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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fixieren einer Bremsbacke, eine Bremsbacke und ein Verfahren zum Fixieren einer Bremsbacke.
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Vorrichtungen zum Fixieren einer Bremsbacke sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Beispielsweise handelt es sich um eine Vorrichtung für eine Scheibenbremse, die ein Sattelgehäuse umfasst. Um die Bremsbacke bei ihrer Montage bzw. bei ihrem Austausch an einen vorgesehenen Stellplatz innerhalb der Bremsvorrichtung zu positionieren, ist eine Öffnung im Sattelgehäuse vorgesehen, über die die Bremsbacken in die Bremsvorrichtung eingeführt werden können. Um ein Herausfallen der Bremsbacken über eben diese Öffnung, über die die Bremsbacken in die Bremsvorrichtung einschiebbar sind, zu verhindern, ist eine Vorrichtung zum Fixieren der Bremsbacken vorgesehen. Wesentliche Bestandteile der Vorrichtung sind typischerweise ein sich im montierten Zustand quer über die Öffnung erstreckendes Bügelelement und ein zwischen dem Bügelelement und den Bremsbacken angeordnetes Federelement, deren Rückstellkraft auf den Bremsbelagsträger gerichtet ist. Damit das Bügelelement als Niederhalter für die Federelemente wirken kann, ist das Bügelelement typischerweise aufwendig mit dem Gehäuse der Bremsvorrichtung, insbesondere dem Sattelgehäuse, über Sicherheitselemente verbunden. Beispielsweise kennt der Stand der Technik als Sicherheitselement zur Befestigung des Bügelelements Schrauben, Federn, Bolzen oder Vergleichbares.
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In der
DE 10 2005 045 877 B3 wird eine Scheibenbremse mit einem einen Aufnahmeraum aufweisenden Bremssattel offenbart. Ferner ist ein lösbar am Bremssattel befestigter Haltebügel vorgesehen, an dem sich auf die Außenkanten der Bremsbacken einwirkende Federn abstützen.
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Die
DE 199 35 036 C1 offenbart eine Vorrichtung zum Fixieren eines Bremsbelags in einer Scheibenbremse, wobei jeder Bremsbelag über eine Öffnung in die Scheibenbremse einsetzbar ist.
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In der
DE 10 2008 020 346 A1 wird eine Scheibenbremse mit einem rahmenseitigen Gehäuse offenbart, wobei in das rahmenartige Gehäuse Bremsbelagsanordnungen aufnehmbar sind. Mittels einer einstückig ausgestalteten Belagshaltefeder werden die Bremsbelagsanordnungen niedergehalten.
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In der
DE 34 45 608 A1 wird eine Niederhaltefeder für eine Teilbelag-Scheibenbremse mit einem Schacht zur Aufnahme von Bremsbacken offenbart. Die Niederhaltefeder wird dabei aus zwei streifenförmigen Blechzuschnitten gebildet, die einander kreuzen.
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Die
DE 20 2008 013 446 U1 zeigt eine klemmartige Blattfeder, die einen U-förmigen Abschnitt aufweist. Dieser U-förmige Abschnitt greift in den Haltebügel, d. h. das Bügelelement, ein.
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In der
US 2016 0 146 278 A1 wird eine Scheibenbremsenanordnung offenbart, wobei die Scheibenbremsenanordnung ein Haltebügel und ein einstückig, für zwei Bremsbacken ausgelegtes Federelement, d. h. Positionierelement, aufweist.
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Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung zum Fixieren einer Bremsbacke bereitzustellen, die gegenüber den aus dem Stand der Technik bekannten verbessert ist, insbesondere in Hinblick auf deren positionsfeste Befestigung des Bügelelements.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Bremsvorrichtung mit einer Vorrichtung zum Fixieren einer Bremsbacke mit den Merkmalen des Anspruchs 1, und ein Verfahren zum Fixieren einer Bremsbacke gemäß Anspruch 8 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung, insbesondere im Zusammenhang mit den beiliegenden Figuren, angegeben.
