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Die Erfindung betrifft eine fernbedienbare Möbelsteuerung für ein Möbelstück mit zumindest einem, vorzugsweise elektrisch, verstellbaren Möbelteil; sie betrifft ferner ein Möbelstück mit einer Möbelsteuerung sowie ein Möbelsystem mit einem solchen Möbelstück und einer Fernbedienung.
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Möbelstücke können bewegliche Teile umfassen, die eine Adaptierung des Möbelstücks an Bedarfs- oder Bequemlichkeitsanforderung eines Benutzers ermöglichen. Solche Möbelstücke können beispielsweise Kranken- oder Pflegebetten mit höhenverstellbaren Kopf- und Fußteilen sein; auch der gesamte Rahmen des Bettes kann höhenverstellbar sein. Ein weiteres Beispiel sind höhenverstellbare Tische. Die Bewegung der verstellbaren Möbelteile kann elektrisch über Antriebe, wie Elektromotoren oder Aktoren, erfolgen. Das Steuern dieser Antriebe, sodass die Bewegung in beabsichtigter Weise abläuft, erfolgt über eine Möbelsteuerung. Diese kann über ein am Möbelstück angebrachtes Bedienelement oder eine Fernbedienung vom Benutzer kontrolliert und bedient werden.
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Obwohl, gerade bei Bettsystemen mit Bett und zugehöriger Fernbedienung, kabelgebundene Verbindungen zwischen Möbelsteuerung und Fernbedienung kostengünstig und einfach in Aufbau und Herstellung sind, sind sie anfällig in Bezug auf Verschleiß und Beschädigung. Die Kabelverbindung wird üblicherweise durch Steckverbindungen hergestellt, die einerseits zusätzliche Kosten verursachen und andererseits mit der Zeit fehleranfällig werden können.
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Bettsysteme werden heute typischerweise durch schnurlose Fernbedienungen gesteuert. Kabelgebundene Bettsysteme sind zwar erhältlich, sind aber umständlich in der Bedienung und wirken altmodisch.
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Daher ist es verständlich, dass Bettsysteme mit schnurloser Steuerung immer beliebter werden und Kunden solche Bettsysteme gegenüber Bettsystemen mit kabelgebundener Fernbedienung bevorzugen.
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Bei Verwendung einer schnurlosen Verbindung, beispielsweise einer Funkverbindung, zwischen Möbelsteuerung und Fernbedienung kann die Fernbedienung an beliebiger Stelle abgelegt werden und das Bett von beliebiger Stelle aus bedient werden, sofern die Fernbedienung sich innerhalb der Reichweite der Funkverbindung befindet.
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Schnurlose Fernbedienungen für Bettsysteme sind häufig als Funkfernbedienungen ausgebildet. Eine solche Fernbedienung kann eine bettsystemspezifische Fernbedienung sein. Andererseits bietet es sich an, vorhandene tragbare Geräte, z.B. Smartphones und Tabletcomputer, zu benutzen, die ebenfalls Funkverbindungen mit anderen Geräten aufbauen können.
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Es gibt eine Vielzahl von Standards zur Datenübertragung über Funk. Durch die Etablierung von Smartphones ist insbesondere die Bluetooth-Technik für die Datenübertragung über geringe Distanz auch für die Bettsteuerung relevant.
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Hersteller solcher Bettsysteme stehen vor dem Dilemma, dass sie einerseits für eine Benutzergruppe eine Funkfernbedienung beilegen müssen und andererseits eine andere Benutzergruppe diese Funkfernbedienung ablehnt oder nicht benötigt: sie würde lieber ein bereits vorhandenes Gerät, beispielsweise ein Smartphone oder einen Tabletcomputer, benutzen. Lediglich im Notfall, wenn das Smartphone nicht funktioniert, besteht eine gewisse Bereitschaft in dieser Benutzergruppe auf die Funkfernbedienung zurückzugreifen.
