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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Spülung und/oder thermischen Desinfektion von Rohrleitungen in Sanitärinstallationen, umfassend eine Spülarmatur, die in, an oder benachbart zu einer Wand anbringbar ist, mit einem Kaltwasseranschluss, der in einen Kaltwasserkanal der Spülarmatur mündet und/oder einem Heißwasseranschluss, der in einen Heißwasserkanal der Spülarmatur mündet, und mindestens ein Kaltwasserventil und/oder mindestens ein Heißwasserventil vorgesehen ist, wobei das Kaltwasserventil über einen Zulaufkanal mit dem Kaltwasserkanal und das Heißwasserventil über einen Zulaufkanal mit dem Heißwasserkanal in Verbindung steht, und das Kaltwasserventil und/oder das Heißwasserventil in mindestens einen Austrittskanal mündet.
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Verkeimungen in Sanitärinstallationen stellen ein hohes Gesundheitsrisiko dar. Durch die Benutzung verkeimten Wassers kann es zu schweren Erkrankungen der Benutzer kommen. In den Sanitärinstallationen kann sich eine Verkeimung des Trinkwassers insbesondere dann entwickeln, wenn Trinkwasser über einen längeren Zeitraum in der Sanitärinstallation still steht. Solches, über einen längeren Zeitraum stillstehendes Wasser in den Leitungen nennt man gemeinhin „Stagnationswasser“.
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Zur Desinfektion verkeimter Rohrleitungsabschnitte sind chemische Verfahren oder die thermische Desinfektion bekannt. Die Anwendung dieser Verfahren ist jedoch mit einem hohen Aufwand sowie einer Unterbrechung des gesamten Strangs der Sanitärinstallation, der entkeimt werden muss, verbunden. Aus diesem Grund sind Lösungen entwickelt worden, die das Stagnieren des Wassers über einen längeren Zeitraum trotz nicht vorhandener aktueller Wasserentnahme, verhindern. Hierzu zählt das regelmäßige Spülen von Leitungsabschnitten, da hierdurch das Trinkwasser in den Leitungen zeitweise in Bewegung gesetzt und ausgetauscht wird.
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Bei elektronisch arbeitenden Sanitärarmaturen kann der Austausch des Wassers in den Leitungsabschnitten durch eine regelmäßige „Hygienespülung“ erreicht werden (vgl. beispielsweise die Urinalsteuerung für Sanitärräume „Schell Edition E“ der Anmelderin). Bei solchen Systemen wird nach Ablauf einer voreingestellten Zeit automatisch eine kurzzeitige Wasserentnahme ausgelöst, die zu einem Austausch des Wassers im Leitungssystem führt. Die Armatur spült also dann, wenn das voreingestellte Zeitintervall ohne eine Benutzung der jeweiligen Armatur verstrichen ist.
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Für die Hygienespülung sind unabhängig von der Bauart der angeschlossenen Armaturen verschiedene Verfahren bekannt. So sind beispielsweise Sanitärinstallationen bekannt, bei denen selbstständig arbeitende Spülstationen jeweils für Kalt- und/oder Heißwasser vorgesehen sind. Zwar ist mit diesen Installationen grundsätzlich eine Hygienespülung möglich; diese Art der Spülung weist jedoch einen hohen Installationsaufwand auf. Zudem besteht der Nachteil, dass das in der jeweiligen Stichleitung zur Sanitärarmatur befindliche Wasser nicht während der Hygienespülung ausgetauscht wird.
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Darüber hinaus sind Lösungen bekannt, bei denen im Falle einer Wasserentnahme an einer beliebigen Stelle der Sanitärinstallation durch Nutzung des Venturi-Prinzips ein Druckabfall in den Leitungen erzeugt wird, durch den eine zwangsweise Bewegung des Trinkwassers in einem Leitungsabschnitt hervorgerufen wird (vgl. bspw.
EP 2 098 647 A1 ). Die bekannten Armaturen weisen den Vorteil auf, dass auch ein Wasseraustausch bis in die Zuleitung der zu betätigenden Sanitärarmatur erfolgt. Nachteilig ist dagegen, dass die das Venturi-Prinzip nutzenden Bestandteile der Sanitärinstallation bereits vor der Fertigstellung der gesamten Sanitärinstallation berücksichtigt werden müssen. Eine Nachrüstung ist lediglich mit sehr hohem Aufwand verbunden, da die in der Regel unter Putz verlegten Leitungen abschnittsweise freigelegt werden müssen. Zudem ist der Anschluss der jeweiligen Sanitärarmatur nur mit besonderen dafür vorgesehenen Armaturen, beispielsweise besonderen Eckventilen, möglich.
