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Die Erfindung betrifft ein Spendersystem für flüssige Medien, insbesondere für Desinfektionsmittel, beispielsweise auf alkoholischer Basis, wobei das Spendersystem einen Sperrmechanismus aufweist, welcher die Benutzung des Spendersystems mit nicht hierfür vorgesehenen Medienbehältern verhindern soll.
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Spendersysteme für flüssige Medien umfassen üblicherweise ein Gehäuse, einen austauschbaren Behälter, in dem das Medium bereitgestellt wird, sowie einen Abgabemechanismus, welcher geeignet ist das in dem Behälter vorhandene Medium einem Nutzer zuzuführen. Bei den elektrisch betriebenen Spendersystemen, um die es in der vorliegend beschriebenen Erfindung geht, ist häufig zusätzlich eine elektronische Steuerung vorhanden, welche die Abgabe des flüssigen Mediums kontrollieren und optional zusätzliche Funktionen ausüben kann. Bei den zusätzlichen Funktionen handelt es sich beispielsweise um eine Aktivierung des Abgabemechanismus bei Annäherung, um Zähleinrichtungen, um die Detektion des Füllstandes des Behälters oder um die Erkennung eines vom Hersteller autorisierten Behälters. Die zusätzlichen Funktionen erfordern häufig den Einsatz einer Sensorkom ponente.
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Derartige Spendersysteme kommen beispielsweise in Krankenhäusern, in Arztpraxen oder in öffentlich zugänglichen Bereichen wie Hotels oder Raststätten zum Einsatz.
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Ein Spendersystem mit Ausnahme der Behälterkomponente wird im Folgenden als „Spender“ bezeichnet.
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Unter dem Begriff „Abgabemechanismus“ soll eine Einrichtung verstanden werden, die es ermöglicht, eine im Wesentlichen reproduzierbar abgebbare Menge eines flüssigen Mediums auf Anforderung bereitzustellen, wobei der Abgabemechanismus Anteile umfasst, welche mit dem flüssigen Medium in Kontakt treten und solche, welche nicht in Kontakt mit dem Medium treten. Der Abgabemechanismus kann dabei vollständig in dem Gehäuse integriert sein. Alternativ können einzelne Komponenten des Abgabemechanismus mit dem Behälter lösbar oder unlösbar verbunden sein, während andere Komponenten des Abgabemechanismus in den Spender integriert sind.
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Aus hygienischen Gründen hat es sich bei Spendersystemen, welche für den Einsatz in sicherheitskritischen Umgebungen, wie etwa Krankenhäusern, vorgesehen sind, als vorteilhaft erwiesen die mit dem Medium in Kontakt tretenden Komponenten des Abgabemechanismus mit dem Behälter gemeinsam zu entsorgen.
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Der Abgabemechanismus umfasst bei den hier beschriebenen elektrischen Spendersystemen einen elektrisch angetriebenen Pumpmechanismus oder einen elektrisch gesteuerten Ventilmechanismus, gegebenenfalls auch eine Kombination aus Pumpmechanismus und Ventilmechanismus. Ein Abgabemechanismus mit einem oder mehreren Ventilen kommt bevorzugt bei solchen Systemen zum Einsatz, bei denen der Behälter „über Kopf“, also mit der Öffnung nach unten, im Gehäuse gehalten wird. Das Medium kann bei solchen Systemen der Schwerkraft folgend aus dem Behälter fließen, so dass eine Pumpe nicht zwingend erforderlich ist. In derartige Spender eingesetzte Behälter werden nämlich im Wesentlichen in zwei Varianten ausgebildet, und zwar zum einen so, dass die Abgabeöffnung in der Gebrauchsposition oben am Behälter angeordnet ist oder wahlweise, dass die Abgabeöffnung in der Gebrauchsposition unten am Behälter angeordnet ist.
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Der Abgabemechanismus wird entweder durch manuelle Betätigung, beispielsweise durch Niederdrücken eines Hebels, oder berührungslos aktiviert. Eine berührungslose Aktivierung, welche eine elektrisch angetriebene Pumpe oder elektrisch betätigbares Ventil erfordert, kann beispielsweise durch einen Näherungssensor oder durch einen optischen Sensor vermittelt werden.
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Spendersysteme der eingangs beschrieben Art sind im Stand der Technik bekannt und können beispielsweise freistehend vorgesehen sein oder an Befestigungsoberflächen, wie Wänden oder Konsolen, festlegbar sein, insbesondere lösbar festlegbar sein.
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Aus Sicherheitsgründen ist es vorteilhaft, wenn die Spendersysteme nur mit den vom Hersteller hierfür autorisierten Behältern und somit mit den für die Anwendung vorgesehenen Medien verwendet werden können. Diese Aufgabe wurde im Stand der Technik insbesondere durch Systeme gelöst, welche die Aktivierung des Abgabemechanismus nur dann erlauben, wenn ein für die Anwendung im jeweiligen Spender autorisierter Behälter im Gehäuse vorhanden ist. Die Erkennung des vom Hersteller autorisierten Behälters kann auf einer mechanischen Passung in der Art einer Schlüssel-Schloss-Interaktion zwischen Behälter und dem Gehäuse erfolgen. Eine derartige Passung kann gegebenenfalls deaktiviert oder von Hersteller-fremden Produkten imitiert werden. Größere Sicherheit zur Unterbindung einer Verwendung des Spendersystems mit nicht-autorisierten Behältern bieten Codierungssysteme, bei denen am Behälter ein Aktivierungscode vorhanden ist, der von einem geräteseitigen Detektor erkannt werden kann.
