DE102017009303A1 - Verfahren und Messanordnung zur spektral aufgelösten Messung der Impedanz von Stromversorgungsnetzen - Google Patents

Verfahren und Messanordnung zur spektral aufgelösten Messung der Impedanz von Stromversorgungsnetzen Download PDF

Info

Publication number
DE102017009303A1
DE102017009303A1 DE102017009303.2A DE102017009303A DE102017009303A1 DE 102017009303 A1 DE102017009303 A1 DE 102017009303A1 DE 102017009303 A DE102017009303 A DE 102017009303A DE 102017009303 A1 DE102017009303 A1 DE 102017009303A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
test
impedance
current
measuring
network
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE102017009303.2A
Other languages
English (en)
Inventor
Josef Gödde
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Haag - Elektronische Messgerate GmbH
HAAG ELEKTRONISCHE MESSGERAETE GmbH
Original Assignee
Haag - Elektronische Messgerate GmbH
HAAG ELEKTRONISCHE MESSGERAETE GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Haag - Elektronische Messgerate GmbH, HAAG ELEKTRONISCHE MESSGERAETE GmbH filed Critical Haag - Elektronische Messgerate GmbH
Publication of DE102017009303A1 publication Critical patent/DE102017009303A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Images

Classifications

    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01RMEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
    • G01R19/00Arrangements for measuring currents or voltages or for indicating presence or sign thereof
    • G01R19/25Arrangements for measuring currents or voltages or for indicating presence or sign thereof using digital measurement techniques
    • G01R19/2513Arrangements for monitoring electric power systems, e.g. power lines or loads; Logging
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01RMEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
    • G01R27/00Arrangements for measuring resistance, reactance, impedance, or electric characteristics derived therefrom
    • G01R27/02Measuring real or complex resistance, reactance, impedance, or other two-pole characteristics derived therefrom, e.g. time constant
    • G01R27/16Measuring impedance of element or network through which a current is passing from another source, e.g. cable, power line
    • GPHYSICS
    • G01MEASURING; TESTING
    • G01RMEASURING ELECTRIC VARIABLES; MEASURING MAGNETIC VARIABLES
    • G01R23/00Arrangements for measuring frequencies; Arrangements for analysing frequency spectra
    • G01R23/16Spectrum analysis; Fourier analysis
    • G01R23/18Spectrum analysis; Fourier analysis with provision for recording frequency spectrum

Landscapes

  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Power Engineering (AREA)
  • Measurement Of Resistance Or Impedance (AREA)

Abstract

Zur Messung der Impedanz des Stromversorgungsnetzes werden Testströme (IT) erzeugt und dem elektrischen Netz zugeschaltet, indem erfindungsgemäß während beider Halbwellen aktiver Netzperioden zu vorgegebenen Halbwellenphasenwinkeln (φ^) mit Hilfe von elektronischen Schaltern, wie Opto-Triacs (ST1, ST2) (1, 2) oder äquivalent funktionierenden Thyristorschaltungen oder Halbleiter-Leistungsschaltern, R-Testlasten (RT1) oder RC-Testlasten (RT2, CT2) mit Zeitkonstanten (τ) von 100 μs erzeugt werden, was in den zu messenden Impedanzen (Z v, Z n, Z 1 ... Z x, Z v,N↔PE, Z n,N↔PE) Stromänderungen und Spannungsänderungen mit breitbandigen Flanken erzeugt, die als Differenz der Strom- und Spannungsverläufe von aktiven Netzperioden und von Referenzperioden ohne Testlast-Zuschaltung gemessen werden, wobei die komplexe Division der Spektren der Spannungsänderungsverläufe durch die Spektren der Stromänderungsverläufe die gesuchten Impedanzspektren ergibt. Die erfindungsgemäße Messanordnung weist auf: Einen ersten Opto-Triac (ST1) (1), der mit einem Ohmschen R-Testlastwiderstand (R1) (3) verbunden ist und einen zweiten Opto-Triac (ST2) (2), der mit einem RC-Testlastwiderstand (4) verbunden ist, welcher aus einer Serienschaltung aus einem Ohmschen Widerstand (RT2) (5) und einem Kondensator (CT2) (6) besteht. Eine Steuereinheit (7) öffnet die beiden Opto-Triacs (ST1, ST2) (1, 2) zu vorgegebenen Halbwellenphasenwinkeln (φ^) und erzeugt auf diese Weise Testströme (IT) mit mehreren einander überlagerten Frequenzen. Ein Transientenrekorder zur Messung der Testströme (↗IT) (8) und mindestens ein Transientenrekorder (↗Iv) zur Messung der Ströme in den zu messenden Impedanzen (Z v, Z n, Z 1 ... Z x, Z v,N↔PE, Z n,N↔PE) sind mit den Opto-Triacs (ST1, ST2) (1, 2) verbunden und ein weiterer Transientenrekorder zur Messung der Messpunktspannung (↗UT) (9) ist zwischen den Polen eines Messpunktes angeordnet.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Messanordnung zur spektral aufgelösten Messung der Impedanz in Stromversorgungsnetzen zur Beurteilung des Netzzustands, nachfolgend als Diagnostische Impedanzmessung bezeichnet, wobei Testströme benutzt werden, die gleichzeitig mehrere einander überlagerte Frequenzen enthalten.
  • Messungen der Impedanz des Stromversorgungsnetzes erfolgen alltäglich und dienen verschiedenen Zwecken. Wechselrichter in dezentralen Energieerzeugungsanlagen vollführen eine kontinuierliche und schnelle Impedanzmessung des Netzes, um im Falle ungewollter Verinselung die Einspeisung aus Sicherheitsgründen sofort zu beenden, siehe DE 19504271C1 , DE 19522496C1 , DE 19820965A1 , DE 19910288A1 , DE 10 2011 054 002 B4 . Ladeeinheiten von Elektroautos messen vor jedem Ladevorgang die Netzimpedanz, um Überlastungen des speisenden Netzes und/oder der Zuleitung zu vermeiden. In beiden Fällen reichen Impedanzmessungen bei oder nahe der Nennfrequenz des Netzes, wie auch in DE 10 2014 216 020 A1 beschrieben.
  • Die Impedanz ist eine bestimmte, frequenzabhängige Messgröße. Messungen der Impedanz über einen bestimmten Frequenzbereich liefern als Ergebnis das Impedanzspektrum Z ω dieses Frequenzbereichs. Das Impedanzspektrum des Stromversorgungsnetzes hängt von vielen Details des konkreten Netzes auf der speisenden und auf der Verbraucherseite in Bezug auf einen gegebenen Netzpunkt ab. Schon das Anschließen eines nicht eingeschalteten Verbrauchers kann die Netzimpedanz aufgrund seiner Entstörkondensatoren beeinflussen. Das Stromversorgungsnetz mit seiner Nennfrequenz von 50 Hz in Europa transportiert elektrische Energie gewollt wie ungewollt auch bei weit höheren Frequenzen.
