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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Datenseite für ein buchartiges Dokument, insbesondere Wert- und/oder Sicherheitsdokument, sowie eine Datenseite mit einem Datenträger und einer daran befestigten Lasche aus einem Bandmaterial.
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Aus der
EP 1 878 589 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Datenseite für ein buchartiges Dokument bekannt. Der Datenträger umfasst zumindest eine erste und eine zweite Schicht, wobei eine erste Schicht gegenüber einer zweiten Schicht zurückversetzt angeordnet ist, um einen Absatz zu einer Stirnseite des Datenträgers auszubilden, an welchem eine Lasche befestigt wird. Dieser Absatz entspricht in der Tiefe im Wesentlichen der Dicke der Lasche. Die Lasche, welche aus einem netzartigen Material mit einer Trägerschicht ausgebildet ist, wird zu dem Absatz ausgerichtet und mit dem Datenträger verschweißt.
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Durch die Ausbildung des Absatzes im Datenträger zur Bildung eines Überlappungsbereichs mit der Lasche kann der Datenträger innerhalb und außerhalb des Überlappungsbereiches gleich dick ausgebildet sein. Die Ausbildung eines Absatzes ist technisch aufwändig.
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Aus der
DE 10 2012 213 913 A1 ist ein Verfahren zur Herstellung einer Datenseite, insbesondere für ein Wert- und/oder Sicherheitsdokument, bekannt, welches einen Datenträger mit einer daran befestigten Lasche aus einem textilen Bandmaterial umfasst. Zum Verbinden der Lasche mit dem Datenträger in einem Überlappungsbereich ist ein Ultraschallfügeverfahren vorgesehen, bei der mit einer Sonotrode auf die Lasche eingewirkt und mit dem Datenträger gefügt wird.
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Des Weiteren ist ein Verfahren gemäß den 1 und 2 bekannt, bei dem die Lasche 23 zum Verbinden mit dem Datenträger 20 in einem Überlappungsbereich 30 gemäß 1 positioniert wird, wobei der Datenträger 20 auf einem Widerlager 35, wie beispielsweise einem Maschinentisch oder Amboss, aufliegt. Gegenüberliegend ist eine Sonotrode 36 positioniert, deren Arbeitsfläche breiter als der Überlappungsbereich 30 ist und in dem der gegenüber der Datenseite herausragenden Bereich 31 der Lasche 23 übersteht. Über die in Ultraschallschwingungen versetzte Sonotrode 36 wird die in den Ultraschallschwingungen enthaltene Energie in den Überlappungsbereich 30 eingebracht, wodurch im Überlappungsbereich 30 im Datenträger 20 der Kunststoff aufgeschmolzen wird und dadurch eine dünne Fügezone 37 direkt unterhalb des Gewebes ausgebildet wird. Diese Fügezone 37 erstreckt sich über den gesamten Überlappungsbereich 30 (2).
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Während dem Verbinden der Lasche 23 im Überlappungsbereich 30 zum Datenträger 20 wird im Bereich zwischen einer Außenseite des Datenträgers 20 und der Stirnseite 34 des Datenträgers 20 eine Fügezone 37 bzw. an der Stirnseite 34 eine Quetschzone 38 gebildet, welche über die Stirnseite 34 hervorsteht. Eine solche Quetschzone 38 oder Quetschkante bedingt einen unerwünschten Grat an der Stirnseite 34 des Datenträgers 20.
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Zur Vermeidung einer solchen Quetschzone 38 wird vor dem Einbringen der Ultraschallenergie in den Überlappungsbereich an die Stirnseite 34 des Datenträgers 20 angrenzend eine Schablone 39 positioniert ( 3), um eine Quetschzone 38 zu vermeiden. Dies bringt jedoch nur beding eine Verbesserung, da verfahrenstechnisch durch eine Schablone 39 gemäß 3 nur ein Teil der Stirnseite 34 abgestützt werden kann. Weitergehend wird beim Aufbringen einer Druckkraft mittels der Sonotrode 36 und durch die Abstützung an der Schablone 39 eine Verschiebebewegung des Datenträgers 20 gemäß Pfeil S erzeugt, wodurch der Datenträger 20 während des Schweißprozesses zusätzlich fixiert werden muss.