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Das Dokument
US 7805785 beschreibt ein Bettsystem mit nur einer Funkverbindung. Das Dokument
US 7979169 beschreibt ein Bettsystem, das sowohl von einem Mobiltelefon als auch einer Bluetooth-Fernsteuerung gesteuert werden kann. Mit anderen Worten: beide Geräte benutzen den gleichen Datenübertragungsstandard. Dies hat jedoch den Nachteil, dass damit auch die Fernbedienung bluetoothfähig sein muss und daher in der Herstellung teurer sein kann. Um eine einfache Funkfernbedienung zu realisieren, ist Bluetooth ein aufwändiger Ansatz, der nicht unbedingt erforderlich ist.
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Um beide Benutzergruppen zufriedenzustellen, wird eine Lösung gesucht, die beide Anwendungen erlaubt und dabei mit wenig Aufwand und kostengünstig herzustellen ist.
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Das Problem wird durch eine fernbedienbare Möbelsteuerung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Eine fernbedienbare Möbelsteuerung für ein Möbelstück mit zumindest einem verstellbaren Möbelteil umfasst einen Funkbaustein, der sowohl eine schnurlose Kommunikation nach einem ersten Übertragungsstandard als auch eine schnurlose Kommunikation nach einem anderen, zweiten Übertragungsstandard ermöglicht. Die Kommunikation nach dem ersten und zweiten Übertragungsstandard erfolgt mit zwei verschiedenen Fernbedienungseinrichtungen. Kommunikation ist der Austausch von Informationen, also Datenübertragung zwecks Bedienung der Möbelsteuerung, zwischen den Geräten. Die Möbelsteuerung erlaubt eine gerichtete Beeinflussung auf das Möbelstück, insbesondere auf das verstellbare Möbelteil. Die Möbelsteuerung wird mittels der Fernbedienungseinrichtungen vom Benutzer bedient und kontrolliert.
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Die vorgestellte Lösung ermöglicht zwei Fernbedienungseinrichtungen mit unterschiedlichen Datenübertragungsstandards zu verwenden, um das elektrisch verstellbare Möbelteil zu bewegen und seine Position zu verändern. Die Verwendung lediglich eines Funkbausteins, also beispielsweise eines einzigen Chip, für zwei Funkkommunikationswege geht mit einer Vereinfachung der Möbelsteuerung einher.
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Die Möbelsteuerung ermöglicht die Steuerung eines Möbelstücks, beispielsweise eines Bettsystems, mit einer Funkfernbedienung und einem bluetoothfähigen Gerät. Bluetooth ist ein in den 1990er Jahren entwickelter Industriestandard für die Datenübertragung zwischen Geräten über kurze Distanz per Funktechnik.
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Die schnurlose Kommunikation nach dem ersten Übertragungsstandard kann mit dem bluetoothfähigen Gerät, vorzugsweise einem Mobiltelefon oder einem Tabletcomputer, auf dem eine Softwareapplikation zur Möbelsteuerung installiert ist, erfolgen. Der erste Übertragungsstandard ist in diesem Fall Bluetooth. Softwareapplikationen, kurz Apps, die es ermöglichen, diverse Funktionalitäten beispielsweise eines Bettsystems zu steuern, sind über Smartphones einfach zu erstellen. Die schnurlose Kommunikation nach dem zweiten Übertragungsstandard kann mit einer Fernbedienung für die Möbelsteuerung erfolgt. Solch eine Fernbedienung hat üblicherweise keine über die Möbeleinstellung hinausgehenden Zusatzfunktionen. Damit kann in der Fernbedienung eine billigere und einfacherer Funkverbindung für die Fernbedienung integriert werden als Bluetooth.
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Die schnurlose Kommunikation nach dem ersten oder dem zweiten Übertragungsstandard kann über das 2,4-GHz-Band, oder genauer 2,4-GHz-ISM-Band, erfolgen. So wird ein Frequenzbereich bezeichnet, der durch Hochfrequenzgeräte in Industrie, Wissenschaft, Medizin, in häuslichen und ähnlichen Bereichen genutzt werden kann. Der zweite Übertragungsstandard kann einer aus der Gruppe Gazell, ANT, Wifi und ZigBee sein.
