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Gebiet der Erfindung
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Die Erfindung betrifft ein Nadellager, aufweisend einen Außenring sowie nadelförmige Wälzkörper, welche in einem ringförmigen Wälzkörperkäfig aufgenommen sind, bei der die Wälzkörper an einer radialen Innenfläche des Außenrings sowie im montierten Zustand an einer koaxial zu dem Außenring angeordneten zylindrischen Außenfläche einer Welle oder Achse abrollen können, und bei welcher der Wälzkörperkäfig zwischen einem ersten Radialbord sowie einem zweiten Radialbord des Außenrings axial geführt ist.
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Hintergrund der Erfindung
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Wälzlager sind zur reibungsarmen Lagerung von Maschinenelementen in einer großen Variationsbreite bekannt. Nadellager beanspruchen hierbei in radialer Richtung einen besonders geringen Einbauraum, sodass derartige Lager zum Beispiel in Getrieben zur platzsparenden Lagerung von Wellen, Planetenrädern und anderen Maschinenbauteilen Verwendung finden. Um die funktionsgerechte Gebrauchsdauer solcher Nadellager zu erhöhen, sind diese mit ringförmigen Dichtelementen ausgestattet, welche das Eindringen von Fremdpartikeln und/ oder Fluiden in den Lagerinnenraum zuverlässig verhindern. Außerdem wird durch die Dichtelemente die Verweildauer eines im Lagerinnenraum eingebrachten Schmierstoffs, wie zum Beispiel Lagerfett, hochviskoses Öl oder dergleichen, beträchtlich erhöht. Die Dichtelemente sind vorzugsweise aus einem hochelastischen Kunststoffmaterial gebildet, wobei Dichtlippen der Dichtelemente an einem zugeordneten Maschinenbauteil, insbesondere an einer zu lagernden Welle oder dergleichen, anliegen beziehungsweise mit diesem in einem berührenden und demzufolge schleifenden Kontakt stehen.
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Nachteilig bei bekannten Nadellagern ist, dass deren Dichtelemente Reibungsverluste verursachen und selbst einem nicht unerheblichen Dichtungsverschleiß unterliegen. So können schleifende Dichtelemente an einer Oberfläche einer zu lagernden Welle oder eines anderen Maschinenbauteils beispielsweise unter Riefenbildung leiden und hierdurch neben einer Reduzierung der Abdichtungswirkung zu weitergehenden, reparaturintensiven Schäden führen.
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Aufgabe der Erfindung
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein wirkungsvoll abgedichtetes Nadellager vorzustellen, welches ohne konventionelle Dichtmittel auskommt.
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Beschreibung der Erfindung
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Die Lösung dieser Aufgabe wird mit einem Nadellager erreicht, welches die Merkmale des Anspruchs 1 aufweist. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
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Die Erfindung betrifft daher ein Nadellager, welches einen Außenring sowie nadelförmige Wälzkörper aufweist, die in einem ringförmigen Wälzkörperkäfig aufgenommen sind. Die Wälzkörper können an einer radialen Innenfläche des Außenrings sowie im montierten Zustand an einer koaxial zu dem Außenring angeordneten zylindrischen Außenfläche einer Welle oder Achse abrollen. Außerdem ist der Wälzkörperkäfig zwischen einem ersten Radialbord sowie einem zweiten Radialbord des Außenrings axial im Nadellager geführt.
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Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist bei diesem Nadellager vorgesehen, dass die beiden Radialborde jeweils gebildet sind durch einen radial einwärts gerichteten, kreisringförmigen Flanschabschnitt, einen sich radial innen an den Flanschabschnitt anschließenden sowie radial und axial einwärts ausgerichteten Versatzabschnitt, und einen sich an dem radial inneren Ende des jeweiligen Versatzabschnitts anschließenden Axialschenkel, wobei die Axialschenkel mit deren freien Ende jeweils nach axial auswärts gerichtet sind, und bei dem die jeweiligen Axialschenkel unter Ausbildung eines radialen Ringspalts zur Abdichtung der Nadellager geringfügig radial beabstandet über der Außenfläche der Welle oder Achse parallel zu deren Längsmittelachse verlaufen.