  • Trägerfrequenzanlagen speisen gezielt Signale zur Informationsübertragung ein, z. B. Rundsteuersignale bis 2 kHz, bis 9% der Nennspannung, einige KW, Babyfone ~100 kHz, wenige W und Powerline Communication 2 MHz bis 70 MHz, wenige W.
  • Eine primär unbeabsichtigte, aber kaum vermeidbare Einspeisung höherer Frequenzen ins Netz erfolgt durch viele Betriebsmittel, sowohl durch Verbraucher als auch durch Generatoren. Einfache Gleichrichterschaltungen und Phasenanschnittsteuerungen erzeugen Oberschwingungsströme bei Vielfachen der Netzfrequenz bis ~5 kHz, getaktete Stromrichter erzeugen Ströme bei ihrer Taktfrequenz und deren Vielfachen bis ~1 MHz.
  • Höherfrequente Elektroenergie kann in Stromversorgungsnetzen zu Fehlfunktionen führen. Kapazitäts- und Induktivitätsbelag von Netzleitungen sowie Betriebsmittel mit kapazitiver oder induktiver Charakteristik können in Stromversorgungsnetzen zu Resonanzen führen, deren Resonanzfrequenz und -güte mit dem Betriebszustand des Netzes stark variieren.
  • Resonanzen können eine vorgesehene Informationsübertragung über das Netz durch Kurzschließen oder Blockieren der Trägerfrequenzsignale stören. Wenn die jeweiligen Resonanzfrequenzen angeregt werden, kommt es in Serienresonanzen zu überhöhter Spannungsbelastung, in Parallelresonanzen zu überhöhter Strombelastung von Betriebsmitteln. Steht genügend Anregungsenergie bei einer Resonanzfrequenz mit geringer Dämpfung zur Verfügung, kann es zum Ansprechen von Sicherungen sowie zur Überlastung und sogar zur Zerstörung von Betriebsmitteln kommen.
  • Solch widrige Umstände treten in realen Netzen oft nur vorübergehend und zu unvorhersagbaren Zeitpunkten auf. Sie entziehen sich weitgehend einer rechnerischen Vorhersage, sind aber mit diagnostischen Impedanzmessungen analysierbar. Diagnostische Impedanzmessungen im Stromversorgungsnetz erfassen das Impedanzspektrum an einem gegebenen Netzanschlusspunkt und damit die Güte und Resonanzfrequenz von Resonanzstellen.
  • Zahlreiche Typen von Betriebsmitteln arbeiten mit kondensatorgepufferten Zwischenstromkreisen, die nur während der Spannungsmaxima der Halbwellen über Gleichrichter nachgeladen werden. Während des Nachladens sind die Gleichrichterdioden durchgeschaltet, zu den anderen Zeiten der Halbwelle sperren sie. Während des geschlossenen Zustands der Dioden sind die Pufferkondensatoren vom Netz isoliert und haben folglich keinen Einfluss auf dessen Impedanz. Bei offenen Dioden sind die Pufferkondensatoren mit dem Netz verbunden und beeinflussen die Netzimpedanz. Bei Frequenzen deutlich oberhalb der Nennfrequenz, mit Periodendauern deutlich unterhalb der Nenn-Periodendauer des Netzes, ist daher zu erwarten, dass die Impedanz periodisch in Abhängigkeit vom Phasenwinkel der Netzspannung fluktuiert und dass dabei vorübergehend schädliche Resonanzen entstehen, die mit bisheriger Messtechnik nicht messbar sind.
  • Das Prinzip von Impedanzmessungen in Stromversorgungsnetzen lässt sich wie folgt zusammenfassen: Jede Form der Messung einer elektrischen Impedanz Z beruht darauf, dass die in einem Prüfling von einem bekannten Teststrom hervorgerufene Spannungsänderung gemessen wird oder umgekehrt, dass die von einer bekannten Spannungsänderung hervorgerufene Stromänderung gemessen wird. Bei diagnostischen Impedanzmessungen an einem willkürlichen Messpunkt im Stromversorgungsnetz kann zwischen den Impedanzen beiderseits des Messpunktes, nämlich der Impedanz des vorgelagerten Netzzweigs Z v und der Impedanz des nachgelagerten, lastseitigen Netzzweiges Z n unterschieden werden. In 3-phasigen Netzen erfolgt die Messung der zusammengehörigen vorgelagerten Impedanzen Z vLx und nachgelagerten Impedanzen Z nLx durch technisch prinzipiell gleiche Vorrichtungen. Deswegen werden im Folgenden nur einphasige Impedanzmessungen betrachtet.
  • Um Impedanzspektren zu messen, müssen Testströme mit allen interessierenden Frequenzen appliziert und die Spannungsänderungen bei diesen Frequenzen analysiert werden. Eine Übersicht und Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile der gängigsten Verfahren dazu findet sich bei
    • SANCHEZ, B. [et al.]: Basics of broadband impedance spectroscopy measurements using periodic excitations. In: Measurement Science and Technology, 23 (2012), S. 1–14 und
    • NAHVI, Manoochehr [et al.]: Electrical Impedance Spectroscopy Sensing for Industrial Processes. In: IEEE Sensors Journal, Vol. 9, Nr. 12, Dezember 2009. S. 1808–1816.
  • Breitbandige diagnostische Impedanzmessungen in Stromversorgungsnetzen unterliegen darüber hinaus dem Zwang, selbst möglichst geringe Netzrückwirkungen zu erzeugen. Sie müssen ferner im normalen Betrieb des Netzes durchgeführt werden, da die untersuchten Phänomene, wie Resonanzen, essentiell vom Betriebszustand des Netzes abhängen.
  • Um das Impedanzspektrum eines Stromversorgungsnetzes zu messen, kann man die Testströme der verschiedenen Frequenzen nacheinander einspeisen. Im Extremfall erfolgt dies mittels eines sinusförmigen Teststroms, der zu jedem Zeitpunkt nur eine Frequenz enthält, die langsam und kontinuierlich gewobbelt oder in Stufen variiert wird. Dieses klassische Verfahren wird heute noch zur Impedanzmessung des Netzes bei höheren Frequenzen ab ~1 MHz angewandt. Ein Nachteil dieser Methode ist die relativ lange Messdauer oder geringe Frequenzauflösung. Bei niedrigen Frequenzen ist es zudem oft schwierig, die vom Testsignal hervorgerufenen Spannungsänderungen vom unbeeinflussten Netzspannungsverlauf zu unterscheiden.
  • Bekannt ist auch die Nutzung der Kompensationsströme Aktiver Netzfilter zur spektral auflösenden Messung der Impedanz zwischen einem Neutralleiter und den Außenleiter-Phasen, beispielsweise aus der JPH10111329 .