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Die Verfahren zur Anbindung der Lasche an den Datenträger gemäß den 2 und 3 erfordern erhöhte Prozesszeiten, da nur mit relativ niedrigen Drücken während des Schweißens gearbeitet werden kann.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer Datenseite für ein buchartiges Dokument, insbesondere Wert- und/oder Sicherheitsdokument, sowie eine Datenseite vorzuschlagen, bei der die Kontur der Stirnseite des Datenträgers nach dem Fügen der Lasche mit dem Datenträger im Überlappungsbereich erhalten bleibt, vorzugsweise um hohe ästhetische Ansprüche zu erfüllen.
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Des Weiteren liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Prozesszeit für die Durchführung des Verfahrens und die Herstellung der Datenseite vorzugsweise deutlich zu reduzieren.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung einer Datenseite für ein buchartiges Dokument gelöst, bei welchem in den Überlappungsbereich eine Fügezone eingebracht wird, die mit Abstand zur Stirnseite des Datenträgers vorgesehen ist, der an den herausragenden Bereich der Lasche angrenzt, sodass zwischen der Fügezone im Überlappungsbereich und der Stirnseite des Datenträgers eine Überdeckungszone gebildet wird, in welcher der Datenträger und die Lasche ungefügt zueinander angeordnet sind. Diese nach innen versetzte oder gegenüber der Stirnseite des Datenträgers eingerückte Fügezone verhindert die Bildung einer Quetschkante oder Quetschzone, und die Stirnseite des Datenträgers bleibt in der bereitgestellten Kontur und/oder Form vor dem Verbinden der Lasche mit dem Datenträger erhalten. Zur Ausbildung der Fügezone mit Abstand zur Stirnseite des Datenträgers wird bevorzugt eine Stirnkante der Sonotrode, welche eine Arbeitsfläche der Sonotrode in Richtung auf den herausragenden Bereich der Lasche begrenzt, gegenüber der Stirnkante des Datenträgers in Richtung auf den Überlappungsbereich hinein versetzt ausgerichtet, sodass die Fügezone mit einem Abstand zur Stirnseite des Datenträgers im Überlappungsbereich der Lasche zum Datenträger eingebracht wird.
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Bevorzugt wird zum Verbinden der Lasche mit dem Datenträger eine Sonotrode eingesetzt, bei der die Arbeitsfläche eine Breite aufweist, die der Breite der Fügezone der Lasche zum Datenträger entspricht und kleiner als die Breite des Überlappungsbereiches ist. Dadurch ist die Breite der Arbeitsfläche gegenüber den Sonotroden gemäß dem Stand der Technik in den 2 und 3 bevorzugt reduziert. Dies ermöglicht höhere Anpressdrücke und eine höhere Flächenpressung als auch ein höherer Energieeintrag, wodurch die Prozesszeiten verringert werden. Zudem kann bei der Positionierung der Sonotrode bündig zur Längskante der Lasche, die in Richtung zur Mitte des Datenträgers weist, eine definierte Breite der Überdeckungszone gebildet werden. Die ist darin begründet, dass der Kunststoff des Datenträgers rund um die Fügezone kalt bzw. unterhalb dessen Schmelztemperatur bleibt und dadurch stützend die Fügezone umhüllt. Ein Ausweichen der Schmelze aus der Fügezone über die Seitenkante des Datenträgers ist dadurch nicht mehr möglich, da dies die Überdeckungszone, die kalt bleibt, verhindert.
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Durch die so erhaltenen, glatten Seitenkanten können die hohen ästhetischen Ansprüche der Kunden erfüllt werden.
