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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Bearbeitungsanlage für plattenförmige Werkstücke gemäß den Merkmalen im Obernbegriff von Anspruch 1.
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Bei den zu bearbeitenden plattenförmigen Werkstücken handelt es sich vornehmlich um solche, die bei der Herstellung von Fußboden-, Wand- und Deckenpaneele verwendet werden. Die Werkstücke bestehen aus Holzwerkstoffen, beispielsweise Echtholz oder hoch- oder mittelverdichteten Faserplatten, Holzersatzwerkstoffen, Kunststoffen, Verbundwerkstoffen, insbesondere naturfaserverstärktem Kunststoff, wie Holz-Kunststoff-Verbundwerkstoffe (WPC), auch Holz(faser)-Polymer-Verbundwerkstoffe genannt oder auch Mineralwerkstoffen bzw. sind auf Basis der vorgenannten Werkstoffe gebildet.
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Eine Bearbeitungsanlage der in Rede stehenden Art dient zur Kantenbearbeitung von plattenförmigen Werkstücken. Die Werkstücke werden auf einem Transportmittel über eine Einführungszone zugeführt und durch die Bearbeitungszone einer Profilierungseinrichtung transportiert, in welcher insbesondere zwei sich gegenüberliegende Seitenränder bzw. -kanten des Werkstücks auf mechanischem Weg spanabhebend bearbeitet und profiliert werden. In der Praxis bewährte Bearbeitungsanlagen sind sogenannte Doppelendprofiler. Ein solcher geht beispielsweise aus der
DE 10 2012 200 481 A1 hervor.
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Unter Kantenbearbeitungsanlagen bzw. -maschinen sind insbesondere, jedoch nicht abschließend Doppelendprofiler, Zapfen- und Schlitzmaschinen sowie Profiliermaschinen und dergleichen zu verstehen. In diesen Maschinen werden kontinuierlich durchlaufende Werkstücke an ihren Kanten durch Fräsen, Bohren oder Schlitzen bearbeitet.
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Eine horizontale Führung von Werkstücken in einer Bearbeitungsanlage auf einem Kettentransport durch ein feststehendes Lineal wird in der
WO 2006/103 565 A2 beschrieben.
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Die
WO 2005/068 747 A1 offenbart eine ähnliche Technik mit horizontaler und vertikaler Führung der plattenförmigen Werkstücke.
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Für eine Bearbeitungsanlage mit Riementransport wird eine horizontale Führung des Werkstückes in der
DE 10 2005 019 954 beschrieben. Eine Werkstücktransportvorrichtung für eine die Werkstücke im Durchlauf an dabei freiliegenden Seitenflächen formgebend bearbeitende Maschine umfasst mindestens einen endlos umlaufenden Transportriemen, auf dessen Obertrum die Werkstücke reib- und/oder formschlüssig gehalten werden. Die Werkstücktransportvorrichtung weist eine Geradführungseinrichtung auf, die dazu ausgelegt ist, in eine in dem zu transportierenden Werkstück vorgesehene Führungsnut einzugreifen.
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Derartige Werkstücktransportvorrichtungen werden vor allem eingesetzt, um schmale, plattenförmige Werkstücke bzw. Bauelemente wie beispielsweise Laminat oder Fertigparkettpaneele während der Bearbeitung ihrer Schmalseiten - beispielsweise mit Nut und Feder oder Klickverbindungsmitteln - zu transportieren. Bei dieser Durchlaufbearbeitung müssen sehr enge Bearbeitungstoleranzen eingehalten werden, damit die Bauelemente beim späteren Einsatz, beispielsweise als Bodenbelag, sauber und bündig miteinander verbunden werden können. Die erforderliche Einhaltung der Bearbeitungstoleranzen wird darüber hinaus durch die hohen Transportgeschwindigkeiten von beispielsweise bis zu 200 m/min erschwert, die heutzutage für eine rationelle Durchlaufproduktion angestrebt werden.
