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Die vorliegende Erfindung geht aus von einer funkbetriebenen Türklingel, umfassend einen Klingeltaster, ein mit dem Klingeltaster elektrisch verbundenes Sendemodul sowie einen mit einem Lautsprecher verbundenen und mit dem Sendemodul drahtlos kommunizierenden Empfänger, wobei der Klingeltaster und das Sendemodul gemeinsam derart in einem Gehäuse aufgenommen sind, dass eine Druckfläche des Klingeltasters von außerhalb des Gehäuses zugänglich und betätigbar ist.
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Eine solcher Gegenstand ist bereits aus der
DE 20 2007 009 264 U1 vorbekannt. In der genannten Schrift ist es vorgesehen, eine funkbetriebene Türklingel in einer Briefkastenanlage in einem separaten Bereich anzuordnen, sowie über eine Solarzellenanordnung für den erforderlichen elektrischen Strom zu sorgen, um sicherzustellen, dass es auch bei Spitzenbelastungen nicht zu Systemzusammenbrüchen kommt. Ein Kommunikationsmodul sorgt dafür, dass eine hohe Sprachqualität bei einer Vielzahl von Teilnehmern sichergestellt wird.
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Derartige Türklingeln sind bereits aus dem Stand der Technik seit längerem bekannt. Im Wesentlichen werden funkbetriebene Türklingeln aus zwei Gründen eingesetzt, nämlich zum Einen, wenn eine Verkabelung eingespart werden soll, beispielsweise wenn eine Zugangstür eines Hauses bislang keine offizielle Zugangstür gewesen ist oder ein zusätzlicher Bewohner eine eigene Klingel bekommen soll. Zum Anderen können funkbetriebene Türklingeln eine Signalisierung an entferntere Orte ermöglichen, an denen bestehende Lautsprecher oder Klingeln nicht zu hören sind. Auch ist bei einer funkbetriebenen Türklingel die Mitnahme eines mobilen Empfängers möglich, so dass die Signalisierung den Bewohner eines Hauses begleiten kann.
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Ferner offenbart die
DE 10 2006 008 460 A1 einen Briefkasten mit einem Briefkastengehäuse und einer Vorderfront, wobei die Vorderfront einen Ausschnitt aufweist, in welchen ein Namensschuld oder Modul einsetzbar ist, so dass das Namensschild vor Vandalismus geschützt ist, leicht auswechselbar ist und sich dennoch kein Schmutz ansammeln kann.
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Weitere gattungsbildende Briefkästen sind in der
DE 20 2015 000 058 U1 und der
DE 197 22 529 A1 offenbart.
DE 20 2007 000 731 U1 betrifft eine Zustell- und/oder Lieferantenbox mit einer Schließvorrichtung, wobei diese Box auch als Briefkasten mit Briefkastenschlitz zum Einwurf von Briefen und/oder Zeitungen fungieren kann.
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Es zeigt sich jedoch, dass funkbetriebene Türklingeln nach außen hin häufig große Gehäuse benötigen, in denen das Sendemodul zusammen mit dem Klingeltaster untergebracht werden muss. Da das Sendemodul eine Antenne aufweisen muss, die in einer bestimmten Wellenlänge sendet, ist eine absolute Freiheit hinsichtlich der Ausmaße des Gehäuses auch nicht zu erreichen.
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Zudem sind die großen Gehäuse auch der Witterung ausgesetzt und können im Alltag auch großen mechanischen Belastungen ausgesetzt werden, sei es versehentlich bei Transportvorgängen oder bei mutwilliger mechanischer Einwirkung.
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Die Gehäuse sind auch weithin sichtbar und beeinflussen das Erscheinungsbild im Bereich des Gebäudezugangs, was gerade im Empfangsbereich eines Hauses unerwünscht sein kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt vor diesem Hintergrund die Aufgabe zugrunde, eine funkbetriebene Türklingel zu schaffen, welche die vorbeschriebenen Nachteile vermeidet und sich mechanisch geschützt und dennoch zugänglich nahtlos in das Erscheinungsbild am Hauseingang einfügt.
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Dies gelingt durch eine funkbetriebene Türklingel gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1. Weitere sinnvolle Ausgestaltungen einer solchen funkbetriebenen Türklingel können den Unteransprüchen entnommen werden.
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Erfindungsgemäß umfasst eine funkbetriebene Türklingel zunächst die gleichen Bestandteile wie es im Stand der Technik bekannt ist. Mithilfe eines Klingeltasters erfolgt die Betätigung der Türklingel. Der Klingeltaster ist daher elektrisch mit einem Sendemodul verbunden, welches das Tastsignal des Klingeltasters drahtlos, per Funk, Bluetooth oder eine beliebige andere nicht drahtgebundene Kommunikationsverbindung an einen Empfänger übermittelt. Dieser wird in aller Regel innerhalb des Gebäudes angeordnet oder als mobiler, tragbarer Empfänger ausgebildet. Der Empfänger ist aber als solcher nicht Gegenstand der Erfindung, sondern nur Kommunikationspartner des Sendemoduls. Er ist mit einem Lautsprecher verbunden, der dem Benutzer signalisiert, wenn der Klingeltaster wird.