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Die Möbelsteuerung ist eine kostengünstige Lösung für die Anbindung von zwei funkbasierten Fernbedienungseinrichtungen an ein Möbelstück, die beide das gleiche 2.4-GHz-ISM-Band verwenden, wobei die erste Anbindung über den Bluetooth-Standard erfolgt und die zweite Anbindung über einen anderen Standard als Bluetooth, z.B. Gazell, ANT, Wifi, ZigBee oder einen unternehmenseigenen Standard erfolgt, was insbesondere eine kostengünstige Herstellung der Fernbedienung hierfür ermöglicht.
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Es ist denkbar, dass im Austauschfall eine Fernbedienung mit einem anderen 2,4-GHz-basierten Datenübertragungsstandard eingesetzt werden kann und die Hardware des Möbelstücks nicht ausgetauscht werden muss, sondern lediglich ein Softwareupdate benötigt wird, das den nötigen Programmcode für den Standard liefert.
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Vorteilhafterweise ist der Funkbaustein zur Zeitmultiplexübertragung geeignet. Erste Zeitabschnitte sind für die Übertragung nach dem ersten Übertragungsstandard, und zweite Zeitabschnitte sind für die Übertragung nach dem zweiten Übertragungsstandard reserviert. Dadurch ist es nicht erforderlich für jede Verbindung einen separaten Sender/Empfänger in Form zweier Chips oder zwei Funkbausteine vorzusehen.
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Die Möbelsteuerung kann einen Antrieb zur Bewegung des verstellbaren Möbelteils umfassen, sodass sie sowohl die Kommunikation mit den Fernbedienungseinrichtungen ermöglicht als auch das Möbelteil bewegt. Ein entsprechendes Möbelsystem umfasst dann ein Möbelstück mit solch einer Möbelsteuerung sowie eine Fernbedienung.
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Alternativ kann die Möbelsteuerung über einen Bus zumindest einen Antrieb für das verstellbare Möbelteil über eine separate Ansteuerung für den Antrieb ansteuern. Diese Ausführung ist besonders für Möbelstücke mit mehreren verstellbaren Möbelteilen geeignet. Ein entsprechendes Möbelsystem umfasst dann solch ein Möbelstück mit Antrieb und dessen Ansteuerung sowie einer Möbelsteuerung und eine Fernbedienung.
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Möbelstücke können beispielsweise ein Bett, insbesondere ein Kranken- oder Pflegebett, oder ein Tisch, der höhenverstellbar oder ausfahrbar ist, sein.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Zeichnung veranschaulicht.
- 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel eines Bettsystems.
- 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Bettsystems.
- 3 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel einer Möbelsteuerung.
- 4 veranschaulicht ein Zeitmultiplexverfahren.
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1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Bettsystems, das ein Krankenbett 15 mit höhenverstellbarem Kopfteil 17 als Beispiel eines Möbelstücks mit elektrisch verstellbarem Möbelteil sowie Fernbedienungseinrichtungen 7, 6 zu dessen Steuerung umfasst. Das Krankenbett 15 kann weitere verstellbare Teile umfassen, beispielsweise einen in seiner Gesamtheit höhenverstellbaren Rahmen und ein höhenverstellbares Fußteil. Das Krankenbett 15 umfasst eine Möbelsteuerung 3, die beispielsweise am Bettgestell montiert oder darin integriert sein kann. Die Möbelsteuerung 3 umfasst einen Antrieb 30 zur Verstellung des Kopfteils 17 sowie eine Sende-und-Empfangseinheit 10 zur Kommunikation mit den Fernbedienungseinrichtungen 7, 6, mittels derer ein Benutzer die Position des Kopfteils 17 einstellen und dessen Bewegung steuern kann. Der Antrieb 30 kann in die Möbelsteuerung 3 integriert sein oder sie kann modular aufgebaut sein, sodass beispielsweise eine Steckverbindung zwischen einem Steuerungsmodul mit der Sende-und-Empfangseinheit 10 und dem Antriebsmodul vorgesehen ist und mittels Montage der Module die Möbelsteuerung 3 ausgebildet wird.