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Mit zunehmender Betriebsdauer einer Bearbeitungsanlage ist jedoch nicht auszuschließen, dass es zum Verschleiß oder Ermüdung von Anlagenkomponenten kommt. Beim Transportmittel beispielsweise kann es zu einer wenn auch nur geringfügigen Längung in den Transportstränge, beispielsweise einer Transportkette oder einem Transportriemen, kommen. Auch können Lager oder Haltenocken des Transportmittels ausschlagen oder zumindest in der Toleranz an die zulässigen Grenzen stoßen. Dies kann zu Fertigungsungenauigkeiten bei der randseitigen Profilierung führen. Auch wenn die Veränderungen der Anlagenkomponenten im Bereich von nur wenigen Hundertsteln Millimetern liegen, können sich Winkelfehler an den profilierten Werkstücken in deren verlegtem Zustand addieren. Dies ist besonders problematisch bei quadratischen Werkstücken, insbesondere wenn die aus den Werkstücken hergestellten Paneelen, beispielsweise Bodenelemente, auf Kreuzfuge verlegt werden sollen und das Verriegelungssystem an den Seitenrändern ein sogenanntes „Folddown-System“ ist. Insbesondere hier ist eine besonders hohe Winkelgenauigkeit notwendig. Noch kritischer sind Anwendungen von beispielsweisen Bodenelementen, bei denen das Klickprofil rechte und linke Elemente erfordert. Mögliche maschinenbedingte Winkelfehler können hier oft nicht kompensiert werden, sondern verdoppeln sich mitunter noch.
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Der Erfindung liegt ausgehend vom Stand der Technik die Aufgabe zugrunde, eine Bearbeitungsanlage für plattenförmige Werkstücke zu schaffen, welche eine Herstellung der plattenförmigen Werkstücke mit hoher Qualität und Genauigkeit ermöglicht und wobei die Zuführung der Werkstücke in den Eingriff der Profilierungseinrichtung bzw. -werkzeuge sicher, konstant und unabhängig von einer möglichen Transportmitteltoleranz geschieht.
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Die Lösung dieser Aufgabe besteht in einer Bearbeitungsanlage für plattenförmige Werkstücke gemäß den Merkmalen von Anspruch 1.
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Vorteilhafte Ausgestaltungsvarianten der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche 2 bis 11.
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Eine Bearbeitungsanlage für plattenförmige Werkstücke weist eine Einführzone für die Werkstücke auf. Über die Einfuhrzone erfolgt die Beschickung bzw. Eingleisung der Werkstücke in die Bearbeitungszone einer Profilierungseinrichtung. Zur Bearbeitung werden die Werkstücke mittels des Transportmittels von der Einführzone durch die Bearbeitungszone der Profilierungseinrichtung transportiert. Ein übliches Transportmittel einer Bearbeitungsanlage umfasst umlaufende Transportstränge in Form von Transportriemen oder Transportketten. Die Profilierungseinrichtung weist in bekannter Weise Profilierungswerkzeuge zur mechanischen Bearbeitung von zumindest einem Seitenrand, vorzugsweise von zwei sich gegenüberliegenden Seitenrändern der Werkstücke auf. Bei der Bewegung der Werkstücke durch die Profilierungseinrichtung werden die Werkstücke horizontal und vertikal geführt. Dies erfolgt reib- und/oder formschlüssig, wobei die zu profilierenden Seitenränder frei liegen und durch bzw. von den Profilierungswerkzeugen mechanisch bearbeitet werden.
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Erfindungsgemäß weist die Bearbeitungsanlage eine Schlitteneinheit mit einem Schlittenkörper auf. Auf dem Schlittenkörper der Schlitteneinheit ist ein Werkstück lageausgerichtet gehalten und von der Einführzone in die Bearbeitungszone einführbar.
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Das auf dem Schlittenkörper gehaltene Werkstück wird auf dem Schlittenkörper abgestimmt auf die Vorschubgeschwindigkeit des Transportmittels in die Bearbeitungszone der Profilierungseinrichtung eingeführt. Dies erfolgt insbesondere mindestens bis in die erste Profilierungsposition der Profilierungseinrichtung, wo die ersten Profilierungswerkzeuge an den Seitenwänden eines Werkstücks zum Eingriff gelangen. Die Bearbeitungsanlage weist eine Vertikalführung für die Werkstücke auf. Vorzugsweise ist die Vertikalführung durch eine bzw. mehrere Oberdruckketten realisiert. Möglich sind aber auch Druckschuhe zur vertikalen Führung und Ausrichtung der Werkstücke innerhalb der Bearbeitungsanlage. Üblicherweise sind in die Bearbeitungsanlage Vertikalführungen in Form von Druck- und Stützmitteln, wie erwähnt vorzugsweise Oberdruckketten, integriert, über welche die Vertikalführung der Werkstücke durch die Profilierungseinrichtung erfolgt. Ein Aspekt der Erfindung sieht vor, dass die Werkstücke bereits vor dem Erreichen der Profilierungseinrichtung, spätestens jedoch beim Einführen in die Profilierungseinrichtung, durch die Vertikalführung geführt und vertikal lagebestimmt sind.