  • Alternativ kann man Teststromverläufe nutzen, die gleichzeitig mehrere einander überlagerte Frequenzen enthalten. Aus DE 10018745 A1 ist bekannt, wie solche Teststromverläufe als strukturiertes Rauschen appliziert werden. Ein anderes Verfahren für die Erzeugung von Teststromverläufen, die viele einander überlagerte Frequenzen enthalten, ist vom Netzimpedanzmessgerät der Anmelderin „EWS 120” bekannt. Dieses Gerät schaltet per Bipolartransistor mit isolierter Gate-Elektrode, auch IGBT genannt, eine Ohmsche Last pro Phase in pseudozufälligen Zeitabständen und mit pseudozufälliger Einschaltdauer ein und aus. Die so entstehenden Testströme IT enthalten ein breitbandiges Frequenzgemisch mit annähernd gleicher Spektraldichte, das auch als weißes Rauschen bekannt ist. Die zugehörige Spannungsänderung errechnet sich als Differenz der Spannungsverläufe während inaktiver Referenzperioden ohne Testströme IT minus der Spannungsverläufe von aktiven Perioden, während derer die Testströme IT fließen. Die Dauer der Teststromverläufe des „EWS 120” beträgt einige 100 ms, während derer die Testströme pro Phasenleiter eine mittlere Verlustleistung von mehreren 100 W erzeugen. Darüber hinaus entstehen erhebliche Netzrückwirkungen: Das Spektrum der Teststromverläufe geht signifikant über das Band des untersuchten Impedanzspektrums, welches 3 Hz bis 20 kHz beträgt, hinaus und wird vom untersuchten Stromversorgungsnetz in erheblichem Maß abgestrahlt, was zu Rundfunkstörungen führen kann. Weil die Teststromverläufe über mehrere komplette Perioden bei Nennfrequenz mitteln, sind mit diesem Netzimpedanzmessgerät Variationen der Impedanz in Abhängigkeit vom Grundfrequenzphasenwinkel nicht messbar.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Messanordnung zur spektral aufgelösten Messung der Impedanz von Stromversorgungsnetzen zur Beurteilung des Netzzustands der eingangs genannten Art so zu verbessern, dass die erwähnten Nachteile vermieden werden und dass auch solche Impedanzen, wie vorübergehend auftauchende schädliche Resonanzen, gemessen werden können. Es ist auch Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Messanordnung zur spektral aufgelösten Messung der Impedanz von Stromversorgungsnetzen zu schaffen, die insbesondere auf einfache Weise bei sicherer Funktion platzsparender aufgebaut und flexibel eingesetzt werden kann.
  • Diese Aufgabe wird durch die in den Schutzansprüchen 1 und 10 aufgeführten Merkmale gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
  • Dieses Ziel wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren dadurch erreicht, dass Testströme IT mit mehreren einander überlagerten Frequenzen dadurch erzeugt werden, dass dem elektrischen Netz während beider Halbwellen aktiver Netzperioden zu vorgegebenen Halbwellenphasenwinkeln φ^ mit Hilfe von Elektronischen Schaltern ST, wie Opto-Triacs ST1, ST2 oder äquivalent funktionierenden Thyristorschaltungen oder Halbleiter-Leistungsschaltern, R-Testlasten RT1 oder alternativ RC-Testlasten RT2, CT2 zugeschaltet werden. Dabei wird ausgenutzt, dass sich diese Elektronischen Schaltern ST, vorzugsweise Opto-Triacs ST1, ST2 wie selbsthaltende Taster verhalten, die, einmal eingeschaltet, so lange leitend bleiben, bis ein typspezifischer Haltestrom unterschritten wird. Danach sind sie nichtleitend, bis sie wieder eingeschaltet werden. Die Zuschaltung der Testlasten erzeugt in den zu messenden Impedanzen Z v, Z n, Z 1, ... Z x, Z v,N↔PE, Z n,N↔PE Stromänderungen und Spannungsänderungen mit breitbandigen Flanken, die als Differenz der Strom- und Spannungsverläufe von aktiven Netzperioden und von Referenzperioden ohne Testlast-Zuschaltung gemessen werden, wobei die komplexe Division der Spektren der Spannungsänderungsverläufe durch die Spektren der Stromänderungsverläufe die gesuchten Impedanzspektren ergibt.
  • Erfindungsgemäß weisen die mit RC-Testlasten RT2, CT2 erzeugten Strompulse und Spannungspulse Zeitkonstanten τ in der Größenordnung 100 μs auf und sind damit in der Pulsdauer um etwa den Faktor 20 kürzer als die Netzperiodendauer. Dadurch geben die erhaltenen Spektren die Impedanz Z zum Zeitpunkt des Halbwellenphasenwinkels φ^ der führenden Testpulsflanke wieder. Zwischen den Einzelmessungen werden die Halbwellenphasenwinkel φ^ automatisch variiert, wodurch man die Impedanzspektren als Funktion des Halbwellenphasenwinkels φ^ erhält.
  • Erfindungsgemäß können mittels mehrerer parallel geschalteter RC-Testlasten kürzerer Zeitkonstante τ von beispielsweise 30 μs, die im Abstand weniger Zeitkonstanten τ über separate Triacs ST, äquivalent funktionierende Thyristorschaltungen oder andere Halbleiter-Leistungsschalter zugeschaltet werden, auch als Burst bezeichnete Folgen aus mehreren Pulsen, eingesetzt werden, die einen relativ größeren Anteil höherer Frequenzen enthalten, was in den gemessenen Impedanzspektren ein besseres Signal-zu-Rauschverhältnis bei den höheren Frequenzen bewirkt. Weil dabei jedoch die spektralen Anteile der höheren Frequenzen auf mehrere Pulsflanken zurückzuführen sind, wird die Zuordnung zum Halbwellenphasenwinkel φ^ unschärfer.
  • Die erfindungsgemäße Messanordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens weist in einem ein- oder mehrphasigen Stromversorgungsnetz mindestens zwei Opto-Triacs auf, wobei der erste Opto-Triac ST1 mit einem Ohmschen Testlastwiderstand verbunden ist und der zweite Opto-Triac ST2 mit einem RC-Testlastwiderstand verbunden ist, der aus einer Serienschaltung aus einem Ohmschen Widerstand und einem Kondensator besteht und wobei eine Steuereinheit die beiden Opto-Triacs ST1, ST2 durchschaltet und auf diese Weise Testströme IT mit mehreren einander überlagerten Frequenzen zu vorgegebenen Halbwellenphasenwinkeln φ^ erzeugt. Zur Messung der Testströme IT sind
    • – ein Transientenrekorder zur Messung der Testströme ↗IT und
    • – mindestens ein Transientenrekorder zur Messung der Ströme aus dem vorgelagerten Netz zum Messpunkt ↗Iv in den zu messenden Impedanzen Z v, Z n, Z 1 ... Z x, Z v,N↔PE, Z n,N↔PE
    mit den Opto-Triacs ST1, ST2 verbunden und ein weiterer Transientenrekorder zur Messung der Messpunktspannung UT ist zwischen den Polen eines Messpunktes angeordnet.
  • Alternativ können an Stelle des zweiten Opto-Triacs ST2 eine Mehrzahl von Serienschaltungen aus jeweils einem Opto-Triac und einem RC-Testwiderstand parallel geschaltet sein und kurz hintereinander zugeschaltet werden zur Erzeugung von einem Burst von Impulsen, der einen relativ größeren Anteil höherer Frequenzen enthält.