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Erfindungsgemäß ist eine Vorrichtung zum Fixieren einer Bremsbacke in einer Bremsvorrichtung, insbesondere in einer Scheibenbremse, vorgesehen, wobei die Bremsbacke, insbesondere der Bremsbelagsträger, über eine Öffnung in die Bremsvorrichtung einsetzbar ist, umfassend ein Positionierelement und ein Bügelelement, wobei in einem montierten Zustand das Positionierelement zwischen der Bremsbacke bzw. dem Bremsbelagsträger und dem sich über die Öffnung erstreckenden Bügelelement angeordnet ist, wobei das Positionierelement bügelelementseitig ein Einrastelement bzw. -bereich zum Verrasten mit dem Bügelelement aufweist. Gegenüber dem Stand der Technik erweist sich das erfindungsgemäße Einrastelement insbesondere durch sein formschlüssiges Zusammenwirken mit dem Bügelelement - veranlasst durch das Verrasten - als vorteilhaft. Infolge des Formschlusses des Bügelelements mit dem Einrastelement wird das Bügelelement fixiert und es bedarf für eine positionsfeste Anordnung des Bügelelements in vorteilhafter Weise keiner zusätzlichen Sicherungselemente, mit denen das Bügelelement an der Bremsvorrichtung, insbesondere an einem Gehäuse der Bremsvorrichtung oder einem Sattelgehäuse, fixiert werden muss. Dabei ist unter Positionierelement zu verstehen, dass das Positionierelement den Bremsbelagsträger in seine vorgesehene Position drückt. Die hierfür erforderliche Kraft geht beispielsweise von dem Positionierelement selbst aus oder das Positionierelement dient als Kraftflussmittel zur Übertragung einer Kraft, mit der der Bremsbelagsträger in die vorgesehene Position gedrückt wird. Weiterhin ist es insbesondere vorgesehen, dass der Bremsbelagsträger einen Bremsbelag umfasst, der in Reibrichtung gesehen mit einem Widerlager, beispielsweise einer Bremsscheibe, in reibende Anlage gerät. Mit anderen Worten ist die Reibrichtung beispielsweise festgelegt durch die Richtung, entlang der der Bremsbelag an dem Widerlager reibt. Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, dass das Einrastelement derart gestaltet ist, dass eine Rastbewegung, entlang der das Bügelelement zum Verrasten gegenüber dem Positionierelement bewegt wird, im Wesentlichen parallel zur Reibrichtung verläuft. Außerdem bilden das Bügelelement und das Einrastelement in einer parallel zur Reibrichtung verlaufenden Richtung einen Formschluss. Die Öffnung, über die in Einführrichtung gesehen der Bremsbelagsträger in die Bremsvorrichtung eingeführt wird, ist vorzugsweise in einem Gehäuse der Bremsvorrichtung, beispielsweise in einem Sattelgehäuse, eingelassen. Die Öffnung muss dabei nicht bündig mit einem äußeren Umfang des Gehäuses abschließen, sondern kann beispielsweise gegenüber dem äußeren Umfang des Gehäuses zurückversetzt sein. Dadurch können das Bügelelement und die Positionierelemente im montierten Zustand gegenüber dem äußeren Umfang in einer parallel zur Einführungsrichtung verlaufenden Richtung zurückversetzt gegenüber dem äußeren Umfang des Gehäuses angeordnet werden. Um das Einsetzten der Positionierelemente zu vereinfachen, ist es vorzugsweise vorgesehen, dass in Reibrichtung gesehen die Öffnung größer ist als das Positionierelement. Vorzugsweise sind im montierten Zustand mehrere Bremsbelagsträger in der Bremsvorrichtung angeordnet und für jeden Bremsbelagsträger ist jeweils mindestens ein Positionierelement vorgesehen, wobei besonders bevorzugt mehrere Positionierelemente an einem gemeinsamen Bügelelement anliegen. Vorstellbar sind auch mehrere Bügelelemente, die sich quer über die Öffnung erstrecken.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass sich das Positionierelement entlang einer Reibrichtung und sich das Bügelelement im Wesentlichen senkrecht zur Reibrichtung erstreckt. Dabei ist das Bügelelement in einer senkrecht zur Einführungsrichtung und senkrecht zur Reibrichtung bemessene Länge größer als die in dieselbe Richtung bemessene Öffnungsbreite. Vorzugsweise ist das Bügelelement in seiner Länge derart dimensioniert, dass es im montierten Zustand mit einer Seitenwand des Gehäuses bündig abschließt. Weiterhin hat es sich als vorteilhaft erwiesen, die Positionierelemente entlang der Reibrichtung auszurichten. Dadurch lassen sich die Bremsbelagsträger an in Reibrichtung gesehen möglichst weit auseinanderliegenden Punkten kontaktieren, wodurch ein besonders stabiles Andrücken der Bremsbacke möglich ist. Insbesondere beträgt das Verhältnis der in Reibrichtung bemessenen Länge des Positionierelements zur in einer senkrecht zur Einführungsrichtung und senkrecht zur Reibrichtung bemessenen Länge des Bügelelements einen Wert zwischen 1,2 und 3,5, bevorzugt zwischen 1,2 und 2,5 und besonders bevorzugt zwischen 1,2 und 1,8.