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Darüber hinaus ist aus der
DE 10 2013 001 584 A1 eine Sanitäranordnung bekannt, bei der Spülventile in einer Vorrichtung außerhalb der Sanitär-Auslaufarmatur angeordnet sind. Bei einer Hygienespülung wird das austretende Spülwasser dabei über einen Bypass-Anschluss in der Sanitärarmatur unter Umgehung der Misch- und/oder Absperreinrichtung direkt in den Auslauf geleitet. Die bekannte Sanitäranordnung weist den Vorteil auf, dass eine Spülung an einer beliebigen Entnahmestelle der Sanitärinstallation erfolgen kann. Nachteilig ist allerdings, dass die Sanitäranordnung nur in Verbindung mit besonders dafür ausgebildeten Auslaufarmaturen möglich ist, so dass im Falle der Benutzung in bestehenden Sanitärinstallationen alle Auslaufarmaturen ausgetauscht werden müssen. Da im Falle der Hygienespülung bei der bekannten Sanitäranordnung der übliche Auslauf der jeweiligen Armatur genutzt wird, ist bei einer Spülung des Heißwasserstrangs der Sanitärinstallation erforderlich, Maßnahmen gegen ein Verbrühen im Falle der Hygienespülung vorzusehen, um zu verhindern, dass die Benutzer von einer Spülung überrascht werden und somit eine Gefährdung der Benutzer nicht ausgeschlossen werden kann. Darüber hinaus besteht bei der bekannten Sanitäranordnung das Risiko, dass es im Falle eines verstopften Ablaufs im Bereich der durchzuspülenden Armatur zum Überlaufen beispielsweise eines Waschbeckens oder einer Dusche kommen kann, so dass eine Überschwemmung des jeweiligen Sanitärraums ebenfalls nicht ausgeschlossen werden kann.
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Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde eine Vorrichtung zur Spülung und/oder thermischen Desinfektion von Rohrleitungen zu schaffen, die eine Spülung ohne Unterbrechung des Armaturenbetriebs ermöglicht und gleichzeitig das Risiko von Verbrühungen im Falle einer Heißwasserspülung ebenso vermeidet, wie das Risiko einer Überschwemmung im Falle eines verstopften Ablaufs. Gleichzeitig soll die Verwendung handelsüblicher Sanitärarmaturen möglich sein. Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Mit der Erfindung ist eine Vorrichtung zur Spülung und/oder thermischen Desinfektion von Rohrleitungen geschaffen, die eine Hygienespülung ohne Unterbrechung des üblichen Armaturenbetriebs ermöglicht und ein Verbrühen ebenso vermeidet wie das Risiko einer Überschwemmung. Dies ist dadurch erreicht, dass das Abfließen des Wassers beim Hygienespülvorgang nicht durch den Auslauf der jeweiligen Sanitärarmatur erfolgt, sondern durch den Ablaufkanal, der unabhängig vom Auslauf der Armatur ausgebildet ist. Durch die separate Anordnung des Ablaufkanals ist zudem die Möglichkeit geschaffen, handelsübliche Sanitärarmaturen an die erfindungsgemäße Vorrichtung anzubauen, so dass auch ein Nachrüsten möglich ist bzw. bei der Neuinstallation auf handelsübliche Sanitärarmaturen zurückgegriffen werden kann, was die Kosten wesentlich reduziert.
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In Weiterbildung der Erfindung ist die Austrittsöffnung in einem Mindestabstand über dem Spülwasserablauf angebracht. Durch diese Ausgestaltung sind die Vorschriften gemäß DIN EN 1717 erfüllt, so dass ein Rücksaugen von Wasser aufgrund der freien Luftstrecke zwischen Austrittsöffnung und Spülwasserablauf verhindert ist.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist das Kaltwasserventil und/oder das Heißwasserventil magnetisch oder motorisch betätigbar. Folglich lassen sich vielfältige am Markt bekannte Ventile verbauen.
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In anderer Ausgestaltung der Erfindung ist das Kaltwasserventil und/oder Heißwasserventil ein bistabiles Magnetventil. Durch die Verwendung eines solchen bistabilen Magnetventils ist die Möglichkeit geschaffen, die erfindungsgemäße Vorrichtung Batterie betrieben zu betätigen.
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Vorteilhaft weist die Spülarmatur einen Austrittsstutzen für Kaltwasser und/oder einen Austrittsstutzen für Heißwasser auf. Diese Ausbildung ermöglicht den Anschluss üblicher Sanitärarmaturen, da die Austrittsstutzen mit den an der Armatur vorgesehenen Anschlüssen in bekannter Weise korrespondieren.
