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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ausgleichen von Toleranzen zwischen einem ersten Bauteil und einem zweiten Bauteil, umfassend ein direkt oder indirekt zur Anlage an das erste Bauteil bringbares hohlzylindrisches Grundelement, ein mit dem Grundelement in Gewindeeingriff stehendes hohlzylindrisches Ausgleichselement, das durch Verdrehung relativ zu dem Grundelement aus einer Vormontagelage, in welcher das Ausgleichselement zu dem zweiten Bauteil beabstandet ist, in eine Montagelage bringbar ist, in welcher sich das Ausgleichselement an dem zweiten Bauteil abstützt.
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Vorrichtungen dieser Art sind grundsätzlich bekannt und werden beispielsweise bei der Befestigung einer Dachreling an dem Dach eines Kraftfahrzeugs dazu verwendet, einen Abstand zwischen einem Dachblech (erstes Bauteil) und einer darunterliegenden Trägerstruktur (zweites Bauteil) zu überbrücken. Üblicherweise werden die Toleranzausgleichsvorrichtungen hierzu durch Einclipsen des Grundelements von oben in eine Öffnung des Dachblechs (erstes Bauteil) an dem Dach vormontiert.
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In manchen Fällen ist jedoch eine Montage der Toleranzausgleichsvorrichtungen an dem Dach eines Kraftfahrzeugs vom Fahrzeuginneren her, d.h. also von unten, erwünscht. Hierzu ist es bekannt, eine Toleranzausgleichsvorrichtung mit in Vormontagelage befindlichem Ausgleichselement mittels eines Werkzeugs von unten durch eine schlüssellochförmige Öffnung der Trägerstruktur hindurchzustecken und derart zu verschieben, dass das Grundelement an der Trägerstruktur zur Anlage kommt. Anschließend wird das Ausgleichselement mittels des Werkzeugs soweit nach oben aus dem Grundelement ausgespindelt, bis es an dem darüber liegenden Dachblech anstößt und seine Montagelage einnimmt. Die Toleranzausgleichsvorrichtung ist nun an dem Dach montiert und der Abstand zwischen Dachblech und Trägerstruktur überbrückt. Nach Entfernung des Werkzeugs kann eine Verbindungsschraube durch die Toleranzausgleichsvorrichtung hindurch gesteckt werden, um beispielsweise eine Dachreling an der Trägerstruktur zu befestigen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Toleranzausgleichsvorrichtung zu schaffen, welche sich einfacher vom Fahrzeuginneren her, d.h. also von unten, an dem Dach eines Kraftfahrzeugs montieren lässt.
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Die Aufgabe wird durch eine Toleranzausgleichsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und insbesondere dadurch gelöst, dass ein Federelement an einer dem zweiten Bauteil zugewandten Seite der Vorrichtung vorgesehen ist, um die Vorrichtung bereits bei in Vormontagelage befindlichem Ausgleichselement zwischen dem ersten und zweiten Bauteil zu verspannen.
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Der Erfindung liegt der allgemeine Gedanke zugrunde, eine von unten, d.h. durch eine Öffnung des zweiten Bauteils, zu montierende Toleranzausgleichsvorrichtung mithilfe des Federelements zwischen dem ersten und zweiten Bauteil vorzufixieren, vorzugsweise derart, dass ein Abschnitt des Grundelements bereits bei in Vormontagelage befindlichem Ausgleichselement korrekt in einer dafür vorgesehenen Öffnung des ersten Bauteils sitzt. Mittels einer in die Toleranzausgleichsvorrichtung eingesteckten, beispielsweise zur Verschraubung einer Dachreling mit dem zweiten Bauteil vorgesehenen Verbindungsschraube lässt sich das Ausgleichselement anschließend ausspindeln und in seine Montagelage bringen, in welcher sich das Ausgleichselement an dem zweiten Bauteil abstützt. Das Ausspindeln des Ausgleichselements erfolgt dabei automatisch unter Verdrehung der Verbindungsschraube, d.h. ohne die Verwendung eines eigens hierfür vorgesehenen Werkzeugs, und ohne die Gefahr eines „Aufhängens“ des Grundelements an dem ersten Bauteil, weil das Grundelement bereits korrekt an dem ersten Bauteil vorfixiert ist. Die Montage und Bedienung der erfindungsgemäßen Toleranzausgleichsvorrichtung ist hierdurch erheblich vereinfacht und die Gefahr einer fehlerhaften Montage der Toleranzausgleichsvorrichtung weitgehend gebannt.
