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Die vorliegende Erfindung betrifft einen tragbaren Fugenmörtelförderer gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1. Bei alten Steinhäusern oder bei alten Steinmauern löst sich der zwischen einzelnen Steinen befindliche Fugenmörtel mit der Zeit auf und muss ersetzt werden. Dies erfolgt bisher, indem man den entsprechenden Fugenmörtel in einem Eimer anrührt und mit einer Kelle in die Fugen schmiert, was sehr mühsam, ungenau und mit viel Nacharbeit verbunden ist oder aber, indem man einen unter www.fugenpistole.de beschriebenen, als Mörtelspritze bezeichneten Fugenmörtelförderer verwendet. Diese Mörtelspritze besteht aus einer Kartusche zur Aufnahme einer gewissen Menge des Fugenmörtels und einem über einen Hebel axial beweglichen Kolben, welcher beim Betätigen des Hebels eine kleine Menge Fugenmörtel aus einer auf der Kartusche aufgesetzten Spitze hinaus befördert.
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Diese Mörtelspritze kann nur eine geringe Menge des Fugenmörtels aufnehmen mit der Folge, dass nach kurzer Zeit das Verfugen der Wand unterbrochen werden muss, um Fugenmörtel nach zu füllen. Hierzu muss der Kolben aus der Kartusche ausgebaut werden und nach Befüllen der Kartusche wieder eingebaut werden, was sehr zeitintensiv ist. Auch erfordert das Betätigen des Hebels viel Kraft.
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Davon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Fugenmörtelförderer zu schaffen, der in einfacher Weise nachfüllbar ist.
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Als technische Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Fugenmörtelförderer mit den Merkmalen des Anspruches 1 vorgeschlagen. Vorteilhafte Weiterbildungen dieses Fugenmörtelförderers sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
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Ein nach dieser technischen Lehre ausgebildeter, tragbarer Fugenmörtelförderer hat den Vorteil, dass eine klare Trennung von Speicher einerseits und Fördereinrichtung andererseits ein Befüllen des Speichers ermöglicht, ohne dass dieser zuvor auseinandergebaut werden muss. Das heißt mit anderen Worten, der Speicher kann zu gegebener Zeit mit Fugenmörtel befüllt werden und die dem Speicher nachgeorderte Fördereinrichtung transportiert dann den Fugenmörtel vom Speicher zur Ausgabeeinheit und sogar aus der Ausgabeeinheit heraus. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass dieser Speicher auch während der Benutzung des Fugenmörtelförderers nachgefüllt werden kann, weil die Funktion des Speichers und der Fördereinrichtung klar getrennt sind. Hierdurch verkürzt sich die Zeit zum Nachfüllen von Fugenmörtel erheblich, weil das mühsame Ausbauen der Fördereinrichtung und das anschließende Zusammenmontieren entfällt.
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Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Fördereinrichtung mit einem Förderrohr und einer in dem Förderrohr gehaltenen Förderschnecke auszubilden. Dies hat den Vorteil, dass die Förderschnecke den aus dem Speicher kommenden Fugenmörtel kontinuierlich und zuverlässig transportiert.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist der Speicher nach unten verjüngend ausgebildet und hat an seiner engsten Stelle eine Übergabeöffnung, während das Förderrohr derart am Speicher gehalten ist, dass eine Aufnahmeöffnung des Förderrohrs mit der Übergangsöffnung im Speicher zumindest teilweise fluchtet, sodass der im Speicher vorhandene Fugenmörtel über diese Übergabeöffnung und über die Aufnahmeöffnung in das Förderrohr gelangen kann. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass Förderrohr unterhalb des Speichers anzubringen, damit der Fugenmörtel aufgrund der Schwerkraft vom Speicher in das Förderrohr gelangen kann. In einer bevorzugten Weiterbildung sind die Seitenwände sehr steil angeordnet in einem Winkel zwischen 60° und 80°, vorzugsweise 75°, sodass der Fugenmörtel zuverlässig aufgrund der Schwerkraft in das Förderrohr gelangt.
