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Die Erfindung betrifft ein Oberflächenmessgerät der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art zur Vermessung einer Oberfläche eines Werkstücks.
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Derartige Oberflächenmessgeräte sind, beispielsweise in Form von Rauheitsmessgeräten, allgemein bekannt. Sie weisen eine Vorschubeinrichtung zum Bewegen eines Tastarmes, der einen Tastkörper zum Antasten der Oberfläche des zu vermessenden Werkstücks trägt, relativ zu dem zu vermessenden Werkstück entlang einer linearen Vorschubachse auf, wobei die Vorschubeinrichtung einen Grundkörper und einen relativ zu dem Grundkörper entlang der linearen Vorschubachse beweglichen Schlitten aufweist, mit dem der Tastarm verbindbar oder verbunden ist. Die Vorschubeinrichtung weist zum Herstellen einer Antriebsverbindung zwischen dem Grundkörper und dem Schlitten der Vorschubeinrichtung eine elektromotorische Antriebseinrichtung auf, deren Antriebsstrang einen Spindeltrieb mit einer Gewindespindel und einer auf die Gewindespindel aufgeschraubten Spindelmutter aufweist. Das Abtriebsorgan des Spindeltriebs ist mit dem Schlitten der Vorschubeinrichtung verbunden.
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Bei Betrieb der bekannten Oberflächenmessgeräte können Überlastzustände auftreten, wenn beispielsweise beim Bewegen des Tastarmes entlang der Vorschubachse versehentlich ein Hindernis angefahren wird.
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Um in einem entsprechenden Überlastzustand eine Beschädigung des Oberflächenmessgerätes zu verhindern, ist es bekannt, eine Überlastsicherung vorzusehen, deren Funktionsprinzip auf der Zerstörung eines Bauteils beruht. Eine derartige Überlastsicherung ist beispielsweise aus
DE 10 2013 001 561 A1 bekannt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Oberflächenmessgerät der im Oberbegriff des Anspruchs 1 genannten Art mit einer einfachen und gleichzeitig zuverlässig arbeitenden Überlastsicherung zu versehen.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
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Erfindungsgemäß ist dem Spindeltrieb ein mechanisches Überlastsicherungsmittel zugeordnet, das derart ausgebildet ist, dass beim Auftreten einer mechanischen Überlast an dem Spindeltrieb die Antriebsverbindung zwischen dem Grundkörper und dem Schlitten der Vorschubeinrichtung reversibel aufgehoben wird. Erfindungsgemäß wird also die Antriebsverbindung zwischen dem Grundkörper und dem Schlitten der Vorschubeinrichtung, die über den Spindeltrieb hergestellt ist, beim Auftreten einer Überlast unterbrochen, und zwar durch ein mechanisches Überlastsicherungsmittel, das dem Spindeltrieb zugeordnet und an demselben wirksam ist. Auf diese Weise ist mit einfachen Mitteln eine wirksame und zuverlässig arbeitende Überlastsicherung bereitgestellt, die im Überlastfall ein zerstörungsfreies und damit reversibles Abkoppeln des Antriebs ermöglicht. Durch entsprechende Auslegung des mechanischen Überlastsicherungsmittels ist die Auslösekraft, bei der der Antrieb abgekoppelt wird, einstellbar.
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Dadurch, dass das mechanische Überlastsicherungsmittel an dem Spindeltrieb wirksam ist, ist die Überlastsicherung in beiden Verfahrrichtungen bzw. Vorschubrichtungen, also bei einer Bewegung des Schlittens der Vorschubeinrichtung entlang der Vorschubachse in beiden Richtungen wirksam. Dadurch ist gegenüber Überlastsicherungen, die auf der Zerstörung eines Bauteils beruhen, eine in beiden Verfahrrichtungen bzw. Vorschubrichtungen wirksame Überlastsicherung bereitgestellt.
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Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass nach dem Auslösen der Überlastsicherung aufgrund Ihrer Reversibilität ein Serviceeinsatz nicht erforderlich ist. Nach Beendigung des Überlastfalles wird das Oberflächenmessgerät dadurch wieder in den Funktionszustand versetzt, dass die Antriebsverbindung zwischen dem Grundkörper und dem Schlitten der Vorschubeinrichtung wieder hergestellt wird.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Abtriebsorgan des Spindeltriebs durch die Gewindespindel gebildet ist, die in ihrer Axialrichtung beweglich gelagert ist und auf der die Spindelmutter ortsfest angeordnet und mittels einer Verdrehsicherung gegen Verdrehung gesichert ist.