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Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind den Unteransprüchen, der Beschreibung und der Zeichnung zu entnehmen.
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Gemäß einer besonders einfachen baulichen Ausführungsform ist das Federelement eine Schraubendruckfeder. Grundsätzlich kommen aber auch andere Federelemente infrage, welche geeignet sind, die Toleranzausgleichsvorrichtung zwischen dem ersten und zweiten Bauteil zu verspannen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform stützt sich das Federelement direkt oder indirekt an dem Grundelement ab. Für ein direktes Abstützen des Federelements an dem Grundelement kann beispielsweise eine geeignete Schulter an dem Grundelement ausgebildet sein. Bevorzugt stützt sich das Federelement jedoch an einem Halteelement ab, in welchem das Grundelement gehalten ist.
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Dabei kann das Halteelement das Ausgleichselement und/oder Grundelement zumindest bereichsweise umgeben und das Federelement in einem Ringspalt zwischen dem Halteelement und dem Ausgleichselement bzw. Grundelement gelagert sein. Beispielsweise kann das Halteelement becherförmig ausgebildet sein.
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Bevorzugt erstreckt sich ein dem ersten Bauteil zugewandter Endabschnitt des Grundelements durch eine Öffnung in einer Stirnwand des Halteelements hindurch. Der Endabschnitt des Grundelements kann zur korrekten Positionierung der Toleranzausgleichsvorrichtung zwischen dem ersten und zweiten Bauteil in die Öffnung des ersten Bauteils eingreifen, während das Halteelement von unten an dem ersten Bauteil anliegt.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist eine Verdrehsicherung zur Sicherung der Toleranzausgleichsvorrichtung gegen eine Verdrehung relativ zu dem zweiten Bauteil vorgesehen.
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Vorteilhafterweise umfasst die Verdrehsicherung zwei aus dem Halteelement hervorgehende und sich axial erstreckende Haltearme, die in einem Vormontagezustand der Toleranzausgleichsvorrichtung in eine schlitzförmige Öffnung des zweiten Bauteils eintauchen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist ein Aktuator im Inneren des Ausgleichselements angeordnet, um reibschlüssig mit einer in die Toleranzausgleichsvorrichtung eingesteckten Verbindungsschraube in Kontakt zu geraten und Drehmoment von der Verbindungsschraube an das Ausgleichselement zu übertragen. Der Aktuator trägt dazu bei, dass das Ausgleichselement automatisch ausspindeln kann, wenn die in die Toleranzausgleichsvorrichtung eingesteckte Verbindungsschraube gedreht wird.
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Gemäß einer Ausführungsform steht ein Innengewinde des Ausgleichselements mit einem Außengewinde des Grundelements in Eingriff, d.h. das Ausgleichselement sitzt außen auf dem Grundelement. In diesem Fall ist es zur Minimierung der Bauhöhe der Toleranzausgleichsvorrichtung im Vormontagezustand vorteilhaft, wenn sich der Aktuator bei in Vormontagelage befindlichem Ausgleichselement in das Grundelement hinein erstreckt. Grundsätzlich ist aber auch eine Ausführungsform denkbar, bei welcher ein Außengewinde des Ausgleichselements mit einem Innengewinde des Grundelements in Eingriff steht, d.h. das Ausgleichselement in dem Grundelement sitzt. In diesem Fall braucht sich der Aktuator nicht in das Grundelement hinein zu erstrecken.
