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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Luftpumpe für ein Fahrrad gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Eine Luftpumpe der vorgenannten Art ist aus der
DE 10 2011 115 790 B3 bekannt. Die darin beschriebene Luftpumpe kann als Standpumpe verwendet werden, bei der ein Fußteil vorgesehen ist, von dem ein Zylinder nach oben ragt. In dem Zylinder ist ein Kolben angeordnet, der mit einer nach oben aus dem Zylinder ragenden Kolbenstange verbunden ist. An der Kolbenstange ist eine Handhabe angebracht, die ein Benutzer nach oben und nach unten bewegen kann, um über einen an dem Fußteil angebrachten Schlauch komprimierte Luft in einen Reifen eines Fahrrads zu pumpen. Das Fußteil ist verschwenkbar an dem Zylinder angebracht, um es aus einer Verstauposition, in der es längs des Zylinders verläuft, in eine Betriebsposition überführen zu können, in der es sich senkrecht von dem Zylinder weg erstreckt.
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Aus der
DE 203 19 785 U1 ist eine Standpumpe bekannt, die eine teilweise hohle Handhabe aufweist. Das Innere der Handhabe dient als Stauraum für Ventilaufsätze.
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Aus der nachveröffentlichten
DE 10 2016 104 633 A1 ist eine Standpumpe bekannt, die einen Druckbehälter aufweist, der durch die Betätigung der Pumpe mit unter Druck stehender Luft gefüllt werden kann. Die unter Druck stehende Luft kann dazu verwendet werden, einen schlauchlosen Reifen aufzupumpen.
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Eine weitere Luftpumpe ist aus der
DE 10 2013 103 560 A1 bekannt. Die darin beschriebene Luftpumpe ist eine Standpumpe, bei der ein Fußteil vorgesehen ist, von dem ein Zylinder nach oben ragt. In dem Zylinder ist ein Kolben angeordnet, der mit einer nach oben aus dem Zylinder ragenden Kolbenstange verbunden ist. An der Kolbenstange ist eine Handhabe angebracht, die ein Benutzer nach oben und nach unten bewegen kann, um über einen an dem Fußteil angebrachten Schlauch komprimierte Luft in einen Reifen eines Fahrrads zu pumpen.
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Als nachteilig hierbei erweist sich einerseits, dass die Richtung, in der der Benutzer die Kolbenstange aus dem Zylinder herauszieht und in den Zylinder hineindrückt, der Vertikalen entspricht. Andererseits ist die Luftpumpe vergleichsweise sperrig, so dass sich das Transportieren der Luftpumpe als aufwendig erweist. Weiterhin bietet die Pumpe wenig Variabilität, insbesondere im Hinblick auf Gegenstände, die für die Benutzung eines Fahrrads nützlich sind.
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Das der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Problem ist die Schaffung einer Luftpumpe der eingangs genannten Art, die mehr Variabilität bietet.
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Dies wird durch eine Luftpumpe der eingangs genannten Art mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht. Die Unteransprüche betreffen bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung.
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Gemäß Anspruch 1 ist vorgesehen, dass die Luftpumpe einen Druckbehälter aufweist, der in dem Fußteil angeordnet ist und von der Luftpumpe mit Druckluft befüllt werden kann, wobei die in dem Druckbehälter befindliche Druckluft für das Befüllen eines schlauchlosen Reifens genutzt werden kann. Die durch den Druckbehälter geschaffene Möglichkeit des Befüllens eines schlauchlosen Reifens erhöht die Variabilität der Luftpumpe.
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Es ist vorgesehen, dass der Zylinder oder der Kolben derart mit dem Fußteil verbunden sind, dass während der Betätigung der Luftpumpe der Winkel, den der Zylinder mit der Vertikalen einschließt, veränderbar ist. Dadurch kann von dem Benutzer durch die Betätigung der Handhabe nicht nur eine Relativbewegung zwischen Zylinder und Kolben bewirkt werden, sondern gleichzeitig beispielsweise auch eine leichte Bewegung des Zylinders und weiterer Teile der Luftpumpe auf den vor der Luftpumpe stehenden Benutzer zu und von dem Benutzer weg. Diese kleinen Bewegungen von Teilen der Luftpumpe während der Pumpbewegung gewährleisten eine ergonomischere Betätigung der Luftpumpe.