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Der Klingeltaster ist zusammen mit dem Sendemodul in einem Gehäuse so aufgenommen, dass er von außerhalb des Gehäuses betätigt werden kann, um eine uneingeschränkte Zugänglichkeit des Klingeltasters zu gewährleisten. Der Wesentliche Teil des Klingeltasters, sowie das Sendemodul selbst befinden sich aber in einem Gehäuse, welches im Bereich der Zugangstür angeordnet und mit einer Tür versehen ist, über die das Gehäuse geöffnet werden kann. Die Anordnung kann derart gestaltet sein, dass der Klingeltaster die Tür selbst durchgreift. Bei dem Gehäuse handelt es sich um ein Briefkastengehäuse. Vorzugsweise ist das Gehäuse abschließbar.
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Auf diese Weise werden durch das Wesen der funkbetriebenen Türklingel die bereits ohnehin vorhandenen Gehäuse im Bereich der Zugangstüre genutzt, so dass eine zusätzliche Beeinflussung durch ein weiteres Klingelgehäuse entfällt. Auch stellen die bereits vorhandenen Gehäuse einen mechanischen Schutz für die Türklingel dar.
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Klingeltaster und Sendemodul sind erfindungsgemäß in einem Briefkasten eingebaut, welcher im Bereich des Hauseingangs ebenfalls vorhanden ist. Hierbei erfolgt der Einbau direkt im Briefgehäuse des Briefkastens, so dass der Klingeltaster und das Sendemodul bei geöffneter Briefkastentür zugreifbar sind. Der Klingeltaster kann hierbei in die Tür des Briefkastens eingebaut sein, das Sendemodul ebenfalls an der Tür des Briefkastens befestigt sein.
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Es ist in einer besonderen Ausgestaltung möglich, dem Briefkasten eine Trennwand zuzuordnen, welche das Innere des Gehäuses in einen Briefbereich und einen mechanisch geschützten Bereich unterteilt. Hierdurch wird es vermieden, dass Briefe beim Einwurf gegen den Klingeltaster oder das Sendemodul stoßen. Diese werden hinter der Trennwand angeordnet und sind daher nur noch bei geöffneter Tür des Briefkastens zugreifbar.
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Sendemodul und Klingeltaster sind erfindungsgemäß in einer Kapsel zusammengefasst, um eine lose Verkabelung zu vermeiden. Diese Kapsel kann dann ihrerseits an der Tür angeordnet werden, wobei der Klingeltaster weiterhin die Tür durchgreift und von außen zugänglich bleibt.
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Die Spannungsversorgung der funkbetriebenen Türklingel kann auf unterschiedliche Weise erfolgen. Insbesondere ist es vorgesehen, dem Gehäuse ein Solarzellenmodul zuzuordnen, welches etwa auf dem Briefkastendeckel oder der Tür aufgebracht wird und elektrisch mit dem Sendemodul und/oder dem Klingeltaster verbunden wird. Alternativ oder zusätzlich kann dem Gehäuse ein austauschbares Batteriemodul zugeordnet sein, welches aus einer oder mehreren Batterien oder Akkumulatoren besteht.
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Das Sendemodul und der Klingeltaster sind erfindungsgemäß in einer gemeinsamen Kapsel untergebracht, so dass diese Kapsel durch mit dem Klingeltaster verbundene Befestigungsmittel am Gehäuse gehalten sein kann. So kann der Klingeltaster ein das Gehäuse durchgreifendes Außengewinde aufweisen, das durch eine Mutter mit einer Sichtseite von außen her über das Außengewinde geschraubt wird. Ist eine solche Befestigung nicht vorgesehen, so kann die Kapsel, oder auch ein separat gekapseltes Sendemodul, mithilfe von Schrauben durch die Außenwand hindurch mit dem Gehäuse verbunden sein. Dies erlaubt eine mechanisch sehr belastbare Verbindung, ist aber von außen her sichtbar. Daher kann in diesem Fall ein Klingelschild auf der Außenseite des Gehäuses an gleicher Stelle vorgesehen sein, das gleichzeitig mit den Schrauben gehalten wird. Ansonsten sind auch andere Befestigungsmöglichkeiten realisierbar, wie etwa ein Verkleben des Sendemoduls an der Gehäuseinnenwand, eine Klettverbindung und vieles mehr.
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Wird jedoch die Verschraubung als Verbindungsmittel gewählt und ein Klingelschild von der Außenseite her im Bereich der Verschraubung vorgesehen, so kann dieses ein Beschriftungselement aufweisen, das die Schraubenköpfe der zur Halterung des Klingelschilds und des Sendemoduls eingesetzten Schrauben verdeckt. Das Beschriftungselement kann seinerseits durch Einschieben in einen Abdeckrahmen, durch Einlegen in einen Clipsrahmen, durch magnetische Befestigung oder seinerseits durch Kleben auf dem Klingelschild befestigt sein.