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Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weist die Toleranzausgleichsvorrichtung einen Durchsteckschutz auf, welcher ein Hindurchstecken einer Verbindungsschraube durch die Vorrichtung verhindert. Der Durchsteckschutz stellt mit anderen Worten sicher, dass die Verbindungsschraube nicht einfach durch die Toleranzausgleichsvorrichtung hindurch gesteckt werden und ein dafür vorgesehenes Mutternelement, zum Beispiel eine Nietmutter einer Dachreling, anziehen kann, bevor das Ausgleichselement ausgefahren ist und an dem zweiten Bauteil anliegt. Die Gefahr einer Fehlbedienung der Toleranzausgleichsvorrichtung wird dadurch erheblich minimiert bzw. umgekehrt die Funktionssicherheit deutlich erhöht.
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Idealerweise ist der Durchsteckschutz im Bereich eines dem ersten Bauteil zugewandten Endabschnitts des Grundelements angeordnet.
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Bevorzugt umfasst der Durchsteckschutz wenigstens einen an das Gewinde einer zur Verwendung mit der Toleranzausgleichsvorrichtung vorgesehenen Verbindungsschraube angepassten Gewindegang. Zur Durchführung der Verbindungsschraube durch die Toleranzausgleichsvorrichtung muss die Verbindungsschraube somit durch den Durchsteckschutz hindurchgeschraubt werden. Durch die hierfür erforderlichen Drehungen der Verbindungsschraube ist gewährleistet, dass das Ausgleichselement jedenfalls in seine Montagelage ausgespindelt ist und mit dem zweiten Bauteil in Kontakt steht, bevor die Verbindungsschraube das Mutternelement anziehen kann.
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Der Gewindegang kann beispielsweise im Inneren einer Hülse ausgebildet sein, die im Grundelement sitzt. Da die Gewindegänge des Mutternelements und des Durchsteckschutzes regelmäßig nicht zueinander ausgerichtet sind, kann es zu einem Steigungsfehler von bis zu einer Gewindesteigung kommen. Um diesen Steigungsfehler auszugleichen und die Einschraubbarkeit der Verbindungsschraube in das Mutternelement sicherzustellen, ist die Hülse bevorzugt in Richtung von dem ersten Bauteil weg axial verschiebbar in dem Grundelement gelagert. Die axiale Verschiebbarkeit des Durchsteckschutzes ermöglicht außerdem die Komprimierung einer zwischen der Dachreling und dem Dachblech angeordneten Dichtung, wenn die Verbindungsschraube das Mutternelement anzieht. Die Richtung „axial“ bedeutet in diesem Kontext stets in Richtung der Längsmittelachse des Grundelements.
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Es sei darauf hingewiesen, dass der Durchsteckschutz der voranstehend beschriebenen Art einen eigenständigen Aspekt der Erfindung bildet und insbesondere auch in einer Toleranzausgleichsvorrichtung zum Einsatz kommen kann, welche kein Federelement an einer dem zweiten Bauteil zugewandten Seite der Vorrichtung aufweist, um die Vorrichtung bereits bei in Vormontagelage befindlichem Ausgleichselement zwischen dem ersten und zweiten Bauteil zu verspannen. Gegenstand der Erfindung ist daher auch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 13.
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Weiterer Gegenstand der Erfindung ist außerdem ein Werkzeug für die Montage einer Toleranzausgleichsvorrichtung der voranstehend beschriebenen Art, welches einen Aufnahmekörper zu lösbaren Aufnahme eines Halteelements der Toleranzausgleichsvorrichtung und einen in dem Aufnahmekörper axial verschiebbar gelagerten Schieber umfasst, mittels welchem das Federelement der Toleranzausgleichsvorrichtung komprimierbar ist.
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Die Kopplung des Halteelements mit dem Aufnahmekörper kann beispielsweise nach Art eines Bajonettverschlusses erfolgen, was eine besonders einfache Anbringung des Werkzeugs an der Toleranzausgleichsvorrichtung ermöglicht.
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Zur einfachen Bedienung des Werkzeugs trägt außerdem bei, wenn die Verschiebung des Schiebers zur Kompression des Federelements entgegen der Rückstellkraft einer Rückstellfeder des Werkzeugs erfolgt. Idealerweise ist der Schieber manuell verschiebbar.
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Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand einer möglichen Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben.
