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Die Erfindung betrifft eine feststellbare Lenkrolle für rollbare Möbel und Geräte, mit einer um eine vertikale Hochachse verschwenkbar auf einer horizontalen Querachse eines Lagerkörpers gelagerten Rolle oder Doppelrolle und mit einem Befestigungsflansch mit einem Schwenklager sowie einem auf die Rolle absenkbaren Feststeller.
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Solche feststellbaren Lenkrollen sind seit langem bekannt,
DD 48 920 A1 , die einen in tangentialer oder radialer über eine Rolle vorstehenden Fußbremshebel aufweisen, der den Nachteil aufweist nur dann zugänglich zu sein, wenn sich die Lenkrolle mit dem Fußbremshebel in einer für eine Fußspitze zugänglichen Position befindet. Um dieses Problem zu überwinden ist es weiterhin bekannt,
DE 198 36 454 A1 , über ringförmige Lager verschwenkbare Lagerkörper durch ihre vertikalen Schwenkachsen hindurch mit vertikal verstellbaren Vorrichtungen auszustatten, die in einem festgestellten Zustand mit Bremsbelägen auf einer Rolle aufliegen.
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Nachteilig an diesem vorbekannten Stand der Technik ist jedoch seine ausgesprochene Kompliziertheit und die Vielzahl erforderlicher Bauteile, sodass die bekannte Vorrichtung nicht nur sehr unwirtschaftlich ist, sondern eine Vielzahl an möglichen Fehlfunktionen aufweist.
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Aufgabe der Erfindung ist es eine feststellbare Lenkrolle zur Verfügung zu stellen, die unabhängig von der Position der Rolle feststellbar und die wirtschaftlich herstellbar ist ebenso wie sie technisch einfachst und dauerhaft funktionstüchtig ausgebildet sein soll.
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Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfindungsgemäß im Zusammenhang mit den technischen Merkmalen des kennzeichnenden Teils des ersten Patentanspruches.
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Der Feststeller der Lenkrolle ist dabei beweglich zwischen deren Befestigungsflansch und der Rolle angeordnet und weist obere und untere Funktionsflächen mit den Rollen und dem Befestigungsflansch auf, wobei eine nach unten gerichtete untere Funktionsfläche zwischen Feststeller und Rolle in jeder Winkelstellung der Rolle eine horizontale Bremsfläche bildet und eine nach oben gerichtete obere Funktionsfläche zwischen Feststeller und Befestigungsflansch und/ oder dessen dem Feststeller zugewandte Flanschfläche mindestens eine in Richtung auf die gegenüberliegende Fläche vorspringende schiefe Ebene aufweist und die jeweils gegenüberliegende Fläche entweder eine vorstellende Rastfläche oder eine gegensinnig vorspringende schiefe Ebene, sodass der Feststeller aus einer ungebremsten Position vor oder am flächennahen Beginn einer schiefen Ebene in Kontakt mit der gegenseitigen Rastfläche oder schiefen Ebene in eine gebremste Position der Lenkrolle mit auf die schiefe Ebene aufgelaufene Rastfläche oder gegensinnig aufgelaufenen schiefen Ebene bewegt ist, in der die Bremsfläche des Feststellers auf die Oberfläche der Rolle angedrückt gehalten ist.
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Hierdurch wird auf eine höchst einfache Art und Weise mit wenig Bauteilen, die zudem aus Kunststoff gefertigt sein können, eine feststellbare Lenkrolle zur Verfügung gestellt, die gegenüber dem bekannten Stand der Technik erheblich wirtschaftlicher ist und aufgrund ihrer Einfachheit Fehlfunktionen oder Funktionsstörungen weitestgehend ausschließt. Der Feststeller lässt sich in jeder Winkelstellung der Rolle bedienen, wobei seine horizontale Bremsfläche die Rollen in jeder Winkelstellung zu mehr als der Hälfte überdeckt.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung ergeben sich mit und in Kombination aus den nachfolgenden Unteransprüchen.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Befestigungsflansch ein vertikales Schwenklager für eine vertikale Tragachse des Lagerköpers auf sowie einen runden Flanschteller mit einer nach oben gerichteten runden Flanschfläche, sodass der Befestigungsflansch einfach von unten unter einem Möbelboden oder einer Unterkonstruktion befestigbar ist, wozu sich das Schwenklager vorteilhafterweise spielfrei durch eine angepasste Bohrung im unteren Möbelboden oder der Unterkonstruktion erstreckt, wodurch die Lenkrolle sehr große Kräfte aufnehmen kann. Weiterhin weist der Flanschteller eine nach unten gerichtete Funktionsfläche auf, die mit der nach oben gerichteten Funktionsfläche des Feststellers erfindungsgemäß zusammenwirkt.