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Es besteht die Möglichkeit, dass der Zylinder, der Kolben, die Verbindungsmittel und die Handhabe Teil einer Pumpeneinheit sind, die von dem Fußteil gelöst werden kann, insbesondere werkzeuglos gelöst werden kann. Dadurch können die Pumpeneinheit einerseits und das Fußteil andererseits getrennt voneinander verstaut und/oder transportiert werden.
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Es kann vorgesehen sein, dass das Fußteil mindestens einen Stauraum für Gegenstände aufweist, wobei der Stauraum insbesondere verschließbar ist. In diesem beispielsweise mit einem Deckel verschließbaren Stauraum können für die Benutzung eines Fahrrads nützliche Gegenstände wie beispielsweise Fahrradschläuche oder Werkzeuge untergebracht werden. Insbesondere können diese Gegenstände zusammen mit der Luftpumpe transportiert werden und sind somit für den Benutzer ständig greifbar.
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Es besteht die Möglichkeit, dass die Pumpeneinheit während der Betätigung der Luftpumpe als Ganzes gegenüber dem Fußteil verschwenkbar ist. Dadurch kann erreicht werden, dass während des Aufpumpens die kleinen, die Ergonomie des Aufpumpvorgangs verbessernden Bewegungen ermöglicht werden.
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Weiterhin kann vorgesehen sein, dass die Pumpeneinheit von einer ersten Stellung, die einer Gebrauchsstellung entspricht, in eine zweite Stellung überführbar ist, die einer Verstaustellung entspricht, wobei in der ersten Stellung Pumpeneinheit und Fußteil einen ersten Winkel miteinander einschließen, wobei in der zweiten Stellung Pumpeneinheit und Fußteil einen zweiten Winkel miteinander einschließen, und wobei der erste Winkel und der zweite Winkel sich um mehr als 30°, vorzugsweise um mehr als 60°, insbesondere um etwa 90° voneinander unterscheiden. Durch die Überführung der Pumpeneinheit in die zweite Stellung kann ebenfalls die Verstaubarkeit der Luftpumpe erhöht werden, weil sich in dieser Stellung beispielsweise die Pumpeneinheit und das Fußteil im Wesentlichen in der gleichen Ebene erstrecken.
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Es besteht die Möglichkeit, dass die Pumpeneinheit ein Verbindungsteil aufweist, das mit dem Fußteil verbunden ist oder verbunden werden kann, insbesondere durch eine Rast- oder Clipsverbindung. Durch diese Rast- oder Clipsverbindung ergibt sich eine einfache Lösbarkeit der Pumpeneinheit von dem Fußteil.
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Das Verbindungsteil kann so gestaltet sein, dass auch bei Verwendung der Pumpeneinheit ohne separates oder zusätzliches Fußteil während des Aufpumpens eine zumindest leichte Verschwenkbarkeit der Pumpeneinheit relativ zu der Vertikalen gegeben ist. Beispielsweise kann dabei das Verbindungsteil zumindest abschnittsweise zylindrisch ausgebildet sein, wobei der Benutzer seine Füße auf die zylindrischen Abschnitte stellen kann. In diesem Fall dient das Verbindungsteil als Fußteil.
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Dabei kann vorgesehen sein, dass das Fußteil eine Aufnahme aufweist, in der das Verbindungsteil der Pumpeneinheit, insbesondere drehbar, aufgenommen ist. Durch die drehbare Aufnahme wird die Verschwenkbarkeit der Pumpeneinheit relativ zu dem Fußteil gewährleistet.
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Es besteht die Möglichkeit, dass die Luftpumpe einen Fahrradständer umfasst, der insbesondere an dem Fußteil, vorzugsweise herausschwenkbar, angeordnet ist. Auf diese Weise kann der Benutzer ein beispielsweise nicht mit einem Fahrradständer versehenes Fahrrad sicher an der Luftpumpe abstellen.