- 1 zeigt eine an einem ersten und einem zweiten Bauteil vormontierte Toleranzausgleichsvorrichtung und eine mittels einer Verbindungsschraube mit dem zweiten Bauteil zu verschraubende Dachreling in Viertelschnittansicht;
- 2A bis C zeigen die Toleranzausgleichsvorrichtung von 1 in (A) perspektivischer Ansicht, (B) Viertelschnittansicht und (C) Explosionsansicht;
- 3 zeigt ein Werkzeug zur Montage der Toleranzausgleichsvorrichtung von 1 in Viertelschnittansicht;
- 4A und B zeigen die Toleranzausgleichsvorrichtung von 1 (A) vor und (B) nach dem Anbringen an dem Werkzeug von 3;
- 5A bis C zeigen drei Schritte der Vormontage der Toleranzausgleichsvorrichtung von 1 an dem ersten und zweiten Bauteil mittels des Werkzeugs von 3, wobei das erste Bauteil in 5A und B jeweils in Viertelschnittansicht dargestellt ist;
- 6 zeigt das zweite Bauteil mit der daran vormontierten Toleranzausgleichsvorrichtung von unten.
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In 1 ist der Einsatz einer erfindungsgemäßen Toleranzausgleichsvorrichtung 10 bei der Verschraubung einer Dachreling 12 mit einer unter einem Dachblech 14 (erstes Bauteil) gelegenen Trägerstruktur 16 (zweites Bauteil) eines Kraftfahrzeugs mittels einer Verbindungsschraube 18 dargestellt. Zur Verankerung der Verbindungsschraube 18 in der Dachreling 12 ist eine Nietmutter 20 in die Dachreling 12 eingelassen. Ferner ist eine Dichtung 22 an der Unterseite der Dachreling 12 vorgesehen, um die Dachreling 12 und das Dachblech 14 gegeneinander abzudichten.
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Die Toleranzausgleichsvorrichtung 10 dient zur Überbrückung eines Abstands zwischen dem Dachblech 14 und der Trägerstruktur 16 und umfasst zu diesem Zweck ein aus einem Metallmaterial gebildetes hohlzylindrisches Grundelement 24 sowie ein mit diesem in Linksgewindeeingriff stehendes hohlzylindrisches Ausgleichselement 26, welches ebenfalls aus einem Metallmaterial gebildet ist ( 2). Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist das Ausgleichselement 26 außen auf das Grundelement 24 aufgeschraubt, so dass ein Innengewinde 28 des Ausgleichselements 26 mit einem Außengewinde 30 des Grundelements 24 in Eingriff steht. Grundsätzlich wäre es aber ebenso denkbar, das Ausgleichselement 26 in das Grundelement 24 einzuschrauben.
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Die Toleranzausgleichsvorrichtung 10 umfasst ferner ein aus einem Kunststoffmaterial gebildetes becherförmiges Halteelement 31, in welchem das Grundelement 24 gehalten ist. Hierzu weist das Halteelement 31 eine Stirnwand 32 auf, in welcher eine zentrale Öffnung 34 ausgebildet ist, durch die ein Endabschnitt 36 des Grundelements 24 hindurchragt. Das Halteelement 31 ist gegen eine axiale Verschiebung relativ zu dem Grundelement 24 gesichert, indem die Stirnwand 32 zwischen einer Schulter 38, die durch ein Ende des Außengewindes 30 definiert ist, und einem Kragen 40 des Grundelements 24 angeordnet ist. Außerdem ist das Halteelement 31 gegen eine Verdrehung relativ zu dem Grundelement 24 gesichert, beispielsweise durch Aufpressen, Aufschrumpfen oder einen andersgearteten ausreichend starken Reibschluss.
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Die Stirnwand 32 bildet eine ringförmig umlaufende Stützfläche 32' aus, mit welcher sich das Halteelement 31 definiert an dem Dachblech 14 abstützen kann, sowie eine zwischen der Stützfläche 32' und der zentralen Öffnung 34 gelegene ringförmig umlaufende Vertiefung 32" zur Aufnahme eines Stanz- oder Lasergrats, welcher an dem Dachblech 14 vorhanden sein kann, insbesondere am Rand einer zur Aufnahme des Endabschnitts 36 des Grundelements 34 vorgesehenen Bohrung 80 (5).