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Durch diese Konstruktion der Radialborde des Außenrings ist die Gefahr einer Kontamination des Innenraumes des Nadellagers durch aus der Umgebung eintretende Fremdpartikel und Fluide reduziert. Außerdem wird der Austritt eines gegebenenfalls in den Innenraum des Nadellagers eingebrachten Schmierstoffs erschwert, wodurch unter anderem der Langlebigkeit und die Wartungsarmut des Nadellagers verbessert ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass auf die bisher notwendigen, ringförmigen Dichtelemente vollständig verzichtet werden kann, so dass sich das Nadellager deutlich preiswerter als bisher herstellen lässt, ohne dessen Dichtungseigenschaften wesentlich zu verändern.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist vorgesehen, dass die jeweiligen, radial innen angeordneten Axialschenkel des Außenrings axial außenseitig bündig mit den radial außen angeordneten Flanschabschnitten abschließen, so dass beide axialen Stirnseiten des Nadellagers weitgehend plan ausgebildet sind. Infolgedessen bleibt die axiale Baulänge des Nadellagers unbeschadet der nun einstückig integrierten Abdichtungsfunktion in Vergleich zu einem konventionellen Nadellager unverändert.
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Bei einer weiteren günstigen Ausgestaltung des Nadellagers sind die beiden Versatzabschnitte jeweils entgegengesetzt diagonal ausgerichtet. Aufgrund der beidseits eingezogenen beziehungsweise gekröpften Versatzabschnitte bleibt die axiale Breite der Nadellager unbeschadet trotz der nun zusätzlichen Axialschenkel konstant. Darüber hinaus können die endseitig an den Versatzabschnitten ausgebildeten Axialschenkel in radialer Richtung in begrenztem Umfang elastisch ein- und ausfedern, wodurch die Klemmgefahr reduziert ist.
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Eine andere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass mindestens ein Axialschenkel an seiner nach radial innen zeigenden Seite ein Dichtungsprofil aufweist. Vorzugsweise besteht das Dichtungsprofil aus zwei axial hintereinander angeordneten Ringnuten. Das Dichtungsprofil kann aber auch durch jeweils eine schraubenförmige oder spiralförmige Nut gebildet sein. Durch diese Dichtungsprofile ist die Abdichtungswirkung der Axialschenkel des Nadellagers weiter verbessert.
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Gemäß einer anderen Weiterbildung kann vorgesehen sein, dass die beiden Seitenteile des Wälzkörperkäfigs axial außen jeweils eine Anschrägung aufweisen, dass diese Anschrägungen jeweils unter einem Winkel α ausgerichtet sind, der weniger als 90° in Bezug zur Rotationsachse der Wälzkörper beträgt, und dass die jeweils zugeordneten Versatzabschnitte unter dem gleichen Winkel α ausgerichtet sind. Hierdurch ergibt sich eine großflächigere axiale Führung des Wälzkörperkäfigs an den jeweils zugeordneten Versatzabschnitten des Außenrings.
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Der Außenring ist vorzugsweise aus einem metallischen Werkstoff als ein Blechumformteil hergestellt. Hierdurch ist eine kostengünstige, engtolerierte sowie großserientaugliche Fertigung des Nadellagers möglich. Der Wälzkörperkäfig kann ebenfalls aus einem metallischen Material und/oder mit einem zur Erhöhung der mechanischen Festigkeit erforderlichenfalls faserverstärkten Kunststoffmaterial gebildet sein.
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Schließlich ist es vorteilhaft, wenn zumindest die radiale Innenfläche des Außenrings wenigstens bereichsweise gehärtet ist. Hierdurch kann unter anderem die maximale Nutzungsdauer und die Energieeffizienz aufgrund reduzierter Reibungsverluste des Nadellagers beträchtlich erhöht werden.
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Figurenliste
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Zum besseren Verständnis der Erfindung sind der Beschreibung mehrere Zeichnungen beigefügt, in denen zwei Ausführungsbeispiele dargestellt sind. In den Zeichnungen zeigen:
- 1 einen schematischen Längsschnitt durch ein aus dem Stand der Technik bekanntes Nadellager,
- 2 einen schematischen Längsschnitt durch ein berührungslos abgedichtetes Nadellager mit den Merkmalen der Erfindung, und
- 3 eine weitere zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Nadellagers.
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Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
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In den Zeichnungen sind die gleichen konstruktiven Elemente jeweils mit denselben Bezugsziffern versehen.