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In einer anderen, ebenfalls bevorzugten Ausführungsform umfasst die Ausgabeeinheit ein Fugenrohr, wobei der lichte Durchmesser des Fugenrohrs kleiner ist, als der lichte Durchmesser der Förderschnecke. Diese Querschnittsverengung bewirkt, dass sich der von der Förderschnecke transportierte Fugenmörtel vor dem Fugenrohr staut und somit etwaige Luftblasen herausgedrückt werden. Gleichzeitig wird der Fugenmörtel aufgrund der Querschnittsverengung mit einem gewissen Druck durch das Fugenrohr gepresst, sodass der letztendlich die Ausgabeöffnung des Fugenrohrs verlassende Fugenmörtel eine gleichmäßige Konsistenz ohne Luftblasen oder dergleichen aufweist.
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Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, dass die Ausgabeeinheit ein Reduzierstück umfasst. Dieses Reduzierstück ist einerseits an dem Fördererrohr anbringbar und hat zumindest im Wesentlichen denselben lichten Durchmesser wie das Förderrohr und andererseits nimmt das Reduzierstück das Fugenrohr mit seinem deutlich kleineren lichten Durchmesser auf. Dabei hat es sich als vorteilhaft erwiesen, eine handelsübliche Muffe als Reduzierstück zu verwenden, weil diese kostengünstig verfügbar sind.
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In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform umfasst die Ausgabeinheit ein um seine Längsachse rotierbares Förderelement, welches von der Förderschnecke antreibbar ist und welches bis in das Fugenrohr hineinreicht. Mit diesem Förderelement wird erreicht, dass der Fugenmörtel aktiv bis in das Fugenrohr transportiert wird, um einen gleichmäßigen und konstanten Materialfluss des Fördermörtels zu gewährleisten. Dieser gleichmäßige Materialfluss verhindert eine Druckerhöhung im Reduzierstück und beugt der Gefahr einer Separierung des Fugenwinkels in seine flüssigen und festen Bestandteile vor.
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In einer bevorzugten Weiterbildung reicht das Förderelement sogar bis in eine Ausgangsöffnung des Fugenrohrs, sodass ein vollständiger Transport des Fugenmörtels durch das Fugenrohr erreicht wird. In noch einer anderen, bevorzugten Ausführungsform ragt das freie Ende des Förderelementes sogar aus der Ausgabeöffnung des Fugenrohres hinaus und gewährleistet somit einen optimalen Transport des Fördermittels bis aus der Ausgabeöffnung hinaus.
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Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, das Förderelement genauso breit auszubilden, wie der lichte Durchmesser des Fugenrohrs. Dies hat den Vorteil, dass damit das Förderelement das Fugenrohr vollständig ausfüllt, und sich zwischen dem Förderelement einerseits und dem Fugenrohr andererseits kein Fugenmörtel mehr befindet, sodass der Fugenmörtel vollständig durch das Fugenrohr transportiert wird. Vorteilhafterweise ist dieses Förderband als Schnecke ausgebildet, weil so ein besonders guter Transport des Fugenmörtels erreicht wird.
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In noch einer anderen, bevorzugten Ausführungsform sind an der Förderschnecke Mittel zum Anschluss eines separaten elektrischen Antriebes vorgesehen. Dieser Antrieb kann zum Beispiel eine Bohrmaschine oder ein Akkuschrauber sein, während das Mittel zum Anschluss eines separaten elektrischen Antriebes zum Beispiel ein Adapter sein kann. In diesm Fall wird die Bohrmaschine, bzw. der Akkuschrauber, mit seinem Spannfutter auf dem als Zylinder ausgebildeten Adapter festgeklemmt. Dies hat den Vorteil, dass die Förderschnecke ohne Kraftaufwand betrieben werden kann.
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In noch einer weiteren Ausführungsform ist an der rechten und/oder an der linken Seite des Speichers je ein Handgriff angebracht. Dies hat den Vorteil, dass der Bediener den Fugenmörtelförderer mit einer Hand an einem dieser beiden Handgriffe ergreifen kann und mit der anderen Hand die Bohrmaschine oder den Akkuschrauber ergreift und somit den Fugenmörtelförderer mit beiden Händen festhalten und führen kann.
