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Die Erfindung betrifft ein Verdeck eines Cabriolet-Fahrzeugs mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
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Ein derartiges Verdeck ist aus der Praxis bekannt und als so genanntes Flächenspriegelverdeck ausgebildet, bei dem ein Verdeckbezug in einer einen Fahrzeuginnenraum überspannenden Schließstellung sogenannte Flächenspriegel überspannt, die in Fahrzeuglängsrichtung eine zumindest weitgehend durchgängige Auflagefläche für den Verdeckbezug bilden. Die Flächenspriegel stellen also Flächenelemente dar, die sich sowohl in Verdeckquerrichtung als auch in Verdecklängsrichtung erstrecken und damit in der Schließstellung des Verdecks ein zumindest weitgehend wellen- und kantenfreies Erscheinungsbild des Verdeckbezugs ermöglichen. Die Flächenspriegel sind Bestandteil eines Verdeckgestänges, das zwischen der den Fahrzeuginnenraum überspannenden Schließstellung und einer den Fahrzeuginnenraum nach oben freigebenden Ablagestellung verstellbar ist und das bezogen auf eine vertikale Verdecklängsmittelebene beidseits jeweils eine Gestängeanordnung aufweist. Die Gestängeanordnungen, die sich im Wesentlichen in Verdecklängsrichtung erstrecken, umfassen jeweils eine Hauptmehrgelenkanordnung mit zwei Hauptlenkern, die an einem jeweiligen fahrzeugfesten Hauptlager schwenkbar gelagert sind. Die Flächenspriegel sind zwischen den beiden Gestängeanordnungen angeordnet. Einer der Flächenspriegel bildet einen Frontspriegel, der in der Schließstellung des Verdecks an einem vorderen Windlauf des betreffenden Fahrzeugs festgelegt werden kann. Ein zweiter der Flächenspriegel bildet einen so genannten Heckscheibenspriegel, der eine Heckscheibe aufnimmt. Ein dritter der Flächenspriegel bildet einen hinteren Mittelspriegel, der in der Schließstellung mit einem heckseitigen Rand an einem bugseitigen Rand des Heckscheibenspriegels grenzt.
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Zudem ist noch ein vorderer Mittelspriegel vorgesehen sein, der heckseitig von dem Frontspriegel und bugseitig von dem hinteren Mittelspriegel angeordnet ist.
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Bei bekannten Flächenspriegelverdecken der vorstehend beschriebenen Art haben die Flächenspriegel in der Ablagestellung des Verdecks eine Stapelfolge, bei der von oben nach unten zunächst der Frontspriegel, dann der vordere Mittelspriegel, dann der hintere Mittelspriegel und zuunterst der Heckscheibenspriegel angeordnet ist. Dies ist hinsichtlich der Package nicht optimal, da unterhalb des Heckscheibenspriegels nicht genutzter Raum verbleibt. Zusätzlich führt dies auch zu einer nicht optimalen Stoffablage.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein hinsichtlich der Package in der Ablagestellung optimiertes Verdeck der einleitend genannten Gattung zu schaffen.