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Weitergehend lassen sich die Prozesszeiten für das Anbringen der Laschen um ca. 80% reduzieren.
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Die Lasche wird mittels der Sonotrode in der Fügezone innerhalb des Überlappungsbereiches mit einer Druckkraft beaufschlagt, sodass eine Außenseite der Lasche im Überlappungsbereich bündig mit einer Außenseite des Datenträgers positioniert wird. Dadurch kann eine formschlüssige Verbindung zwischen der Lasche und dem Datenträger geschaffen werden. Zudem kann eine sichere Anbindung der Lasche an den Datenträger ermöglicht sein.
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Gemäß einer alternativen Ausgestaltung des Verfahrens ist die Breite der Arbeitsfläche der Sonotrode breiter als die Fügezone, wobei die Sonotrode derart zum Überlappungsbereich positioniert wird, dass durch die Arbeitsfläche der Sonotrode die Fügezone und eine daran angrenzende Außenseite des Datenträgers überdeckt wird. Dies ermöglicht einen stufenlosen Übergang an einer Stoßstelle zwischen einer Außenseite des Datenträgers und der im Überlappungsbereich positionierten Lasche.
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Des Weiteren werden bevorzugt der Abstand der Fügezone im Überlappungsbereich zur Stirnseite des Datenträgers und/oder die in die Fügezone einzubringende Ultraschallenergie aufeinander abgestimmt, sodass die Kontur der Stirnseite des Datenträgers unverändert erhalten bleibt.
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Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch eine Datenseite für ein buchartiges Dokument, insbesondere Wert- und/oder Sicherheitsdokument, gelöst, bei welchem ein Datenträger und eine Lasche aus einem Bandmaterial unter Bildung eines Überlappungsbereiches und eines hinausragenden Bereiches positioniert sind, wobei die Lasche mit dem Datenträger durch eine Fügezone innerhalb des Überlappungsbereiches verbunden und zwischen einer zum hinausragenden Bereich der Lasche weisenden Stirnseite des Datenträgers und der Fügezone eine Überdeckungszone gebildet ist, in der die Lasche und der Datenträger ungefügt zueinander angeordnet sind. Diese Anbindung der Lasche an den Datenträger ermöglicht, dass die Fügezone in den Datenträger hineinversetzt ist und nicht unmittelbar an die Stirnseite des Datenträgers angrenzt, welcher zum hinausragenden Bereich der Lasche weist. Dadurch bleibt nach dem Verbinden der Lasche mit dem Datenträger die Kontur der Stirnseite des Datenträgers erhalten, die an den hinausragenden Bereich der Lasche angrenzt. Des Weiteren wird eine flexible Anbindung der Lasche ausgehend vom herausragenden Bereich durch die Überdeckungszone zur Fügezone gebildet, da der Datenträger und die Lasche im Überdeckungsbereich aneinander anliegen können, jedoch auch voneinander abhebbar sind.
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Die Überdeckungszone im Überlappungsbereich erstreckt sich vorzugsweise parallel zur Stirnseite des Datenträgers und grenzt vorteilhafterweise unmittelbar an die Stirnseite des Datenträgers an.
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Des Weiteren weist bevorzugt der Laschenabschnitt im Überlappungsbereich einen stufenfreien Übergang von der Fügezone in die Überdeckungszone auf. Dadurch kann eine Erhöhung der BiegeWechselfestigkeit der Lasche erzielt werden.
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Der in der Fügezone vorgesehene Abschnitt der Lasche ist bevorzugt bündig zur daran angrenzenden Außenseite des Datenträgers vorgesehen. Dadurch wird eine stufenlose Anbindung der Lasche zum Datenträger in Richtung auf die Daten in oder auf dem Datenträger ermöglicht.
