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Die Erfindung betrifft ein Stellglied für eine Verbrennungskraftmaschine gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Stellglieder für Verbrennungskraftmaschinen sind bekannt. Es handelt sich im Wesentlichen um Stellglieder, welche in einem Abgasstrom der Verbrennungskraftmaschine angeordnet sind. Die Stellglieder dienen einem Öffnen oder Schließen eines Durchströmkanals, durch den Abgas führbar ist. Beispielhaft können hier Stellglieder von Wastegate-Systemen, Abgasrückführsystemen oder Stellglieder zur Steuerung einer variablen Turbinengeometrie oder einer Abgasklappe genannt werden. Im Falle eines Wastegate-Systems dient das Stellglied einem Öffnen oder Schließen eines Wastegate-Kanals, über den Abgas eines mit dem Verbrennungsmotor durchströmbar verbundenen Abgasturboladers, zumindest teilweise an einem Turbinenrad des Abgasturboladers vorbeileitbar ist.
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Die Stellglieder sind mit Hilfe eines Verstellsystems verstellbar, wobei ein Schließkörper des Stellglieds üblicherweise im Durchströmkanal und das Verstellsystem außerhalb des Durchströmkanals ungeschützt gegenüber möglichem Spritzwasser und Schmutz angeordnet sind. Die Stellglieder sind mit dem Verstellsystem im Allgemeinen mit Hilfe eines Hebels mechanisch verbunden, wobei eine Stellwelle des Stellglieds einenends mit dem Hebel in Wirkverbindung steht. Die Stellwelle ist verdrehbar in einem Gehäuse gelagert, wobei sie unter Einhaltung eines bestimmten Spiels nur bedingt gegenüber einem Eindringen von im Wesentlichen Spritzwasser und Schmutz abgedichtet ist.
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Neben speziellen Materialpaarungen der Hülse und der Stellwelle ist das Spiel zur Vermeidung eines Verklemmens relativ groß ausgebildet, da Temperaturen in einem Temperaturbereich von -40°C bis ca. 1000°C möglich sind und es somit zu unterschiedlichen Ausdehnungen der Bauteile kommen kann. Somit ist eine vollkommene Abdichtung nicht möglich, auch nicht durch bspw. Anbringen von Dichtringen. Es können Spritzwasser bzw. Feuchtigkeit, insbesondere bspw. in Form von Salzwasser, welches in Verbindung mit üblicherweise im Winter vorhandenen Streusalz, und Schmutz, insbesondere in Form von Schmutzpartikel zu Reibung und/oder Korrosion und schließlich zu Verklemmen der Stellwelle in der Hülse führen. Dadurch ist der Schließkörper nicht mehr in seine entsprechenden Positionen zu bringen, wodurch der Betrieb der Verbrennungsmaschine nicht mehr wie vorgesehen ablaufen kann. Dieser fehlerhafte Betrieb führt üblicherweise zu einer Steigerung von Emissionen der Verbrennungskraftmaschine.
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Die Patentschrift
EP 2 844 856 B1 offenbart ein Stellglied, dessen Lager im Wesentlichen mit Hilfe einer Hülse gegenüber einem Eindringen der oben genannten Elemente geschützt ist. Zwischen der Hülse und einem Federabstützelement ist ein Spalt vorgesehen, in dessen Bereich eine Umfangswand des Lagers eine Nut aufweist, über die das eindringende Element aufgrund eines asymmetrischen Querschnitts der Nut wieder aus dem Spalt abgeführt werden kann.
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Der Patentschrift
EP 2 961 972 B1 ist ein Stellglied entnehmbar, welches ein Dichtelement mit einer sphärisch geformten Oberfläche aufweist. Die sphärisch geformte Oberfläche liegt an einer Hebelfläche eines Verstellsystems des Stellglieds an, wobei in jeder Position eine dichtende Linienberührung zwischen den beiden Oberflächen ausgebildet ist.
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Aus der Offenlegungsschrift
DE 10 2014 117 675 A1 geht ein Stellglied hervor, welches zur Vermeidung eines Eindringens der oben genannten Elemente in einen Lagerbereich einer Stellwelle des Stellglieds ein Schutzelement insbesondere in Form einer Nut aufweist, derart, dass eindringende Elemente aus der Nut wieder abfliesen können. Die Nut ist im dem Schließelement zugewandten Bereich der Stellwelle angebracht.