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Auf dem Schlittenkörper der Schlitteneinheit werden die Werkstücke lageausgerichtet, so dass sie einen rechten Winkel zu den Profilierungswerkzeugen der Profilierungsanlage einnehmen und rechtwinklig in die Bearbeitungszone eingeführt werden. Dies erfolgt transportmittelunabhängig, so dass Toleranzfehler und auch andere Ungenauigkeit innerhalb des Transportmittels eliminiert werden können.
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Besonders zweckmäßig weist ein Schlittenkörper einen am Schlittenkörper in Bewegungsrichtung bzw. Vorschubrichtung angeordneten vorderen Anschlag auf. Weiterhin kann ein Schlittenkörper einen am Schlittenkörper angeordneten hinteren Anschlag aufweisen. Der vordere Anschlag und/oder der hintere Anschlag sind von einer Offenstellung in eine Sperrstellung und umgekehrt verlagerbar. Insbesondere erfolgt die Verlagerung von der Offenstellung in die Sperrstellung und zurück schwenkbeweglich. Hierzu sind in die Schlitteneinheit ein oder mehrere Aktuatoren eingegliedert, beispielsweise Kolben-Zylindereinheiten, welche die Verlagerung der Anschläge bewirken.
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Die Werkstücke werden in der Einführzone auf dem Transportmittel und auf dem Schlittenkörper aufgenommen. Die Schlitteneinheit befindet sich in der Ausgangsposition. Der in Bewegungsrichtung des Transportmittels befindliche vordere Anschlag befindet sich in der Sperrstellung. Nachdem das Werkstück auf dem Schlittenkörper aufgenommen ist, wird der hintere Anschlag in die Sperrstellung überführt. Hierbei wird der hintere Anschlag aus einer abgesenkten Position in eine obere Position hochgeklappt. Durch den hinteren Anschlag wird das Werkstück gegen den vorderen Anschlag gedrückt und in seiner Position relativ zum Transportmittel und insbesondere relativ zu den Profilierungswerkzeugen ausgerichtet. Das auf dem Schlittenkörper der Schlitteneinheit gehaltene Werkstück fährt dann mit der Schlitteneinheit im Gleichlauf mit dem Vorschub des Transportmittels bis in die Bearbeitungszone. Hierbei wird die Schlitteneinheit über das Werkstück vom Transportmittel mitgenommen. Bei Erreichen der Endposition der Schlitteneinheit klappt der vordere Anschlag in die Offenstellung, so dass das Werkstück freigegeben und in der Bearbeitungszone auf bzw. an das Transportmittel und die Profilierungseinrichtung übergeben wird. Die Übergabe der Werkstücke in die Bearbeitungszone der Profilierungseinrichtung erfolgt in der Endposition der Schlitteneinheit. Dort sind entsprechende Signalaufnehmer und Signalgeber installiert, welche die notwendigen Steuermaßnahmen zur Freigabe des Werkstückes und zur Umsteuerung bzw. Rückführung der Schlitteneinheit bewirken. Zur Freigabe des Werkstückes in der Endposition der Schlitteneinheit wird der vordere Anschlag von der Sperrstellung in die Offenstellung überführt. Die Zurückverlagerung der Schlitteneinheit von der Endposition in die Anfangsposition erfolgt durch ein Antriebselement, vorzugsweise durch einen Linearantrieb, beispielsweise einen Pneumatikzylinder. Die Schlitteneinheit fährt gegen die Bewegungsrichtung des Transportmittels in die Ausgangsposition zurück, wo das nächste Werkstück aufgenommen werden kann. Zuvor ist auch der hintere Anschlag in die Offenstellung gebracht worden.
