DE102017010346A1

DE102017010346A1 - Abgesaugter Sammelbehälter für schadstoffhaltiges Material

Info

Publication number: DE102017010346A1
Application number: DE102017010346.1A
Authority: DE
Inventors: Anmelder Gleich
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 2017-11-03
Filing date: 2017-11-03
Publication date: 2019-05-09
Anticipated expiration: 2037-11-04
Also published as: DE102017010346B4

Abstract

Die Erfindung betrifft einen Sammelbehälter für schadstoffhaltige Materialien in haushaltsüblicher Größe, der einerseits über ein extern anschließbares Abluftsystem daraus austretende gefährliche Gase oder Dämpfe kontinuierlich absaugt und entsorgt, andererseits im Falle der Entzündung oder des Brandes des Sammelgutes die Luftzufuhr unterbricht und den Brand somit erstickt. Weiterhin verfügt dieser Behälter in seiner vollen Ausbildung über eine Wasser-Beträufelungs-Funktion zur Verhinderung des Austrocknens des Sammelgutes ebenso wie über Branddetektions-Sensorik und Alarmierungsfunktionen.

Description

Oberbegriff
Die Erfindung richtet sich auf eine Vorrichtung zur optimalen Handhabe von gefährlichen Stoffen unter Brand-, Arbeits- und Umweltschutzgesichtspunkten.
Allgemeine Einleitung
Der vorgestellte Behälter dient dem gefahrlosen Sammeln und temporären Lagern von Materialien in kleinen Volumeneinheiten eines handelsüblichen Abfalleimers, die Schadstoffe enthalten, die einerseits gefährliche Dämpfe entwickeln, andererseits brennbar sind (z.B. unter Austrocknung selbstentzündlich werden).
Stand der Technik
Der bekannte Stand der Technik umfasst Sicherheitsbehälter für brennbare Materialien, die aus feuerfestem Material bestehen und Feuer unter Luftabschluss verlöschen lassen, die aber über keine Absaugung gefährlicher Dämpfe verfügen.
Weiterhin sind Behälter mit Absaugungen bekannt, die aber keinen Schutz vor einer Brandentwicklung bieten. So wird in DE202010000185U1 eine interne Zirkulation und Filtration der entstehenden Dämpfe zur Minderung der Geruchsbildung eingesetzt. US2016348007A1 beschreibt ein komplexes System, das Müll verkohlt und entstehende Abgase abführt.
Brandschutzabsperr-Elemente (z.B. EP1095672A1 ) sind bekannter Stand der Technik im Gebäude-Brandschutz (Be- und Entlüftungsanlagen) und in Gefahrstoff-Lagerschränken, jedoch nicht in kleinvolumigen Sammelbehältern.
Dort verwendete Schmelzlote als Auslöseelement sind auch zum Verschließen von Müllcontainer-Einfüllöffnungen im Brandfall nutzbar (s. EP0343753A2 ).
Desweiteren ist das Ablagern von Materialien im Wassersumpf oder mit der Option zur gezielten Befeuchtung zum Schutz vor Austrocknung bekannt (s. DE20203969U1 ).
Es sind vielfältige Konstruktionen bekannt, die einen entstandenen oder entstehenden Brand in einem Mülleimer durch den Einsatz brandlöschender Substanzen (z.B. Wasser oder spezielle Gase) löschen sollen (s. z.B. EP0863091A1 , DE3902600A1 , DE3027861A1 , DE2717497A1 ).
Ebenso ist die Raumluftüberwachung mittels Brandmeldern/Rauchgassensoren und lokaler optisch-/ akustischer Alarmierung und Vernetzungsoption im Einsatz.
Die Nutzung einer Raumtemperatur-Messung zur Branddetektion ist ebenfalls dem bekannten Stand der Technik zuzuordnen.
Nach dem bekannten Stand der Technik gibt es keinen kleinvolumigen brandlastminimierten Sammelbehälter, der über eine Absaugvorrichtung verfügt, die im Brandfall die Luftzufuhr unterbricht und luftdicht abschließt. Ebenso ist eine kontinuierliche Befeuchtung des Sammelinhaltes (und somit die Verhinderung der Austrocknung / Selbstentzündung) sowie die Ausstattung eines solchen Sammelbehälters mit einer Brandmeldevorrichtung nicht bekannt.
Aufgabe der Erfindung
Die Erfindung löst die Nachteile des bekannten Standes der Technik durch die neuartige Kombination vorhandener Komponenten, die für sich betrachtet dem Stand der Technik entsprechen.
Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe
Dazu werden vorhandene Komponenten in Form eines brandlastminimierten Aussen- und Innenbehältnisses (z.B. aus Edelsstahlblech) mit Luftsauerstoff-abschließendem Deckel, eines Abluftanschlusses mit integriertem, (beispielsweise innenliegendem) Brandschutz-Absperrelement, einer kontrollierten Luftzufuhr mit Rückschlag-Element (z.B. eine Edelstahl-Rückschlagklappe), einer Befeuchtungseinrichtung sowie entsprechender Sensorik zur Branddetektion und Alarmierung zu einem nach Brandschutzgesichtspunkten optimierten neuen Sammelbehälter geformt.
Vorteil der Erfindung
Ein solcher abgesaugter Sammelbehäter für schadstoffhaltiges Material ermöglicht zumindest in einigen Realisierungen folgende Vorteile:

a) dem automatischen Verlöschen von Entstehungsbränden im Behälter,
b) der Verhinderung von Selbstentzündungsprozessen,
c) der Alarmierung bei Entstehungsbränden dort,
d) der Möglichkeit, flexible Abluftschläuche aus Kunststoff verwenden zu können.