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Den Offenlegungsschriften
JP H04-8735 U und
DE 3 707 904 A1 sind Stellglieder zu entnehmen, die zum Schutz vor Verschmutzung oder Ähnlichem Abdeckkappen im Lagerbereich der Stellwelle aufweisen.
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In der Patentschrift
DE 10 2012 106 199 B4 ist ein Stellglied beschrieben, welches gegenüber einem Eindringen von im Wesentlichen der oben genannten Elemente eine Labyrinthdichtung aufweist.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Stellglied für eine Verbrennungskraftmaschine anzugeben, dessen Stellwelle zuverlässig gegenüber einem Eindringen von insbesondere Spritzwasser und Schmutz geschützt gelagert ist.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Stellglied für eine Verbrennungskraftmaschine gemäß dem Patentanspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben.
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Ein erfindungsgemäßes Stellglied für eine Verbrennungskraftmaschine weist einen Schließkörper auf, welcher mit einer Stellwelle des Stellgliedes an einem ersten Ende der Stellwelle verbunden ist. Die Stellwelle ist mit einem Verstellsystem in Wirkverbindung stehend bewegbar ausgebildet, und in einer Hülse relativ zu dieser um ihre Drehachse rotierbar gelagert. Die Hülse ist in einem Gehäuse aufgenommen, welches einen Durchströmkanal aufweist, der mit Hilfe des Schließkörpers zu Öffnen oder zu Schließen ist. Ein vom ersten Ende abgewandt ausgebildetes zweites Ende der Stellwelle ist mit dem Verstellsystem verdrehfest verbunden. Im Bereich des zweiten Endes ist ein Schutzelement zur Vermeidung eines Eindringens von betriebshemmenden und/oder betriebsreduzierenden Elementen vorgesehen. Erfindungsgemäß ist das Schutzelement zweiteilig, ein erste Elementteil und ein zweites Elementteil aufweisend ausgebildet, wobei eines der beiden Elementteile das andere Elementteil zumindest teilweise aufnehmend ausgeführt ist und wobei zwischen dem ersten Elementteil und dem zweiten Elementteil ein Abstand ausgebildet ist.
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Die zweiteilige Ausführung des Schutzelementes erlaubt eine Anpassung der Form der beiden Elementteile derart, dass die Lagerstelle insbesondere vor Spritzwasser oder Schmutz geschützt ist. Eines der beiden Elementteile ist das andere zumindest teilweise aufnehmend ausgebildet, wodurch in Abhängigkeit der Anordnung der Elementteile auf das aufgenommen ausgebildete Elementteil Spritzwasser oder Schmutz auftreffen und in das aufnehmende Elementteil abgeführt werden kann, um von dort abgeführt zu werden. Über den zwischen den beiden Elementteilen ausgebildete Abstand wird das sich im aufnehmenden Elementteil sammelnde Spritzwasser zuverlässig abgeführt. Somit ist ein zuverlässig geschütztes Stellglied realisiert.
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Eine wannenartige Ausführung eines Elementteils oder beider Elementteile bietet vorteilhaft einerseits ein zuverlässiges Auffangen des Spritzwassers oder des Schmutzes und andererseits ein zuverlässiges Ablaufen desselben. Dies ist abhängig davon wie das jeweilige Elementteil vom Spritzwasser oder Schmutz beaufschlagbar angeordnet ist.
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In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Stellglieds weist das erste Elementteil und/oder das zweite Elementteil eine Elementöffnung zur Aufnahme der Stellwelle auf, wodurch eine vereinfachte und damit kostengünstige Montage aufgrund eines ermöglichen Durchführens der Stellwelle realisierbar ist.