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Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch das Verdeck mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Bei dem Verdeck nach der Erfindung wird also der Mittelspriegel, der in der Schließstellung an den Heckscheibenspriegel grenzt, ausgehend von der Schießstellung des Verdeckgestänges zunächst mittels des Absenkmechanismus abgesenkt, und zwar ohne dass die weiteren Verdeckelemente bzw. Flächenspriegel eine wesentliche Bewegung ausführen. Denkbar ist es, dass beispielsweise der Heckscheibenspriegel aufgrund kinematischer Kopplungen eine gegenüber der Bewegung des Mittelspriegels sehr langsame Abwärtsbewegung ausführt. In der abgesenkten Stellung kann dann der Mittelspriegel durch Betätigung des Flächenspriegellenkers unter den Heckscheibenspriegel verlagert werden. In der Ablagestellung liegt also der Mittelspriegel unterhalb von dem Heckscheibenspriegel bzw. Heckscheibenelement. Bei der Verlagerung des Mittelspriegels unter den Heckscheibenspriegel kann auch die Bewegung der weiteren Verdeckelemente, das heißt die Bewegung der Hauptlenker bzw. der von diesem angetriebenen Flächenspriegel, eingeleitet werden. Der Heckscheibenspriegel wird beim Absenken des Mittelspriegels nicht gegenüber den Hauptlagern angehoben, das heißt die Relativbewegung zwischen dem Mittelspriegel und dem Heckscheibenspriegel wird bei dem Verdeck nach der Erfindung im Wesentlichen allein durch den Absenkmechanismus für den Mittelspriegel ausgelöst. Beim Verstellen des Verdecks aus der Ablagestellung in die Schließstellung löst der Absenkmechanismus am Ende der Bewegungsabfolge eine Hubbewegung des Mittelspriegels aus.
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Der Flächenspriegellenker ist zum Verlagern des Mittelspriegels unter den Heckscheibenspriegel mit einem Antriebsorgan verbunden, das ein separates Antriebsorgan oder auch der Hauptantrieb sein kann, mittels dessen einer der Hauptlenker der betreffenden Gestängeanordnung antreibbar ist.
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Das Verdeck nach der Erfindung ist ein so genanntes Flächenspriegelverdeck, bei dem der Verdeckbezug in der Schließstellung des Verdecks in Verdecklängsrichtung eine zumindest weitgehend vollflächige Unterstützung erfährt. Größere Fugen zwischen den Flächenspriegeln sind nicht erforderlich und auch nicht ausgebildet. Damit hat der Verdeckbezug in der Schließstellung des Verdecks eine hohe Anmutung und ein zumindest weitgehend wellen- und kantenfreies Erscheinungsbild.
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Der Verdeckbezug ist zweckmäßigerweise nicht an dem Mittelspriegel fixiert. Vielmehr ist der Verdeckbezug vorzugsweise nur an dem Frontspriegel, dem Heckscheibenspriegel und einem etwaigen Spannbügel fixiert, der den Verdeckbezug in der Schließstellung des Verdecks an einem heckseitigen Rand begrenzen kann. Der Verdeckbezug kann zusätzlich an einen gegebenenfalls vorgegebenen weiteren Mittelspriegel angebunden sein, der bugseitig von dem ersten Mittelspriegel angeordnet ist.
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Bei einer zweckmäßigen Ausführungsform des Verdecks nach der Erfindung umfassen die Absenkmechanismen jeweils einen Antrieb, der vorzugsweise von dem jeweiligen Hauptantrieb gebildet ist. Der Antrieb löst also eine Betätigung des jeweiligen Absenkmechanismus aus, wodurch der Mittelspriegel beim Verstellen des Verdecks aus der Schließstellung in die Ablagestellung am Anfang der Bewegungsabfolge in Richtung der Hauptlager abgesenkt wird. Um Bauraum und auch Kosten einzusparen, können die Hauptantriebe die Antriebe für die Absenkmechanismen bilden. Alternativ können die Antriebe aber auch jeweils von einem separaten Antrieb gebildet sein. Dann liegt keine kinematische Kopplung zwischen den Bewegungen vor.
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Bei einer speziellen Ausführungsform des Verdecks nach der Erfindung umfassen die Antriebe der Absenkmechanismen jeweils ein Antriebsrad oder einen Antriebslenker, an das oder an den ein Steuerlenker des jeweiligen Absenkmechanismus angelenkt ist. Ein Antriebsrad kann insbesondere von einem Antriebszahnrad gebildet sein, das mittels eines Antriebsritzels eines Elektromotors angetrieben ist. Der Steuerlenker wirkt bei einer Betätigung des Antriebsrads oder des Antriebslenkers auf den Absenkmechanismus, so dass dieser zwischen einer Hubstellung und einer Absenkstellung verstellbar ist.