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An einer der Stirnwand 32 abgewandten Seite des Halteelements 31 gehen zwei einander gegenüberliegende längere Haltearme 42 aus einer Mantelwand 44 des Halteelements 31 hervor und um 90° dazu versetzt zwei einander gegenüberliegende kürzere Führungsarme 46. Die freien Enden der Haltearme 42 sind unter Bildung von Haltevorsprüngen 47 nach außen abgewinkelt.
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Die Mantelwand 44 des Halteelements 31 bildet mit der Außenseite des Ausgleichselements 26 einen Ringspalt 48 aus, in welchem ein Federelement, hier in Form einer Schraubendruckfeder 50, gelagert ist. Die Schraubendruckfeder 50 stützt sich mit ihrem einen Ende an der Stirnwand 32 des Halteelements 31 ab, während ihr anderes Ende im entspannten Zustand der Schraubendruckfeder 50 über die Haltearme 42 hervorsteht.
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In einer Vormontagelage des Ausgleichselements 26 ist das Ausgleichselement 26 zumindest annähernd vollständig auf das Grundelement 24 aufgeschraubt. Das Ausspindeln des Ausgleichselements 26 erfolgt automatisch unter Aufbringung eines Drehmoments durch die in die Toleranzausgleichsvorrichtung 10 eingesteckte Verbindungsschraube 18. Zur Übertragung des Drehmoments von der Verbindungsschraube 18 an das Ausgleichselement 26 ist ein, im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einem Kunststoffmaterial gebildeter, Aktuator 52 vorgesehen, welcher drehfest in dem Ausgleichselement 26 sitzt und einen Reibschluss mit der eingesteckten Verbindungsschraube 18 eingeht. Der Aktuator 52 weist hierfür einen trichterförmigen Abschnitt 54 auf, welcher bei in der Vormontagelage befindlichem Ausgleichselement 26 in das Grundelement 24 hineinragt.
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Um zu verhindern, dass die Verbindungsschraube 18 einfach durch die Toleranzausgleichsvorrichtung 10 hindurch gesteckt wird und die Nietmutter 20 anzieht, bevor das Ausgleichselement 26 vollständig ausgespindelt ist und an der Trägerstruktur 16 zur Anlage kommt, ist die Toleranzausgleichsvorrichtung mit einem Durchsteckschutz 56 versehen. Der Durchsteckschutz 56 umfasst eine geschlitzte Hülse 58, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel aus einem Kunststoffmaterial gebildet ist und an ihrer Innenseite einen an das Gewinde der Verbindungsschraube 18 angepassten Gewindegang 60 aufweist. Die Hülse 58 sitzt drehfest, aber axial verschiebbar in dem Endabschnitt 36 des Grundelements 24, wobei ein im Bereich des oberen Endes des Grundelements 24 vorgesehener innerer Vorsprung 62 verhindert, dass die Hülse 58 durch die Verbindungsschraube 18 nach oben aus dem Grundelement 24 herausgeschoben werden kann.
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In 3 ist ein Werkzeug 64 für die Montage der Toleranzausgleichsvorrichtung 10 zwischen dem Dachblech 14 und der Trägerstruktur 16 dargestellt. Das Werkzeug 64 umfasst einen Aufnahmezylinder 66, in welchem ein Kolben 68 verschiebbar gelagert ist. Eine mit dem Kolben 68 verbundene Kolbenstange 70 ragt nach unten aus dem Aufnahmezylinder 66 heraus. An einem dem Kolben 68 abgewandten Ende der Kolbenstange 70 ist ein Knopf 72 ausgebildet. Ferner ist die Kolbenstange 70 von einer zwischen dem Aufnahmezylinder 66 und dem Knopf 72 angeordneten Schraubendruckfeder 74 umgeben, entgegen deren Rückstellkraft sich der Kolben 68 durch manuellen Druck auf den Knopf 72 nach oben aus dem Aufnahmezylinder 66 herausschieben lässt. Die Schraubendruckfeder 74 sorgt dafür, dass der Kolben 68 in seinem Ruhezustand, d.h. bei Nichtbetätigung des Knopfs 72, vollständig in den Aufnahmezylinder 66 eingefahren ist. Im Bereich seines dem Knopf 72 zugewandten unteren Endes bildet der Aufnahmezylinder 66 zwei gegenüberliegende Schultern 75 aus, auf welchen sich beispielsweise der Zeigefinger und Mittelfinger eines Monteurs abstützen können, während dieser mit dem Daumen auf den Knopf 72 drückt.