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Der Vorteil eines um die Drehachse bewegbar ausgebildeten Elementteils des Schutzelementes, welches zwischen der Hülse und dem Hebel sich an der Stellwelle abstützend angeordnet ist, ist darin zu sehen, dass eine feste und dichte Verbindung zwischen dem Elementteil und der Stellwelle sowie dem Hebel herbeigeführt werden kann, insbesondere sofern das Elementteil fest mit der Stellwelle und/oder dem Hebel, bspw. durch eine Schweißverbindung, verbunden ist. Vorgesehen ist die Anordnung eines Schutzelementes zwischen dem Hebel und der Hülse, wodurch ein Schutz der Lagerstelle des Stellglieds, welche zwischen der Hülse und der Stellwelle ausgebildet ist, ausgehend aus der Richtung der Positionierung des Hebels in Richtung auf die Hülse ausgebildet ist. Da der Hebel und die Stellwelle bewegbar, mit anderen Worten um die Drehachse des Stellwelle verdrehbar sind, wäre zwischen dem entsprechenden Elementteil und der Stellwelle ein Bewegungsspalt ausgebildet, würde das Elementteil nicht ebenfalls mit der Stellewelle und/oder dem Hebel bewegbar ausgeführt sein. Durch die Abstützung des Elementteils an der Stellwelle ist dieses in seiner axialen Position gesichert angeordnet.
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Ein weiterer Schutz vor einem möglichen Eindringen von Spritzwasser und/oder Schmutz in das Lager ist gegeben, sofern die Hülse einen ersten Kragen aufweist, mittels dem sie sich am Gehäuse abstützend ausgebildet ist. Mit Hilfe des Kragens kann eine weitestgehende Abdichtung zwischen dem dem Gehäuse zugewandt angeordneten Elementteil ausgebildet werden. Diese weitestgehende Abdichtung wird mit Hilfe eines Absatzes des Gehäuses, an welchem sich die Hülse mit ihrem ersten Kragen abstützend ausgebildet ist, verbessert. Vorteilhaft ist zwischen dem ersten Kragen und dem Absatz das dem Gehäuse zugewandt ausgeführte Elementteil angeordnet, wodurch eine weitere verbesserte Abdichtung herbeigeführt wird.
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Ein weiterer zusätzlicher Schutz vor dem Eindringen von Spritzwasser und/oder Schmutz in die Lagerstelle bzw. das Lager ist mit einem weiteren Kragen der Hülse möglich, welcher zwischen dem ersten Elementteil und dem zweiten Elementteil im Bereich eines mit dem Hebel verbundenen Endes der Stellwelle ausgebildet ist. Der weitere Kragen weist einen Außendurchmesser auf, welcher größer ist als der Außendurchmesser des ersten Kragens, wodurch ein Abtropfen von Spritzwasser und/oder Schmutz in einem vergrößerten radialen Abstand vom Lager bzw. der Lagerstelle in das entsprechende Elementteil erfolgen kann.
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In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Stellglieds ist eine Wandung des aufnehmenden und/oder das aufgenommenen Elementteils zumindest teilweise geneigt ausgebildet, wobei die Neigung relativ zu einer virtuellen Parallelen der Drehachse einen Winkel aufweist, welcher einen Wert zwischen 0° und 90° hat. Dadurch kann ein verbessertes Abtropfen von Spritzwasser und/oder Schmutz entweder in das aufnehmende Elementteil und/oder von diesem über den zwischen dem ersten Elementteil und dem zweiten Elementteil ausgebildeten Abstand in die Umgebung abgeführt werden.
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Zu kostengünstigen Herstellung und insbesondere zur Bereitstellung vielfältiger Formen der Elementteile, ist das erste Elementteil getrennt vom zweiten Elementteil herstellbar. Je nach Anordnung des Schutzelementes und in Abhängigkeit der Ausführung des Verstellsystems, insbesondere seines Hebels, welcher mit der Stellwelle verbunden ist, kann es sein, dass eines oder beide Elementteile von einer einfachen Wannenform abweichend auszubilden sind. Beispielsweise indem eine der Wandungen des entsprechenden Elementteils komplementär zu einer im montieren Zustand gegenüberliegenden Wand auszuführen ist, oder dass es bspw. in Ringform ausgebildet werden sollte. D.h. mit anderen Worten, dass durch die getrennte Herstellbarkeit der Elementteile nicht das gesamte Schutzelement mit einem höheren Aufwand hergestellt werden muss, sondern lediglich das entsprechende Elementteil.