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Zweckmäßigerweise ist die Gewindespindel drehbar gelagert und steht mit einem Elektromotor der Antriebseinrichtung in Drehantriebsverbindung.
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Eine außerordentlich vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass die Spindelmutter ein ortsfest mit dem Grundkörper der Vorschubeinrichtung verbundenes Grundkörperteil und ein auf die Gewindespindel aufgeschraubtes Gewindeteil mit einem Innengewinde aufweist, wobei das Gewindeteil relativ zu dem Grundkörperteil zwischen einer Betriebsposition, in der die Verdrehsicherung wirksam ist, und einer Überlastposition, in der die Verdrehsicherung unwirksam ist, axial beweglich ist und so das Überlastsicherungsmittel bildet. Bei dieser Ausführungsform ist die Spindelmutter wenigstens zweiteilig ausgebildet, wobei das Gewindeteil zwischen der Betriebsposition und der Überlastposition beweglich ist. In der Überlastposition (Überlastzustand des Spindeltriebs) ist die Antriebsverbindung zwischen dem Grundkörper und dem Schlitten der Vorschubeinrichtung dadurch aufgehoben, dass die Verdrehsicherung der Spindelmutter aufgehoben ist. Im Überlastzustand ist die Antriebsverbindung zwischen der Gewindespindel und der Spindelmutter aufgehoben, so dass sich bei eingeschalteter Antriebseinrichtung zwar die Gewindespindel dreht, die Drehung jedoch nicht eine Axialbewegung der Gewindespindel umgesetzt wird. Auf diese Weise ist mit einfachen Mitteln eine wirksame Überlastsicherung bereitgestellt, die nach Beendigung des Überlastzustands dadurch reversibel ist, dass das Gewindeteil aus der Überlastposition zurück in die Betriebsposition (Betriebszustand des Spindeltriebs) bewegt wird.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, dass das Gewindeteil beim Auftreten einer Überlast entgegen der Wirkung von Federmitteln aus der Betriebsposition in die Überlastposition bewegbar ist oder bewegt wird. Bei dieser Ausführungsform ist durch entsprechende Dimensionierung der Federmittel einstellbar, bei welcher Überlast die Überlastsicherung auslöst.
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Eine andere Weiterbildung der Ausführungsform mit der wenigstens zweiteiligen Spindelmutter sieht vor, dass das Gewindeteil ringförmig ausgebildet ist.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, dass das Gewindeteil wenigstens abschnittsweise eine Umfangsnut aufweist, in die in der Betriebsposition durch die Federmittel federbelastet ein Eingriffselement eingreift. Diese Ausführungsform ist besonders einfach im Aufbau und damit kostengünstig in der Herstellung. In der Betriebsposition greift das Eingriffselement unter der Federwirkung der Federmittel in die Umfangsnut ein und bewegt sich im Überlastfall entgegen der Wirkung der Federmittel aus der Umfangsnut heraus.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsform sieht vor, dass die Flanken der Umfangsnut abgeschrägt sind, derart, dass die Umfangsnut einen V-artigen Querschnitt aufweist. Durch entsprechende Dimensionierung der Abschrägung der Flanken der Umfangsnut und der Federwirkung der Federmittel ist damit die Kraft, bei der die Überlastsicherung auslöst, entsprechend den jeweiligen Anforderungen einstellbar.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung der vorgenannten Ausführungsformen sieht vor, dass das Gewindeteil zu wenigstens einem Ende hin sich konisch verjüngend ausgebildet ist. Durch Dimensionierung der konischen Verjüngung ist die Kraft einstellbar, die erforderlich ist, um entgegen der Wirkung der Federmittel das Gewindeteil ausgehend von der Überlastposition zurück in die Betriebsposition zu bewegen und damit wieder drehfest mit dem Grundkörperteil zu verbinden.
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Um mit einfachen Mitteln eine in der Betriebsposition des Gewindeteiles wirksame Verdrehsicherung zu schaffen, die beim Auslösen der Überlastsicherung auf einfache Weise aufgehoben werden kann, sieht eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung vor, dass Gewindeteil an seiner äußeren Umfangsfläche eine Radialnut aufweist, die in Axialrichtung beidseitig offen ist und in die in der Betriebsposition wenigstens ein an dem Grundkörperteil angeordneter Stift als Verdrehsicherung der Spindelmutter radial eingreift.