  • Die Messbereiche der Transientenrekorder, insbesondere der Transientenrekorder zur Strommessung (↗Iv, ↗IT, ↗In, ↗I1, ↗I2, bis ↗IX) sind dynamisch oder statisch umschaltbar ausgeführt. Auf diese Weise sind die Stromänderungen zur Impedanzberechnung in allen Betriebszuständen mit einem optimalen Signal-Rausch-Verhältnis erfassbar.
  • Erfindungsgemäß können Stromänderungen mehrerer zu messender Impedanzen Zv, Zn, Z1 ... Zx verrechnet werden, um die gemeinsame Impedanz mehrerer willkürlich wählbarer Netzzweige zu bestimmen. So lassen sich beispielsweise Parallelresonanzen bestimmen, die dadurch entstehen, dass sich ein mit dem Messpunkt verbundener Netzzweig kapazitiv und ein anderer induktiv verhält, wobei die zwischen den Zweigen pendelnden Blindströme durch den Messpunkt fließen.
  • Erfindungsgemäß sind auch der Ohmsche R-Testlastwiderstand und der RC-Testlastwiderstand in ihren Werten statisch oder dynamisch verstellbar ausgeführt, damit für jeden Betriebszustand und jede Impedanz Z des jeweils untersuchten Netzknotens bei einer optimalen Spannungsänderung ΔUT für ein maximales Signal-Rausch-Verhältnis bei minimaler Verlustleistung und Netzrückwirkung eingestellt werden kann.
  • Erfindungsgemäß können an Stelle der beiden Opto-Triacs ST1, ST2 äquivalent funktionierende Thyristorschaltungen oder äquivalent funktionierende Halbleiter-Leistungsschalter zum Einsatz kommen.
  • Die Erfindung wird im Folgenden noch anhand der in den Zeichnungen auszugsweise und teilweise schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.
  • 1 zeigt dabei das Prinzipschaltbild eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen Messanordnung zur Diagnostischen Impedanzmessung in einem einphasigen Stromversorgungsnetz. Die elektronischen Schalter, hier Opto-Triacs ST1, ST2 oder damit äquivalent funktionierende Thyristorschaltungen oder äquivalent funktionierende Halbleiter-Leistungsschalter sind zum besseren Verständnis hier und in den folgenden Abbildungen vereinfacht als Symbole für Schalter dargestellt.
  • 2 verdeutlicht den zeitlichen Zusammenhang der Rohdaten von Messpunktspannung UT, dargestellt im oberen Bereich, Testströmen IT durch RC-Testlast, dargestellt im mittleren Bereich und Strömen in dem nachgelagerten, lastseitigen Netzzweig In, dargestellt im unteren Bereich, wobei der nachgelagerte lastseitige Netzzweig In aus einem Verbraucher, hier einer Parallelschaltung einer 60-W Glühlampe und einem Computer-Netzteil besteht.
  • 3 zeigt gemittelte Verläufe von Messpunktspannung UT, Teststrom IT durch RC-Testlast und Strom in dem nachgelagerten, lastseitigen Netzzweig In aus den Rohdaten der aktiven Perioden eines Durchlaufs.
  • 4 weist zum Vergleich miteinander zwei bildliche Darstellungen auf und zeigt links zeitlich gestreckte Verläufe von UT, IT und In wie in 3 und rechts durch Subtraktion der Signale von Referenzperioden daraus berechnete Verläufe von Spannungsänderungen ΔUT und Stromänderungen ΔIn im nachgelagerten, lastseitigen Netzzweig In, sowie die per Logistik-Funktion realisierten Übergänge zu den geglätteten Signalbereichen außerhalb der Testpuls-Zeit.
  • 5 zeigt das Prinzipschaltbild eines weiteren Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Messanordnung zur Diagnostischen Impedanzmessung in einem Netzknoten mit X Abzweigen in einer einphasigen Darstellung.
  • 6 zeigt das Prinzipschaltbild eines dritten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Messanordnung zur Messung der Impedanzen Z zwischen Neutralleiter N und geerdetem Schutzleiter vor dem Anschlusspunkt Z v,N↔PE und hinter dem Anschlusspunkt Z n,N↔PE.
  • 7 weist zwei bildliche Darstellungen zum Vergleich miteinander auf und zeigt in beiden bildlichen Darstellungen Impedanzbeträge als Funktion von Frequenzen 600 Hz bis 32 kHz und von Halbwellenphasenwinkeln φ^ 30° bis 150°, mit
    • – Impedanzbeträgen im Bereich 1 Ω bis 15 Ω in der linken bildlichen Darstellung des vorgelagerten Netzzweigeses Z v und
    • – Impedanzbeträgen im Bereich 10 Ω bis 750 Ω in der rechten bildlichen Darstellung des nachgelagerten, lastseitigen Netzzweiges Z n.
  • 8 weist zwei bildliche Darstellungen zum Vergleich miteinander auf und zeigt in beiden bildliche Darstellungen von Impedanzbeträgen als Funktion der Frequenzen 600 Hz bis 32 kHz analog 7, jedoch bei Halbwellenphasenwinkeln von φ^ = 47°, 93° und 141°,
    • – links, Impedanz im vorgelagerten Netzzweig Z v und
    • – rechts, Impedanz im nachgelagerten, lastseitigen Netzzweig Z n.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Messanordnung zur Impedanzmessung nach den 1 bis 8 arbeiten mit Testströmen IT, die zahlreiche Frequenzen gleichzeitig enthalten. Zur Erzeugung der Testströme IT werden dem elektrischen Netz an einem Messpunkt der Messanordnung nach 1 über eine Steuereinheit 7, welche geeignete, bis zur Unterschreitung ihres Haltestromes selbst offenhaltende elektronische Schalter 1, 2 einschaltet, alternativ R- bzw. RC-Testlasten hinzugefügt. In diesem Ausführungsbeispiel kommen als elektronische Schalter 1, 2 Opto-Triacs ST1, ST2 zum Einsatz. Es wird entweder mittels eines ersten Opto-Triacs ST1 1, der mit einem Ohmschen R-Testlastwiderstand 3 verbunden ist, eine Ohmsche R-Testlast RT1 zugeschaltet oder mittels eines zweiten Opto-Triacs ST2 2, der mit einem RC-Testlastwiderstand 4 verbunden ist, eine RC-Testlast RT2, CT2 zugeschaltet, wobei der RC-Testlastwiderstand 4 aus einer Serienschaltung aus einem Ohmschen Widerstand 5 und einem Kondensator 6 besteht. Die Zuschaltung erfolgt während beider Halbwellen einer aktiven Netzperiode bei dem gleichen Halbwellenphasenwinkel φ^, wobei der Halbwellenphasenwinkel φ^ der auf den jeweiligen Spannungs-Halbwellenbeginn bezogene Phasenwinkel ist.