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In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Hülse zur sicheren Lagerung der Stellwelle unbewegbar im Gehäuse angeordnet. Vorteilhaft ist sie mit Hilfe einer Presspassung in einer Aufnahmeöffnung im Gehäuse aufgenommen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen. Es zeigen:
- 1 in einem Längsschnitt einen Ausschnitt eines erfindungsgemäßen Stellglieds einer Verbrennungskraftmaschine in einem ersten Ausführungsbeispiel,
- 2 in einem Längsschnitt einen Ausschnitt des erfindungsgemäßen Stellglieds in einem zweiten Ausführungsbeispiel,
- 3 in einem Längsschnitt einen Ausschnitt des erfindungsgemäßen Stellglieds in einem dritten Ausführungsbeispiel,
- 4 in einem Längsschnitt einen Ausschnitt des erfindungsgemäßen Stellglieds in einem vierten Ausführungsbeispiel, und
- 5 in einem Längsschnitt einen Ausschnitt des erfindungsgemäßen Stellglieds in einem fünften Ausführungsbeispiel.
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Eine Verbrennungskraftmaschine 1 weist in ihrem Abgastrakt 2 ein erfindungsgemäßes Stellglied 3 mit einem Verstellsystem 4 zur Bewegung des Stellgliedes 3 auf. Das Stellglied 3 umfasst einen Schließkörper 5, welcher an einer Stellwelle 6 aufgenommen ist und bei einer Bewegung der Stellwelle 6, üblicherweise und im vorliegenden ersten Ausführungsbeispiel eine Rotation um eine Drehachse 7 der Stellwelle 6, ein Öffnen oder ein Schließen eines Durchströmkanals 8, in dem der Schließkörper 5 angeordnet ist, zu realisieren. Unter den Begriffen Öffnen und Schließen sind sowohl ein vollständige geöffneter Querschnitt des Durchströmkanals 8 und ein vollständig geschlossener Querschnitt des Durchströmkanals 8 zu verstehen als auch ein nur zum Teil geöffneter bzw. geschlossener Querschnitt des Durchströmkanals 8 zu verstehen. Somit kann eine durch den Durchströmkanal 8 strömende Abgasmenge geregelt werden.
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Die Stellwelle 6 ist in einer im Wesentlichen zylindrischen Hülse 9 gleitgelagert rotierbar um ihre Drehachse 7 angeordnet. Die Hülse 9 ist unbewegbar in einem Gehäuse 10 des Abgastraktes 2, welches den Durchströmkanal 8 aufweist, aufgenommen.
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An einem vom ersten Ende 11 der Stellwelle 6, an welchem der Schließkörper 5 angeordnet ist, abgewandt ausgebildeten zweiten Ende 12 der Stellwelle 6, ist die Stellwelle 6 mit dem Verstellsystem 4 verbunden. Das Verstellsystem 4 weist einen nicht näher dargestellten pneumatischen Aktuator auf. Ebenso könnte der Aktuator auch in Form eines elektrischen Aktuators oder einer anderen geeigneten Form ausgebildet sein. Die Stellwelle 6 ist mit einem Hebel 13 des Verstellsystems 4 fest verbunden, derart, dass bei einer Bewegung des Hebels 13 die Bewegung der Stellwelle 6 ausgelöst wird. Zur gesicherten Verbindung des Hebels 13 mit der Stellwelle 6 ist eine stoffschlüssige Verbindung in Form einer Schweißverbindung vorgesehen.
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Die Hülse 9 weist an ihrem dem zweiten Ende 12 zugewandt ausgebildeten Endbereich 14 einen ersten Kragen 15 auf, der einer Abstützung der Hülse 9 im Gehäuse 10 dient. Im ersten Ausführungsbeispiel gem. 1 ist zur exakten und gesicherten Positionierung der Hülse 9 ein umlaufender Absatz 16 in einer zylindrischen Aufnahmeöffnung 17 des Gehäuses 10, welche der Aufnahme der Hülse 9 dient, ausgebildet, damit sich der erste Kragen 15 am Absatz 16 abstützen kann.