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Grundsätzlich ist das erfindungsgemäße Oberflächenmessgerät für unterschiedliche Messaufgaben in der Oberflächenmesstechnik geeignet. Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht insoweit vor, dass das Oberflächenmessgerät als Rauheitsmessgerät ausgebildet ist.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert, in der ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Oberflächenmessgerätes dargestellt ist. Dabei bilden alle beschriebenen, in der Zeichnung dargestellten und in den Patentansprüchen beanspruchten Merkmale für sich genommen sowie in beliebiger geeigneter Kombination miteinander den Gegenstand der Erfindung, unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen und deren Rückbezügen sowie unabhängig von ihrer Beschreibung bzw. Darstellung in der Zeichnung.
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Es zeigt:
- 1 eine Perspektivansicht eines Messplatzes mit einem Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Oberflächenmessgerätes in Form eines Rauheitsmessgerätes,
- 2 in einer Perspektivansicht und teilweise in Phantomdarstellung die Vorschubeinrichtung des Oberflächenmessgerätes gemäß 1 in einer ersten Position des Tastarmes entlang der linearen Vorschubachse,
- 3 in gleicher Darstellung wie 2 die Vorschubeinrichtung in einer zweiten Position des Tastarmes,
- 4 in gegenüber 2 vergrößertem Maßstab eine Einzelheit aus 2 im Bereich eines als Überlastsicherung ausgestalteten Spindeltriebs im Betriebszustand,
- 5 eine perspektivische Explosionsdarstellung von Bauteilen des Spindeltriebs gemäß 4,
- 6 in gleicher Darstellung wie 4 den Spindeltrieb gemäß 4 in einem ersten Überlastzustand,
- 7 in gleicher Darstellung wie 6 den Spindeltrieb gemäß 4 in einem zweiten Überlastzustand und
- 8 in einer Perspektivansicht einen Schnitt durch die Spindelmutter des Spindeltriebs gemäß 5.
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Unter Bezugnahme auf 1 bis 8 wird nachfolgend ein Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Oberflächenmessgerätes näher erläutert.
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In 1 ist ein Messplatz mit einem Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Oberflächenmessgerätes 2 in Form eines Rauheitsmessgeräts dargestellt, das einen Taster 3 mit einem Tastarm 4 aufweist, der einen in 1 nicht erkennbaren Tastkörper zur Antastung einer Oberfläche eines zu vermessenden Werkstücks trägt. Das Oberflächenmessgerät 2 weist eine Vorschubeinrichtung 6 auf, deren feststehender Grundkörper 8 höhen- und neigungsverstellbar an einer Messsäule 10 angeordnet ist, die an einer Grundplatte 12 montiert ist. Der Tastarm 4 ist über eine mechanische Schnittstelle 14 mit einem Schlitten 16 der Vorschubeinrichtung 6 verbunden.
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Bei Betrieb des Oberflächenmessgerätes 2 bewegt sich der Schlitten 16 der Vorschubeinrichtung 6 relativ zu dem Grundkörper 8 entlang einer linearen Vorschubachse 20 (vgl. 2), so dass mittels des an den Tastarm 4 angebrachten Tastkörpers ein zu vermessendes Werkstück abgetastet werden kann. Der grundsätzliche Aufbau eines entsprechenden Oberflächenmessgerätes einschließlich Taster und Vorschubeinrichtung ist allgemein bekannt und wird daher nicht näher erläutert.
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In 2 ist die Vorschubeinrichtung 6 in einer ersten Position des Tastarmes 4 dargestellt. Der ortsfeste Grundkörper 8 der Vorschubeinrichtung 6 weist eine Halterung 18 auf, relativ zu der der Schlitten 16 der Vorschubeinrichtung 6 entlang einer linearen Vorschubachse beweglich ist, die in 2 durch eine strichpunktierte Linie 20 symbolisiert ist.
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Zum Herstellen einer Antriebsverbindung zwischen dem Grundkörper 8 und dem Schlitten 16 der Vorschubeinrichtung 6 ist eine elektromotorische Antriebseinrichtung 22 vorgesehen, in deren Antriebsstrang ein Spindeltrieb 24 mit einer Gewindespindel 26 und eine auf die Gewindespindel 26 aufgeschraubten Spindelmutter 28 angeordnet ist.