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Bevorzugt sind das Kaltwasser- und/oder das Heißwasserventil sowie der Austrittskanal im Armaturenkörper einer Wandarmatur angeordnet. In diesem Falle ist sowohl die Misch- und Betätigungseinheit der Armatur als auch die Vorrichtung für die Hygienespülung in einem Armaturengehäuse vorgesehen, wodurch die Armatur insgesamt sehr kompakt baut.
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In anderer Weiterbildung der Erfindung ist eine elektronische Steuerung vorgesehen. Hierdurch kann in bekannter Weise eine Steuerung der Heiß- und/oder Kaltwasserventile erfolgen.
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Andere Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den übrigen Unteransprüchen angegeben. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden nachfolgend im Einzelnen beschrieben. Es zeigen:
- 1 den Schnitt entlang der Linie C-C durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung in 2 mit angebauter, handelsüblicher Wandarmatur;
- 2 den Schnitt entlang der Linie A-A der erfindungsgemäßen Vorrichtung in 3;
- 3 den Schnitt entlang der Linie B-B in 2;
- 4 den Schnitt entlang der Linie D-D durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung in anderer Ausgestaltung in 5;
- 5 den Schnitt entlang der Linie E-E in 4.
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Die als Ausführungsbeispiele gewählten Vorrichtungen zur Spülung und/oder thermischen Desinfektion von Rohrleitungen in Sanitärinstallationen umfassen eine Spülarmatur 1, 101, an der ein Rohrbogen 2, 102 vorgesehen ist. Der Rohrbogen 2, 102 wirkt mit einem Spülwasserablauf 3, 103 zusammen; er ist in vertikaler Richtung über dem Spülwasserablauf 3, 103 montiert. Die Spülarmatur 1, 101 ist an einen Kaltwasseranschluss 4, 104 und einen Heißwasseranschluss 5, 105 angeschlossen. Die Spülarmatur 1, 101 ist mit einem Kaltwasserventil 6, 106 und einem Heißwasserventil 7, 107 versehen. Die Spülarmatur 1, 101 ist von einer Abdeckhaube 85, 185 übergriffen, die an einer Wandschiene 8, 108 befestigt ist, die wiederum an einer Wand 33, 133 montiert ist. Im Ausführungsbeispiel nach den 1 bis 3 ist an der Vorrichtung eine handelsübliche Wandarmatur 9 vorgesehen; im Ausführungsbeispiel nach den 4 und 5 ist die Wandarmatur 109 in die erfindungsgemäße Vorrichtung integriert.
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Die Spülarmatur 1, 101 hat einen Kaltwasserkanal 10, 110, in den der Kaltwasseranschluss 4, 104 mündet. Es ist ein Zulaufkanal 11, 111 vorgesehen, welcher zum Kaltwasserventil 6, 106 führt. Zudem ist ein Heißwasserkanal 12, 112 vorgesehen, in den der Heißwasseranschluss 5, 105 mündet. Es schließt sich ein Zulaufkanal 13, 113 zum Heißwasserventil 7, 107 an. Zudem ist ein Austrittskanal 16, 116 für die Ventile 6, 106 und 7, 107 ausgebildet.
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Im Ausführungsbeispiel nach den 4 und 5 ist zudem ein Anschlusskanal 114 für das Kaltwasser zur Kartusche 191 der Wandarmatur 109 ausgebildet. Ebenso ist ein Anschlusskanal 115 für das Heißwasser ausgebildet. Erkennbar ist im Ausführungsbeispiel nach den 1 bis 3 ein Austrittsstutzen 17 für Kaltwasser und ein Austrittsstutzen 18 für Heißwasser vorgesehen, an die eine handelsübliche Wandarmatur anschließbar ist. Im Übrigen ist zur Verbindung der Spülarmatur 1, 101 mit dem Kaltwasseranschluss 4, 104 bzw. dem Heißwasseranschluss 5, 105 im Bereich des Kaltwasser- bzw. Heißwasserkanals ein Innengewinde 19, 119 ausgebildet.
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Der Rohrbogen 2, 102 ist auf der der Wand 33, 133 zugewandten Seite ausgebildet. Er hat einen Ablaufkanal 20, 120, der an seinem der Spülarmatur 1, 101 abgewandten Ende mit einer Austrittsöffnung 21, 121 versehen ist. Die Austrittsöffnung 21, 121 ist in einem Mindestabstand H über dem Spülwasserablauf 3, 103 angebracht.