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Das in 1 dargestellte bekannte Nadellager 10 weist einen im Wesentlichen hohlzylindrischen Außenring 12 auf, an dessen beiden axialen Enden zwei Außenborde 14, 16 ausgebildet sind, welche sich nach radial innen erstrecken. Zwischen dem Außenring 12 und einer zylindrischen Welle 18 sind nadelförmige Wälzkörper 20 angeordnet, welche in einem ringförmigen Wälzkörperkäfig 28 drehbar aufgenommen sind. Die beiden Außenborde 14, 16 erstrecken sich nur soweit bis zur Oberfläche der Welle 18, dass zwischen diesen und der Welle jeweils ein Ringspalt 24, 26 ausgebildet ist. Diese Ringspalte 24, 26 weisen eine recht große radiale Höhe auf, so dass diese mittels jeweils einem Dichtelement 30, 32 abgedichtet sind.
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Das erste Dichtelement 30 ist im Bereich des ersten Außenbords 14 und das zweite Dichtelement 32 im Bereich des zweiten Außenbords 16 befestigt, wobei die beiden Außenborde 14, 16 jeweils eine axiale Begrenzung für die beiden Dichtelemente 30, 32 darstellen. Der Wälzkörperkäfig 28 ist mittels der beiden Dichtelemente 30, 32 axial innerhalb des Außenrings 12 geführt. Durch die beidseitigen Dichtelemente 30, 32 soll unter anderem die Gefahr des Eindringens von Fremdpartikeln und/oder Fluiden aus der äußeren Umgebung 34 durch die beiden Ringspalte 24, 26 bis in einen Lagerinnenraum 36 des Nadellagers 10 reduziert werden. Darüber hinaus sorgen die beiden Dichtelemente 30, 32 dafür, dass ein in dem Lagerinnenraum 36 angeordneter Schmierstoff, insbesondere ein Lagerfettes, ein hochviskoses Öl oder dergleichen, gegen einen unerwünschten Austritt dort zurückgehalten wird.
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Zwischen den beiden Dichtelementen 30, 32 und der Welle 18 besteht jedoch konstruktionsbedingt jeweils ein berührender direkter mechanischer Kontakt, wodurch die Reibungsverluste des Nadellagers 10 nachteilig vergrößert sind. Außerdem besteht die Gefahr der Riefenbildung an der Welle 18.
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Abhilfe hierzu schafft das in 2 dargestellte, berührungslos abgedichtete Nadellager 40, welches die Merkmale der Erfindung aufweist. Dieses Nadellager 40 weist einen rotationssymmetrisch zu einer Längsmittelachse 42 ausgebildeten und im Wesentlichen hohlzylindrischen Außenring 44 auf. Zwischen einer zylindrischen Innenfläche 46 des Außenrings 44 und einer in dem Außenring 44 koaxial angeordneten zylindrischen Welle 48 sind mehrere in einem Wälzkörperkäfig 50 verliersicher aufgenommene nadelförmige Wälzkörper 52 angeordnet, welche auf der radialen Innenfläche 46 des Außenrings 44 im Bereich einer Außenringlaufbahn 102 sowie auf der radialen Außenfläche 78 der Welle 48 abrollen können. An dem Außenring 44 sind axial außen ein erster Radialbord 56 sowie ein zweiter Radialbord 58 integral ausgebildet, zwischen denen der Wälzkörperkäfig 50 axial beidseitig in Relation zum Außenring 44 geführt ist.
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Die beiden Radialborde 56, 58 sind hinsichtlich ihrer Grundstruktur identisch ausgebildet. Das erste Radialbord 56 weist demnach einen radial einwärts gerichteten sowie kreisringförmigen ersten Flanschabschnitt 60 auf, an den sich ein radial und axial einwärts ausgerichteter erster Versatzabschnitt 62 anschließt, welcher weiter radial innen in einen ersten Axialschenkel 64 übergeht. Dementsprechend ist an dem zweiten Radialbord 58 ein radial einwärts gerichteter und kreisringförmiger zweiter Flanschabschnitt 66 ausgebildet, an den sich ein radial und axial einwärts gerichteter zweiter Versatzabschnitt 68 anschließt, welcher seinerseits in einen zweiten Axialschenkel 70 übergeht.