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Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Abtriebsorgan des Spindeltriebs 24 durch die Gewindespindel 26 gebildet, die in ihrer Axialrichtung beweglich gelagert ist und auf der die Spindelmutter 28 ortsfest angeordnet und mittels einer Verdrehsicherung gegen Verdrehung gesichert ist. Die Verdrehsicherung wird weiter unten näher erläutert. Die Gewindespindel 26 ist drehbar gelagert und steht mit einem in der Zeichnung nicht erkennbaren Elektromotor der Antriebseinrichtung 22 in Drehantriebsverbindung.
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Bei Betrieb der Vorschubeinrichtung 6 treibt der Elektromotor die Gewindespindel 26 entsprechend der gewünschten Vorschubrichtung in der einen oder anderen Drehrichtung an, so dass sich die Gewindespindel 26 mit dem damit verbundenen Schlitten 16 der Vorschubeinrichtung 6 in der einen oder anderen Richtung entlang der linearen Vorschubachse 20 bewegt. 2 stellt die Vorschubeinrichtung 6 in einer Endlage des Schlittens 16 und damit des Tastarmes 4 dar.
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In 3 ist demgegenüber die andere Endlage des Tastarmes 4 entlang der Vorschubachse 20 dargestellt.
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4 zeigt in gegenüber 2 vergrößertem Maßstab eine Einzelheit im Bereich der Spindelmutter 28.
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In 5 sind Bauteile des Spindeltriebs 24 in einer perspektivischen Explosionsdarstellung gezeigt. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Spindelmutter 28 mehrteilig ausgebildet und weist ein ortsfest mit der Halterung 18 und damit mit dem Grundkörper 8 der Vorschubeinrichtung 6 verbundenes Grundkörperteil 30 und ein Gewindeteil 32 auf. Das Gewindeteil 32 ist seinerseits mehrteilig ausgebildet und weist ein inneres Teil 34 mit einem Innengewinde auf, das auf die Gewindespindel 26 aufgeschraubt ist. Das Gewindeteil 32 weist ferner ein äußeres Teil 36 auf, das bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel auf einen radialen Ansatz 38 des inneren Teiles 34 aufgesetzt und drehfest mit demselben verbunden ist. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die drehfeste Verbindung zwischen dem äußeren Teil 36 und dem inneren Teil 34 dadurch gebildet, dass das äußere Teil 36 mit einem Innengewinde auf ein Außengewinde des radialen Ansatzes 38 aufgeschraubt ist.
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Das Gewindeteil 32 ist relativ zu dem Grundkörperteil 30 zwischen einer in 4 dargestellten Betriebsposition (Betriebszustand des Spindeltriebs 24 und damit des Oberflächenmessgerätes 2), in der eine weiter unten näher erläuterte Verdrehsicherung wirksam ist, und einer Überlastposition (Überlastzustand des Spindeltriebs 24 und damit des Oberflächenmessgerätes 2, vgl. 6 und 7), in der die Verdrehsicherung unwirksam ist, axial beweglich und bildet so das Überlastsicherungsmittel. Beim Auftreten einer Überlast ist das Gewindeteil 32 entgegen der Wirkung von weiter unten näher erläuterten Federmitteln aus der Betriebsposition (vgl. 4) in die Überlastposition (vgl. 6 bzw. 7) bewegbar.
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Das äußere Teil 36 des Gewindeteiles 30 weist an seiner äußeren Umfangsfläche eine Radialnut 40 auf, die in Axialrichtung beidseitig offen ist (vgl. 5) und in die in der Betriebsposition wenigstens ein an dem Grundkörper angeordneter Stift als Verdrehsicherung der Spindelmutter 28 radial eingreift. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind hierzu zwei in Axialrichtung der Spindelmutter 28 zueinander beabstandete Stifte 42, 44 vorgesehen, die das Grundkörperteil der Spindelmutter 28 durchsetzen, wie aus 5 ersichtlich.
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Das äußere Teil 36 des Gewindeteils 30 weist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel eine Umfangsnut 46 auf, in die in der Betriebsposition durch Federmittel federbelastet ein Eingriffselement eingreift. Das Eingriffselement ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch eine Kugel 48 (vgl. 5 und insbesondere 8) gebildet.
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Die Federmittel weisen einen blattfederartigen Winkel 50 auf, dessen einer Schenkel mit dem Grundkörperteil 30 der Spindelmutter 28 verschraubt ist und an dessen anderem freien Schenkel ein Ende einer Schraubenfeder 52 eingehängt ist, deren anderes Ende an einem das Grundkörperteil 30 durchsetzenden Befestigungsstift 54 eingehängt ist. Aus 8 ist ersichtlich, dass in Betriebsposition des inneren Teiles 34 die Kugel 48 über den Winkel 50 und die Schraubenfeder 52 gegen den äußeren Umfang des äußeren Teiles 36 des Gewindeteiles 32 vorgespannt ist und in die Umfangsnut 46 eingreift.