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An seiner dem Knopf 72 abgewandten oberen Seite bildet der Aufnahmezylinder 66 zwei einander gegenüberliegende Nuten 76 zur Aufnahme der Haltevorsprünge 47 der Toleranzausgleichsvorrichtung 10 aus. Die Nuten 76 sind an wenigstens einem Ende offen ausgebildet, so dass die Haltevorsprünge 47 nach Art eines Bajonettverschlusses unter Verdrehung der Toleranzausgleichsvorrichtung 10 relativ zu dem Werkzeug 64 in die Nuten 76 eingeführt werden können.
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Für die Montage der Toleranzausgleichsvorrichtung 10 zwischen dem Dachblech 14 und der Trägerstruktur 16 wird die Toleranzausgleichsvorrichtung 10 zunächst an dem Werkzeug 64 angebracht, indem die Haltearme 42 auf den Aufnahmezylinder 66 gesetzt und die Haltevorsprünge 47 unter Verdrehung der Toleranzausgleichsvorrichtung 10 relativ zu dem Werkzeug 64 in die Nuten 76 des Aufnahmezylinders 66 eingeführt werden (4A).
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Der Monteur ergreift sodann den Aufnahmezylinder 66 zwischen Zeigefinger und Mittelfinger derart, dass seine Finger auf den Schultern 75 des Aufnahmezylinders 66 zu liegen kommen, und legt seinen Daumen auf den Knopf 72. Durch Druck auf den Knopf 72 schiebt der Monteur den Kolben 68 nach oben aus dem Aufnahmezylinder 66 heraus und komprimiert dadurch die Schraubendruckfeder 50 der Toleranzausgleichsvorrichtung 10 (4B).
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In diesem Zustand führt der Monteur die Toleranzausgleichsvorrichtung 10 mithilfe des Werkzeugs 64 soweit von unten durch den weiteren Teil 78' einer schlüssellochförmigen Öffnung 78 in der Trägerstruktur 16 hindurch, bis der Endabschnitt 36 des Grundelements 24 an das Dachblech 14 anstößt und die kürzeren Führungsarme 46 über der Trägerstruktur 16 stehen (5A). Der Monteur richtet nun die Haltearme 42 mit dem engeren Teil 78" der schlüssellochförmigen Öffnung 78 aus und schiebt die Toleranzausgleichsvorrichtung 10 seitwärts soweit in den engeren Öffnungsteil 78" hinein, bis die Toleranzausgleichsvorrichtung 10 mit einer Bohrung 80 des Dachblech 14 ausgerichtet ist (5B). Die Breite der Haltearme 42 ist idealerweise derart an die Weite des engeren Öffnungsteils 78" angepasst, dass die Toleranzausgleichsvorrichtung 10 mit radial notwendigem Spiel in dem engeren Öffnungsteil 78" sitzt und eine Verdrehung der Toleranzausgleichsvorrichtung 10 relativ zu der Trägerstruktur 16 weitgehend ausgeschlossen ist.
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Als nächstes wird das Werkzeug 64 entlastet, indem der Daumen des Monteurs den Knopf 72 freigibt, wodurch der Kolben 68 zurück in den Aufnahmezylinder 66 einfahren kann. Hierbei wird der Kolben 68 zunächst sowohl durch die Schraubendruckfeder 50 der Toleranzausgleichsvorrichtung 10 als auch durch die Schraubendruckfeder 74 des Werkzeugs 64 beaufschlagt, bis die Schraubendruckfeder 50 der Toleranzausgleichsvorrichtung 10 auf der Trägerstruktur 16 aufsetzt und das Halteelement 31 nach oben gegen das Dachblech 14 und den Endabschnitt 36 des Grundelements 24 durch die Bohrung 80 des Dachblech 14 drückt (5C). Der letzte Teil der Einfahrbewegung des Kolbens 68 wird ausschließlich durch die Schraubendruckfeder 74 des Werkzeugs 64 bewirkt.