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Des Weiteren umfassen die Absenkmechanismen des Verdecks nach der Erfindung bei einer bevorzugten Ausführungsform jeweils eine Mehrgelenkmechanik, die mit dem Steuerlenker verbunden ist bzw. von dem Steuerlenker zum Verstellen des Mittelspriegels zwischen der Hubstellung und der Absenkstellung angesteuert wird.
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Die Mehrgelenkmechaniken der Absenkmechanismen umfassen beispielsweise jeweils zwei Stelllenker, die an dem Mittelspriegel angelenkt sind und die über mindestens einen Koppellenker miteinander verbunden sind. Damit ist ein Viergelenk ausgebildet, das durch eine Betätigung mittels des Steuerlenkers den Mittelspriegel zwischen seiner Hubstellung und seiner Absenkstellung verstellen kann.
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Um den Mittelspriegel nach seinem Absenken in eine Ablageposition überführen zu können bzw. unter den Heckscheibenspriegel verlagern zu können, sind an die beidseits angeordneten Mehrgelenkmechaniken jeweils zwei Flächenspriegellenker angelenkt. Einer dieser Flächenspriegellenker bildet den angetriebenen Flächenspriegellenker. Die Flächenspriegellenker sind vorzugsweise beide an dem jeweiligen Hauptlager schwenkbar gelagert. Eine Antriebseinrichtung, von der einer der Flächenspriegellenker angetrieben ist, ist aus Bauraum- und Kostengründen vorzugsweise von dem jeweiligen Hauptantrieb gebildet.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Verdecks nach der Erfindung ist mindestens ein weiterer als Flächenspriegel ausgebildeter Mittelspriegel vorgesehen, der in der Schließstellung bugseitig von dem Mittelspriegel und heckseitig von dem Frontspriegel angeordnet ist. In diesem Fall umfasst das Verdeck nach der Erfindung mithin mindestens vier Flächenspriegel.
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Zweckmäßigerweise sind der weitere Mittelspriegel und der Frontspriegel mittels der Hauptlenker der Gestängeanordnungen derart angetrieben, dass der Verdeckbezug beim Ablegen des Verdecks in den Verdeckablageraum bzw. Verdeckkasten eine sogenannte Z-Faltung ausführt.
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Um auch den Heckscheibenspriegel zwischen einer der Schließstellung zugeordneten Betriebsstellung und einer der Ablagestellung zugeordneten Absenkstellung verstellen zu können, ist der Heckscheibenspriegel vorzugsweise bezogen auf die vertikale Verdecklängsmittelebene beidseits jeweils mit einem Heckscheibenlenker der jeweiligen Gestängeanordnung verbunden, der insbesondere von dem Hauptantrieb angetrieben ist.
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Eine spezielle Ausführungsform des Verdecks nach der Erfindung ist ein Spannbügelverdeck. In diesem Falle umfasst das Verdeck also einen heckseitigen Spannbügel, der in der Schließstellung den Verdeckbezug heckseitig begrenzt und bezogen auf die vertikale Verdecklängsmittelebene vorzugsweise beidseits an einem der Hauptlenker der Gestängeanordnungen angelenkt ist. Der Spannbügel kann ein angetriebener Spannbügel sein, der mittels Spannstangen in seiner Spannstellung gehalten wird. Alternativ kann der Spannbügel aber auch passiv an den Hauptlenkern oder auch an den Hauptlagern schwenkbar gelagert sein und in der Schließstellung des Verdeckgestänges von unten an Karosserieelementen des betreffenden Fahrzeugs anliegen und so die Spannung des Verdeckbezugs bewirken.