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Der Befestigungsflansch kann jedoch gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform auch topfförmig als Rollentopf ausgebildet und in einer Ausnehmung eines Unterbodens eines Möbels oder Gerätes versenkt eingebaut sein, wobei der Rollentopf eine zu einer Seite eines Möbels horizontale Öffnung aufweist, in die sich der Feststellhebel seitlich hinein erstreckt, der jedoch mindestens in beiden Endlagen hinter die Kontur des Rollentopfes und des Möbels zurücktritt, sodass durch diese erfinderische Ausgestaltung das lenkrollengelagerte Möbel sehr tief über einem Boden angeordnet werden kann, da der Rollentopf im unteren Möbelboden versenkt ist, ebenso wie durch den seitlich zugänglichen Feststellhebel sichergestellt wird, dass der Feststeller in jeder Rollenposition einer Lenkrolle problemlos bedienbar bleibt, ohne über die Kontur eines Möbels hervorzustehen.
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Der Feststeller selber besitzt eine scheibenförmige runde Grundform mit oberen und unteren Funktionsflächen sowie einen sich radial erstreckenden Feststellhebel, wobei der Feststeller um die vertikale Hochachse um die Tragachse herum verschwenkbar ausgebildet ist.
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Vorteilhafterweise schließt sich der schiefen Ebene endseitig eine horizontale Rastfläche an, sodass nach der Beendigung der Bewegung des Feststellhebels jeweils horizontale Rastflächen der oberen Funktionsfläche des Feststellers und der unteren Funktionsfläche des Befestigungsflansches berühren, sodass der Feststeller keine unerwünschten Rückstellkräfte in eine nicht festgestellte Position der Lenkrolle erfährt.
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Zur Verbindung des Feststellers mit dem Befestigungsflansch erstreckt sich von der Funktionsfläche des Befestigungsflansches ein Führungs- und Haltestift in Richtung des Feststellers in oder durch eine Führungsausnehmung des Feststellers, wodurch dieser auf einfachste Art und Weise um das Schwenklager der Lenkrolle herum verdrehbar geführt ist.
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Entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Rolle als Doppelrolle ausgebildet, wobei sich die Bremsfläche des Feststellers im festgestellten Zustand jeweils auf beiden Rollen abstützt, sodass sich neben einer doppelten Tragkraft einer solchen Doppelrolle auch eine weiter gesteigerte Bremskraft einstellt.
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Insgesamt ist diese feststellbare Lenkrolle aus nur einer Rolle oder Doppelrolle, einem einteiligen Lagerkörper, einer Rollenachse, einer Tragachse, einem einteiligen Befestigungsflansch und einem einteiligen Feststeller aufgebaut, wobei die wesentlichen Bauteile aus Kunststoffspritzgussteilen ausgeformt sein können, sodass damit eine sehr wirtschaftliche und dauerhaltbare und einfache feststellbare Lenkrolle zur Verfügung gestellt werden kann.
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Gemäß einer möglichen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung sind die schiefen Ebenen (9;10;19;20) auch als ein- oder mehrzügige Gewindegänge von gegenseitigen Gewinden des Befestigungsflansches 4;14 und des Feststellers 6;16 ausgebildet.
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Bei einer anderen denkbaren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Feststeller (6;16) im Wesentlichen linear verschieblich zwischen dem Befestigungsflansch (4;14) und der Rolle (3;13) angeordnet und die schiefen Ebenen (9;10,19;20) beidseitig der Tragachse 23 gradlinig ausgebildet, so dass durch ein Einschieben des Feststellers auch hier eine Feststellfunktion unabhängig von der Position der Lenkrollen erzeugt wird.
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Nachfolgend sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand von Zeichnungen näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine räumliche Ansicht eines unteren Möbelbodens mit daran angeordneten feststellbaren und nicht feststellbaren Lenkrollen,
- 2 eine Explosionszeichnung einer feststellbaren Lenkrolle von schräg oben,
- 3 eine Explosionszeichnung eines Feststellers und eines Befestigungsflansches in Ansicht von schräg unten,
- 4 eine räumliche Explosionszeichnung eines Rollentopfes mit feststellbarer Lenkrolle von schräg unten,
- 5 eine verkleinerte Darstellung eines zusammengesetzten Rollentopfes mit feststellbarer Lenkrolle von unten,
- 6 eine Vorderansicht des Rollentopfes gemäß der 5,
- 7 eine geschnittene Seitenansicht des Rollentopfes gemäß der 5,
- 8 eine Unteransicht eines Möbelbodens mit zwei nicht feststellbaren und zwei feststellbaren Lenkrollen in verkleinerter Darstellung, und
- 9 eine Vorderansicht eines Büromöbels gemäß 8 in verkleinerter Darstellung .