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In der hier favorisierten Ausführungsform ist der Speicher oben offen ausgebildet, sodass der Fugenmörtel in einfacher Weise aufgefüllt werden kann, wobei gegebenenfalls das Fugen der Hauswand oder der Steinmauer nicht unterbrochen werden braucht. Aber selbst wenn das Verfugen kurz unterbrochen wird und der Fugenmörtelförderer kurz abgestellt wird, um den Speicher nachzufüllen, erfolgt dies sehr schnell und einfach, sodass die Arbeiten nach nur einer kleinen Unterbrechung fortgesetzt werden können.
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Weitere Vorteile des erfindungsgemäßen Fugenmörtelförderers ergeben sich aus der beigefügten Zeichnung und den nachstehend beschriebenen Ausführungsformen. Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter ausgeführten Merkmale erfindungsgemäß jeweils einzeln oder in beliebigen Kombinationen miteinander verwendet werden. Die erwähnten Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Fugenmörtelförderers in Explosionsdarstellung;
- 2 eine Seitenansicht des Fugenmörtelförderers gemäß 1 mit einem an der Förderschnecke angebrachten Akkuschrauber;
- 3 eine geschnitten dargestellte Seitenansicht des Fugenmörtelförderers gemäß 1.
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In den 1 bis 3 ist eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Fugenmörtelförderers dargestellt, der einen Speicher 1, eine Fördereinrichtung 2 und eine Ausgabeeinheit 3 umfasst. Der Speicher 1 ist oben offen ausgebildet, verjüngt sich nach unten hin und besitzt an seiner engsten Stelle eine Übergabeöffnung 4. An einer rechten und/oder linken Seitenwand 5 des Speichers 1 ist ein abstehender Haltegriff 6 fest angebracht. Im unteren Bereich des Speichers 1 ist ein bügelartiger Fuß 7 angebracht, der an seiner Unterseite eine plane Auflagefläche 8 aufweist, mittels der der Fugenmörtelförderer kippsicher abgestellt werden kann.
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Die Fördereinrichtung 2 umfasst ein Förderrohr 9 und eine im Förderrohr 9 gehaltene Förderschnecke 10. In dem Förderrohr 9 ist eine Aufnahmeöffnung 11 vorgesehen, wobei das Förderrohr 9 derart an der engsten Stelle des Speichers 1 angebracht ist, sodass die Aufnahmeöffnung 11 des Förderrohrs 9 mit der Übergabeöffnung 4 des Speichers 1 zumindest im Wesentlichen fluchtet. Hierdurch kann der in dem offenen Speicher 1 befindliche Fugenmörtel aufgrund der Schwerkraft durch die Übergabeöffnung 4 des Speichers 1 und die Aufnahmeöffnung 11 des Förderrohrs 9 in das Innere des Förderrohrs 9 gelangen. Unterstützt wird dies durch die steile Anordnung der Seitenwände des Speichers 1 und einem Winkel von 70°. Dort wird dann der Fugenmörtel von der um ihre Längsachse rotierenden Förderschnecke 10 erfasst und abtransportiert. Am offenen Ende des Förderrohrs 9 ist die Ausgabeeinheit 3 angebracht, die hier mittels eine Flügelschraube 12 gesichert ist. Diese Ausgabeeinheit 3 umfasst ein Reduzierstück 13, ein an dem Reduzierstück 13 gehaltenes Fugenrohr 14 und ein als Schnecke ausgebildetes Förder-element 15. Dabei reicht dieses Förderelement 15 durch das gesamte Fugenrohr 14 hindurch bis an eine Ausgabeöffnung 16 des Fugenrohrs 14. Am speicherseitigen Ende des Förderelementes 15 ist eine flache Zunge 17 ausgebildet die in einen entsprechenden Schlitz 18 am freien Ende der Förderschnecke 10 einsetzbar ist. Hierdurch wird erreicht, dass das Förderelement 15 genauso wie die Förderschnecke 10 um ihre Längsachse rotiert, sobald die Förderschnecke 10 angetrieben wird.