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Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
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Ein Ausführungsbeispiel eines Verdecks nach der Erfindung ist in der Zeichnung schematisch vereinfacht dargestellt und wird in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigt:
- 1 eine schematische Seitenansicht eines Verdecks nach der Erfindung in seiner Schließstellung;
- 2 eine Innenansicht des Verdecks nach 1 in der Schließstellung;
- 3 eine 1 entsprechende Seitenansicht, jedoch in einer ersten Zwischenstellung beim Verstellen in einer Ablagestellung;
- 4 eine 2 entsprechende Ansicht des Verdecks, jedoch in der ersten Zwischenstellung;
- 5 eine 1 entsprechende Ansicht des Verdecks, jedoch in einer zweiten Zwischenstellung;
- 6 eine 2 entsprechende Ansicht des Verdecks, jedoch in der zweiten Zwischenstellung;
- 7 eine 1 entsprechende Ansicht, jedoch in einer dritten Zwischenstellung;
- 8 eine 2 entsprechende Ansicht des Verdecks, jedoch in der dritten Zwischenstellung;
- 9 eine 1 entsprechende Ansicht des Verdecks, jedoch in einer vierten Zwischenstellung;
- 10 eine 2 entsprechende Ansicht des Verdecks, jedoch in der vierten Zwischenstellung;
- 11 eine 1 entsprechende Ansicht des Verdecks, jedoch in einer Ablagestellung; und
- 12 eine 2 entsprechende Ansicht, jedoch in der Ablagestellung.
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In der Zeichnung ist ein als Faltverdeck bzw. Flächenspriegelverdeck ausgebildetes Verdeck 10 eines ansonsten nicht näher dargestellten Cabriolet-Fahrzeugs gezeigt. Das Verdeck 10 ist zwischen einer in den 1 und 2 dargestellten Schließstellung, in der ein Innenraum 11 des Fahrzeugs überspannt ist, und einer Ablagestellung verstellbar, die in den 11 und 12 dargestellt ist und in der der Innenraum 11 des Fahrzeugs nach oben freigegeben ist. In der Ablagestellung ist das Verdeck 10 von einem heckseitigen Verdeckkasten des betreffenden Fahrzeugs aufgenommen. Bei dem Verdeck 10 handelt es sich um ein so genanntes Soft Top, das in dem Verdeckkasten abgelegt werden kann, der keinen zusätzlichen Verdeckkastendeckel aufweist.
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Das Verdeck 10 umfasst einen Verdeckbezug 12, der in 1 gestrichelt dargestellt ist und aus einem faltbaren, wasserdichten Stoff gebildet ist. Zum Aufspannen des Verdeckbezugs 12 umfasst das Verdeck 10 ein Verdeckgestänge 13, das bezogen auf eine vertikale Verdecklängsmittelebene beidseits jeweils eine Gestängeanordnung 14 aufweist. Die beidseits angeordneten Gestängeanordnungen 14 sind bezüglich der vertikalen Verdecklängsmittelebene spiegelsymmetrisch zueinander ausgebildet, weshalb in der nachfolgenden Beschreibung des Verdecks 10 nur auf die bezogen auf die Vorwärtsfahrtrichtung des betreffenden Fahrzeugs links angeordnete Gestängeanordnung Bezug genommen wird. Die bezogen auf die Vorwärtsfahrtrichtung des Fahrzeugs rechts angeordnete Gestängeanordnung ist in entsprechender Weise ausgebildet und ergibt sich daher ebenfalls aus der nachfolgenden Beschreibung.
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In der Zeichnung sind Lenker und Hebel, die in unterschiedlichen Ebenen in Verdeckquerrichtung liegen, das heißt hintereinander bzw. nebeneinander angeordnet sind, sämtlich in die Zeichenebene projiziert, so dass sich diese in der Zeichnung schneiden können.
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Die Gestängeanordnungen 14 dienen zur Betätigung von vier Flächenspriegeln 15, 16, 17 und 18 und eines heckseitigen Spannbügels 19, der den Verdeckbezug 12 in der in den 1 und 2 dargestellten Schließstellung des Verdecks 10 heckseitig begrenzt und gewährleistet, dass der Verdeckbezug 12 in Verdecklängsrichtung gespannt gehalten ist. Der Spannbügel 19 liegt hierzu über eine Dichtungsanordnung 20 von unten an einem Karosseriebereich 21 des betreffenden Fahrzeugs an.