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Die beiden Axialschenkel 64, 70 weisen mit deren freien Enden 82, 84 jeweils nach axial auswärts. Sie verlaufen unter Schaffung eines ersten radialen Ringspalts 72 beziehungsweise eines zweiten radialen Ringspalts 74 zur wirkungsvollen Abdichtung des Lagerinnenraumes 76 des Nadellagers 40 geringfügig beabstandet zu der radialen Außenfläche 78 der Welle 48, und zwar vorzugsweise parallel zu der Längsmittelachse 42 der Welle 48.
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Die radiale Höhe der beiden Ringspalte 72, 74 beziehungsweise der radialer Abstand zwischen den radialen Innenflächen 86, 88 der jeweiligen Axialschenkel 64, 70 und der radialen Außenfläche 78 der Welle 48 ist jeweils so klein bemessen, dass Fremdpartikel und/oder Fluide daran gehindert werden, aus einer äußeren Umgebung 80 des Nadellagers 40 bis in den Lagerinnenraum 76 vorzudringen.
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Außerdem ermöglichen die diagonal verlaufenden Versatzabschnitte 62, 68 zumindest ein geringfügiges Ein- und Ausfedern der beiden Axialschenkel 64, 70, sodass sich keine Fremdpartikel in den Ringspalten 72, 74, also zwischen der Außenfläche 78 der Welle 48 und den jeweiligen Axialschenkeln 64, 70 verklemmen können. Die beiden schmalen Ringspalte 72, 74 bewirken eine ausgezeichnete, berührungslose Abdichtung des Innenraumes 76 des Nadellagers 40, vergleichbar mit dem Funktionsprinzip der Abdichtung von Labyrinthdichtungen an drehenden Wellen. Aus der Reibungsfreiheit der Abdichtung des Nadellagers 40 folgt eine hohe Energieeffizienz desselben bei zugleich erheblich reduzierten Wartungsanforderungen.
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Die Versatzabschnitte 62, 68 der beiden Radialborde 56, 58 sind jeweils entgegengesetzt diagonal geneigt und hierbei jeweils axial einwärts zueinander gestellt, wobei die freie Enden 82, 84 der beiden Axialschenkel 64, 70 jeweils außenseitig bündig mit den Flanschabschnitten 60, 66 der Radialborde 56, 58 abschließen. Die radiale Innenfläche 86 des ersten Axialschenkels 64 und die radiale Innenfläche 88 des zweiten Axialschenkels 70 sind hier lediglich exemplarisch plan, also als glatte, unprofilierte Zylinderflächen ausgebildet.
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Der Wälzkörperkäfig 50 weist zwei ringförmige Seitenteile 90, 92 auf, die über nicht erkennbare Stege miteinander verbunden sind. Zwischen den beiden Seitenteilen 90, 92 und den Stegen sind in bekannter Weise Taschen zur Aufnahme der Wälzkörper 52 ausgebildet. In dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel weisen die beiden Seitenteile 90, 92 jeweils eine annähernd rechteckförmige Querschnittsgeometrie auf. Außerdem weisen die beiden Seitenteile 90, 92 jeweils eine kreisringförmige Innenfläche 94, 96 auf, welche jeweils axial einwärts gerichtet beziehungsweise einander zugewandt sind. Die Rotationsachsen 98, 100 der Wälzkörper 52 durchsetzen hierbei gedanklich jeweils radial mittig die einander zugewandten Innenflächen 94, 96 der beiden ringförmigen Seitenteile 90, 92 des Wälzkörperkäfigs 50.
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Der Außenring 44 mit seinen beiden Radialborden 56, 58 ist vorzugsweise als ein Blechumformteil realisiert, während der Wälzkörperkäfig 50 aus einem gegebenenfalls faserarmierten thermoplastischen oder duroplastischen Kunststoffmaterial besteht. Außerdem ist zumindest die zylindrische Innenfläche 46 des Außenrings 44 im Bereich der Außenringlaufbahn 102, entlang derer die Wälzkörper 52 umfangsseitig an der Innenfläche 46 des Außenrings 44 abrollen, oberflächenbehandelt, beispielsweise geschliffen, poliert, gehont, geläppt oder dergleichen, sowie zudem verzugsfrei induktiv gehärtet. Dasselbe gilt für die nadelförmigen metallischen Wälzkörper 52. Der Lagerinnenraum 76 kann erforderlichenfalls mit einem Schmierstoff, wie zum Beispiel einem Lagerfett oder einem hochviskosen Öl zumindest bereichsweise angefüllt sein.