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Eine entsprechende Vorrichtung ist beispielsweise in der
EP1671568B1 beschrieben. Bei dem Spendersystem der
EP1671568B1 ist am herstellerseitig vorgesehenen Nachfüllbehälter ein elektronischer Schlüssel angebracht, der von einem spenderseitigen Detektionsmechanismus gelesen und ausgewertet werden kann. Die Kommunikation zwischen dem elektronischen Schlüssel und dem Detektionsmechanismus erfolgt auf Basis der „Near Field Communication“ (NFC) mittels eines am Spender vorhandenen Senders und Empfängers. Die hierbei eingesetzte NFC-Übertragung beruht auf der „Radio-Frequency Identification“-Technologie (RFID). Die elektronische Steuerung des Spenders gibt den Abgabemechanismus nur dann frei, wenn ein passender Schlüssel am Behälter erkannt wurde.
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Eine Erkennung eines herstellerseitig vorgesehenen Nachfüllbehälters unter Verwendung der RFID-Übertragung ist auch in der
US 2016278583 beschrieben.
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Die
EP2734096B1 offenbart ein Spendersystem, bei welchem der vom Hersteller für die Befüllung vorgesehene Nachfüllbehälter anhand von am Behälter angebrachten mikroskopischen Markierungen optisch erkannt werden kann.
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Eine optische Erkennung eines vom Hersteller autorisierten Behälters im infrarotBereich ist in der
WO2011/130158 beschrieben. Bei der Markierung handelt es sich insbesondere um dem Behältermaterial beigemischte Mikropartikel, welche bei Infrarot-Exposition ein nachweisbares und für die Markierungssubstanz spezifisches Signal emittieren. Am Spender ist entsprechend eine Infrarot-Quelle und ein Infrarot-Detektor vorhanden.
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Der Nachteil an derart kodierten Behältersystemen besteht darin, dass die in Gesundheitseinrichtungen vorhandenen Spender im Falle einer medizinischen Ausnahmesituation, beispielsweise bei einer Pandemie, ausschließlich mit den vom Hersteller gelieferten Nachfüllbehältern eingesetzt werden können. Falls in einer solchen Notsituation der Hersteller keine ausreichenden Mengen an Nachfüllbehältern liefern kann, sind die in den Gesundheitseinrichtungen vorhandenen Spender nicht mehr benutzbar. Insbesondere kann die Nichtverfügbarkeit von einsatzbereiten Desinfektionsmittelspendern im Falle einer Pandemie eine effektive Bekämpfung der Ausbreitung der Infektionskrankheit auf inakzeptable Weise erschweren.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, Nachteile bei den im Stand der Technik beschrieben Spendersystemen zu überwinden und verbesserte und flexibel einsetzbare Spendersysteme für flüssige Medien, insbesondere für Desinfektionsmittel, bereit zu stellen.
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Die vorliegende Erfindung löst die Aufgabe durch ein Spendersystem für flüssige Medien, insbesondere für Desinfektionsmittel, gemäß Anspruch 1, sowie durch ein Verfahren zur Deaktivierung einer Sperre bei einem Spender für flüssige Medien, insbesondere für Desinfektionsmittel.
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Das erfindungsgemäße Spendersystem umfasst einen austauschbaren Behälter, in dem das Medium bereitgestellt wird, wobei an dem Behälter ein Aktivierungscode vorhanden ist. Weiterhin umfasst das Spendersystem ein Gehäuse, welches den Behälter aufnehmen kann, eine Stromversorgung, sowie einen Abgabemechanismus, welcher geeignet ist, das in dem Behälter vorhandene Medium einem Nutzer zuzuführen. Des Weiteren umfasst das Spendersystem einen elektronischen Detektor, welcher den an dem Behälter vorhandenen Aktivierungscode erkennen kann, sowie eine elektronische Steuerung für den Abgabemechanismus. Die Steuerung weist eine Sperre auf, welche bewirkt, dass der Abgabemechanismus erst dann aktiviert werden kann, wenn mittels des Detektors ein zulässiger Aktivierungscode am Behälter erkannt wurde. Das Spendersystem ist gegenüber dem Stand der Technik insbesondere dadurch gekennzeichnet, dass die elektronische Steuerung mindestens eine Schnittstelle aufweist, welche geeignet ist, einen Freigabecode einzugeben, wobei die Eingabe des Freigabecodes bewirkt, dass die Sperre deaktiviert wird.
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Die Sperre kann also erfindungsgemäß durch einen Nutzer auch für nicht-autorisierte Behälter „freigeschaltet“ werden, wenn dem Nutzer ein entsprechender Freigabecode bereitgestellt wird. Zur Überwindung der Sperre kann der Nutzer den Freigabecode mittels der mindestens einen Schnittstelle eingeben. Der Spender kann nach der Freischaltung mit allen Nachfüllbehältern beladen werden, insofern diese geometrisch in den Spender passen.