  • Anstelle der beiden Opto-Triacs ST1 1 und ST2 2 können erfindungsgemäß auch äquivalent funktionierende Thyristorschaltungen ST1, ST2 oder Halbleiter-Leistungsschalter ST1, ST2 zum Einsatz kommen.
  • Die beiden Opto-Triacs 1, 2 sind mit einem Transientenrekorder zur Messung der Testströme ↗IT 8 verbunden. Der Teststrom IT verändert die Messpunktspannung UT um den Betrag ΔUT, was wiederum den Strom aus dem vorgelagerten Netzzweig Iv und den Strom in dem nachgelagerten Netzzweig In um die Beträge ΔIv und ΔIn verändert. Die Messpunktspannung UT, der Strom aus dem vorgelagerten Netzzweig Iv und der Strom in den nachgelagerten Netzzweig In werden als Zeitverläufe gemessen. Die Abtastfrequenz muss nach dem Nyquist-Shannon-Abtasttheorem mindestens zweimal so hoch sein wie die höchste in den zu messenden Impedanzspektren vorkommende Frequenz. Dazu dienen folgende synchron aufzeichnende Transientenrekorder: Transientenrekorder 9 zur Messung der Spannung im Messpunkt ↗UT, Transientenrekorder 10 zur Messung des Stroms aus dem vorgelagerten Netz zum Messpunkt ↗Iv, Transientenrekorder 11 zur Messung des Stroms in dem nachgelagerten, lastseitigen Netzzweig ↗In und Transientenrekorder 8 zur Messung des Teststroms durch die R-Testlast RT1 oder durch die RC-Testlast ↗IT. Einer der beiden Transientenrekorder ↗Iv, ↗In 10, 11 kann entfallen, da wegen Iv + In + IT = 0 entweder Iv oder In jeweils als Iv = –(IT + In) bzw. In = –(IT + Iv) aus den Transienten der jeweils anderen zwei Transientenrekorder zu berechnen ist. Der Transientenrekorder 8 zur Messung des Teststroms durch die R-Testlast RT1 oder durch die RC-Testlast ↗IT kann den Verlauf des Teststroms IT direkt messen. Der Teststrom IT sollte direkt gemessen werden, weil damit der Zeitpunkt der Teststrom-Einsätze direkt und genau zu erfassen ist. Die von den Testströmen IT verursachten transienten Verläufe der Spannungs- und Stromänderungen ΔUT, ΔIv und ΔIn erhält man durch Subtraktion der Transienten während inaktiver Referenznetzperioden ohne Teststrom-Fluss von den Spannungs- und Stromtransienten aktiver Netzperioden, während derer der Teststrom IT geflossen ist. Die Referenznetzperioden sollten zeitlich möglichst nahe bei den aktiven Netzperioden liegen, damit zwischen aktiven und Referenz-Netzperioden im Netz möglichst wenige Laständerungen passieren. Solche Laständerungen gehen als Verfälschung in die Berechnung von ΔUT, ΔIv und ΔIn ein.
  • Eine Spektralanalyse der Verläufe der Spannungs- und Stromänderungen ΔUT, ΔIv und ΔIn mittels der schnellen Fourier-Transformation, auch FFT genannt, liefert die Spektren der Spannungs- und Stromtransienten ΔUT,ω, ΔIv,ω und ΔIn,ω. Eine Verrechnung, z. B. durch komplexe Division dieser Spektren, liefert die gesuchten Impedanzspektren Z v,ω bzw. Z n,ω der Impedanzen des vorgelagerten Netzes Z v,ω und des nachgelagerten Netzes Z n,ω nach den Gleichungen Z v,ω = ΔUT,ω/ΔIv,ω und Z n,ω = ΔUT,ω/ΔIn,ω
  • Die unterschiedlichen Testlasten RT1 sowie RT2 und CT2 dienen der Messung verschiedener Frequenzanteile des Impedanzspektrums.
  • Der erste Opto-Triac ST1 1 und der Ohmsche R-Testlastwiderstand 3 mit der R-Testlast RT1 bilden eine klassische Dimmer Phasenanschnittsteuerung. Der erste Teststrom IT1 durch die Ohmsche R-Testlast RT1, beginnt beim Schließen des ersten Opto-Triacs ST1 1 mit einer steilen Flanke und fließt, bis der Haltestrom kurz vor dem nächsten Spannungsnulldurchgang unterschritten wird und der erste Opto-Triac ST1 1 wieder öffnet. Die dabei erhaltenen Spektren der Spannungs- und Stromtransienten ΔUT,ω, ΔIv,ω und ΔIn,ω eignen sich vorzugsweise zur Messung der niederfrequenten Anteile des Impedanzspektrums. Die Einschaltflanke des ersten Teststroms IT1 enthält zwar ein weites Spektrum an Frequenzen, aber relativ weniger höhere Frequenzanteile als der zweite Teststrom IT2, der durch den RC-Testlastwiderstand 4 fließt.
  • Der zweite Teststrom IT2 beginnt wie der erste Teststrom IT1 mit einer steilen Flanke, deren Höhe vom Halbwellenphasenwinkel φ^ abhängt, klingt dann aber mit der RC-Zeitkonstante ab, bis der Haltestrom unterschritten wird und der zweite Opto-Triac ST2 2 wieder öffnet.
  • Da die Dauer des zweiten Teststroms IT2 deutlich kürzer als die Halbwellendauer der Netzfrequenz ist, lassen sich das Impedanzspektrum des vorgelagerten Netzes Z v,ω und das Impedanzspektrum des nachgelagerten Netzes Z n,ω für verschiedene Halbwellenphasenwinkel φ^ separat bestimmen.
  • Die im Folgenden beschriebenen Verfahrensschritte dienen dazu, die Messgenauigkeit deutlich zu verbessern bzw. bei gleicher Genauigkeit die Messdauer zu verkürzen oder die nötige Verlustleistung zu reduzieren.