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Zweckmäßig ist es vorgesehen, dass in einer senkrecht zur Einführungsrichtung, und insbesondere senkrecht zur Reibrichtung, verlaufenden Projektionsrichtung gesehen das Einrastelement ein topfförmigen Konturverlauf bildet oder mehrere Einrastelemente verschiedener Positionierelemente einen gemeinsamen topfförmigen Konturverlauf bilden, wobei im montierten Zustand das Bügelelement innerhalb des topfförmigen Konturverlaufs angeordnet ist. Durch den topfförmigen Konturverlauf ist es in vorteilhafter Weise möglich, einen Formschluss zwischen dem Bügelelement und mit jeweils einem Einrastelement zu erzielen, wodurch sich das Bügelelement fixieren lässt, ohne dass zusätzliche Sicherungselemente erforderlich sind. Dabei ist es vorstellbar, dass ein einziges Positionierelement den topfförmigen Konturverlauf aufweist oder der topfförmige Konturverlauf von mehreren in Projektionsrichtung nebeneinander angeordneten Positionierelementen gemeinsam realisiert wird. Weiterhin ist es vorstellbar, dass der topfförmige Konturverlauf symmetrisch ist, d. h. in Reibrichtung zueinander versetzte Topfwände im Wesentlichen identisch sind. Beispielsweise handelt es sich um im Wesentlichen baugleiche Positionierelemente, die bezogen auf die Reibrichtung im montierten Zustand in entgegengesetzte Richtungen derart zueinander ausgerichtet sind, dass sie zusammen einen topfförmigen Konturverlauf bilden. Denkbar ist auch, dass die einander in Reibrichtung gegenüberliegenden Topfwände unterschiedlich hoch sind, insbesondere abhängig vom vorgesehen Einsatzfeld der Bremsvorrichtung. Vorzugsweise entspricht in Reibrichtung gesehen die Breite des topfförmigen Konturverlaufs einer Breite des Bügelelements, so dass das Bügelelement innerhalb des topfförmigen Konturverlaufs eingeschlossen, im Besonderen im Wesentlichen ohne Bewegungsspiel in einer parallel zur Reibrichtung verlaufenden Richtung eingeschlossen ist.
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Besonders bevorzugt ist es vorgesehen, dass eine entlang der Einführungsrichtung bemessene Topftiefe des topfförmigen Konturverlaufs das zwischen 0,5 - und 0,9 - fache, bevorzugt das zwischen 0,6 - und 0,85 - fache und besonders bevorzugt das zwischen 0,6 - und 0,75 - fache einer in Einführungsrichtung bemessenen Dicke des Bügelelements ist. Dadurch wird in vorteilhafter Weise einerseits das Bügelelement ausreichend tief in dem topfförmigen Konturverlauf versenkt, um einen wirkungsvollen Formschluss zu erwirken, und andererseits ist beim Lösen des Formschlusseses, z. B. zum Austausch der Bremsbacke, nur eine vergleichsweise geringe Wegstrecke und damit ein entsprechend geringer Kraftaufwand erforderlich. Vorzugsweise ist das Verhältnis angepasst an das Einsatzgebiet der Bremsvorrichtung. Beispielsweise erweist sich eine große Topftiefe, in der die Topftiefe beispielsweise das 0,9- fache der Dicke des Bügelelements ist als vorteilhaft, wenn mit zahlreichen Erschütterungen bzw. Rüttelbewegung zu rechnen ist. Durch das Herausragen des Bügelelements aus dem topfförmigen Konturverlauf wird zudem in vorteilhafter Weise eine Ansammlung von Fremdkörpern in einem rückspringenden Verlauf vermieden. In einer alternativen Ausführungsform ist es vorgesehen, dass das Bügelelement und die Topftiefe einander im Wesentlichen entsprechen. Dadurch lässt sich in vorteilhafter Weise ein bündiger Abschluss an der dem Bremsbelagsträger abgewandten Seite der Vorrichtung aus Positionierelement und Bügelelement realisieren.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass im montierten Zustand das Einrastelement in Reibrichtung gesehen einseitig, vorzugsweise ausschließlich einseitig, am Bügelelement anliegt. D. h. das Einrastelement ist einseitig ausgestaltet, d. h. das Einrastelement erstreckt sich im montierten Zustand nur zur einen Seite des Bügelelements in eine parallel zur Reibrichtung verlaufende Richtung. Sofern mehrere Positionierelemente, die jeweils eine Bremsbacke positionieren, vorgesehen sind, ist es in einer vorteilhaften Ausführungsform vorgesehen, dass die im montierten Zustand anliegenden, einseitig ausgestalteten Einrastelemente jeweils an in Reibrichtung gesehen gegenüberliegenden Seiten am Bügelelement anliegen. Insbesondere wechselt die Seite in Projektionsrichtung gesehen von einem Positionierelement zum nächsten Positionierelement.