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Die Erfindung bietet einen Anreiz für die Hersteller, bezüglich der Kompatibilität der Nachfüllbehälter standardisierte Spendersysteme zu entwickeln, da sie nicht befürchten müssen, dass die an die Kunden gelieferten Spender im Normalfall mit von Wettbewerbern gelieferten Nachfüllbehältern verwendet werden. Gleichzeitig wird dem öffentlichen Interesse an einer unbeschränkten Kompatibilität von Spendern und Nachfüllbehältern unterschiedlicher Hersteller (beispielsweise) im Pandemiefall Rechnung getragen.
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Im Zusammenhang mit der Erfindung wird gleichfalls ein austauschbarer Behälter, angepasst zur Verwendung in einem nachfolgend näher charakterisierten Spender für flüssige Medien, insbesondere für Desinfektionsmittel, vorgeschlagen, wobei an dem Behälter ein Aktivierungscode vorhanden ist. Der im Zusammenhang mit dem Behälter vorgesehene Spender umfasst ein Gehäuse, welches den Behälter aufnehmen kann, eine Stromversorgung, einen Abgabemechanismus, welcher geeignet ist, das in dem Behälter vorhandene Medium einem Nutzer zuzuführen, einen elektronischen Detektor, welcher den an dem Behälter vorhandenen Aktivierungscode erkennen kann, und eine elektronische Steuerung für den Abgabemechanismus, wobei die Steuerung eine Sperre aufweist, welche bewirkt, dass der Abgabemechanismus erst dann aktiviert werden kann, wenn mittels des Detektors ein zulässiger Aktivierungscode an dem Behälter erkannt wurde. Weiterhin zeichnet sich der Spender dadurch aus, dass die elektronische Steuerung mindestens eine Schnittstelle aufweist, welche geeignet ist, einen Freigabecode einzugeben, wobei die Eingabe des Freigabecodes bewirkt, dass die Sperre deaktiviert wird.
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Das erfindungsgemäße Spendersystem erlaubt mithin eine Deaktivierung der oben beschriebenen Sperre (nachfolgend auch als „Fremdbefüllungssperre“ bezeichnet), indem der Hersteller dem Nutzer, beispielsweise einer Gesundheitseinrichtung, einen Freigabecode zur Verfügung stellt. Die Übermittlung des Freigabecodes kann hier auf vielfältige Weise erfolgen, wie nachfolgend noch näher dargestellt wird. Der Hersteller kann auf diese Weise dem Nutzer die Verwendung des Spenders auch mit solchen Nachfüllbehältern ermöglichen, die nicht vom Hersteller autorisiert wurden. In der Praxis wird eine derartige „Freischaltung“ der Spender durch den Hersteller insbesondere in einer medizinischen Notfallsituation wie einer Pandemie, erfolgen. Es wäre auch denkbar, dass die Bereitstellung des Freischaltcodes vom Hersteller des Spenders gekauft werden kann. Zur Freischaltung wendet der Nutzer das im Zusammenhang mit der Erfindung vorgeschlagene Verfahren zur Deaktivierung einer Sperre an. Das Verfahren umfasst die Schritte:
- i) Bereitstellen eines Spenders, umfassend ein Gehäuse, welches einen Behälter aufnehmen kann, eine Stromversorgung, einen Abgabemechanismus, welcher geeignet ist, das in dem Behälter vorhandene Medium einem Nutzer zuzuführen, einen elektronischen Detektor, welcher einen an dem Behälter vorhandenen Aktivierungscode erkennen kann, und eine elektronische Steuerung für den Abgabemechanismus, wobei die Steuerung eine Sperre aufweist, welche bewirkt, dass der Abgabemechanismus erst dann aktiviert werden kann, wenn mittels des Detektors ein zulässiger Aktivierungscode an dem Behälter erkannt wurde, und wobei die elektronische Steuerung mindestens eine Schnittstelle aufweist, welche geeignet ist, einen Freigabecode einzugeben.
- ii) Bereitstellen eines Freigabecodes, wobei der Freigabecode insbesondere von dem Hersteller des Spenders bereitgestellt wird. Der Code kann dem Nutzer insbesondere vom Hersteller durch elektronische Übertragung bereitgestellt werden.
- iii) Eingeben des Freigabecodes, insbesondere durch den Nutzer des Spenders, unter Verwendung der mindestens einen Schnittstelle, wobei die Eingabe des Freigabecodes bewirkt, dass die Sperre deaktiviert wird.
- iv) Bei Bedarf kann der Spender nun mit einem Behälter befüllt werden, an dem kein Aktivierungscode vorhanden ist.
- v) Optional kann die Sperre zu einem späteren Zeitpunkt reaktiviert werden, indem unter Verwendung der mindestens einen Schnittstelle ein Reaktivierungscode eingegeben wird.
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Denkbar wäre es auch, dass die Reaktivierung der Sperre automatisch, beispielsweise nach Ablauf einer voreingestellten Zeitspanne, erfolgt.