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Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden deutlich anhand der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beiliegenden Abbildungen. Darin zeigen:
- 1 eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Luftpumpe mit einer Pumpeneinheit in einer ersten Stellung;
- 2 eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform gemäß 1 mit der Pumpeneinheit in einer zweiten Stellung;
- 3 eine perspektivische Ansicht eines Fußteils der Ausführungsform gemäß 1;
- 4 eine perspektivische Ansicht der Ausführungsform gemäß 1 mit der Pumpeneinheit in der ersten Stellung und mit ausgeklapptem Fahrradständer;
- 5 einen ersten Vertikalschnitt durch die Ausführungsform gemäß 1 mit der Pumpeneinheit in der ersten Stellung;
- 6 einen zweiten Vertikalschnitt durch die Ausführungsform gemäß 1 mit der Pumpeneinheit in der ersten Stellung.
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In den Figuren sind gleiche oder funktional gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die abgebildete Ausführungsform einer Luftpumpe ist als Standpumpe ausgebildet und umfasst eine Pumpeneinheit 1 sowie ein Fußteil 2. In 1 befindet sich die Pumpeneinheit 1 in einer ersten Stellung, die einer Gebrauchsstellung entspricht. In 2 befindet sich die Pumpeneinheit 1 in einer zweiten Stellung, die einer Verstaustellung entspricht. In der ersten Stellung erstreckt sich die Pumpeneinheit 1 vertikal von dem Fußteil 2 nach oben. In der zweiten Stellung erstreckt sich die Pumpeneinheit 1 horizontal von dem Fußteil 2 weg.
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3 verdeutlicht, dass das Fußteil 2 einen keilförmigen Abschnitt 3 und einen kubusförmigen Abschnitt 4 aufweist. In dem keilförmigen Abschnitt 3 ist eine längliche Aufnahme 5 vorgesehen, in die ein an der Unterseite der Pumpeneinheit 1 angeordnetes Verbindungsteil 6 eingebracht werden kann. Das Verbindungsteil 6 ist langgestreckt zylindrisch und kann in entsprechend dimensionierte Halteklammern 7 in der Aufnahme 5 eingeclipst werden.
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In der Aufnahme 5 kann das Verbindungsteil 6 um seine Zylinderachse gedreht beziehungsweise verschwenkt werden, so dass dadurch die Pumpeneinheit 1 von der ersten in die zweite Stellung überführbar ist. Weiterhin kann das Verbindungsteil 6 auch während der Betätigung der Luftpumpe um seine Zylinderachse geschwenkt werden wie im Nachfolgenden noch detaillierter erläutert wird.
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Auf der Oberseite des keilförmigen Abschnitts 3 des Fußteils 2 sind weiterhin zwei mit einer Riffelung versehene Auflagebereiche 8 für die Füße des Benutzers angeordnet. Es kann dabei vorgesehen sein, dass die Auflagebereiche 8 so groß sind, dass sie die Füße des Benutzers in ihrer ganzen Länge aufnehmen können.
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Alternativ können die Aufnahmebereiche 8 auch etwas kürzer ausgebildet sein. Wenn bei einer derartigen Ausbildung der Benutzer seine Füße auf die Aufnahmebereiche 8 stellt, können dabei die Fußspitzen jeweils so über das Verbindungsteil 6 ragen, dass bei der Betätigung der Luftpumpe das Verbindungsteil 6 daran gehindert wird, sich nach oben aus der Aufnahme 5 herauszubewegen.
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Der kubusförmige Abschnitt 4 des Fußteils 2 weist weiterhin zwei Staufächer 9 auf, die jeweils mit einem Deckel 10 verschließbar sind. In diesen Staufächer 9 können beispielsweise Gegenstände wie Fahrradschläuche oder Werkzeuge untergebracht werden.
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In Querrichtung des Fußteils 2 ist zwischen den beiden Staufächern 9 ein Zwischenraum 11 vorgesehen, durch den sich ein Abschnitt der Pumpeneinheit 1 in der zweiten Stellung hindurch erstrecken kann. In diesem Zwischenraum 11 können Rastvorsprünge 12 angeordnet sein, die eine Befestigung, insbesondere eine Verrastung der Pumpeneinheit 1 in der zweiten Stellung gewährleisten können.