  • Zur Berechnung der Impedanz Z bis 50 kHz ist nach dem Nyquist-Shannon-Abtasttheorem eine Abtastfrequenz von mindestens 100 kHz nötig. Um aber die Spektren der Spannungs- und Stromtransienten ΔUT,ω, ΔIv,ω und ΔIn,ω ohne Artefakte schnell per FFT berechnen zu können, muss die Dauer einer oder mehrerer ganzzahliger Perioden der Grundschwingung mit genau 2N Samples abgetastet werden. Zur Berechnung der Impedanz Z bis 50 kHz müsste daher bei genau 50 Hz Netzfrequenz eine Abtastfrequenz Fabt,soll von 102,400 kHz gewählt werden. Die Abtastfrequenz Fabt,soll ist den Abweichungen der Netzfrequenz von 50 Hz proportional nachzuführen. Das lässt sich über eine Steuerung von A/D-Wandlern mittels Phasenregelschleife, auch als PLL bezeichnet, erreichen. Erfolgt die Digitalisierung der Ströme und Spannungen statt mit einer PLL mit preisgünstigen, mehrkanaligen Transientenrekordern mit diskreten, festen Abtastraten, hat es sich als vorteilhaft erwiesen, mittels eines im Folgenden als Marshalling bezeichneten Verfahrens das Verhalten einer PLL rechnerisch weitgehend nachzubilden. Dazu werden die Messpunktspannung UT, der Teststrom IT, der Strom aus dem vorgelagerten Netzzweig Iv oder der Strom aus dem nachgelagerten Netzzweig In mit einem mehrfachen, aber nicht notwendigerweise ganzzahligen Vielfachen, dem 4-fachen und mehr, von der Abtastfrequenz Fabt,soll abgetastet. In den mit diesem, auch als Überabtastung oder Oversampling bekannten Verfahren gewonnenen Rohsamples der Messpunktspannung UT werden mittels linearer Regression die genauen Zeitpunkte der Spannungsnulldurchgänge und damit nebenbei die aktuelle Netzfrequenz bestimmt. Daraus werden die virtuellen Abtastzeiten berechnet, die nötig sind, damit genau 2N Samples – zum Beispiel 2048 – in die tatsächliche Netzperiodendauer passen. Eine Lineare Interpolation im gleitenden Mittelwert der überabgetasteten Daten von UT, IT, Iv und In ergibt dann die Abtastwerte von UT, IT, Iv und In zu den virtuellen Abtastzeiten, im Folgenden als UT m, IT m, Iv m und In m bezeichnet.
  • Die Opto-Triacs ST1 1 oder ST2 2 oder die äquivalent funktionierenden Thyristorschaltungen oder Halbleiter-Leistungsschalter zum Zuschalten des Ohmschen R-Testlastwiderstands 3 mit der R-Testlast RT1 oder des RC-Testlastwiderstands 4 mit der RC-Testlast RT2, CT2 schließen nicht exakt zum vorgesehenen Halbwellenphasenwinkel φ^. Eine Ursache für diesen technisch bedingten Phasenjitter von bis zu etwa 2° ist die Unsicherheit der Bestimmung der Zeiten der Spannungs-Nulldurchgänge durch die Steuerschaltung der Steuereinheit 7, in den 1, 5 und 6 mit Δφ^ bezeichnet. Diese Unsicherheit ergibt sich unter anderem aus Abweichungen des Netzspannungsverlaufs realer Netze von der Sinusform und dem etwas unterschiedlichen Verhalten von Opto-Triacs 1, 2 während positiver und negativer Halbwellen.
  • Das Rauschen in den gewonnenen Impedanzspektren lässt sich auf zwei Arten vermindern: Durch größere Testströme IT, was mehr Verlustleistung und mehr Netzrückwirkungen verursacht und durch Averagen mehrerer Verläufe der Spannungs- und Stromänderungen ΔUT, ΔIv und ΔIn, was zu längeren Messdauern führt.
  • Direktes Averagen mehrerer Verläufe der Spannungs- und Stromänderungen ΔUT, ΔIv und ΔIn zur Rauschminderung führt wegen des Phasenjitters des Halbwellenphasenwinkels φ^. zu Fehlern. Die gemittelten Verläufe von ΔUT, ΔIv und ΔIn wären verschmiert und abgerundet und würden dadurch ein stark tiefpassgefiltertes Spektrum aufweisen. Daher hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die Zeitverläufe der Halbwellen vor der Summierung zum Averagen so zu verschieben, dass die führenden Flanken im Teststrom IT bei der Mittelung zusammenfallen.
  • In den erfindungsgemäßen Messanordnungen nach den 1, 5 und 6 sind die Transientenrekorder 9 zur Messung der Messpunktspannung ↗UT zwischen den Polen eines Messpunktes angeordnet. Auch haben sich bei den Durchlaufen mit Schaltungen mit dem zweiten Opto-Triac ST2 2 die in 2 gezeigten Schaltmuster aus acht Netzperioden als zweckmäßig erwiesen. Der zweite Opto-Triac ST2 2 wurde während beider Halbwellen der Perioden Eins, Drei, Fünf und Sieben bei gleichem Halbwellenphasenwinkel φ^ geschlossen. Die Perioden Zwei, Vier, Sechs und Acht dienten als Referenznetzperioden. Die so erhaltenen vier Verläufe der Spannungs- und Stromänderungen ΔUT, ΔIv und ΔIn, wurden, wie beschrieben, auf die führenden Flanken zentriert geaveragt, dargestellt in den 3 und 4. Falls Spektralinformationen mehrerer solcher Durchlaufe mit nominal identischen Halbwellenphasenwinkeln φ^ verfügbar waren, wurden diese ebenfalls gemittelt.
  • Das Rauschen in den gewonnenen Impedanzspektren lässt sich weiter reduzieren, indem in Transienten mit Testströmen durch den RC-Testlastwiderstand 4 die Signalanteile von ΔUT, ΔIv und ΔIn außerhalb der Testpulszeiten geglättet bzw. auf Null gesetzt werden, siehe 4. Signalsprünge im Übergangsbereich zu den geglätteten Signalanteilen könnten nicht vorhandene Frequenzanteile in den Spektren vortäuschen. Deshalb nimmt die Wichtung des ungefilterten Signals im Übergangsbereich zu den geglätteten Signalanteilen entsprechend einer Logistik-Funktion zu bzw. ab, dargestellt in 4.
  • Die in 5 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Messanordnung funktioniert auch in Netzknoten mit einer größeren Anzahl X von Abzweigen, wenn die Stromverläufe aller Abzweige einzeln erfasst werden. Eine Unterscheidung in generatorseitige und verbraucherseitige Abzweige ist nicht nötig. Somit funktioniert diese Ausführungsform auch in Netzknoten, in die viele dezentrale Energieerzeugungsanlagen einspeisen. Lediglich mindestens einer der Abzweige muss eine formal als innenwiderstandfrei betrachtete Wechselspanungsquelle ~v, ~n, ~1, ~x aufweisen.
  • Eine weitere, in 6 skizzierte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Messanordnung misst nicht, wie oben beschrieben, die vor- und nachgelagerten Impedanzen Z v und Z n des speisenden Stromkreises, sondern die eines anderen Stromkreises, der nur mindestens am Messpunkt mit dem speisenden Stromkreis verbunden sein muss. Das Beispiel in 6 zeigt dies am Beispiel der dem Messpunkt vor- und nachgelagerten Impedanzen Z v,N↔PE und Z n,N↔PE zwischen Neutralleiter N und PE-Schutzleiter. Spannungs- und Stromänderungen ΔUT, ΔIv und ΔIn müssen dazu, wie oben beschrieben, im Kreis zwischen Neutralleiter N und PE-Schutzleiter gemessen werden.
  • In einer vorteilhaften erfindungsgemäßen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Messanordnung analog 5 sind die Messbereiche der Transientenrekorder, insbesondere der Transientenrekorder zur Strommessung ↗Iv, ↗IT, ↗In, ↗I1, ↗I2, bis ↗IX dynamisch oder statisch umschaltbar, um die Stromänderungen zur Impedanzberechnung in allen Betriebszuständen mit optimalem Signal-Rausch-Verhältnis erfassen zu können.