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Die Flächenspriegel 15, 16, 17 und 18, die nach Art von starren Dachschalen ausgebildet sind, bilden in der in den 1 und 2 dargestellten Schließstellung des Verdecks 10 eine im Wesentlichen durchgängige Auflagefläche für den Verdeckbezug 12. Hierzu sind die Flächenspriegel 15, 16, 17 und 18 in Verdecklängsrichtung fluchtend hintereinander angeordnet. Der Flächenspriegel 15 bildet einen Frontspriegel, der an einen vorderen Windlauf des betreffenden Fahrzeugs mittels eines entsprechenden Frontspriegelverschlusses festgelegt werden kann. Der Flächenspriegel 16 bildet einen vorderen Mittelspriegel, der mit seinem vorderen Rand an den Frontspriegel 15 grenzt, wohingegen der Flächenspriegel 17 einen hinteren Mittelspriegel bildet, der mit einem vorderen Rand an einen hinteren Rand des vorderen Mittelspriegels 16 grenzt. Der Flächenspriegel 18 ist ein Heckscheibenspriegel, der eine Heckscheibe 22 aufnimmt und der mit seinem vorderen Rand an einen hinteren Rand des hinteren Mittelspriegels 17 grenzt. In der in den 11 und 12 dargestellten Ablagestellung ist der den Frontspriegel bildende Flächenspriegel 15 oben angeordnet, gefolgt von dem Flächenspriegel 16, der den vorderen Mittelspriegel bildet, wiederum gefolgt von dem Flächenspriegel 18, der den Heckscheibenspriegel bildet, und dem Flächenspriegel 17, der den hinteren Mittelspriegel bildet und unten angeordnet ist. Der vordere Flächenspriegel bzw. Frontspriegel 15 kann hierbei den Verdeckkasten oben verschließen.
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Der Verdeckbezug 12 ist an der Oberseite des Frontspriegels 15, an dem Heckscheibenspriegel 18 in einem die Heckscheibe 22 umschließenden Randbereich und an dem heckseitigen Spannbügel 19 befestigt. An dem hinteren Mittelspriegel 17 weist der Verdeckbezug 12 keine Fixierung auf. Vielmehr liegt er in der Schließstellung des Verdecks lose bzw. fixierfrei auf dem hinteren Mittelspriegel 17 auf.
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Die beidseits angeordneten Gestängeanordnungen 14 weisen jeweils ein Hauptlager 23 auf, an dem ein als Elektromotor ausgebildeter Hauptantrieb 24 angeordnet ist. Der Hauptantrieb 24 treibt ein Antriebsrad 25 mit einer Außenverzahnung 26 an. Das Antriebsrad 25 ist in einem Drehpunkt 27 drehbar an dem Hauptlager 23 gelagert.
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Zudem sind an dem Hauptlager 23 über den Drehpunkt 27 ein als Hauptsäule dienender, erster Hauptlenker 28 und über einen Drehpunkt 29 ein zweiter Hauptlenker 30 schwenkbar gelagert.
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Die beiden Hauptlenker 28 und 30 bilden zusammen mit einem Dachlenker 31, der in einem Drehpunkt 32 mit dem Hauptlenker 28 und in einem Drehpunkt 33 mit dem Hauptlenker 30 verbunden ist, eine Hauptviergelenkanordnung. An dem Dachlenker 31 sind über zwei Drehpunkte 34 und 35 zwei Frontspriegellenker 36 und 37 schwenkbar gelagert, die an ihren dem Dachlenker 31 abgewandten Enden an einen Träger 38 des Frontspriegels 15 angelenkt sind.