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In dem Fußteil 2 kann weiterhin ein nicht abgebildeter Druckbehälter vorgesehen sein, der von der Luftpumpe mit Druckluft befüllt werden kann. Die in dem Druckbehälter befindliche Druckluft kann in an sich bekannter Weise für das Befüllen eines schlauchlosen Reifens genutzt werden.
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Die Pumpeneinheit 1 weist eine Handhabe 13 auf (siehe 1), die von einem Benutzer zur Betätigung der Luftpumpe gegriffen werden kann. 6 zeigt, dass die Pumpeneinheit 1 einen Zylinder 14 aufweist, in dem ein mit einer Kolbenstange 15 verbundener Kolben 16 in axialer Richtung bewegbar ist. An dem oberen Ende des Zylinders 14 ist die Handhabe 13 angebracht (siehe 1). Die Kolbenstange 15 ist über ein Zwischenstück 17 mit dem Verbindungsteil 6 verbunden (siehe 6).
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Von dem oberen Ende des Zylinders 14 geht ein als Verbindungsmittel dienender Schlauch 18 aus, der an seinem nicht abgebildeten Ende ein Anschlussstück für ein Ventil eines Fahrradreifens aufweisen kann. Bei der Luftpumpe handelt es sich um eine Upside-Down-Pumpe, bei der durch Bewegung der Handhabe 13 der Zylinder 14 auf und ab bewegt wird, wohingegen die Kolbenstange 15 mit dem Kolben 16 nicht nach oben und nach unten bewegt werden. Durch die Bewegung des Zylinders 14 wird in an sich bekannter Weise komprimierte Luft durch den Schlauch 18 in einen Fahrradreifen überführt.
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Es besteht durchaus die Möglichkeit, anstelle der abgebildeten Ausführungsform eine Konstruktion zu wählen, bei der die Kolbenstange mit dem daran angebrachten Kolben auf und ab bewegt werden, wohingegen der Zylinder nicht bewegt wird.
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Durch die Verschwenkbarkeit des Verbindungsteils 6 in der Aufnahme 5 kann während der Bewegung des Zylinders 14 die gesamte Pumpeneinheit 1 eine Bewegung längs des Doppelpfeils 19 (siehe 6) ausführen. Es wird also von dem Benutzer durch die Betätigung der Handhabe 13 nicht nur die Bewegung des Zylinders 14 nach oben und unten bewirkt, sondern gleichzeitig auch eine leichte Bewegung der Pumpeneinheit auf den in 6 links von der Pumpeneinheit 1 stehenden Benutzer zu und von dem Benutzer weg. Diese kleinen Bewegungen der Pumpeneinheit in Richtung des Doppelpfeils 19 gestalten die Betätigung der Luftpumpe ergonomischer.
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Die Pumpeneinheit 1 kann auch ohne das Fußteil 2 zum Aufpumpen eines Fahrradreifens verwendet werden. In diesem Fall dient das Verbindungsteil 6 als Fußteil, das dann fest mit dem unteren Ende der Kolbenstange 15 verbunden ist. Trotzdem ist dabei eine zumindest leichte Verschwenkbarkeit der Pumpeneinheit relativ zu der Vertikalen möglich, weil der Benutzer seine Füße auf die zylindrischen Abschnitte des Verbindungsteils 6 stellen kann und während der Betätigung der Handhabe diese Abschnitte unter seinen Füßen leicht in Richtung des Doppelpfeils 19 verschwenken kann.
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Die Luftpumpe umfasst weiterhin ein Manometer 20, das im abgebildeten Ausführungsbeispiel auf der Oberseite des Zylinders 14 angeordnet ist (siehe beispielsweise 1 und 6).
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4 zeigt, dass an dem Fußteil 2 ein Fahrradständer 21 angeordnet ist, der aus einer Verstauposition (siehe 5 und 6) in eine Gebrauchsposition (siehe 4) überführbar ist.