Die Vorteile sind hierauf aber nicht beschränkt.
Beschreibung der Weiterbildungen/Ausbildungen der Erfindung
Die in der Beschreibung aufgeführten Referenz-Nummern beziehen sich auf die 1.
Eine erste Ausführungsform der Erfindung beinhaltet einen Außenbehälter (1a) aus nicht brennbarem Material (beispielsweise Edelstahl) von z.B. 50l Fassungsvolumen, der von einem beweglichen, beispielsweise klappbaren, Deckel (1b) dicht verschlossen wird. Dieser Behälter wird über einen nach innen verlängerten und dort mit einem Brandschutzelement versehenen Stutzen (3) an eine externe Abluftanlage angeschlossen. Frischluft wird über eine Rückschlagklappe (4) aus der Umgebung zugeführt, die sich automatisch brandsicher verschließt, sobald im Brandfall das Brandschutzelement die Abluftverbindung unterbricht.
Dies bietet die Möglichkeit, einerseits schädliche Dämpfe aus dem Sammelgut über eine angeschlossene Abgasanlage zu entfernen und andererseits Brände in der Entstehung durch Ersticken zu verlöschen.
Zur weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird ein entnehmbarer Inneneimer (2) von z.B. 20 I Fassungsvermögen, ebenfalls aus nicht brennbarem Material gefertigt, hinzugefügt, der die Funktion der oben beschriebenen Elemente nicht beeinträchtigt und einen ausreichenden umlaufenden Luftspalt zur Außenwandung und dem Deckel belässt, damit die Absaugung der Dämpfe aus den im Inneneimer gesammelten Stoffen gewährleistet ist.
Diese Ausgestaltung bietet den Vorteil der leichten Entsorgung des Sammelgutes sowie des Schutzes des Brandschutzelementes und der Vorrichtung zur Luftzufuhr (z.B. einer Rückschlagklappe) vor Verstopfung oder Verblockung durch das Sammelgut.
Eine weiterführende Ausgestaltung der Erfindung besteht in der Hinzufügung einer Vorrichtung zum kontinuierlichen beträufeln mit Wasser, um eine Austrocknung des Sammelgutes zu verhindern. Diese besteht aus einem über den Innenbehälter-Rand schwenkbaren Kapillarrohr (6) über das mittels einer einstellbaren Dosiervorrichtung (5) von außen kontinuierlich in kleinen Mengen Wasser auf das Sammelgut getropft wird.
Der Vorteil dieser Ausgestaltung besteht in der Verhinderung von Selbstentzündungsprozessen von Materialien, die bei Austrocknung dazu neigen.
Bevorzugt wird eine Ausgestaltungsvariante, die auf der Innenseite des Deckels (1b) branddetektierende Sensorik (thermisch und rauchgasuntersuchend) (7) sowie lokale (optisch / akustisch) und vernetzte Alarmierungsoptionen an der Außenseite des Behälters (8) vorsieht.
Damit können Entstehungsbrände lokalisiert und effektiv bekämpft werden sowie ggfs. notwendige Evakuierungsmaßnahmen eingeleitet werden.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

DE 202010000185 U1 [0004]
US 2016348007 A1 [0004]
EP 1095672 A1 [0005]
EP 0343753 A2 [0006]
DE 20203969 U1 [0007]
EP 0863091 A1 [0008]
DE 3902600 A1 [0008]
DE 3027861 A1 [0008]
DE 2717497 A1 [0008]

Claims

Behälter zum Sammeln und temporären Lagern von gefährlichen Stoffen, gekennzeichnet durch: - das Fassungsvolumen eines handelsüblichen mobilen Mülleimers (z.B. 50 l), - hergestellt unter Verwendung nicht brennbarer Materialien, z.B. Edelstahlblech, - das Vorhandenseins eines selbsttätig luftdicht schließenden Deckels aus ebendiesen Materialien, - die Anschlussmöglichkeit an ein externes Abluftsystem mit einem integrierten Brandschutzelement, - eine Zufuhr von Umgebungsluft, die sich bei der Unterbrechung des Abluftstromes automatisch brandsicher verschließt (z.B. durch eine Rückschlagklappe aus nicht brennbarem Material).
Sammelbehälter nach Anspruch 1, der gekennzeichnet ist durch: - einen hinzugefügten entnehmbaren Inneneimer, der die Funktion der in Anspruch 1 beschriebenen Elemente nicht beeinträchtigt und einen ausreichenden umlaufenden Luftspalt zur Außenwandung und dem Deckel belässt, damit die Absaugung der Dämpfe aus den im Inneneimer gesammelten Stoffen gewährleistet ist.
Sammelbehälter nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet durch: - die Ergänzung einer Vorrichtung zur kontinuierlichen Beträufelung mit Wasser, um eine Austrocknung des Sammelgutes zu verhindern.
Sammelbehälter nach Anspruch 1, 2 und 3, gekennzeichnet durch: - Additive branddetektierende Sensorik (thermisch und rauchgasuntersuchend) im Inneren des Behälters sowie lokale (optisch / akustisch) und vernetzte Alarmierungsfunktionen.