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Der Spülwasserablauf 3, 103 ist an seinem dem Rohrbogen 2, 102 zugewandten Ende mit einem Ablauftrichter 30, 130 versehen, an den sich ein Ablaufrohr 31, 131 anschließt. Der Spülwasserablauf 3, 103 ist in den Ausführungsbeispielen in einer Wandöffnung 32, 132 verbaut.
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Der Kaltwasseranschluss 4, 104 weist einen Kaltwassereintrittskanal 40, 140 auf. Er ist mit einem Außengewinde versehen, auf das eine Überwurfmutter 41, 141 aufschraubbar ist. Zudem ist der Kaltwasseranschluss 4, 104 mit einem Gewindestück 42, 142 versehen, welches in das Innengewinde 19, 119 eingeschraubt ist. Über eine Dichtung 43, 143 erfolgt die Abdichtung des Kaltwasseranschlusses 4, 104.
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Der Heißwasseranschluss 5, 105 weist einen Heißwassereintrittskanal 50, 150 auf. Er ist mit einem Außengewinde versehen, auf das eine Überwurfmutter 51, 151 aufschraubbar ist. Zudem ist der Heißwasseranschluss 5, 105 mit einem Gewindestück 52, 152 versehen, welches in das Innengewinde 19, 119 eingeschraubt ist. Über eine Dichtung 53, 153 erfolgt die Abdichtung des Heißwasseranschlusses 5, 105.
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Das Kaltwasserventil 6, 106 und das Heißwasserventil 7, 107 sind gleich aufgebaut. Aufgrund der Darstellung in den Figuren wird der Aufbau nachfolgend überwiegend anhand des Heißwasserventils 7, 107 erläutert (vgl. 3 und 5). Das Kaltwasserventil 6, 106 und das Heißwasserventil 7, 107 sind mit einem Zulaufstutzen 60, 160 bzw. 70, 170 und einem Ablaufstutzen 61, 161 bzw. 71, 171 versehen. Das Heißwasserventil 7, 107 weist ein Einschraubgewinde 72, 172 auf, über das das Ventil in der Spülarmatur 1, 101 montiert ist. Die Abdichtung des Ventils 7, 107 erfolgt im Bereich des Einschraubgewindes 72, 172 mithilfe einer Dichtung 73, 173; im Bereich zum Austrittskanal 16,116 erfolgt die Abdichtung durch eine Dichtung 74, 174. Ersichtlich ist das Kaltwasserventil 6, 106 ebenso ausgebildet.
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Die Wandschiene 8, 108 weist eine Durchtrittsöffnung 80, 180 für den Rohrbogen 2, 102 auf. Zudem weist sie eine Durchtrittsöffnung 81, 181 für den Kaltwasseranschluss 4, 104 sowie eine Durchtrittsöffnung 82, 182 für den Heißwasseranschluss 5, 105 auf. Die Abdeckhaube 85, 185 ist mit im Ausführungsbeispiel nach 1 bis 3 mit einer Durchtrittsöffnung 86 für den Anschlussstutzen 17 sowie einer Durchtrittsöffnung 87 für den Anschlussstutzen 18 versehen.
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Die Wandarmatur 9, 109 besteht aus einem Armaturenkörper 90, 190. Sie ist mit einem Auslauf 93, 193 versehen, der an seinem freien Ende eine Austrittsöffnung 94, 194 hat. Es ist eine Abdeckkappe 95, 195 vorgesehen, die in den Ausführungsbeispielen jeweils mit einem Betätigungshebel 96, 196 versehen ist. Im Ausführungsbeispiel nach den 4 und 5 ist in der Wandarmatur 109 eine Kartusche 191 angeordnet, über die bei Betätigung der Armatur der Zulauf des in einen Auslaufkanal 192 abfließenden Wassers in Bezug auf Wassermenge und Temperatur geregelt wird. Die Kartusche 191 weist an ihrer der Wand 133 abgewandten Seite eine Spindel 198 auf, auf die die Abdeckkappe 95, 195 aufgesetzt ist. Die Fixierung der Kartusche 191 in der Armatur 109 erfolgt mit Hilfe einer Befestigungsmutter 199.
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Die Befestigung der Wandarmatur 9 an der Spülarmatur 1 im Ausführungsbeispiel nach den 1 bis 3 erfolgt mithilfe von Überwurfmuttern 97, die auf an den Austrittsstutzen 17 und 18 vorgesehenen Außengewinden aufgeschraubt sind.