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Erfindungsgemäß umfasst das Spendersystem somit einen Behälter mit Aktivierungscode, ein Gehäuse, eine Stromversorgung, einen Abgabemechanismus, einen elektronischen Detektor, eine elektronische Steuerung für den Abgabemechanismus sowie mindestens eine Schnittstelle zur Eingabe des Freigabecodes. Gegebenenfalls kommen weitere Bauteile, wie Halter oder ähnliches, hinzu.
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Bei dem Behälter handelt es sich um eine Nachfüllflasche für flüssige Medien. Derartige Behälter sind üblicherweise aus einem Kunststoff gefertigt.
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Bei den in dem Behälter bereitgestellten Medien kann es sich insbesondere um flüssige Hautdesinfektionsmittel (beispielsweise das Produkt Sterilium® des Herstellers Paul Hartmann AG) oder um für die Verwendung in medizinischen Einrichtungen vorgesehene hygienische Waschlösungen (beispielsweise das Produkt Stellisept® HD des Herstellers Paul Hartmann AG) handeln.
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An dem Behälter ist ein Aktivierungscode vorhanden. Bei dem Aktivierungscode handelt es sich insbesondere um einen Code auf Basis eines digitalen Codes, insbesondere ASCII, eines frequenzmodulierten Codes, eines amplitudencodierten Codes, eines optischen Codes, insbesondere BAR-Code, QR-Code, Micro-QR-Code, eines grafischen Codes, eines numerischen Codes, eines alphanumerischen Codes, eines magnetischen Codes, eines chemischen Codes oder eines biochemischen Codes, insbesondere auf Basis von Nukleinsäuren oder von Antigen/Antikörperwechselwirkung. Je nach Art des Codes ist hierfür ein geeigneter und dem Fachmann geläufiger physikalischer Träger der codierten Information erforderlich. So kann beispielsweise ein digitaler Aktivierungscode auf einem RFID oder NFC-Chip gespeichert werden. Bei einem optischen Code kann der Träger beispielsweise in Form eines Papierabschnittes oder eines Folienabschnittes ausgestaltet sein.
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Der Träger des Aktivierungscodes kann beispielsweise auf den Behälter aufgeklebt (vorzugsweise unlösbar), in den Behälter integriert oder in das Innere des Behälters eingebracht werden. Im Falle eines optischen Codes kann dieser auch auf den Behälter aufgedruckt werden.
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Vorzugsweise handelt es sich bei dem Träger um einen passiven RFID-Transponder, welcher mit einem an dem Gehäuse vorhandenen Lesegerät kommunizieren kann.
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Das erfindungsgemäß vorgesehene Gehäuse kann den Behälter aufnehmen.
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Vorzugsweise ist das Gehäuse derart beschaffen, dass der Behälter mit der Abgabeöffnung oben am Behälter oder mit der Abgabeöffnung unten am Behälter in das Gehäuse eingesetzt werden kann. Hierbei kann das Gehäuse den Behälter in der Gebrauchsposition nur teilweise umschließen. Alternativ kann das Gehäuse den Behälter in der Gebrauchsposition im Wesentlichen vollständig umschließen.
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Zum Einsetzen des Behälters kann es erforderlich sein, eine Klappe oder einen Deckel, gegebenenfalls auch weitere Gerätekomponenten, zu verschwenken oder zu verschieben.
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Erfindungsgemäß geeignete Gehäuse sind aus dem Stand der Technik mannigfaltig bekannt. Rein beispielhaft wird hierbei auf die
EP2322065B1 verwiesen, welche ein nach vorne hin offenes Gehäuse zeigt, welches einen Behälter so aufnehmen kann, dass dessen Abgabeöffnung in der Gebrauchsposition nach oben zeigt. Der Behälter wird von unten in das Gehäuse eingeschoben.
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Vorzugsweise ist an dem Gehäuse ein Display vorhanden, wie auch bei der vorstehend genannten
EP2322065B1 beschrieben. Des Weiteren kann eine Eingabeeinheit, beispielsweise eine Tastatur oder ein Tastaturfeld, vorhanden sein. Besonders bevorzugt ist an dem Gehäuse ein Touchscreendisplay vorhanden. Das Display, die Eingabeeinheit oder das Touchscreendisplay kann jedoch auch am Abgabemechanismus befestigt sein.
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Der Abgabemechanismus muss geeignet sein, eine im Wesentlichen reproduzierbare Menge eines in dem Behälter vorhandenen flüssigen Mediums auf Anforderung einem Nutzer zuzuführen.
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Der Abgabemechanismus kann hierbei eine elektrische Pumpe, eine mechanische Pumpe oder ein Ventil umfassen. Der Abgabemechanismus kann auch eine Kombination aus einer Pumpe und einem oder mehreren Ventilen umfassen. Unter dem Begriff „Pumpe“ sollen hierbei auch mechanische Einrichtungen verstanden werden, welche eine Förderung des flüssigen Mediums durch das teilweise Eindrücken eines elastischen Behälters bewirken. Vorzugsweise umfasst der Abgabemechanismus eine elektrische Pumpe, insbesondere eine Kolbenhubpumpe oder eine Schlauchpumpe. Vorteilhaft kann im Zusammenhang mit der Erfindung auch das in
WO 2016207211 beschriebene Dosiergerät zur Abgabe des flüssigen Mediums eingesetzt werden.
