Betriebsdaten der Küchenmaschine 1 zu ändern, bspw. die Temperatur zu erhöhen, die Drehzahl des Rührwerks 6 zu ändern oder in einem Menü zu navigieren.
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Die Erfindung betrifft insbesondere solche Küchengeräte, die eine integrierte digitale Waage besitzen, die so verbaut ist, dass die durch ein oder mehrere Finger auf das Display ausgeübte Kraft erfasst werden kann. Die Erfindung betrifft somit eine Kombination einer aus der durch das Touchdisplay bereitgestellten Information, insbesondere Position des Fingers und einer Messinformation eines Kraft-Mess-Gerätes, insbesondere einer Waage zur Erweiterung der Bedienmöglichkeit des Gerätes. Mit der erfindungsgemäßen Weiterbildung ist eine Vergrößerung des Anwendungsspektrums und die Verbesserung einer intuitiven Bedienung des Küchengerätes möglich.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Küchenmaschine
- 2
- Gehäuse
- 3
- Kraft-Mess-Gerät
- 4
- Rührgefäß
- 5
- Aufnahme
- 6
- Rührwerk
- 7
- Schalter
- 8
- Chassis
- 9
- Gehäuseboden
- 10
- Bedienfeld
- 11
- Fuß
- 12
- Steuereinrichtung
- 13
- Auswerteeinrichtung
- 14
- Steuerdaten
- 15
- Prozesssteuereinrichtung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009054242 A1 [0003, 0008]
- DE 102011052405 A1 [0004]
- DE 102009059242 A1 [0016]