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Der Endbereich 14 und somit ebenso das zweite Ende 12 der Stellwelle 6 und der mit der Stellwelle 6 verbundene Hebel 13 sind außerhalb des Gehäuses 10 ausgebildet und ragen üblicherweise in die Atmosphäre. Damit ein zwischen der Hülse 9 und der Stellwelle 6 ausgebildeter Bewegungsspalt 18 gegen ein Eindringen von betriebshemmenden oder betriebsreduzierenden Elemente wie insbesondere Spritzwasser oder Schmutz bzw. Schmutzpartikel geschützt ist, ist ein Schutzelement 19 vorgesehen. Der Bewegungsspalt 18 ist als Gleitlager ausgebildet und dient der Lagerung der Stellwelle 6 in der Hülse 9.
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Das Schutzelement 19 ist zweiteilig ausgeführt und weist eine Oberschale 20 und eine von der Oberschale 20 getrennt ausgebildete Unterschale 21 auf, welche auch als Elementteile bezeichnet werden können. Beide Schalen 20, 21 sind wannenartig ausgebildet. Im ersten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Stellgliedes 3, welches in 1 dargestellt ist, ist die Unterschale 21 ringförmig ausgeführt, d. h. mit anderen Worten, dass die mit Hilfe der Unterschale 21 ausgebildete Wanne 22 ringförmig ausgeführt ist. Eine der Stellwelle 6 zugewandt ausgebildete Innenwandung 23 der Unterschale 21 besitzt eine entlang der Drehachse 7 ausgebildete größere axiale Erstreckung als eine der Innenwandung 23 gegenüberliegende Außenwandung 24 der Unterschale 21. Die Innenwandung 23 ist zur gesicherten Abweisung der Verschmutzelemente weistgehend komplementär zu einem Außenwandabschnitt 25 des Gehäuses 10 ausgebildet, an den sie anliegend ausgeführt ist.
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Die Innenwandung 23 ist sich über ein dem Hebel 13 gegenüberliegendes Öffnungsende 26 der Aufnahmeöffnung 17 in axialer Richtung erstreckend ausgebildet und weist an ihrem Wandungsende 27 einen Schalenkragen 28 auf.
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Die Oberschale 20 ist in die Unterschale 21 hineinragend ausgeführt, wobei eine Schalenwandung 29 der Oberschale 20 zumindest teilweise zwischen der Innenwandung 23 und der Außenwandung 24 positioniert ist. Das heißt mit anderen Worten, dass ein größter Umfang der Unterschale 21 einen größten Umfang der Oberschale 20 umfassend ausgebildet ist. Im ersten Ausführungsbeispiel weist die Oberschale 20 eine Öffnung 30 zur Aufnahme des Hebels 13 auf.
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In 2 ist das erfindungsgemäße Stellglied 3 in einem zweiten Ausführungsbeispiel dargestellt. Die Unterschale 21 ist, wie auch im ersten Ausführungsbeispiel, die Oberschale 20 teilweise aufnehmend ausgebildet. Das heißt mit anderen Worten, dass der größte Umfang der Unterschale 21 den größten Umfang der Oberschale 20 umfassend ausgebildet ist.
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Die Unterschale 21 ist zwischen dem Gehäuse 10 und der Hülse 9 unbewegbar aufgenommen, wobei sie die Hülse 9 in einer ersten Wannenöffnung 31 aufnimmt. Das heißt mit anderen Worten, dass die Hülse 9 sich durch die Unterschale 21 erstreckt, wobei sich die Unterschale 21 zwischen dem ersten Kragen 15 und dem Absatz 16 abstützt. Die Unterschale 21 ist zwischen dem ersten Kragen 15 und dem Absatz 16 verklemmt aufgenommen. Ebenso könnte sie mit dem ersten Kragen 15 und/oder dem Absatz 16 stoffschlüssig, bspw. durch Schweißen, verbunden sein.
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Die Oberschale 20, welche zwischen dem Hebel 13 und der Hülse 9 angeordnet ist, weist eine zweite Wannenöffnung 32 auf, durch die das zweite Ende 12 der Stellwelle 6 während der Montage durchgeführt wird, derart, dass die Stellwelle 6 sich durch die Oberschale 20 erstreckend ausgebildet ist. Zur gesicherten axialen Positionierung der Oberschale 20 weist die Stellwelle 6 einen weiteren Absatz 33 auf, an dem die Oberschale 20 anliegend angeordnet ist.