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Die feststellbare Lenkrolle 1;11 besteht aus einem Lagerkörper 2;12 an dem seitlich zwei Doppelrollen 3;13 auf einer zeichnerisch nicht dargestellten horizontalen Querachse befestigt sind. Im Lagerkörper 2;12 ist eine vertikale Tragachse 23;33 gelagert, die sich mit ihrem oberen Ende in ein Schwenklager 5;15 eines oberen Befestigungsflansches 4;14 erstreckt. Der Befestigungsflansch 4, wie er in den 1 und 2 dargestellt ist, weist neben dem Schwenklager 5 einen kreisrunden Flanschteller 24 mit einer oberen Flanschfläche auf, der Bohrungen aufweist, über die er unter einem unteren Möbelboden oder einer sonstigen rollbaren Unterkonstruktion festgelegt werden kann. Der Befestigungsflansch 14 der Ausführungsform, wie sie in den 4 bis 9 dargestellt ist, ist als Rollentopf 34 ausgebildet, der in einer Ausnehmung 26 in einem unteren Möbelboden oder einer anderen Unterkonstruktion eingesetzt werden kann, um diese möglichst bodennah zu gestalten.
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Die feststellbare Lenkrolle 1;2 weist einen Feststeller 6;16 auf, der zwischen dem Befestigungsflansch 4;14 und der oder den Rollen 3;13 eingesetzt ist, wobei er eine kreisrunde obere Funktionsfläche 7;17 und eine ebensolche untere Funktionsfläche 8;18 aufweist sowie einen Feststellhebel 25;35, über den der Feststeller 6;16 um einen Winkelbereich von etwa 90 Grad gegen en Befestigungsflansch 4;14 verschwenkbar ist.
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Die untere Funktionsfläche 8;18 des Feststellers 6;16 dient als Bremsfläche, da sie im festgestellten Modus auf der Oberseite der Rollen 3;13 angedrückt gehalten ist und so die Lenkrolle 1;11 in der Rotation der Rollen 3;13 um ihre Querachse ebenso wie die Drehung der Lenkrolle 1;11 um ihre vertikale Hochachse verriegelt.
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Die obere Funktionsfläche 7;17 ist ebenso wie die dieser zugewandte Funktionsfläche 30;40 des Befestigungsflansches 4;14 mit etwa drittelkreisförmig regelmäßig auf einem Kreis angeordneten schiefen Ebenen 9;10;19;20 ausgestattet, wobei die schiefen Ebenen 9;10;19;20 der oberen Funktionsfläche 7;17 und der Funktionsfläche 30;40 des Befestigungsflansches 4;14 jeweils gegensinnig ausgerichtet sind, sodass bei einer Schwenkbewegung des Feststellers 6;16 die schiefen Ebenen 9;10;19;20 aufeinander aufgleiten, um so den Abstand zwischen Feststeller 6;16 und der Unterseite des Befestigungsflansches 4;14 zu vergrößern bzw. die als Bremsfläche ausgebildete untere Funktionsfläche 8;18 des Feststellers 6;16 auf die Rollen 3;13 zu drücken. Am Ende der schiefen Ebene 9;10;19;20 sind jeweils Rastflächen 21;22;32 angeordnet, sodass im festgestellten Zustand der Lenkrolle 1;11 keine Rückstellkräfte in den Feststeller 6;16 eingeleitet oder darin erzeugt werden.
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Zur optimalen Führung des Feststellers 6;16 ist im Feststeller 6;16 eine Führungsausnehmung 29;39 angeordnet, in die sich ein Führungsstift 28;38 erstreckt, der auf der Funktionsfläche 30;40 des Flanschtellers 24 bzw. des Rollentopfes 34 angeordnet ist.
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Die feststellbare Lenkrolle 1 gemäß den 1 bis 3 erstreckt sich mit ihrem Schwenklager 5 durch eine entsprechende Bohrung im unteren Möbelboden 36 oder der einer Unterkonstruktion und wird über Bohrungen im Befestigungsflansch 4 darunter festgelegt, wohingegen die feststellbare Lenkrolle 11 gemäß den 4 bis 9 in Ausnehmungen 26 in einem unteren Möbelboden 36 angeordnet ist, wobei der Rollentopf 34 eine stirnseitig nach vorne gerichtete horizontale Öffnung 27 aufweist, durch die der Feststellhebel 35 zugänglich ist und aus einer ungebremsten Position in eine festgestellte Position der Lenkrolle 11 verschwenkbar ist, ohne dass er in einer der beiden Positionen über die Körperkontur des Möbels 41 hervorsteht.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DD 48920 A1 [0002]
- DE 19836454 A1 [0002]