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3 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines die Merkmale der Erfindung aufweisenden Nadellagers 110. Auch dieses Nadellager 110 ist rotationssymmetrisch zur Längsmittelachse 42 ausgebildet und weist einen hohlzylindrischen Außenring 44 auf, an dem die schon beschrieben kreisringförmigen Radialborde 56, 58 ausgebildet sind. Axial zwischen den beiden Radialborden 56, 58 ist ein Wälzkörperkäfig 51 mit den darin aufgenommenen Wälzkörpern 52 angeordnet und mittels dieser Radialborde 56, 58 beidseitig axial geführt. Die Wälzkörper 52 rollen auch in diesem Beispiel auf der der Oberfläche 78 der Welle 48 und der Außenringlaufbahn 102 des Außenrings 44 ab. Radial zwischen den beiden Axialschenkeln 64, 70 der Radialborde 56, 58 und der Welle 48 sind auch hier zwei Ringspalte 72, 74 ausgebildet, die erkennbar eine geringe radiale Höhe aufweisen als bei dem Ausführungsbeispiel gemäß 2.
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Im Unterschied zu der Ausführungsform gemäß 2 ist bei dem in 3 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel in der radial einwärts gerichteten Innenflächen 86, 88 der beiden Axialschenkel 64, 70 der beiden Radialborde 56, 58 jeweils ein Dichtungsprofil 112, 114 ausgebildet. Diese Dichtungsprofile 112, 114 sind hier lediglich exemplarisch als jeweils zwei radial einwärts offene Ringnuten 116, 118, 120, 122 ausgebildet, welche jeweils beispielhaft eine viereckigen Querschnittsgeometrie aufweisen. Aus der Umgebung 80 des Nadellagers 110 stammende Fremdpartikel und/oder Fluide können sich zumindest zeitweise in den Nuten ablagern und werden somit daran gehindert, weiter in axialer Richtung bis in den Lagerinnenraum 76 vorzudringen.
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Hiervon abweichende Querschnittsgeometrien der vier Ringnuten 116, 118, 120, 122, wie zum Beispiel dreieckige, trapezförmige, halbkreisförmige, halbelliptische, halbovale oder dergleichen Geometrie, sowie eine höhere oder geringere Anzahl als die hier gezeigten vier Ringnuten 116, 118, 118, 120, können ebenfalls vorgesehen sein. Außerdem können die Innenflächen 86, 88 der Axialschenkel 64, 70 abweichend vom hier gezeigten parallelen Verlauf zur Längsmittelachse 42 beziehungsweise zur Außenfläche 78 der Welle 48 zumindest geringfügig geneigt verlaufen. Für den Fall, dass in jeder Innenfläche 86, 88 der beiden Axialschenkel 64, 70 zum Beispiel genau eine umlaufende Ringnut vorgesehen ist, können diese beispielswiese jeweils einen schraubenartigen oder spiralförmigen Verlauf aufweisen. Durch eine gewindeartige Ausbildung der erwähnten Ringnuten ist es dann unter Umständen möglich, etwaig darin befindliche Fremdpartikel und/oder Fluide wieder aktiv zurück in die äußere Umgebung 80 des Nadellagers 110 zu befördern.
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Durch eine geeignete Profilierung des mindestens einen Axialschenkels 64, 70 kann somit eine weitere Optimierung der Abdichtungswirkung des Nadellagers 110 im Vergleich zur Ausführungsform gemäß 2 erzielt werden, sodass Fremdpartikel und/oder Fluide aus der Umgebung 80 nur noch in einem vernachlässigbaren Umfang bis hinein in den Lagerinnenraum 76 gelangen können.