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Des Weiteren entspricht die Dicke der Stirnseite des Datenträgers, welche an den herausragenden Bereich der Lasche angrenzt, der Dicke des Datenträgers im übrigen Bereich mit Ausnahme des Überlappungsbereiches. Dadurch können definierte Verhältnisse beim Einbinden des Datenträgers in einen Buchblock oder in ein buchartiges Dokument gegeben sein.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Datenseite sieht vor, dass die Breite der Überdeckungszone, welche an die Stirnseite des Datenträgers angrenzt, gleich oder größer als die Dicke der Lasche ist. Dadurch ergeben sich bevorzugt gute Anbindungsverhältnisse der Lasche an den Datenträger. Die Biegestelle der Lasche ist dadurch nicht direkt an der Stirnseite der Kante angeordnet, sondern nach innen versetzt, also mit Abstand zur Stirnseite des Datenträgers angeordnet, wodurch eine erhöhte Formfestigkeit gegeben ist.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Datenseite sieht vor, dass die Stärke des Datenträgers der zwei- bis achtfachen Stärke der Lasche entspricht.
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Des Weiteren umfasst der Abstand der Fügezone zur Stirnseite des Datenträgers mindestens 0,1 mm, vorzugsweise im Bereich zwischen 0,5 bis 2,0 mm und besonders bevorzugt in einem Bereich von 0,7 bis 1,0 mm liegt. Dadurch kann auch das Aufsperrverhalten eines Passbuches mit einer solchen Datenseite verbessert sein.
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Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen derselben werden im Folgenden anhand der in den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher beschrieben und erläutert. Die der Beschreibung und den Zeichnungen zu entnehmenden Merkmale können einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination erfindungsgemäß angewandt werden. Es zeigen:
- 1 eine schematische Schnittansicht eines Datenträgers mit einer Lasche vor dem Verbinden mit einem Ultraschallfügeverfahren gemäß dem Stand der Technik,
- 2 eine schematische Schnittansicht der Datenseite mit der Lasche nach dem Verbinden miteinander gemäß dem Stand der Technik,
- 3 eine schematische Schnittansicht des Datenträgers und der Lasche nach dem Verbinden miteinander gemäß einer alternativen Ausführungsform zu 2 gemäß dem Stand der Technik,
- 4 eine perspektivische Ansicht eines Sicherheitsdokumentes mit einer erfindungsgemäßen Datenseite,
- 5 eine schematische Ansicht auf die Datenseite des Sicherheitsdokuments gemäß 4,
- 6 bis 8 schematische Schnittansichten einzelner Verfahrensschritte zur Herstellung der Datenseite gemäß 5 entlang der Linie II-II gemäß einer ersten Ausführungsform,
- 9 bis 11 schematische Schnittansichten einzelner Verfahrensschritte zur Herstellung einer alternativen Ausführungsform der Datenseite gemäß 5 entlang der Linie II-II.
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Die in der Beschreibungseinleitung erwähnten 1 bis 3 stellen den Stand der Technik.
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In 4 ist ein buchartiges Dokument 11, insbesondere Sicherheitsdokument, perspektivisch dargestellt. Bei diesem buchartigen Dokument 11 handelt es sich beispielsweise um ein Identifikationsdokument wie einen Reisepass. Das Dokument 11 umfasst beispielsweise einen Bucheinband 12. Auf einer Innenseite des Bucheinbandes 12 kann ein Vorsatz vorgesehen sein, der am Bucheinband 12 befestigt ist. Über eine Naht 16 sind eine Datenseite 17 und eine oder mehrere Innenseiten 18 miteinander zu einem Buchblock 15 verbunden. Sofern ein Bucheinband 12 und insbesondere der Vorsatz 14 vorgesehen sind, ist zumindest dieser Vorsatz 14 auch mit der Naht 16 zum Buchblock 15 verbunden. Die Innenseiten 18 des buchartigen Dokuments 11 dienen zur Aufnahme von Visa, Stempeln oder sonstigen Eintragungen. Die Datenseite 17 besteht aus einem Datenträger 20 und einer daran befestigten Lasche 23. Die Datenseite 17, insbesondere der Datenträger 20, kann beispielsweise gemäß den ICAO-Standard ausgebildet sein und ein Bild 19 des Dokumenteninhabers, einen maschinenlesbaren Bereich 21 (MRZ) sowie weitere Personalisierdaten 22 umfassen. Die Personalisierdaten 22 sind innerhalb des Datenträgers 20 vorgesehen. Die Lasche 23 des Datenträgers 20 erstreckt sich über die Naht 16 hinweg. Diese Lasche 23 umfasst auch einen Nahtbereich, in dem die Naht 16 gebildet ist. Zusätzlich oder alternativ kann zur Naht 16 noch eine Klebe- und/oder Schweißverbindung vorgesehen sein, um die Lasche 23 in das buchartige Dokument 11, insbesondere den Buchblock 15, einzubinden.