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Durch die Zuführung der Werkstücke über die Schlitteneinheit in die Bearbeitungszone werden Winkelungenauigkeiten aus Geometrieänderungen von Anlagenkomponenten und sonstigen Einflüssen, beispielsweise einer Nockenungenauigkeit, vermieden. Besonders vorteilhaft ist, dass auch bestehende Bearbeitungsanlagen mit einer erfindungsgemäßen Schlitteneinheit nachträglich ausgerüstet und in ihrer Genauigkeit ertüchtigt werden können. Dies ist vergleichsweise kostengünstig.
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Ein Aspekt der Erfindung sieht vor, dass die Schlitteneinheit auf einer Linearführung verlagerbar ist. Die Linearführung umfasst eine Führungsbahn, auf welcher der Schlitten von der Anfangsposition in die Endposition und umgekehrt bewegbar ist. Die Bewegung der Schlitteneinheit von der Anfangsposition in die Endposition erfolgt im Gleichlauf mit dem Transportmittel. Hierbei wird der Schlitten und das auf dem Schlitten positionierte Werkstück vorzugsweise durch das Transportmittel mitgenommen. Ein eigener Antrieb für die Vorwärtsbewegung der Schlitteneinheit ist bei dieser Ausgestaltung nicht erforderlich. Die Rückführung der Schlitteneinheit von der Endposition in die Ausgangsposition erfolgt mittels eines Antriebselements, wie zuvor erläutert vorzugsweise durch einen Linearantrieb.
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Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, dass das Transportmittel vorteilhafterweise zwei parallel mit Abstand zueinander angeordnete, umlaufende Transportstränge, beispielsweise Transportriemen oder Transportketten, aufweist und der Schlittenkörper zwischen den Transportsträngen eingegliedert ist.
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Zweckmäßigerweise sind die Bewegung der Schlitteneinheit und des Transportmittels sowohl was die Geschwindigkeit als auch Übergabe der Werkstücke vom Schlittenkörper auf das Transportmittel anlagt, aufeinander abgestimmt.
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Weitere Vorteile, Eigenschaften, Merkmale und Aspekte der vorliegenden Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung. Bevorzugte Ausgestaltungsvarianten werden in den schematischen Figuren beschrieben. Diese dienen dem einfachen Verständnis der Erfindung. Es zeigen:
- 1 schematisiert und technisch vereinfacht einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Bearbeitungsanlage in einer Draufsicht;
- 2 die Darstellung der Bearbeitungsanlage entsprechend der 1 mit einem auf der Schlitteneinheit aufgenommenen Werkstück in der Einführzone;
- 3 die Darstellung entsprechend der 2 mit einem Werkstück an der Übergabe in die Bearbeitungszone und
- 4 ebenfalls schematisch und technisch vereinfacht einen Ausschnitt der Bearbeitungsanlage in einer Seitenansicht.
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Die Darstellungen der 1 bis 4 zeigen schematisch eine erfindungsgemäße Bearbeitungsanlage 1 in einer technisch vereinfachten Darstellungsform. Die Figuren sind nicht maßstäblich zu verstehen.
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Die Bearbeitungsanlage 1 dient zur Profilierung von plattenförmigen Werkstücken 2, insbesondere von quadratischen Werkstücken, an deren Seitenrändern 3, 4. Die Seitenränder 3, 4 befinden sich am Werkstück 2 auf einander gegneüberliegenden Seiten. Die Werkstücke 2 bestehen vorzugsweise aus Holzwerkstoffen und dienen als Trägerplatte zur Herstellung von Fußboden-, Wand- oder Deckenpaneelen.
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Die Bearbeitungsanlage 1 weist eine Einführzone EZ für die Werkstücke 2 und eine Bearbeitungszone BZ für die Werkstücke 2 auf. Die zu bearbeitenden plattenförmigen Werkstücke 2 werden der Bearbeitungsanlage 1 über eine hier nicht dargestellte Beschickung zugeführt. Möglich ist, dass die Werkstücke 2 bereits an zwei sich gegenüberliegenden Seitenrändern profiliert sind.
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Die Bearbeitungsanlage 1 umfasst ein Transportmittel 5 zur Verlagerung der Werkstücke 2 durch die Bearbeitungsanlage 1. Das Transportmittel 5 umfasst zwei parallele, mit Abstand zueinander angeordnete, umlaufende Transportstränge 6, 7 in Form von Platten- bzw. Gliederketten. Diese laufen in sich geschlossen endlos um.