  • In einer vorteilhaften erfindungsgemäßen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Messanordnung analog 5 werden die Messwerte einer Auswahl mehrerer Transientenrekorder zur Strommessung ↗Iv, ↗IT, ↗In, ↗I1, ↗I2, bis ↗IX zu jeweils einer Stromänderung verrechnet, um so die gemeinsame Impedanz der gewählten Kanäle zu bestimmen. Das vereinfacht beispielsweise die Erkennung von Parallelresonanzen, die dadurch entstehen, dass sich ein mit dem Messpunkt verbundener Netzzweig kapazitiv und ein anderer induktiv verhält, wobei die zwischen den Zweigen pendelnden Blindströme durch den Messpunkt fließen.
  • In einer weiteren vorteilhaften erfindungsgemäßen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Messanordnung sind die Ohmsche R-Testlast RT1 und die RC-Testlast aus RT2 und CT2 in ihren Werten an Betriebszustand und Impedanz des untersuchten Netzknotens statisch oder dynamisch anpassbar. Kleinere Testlast-Widerstände bewirken mehr Verlustleistung und mehr störende Netzrückwirkungen, bewirken aber auch ein größeres ΔUT und damit ein besseres Signal-Rausch-Verhältnis. Die Spannungsänderung ΔUT hängt darüber hinaus von den mit dem untersuchten Netzknoten verbundenen Impedanzen ab. Eine Variation der Testlast-Werte erlaubt daher eine Optimierung des Arbeitspunktes in diesem Zielkonflikt.
  • Gegenüber dem Stand der Technik weist die erfindungsgemäße Lösung folgende Vorteile auf:
    • – Die Spektraldichte der erfindungsgemäß zur Impedanzmessung genutzten Testpulsströme nimmt zu höheren Frequenzen hin stark ab und ist außerhalb des untersuchten Frequenzbereichs vernachlässigbar. Dies ist zweckmäßig, denn in Stromversorgungsnetzen nehmen das Strom- und Spannungsrauschen mit der Frequenz ab, die Abstrahlung der leitungsgebundenen Energie in den Raum aber zu. So ist das Signal-Rausch-Verhältnis innerhalb des Frequenzbereichs der Impedanzspektren angepasst, während die Störungen durch Abstrahlung minimiert sind. Beides trägt auch dazu bei, dass die zur Messung nötige mittlere Verlustleistung gegenüber dem Messgerät der Anmelderin „EWS 120” erheblich reduziert ist, nämlich in Niederspannungsnetzen auf größenordnungsmäßig wenige 10 W pro Phase. So kann ein Gerät für diagnostische Impedanzmessungen in Niederspannungsnetzen hutschienentauglich und damit schaltschrankfreundlich aufgebaut werden. Die erfindungsgemäße Messanordnung schaltet die Testpulsströme nicht wie das „EWS 120” mit IGBTs, sondern mit Opto-Triacs 1, 2 oder mit äquivalent funktionierenden Thyristorschaltungen oder mit äquivalent funktionierenden Halbleiter-Leistungsschaltern. Triacs, Thyristoren und Halbleiter-Leistungsschalter sind robuste Bauelemente, die auch für große Spannungen und Ströme günstig verfügbar sind. Ein Scale-Up für Netze mit höheren Leistungen ist daher unter Beibehaltung des Messverfahrens mit relativ geringem Aufwand möglich.
    • – Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht es, die Impedanz Z als Funktion des Halbwellenphasenwinkels φ^ zu bestimmen. Die Relevanz dieser Möglichkeit zeigt sich schon mit einer testweise realisierten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Messanordnung zur Verifikation des Verfahrens. Damit wird unter bestimmten Bedingungen eine ausgeprägte, systematische Variation von Z mit φ^ gefunden, ausgeführt in den 7 und 8. Bei bestimmten Frequenzen ändert sich der Impedanzbetrag |Z| mit dem Halbwellenphasenwinkel φ^ um mehr als den Faktor 25.
    • – Während einer Messung treten nur ein physikalisch unvermeidbares Minimum an Netzrückwirkungen im elektrischen Netz auf.
    • – Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Messanordnung können in Netzleitungen mit kapazitiver oder induktiver Charakteristik auch solche Resonanzen gemessen werden, deren Resonanzfrequenz und -güte mit dem Betriebszustand und/oder mit dem Phasenwinkel der Grundschwingung des Netzes stark variieren.
  • Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und der erfindungsgemäßen Messanordnung zur spektral aufgelösten Messung der Impedanz in Stromversorgungsnetzen kann rechtzeitig vor drohenden Schäden durch sporadisch auftretende Resonanzen gewarnt werden. Auch werden Vorhersagen, ob die Taktimpuls-Aussendungen von Stromrichtern mit einem gegebenen Netzsegment kompatibel sind oder nicht, möglich. Sind Topologie und Verschaltung der Betriebsmittel in einem Teilnetz bekannt, kann vom Impedanz-Verlauf auf Betriebs- und Fehlerzustände im Umfeld des Messpunktes geschlossen werden. Das gilt für die Impedanz zwischen den Innen- und Außenleitern von Drehstromnetzen und für die Impedanz zwischen Erde und IT-Netzen.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    erster Opto-Triac ST1 oder erste äquivalent funktionierende Thyristorschaltung oder erster äquivalent funktionierender Halbleiter-Leistungsschalter
    2
    zweiter Opto-Triac ST2 oder zweite äquivalent funktionierende Thyristorschaltung oder zweiter äquivalent funktionierender Halbleiter-Leistungsschalter
    3
    Ohmscher R-Testlastwiderstand
    4
    RC-Testlastwiderstand
    5
    Ohmscher Widerstand
    6
    Kondensator
    7
    Steuereinheit Δφ^
    8
    Transientenrekorder zur Messung der Testströme durch die R- oder RC-Testlast ↗IT
    9
    Transientenrekorder zur Messung der Spannung im Messpunkt ↗UT
    10
    Transientenrekorder zur Messung des Stroms aus dem vorgelagerten Netz zum Messpunkt ↗Iv
    11
    Transientenrekorder zur Messung des Stroms in dem nachgelagerten, lastseitigen Netzzweig ↗In
    φ^
    Halbwellenphasenwinkel
    Δφ^
    Steuereinheit 7, welche ST1 oder ST2 bei vorprogrammierten Halbwellenphasenwinkeln φ^ durchschaltet
    Z v
    Impedanz des vorgelagerten Netzzweiges
    Z n
    Impedanz des nachgelagerten, lastseitigen Netzzweiges
    Z v,N↔PE
    Impedanz zwischen Neutralleiter und Schutzerde des vorgelagerten Netzzweiges
    Z n,N↔PE
    Impedanz zwischen Neutralleiter und Erde des nachgelagerten, lastseitigen Netzzweiges
    ~v
    Leerlaufspannung des vorgelagerten Netzzweiges
    ~n
    Leerlaufspannung des nachgelagerten, lastseitigen Netzzweiges
    Iv
    Strom aus dem vorgelagerten Netz zum Messpunkt
    IT
    Teststrom; Strom durch die R- oder RC-Testlast
    In