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Die Fernbedienungseinrichtungen 6, 7 sind ein Mobiltelefon 6 mit über reine Telefonie hinausgehenden Funktionalitäten und eine Fernbedienung 7 für das Bett 15. Das beschriebene Mobiltelefon wird auch als Smartphone bezeichnet. Die Fernbedienung 7 ist üblicherweise bettsystemspezifisch, beschränkt sich in ihrer Funktionalität also im Wesentlichen auf die Steuerung des Bettes 15. Nichtsdestotrotz können auch bei der Fernbedienung 7 weitere über die eigentliche Bettsteuerung hinaus gehende Funktionen, beispielswiese eine kleine Lichtquelle, vorgesehen sein.
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Auf dem Smartphone 6 ist eine Softwareapplikation, kurz App, installiert, die die Steuerung der beweglichen Bettteile 15 über die Möbelsteuerung 3 ermöglicht. Solch eine Softwareapplikation kann vom Hersteller der Möbelsteuerung 3 oder Dritten bereitgestellt werden und wird auf dem Smartphone 6 des Benutzers installiert. Die Benutzerschnittstelle einer solchen Softwareapplikation kann als grafische Bedienoberfläche ausgestaltet sein. Die Fernbedienung 7 dagegen wird üblicherweise zusammen mit der Möbelsteuerung 3 bereitgestellt und ausgeliefert. Deren Benutzerschnittstelle kann einfacher ausgestaltet sein und beispielsweise Drucktasten aufweisen. Beide Fernbedienungseinrichtungen 6, 7 bieten hinsichtlich der Möbelsteuerung vorteilhafterweise die gleiche Funktionalität an und es bleibt dem Benutzer überlassen, welche er zur Einstellung des Kopfteils 17 nutzt. Es ist denkbar eine der Fernbedienungseinrichtungen 6, 7 lediglich als Ersatz im Verlustfall der anderen zu verwenden oder beide nebeneinander in Betrieb zu haben.
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In diesem Ausführungsbeispiel ist die Möbelsteuerung 3 ein zentrales Steuergerät, in dem der Antrieb für das Kopfteil 17 ebenso wie ein Chip als Sende-und-Empfangseinheit 10 für die Kommunikation mit den Fernbedienungseinrichtungen 6, 7 integriert ist oder das modular wie oben beschrieben aufgebaut ist. Weitere Antriebe können an anderen Stellen des Möbelstücks 15 vorgesehen sein und über Kabel mit der Möbelsteuerung 3 verbunden sein.
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2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Bettsystems, das ein Krankenbett 15 umfasst. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird im Folgenden nur auf Unterschiede zum vorherigen Ausführungsbeispiel eingegangen.
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Das Bettsystem weist mehrere Ansteuerungen 21, 22 für Antriebe 31, 32 auf, die über ein Bussystem 25 mit einer Möbelsteuerung 3 verbunden sind. In diesem Ausführungsbeispiel sind beispielhaft Antriebe und Ansteuerungen 21, 22 für Kopf- und Fußteil 17, 19 des Bettes 15 vorgesehen. Die Möbelsteuerung 3 ist als Modul ausgebildet, das mit dem Bus 25 verbindbar ist. Die Ansteuerungen 21, 22, an die die Antriebe 31, 32 angeschlossen sind, und die Möbelsteuerung 3 sind über einen Bus 25 miteinander verbunden. Über diesen erfolgt der Datentransfer zwischen den Ansteuerungen 21, 22 für die Antriebe 31, 32 und der Möbelsteuerung 3. Die Möbelsteuerung 3 ermöglicht die Kommunikation mit den Fernbedienungseinheiten 6, 7 und initiiert die Steuerung der einzelnen Ansteuerungen 21, 22 über den Bus 25. Solch eine Möbelsteuerung 3 hat als eine Kernfunktion die Aufgabe einer Funktransmittereinheit 10; sie ist also im Wesentlichen für die Kommunikation mit den Fernbedienungseinrichtung 6, 7 zuständig, kontrolliert aber auch die Ansteuerungen 21, 22 über den Bus 25.