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Als ein weiterer Unterschied zu dem in 2 dargestellten ersten Ausführungsbeispiel weisen die beiden Seitenteile 90, 92 des Wälzkörperkäfigs 51 des Nadellagers 110 gemäß 3 jeweils eine axial auswärts gerichtete und keilförmig ausgebildete Anschrägung 124, 126 auf. Die beiden Anschrägungen 124, 126 der Seitenteile 90, 92 des Wälzkörperkäfigs 51 sind hier lediglich beispielhaft jeweils unter einem Winkel α von ungefähr 45° sowie jeweils entgegengesetzt geneigt ausgebildet. Die Anschrägungen 124, 126 korrespondieren dabei geometrisch mit dem Verlauf der diagonalen beziehungsweise einwärts abgekröpften Versatzabschnitte 62, 68 der beiden Radialborde 56, 58 des Außenrings 44 des Nadellagers 110. Durch die beiden Anschrägungen 124, 126 weisen die Seitenteile 90, 92 des Wälzkörperkäfigs 50 eine Querschnittsgeometrie auf, die näherungsweise jeweils der eines rechtwinkligen Trapezes entspricht.
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Die Winkel α, unter denen die jeweiligen Anschrägungen 124, 126 in Bezug zur Rotationsachse 98 der jeweiligen Wälzkörper 52 ausgerichtet sind, können, vorzugsweise korrespondierend zur jeweiligen Neigung der beiden Versatzabschnitte 62, 68, in einem Intervall zwischen 20° und 80° einschließlich der Intervallgrenzen liegen. Durch die spiegelsymmetrisch ausgestalteten, fasenartigen Anschrägungen 124, 126 der Seitenteile 90, 92 des Wälzkörperkäfigs 51 weist dieser vergrößerte Anlaufflächen zum axialen Anlaufen an den zugeordneten Axialschenkeln 64, 70 der beiden Radialborde 56, 58 auf.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Nadellager (Stand der Technik)
- 12
- Außenring
- 14
- Erster Außenbord des Außenrings
- 16
- Zweiter Außenbord des Außenrings
- 18
- Welle
- 20
- Nadelförmiger Wälzkörper
- 24
- Erster Ringspalt
- 26
- Zweiter Ringspalt
- 28
- Wälzkörperkäfig
- 30
- Erstes Dichtelement
- 32
- Zweites Dichtelement
- 34
- Äußere Umgebung des Nadellagers 10
- 36
- Lagerinnenraum
- 40
- Nadellager (gemäß der Erfindung, erste Ausführungsform)
- 42
- Längsmittelachse
- 44
- Außenring
- 46
- Innenfläche des Außenrings
- 48
- Welle
- 50
- Wälzkörperkäfig
- 51
- Wälzkörperkäfig mit Anschrägungen 124, 126
- 52
- Nadelförmiger Wälzkörper
- 56
- Erster Radialbord
- 58
- Zweiter Radialbord
- 60
- Erster Flanschabschnitt
- 62
- Erster Versatzabschnitt
- 64
- Erster Axialschenkel
- 66
- Zweiter Flanschabschnitt
- 68
- Zweiter Versatzabschnitt
- 70
- Zweiter Axialschenkel
- 72
- Erster Ringspalt
- 74
- Zweiter Ringspalt
- 76
- Lagerinnenraum
- 78
- Außenfläche der Welle
- 80
- Äußere Umgebung der Nadellager 40, 110
- 82
- Freies Ende des ersten Axialschenkels 64
- 84
- Freies Ende des zweiten Axialschenkels 70
- 86
- Radiale Innenfläche des ersten Axialschenkels 64
- 88
- Radiale Innenfläche des zweiten Axialschenkels 70
- 90
- Erstes Seitenteil des Wälzkörperkäfigs 50
- 92
- Zweites Seitenteil des Wälzkörperkäfigs 50
- 94
- Erste axiale Innenfläche des Wälzkörperkäfigs 50
- 96
- Zweite axiale Innenfläche des Wälzkörperkäfigs 50
- 98
- Rotationsachse der Wälzkörper 52
- 102
- Außenringlaufbahn
- 110
- Nadellager (gemäß der Erfindung, zweite Ausführungsform)
- 112
- Dichtungsprofil des Axialschenkels 64
- 114
- Dichtungsprofil des Axialschenkels 70
- 116
- Erste Ringnut im Axialschenkel 64
- 118
- Zweite Ringnut im Axialschenkel 64
- 120
- Erste Ringnut im Axialschenkel 70
- 122
- Zweite Ringnut im Axialschenkel 70
- 124
- Anschrägung am ersten Seitenteil 90 des Wälzkörperkäfigs 51
- 126
- Anschrägung am zweiten Seitenteil 92 des Wälzkörperkäfigs 51
- α
- Winkel der Anschrägung