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Die Hülse 9 weist zur weiteren Sicherung einer Verschmutzungsvermeidung an ihrem der Oberschale 20 zugewandten Ende einen zweiten Kragen 34 auf.
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Das in 3 illustrierte erfindungsgemäße Stellglied 3 in einem dritten Ausführungsbeispiel entspricht im Wesentlichen in seiner Form dem zweiten Ausführungsbeispiel, wobei die Hülse 9 zwischen dem zweiten Kragen 34 und einem Wannenboden 35 der Unterschale 21 einen dritten Kragen 36 aufweist. Der dritte Kragen 36 ist mit einer Außenkante 37 der Oberschale 20 fluchtend angeordnet, derart, dass die Außenkante 37 und eine dem Wannenboden 35 zugewandten Fläche des dritten Kragens 36 in einer Ebene liegen.
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Im vierten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Stellglieds 3, welches in 4 illustriert ist, ist die Unterschale 21 vollständig in der Oberschale 20 aufgenommen. Das heißt, dass im Vergleich zu den vorstehend genannten Ausführungsbeispielen die Oberschale 20 die Unterschale 21 aufnehmend ausgeführt ist. Somit ist ein größter Umfang der Oberschale 20 einen größten Umfang der Unterschale 21 umfassend ausgebildet ist.
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Das fünfte Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Stellglieds 3 gem. 5 ist für eine hängende Lagerstelle vorgesehen. Die Unterschale 21 ist die Oberschale 20 vollständig aufnehmend ausgebildet.
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Damit bspw. das Spritzwasser gezielt ablaufen kann, weist insbesondere die Schale mit dem größeren Umfang, das heißt im ersten, zweiten, dritten und fünften Ausführungsbeispiel die Unterschale 21 sowie im vierten Ausführungsbeispiel die Oberschale 20 eine Außenwandung 24 bzw. einen Schalenwandung 29 auf, die gegenüber der Drehachse 7 nach Außen geneigt ausgebildet ist. Somit weist ein Winkel γ, welcher zwischen der Außenwandung 24 bzw. der Schalenwandung 29 und einer zur Drehachse 7 virtuellen Parallelen 38 einen Wert auf, welcher größer als 0° und kleiner als 90° ist. Der Winkel γ ist in Abhängigkeit der Anordnung des Stellglieds 3 anzupassen, derart, dass ein gesicherter Ablauf des bspw. Spritzwassers herbeigeführt werden kann.
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In den dargestellten Ausführungsbeispielen sind die Wannen 22 der Schalen 20, 21 überwiegend einen ebenen Wannenboden 35 aufweisend ausgeführt. Dies muss nicht zwangsläufig der Fall sein, sondern der Wannenboden 35 könnte ebenso gekrümmt, bevorzugt konvex ausgebildet sein.
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Unabhängig von den einzelnen Ausführungsformen ist zwischen der Oberschale 20 und der Unterschale 21 ein Abstand A ausgebildet. Dadurch kann jederzeit eindringendes Spritzwasser oder Schmutz wieder vollständig aus dem Stellglied 3 abfließen bzw. austreten.
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Die unterschiedlichen Ausführungsbeispiele sind für jeweils zu bevorzugende Einbaulagen prädestiniert. Sofern die Drehachse 7 zu einer waagrecht zu ihr stehenden Horizontalen wie in den Figuren dargestellt positioniert ist, eignet sich das Stellglied 3 des ersten bis dritten Ausführungsbeispiels insbesondere zum Einbau mit einer zur dargestellten Drehachse 7 in einem Winkelbereich zwischen 20 und 160° verschwenkt angeordneten Drehachse 7. Das Stellglied 3 des vierten Ausführungsbeispiels ist bevorzugt für einen Winkelbereich von 0 bis 20° und das Stellglied 3 des fünften Ausführungsbeispiels ist bevorzugt für einen Winkelbereich von 160 bis 180°, mit anderen Worten hängend vorzusehen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2844856 B1 [0005]
- EP 2961972 B1 [0006]
- DE 102014117675 A1 [0007]
- JP H048735 U [0008]
- DE 3707904 A1 [0008]
- DE 102012106199 B4 [0009]