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Weiterhin umfasst die Bearbeitungsanlage 1 eine Profilierungseinrichtung 8. In der Profilierungseinrichtung 8 sind Profilierungswerkzeuge 9, 10, 11 zur mechanischen Bearbeitung der zwei sich gegenüberliegenden Seitenränder 3, 4 der Werkstücke 2 angeordnet.
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Die Werkstücke 2 werden mittels des Transportmittels 5 von der Einführzone EZ durch die Bearbeitungszone BZ der Profilierungseinrichtung 8 transportiert.
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In die Bearbeitungsanlage 1 ist eine Schlitteneinheit 12 eingegliedert. Die Schlitteneinheit 12 weist einen Schlittenkörper 13 auf, auf welchem ein Werkstück 2 aufgenommen wird. Auf dem Schlittenkörper 13 ist ein Werkstück 2 lageausgerichetet gehalten von der Einführzone EZ in die Bearbeitungszone BZ einführbar. Die Schlitteneinheit 12 ist zwischen den Transportsträngen 6, 7 des Transportmittels 5 eingegliedert. Die Auflagerfläche des Schlittenkörpers 13 befindet sich auf dem gleichen Höhenniveau wie die in der Bearbeitungszone BZ parallel hierzu verlaufenden Tragorgane der Transportstränge 6, 7.
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Die Schlitteneinheit 12 befindet sich bei der Beschickung der Werkstücke 2 auf das Transportmittel 5 in der Einführzone EZ in ihrer Anfangsposition A.
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Die Schlitteneinheit 12 weist einen am Schlittenkörper 13 angeordneten vorderen Anschlag 14 auf. Des Weiteren ist die Schlitteneinheit 12 mit einem am Schlittenkörper 13 angeordneten hinteren Anschlag 15 ausgerüstet. Sowohl der vordere Anschlag 14 als auch der hintere Anschlag 15 sind von einer Offenstellung O in eine Sperrstellung S und umgekehrt verlagerbar. Dies erfolgt schwenkbeweglich. In der 4 ist die Offenstellung O durch eine gestrichelte Darstellung des vorderen Anschlags 14 und des hinteren Anschlags 15 verdeutlicht. Zur Verstellung des vorderen Anschlags 14 und des hinteren Anschlags 15 sind diese jeweils mittels eines Aktuators 16, 17 mit dazugehöriger Gelenkmechanik betätigbar. Bei dem Aktuator 16, 17 handelt es sich um eine Kolben-Zylindereinheit, insbesondere einen Pneumatikzylinder. In der Offenstellung O befinden sich sowohl der vordere Anschlag 14 als auch der hintere Anschlag 15 in einer abgesenkten Position. In der Sperrstellung S sind der vordere Anschlag 14 und der hintere Anschlag 15 nach oben verlagert, so dass ein auf dem Schlittenkörper 13 aufgenommenes Werkstück 2 jeweils mit seinem vorderen Seitenrand 18 und seinem hinteren Seitenrand 19 zwischen den Anschlägen 14, 15 aufgenommen ist.