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Es ist auch denkbar, dass eine Möbelsteuerung 3 sowohl an einen Bus 25 angeschlossen ist als auch einen Antrieb für einen verstellbaren Teil des Bettes 15 aufweist.
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3 zeigt schematisch ein Ausführungsbeispiel einer Möbelsteuerung 3 für ein Bettsystem, wie den oben beschriebenen. Die Möbelsteuerung 3 weist eine kombinierte Sende-und-Empfangseinheit 10 auf, die über zwei eigenständige Funkverbindungen 1, 2 mit den beiden Fernbedienungseinrichtungen 6, 7, nämlich ein Smartphone 6, das bluetoothfähig ist, und eine Funkfernbedienung 7, kommunizieren kann. Die Fernbedienungseinrichtungen 6, 7 haben jeweils einen Funkbaustein 8, 9, der als deren Sender/Empfänger dient. Das Smartphone 6 hat einen Bluetooth-Sender/Empfänger, um eine erste Funkverbindung 1 mit der Sende-und-Empfangseinheit 10 nach dem Bluetooth-Standard zu ermöglichen. Der Funkbaustein 8 ist der im bluetoothfähigen Gerät eingebaute Bluetooth-Sender/Empfänger. Die Funkfernbedienung 7 hat einen Funkbaustein 9 für die Kommunikation über eine zweite Funkverbindung 2 mit der Sende-und-Empfangseinheit 10 nach einem anderen Standard als Bluetooth. Dieser Funkbaustein 9 ist vorteilhafterweise ein kostengünstiger Sender/Empfänger-Baustein für die Fernbedienung 7.
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Auf dem Smartphone 6 ist eine Softwareapplikation gespeichert, mittels der die Kommunikation über die erste Funkverbindung 1 und die Steuerung des Bettes 15 ermöglicht wird.
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Die Möbelsteuerung 3 des Bettsystems umfasst in diesem Ausführungsbeispiel einen 2,4-GHz-Funkbaustein. Das verwendete 2.4-GHz-Band ist weit verbreitet und bietet den Vorteil, dass es weltweit zugelassen ist. In einem Bettsystem, wie in 1 dargestellt, das ein zentrales Steuergerät als Möbelsteuerung 3 besitzt, wird der Funkbaustein 10 vorteilhafterweise in diesem Steuergerät integriert. In einem Bettsystem, wie in 2 dargestellt, das dezentral über ein Bussystem 25 gesteuert werden, kann die Sende-und-Empfangseinheit 10 Teil einer eigenen Funktransmittereinheit als Möbelsteuerung 3 sein, die mit dem Bussystem 25 verbunden ist.
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Ein erster Datenübertragungsstandard, den der Funkbaustein 10 in der Möbelsteuerung 3 unterstützt, ist Bluetooth. Ein zweiter Datenübertragungsstandard ist Gazell, ANT, Wifi, ZigBee oder ein anderer, beispielsweise hersteller- oder unternehmenseigener, Standard.
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Die gleichzeitige Kommunikation über zwei verschiedene Datenübertragungsstandards mit demselben Chip wird durch die Verwendung eines Zeitmultiplexverfahrens ermöglicht.
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4 veranschaulicht das Zeitmultiplexverfahren. Beim Zeitmultiplexverfahren wird die Zeit, die ein Kanal von einem Sender benutzt werden darf, in kleinere Abschnitte unterteilt. Während des zugewiesenen Abschnitts darf der jeweilige Sender seine Daten übertragen. Der Empfänger kennt die Zeitschlitze der einzelnen Sender und kann somit die jeweiligen Daten den entsprechenden Verbindungen zuordnen. Dies ermöglicht die Trennung der übertragenen Informationen nach deren Empfang.
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4 zeigt schematisch die Auslastung des Kanals durch die erste und zweite Funkverbindung 1, 2. Der ersten Funkverbindung 1 sind die Abschnitte T1 zugewiesen worden, und der zweiten Funkverbindung 2 sind die Abschnitte T2 zugewiesen worden. Die zugewiesenen Abschnitte T1, T2 können ganz oder teilweise zur Datenübertragung benutzt werden. Die Auslastung ist durch Schraffur angedeutet.