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Besonders bevorzugt kann der Abgabemechanismus berührungslos aktiviert werden, insbesondere mittels eines Näherungssensors oder eines optischen Sensors.
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Zum Betrieb der elektrischen und/oder elektronischen Komponenten wird eine geeignete Stromversorgung, wie Batterie, Akkumulator oder Netzteil, verwendet.
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Das erfindungsgemäße Spendersystem umfasst einen elektronischen Detektor, welcher den an dem Behälter vorhandenen Aktivierungscode erkennen kann. Hierzu ist der Detektor ausgebildet elektromagnetische, magnetische, induktive, optische, optoelektronische, grafische, akustische, chemische oder biochemische Signale zu detektieren und eine Antwort (Ausgabesignal) auszugeben, welche der elektronischen Steuerung zur Auswertung übermittelt wird.
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Entsprechend handelt es sich bei dem Detektor beispielsweise um einen optischen Sensor, insbesondere eine Fotozelle oder ein CCD-Sensor, um eine elektromagnetische Empfangseinheit, um einen Magnetfeldsensor oder dergleichen.
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Vorzugsweise handelt es sich bei dem Detektor um ein RFID-Lesegerät, welches einen an dem Behälter angebrachten Transponder identifizieren kann.
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Bei dem zur Codierung des Aktivierungscodes verwendeten Code handelt es sich zum Beispiel um einen digitalen Code, einen frequenzmodulierten Code, einen amplitudenmodulierten Code, einen optischen Code, insbesondere BAR-Code, QR-Code, Micro-QR-Code, einen numerischen Code, insbesondere einen Binär Code oder einen Hexadezimal Code, einen alphanumerischen Code, einen magnetischen Code, einen chemischen Code oder einen biochemischen Code, insbesondere auf Basis von Nukleinsäuren oder von Antigen/Antikörperwechselwirkung.
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Der zur Codierung des Aktivierungscodes verwendete Code kann von dem an dem Behälter vorhandenen Träger des Aktivierungscodes an den elektronischen Detektor übermittelt werden.
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Das erfindungsgemäße Spendersystem umfasst eine elektronische Steuerung für den Abgabemechanismus. Die hierfür vorgesehene Steuerung muss ausgebildet sein, Eingangssignale zu verarbeiten und Ausgabesignale zu generieren. Die Eingangssignale umfassen mindestens das Ausgabesignal des Detektors und das von der weiter unten noch näher beschriebenen Schnittstelle übermittelte Signal. Das Ausgabesignal der Steuerung umfasst ein Signal zur Aktivierung des Abgabemechanismus. Weitere Eingangssignale sind beispielsweise Signale eines Näherungssensors, Tastatureingaben, Signale weiterer Detektoren wie beispielsweise das Signal eines Füllstanddetektors oder Signale von Zähleinrichtungen. Weitere Ausgabesignale der elektronischen Steuerung sind beispielsweise Signale zur Erzeugung von Displayanzeigen oder akustischen Meldungen.
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Die elektronische Steuerung des Spenders kann zwei Systemzustände erzeugen, nämlich einen ersten Systemzustand, in dem der Abgabemechanismus gesperrt ist sowie einen zweiten Systemzustand, in welchem der Abgabemechanismus freigegeben ist. Die elektronische Steuerung kontrolliert einerseits die Aufrechterhaltung eines bestimmten Systemzustandes. Anderseits kann die elektronische Steuerung den Wechsel von dem ersten Systemzustand zu dem zweiten Systemzustand und umgekehrt bewirken. Zunächst, beispielsweise dann, wenn in den Spender noch kein Behälter eingesetzt wurde, oder wenn der Behälter aus dem Spender entfernt wurde, befindet sich die elektronische Steuerung in dem ersten Systemzustand. Der Übergang aus dem ersten Systemzustand (gesperrt) in den zweiten Systemzustand (freigegeben) erfolgt nur dann, wenn mittels des Detektors ein zulässiger Aktivierungscode an dem Behälter erkannt wurde. Das Einbringen eines Behälters mit einem unzulässigen Aktivierungscode oder eines Behälters, welcher überhaupt keinen Aktivierungscode trägt, führt entsprechend nicht zu einem Übergang aus dem ersten Systemzustand in den zweiten Systemzustand, d.h. der Abgabemechanismus ist gesperrt. Wird der Behälter aus dem Spender entfernt, so dass der zulässige Aktivierungscode durch den Detektor nicht mehr erkannt werden kann, so bewirkt die elektronische Steuerung einen Übergang zu dem ersten Systemzustand, der in diesem Zusammenhang auch als Grundzustand bezeichnet werden kann. Erfindungsgemäß ist die elektronische Steuerung jedoch zusätzlich derart ausgebildet, dass der Übergang in den zweiten Systemzustand (freigegeben) und dessen permanente Aufrechterhaltung auch durch die Eingabe eines Freigabecodes über die Schnittstelle bewirkt werden kann. Dies hat zur Folge, dass der Abgabemechanismus auch dann aktiviert werden kann, wenn kein zulässiger Aktivierungscode an den Behälter erkannt wurde. Nach der Eingabe des Freigabecodes bleibt der zweite Systemzustand auch dann erhalten, wenn ein Behälter entfernt und ein neuer Nachfüllbehälter eingesetzt wird. Optional kann zusätzlich ein weiterer Kontrollmechanismus vorliegen, welcher den Abgabemechanismus dann sperrt, wenn überhaupt kein Behälter eingesetzt wurde. Diese zusätzliche Inaktivierung des Abgabemechanismus funktioniert dann jedoch unabhängig von den oben genannten Systemzuständen.