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In 5 ist schematisch eine Seitenansicht auf die Datenseite 17 dargestellt. Der Datenträger 20 kann beispielsweise ein Transpondermodul 24 umfassen, welches aus einem IC-Chip 25 sowie einer Antenne 26 besteht. Darüber hinaus oder alternativ können weitere elektronische und/oder sonstige Sicherheitselemente, insbesondere diffraktive Sicherheitselemente, ein- und/oder aufgebracht werden.
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Die Lasche
23 ist unter Bildung eines Überlappungsbereichs
30 mit dem Datenträger 20 verbunden. Die Lasche
23 besteht aus einem Bandmaterial, welches durch Fügen oder Schweißen mit einer äußersten Schicht oder Lage des Datenträgers
20 verbunden ist. Dabei kann eine mechanische Verkrallung und/oder eine zumindest teilweise stoffschlüssige Verbindung geschaffen werden. Hinsichtlich der Anbindung der Lasche
23 des bandförmigen Material für die Lasche
23 als auch des Datenträgers
20 sowie dem Aufbau des Datenträgers
20 wird vollumfänglich auf die
DE 10 2012 213 913 A1 Bezug genommen.
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Die Lasche 23 weist einen über eine Längskante 32 des Datenträgers 20 hinausragenden Bereich 31 auf. Innerhalb dieses hinausragenden Bereichs 31 folgt die Anbindung der Datenseite 17 zu den Innenseiten 18 für einen Buchblock 15. In diesem herausragenden Bereich 31 kann auch die Naht 16 eingebracht werden.
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Bevorzugt wird als Bandmaterial ein textiles Bandmaterial eingesetzt, wie beispielsweise ein Gewebe, Gewirke, Gestrick, ein Filz oder Vlies vorzugsweise aus einem oder mehreren Garnmaterialien eingesetzt. Als Materialien für die Lasche 23 werden bevorzugt textile Materialien eingesetzt, die vorzugsweise ganz oder teilweise aus Kunststoff (Polymer) gebildet sind. Bevorzugt werden Garne auf Basis von Polyestern (PA), Polyurethan (TPU), Polyamiden (PA) und Acrylaten eingesetzt. Das Material kann bevorzugt zumindest teilweise aus Polyester gebildet sein. Die Schmelztemperatur der Lasche 23 ist bevorzugt deutlich höher als die des Datenträgers 20, damit beim Schweißvorgang die Festigkeitseigenschaften des Laschenmaterials weitestgehend erhalten bleiben. Außerdem kann das textile Material teilweise aus Baumwolle bestehen. Beispielsweise kann auch eine Baumwoll-Polymer-Mischung, insbesondere eine Baumwoll-Polyester-Mischung, eingesetzt werden. Des Weiteren kann die Lasche aus wenigstens zwei verschiedenen Materialien (Mischgewebe) gebildet werden, von denen eine beim Verschweißen der Lasche an den Datenträger anschmilzt und sich das andere Material beim Schweißvorgang mit dem Datenträger nicht verbindet. Als Laschenmaterialien werden bevorzugt gewebte Materialien verwendet, bestehend aus monofilen Garnen.