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In der Betriebsposition des Gewindeteiles 32 ist dessen äußeres Teil 36 in Axialrichtung der Gewindespindel 26 in dem Grundkörperteil 30 angeordnet, so dass die Stifte 42,44 in die Radialnut 44 eingreifen und die Spindelmutter somit gegen Verdrehung gesichert ist. Dementsprechend setzt der Spindeltrieb 24 eine Drehung der Gewindespindel 26 in eine axiale Bewegung derselben und damit in eine Bewegung des Schlittens 16 und des Tastarmes 4 entlang der linearen Vorschubachse 20 um.
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8 zeigt in einer Perspektivansicht einen Schnitt durch die Spindelmutter 24. Erfindungsgemäß ist die Spindelmutter 24 über wenigstens ein Schwingungsdämpfungselement aus elastomerem Material mit der Halterung 18 verbunden. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind in Umfangsrichtung der Drehachse der Gewindespindel 26 zueinander beabstandet zwei Schwingungsdämpfungselemente 56, 58 vorgesehen, die bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel blockartig ausgebildet sind. Jedes der Schwingungsdämpfungselemente 56, 58 weist ein Mittelteil aus elastomerem Material auf, mit dem voneinander weg weisende Gewindestifte verbunden sind, die in an dem Grundkörperteil 30 bzw. der Halterung 18 vorgesehene Gewindebohrungen eingeschraubt sind, wie aus 8 ersichtlich. Die Schwingungsdämpfungselemente 56, 58 sind in Radialrichtung der Spindelmutter 28 bzw. parallel zu der Radialrichtung relativ weich, so dass die Spindelmutter 28 in ihrer Radialrichtung nachgiebig gelagert ist. Gleichzeitig sind die Schwingungsdämpfungselemente 56, 58 gegen Verdrehung um die Drehachse der Gewindespindel 26 relativ steif, so dass auf diese Weise bereits eine Verdrehsicherung des Grundkörperteils 30 der Spindelmutter 28 relativ zu der Halterung 18 erzielt ist.
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Erfindungsgemäß ist ferner ein seil- oder drahtförmiges Stützmittel 60 vorgesehen, dessen Enden 62, 64 mit ortsfesten Teilen 66, 68 der Halterung 18 des Grundkörpers 8 der Vorschubeinrichtung 6 verbunden sind (vgl. 4).
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Entfernt von seinen Enden 62, 64 ist das Stützmittel 60, das bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel durch ein Stahlseil gebildet ist, derart an der Spindelmutter 28 festgelegt, dass das Stützmittel 60 axialen Bewegungen der Spindelmutter 28 entgegenwirkt.
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Wie aus 4 ersichtlich ist, ist das Stützmittel 60 bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel parallel oder annähernd parallel zu der Gewindespindel 26 gespannt und mittels einer auf das Stützmittel 60 aufgesetzten Hülse 70 in seiner Längsrichtung verschiebefest in einem an der Umfangsfläche des Grundkörperteils 30 der Spindelmutter 28 gebildeten Schlitz 72 verschiebefest festgelegt. Zur verschiebefesten Festlegung des Stützmittels 60 ist ein klemmend auf die Hülse und damit auf das Stützmittel wirkender Gewindestift 74 vorgesehen (vgl. 8) .
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Die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Oberflächenmessgerätes 2 ist wie folgt:
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Zum Abtasten einer Oberfläche eines zu vermessenden Werkstücks treibt der Elektromotor die Gewindespindel 26 so an, dass sich diese zusammen mit dem Schlitten 16 und damit zugleich der Tastarm 4 mit dem Tastkörper 22 ausgehend von der in 2 dargestellten Positionen in 2 nach links bewegt. 3 zeigt die andere Endlage des Tastarmes 4 entlang der Vorschubachse 20.
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Falls während der Vorschubbewegung der Tastarm 4 oder ein anderes mit dem Schlitten 16 verbundenes Bauteil mit einem Hindernis kollidiert, so tritt an dem Spindeltrieb 24 eine mechanische Überlast auf, weil der Elektromotor die Spindel 26 mit dem Schlitten 16 weiter in Vorschubrichtung zu bewegen sucht.