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Ergänzend zu der reinen Klingelfunktion kann die funkbetriebene Türklingel eine zusätzlich Bildübertragung an das Empfangsmodul realisieren. In diesem Fall ist dem Gehäuse neben dem Klingeltaster auch eine Kamera zugeordnet, welche das Vorfeld des Hauseingangs aufnimmt und das Bild über das Sendemodul an das Empfangsmodul übermittelt.
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Eine abermalige Weiterbildung kann dadurch stattfinden, dass auch eine Gegensprechanlage aufgebaut wird, indem dem Sendemodul auch ein Mikrofon und ein Lautsprecher zugeordnet wird. Um den Lautsprecher zu betreiben ist ferner an dem Sendemodul ein zweites Empfangsmodul vorgesehen, das sich vorzugsweise in unmittelbarer Nähe zum Sendemodul befindet und ein Sprachsignal vom Empfangsmodul zu dem zweiten Empfangsmodul übermittelt. Bei dem Empfangsmodul ist in diesem Fall logischerweise ein zweites Sendemodul vorzusehen.
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Die vorstehend beschriebene Erfindung wird im Folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen
- 1 einen Briefkasten mit einer erfindungsgemäßen funkbetriebenen Türklingel in einem geschlossenen Zustand in perspektivischer Darstellung von schräg oben, sowie
- 2 den Briefkasten gemäß 1 in geöffnetem Zustand und ebenfalls in perspektivischer Darstellung von schräg oben.
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1 zeigt einen Briefkasten 1, welcher in erfindungsgemäßer Art mit einer funkbetriebenen Türklingel aufgewertet wurde. Der Briefkasten 1 besteht im Wesentlichen aus einem Gehäuse 2, in welches durch einen Einwurfschlitz 4 hindurch die Post eines Haushalts eingeworfen wird. Diese kann durch die abschließbare Tür 3 wieder aus dem Briefkasten 1 entnommen werden, wie es allseits bekannt ist. Diesen ohnehin vorhandenen, groß dimensionierten und dennoch geschützten Raum macht sich die funkbetriebene Türklingel zunutze. In der Tür 3 des Briefkastens 1 ist ein Klingeltaster 5 integriert, welcher mit einem in 2 gezeigten Sendemodul 7 elektrisch verbunden ist. Die Verschraubung des Sendemoduls 7 mit der Tür 3 ist durch ein Klingelschild 6 verdeckt, so dass sich das Erscheinungsbild des Eingangsbereichs attraktiv darstellt.
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2 zeigt den Briefkasten 1 gemäß 1 in geöffnetem Zustand. Auf der Innenseite der Tür 3 ist hierdurch die Rückseite des Klingeltasters 5 zu erkennen, welcher mit der Tür durch eine Mutter direkt verschraubt ist. Die Verschraubung des benachbart angeordneten Sendemoduls 7 ist hingegen auf der Außenseite der Tür 3 des Gehäuses 2 angeordnet und dort von dem Klingelschild 6 verdeckt, das ein lösbares Beschriftungselement aufweist. Das Sendemodul 7 und der Klingeltaster 5 ragen dadurch in den Innenraum 8 des Gehäuses 2 ein und sind bei verschlossenem Briefkasten 1 sowohl von außen nicht wahrnehmbar als auch gegen Zugriffe geschützt. Lediglich die Druckfläche zur Betätigung des Klingeltasters 5 kann von außen wahrgenommen und zugegriffen werden.
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Das Sendemodul 7 weist ein hier nicht separat dargestelltes Batteriemodul auf, welches das Sendemodul 7 und darüber auch den Klingeltaster 5, mit Spannung versorgt. Bei einer Betätigung des Klingeltasters 5 schließt dieser einen Kontakt im Sendemodul 7, welches daraufhin ein Signal an einen hier nicht dargestellten Empfängers drahtlos übermittelt. Der Empfänger ist mit einem Lautsprecher verbunden, der ein akustisches Klingelsignal erzeugt.
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Vorstehend beschrieben ist somit eine funkbetriebene Türklingel, welche auf ein eigenes Gehäuse verzichtet und sich ein bestehendes Briefkastengehäuse zunutze macht. Hierdurch kann das zugehörige Sendemodul unsichtbar und außerhalb unbefugten Zugriffs angeordnet werden und das Erscheinungsbild des Hauseingangs wird durch die Türklingel nicht beeinflusst.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Briefkasten
- 2
- Gehäuse
- 3
- Tür
- 4
- Einwurfschlitz
- 5
- Klingeltaster
- 6
- Klingelschild
- 7
- Sendemodul
- 8
- Innenraum