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Vorzugsweise kann die Sperre durch die Eingabe eines Reaktivierungscodes über die Schnittstelle wieder reaktiviert werden. Der Spender ist dann wieder gesperrt, so lange kein Behälter, an dem ein zulässiger Aktivierungscode vorhanden ist, verwendet wird. In der Praxis könnte der Nutzer des Spenders durch den Hersteller verpflichtet werden, die Sperre zu reaktivieren, wenn der medizinische Notfall, der zu einer Freigabe des Spenders geführt hat, vorüber ist. Hierzu müsste der Nutzer den vom Hersteller bereitgestellten Reaktivierungscode über die Schnittstelle eingeben.
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Die im Zusammenhang mit der Erfindung verwendbare elektronische Steuerung muss daher mindestens folgende algorithmische Operationen durchführen können:
- - Aufnahme des vom Detektor erzeugten Ausgabesignals und dessen Decodierung
- - Abgleich des ermittelten Codes mit einem gespeicherten Aktivierungscode
- - Entsperrung des Abgabemechanismus, indem ein Übergang von dem ersten Systemzustand zu dem zweiten Systemzustand erfolgt und Aufrechterhaltung des zweiten Systemzustandes, so lange ein zulässiger Aktivierungscode durch den Detektor erkannt wird
- - Aufnahme des über die Schnittstelle übertragenen Freigabecodes
- - Abgleich des Freigabecodes mit einem gespeicherten Freigabecode
- - Übergang vom ersten Systemzustand in den zweiten Systemzustand, wenn der eingegebene Freigabecode dem gespeicherten Freigabecode entspricht Sofern sich die elektronische Steuerung in dem zweiten Systemzustand befindet, kontrolliert die elektronische Steuerung auch den Abgabemechanismus, wobei zusätzliche Funktionen ausgeführt werden können, sofern vorhanden. Bei den zusätzlichen Funktionen handelt es sich beispielsweise um eine Aktivierung des Spenders mittels eines Näherungssensors. Auch gegebenenfalls vorhandene Kommunikationsfunktionen des Gerätes, wie beispielsweise eine W-LAN Anbindung werden durch die elektronische Steuerung ermöglicht.
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Optional kann die elektronische Steuerung weitere algorithmische Operationen im Zusammenhang mit der Fremdbefüllungssperre durchführen, insbesondere
- - Aufnahme des über die Schnittstelle übertragenen Reaktivierungscodes
- - Abgleich des Reaktivierungscodes mit einem gespeicherten Reaktivierungscode
- - und Reaktivierung der Sperre nach der Eingabe eines Reaktivierungscodes.
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Das Spendersystem umfasst des Weiteren eine Schnittstelle zur Eingabe des Freigabecodes. Bei der Schnittstelle handelt es sich insbesondere um ein Eingabefeld, eine Tastatur oder ein Tastaturfeld, eine elektronische Schnittstelle, insbesondere eine USB-Schnittstelle, eine optische Schnittstelle, eine akustische Schnittstelle oder eine drahtlose Schnittstelle.
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Es ist vorteilhaft, wenn das Spendersystem mehr als eine Schnittstelle umfasst, beispielsweise sowohl ein Tastaturfeld (oder ein Touchscreendisplay) als auch eine elektronische Schnittstelle, insbesondere eine USB-Schnittstelle (oder eine drahtlose Schnittstelle). Falls nämlich mehrere unterschiedliche Schnittstellen vorhanden sind, so ergeben sich alternative Möglichkeiten für den Hersteller, dem Nutzer den Freigabecode zur Verfügung zu stellen.
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Zur Codierung des Freigabecodes kann insbesondere ein digitaler Code, ein frequenzmodulierter Code, ein amplitudenmodulierter Code, ein optischer Code, insbesondere BAR-Code, QR-Code, Micro-QR-Code, ein grafischer Code, ein numerischer Code oder ein alphanumerischer Code eingesetzt werden. Vorzugsweise handelt es sich bei dem Freigabecode um einen digitalen Code, einen numerischen Code oder um einen alphanumerischen Code. Ein numerischer Code oder ein alphanumerischer Code kann dem Nutzer durch den Hersteller beispielsweise per Brief, E-Mail oder Telefon übermittelt werden. Der Nutzer gibt den Freigabecode dann beispielsweise über ein Tastaturfeld oder ein Touchscreendisplay ein.
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Ein digitaler Code kann dem Nutzer durch den Hersteller beispielsweise über das Internet übermittelt werden. Die Übertragung des Freigabecodes zum Spender erfolgt dann über eine elektronische Schnittstelle oder drahtlos über WLAN. Eine derartige Übertragung hat den Vorteil, dass eine Vielzahl von Geräten gleichzeitig und automatisiert freigeschaltet werden kann.