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Der den vorderen Mittelspriegel darstellende Flächenspriegel 16 weist einen Träger 39 auf, welcher in einem Drehpunkt 40 an einen Fortsatz 41 des Hauptlenkers 28 gekoppelt ist. Zudem ist an dem dem Hauptlager 23 abgewandten Ende des Fortsatzes 41 des Hauptlenkers 28 über einen Drehpunkt 90 eine Koppelstange 91 angelegt, welche in einem Drehpunkt 42 mit dem Frontspriegellenker 36 gekoppelt ist.
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Zum Antrieb der Hauptviergelenkanordnung ist der in dem Drehpunkt 27 schwenkbar an dem Hauptlager 23 gelagerte Hauptlenker 28 mit einer Koppellenkeranordnung 43 verbunden. Die Koppellenkeranordnung 43 umfasst einen ersten Koppellenker 44, der in einem Drehpunkt 45 an das Antriebsrad 25 angelenkt ist und über einen Gelenkpunkt 46 mit einem zweiten Koppellenker 47 verbunden ist, der vorliegend im Wesentlichen L-förmig ausgebildet ist und über einen Drehpunkt 48 mit einem Antriebsabschnitt 49 des Hauptlenkers 28 verbunden ist. Die Koppellenkeranordnung 43 hat in der Schließstellung des Verdecks 10 eine Knickstellung, das heißt die beiden Koppellenker 44 und 47 schließen einen spitzen Winkel ein. In einer Antriebsstellung, in der die Hauptlenker 28 und 30 verschwenkt werden, nimmt die Koppellenkeranordnung 43 eine Strecklage an, wobei der Koppellenker 47 über eine Niet 50 in einer Kulisse geführt ist, die an dem Hauptlager 23 ausgebildet ist, so dass der Winkel zwischen den Koppellenkern 44 und 47 gesteuert wird und damit der Drehwinkel des Hauptlenkers 28 gegenüber dem Antriebsrad 25 eingestellt wird.
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Des Weiteren ist an den Hauptlenker 28 im Bereich des Antriebsabschnitts 49 über einen Drehpunkt 51 ein bugseitiger Lagerabschnitt 52 des Spannbügels 19 angelenkt.
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Der Heckscheibenspriegel 18 weist bezogen auf die vertikale Verdecklängsmittelebene beidseits jeweils einen Träger 53 auf, der der jeweiligen Gestängeanordnung 14 zugeordnet ist und über einen Drehpunkt 54 mit einem Heckscheibenlenker 55 verbunden ist. Der Heckscheibenlenker 55 ist über einen Drehpunkt 56 ebenfalls an den Antriebsabschnitt 49 des Hauptlenkers 28 angelenkt.
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Der den hinteren Mittelspriegel bildende Flächenspriegel 17 weist bezogen auf die vertikale Verdecklängsmittelebene beidseits jeweils einen Trägerabschnitt 57 auf, der Drehpunkte 58 und 59 mit einer Mehrgelenkmechanik 60 eines Absenkmechanismus 100 für den Flächenspriegel 17 verbunden ist.
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Die Mehrgelenkmechanik 60 umfasst zwei Stelllenker 61 und 62, die in den Drehpunkten 58 und 59 mit dem Trägerabschnitt 57 des Flächenspriegels 17 verbunden sind und über Drehpunkte 63 und 64 mittels eines Koppellenkers 65 und über Drehpunkte 66 und 67 mittels eines zweiten Koppellenkers 68 miteinander verbunden sind.
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An einen Hebelabschnitt 69 des Stelllenkers 62 ist in einem Drehpunkt 70 ein Steuerlenker 71 angelenkt, mittels dessen die Mehrgelenkmechanik 60 des Absenkmechanismus 100 betätigbar ist und der mit seinem dem Stelllenker 62 abgewandten Ende über einen Drehpunkt 72 an das Antriebsrad 25 angelenkt ist.