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Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Spülung und/oder thermischen Desinfektion von Rohrleitungen erfolgt die übliche Benutzung der Sanitärarmatur durch Betätigung des Hebels 96, 196. Im Falle der Betätigung, also des Öffnens der Armatur mithilfe des Hebels tritt Wasser in die Armatur ein. Das Wasser tritt durch den Kaltwasseranschluss 4, 104 und/oder den Heißwasseranschluss 5, 105 ein. Im Ausführungsbeispiel nach den 1 bis 3 durchströmt das eintretende Wasser den Kaltwasserkanal 10 bzw. den Heißwasserkanal 12 und tritt dann in den Armaturenkörper ein, indem sich ein Mischorgan, üblicherweise eine - nicht dargestellte - Kartusche befindet, die das heiße und/oder kalte Wasser mischt und aus der es in den Auslauf 93 strömt. Von dort verlässt das Wasser die gesamte Armatur durch die Austrittsöffnung 94.
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Im Ausführungsbeispiel nach den 4 und 5 tritt das kalte bzw. heiße Wasser aus dem Kaltwassereintrittskanal 140 und/oder den Heißwassereintrittskanal 150 in den Kaltwasserkanal 110 bzw. den Heißwasserkanal 112 ein. Von dort strömt das Wasser durch den Zulaufkanal 111 bzw. den Zulaufkanal 113 in den Anschlusskanal 114 bzw. den Anschlusskanal 115 und gelangt so in die Kartusche 191, in der das Wasser gemischt wird. Aus der Kartusche 191 strömt das gemischte Wasser in den Auslaufkanal 192, aus dem das Wasser in den Auslauf 193 eintritt und durch die Austrittsöffnung 194 die Armatur verlässt.
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Im Falle einer zwangsweisen Spülung des Rohrleitungssystem bzw. der Armatur zur Verhinderung von Stagnationswasser erfolgt der Eintritt des heißen und kalten Wassers wie vorbeschrieben im Falle der üblichen Benutzung der Armatur. Im Falle einer solchen Zwangsspülung wird der Eintritt des Wassers durch die Betätigung des Kaltwasserventils 6, 106 bzw. des Heißwasserventils 7, 107 ausgelöst. Das Wasser tritt dann wie oben beschrieben in die Sanitärarmatur aus dem Kaltwasseranschluss 4, 104 bzw. dem Heißwasseranschluss 5, 105 in die Spülarmatur 1, 101 ein. Durch die geöffneten Ventile 6, 106 und 7, 107 und bei abgesperrter Wandarmatur 9, 109 gelangt das Wasser nicht in den Auslauf 93, 193. Vielmehr tritt das Wasser aufgrund der geöffneten Ventile 6, 106 und 7, 107 durch die Ablaufstutzen 61, 161 bzw. 71, 171 in den Austrittskanal 16, 116 der Ventile 6, 106 und 7, 107. Von dort gelangt das Wasser in den Ablaufkanal 20, 120 und verlässt diesen durch die Austrittsöffnung 21, 121. Von dort fällt das Wasser über die freie Strecke, welche mindestens die Höhe H hat, in den Ablauftrichter 30, 130 des Spülwasserablaufs 3, 103. Von dort gelangt es über das Ablaufrohr 31, 131 in den üblichen Abwasserkanal der Gebäudeinstallation.
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Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Spülung und/oder thermischen Desinfektion von Rohrleitungen besteht die Möglichkeit einer Spülung ohne Unterbrechung des Armaturenbetriebs. Dadurch, dass die Betätigung der üblichen Wandarmatur 9, 109 mit ihrer jeweiligen Kartusche unabhängig von den Ventilen 6, 106 und 7, 107 für die Spülung der Armatur ausgebildet ist, hat eine zwangsweise Spülung bzw. die Benutzung der Wandarmatur bei gleichzeitiger Spülung keinen Einfluss auf die übliche Wasserentnahme. Gleichzeitig ist durch den wandseitigen Auslauf des Spülwassers in einen gesonderten Spülwasserablauf die Gefahr eines Verbrühens für die Benutzer der Armaturen verhindert, da auch heißes Spülwasser nicht in den Auslauf der Wandarmatur gelangt und somit diese auch nicht durch die Austrittsöffnung der Wandarmatur verlassen kann. Darüber hinaus ist eine Spülarmatur geschaffen, bei der bekannte, handelsübliche Wandarmaturen verbaut werden können. Insbesondere das Ausführungsbeispiel nach den 1 bis 3 macht deutlich, dass die Spülarmatur 1 lediglich zwischen der üblichen Gebäudesanitärinstallation und der Wandarmatur 9 verbaut ist, so dass es sich hierbei um ein zwischengeschaltetes Bauteil bei ansonsten handelsüblichen Bauteilen handelt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2098647 A1 [0006]
- DE 102013001584 A1 [0007]