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In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass das Positionierelement und/oder das Bügelelement ein Federelement ist. Sofern das Positionierelement ein Federelement ist, lässt sich das Positionierelement bei der Demontage der Vorrichtung zum Fixieren des Bügelelements einfach herunterdrücken, woraufhin der topfförmige Konturverlauf aufgehoben wird (bzw. der topfförmige Konturverlauf wird abgesenkt) und sich das Bügelelement einfach entfernen lässt. Sofern das Bügelelement ein Federelement ist, reicht es in vorteilhafter Weise aus, ein einzelnes Federelement für mehrere Positionierelemente zum Fixieren der Bremsbacke vorzusehen, wodurch in vorteilhafter Weise die Kosten in der Herstellung reduziert werden können.
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Erfindungsgemäß weist das Einrastelement an einer dem Bügelelement zugewandten Seite eine Rampe auf. Über die Rampe lässt sich das Bügelelement erfindungsgemäß bei der Montage führen bis das Bügelelement bei der Rastbewegung hinter der Rampe einschnappt. Hierbei verläuft der schräg ausgerichtete Teil der Rampe im Wesentlichen parallel zur Reibrichtung. Insbesondere ist das als Federelement ausgestaltete Positionierelement derart ausgestaltet, dass das in seine Position bei der Montage einschiebende Bügelelement durch die Wechselwirkung mit der Rampe das Federelement nach unten drückt und die von dem Federelement aus gehende Rückstellkraft das Bügelelement in dem topfförmigen Konturverlauf einschnappen lässt, sobald das Bügelelement über die Rampe drübergeschoben ist.
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In einer vorteilhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass das Einrastelement durch eine Verformung in dem Positionierelement und/oder durch eine kraft-, form- und/oder stoffschlüssige Verbindung realisiert ist. Beispielsweise ist die Rampe in das Positionierelement eingestanzt. Vorstellbar ist es auch, dass die Rampe auf dem Positionierelement aufgeschweißt ist oder durch eine plastische Deformation in das Positionierelement eingebracht ist. Dadurch lässt sich das Einrastelement auf einfache Weise ohne großen Arbeitsaufwand bereitstellen.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist vorgesehen, dass das Federelement eine Blattfeder ist, wobei insbesondere die Blattfeder mit dem Bremsbelagsträger über zwei Berührungspunkten in Kontakt steht und in Reibrichtung gesehen zwischen den Berührungspunkten das Einrastelement angeordnet ist. Mittels einer Blattfeder lässt sich die Vorspannung auf den Bremsbelagsträger in zwei voneinander beabstandete Punkte einleiten, so dass eine stabile Positionierung der Bremsbacke möglich ist. Durch das mittige Anliegen am Bügelelement wird zudem eine gleichmäßige Druckwirkung des Bügelelements verursacht.