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Der lichte Durchmesser des Fugenrohrs 14 ist deutlich kleiner, als der lichte Durchmesser des Förderrohrs 9, wobei der Übergang vom großen auf den kleinen Durchmesser im Reduzierstück 13 erfolgt. Dabei ist das Förderelement 15 genauso breit ausgebildet, wie der lichte Durchmesser des Fugenrohrs 14, sodass der Fugenmörtel vollständig und zuverlässig aus dem Fugenrohr 14 heraustransportiert werden kann.
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In einer hier nicht dargestellten Ausführungsform reicht das Förderelement sogar bis zu 8 mm aus der Ausgabeöffnung heraus und gewährleistet somit einen zuverlässigen Transport des Fugenmörtels aus dem Fugenrohr heraus.
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An einer rückwärtigen Seite der Förderschnecke 10 ist ein stummelartiger Adapter 19 zur Aufnahme eines Akkuschraubers 20 vorgesehen.
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Nachfolgend wird die Benutzung des erfindungsgemäßen tragbaren Fugenmörtelförderers detailliert beschrieben.
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Zunächst einmal wird der Fugenmörtelförderer mit seinem Fuß 7 auf einen ebenen Untergrund abgestellt und der Speicher 1 wird von oben mit dem gewünschten Fugenmörtel befüllt. Dann wird ein Akkuschrauber 20 an den zylindrischen Adapter 19 der Förderschnecke 10 angebracht. Nun ergreift der Benutzer mit einer Hand den Griff 6 und mit der anderen Hand den Akkuschrauber 20 und hebt den gesamten Fugenmörtelförderer hoch und führt das Fugenrohr 9 mit seiner Ausgabeöffnung 16 an die zu füllende Fuge in der Mauer oder in der Hauswand heran. Anschließend wird der Akkuschrauber 20 in Gang gesetzt, sodass die Förderschnecke 10 zusammen mit dem Förderelement 15 um ihre Längsachse rotieren. Dabei wird der aus dem Speicher 1 stammende, durch die Übergabeöffnung 4 und die Aufnahmeöffnung 11 gerutschte Fugenmörtel von der Förderschnecke 10 erfasst und axial abtransportiert. Es versteht sich, dass permanent weiterer Fugenmörtel aus Speicher 1 nachrutscht und ebenfalls von der Förderschnecke 10 abtransportiert wird.
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Am Ende der Förderschnecke 10 gelangt der Fugenmörtel in das Reduzierstück 13 und wird von dort vom Förderelement 15 in das sehr viel kleinere Fugenrohr 14 gebracht. Aufgrund der Querschnittsreduzierung im Fugenrohr 14 gegenüber dem Förderrohr 9 staut sich der Fugenmörtel im Reduzierstück 13, wobei etwaige Luftblasen herausgedrückt werden, sodass im Fugenrohr 14 ein homogener und gleichmäßiger Fugenmörtel zur Verfügung steht. Über das Förderelement 15 wird der Fugenmörtel dann durch die Ausgabeöffnung 16 aus dem Fugenrohr 9 herausgebracht und in die Fuge der Hauswand oder der Mauer befördert. Dabei führt der Benutzer den tragbaren Fugenmörtelförderer entlang der Fuge, sodass diese Fuge gleichmäßig mit Fugenmörtel befüllt wird.
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Sobald der Speicher 1 leer ist, wird der Fugenmörtelförderer wieder auf seinen Fuß 7 auf einen planen Untergrund abgestellt, sodass der Speicher 1 neu befüllt werden kann. Danach wird das Verfugen, wie oben beschrieben, fortgesetzt.
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Alternativ besteht auch die Möglichkeit, dass eine zweite Person den Speicher 1 mit weiterem Fugenmörtel nachfüllt, sodass das Verfugen der Hauswand bzw. Mauer ohne Unterbrechung fortgeführt werden kann.