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Entsprechend umfasst die Erfindung gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ein Spendersystem, bei dem die Schnittstelle und die elektronische Steuerung ausgestaltet sind, einen Freigabecode über das Internet zu empfangen, um so eine ferngesteuerte Deaktivierung der Sperre zu ermöglichen.
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Bei dem Freigabecode kann es sich vorzugsweise um einen gerätespezifischen Code handeln, so dass für jedes individuelle Gerät nur ein einziger Freigabecode existiert. So kann der Freigabecode beispielsweise unter Verwendung einer spezifischen Gerätekennung erzeugt werden. Es ist jedoch auch möglich einen universellen Freigabecode zu verwenden, der beispielsweise für alle Geräte einer bestimmten Baureihe oder Charge identisch ist.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform des Spendersystems ist der Code zur Codierung des Aktivierungscodes anderer Natur als der Code zur Codierung des Freigabecodes. Insbesondere wird ein Spendersystem vorgeschlagen, bei dem der Aktivierungscode über RFID oder NFC übertragen werden kann, während der Freigabecode über eine elektronische Schnittstelle, über eine drahtlose Schnittstelle oder über ein Tastaturfeld eingegeben werden kann. Die Aktivierung des Abgabemechanismus kann dann auf praktische Weise mittels der an den Behältern angebrachten RFID-Chips ohne weitere Nutzereingriffe erfolgen, während der Freigabecode im Notfall von dem Hersteller schnell und ggf. an eine Vielzahl von Geräten gleichzeitig übermittelt werden kann.
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Denkbar ist es auch den Freigabecode unter Verwendung einer spezifischen Gerätekennung zu erzeugen, so dass für jedes einzelne Spendersystem nur einziger Freigabecode existiert.
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Weiterhin kann im Rahmen einer vorteilhaften Ausbildung des Spendersystems vorgesehen sein, dass der an dem Behälter vorhandene Aktivierungscode neben dem für die Deaktivierung der Sperre erforderlichen Schlüssel weitere Informationen an die elektronische Steuerung übertragen kann, insbesondere Informationen zur Dosierung des flüssigen Mediums und/oder Informationen zum Inhalt des Behälters, die vorzugsweise von einem Display am Spender angezeigt werden können.
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Im Zusammenhang mit der Erfindung ist der Aktivierungscode vorzugsweise ein RFID-Code.
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Ein RFID-System umfasst einen Transponder (auch Funketikett oder „RFID-Tag“ genannt), welcher einen kennzeichnenden Code trägt, sowie ein Lesegerät, welches zum Auslesen des Codes erforderlich ist. Der Transponder ist am Behälter angebracht, während das Lesegerät an einer geeigneten Position im Spender untergebracht ist.
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Der RFID-Transponder umfasst generell ein Funkübertragungssystem mit Antenne und einem analogen Schaltkreis. Weiterhin ist ein digitaler Schaltkreis, bei dem es sich ggf. um einen Microcontroller handeln kann, vorhanden. Transponder umfassen weiterhin mindestens einen einmal beschreibbaren Speicher, welcher als Träger der unveränderlichen Identität des Transponders dient. Die Antenne ist meist in Form einer Spule ausgebildet.
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Es sind aktive und passive Transponder bekannt. Passive Transponder beziehen ihre elektrische Energie aus den Funksignalen des Lesegerätes, während aktive Transponder über eine eigene Stromversorgung verfügen. Im Zusammenhang mit der Erfindung sind passive RFID-Transponder bevorzugt. Mit der unter Verwendung einer Antenne aus dem Wechselfeld bezogenen Energie kann bei passiven Transpondern ein Kondensator aufgeladen werden. Die Reichweite passiver Transponder ist im Vergleich zu aktiven Transpondern wesentlich geringer und hängt unter anderem von der Stärke des vom Lesegerät erzeugten Hochfrequenz-Wechselfeldes sowie von der Geometrie der Antennen ab. Im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ist eine geringe Reichweite von beispielsweise 2 bis 10 cm vorteilhaft, da dann nur der Transponder an dem Behälter, der sich im Spender befindet, ein Antwortsignal ausgibt.
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Im Zusammenhang mit der Erfindung können beispielsweise vorteilhaft RFID-Übertragungssysteme eingesetzt werden, welche nach der Norm ISO 18000-1 ausgestaltet sind. Die Norm ISO 18000-1 betrifft die Identifizierung von Waren mittels Hochfrequenz.
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Die RFID-Tags können im langwelligen Frequenzbereich, z.B. bei 125 kHz, 134 kHz, 250 kHz, 375 kHz, 500 kHz, 625 kHz, 750 kHz oder 875 kHz, im kurzwelligen Frequenzbereich, z.B. bei 13,56 MHz, im ultrakurzwelligen Frequenzbereich, z.B. bei 865-869 MHz (europäische Frequenzen) bzw. 950 MHz (US-amerikanische und asiatische Frequenzen) oder im mikrowelligen SHF-Bereich bei 2,45 GHz und 5,8 GHz arbeiten.