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Zweckmäßig ist es vorgesehen, dass das Bügelelement im montierten Zustand in einer Ausnehmung in der Bremsvorrichtung und/oder an einem Hakenelement an der Bremsvorrichtung gelagert ist. Von der Ausnehmung und/oder dem Hakenelement wird die auf das Bügelelement wirkende Rückstellkraft aufgefangen. Besonders bevorzugt ist es vorgesehen, dass das Bügelelement im montierten Zustand mit seinem ersten Ende in die Ausnehmungen und mit seinem zweiten Ende in das Hakenelement eingreift. Das Hakenelement umfasst dabei vorzugsweise einen Anschlagsbereich, vorzugsweise in Form eines sich parallel zur Einführungsrichtung erstreckenden Holms, wobei der Anschlagsbereich eine Bewegung des Bügelelements in einer parallel zur Reibrichtung verlaufenden Richtung im montierten Zustand unterbindet. Der Anschlagsbereich bildet vorzugsweise eine Seitenwand des topfförmigen Profils, in dem das Bügelelement in Projektionsrichtung gesehen im montierten Zustand angeordnet ist. Insbesondere schlägt das Bügelelement in einer parallel zur Reibrichtung verlaufenden Richtung gesehen zur einen Seite an den Anschlagsbereich des Hakenelements und zur anderen Seite an das Einrastelement an, so dass das Bügelelement durch das Einrastelement und den Anschlagsbereich an einer Bewegung parallel zur Reibrichtung gehindert wird. Mit anderen Worten: das Bügelelement ist zwischen dem Anschlagsbereich und dem Einrastelement bezogen auf eine Bewegung entlang der Reibrichtung gefangen. Der Unterschied zwischen einer Ausnehmungen, beispielsweise in einer Seitenwand des Gehäuses, und einem Hakenelement, das beispielsweise an einer Stirnseite einer Seitenwand des Gehäuses angeordnet ist, besteht darin, dass die Ausnehmung in einer parallel zur Reibrichtung verlaufenden Richtung im Wesentlichen keine Translationsbewegung des Bügelelements zulässt, während das Bügelelement unterhalb des Hakenelements beweglich, insbesondere in einer parallel zur Reibrichtung verlaufenden Richtung beweglich, ist. Dadurch lässt sich bei der Montage das Bügelelement zunächst in der Ausnehmung anordnen und anschließend lässt sich das Bügelelement unter das Hakenelement verschieben, beispielsweise unter das Hakenelement einschwenken, wobei das Hakenelement um eine durch die Ausnehmung verlaufende (gedachte) Achse verschwenkbar ist. Vorzugsweise rastet das Bügelelement beim Einschieben des Bügelelements mit dem oder den Einrastelementen der Positionierelemente ein. Bevorzugt bedeckt das Hakenelement das Bügelelement in einer parallel zur Einführungsrichtung verlaufenden Richtung, d. h. im montierten Zustand ist in Einführungsrichtung gesehen das Hakenelement oberhalb des Bügelelements angeordnet. Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, dass die Ausnehmung und das Hakenelement auf gegenüberliegenden die Öffnung begrenzenden Seitenwänden angeordnet sind. Außerdem ist es in einer vorteilhaften Ausführungsform vorgesehen, dass im montierten Zustand die Ausnehmung und das Hakenelement in Projektionsrichtung gesehen deckungsgleich oder überlappen zu dem topfförmigen Konturverlauf r angeordnet. Insbesondere greift das Bügelelement im montierten Zustand durch die Ausnehmung, das Hakenelement und den topfförmigen Konturverlauf durch.
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Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass das Hakenelement zur Vermeidung eines Versatzes des Bügelelements in Reibrichtung eine Hinterschneidung aufweist. Dadurch lässt sich das Bügelelement im montierten Zustand zusätzlich gegen einen Rausrutschen aus dem Hakenelement schützen.
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In einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist es vorgesehen, dass die Ausnehmung und/oder das Hakenelement zur Ausbildung einer Niederhaltfunktionalität in einer durch eine Rückstellkraft des Federelements vorgegebenen Richtung ein Widerlager ausbildet. Vorzugsweise wird das Bügelelement im montierten Zustand gegen eine die Ausnehmung oder das Hakenelement in einer parallel zur Einführungsrichtung begrenzenden Innenseite gepresst. Dies trägt, insbesondere im Zusammenspiel mit dem topfförmigen Konturverlauf, auch zur positionsfesten Anordnung des Bügelelements in vorteilhafter Weise bei.