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Weiterhin wird der Datenträger 20 bevorzugt aus einer oder mehreren Schichten gebildet und die eine oder die mehreren Schichten aus einem oder mehreren Materialien aus Kunststoff zur Bildung eines Datenträgers 20 oder eines Datenträgers im Laminatverbund verwendet. Dadurch kann insbesondere ein gutes Anbinden des Bandmaterials zur Bildung an dem Datenträger 20 ermöglicht sein. Beispielsweise kann ein Verschweißen erfolgen, wodurch zumindest ein Verkrallen des bevorzugt textilen Bandmaterials mit dem Datenträger 20 ermöglicht wird. Bevorzugt ist der Datenträger aus einem Polycarbonat oder aus einem Polycarbonat-Derivat gebildet. Des Weiteren können zur Bildung des Datenträgers weitere Kunststoffe vorgesehen sein, insbesondere Bisphenol-A-Polycarbonat, Carboxy-modifiziertes PC, Polyethylenterephthalat (PET), dessen Derivate, wie glykolmodifiziertes PET (PETG), Carboxy-modifiziertes PET, Polyethylennaphthalat (PEN), Polyvinylchlorid (PVC), Polyvinylbutyral (PVB), Polymethylmethacrylat (PMMA), Polyimid (PI), Polyvinylalkohol (PVA), Polystyrol (PS), Polvinylphenol (PVP), Polypropylen (PP), Polyethylen (PE), thermoplastisches Elastomer (TPE), insbesondere thermoplastisches Polyurethan (TPU), Acrylnitril-Butadien-Styrol-Copolymer (ABS) und/oder deren Derivate oder aus Papier und/oder Pappe oder aus Mischungen der vorgenannten Materialien. Das Material für den Datenträger ist bevorzugt zumindest teilweise aus Polycarbonat oder aus einem Polycarbonat-Derivat gebildet.
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In 6 ist eine schematische Schnittansicht des Datenträgers 20 mit der Lasche 23 vor dem Verbinden miteinander dargestellt. Der Datenträger 20 liegt auf dem Widerlager 35 auf. Die Lasche 23 ist unter Bildung eines Überlappungsbereichs 30 zum Datenträger 20 ausgerichtet. Die Lasche 23 weist einen gegenüber einer Stirnseite 34 des Datenträgers 20 herausragenden Bereich 31 auf.
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Dem Widerlager 35 gegenüberliegend ist eine Sonotrode 36 positioniert. Diese Sonotrode 36 weist eine Arbeitsfläche 41 auf, welche kleiner oder schmaler als der Überlappungsbereich 30 ausgebildet ist. Die Arbeitsfläche 41 kann eine Profilierung aufweisen. Diese Profilierung kann durch einzelne Erhöhungen, wie beispielsweise kegelförmige oder pyramidenförmige Erhöhungen, Rippen oder dergleichen, gebildet sein. Eine die Arbeitsfläche 41 begrenzende Stirnkante 43 der Sonotrode 36, welche zum herausragenden Bereich 31 der Lasche 23 weist, ist gegenüber der Stirnseite 34 des Datenträgers 20 nach innen versetzt. Bevorzugt ist die zweite Stirnkante 44 der Sonotrode 36, welche die Arbeitsfläche 41 der Sonotrode 36 begrenzt, bündig zur Längsseite 45 der Lasche 23 ausgerichtet. Diese Längsseite 45 der Lasche 23 begrenzt den Überlappungsbereich 30 zum Datenträger 20.