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In diesem Ausführungsbeispiel sind den Funkverbindung 1, 2 Zeitschlitze T1, T2 unterschiedlicher Länge zugewiesen worden, was durch die unterschiedlichen Übertragungsstandards bedingt sein kann. Alternativ ist auch denkbar, dass die Funkverbindungen 1, 2 gleich lange Zeitschlitze T1, T2 haben.
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Die Daten werden beim Sender üblicherweise zunächst gesammelt, und sie werden dann stoßweise auf den Kanal gegeben. Üblich ist die Zerlegung der Information in Blöcke, beispielsweise bei ATM in Blöcken von 48 Bytes, bei ISDN in Byteblöcke oder bei anderen Verfahren in Bitblöcke. Die Blöcke können unterschiedliche Längen haben.
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In diesem Ausführungsbeispiel steht bei der kombinierten Sende-und-Empfangseinheit 10 ein 2,4-GHz-Kanal für die Datenübertragung über beide Funkverbindungen 1, 2 zur Verfügung. Beim Zeitmultiplexverfahren wird der 2,4-GHz-Kanal in zeitliche Abschnitte geteilt, in denen die Datenübertragung über die 2,4-GHz-Funkverbindung abwechselnd entweder mit dem ersten oder mit dem zweiten Datenübertragungsstandard durchgeführt wird.
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Der Startzeitpunkt jedes zeitlichen Abschnitts wird durch die Software des Bettsystems bestimmt. Die Länge der einzelnen Abschnitte ist so bemessen, dass für den Benutzer die Bedienung des Bettsystems durch beide Fernbedienungseinrichtungen 6, 7 gleichzeitig möglich ist und kein Unterschied zu einer Lösung mit zwei Funkbausteinen für jede Funkverbindung 1, 2 bemerkbar wäre.
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Durch das Zeitmultiplexen werden die erste und die zweite Funkverbindung 1, 2 aufgebaut: Die erste Funkverbindung 1 dient der Kommunikation mit dem bluetoothfähigen Gerät, also dem Smartphone 6, mittels des ersten Datenübertragungsstandards. Die zweite Funkverbindung 2 dient der Kommunikation mit einer Fernbedienung mittels des zweiten Datenübertragungsstandards. Die Kommunikation zwischen den beiden Fernbedienungseinrichtungen 6, 7 und der Sende-und-Empfangseinheit 10 in der Möbelsteuerung 3 kann sowohl unials auch bidirektional über beide Funkverbindungen 1, 2 erfolgen.
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Durch die Verwendung einer einzigen Sende-und-Empfangseinheit 10, der zwei Funkverbindungen 1, 2 ermöglicht, statt zweier getrennter Funkbausteine für je eine Funkverbindung, bewegen sich die Herstellkosten für solch ein Bettsystem mit zwei Funkverbindungen 1, 2 auf dem Niveau eines Bettsystems mit nur einer Funkverbindung. Gleichzeitig reduziert sich auch der Platzbedarf auf der Leiterplatte.
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Der zweite Übertragungsstandard ist so gewählt, dass in der Fernbedienung ein einfacher und billiger Funkbaustein und kein teurer bluetoothfähiger Funkbaustein verwendet werden muss. Der Übertragungsstandard kann durch Softwareupdate im Austauschfall verändert werden, ohne die Hardware ändern zu müssen.
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Die Merkmale der Ausführungsbeispiele sind kombinierbar.
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Bezugszeichen
- 1, 2
- Funkverbindung
- 3
- Möbelsteuerung
- 6
- Mobiltelefon
- 7
- Fernbedienung
- 8, 9
- Funkbaustein
- 10
- Sende-und-Empfangseinheit
- 15
- Bett
- 17
- Kopfteil
- 19
- Fußteil
- 21, 22
- Ansteuerung
- 25
- Bus
- 31, 32
- Antrieb
- T1, T2
- Zeitschlitz
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 7805785 [0010]
- US 7979169 [0010]