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Zum Verschwenken des Flächenspriegels 17 in Verdecklängsrichtung, das heißt ausgehend von der Schließstellung in eine unterhalb des Heckscheibenspriegels 18 abgewandte Stellung, sind an die beiden Stelllenker 61 und 62 der Mehrgelenkmechanik 60 in den Drehpunkten 66 und 67 zwei Flächenspriegellenker 73 und 74 angelenkt, die jeweils in einem Drehpunkt 75 bzw. 76 schwenkbar an dem Hauptlager 23 gelagert sind.
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Der Flächenspriegellenker 73, der in dem Drehpunkt 75 an dem Hauptlager 23 gelagert ist, weist einen abgewinkelten Antriebsabschnitt 77 auf, an den in einem Drehpunkt 78 ein Antriebslenker 79 angelenkt ist, welcher in einem Drehpunkt 92 an das Antriebsrad 25 angelenkt ist.
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Des Weiteren umfasst das Verdeck 10 bezogen auf die vertikale Verdecklängsmittelebene beidseits jeweils eine sich in Verdecklängsrichtung erstreckende Dichtungsanordnung 80, die in der Schließstellung des Verdecks 10 zur Abdichtung des Verdecks gegenüber Seitenscheiben des betreffenden Cabriolet-Fahrzeugs dient. Die Dichtungsanordnungen 80 sind jeweils dreiteilig ausgebildet und umfassen einen ersten an dem Frontspriegel angeordneten Dichtabschnitt 81, einen zweiten, an dem Dachlenker 31 angeordneten Dichtungsabschnitt 82 und einen dritten Dichtungsabschnitt 83, der an dem Hauptlenker 28 angeordnet ist.
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Das vorstehend beschriebene Verdeck arbeitet in nachfolgend beschriebener Weise.
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Ausgehend von der Schließstellung (1 und 2) wird das Antriebsrad 25 mittels des Hauptantriebs 24 bezogen auf die Darstellung in 2 im Gegenuhrzeigersinn angetrieben. Dadurch wird der Steuerlenker 71 betätigt, so dass auf den Hebelabschnitt 69 der Mehrgelenkmechanik 60 eine nach oben wirkende Kraft ausgeübt wird und der Stelllenker 62 um den Drehpunkt 67 verschwenkt wird. Dadurch wird über den Koppellenker 65 auch der Stelllenker 61 um den Drehpunkt 66 verschwenkt. Der Flächenspriegel 17 wird damit in die in den 3 und 4 dargestellte Stellung abgesenkt. Nach dem Absenken oder am Ende der Absenkbewegung wird über den Antriebslenker 79 eine Antriebskraft in den Flächenspriegellenker 73 eingetragen, so dass die die Flächenspriegellenker 73 und 74 umfassende Viergelenkanordnung in Richtung Fahrzeugheck und damit der Flächenspriegel 17 unter den Heckscheibenspriegel 18 verlagert wird.
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Durch das Drehen des Antriebsrads 25 wird die Koppellenkeranordnung 43 in eine Strecklage gebracht. Sobald diese erreicht ist, wird ein Verstellmoment in den Hauptlenker 28 eingetragen, wodurch die die beiden Hauptlenker 28 und 30 umfassende Hauptviergelenkanordnung ebenfalls in Richtung Fahrzeugheck verschwenkt und das Verdeck in der in den 11 und 12 dargestellten Weise in dem Verdeckkasten abgelegt wird. Durch das Verschwenken des Hauptlenkers 28 werden auch der Heckscheibenspriegel 18 und der Spannbügel 19 in ihre Ablagestellung gebracht. Hierbei taucht der Flächenspriegel 17 durch den Spannbügel 19 nach unten durch.
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Das Verstellen des Verdecks 10 aus der Ablagestellung in die Schließstellung erfolgt in umgekehrt analoger Weise.