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Zum Verbinden der Lasche 23 zum Datenträger 20 wird eine Anpresskraft P über die Sonotrode 36 auf die Lasche 23 und somit auf den Datenträger 20 ausgeübt. Gleichzeitig wird die Energie durch die Sonotrode 36 übertragene Ultraschallschwingungen in die Lasche 23 und den Datenträger 20 eingebracht, wodurch eine Fügezone 37 gebildet wird, wie dies in 7 strichliniert dargestellt ist. Durch weiteres Aufbringen der Anpresskraft P wird die Lasche 23 bündig zur Außenseite 49 des Datenträgers 20 positioniert, sodass ein stufenloser Übergang 51 gebildet ist, wie dies aus 8 hervorgeht. Durch die Positionierung der Sonotrode 36 als auch der Auswahl der Breite der Sonotrode 36 wird ein Überlappungsbereich 30 geschaffen, der sowohl die Fügezone 37 als auch eine zwischen der Zone 37 und der Stirnseite 34 des Datenträgers 20 ausgebildete Überdeckungszone 54 umfasst. Innerhalb dieser Überdeckungszone 54 ist das Bandmaterial der Lasche 23 ungefügt zur Außenseite 49 des Datenträgers 20 vorgesehen. Die Lasche 23 kann auf der Außenseite 39 des Datenträgers 20 innerhalb der Überdeckungszone 54 aufliegen und gegenüber dieser abgehoben werden.
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Bevorzugt ist ein fließender Übergang von der Fügezone 37 in die Überdeckungszone 54 bis zur Stirnseite 34 gegeben. Die Stirnseite 34 verbleibt in der ursprünglichen Höhe und/oder Kontur, wie diese vor dem Verbinden der Lasche 23 zum Datenträger 20 ausgebildet ist.
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Die Fügezone 37 und Überdeckungszone 54 erstrecken sich bevorzugt über die gesamte Länge der Lasche 23. Die Lasche 23 kann gegenüber einer oberen und unteren Stirnkante 57, 58 des Datenträgers zurückversetzt ausgebildet sein. Alternativ kann die Länge der Lasche 23 dem Abstand zwischen der oberen und unteren Stirnkante 57, 58 des Datenträgers 20 entsprechen.
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In den 9 bis 11 sind Schnittansichten von einzelnen Verfahrensschritten einer alternativen Ausführungsform zum Verbinden der Lasche 23 zum Datenträger 20 dargestellt. Abweichend zu den 6 bis 8 ist bei dieser Ausführungsform gemäß den 9 bis 11 vorgesehen, dass die Sonotrode 36 eine Breite einer Arbeitsfläche 41 aufweist, welche sich über die Längsseite 45 der Lasche 23 hinaus erstreckt. Dadurch wird beim Verbinden der Lasche 23 mit dem Datenträger 20 der Übergang zwischen dem Bandmaterial der Lasche 23 und der Außenseite 49 des Datenträgers 20 zusätzlich miteinander verschweißt, und es ist ein geschlossener Übergang 51 oder eine Stoßstelle gebildet. Im Übrigen entspricht diese Ausführungsform gemäß den 9 bis 11 der Ausführungsform gemäß den 6 bis 8.
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Bezugszeichenliste
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- 11.
- Buchartiges Dokument
- 12.
- Bucheinband
- 14.
- Vorsatz
- 15.
- Buchblock
- 16.
- Naht
- 17.
- Datenseite
- 18.
- Innenseite
- 19.
- Bild
- 20.
- Datenträger
- 21.
- Maschinenlesbarer Bereich
- 22.
- Personalisierdaten
- 23.
- Lasche
- 24.
- Transpondermodul
- 25.
- IC-Chip
- 26.
- Antenne
- 30.
- Überlappungsbereich
- 31.
- Herausragender Bereich
- 32.
- Längsbereich
- 34.
- Stirnseite
- 35.
- Widerlager
- 36.
- Sonotroden
- 37.
- Fügezone
- 38.
- Quetschzone
- 39.
- Schablone
- 41.
- Arbeitsfläche
- 43.
- Stirnkante von 41
- 44.
- Zweite Stirnkante von 41
- 45.
- Längsseite von 23
- 49.
- Außenseite von 20
- 51.
- Stufenloser Übergang
- 54.
- Überdeckungszone
- 57.
- Stirnkante
- 58.
- Stirnkante
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 1878589 A1 [0002]
- DE 102012213913 A1 [0004, 0030]