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Zweckmäßig ist es vorgesehen, dass in Reibrichtung gesehen dem topfförmigen Konturverlauf eine Topfbreite zuzuordnen ist und der Ausnehmung in der Bremsvorrichtung eine Ausnehmungsbreite zuzuordnen ist, wobei das Verhältnis zwischen der Topfbreite zur Ausnehmungsbreite einen Wert zwischen 1 und 1,7, bevorzugt zwischen 1,1 und 1,5 und besonders bevorzugt im Wesentlichen 1,3 annimmt. Dadurch lässt sich in vorteilhafter Weise sicherstellstellen, dass das Bügelelement durch die Positionierelemente bzw. die Einrastelemente eingeschlossen ist, so dass kein Versatz der Positionierelemente in Reibrichtung gesehen erfolgen kann. Weiterhin ist es bevorzugt vorgesehen, dass ein Verhältnis der Ausnehmungsbreite zur Breite des Bügelelements in Reibrichtung gesehen einen Wert zwischen 1,3 und 2,3, bevorzugt zwischen 1,3 und 2 und besonders bevorzugt im Wesentlichen einen Wert von 1,8 annimmt. Dadurch lässt sich in vorteilhafter Weise sicherstellen, dass sich das Bügelelement leicht in die Ausnehmung einsetzten und anschließend in einer Schwenkbewegung unter das Hakenelement verschieben lässt.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Bremsvorrichtung, insbesondere eine Scheibenbremse, mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Fixieren einer Bremsbacke. Alle für die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Fixieren der Bremsbacke beschriebenen Merkmale und deren Vorteile lassen sich sinngemäß ebenfalls auf die erfindungsgemäße Bremsvorrichtung übertragen und andersherum.
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Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Fixieren einer Bremsbacke in einer Bremsvorrichtung, insbesondere mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, umfassend:
- -- Bereitstellen eines Positionierelements und eines Bügelelements
- -- Einsetzen der Bremsbacke über eine Öffnung in die Bremsvorrichtung
- -- Fixieren der Bremsbacke mittels des Positionierelements und des Bügelelements,
wobei beim Fixieren das Positionierelement und das Bügelelement miteinander verrastet werden. Alle für die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Fixieren der Bremsbacke beschriebenen Merkmale und deren Vorteile lassen sich sinngemäß ebenfalls auf das erfindungsgemäße Verfahren übertragen und andersherum.
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Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Gegenstands mit Bezug auf die beigefügten Figuren. Einzelne Merkmale der einzelnen Ausführungsform können dabei im Rahmen der Erfindung miteinander kombiniert werden. Es zeigen:
- 1: eine Vorrichtung zum Fixieren einer Bremsbacke gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung in einer perspektivischen Ansicht.
- 2: die Vorrichtung aus 1 in einem Schnittansicht und einer Draufsicht.
- 3: Ausführungsvarianten eines Federelement und eines Hackenelement für die Vorrichtung zum Fixieren der Bremsbacke aus 1
- 4: eine Vorrichtung zum Fixieren einer Bremsbacke gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
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In 1 ist eine Vorrichtung zum Fixieren einer Bremsbacke in einer Bremsvorrichtung 1 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Beispielsweise handelt es sich bei der Bremsvorrichtung 1 um eine Scheibenbremse. Für solche Bremsvorrichtungen 1 ist es vorgesehen, dass an dem Bremsbelagsträger angebrachte Bremsbeläge in einem Bremszustand mit einem Widerlager, z. B. einer Bremsscheibe, die drehfest mit einem Rad eines Fahrzeug zusammenwirkt, in Anlage gebracht wird. Dabei reiben die Bremsscheibe und die Bremsbeläge zueinander entlang einer Reibrichtung R. Zur Montage oder zum Auswechseln der einzelnen Bremsbelagsträger lassen sich die Bremsbelagsträger, insbesondere kassettenartige Bremsbelagsträger, über eine Öffnung 11 in die Bremsvorrichtung 1 entlang einer Einführungsrichtung E einführen. So lässt sich ein für den Bremsbelagsträger vorgesehener Stellplatz bestücken. Um zu verhindern, dass der Bremsbelagsträger im Betrieb, über die Öffnung 11 seinen Stellplatz wieder verlässt, ist die Vorrichtung zum Fixieren vorgesehen. Wesentliche Bestandteile der Vorrichtung sind ein Positionierelement 3 und ein Bügelelement 2, wobei das Positionierelement 3 im montierten Zustand, in dem der Bremsbelagsträger fixiert wird, in einer parallel zur Einführungsrichtung E verlaufenden Richtung zwischen dem Bremsbelagsträger und dem sich über die Öffnung 11 erstreckenden Bügelelement 2 angeordnet ist. Insbesondere ist es vorgesehen, dass das Positionierelement 3 mittels des Bügelelements 2 und einer Rückstellkraft gegen den Bremsbelagsträger vorgespannt ist. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist das Positionierelement 3 ein Federelement, insbesondere eine Blattfeder, deren Rückstellkraft gegen den Bremsbelagsträger drückt. Weiterhin ist es vorgesehen, dass das Federelement an seinen Enden an dem Bremsbelagsträger und in Reibrichtung gesehen mittig an dem Bügelelement 2 anliegt. Insbesondere ist es vorgesehen, dass zwei parallel zueinander und parallel zur Reibrichtung ausgerichtete Federelemente bzw. Positionierelemente 3 sich das Bügelelement 2 gemeinsam teilen. Das Bügelelement 2 erstreckt sich im Wesentlichen quer über die Öffnung 11, über die die Bremsbelagsträger in die Bremsvorrichtung 1 eingeführt werden, insbesondere im Wesentlichen senkrecht zur Reibrichtung R. Zur Lagerung des Bügelelements 2 ist das Bügelelement 2 mit einem ersten Ende 21 innerhalb einer Ausnehmung 5 einer Seitenwand 12 der Bremsvorrichtung 1, insbesondere einer Seitenwand 12 des Sattelgehäuses, angeordnet und mit einem zweiten Ende 22 in einem Hakenelement 6 angeordnet, so dass das Bügelelement 2 in einer durch die Rückstellkraft vorgegebene Richtung bzw. entlang einer Einführungsrichtung an seinem ersten Ende 21 mit der Ausnehmung 5 und mit seinem zweiten Ende 22 mit dem Hakenelement 6 formschlüssig zusammenwirkt. Durch die Ausbildung einer Ausnehmung 5 mit einer Ausnehmungsbreite Ab einerseits und eines Hakenelements 6 andererseits lässt sich das Bügelelement 2 bei eine Montage zunächst in die Ausnehmung 5 einführen und anschließend in das Hakenelement 6 bzw. unterhalb des Hakenelements 6 einschieben. Vorzugsweise ist das Hakenelement 6 derart dimensioniert, dass das Verhältnis der in Reibrichtung R bemessenen Breite Hb des Hakenelements 6 zur in Reibrichtung R bemessenen Breite Bb des Bügelelements 2 einen Wert zwischen 1.1 und 1.9, bevorzugt zwischen 1.2 und 1.7 und besonders bevorzugt von 1.5 annimmt. Dadurch wird nicht nur sichergestellt, dass das Bügelelement 2 über die gesamte Breite am Hakenelement anliegt, sondern das Hakenelement 2 bildet in vorteilhafter Weise eine Führungsschiene aus, entlang der das Bügelelement mit seinem zweiten Ende 22 bei der Montage führbar ist.
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Zur Fixierung des Bügelelements 2 ist es weiterhin vorgesehen, dass die Federelemente 3 bügelelementseitig ein Einrastelement 4 aufweisen. Insbesondere sind die Einrastelemente derart ausgestaltet, dass einem Verschieben des Bügelelements 2 in einer parallel zur Reibrichtung R verlaufenden Richtung entgegengewirkt wird. Mit anderen Worten: die Einrastelemente 4 an den Federelementen wirken in vorteilhafter Weise derart mit dem Bügelelement 2 zusammen, dass keine zusätzliche Befestigung des Bügelelements 2 an der Bremsvorrichtung 1, insbesondere an einem Gehäuse der Bremsvorrichtung 1, erforderlich ist. Bevorzugt sind die Einrastelemente 4 derart ausgestaltet, dass sie in einer parallel zur Reibrichtung R und in einer der Reibrichtung R entgegengesetzten Richtung formschlüssig mit dem Bügelelement 2, insbesondere mit gegenüberliegenden Seitenflächen des Bügelelements 2 zusammenwirken. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst jedes Federelement jeweils ein rampenförmiges Einrastelement 4, die derart an den Federelementen angeordnet sind, dass die Einrastelemente 4 in einer senkrecht zur Reibrichtung R und senkrecht zur Einführungsrichtung E verlaufenden Projektionsrichtung gesehen, einen topfförmigen Konturverlauf aufweisen, wie es in dem in 1 eingefügten Ausschnitt (unten rechts) illustriert ist. Dabei weist der topfförmige Konturverlauf eine Topftiefe Tt auf, die größer ist als die Dicke des Bügelelements SD. Innerhalb des topfförmigen Konturverlaufs ist das Bügelelement 2 angeordnet. Zur Ausbildung des topfförmigen Konturverlaufs sind die Einrastelemente 4 derart an dem Federelement angeordnet, dass im montierten Zustand jeweils eine Rampe in Reibrichtung R gesehen vor und eine Rampe in Reibrichtung gesehen hinter dem Bügelelement 2 angeordnet ist. Dabei sind die beiden Rampen jeweils an verschiedenen Federelementen angeordnet. Ferner weisen die Rampen Rampenschrägen auf, über die das Bügelelement bei der Montage schiebbar sind. Hierbei ist es insbesondere vorgesehen, dass im montierten Zustand die Rampenschrägen der Federelemente einander abgewandt sind.