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Das vorstehend beschriebene Verdeck bietet den Vorteil, dass mit der Ablage des hinteren Mittelspriegels 17 unterhalb von dem Heckscheibenspriegel 18 eine optimierte Package erreicht werden kann. Der Spannbügel 19 kann damit eine höhere Ablageposition als der hintere Mittelspriegel 17 haben, was für die Gesamtpackage grundsätzlich vorteilhaft ist, da Radhäuser des betreffenden Fahrzeugs bezogen auf die Fahrzeugquerrichtung in der Regel die Position des Spannbügels festlegen und folglich die Package des Verdecks in Fahrzeughochrichtung beeinflussen.
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Zugleich ist der Spannbügel 19 bei dem vorstehend beschriebenen Verdeck, das keinen gesonderten Verdeckkastendeckel aufweist, in Fahrzeugheckrichtung das am weitesten hinten liegende Element. Daher begrenzt der Spannbügel auch das Einlademaß eines Laderaums des betreffenden Fahrzeugs in Fahrzeuglängsrichtung. Da bei dem Verdeck nach der Erfindung im Vergleich zu bekannten Verdecken der Spannbügel an einer höheren Position abgelegt werden kann, können auch bezüglich des Einlademaßes des Kofferraums Optimierungen erzielt werden.
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Des Weiteren können sämtliche Verdeckbewegungen, das heißt das Absenken und Verlagern des hinteren Mittelspriegels und die Betätigung der Hauptlenker, mittels eines einzigen Hauptantriebs pro Gestängeanordnung realisiert werden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Verdeck
- 11
- Innenraum
- 12
- Verdeckbezug
- 13
- Verdeckgestänge
- 14
- Gestängeanordnung
- 15
- Flächenspriegel
- 16
- Flächenspriegel
- 17
- Flächenspriegel
- 18
- Flächenspriegel
- 19
- Spannbügel
- 20
- Dichtungsanordnung
- 21
- Karosseriebereich
- 22
- Heckscheibe
- 23
- Hauptlager
- 24
- Hauptantrieb
- 25
- Antriebsrad
- 26
- Außenverzahnung
- 27
- Drehpunkt
- 28
- Hauptlenker
- 29
- Drehpunkt
- 30
- Hauptlenker
- 31
- Dachlenker
- 32
- Drehpunkt
- 33
- Drehpunkt
- 34
- Drehpunkt
- 35
- Drehpunkt
- 36
- Frontspriegellenker
- 37
- Frontspriegellenker
- 38
- Träger
- 39
- Träger
- 40
- Drehpunkt
- 41
- Fortsatz
- 42
- Drehpunkt
- 43
- Koppellenkeranordnung
- 44
- Koppellenker
- 45
- Drehpunkt
- 46
- Gelenkpunkt
- 47
- Koppellenker
- 48
- Drehpunkt
- 49
- Antriebsabschnitt
- 50
- Niet
- 51
- Drehpunkt
- 52
- Lagerabschnitt
- 53
- Träger
- 54
- Drehpunkt
- 55
- Heckscheibenlenker
- 56
- Drehpunkt
- 57
- Trägerabschnitt
- 58
- Drehpunkt
- 59
- Drehpunkt
- 60
- Mehrgelenkmechanik
- 61
- Stelllenker
- 62
- Stelllenker
- 63
- Drehpunkt
- 64
- Drehpunkt
- 65
- Koppellenker
- 66
- Drehpunkt
- 67
- Drehpunkt
- 68
- Koppellenker
- 69
- Hebelabschnitt
- 70
- Drehpunkt
- 71
- Steuerlenker
- 72
- Drehpunkt
- 73
- Flächenspriegellenker
- 74
- Flächenspriegellenker
- 75
- Drehpunkt
- 76
- Drehpunkt
- 77
- Antriebsabschnitt
- 78
- Drehpunkt
- 79
- Antriebslenker
- 80
- Dichtungsanordnung
- 81
- Dichtungsabschnitt
- 82
- Dichtungsabschnitt
- 83
- Dichtungsabschnitt
- 90
- Drehpunkt
- 91
- Koppelstange
- 92
- Drehpunkt
- 100
- Absenkmechanismus