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Beim Auftreten der Überlast bewegt sich das Gewindeteil 32 relativ zu dem Grundkörperteil 30 aus der in 4 dargestellten Betriebsposition axial in die in 6 dargestellte Überlastposition, sobald die durch die Federmittel (Schraubenfeder 52) definierte Auslösekraft überschritten ist. Bei seiner axialen Bewegung in 4 nach rechts kommt das Gewindeteil 32 von dem Grundkörperteil 30 der Spindelmutter 28 frei, so dass die Stifte 42, 44 nicht mehr in die Radialnut 40 des äußeren Teiles 36 des Gewindeteils 32 eingreifen und dadurch die Verdrehsicherung aufgehoben und unwirksam gemacht ist.
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Eine entsprechende axiale Position des Gewindeteiles 32 relativ zum Grundkörperteil 30 ist in 6 dargestellt.
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Bei aufgehobener Verdrehsicherung dreht sich das Gewindeteil 32 bei sich drehender Gewindespindel 26 mit. Auf diese Weise ist die über den Spindeltrieb 28 hergestellte Antriebsverbindung zwischen dem Schlitten 16 und dem Grundkörper 8 der Vorschubeinrichtung aufgehoben, so dass eine weitere Bewegung des Schlittens 16 der Vorschubrichtung unterbunden und damit eine Beschädigung des Oberflächenmessgerätes 2 vermieden ist.
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Die auf diese Weise gebildete mechanische Überlastsicherung ist auch bei Bewegung des Schlittens 16 in der entgegengesetzten Richtung, also bei einer Bewegung des Schlittens 16 ausgehend von der in 3 dargestellten Endlage der Vorschubbewegung bei einer Bewegung des Schlittens 16 in 3 nach rechts in Richtung auf die in 2 dargestellte andere Endlage der Vorschubbewegung wirksam. 7 zeigt die axiale Position des Gewindeteiles 32 nach dem Auftreten eines entsprechenden Überlastzustandes.
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Der Betriebszustand des erfindungsgemäßen Oberflächenmessgerätes 2 kann auf einfache Weise ohne Serviceeinsatz wieder hergestellt werden. Beispielsweise ausgehend von der Konstellation in 6 wird hierzu der Schlitten 16 und damit die Gewindespindel 26 bei eingeschalteter Antriebseinrichtung von Hand in 6 nach links bewegt, wobei sich das Gewindeteil 32 auf der Gewindespindel 26 mitdreht. Sobald das sich drehende Gewindeteil 32 an dem Grundkörperteil 30 zur Anlage gelangt, lässt sich die Gewindespindel 26 von Hand weiter nach links in 6 bewegen, sobald die Radialnut 40 in Umfangsrichtung zu den Stiften 42, 44 ausgerichtet ist. Die Stifte 42, 44 greifen dann in die Radialnut ein, so dass sich das Gewindeteil 30 weiter in 6 nach links bewegen lässt, bis die in 4 dargestellte Betriebsposition des Gewindeteiles 30 erreicht ist. In dieser Position ist die Verdrehsicherung der Spindelmutter 28 wieder wirksam geworden, so dass die Antriebsverbindung zwischen dem Grundkörper 8 der Vorschubeinrichtung 6 und ihrem Schlitten 16 in der gewünschten Weise wieder hergestellt ist. Der Messbetrieb kann dann fortgesetzt werden.
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Dadurch, dass die Umfangsnut 40 in Axialrichtung an beiden Enden offen ist, kann eine entsprechende Einrückung sowohl ausgehend von der in 6 dargestellten Position des Gewindeteiles 30 als auch ausgehend von der in 7 dargestellten Position erfolgen.
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Um das Einrücken zu erleichtern, kann das äußere Teil 36 an seinen axialen Enden sich konisch verjüngend ausgebildet sein.
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Die Auslösekraft, bei der sich das Gewindeteil 32 aus der Betriebsposition (vgl. 4) in die Überlastposition (vgl. 6 bzw. 7) bewegt, ist zum einen durch entsprechende Dimensionierung der Federmittel (Schraubenfeder 52) einstellbar. Zum anderen kann die Auslösekraft durch entsprechende Abschrägung der Flanken der Umfangsnut 46 eingestellt werden.
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Die Erfindung stellt auf einfachem und kostengünstigem Wege eine Überlastsicherung bereit, die ohne Serviceeinsatz reversibel ist, so dass das Oberflächenmessgerät 2 nach dem Eintreten eines Überlastfalles auf schnelle und einfache Weise wieder in den Betriebszustand gebracht werden kann.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013001561 A1 [0004]