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In 2 ist die Vorrichtung aus 1 in einer Schnittansicht (oben) und einer Draufsicht (unten), insbesondere in einer auf die Öffnung 11 gerichteten Draufsicht, dargestellt. Insbesondere ist es vorgesehen, dass die Federelemente, insbesondere die Einrastelemente 4 in Bezug auf ihre Position, derart ausgestaltetet sind, dass der topfförmiger Konturverlauf fluchtend zur einem Aufnahmebereich der Ausnehmung 5 in dem Gehäuse bzw. der Seitenwand 12 der Bremsvorrichtung 1 und/oder fluchtend zum Aufnahmebereich des Hakenelements 6 an der Bremsvorrichtung 6 angeordnet ist. Dadurch lässt sich in vorteilhafter Weise einem Versatz des Bügelelements 2 in einer parallel zur Reibrichtung R verlaufenden Richtung entgegenwirken, ohne dass es zusätzlicher Befestigungsmittel bzw. Sicherungsmittel bedarf. Insbesondere sind die Federelemente baugleich ausgestaltet und im montierten Zustand bezogen auf die Reibrichtung R entgegengesetzt ausgerichtet.
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In 3 ist jeweils eine Ausführungsvariante für das Federelement (oben) und für das Hackenelement 6 (unten) in einer Schnittansicht dargestellt. Beide Ausführungsvarianten lassen sich in der Vorrichtung aus 1 jeweils einzeln oder gemeinsam realisieren. Insbesondere ist es vorgesehen, dass das Federelement als Einrastelement 4 zur Ausbildung des topfförmigen Konturverlaufs eine Vertiefung aufweist. Im Gegensatz zu dem Positionierelement aus 1 realisiert das Federelement hier alleine den topfförmigen Konturverlauf. Im Fall des Hackenelements 6 ist eine zusätzliche Hinterschneidung 8 vorgesehen, mit der das zweite Ende 22 des Bügelelements 2 an der Bremsvorrichtung 1 eingerastet werden kann. Dadurch lässt sich das Bügelelement 2 auf einfache Weise gegen einen Versatz in Reibrichtung R zusätzlich schützen.
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In 4 ist die Vorrichtung zum Fixieren einer Bremsbacke gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dargestellt. Insbesondere ist es vorgesehen, dass das Bügelelement 2 als Federelement ausgestaltet ist, während die zwischen dem Bügelelement 2 und dem Bremsbelagsträger angeordneten Positionierelemente starr, d. h. nicht elastisch deformierbar, ausgebildet sind, so dass die auf die Positionierelemente 3 wirkende Rückstellkraft von dem Bügelelement 2 ausgeht. Hierzu ist das Bügelelement 2 im Kontaktbereich, in dem das Bügelelement 2 die Positionierelemente 3 kontaktiert, geschwungen ausgebildet.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Bremsbacke
- 2
- Bügelelement
- 3
- Positionierelement
- 4
- Einrastelemente
- 5
- Ausnehmung
- 6
- Hakenelement
- 8
- Hinterschneidung
- 11
- Öffnung
- 12
- Seitenwand
- 21
- erste Ende
- 22
- zweites Ende
- E
- Einführrichtung
- R
- Reibrichtung
- P
- Projektionsrichtung
- Bb
- Breite des Bügelelements
- Hb
- Breite des Hakenelements
- SD
- Dicke des Bügelelements
- Tt
- Topftiefe
- Tb
- Topfbreite
- Ab
- Ausnehmungsbreite