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Durch eine Verdrehung des Werkzeugs 64 relativ zu der Toleranzausgleichsvorrichtung 10 werden anschließend die Haltevorsprünge 47 der Haltearme 42 aus den Nuten 76 des Aufnahmezylinders 66 gelöst und das Werkzeug 64 von der Toleranzausgleichsvorrichtung 10 entkoppelt. Die Vormontage der Toleranzausgleichsvorrichtung 10 ist nun abgeschlossen und die Toleranzausgleichsvorrichtung 10 ist durch die Schraubendruckfeder 50 zwischen dem Dachblech 14 und der Trägerstruktur 16 vorfixiert. 6 zeigt die Trägerstruktur 16 mit der sich darauf abstützenden Toleranzausgleichsvorrichtung 10 von unten.
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Die Endmontage der Toleranzausgleichsvorrichtung 10 erfolgt in einem Arbeitsschritt mit der Befestigung der Dachreling 12 an der Trägerstruktur 16. Hierzu wird die Verbindungsschraube 18 drehend von unten in die Toleranzausgleichsvorrichtung 10 eingesteckt, bis sie mit dem Gewindegang 60 des Durchsteckschutzes 56 in Eingriff gerät und sich nach oben durch diesen hindurch schraubt. Gleichzeitig übt die Verbindungsschraube 18 über den Aktuator 52 ein Drehmoment auf das Ausgleichselement 26 aus, welches ein Ausspindeln des Ausgleichselements 26 nach unten bewirkt, bis das Ausgleichselement 26 an der Trägerstruktur 16 anstößt und seine Montagelage einnimmt. Sobald sich das Ausgleichselement 26 nicht weiter bewegen kann, rutscht die Verbindungsschraube 18 in dem Aktuator 52 durch.
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Ist die Verbindungsschraube 18 weit genug durch den Durchsteckschutz 56 hindurchgeschraubt, gerät sie mit der Nietmutter 20 der Dachreling 12 in Eingriff. Zum Ausgleichen einer Fehlausrichtung der Gewindegänge der Nietmutter 20 und des Durchsteckschutzes 56 kann der Durchsteckschutz 56 innerhalb des Grundelements 24 von der Nietmutter 20 weg verschoben werden.
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Die zusätzlichen Schraubendrehungen, welche die Verbindungsschraube 18 absolvieren muss, um den Durchsteckschutz 56 zu durchdringen, gewährleisten, dass das Ausgleichselement 26 jedenfalls mit der Trägerstruktur 16 in Eingriff gerät, bevor die Dachreling 12 und die Trägerstruktur 16 durch die Verbindungsschraube 18 miteinander verspannt sind.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Toleranzausgleichsvorrichtung
- 12
- Dachreling
- 14
- Dachblech
- 16
- Trägerstruktur
- 18
- Verbindungsschraube
- 20
- Nietmutter
- 22
- Dichtung
- 24
- Grundelement
- 26
- Ausgleichselement
- 28
- Innengewinde
- 30
- Außengewinde
- 31
- Halteelement
- 32
- Stirnwand
- 32'
- Stützfläche
- 32"
- Vertiefung
- 34
- Öffnung
- 36
- Endabschnitt
- 38
- Schulter
- 40
- Kragen
- 42
- Haltearme
- 44
- Mantelwand
- 46
- Führungsarm
- 47
- Haltevorsprung
- 48
- Ringspalt
- 50
- Schraubendruckfeder
- 52
- Aktuator
- 54
- trichterförmiger Abschnitt
- 56
- Durchsteckschutz
- 58
- Hülse
- 60
- Gewindegang
- 62
- Vorsprung
- 64
- Werkzeug
- 66
- Aufnahmezylinder
- 68
- Kolben
- 70
- Kolbenstange
- 72
- Knopf
- 74
- Schraubendruckfeder
- 75
- Schulter
- 76
- Nut
- 78
- schlüssellochförmige Öffnung
- 80
- Bohrung