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Zu Beginn eines Überführungsvorgangs eines Werkstücks 2 von der Einführzone EZ in die Bearbeitungszone BZ befindet sich die Schlitteneinheit 12 in ihrer Anfangsposition A. Der vordere Anschlag 14 ist in der Sperrstellung S. Der hintere Anschlag 15 ist in seiner Offenstellung O. Das Werkstück 2 gelangt von der Beschickung auf das Transportmittel 5 und auf den Schlittenkörper 13 der Schlitteneinheit 12. Der hintere Anschlag 15 wird von der Offenstellung O in die Sperrstellung S überführt. Dies erfolgt durch Betätigung des Aktuators 17. Durch den hinteren Anschlag 15 wird das Werkstück 2 gegen den vorderen Anschlag 14 gedrückt und in seiner Position ausgerichtet, und zwar rechtwinklig auf dem Schlittenkörper 13 der Schlitteneinheit 12 und damit rechtwinklig zur den Profilierungswerkzeugen 9, 10, 11. Die 2 zeigt ein auf der Schlitteneinheit 12 aufgenommenes Werkstück 2 in Anfangsposition A der Schlitteneinheit 12. Die Schlitteneinheit 12 wird dann über das Werkstück 2 vom Transportmittel 5 mitgenommen. Das Transportmittel 5 weist in üblicher Weise Mitnehmernocken auf. Auf diese Weise wird das auf der Schlitteneinheit 12 gehaltene Werkstück 2 im Gleichlauf mit dem Vorschub des Transportmittels 5 in die Bearbeitungszone BZ überführt und in diese eingeführt. Die 3 zeigt das Werkstück 2 auf der Schlitteneinheit 12 in der Endposition E der Schlitteneinheit 12 in die Bearbeitungszone BZ. Die geführte Verlagerung des Werkstücks 2 auf der Schlitteneinheit 12 erfolgt bis in die erste Profilierposition P1, vorzugsweise sogar bis zur zweiten Profilierposition P2 der Profilierungseinrichtung 8. Sensorgesteuert wird das Werkstück 2 in der Endposition E der Schlitteneinheit 12 freigegeben. Hierzu wird der vordere Anschlag 14 von der Sperrstellung S in die Offenstellung O gebracht. Gleichzeitig geht auch der hintere Anschlag 15 in die Offenstellung O über und die Schlitteneinheit 12 wird mittels eines Antriebselements 20 in Form eines Pneumatikzylinders von der Endposition E zurück in die Anfangsposition A verlagert. Die Verlagerung der Schlitteneinheit 12 sowohl von der Einführzone EZ in Richtung der Bearbeitungszone BZ, also von der Anfangsposition A in die Endposition E, der Schlitteneinheit 12 als auch umgekehrt, erfolgt auf einer Linearführung 21 unterhalb der Schlitteneinheit 12.
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Zur vertikalen Ausrichtung der Werkstücke 2 auf dem Transportmittel 5 und innerhalb der Profilierungseinrichtung 8 ist eine Vertikalführung 22 vorgesehen. Die Vertikalführung 22 ist in der 4 schematisch dargestellt und durch eine so genannte Oberdruckkette realisiert.
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In der Schlitteneinheit 12 werden die Werkstücke 2 auf dem Schlittenkörper 13 positioniert und lageausgerichtet. Auf diese Weise können die Werkstücke 2 rechtwinklig in die Bearbeitungszone BZ der Profilierungseinrichtung 8 eingeführt werden, und zwar abhängig vom Transportmittel 5. Erst nach Freigabe des Werkstücks 2 in der Bearbeitungszone BZ werden die Werkstücke 2 durch das Transportmittel 5 und dem Transportmittel 5 zugeordneten Mitnehmer unabhängig von der Schlitteneinheit 12 transportiert. Die horizontale Ausrichtung erfolgt durch die Profilierungswerkzeuge 9, 10, 11, die vertikale Ausrichtung ist durch die Vertikalführung 22 gewährleistet.
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Bezugszeichenliste
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- 1 -
- Bearbeitungsanlage
- 2 -
- Werkstück
- 3 -
- Seitenrand
- 4 -
- Seitenrand
- 5 -
- Transportmittel
- 6 -
- Transportstrang
- 7 -
- Transportstrang
- 8 -
- Profilierungseinrichtung
- 9 -
- Profilierungswerkzeug
- 10 -
- Profilierungswerkzeug
- 11 -
- Profilierungswerkzeug
- 12 -
- Schlitteneinheit
- 13 -
- Schlittenkörper
- 14 -
- vorderer Anschlag
- 15 -
- hinterer Anschlag
- 16 -
- Aktuator
- 17 -
- Aktuator
- 18 -
- vorderer Seitenrand
- 19 -
- hinterer Seitenrand
- 20 -
- Antriebselement
- 21 -
- Linearführung
- 22 -
- Vertikalführung
- A -
- Anfangsposition
- E -
- Endposition
- BZ -
- Bearbeitungszone
- EZ -
- Einführzone
- P1 -
- Profilierposition
- P2 -
- Profilierposition
- O -
- Offenstellung
- S -
- Sperrstellung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012200481 A1 [0003]
- WO 2006/103565 A2 [0005]
- WO 2005/068747 A1 [0006]
- DE 102005019954 [0007]