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Eine verschlüsselte Datenübertragung ist möglich und im Zusammenhang mit der hier vorgeschlagenen Erfindung vorteilhaft, um eine nicht-autorisierte Nachbildung des Aktivierungscodes zu verhindern. Zur Verschlüsselung kann beispielsweise der AES-Standard (128-Bit) herangezogen werden.
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Eine beispielhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Spendersystems 10 ist schematisch in 1 gezeigt. Das Spendersystem 10 umfasst den austauschbaren Behälter 1, welcher in dem Gehäuse 2 untergebracht ist. In dem Gehäuse 2 ist ein Abgabemechanismus, insbesondere eine elektrische Pumpe 4, vorhanden, welcher dazu dient, mittels des Tauchrohres 21 eine reproduzierbare Menge des in dem Behälter 1 vorhanden Mediums 20 herauszusaugen und einem Benutzer zuzuführen. Der Abgabemechanismus 4 steht mit einem Auslauf 11 in Fluidverbindung. Ein optional vorhandener Näherungssensor 12 kann den Abgabemechanismus 4 aktivieren, wenn sich die Hand eines Nutzers unter dem Auslauf 11 befindet. Alternativ wäre eine Aktivierung des Abgabemechanismus ebenso durch einen Schalter oder durch einen Hebel möglich. In oder an dem Gehäuse 2 befindet sich weiterhin eine elektronische Steuerung 6, eine Schnittstelle 7, ein RFID Lesegerät 5 mit Antenne 22 sowie eine Stromversorgung 3. An dem Behälter 1 mit dem Desinfektionsmittel 20 ist ein RFID-Transponder 9 mit Antenne 23 angebracht.
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Die Verschaltung der elektronischen bzw. elektrischen Komponenten ist der 2 schematisch dargestellt:
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Eine elektronische Steuerung 6 für den Abgabemechanismus kontrolliert die Pumpe 4. Im gezeigten Beispiel ist die elektronische Steuerung für den Abgabemechanismus Teil eines integrierten Microcontrollers 6, welcher sämtliche elektronische Funktionen des Geräts steuert und überwacht.
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Die elektronische Steuerung 6 kommuniziert mit dem elektronischen Detektor 5, bei dem es sich in dem in den 1 und 2 gezeigten Beispielen um ein RFID-Lesegerät 5 handelt. Das RFID-Lesegerät 5 kann einen Transponder 9, welcher einen zulässigen Aktivierungscode trägt, erkennen, sobald sich der Behälter 1 im Gehäuse 2 und somit in ausreichender Nähe zum Lesegerät 5 befindet. Die Erkennung eines gültigen Aktivierungscodes ist eine Möglichkeit, die durch die elektronische Steuerung 6 vermittelte Sperre zu überwinden. Eine weitere Möglichkeit die Sperre aufzuheben besteht darin, in den Microcontroller 6 über die Schnittstelle 7 (auch als Interface 7 bezeichnet) einen Freigabecode 8 einzugeben. Die elektronische Steuerung 6 kann demnach mit dem Interface 7 kommunizieren. Die Kommunikation erfolgt derart, dass nach Eingabe eines gültigen Freigabecodes 8 über das Interface 7 eine durch die elektronische Steuerung 6 implementierte Sperre für den Abgabemechanismus 4 deaktiviert werden kann. Die Deaktivierung der Sperre erfolgt unabhängig von der Erkennung eines Aktivierungscodes und somit auch dann, wenn ein nicht durch den Hersteller autorisierter Behälter verwendet wird. Bei dem Interface 7 kann es sich beispielsweise um ein Tastenfeld handeln. In diesem Falle gibt der Nutzer den Freigabecode 8 über das Tastenfeld ein. Alternativ oder zusätzlich kann das Interface 7 eine elektronische Schnittstelle umfassen. Die elektronische Schnittstelle kann beispielsweise an ein WLAN-Netz angebunden sein.
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Die Schnittstelle 7 kann für weitere Funktionen verwendet werden, insbesondere zur Überprüfung und Wartung (z.B. Aktualisierung der Software) des im Spendersystem 10 vorhandenen Microcontrollers.
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Weiterhin ist es auch möglich (alternativ oder zusätzlich), den elektronischen Detektor 5 als Schnittstelle zur Eingabe des Freigabecodes heranzuziehen. Falls es sich bei dem elektronischen Detektor 5 beispielsweise um ein RFID-Lesegerät handelt, wäre eine Eingabe des Freigabecodes möglich, indem ein den Freigabecode tragender Transponder in die Nähe des elektronischen Detektors 5 gehalten wird. Falls es sich bei dem elektronischen Detektor 5 dagegen beispielsweise um einen Barcode-Leser handelt, könnte ein den Freigabecode enthaltender Barcode vor den Barcode-Leser 5 gehalten werden, um das Gerät zu entsperren.
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Sämtliche in 2 gezeigten Bauteile sind an eine Stromversorgung 3 angeschlossen, beispielsweise an eine Batterie oder an ein Netzteil.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1671568 B1 [0011]
- US 2016278583 [0012]
- EP 2734096 B1 [0013]
- WO 2011/130158 [0014]
- EP 2322065 B1 [0033, 0034]
- WO 2016207211 [0036]