    Strom in den nachgelagerten (lastseitigen) Netzzweig
    ↗I1, ↗I2, ... ↗IX
    Transientenrekorder zur Messung der Ströme in den X Abzweigen eines Netzknotens
    RT1
    Ohmsche R-Testlast
    RT2
    Ohmscher Anteil der RC-Testlast
    CT2
    Kapazitiver Anteil der RC-Testlast
  • ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
  • Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
  • Zitierte Patentliteratur
    • DE 19504271 C1 [0002]
    • DE 19522496 C1 [0002]
    • DE 19820965 A1 [0002]
    • DE 19910288 A1 [0002]
    • DE 102011054002 B4 [0002]
    • DE 102014216020 A1 [0002]
    • JP 10111329 [0014]
    • DE 10018745 A1 [0015]
  • Zitierte Nicht-Patentliteratur
    • SANCHEZ, B. [et al.]: Basics of broadband impedance spectroscopy measurements using periodic excitations. In: Measurement Science and Technology, 23 (2012), S. 1–14 und [0011]
    • NAHVI, Manoochehr [et al.]: Electrical Impedance Spectroscopy Sensing for Industrial Processes. In: IEEE Sensors Journal, Vol. 9, Nr. 12, Dezember 2009. S. 1808–1816 [0011]

Claims (14)

  1. Verfahren zur spektral aufgelösten Messung der Impedanz in Stromversorgungsnetzen zur Beurteilung des Netzzustands, wobei Testströme (IT) genutzt werden, die gleichzeitig mehrere einander überlagerte Frequenzen enthalten, dadurch gekennzeichnet, dass die Testströme (IT) mit mehreren einander überlagerten Frequenzen dadurch erzeugt werden, dass dem elektrischen Netz während beider Halbwellen aktiver Netzperioden zu vorgegebenen Halbwellenphasenwinkeln (φ^) mit Hilfe von elektronischen Schaltern, wie Opto-Triacs (ST1, ST2) (1, 2) oder äquivalent funktionierenden Thyristorschaltungen oder Halbleiter-Leistungsschaltern, alternativ R-Testlasten (RT1) oder RC-Testlasten (RT2, CT2) zugeschaltet werden, was in den zu messenden Impedanzen (Z v, Z n, Z 1 ... Z x, Z v,N↔PE, Z n,N↔PE) Stromänderungen und Spannungsänderungen mit breitbandigen Flanken erzeugt, die als Differenz der Strom- und Spannungsverläufe von aktiven Netzperioden und von Referenzperioden ohne Testlast-Zuschaltung gemessen werden, wobei die Verrechnung der Spektren der Spannungsänderungsverläufe mit den Spektren der Stromänderungsverläufe die gesuchten Impedanzspektren ergibt.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mit RC-Testlasten (RT2, CT2) erzeugten Strom- und Spannungspulse Zeitkonstanten (τ) in der Größenordnung 100 μs aufweisen und damit in der Pulsdauer um etwa den Faktor 20 kürzer als die Netzperiodendauer sind, wodurch die erhaltenen Spektren die Impedanz (Z) zum Zeitpunkt des Halbwellenphasenwinkels (φ^) der führenden Testpulsflanke wiedergeben.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Halbwellenphasenwinkel (φ^) der führenden Testpulsflanken zwischen den Einzelmessungen automatisch variiert werden, wodurch man die Impedanzspektren als Funktion des Halbwellenphasenwinkels (φ^) erhält.
  4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei Messungen an Netzknoten neben der Spannungsänderung bei Bedarf für alle ein- und ausgehenden Strompfade die Stromänderungen ΔI1 ... ΔIx und die daraus errechneten Impedanzspektren einzeln gemessen werden können.
  5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Testströme (IT) aus dem speisenden Stromkreis mit der formal als innewiderstandfrei betrachteten Wechselspanungsquelle (~v) und der Quellimpedanz (Z v) in einen angeschlossenen Stromkreis eingespeist werden, der nur mindestens an einem Messpunkt mit dem speisenden Stromkreis verbunden sein muss, um so die dem Messpunkt vorgelagerten Impedanzen (Z v) und nachgelagerten Impedanzen (Z n) des angeschlossenen Stromkreises zu messen.
  6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Beschleunigung der Spektralanalysen mittels schneller Fourier-Transformation, FFT, genau 2N Samples zur Abbildung der Strom- und Spannungszeitverläufe einer oder mehrerer ganzzahliger aktueller Periodendauern der Grundschwingung genutzt werden, die zuvor durch interpolierende Mittelung aus per Oversampling gewonnenen Datenströmen errechnet werden, was einer rechnerisch realisierten Phasenregelschleife, PLL, entspricht.
  7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass vor einem Averagen von Zeitverläufen zur Rauschverminderung alle Strom- und Spannungszeitverläufe halbwellenweise so auf der Zeitachse verschoben werden, dass die besonders prägnanten Startflanken der Testströme (IT) exakt ineinander fallen.
  8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass im Falle der mit RC-Testlasten (RT2, CT2) erzeugten kurzen Strom- und Spannungspulse die Zeitbereiche der Spannungs- und Stromänderungssignale außerhalb der Testpulse zwecks Rauschunterdrückung zur Glättung auf Null gesetzt werden, wobei die Wichtung des ungefilterten Signals im Übergang zwischen ungefilterten und geglätteten Signalbereichen entsprechend einer Logistik-Funktion zu- bzw. abnimmt, um spektrale Artefakte durch die Glättung zu vermeiden.
  9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Abstand weniger Zeitkonstanten (τ) über separate elektronische Schalter (1, 2), wie Opto-Triacs oder äquivalent funktionierende Thyristorschaltungen oder andere Halbleiter-Leistungsschalter, mehrere parallel geschaltete RC-Testlasten kürzerer Zeitkonstante (τ), von beispielsweise 30 μs, zugeschaltet werden können, die einen relativ größeren Anteil an höheren Frequenzen enthalten, was in den gemessenen Impedanzspektren ein besseres Signal-zu-Rauschverhältnis bei den höheren Frequenzen bewirkt.
  10. Messanordnung zur spektral aufgelösten Messung der Impedanz in Stromversorgungsnetzen zur Beurteilung des Netzzustands, dadurch gekennzeichnet, dass die erfindungsgemäße Messanordnung in einem ein- oder mehrphasigen Stromversorgungsnetz mindestens einen elektronischen Schalter (1, 2), wie Opto-Triacs (ST1, ST2) oder äquivalent funktionierende Thyristorschaltungen oder andere äquivalent funktionierende Halbleiter-Leistungsschalter aufweist und dass der erste Opto-Triac (ST1) (1) oder ein erster äquivalent funktionierender elektronischer Schalter (1) mit einem Ohmschen R-Testlastwiderstand (3) zur Erzeugung einer ohmschen R-Testlast (RT1) verbunden ist und/oder dass der zweite Opto-Triac (ST2) (2) oder der zweite äquivalent funktionierende elektronischer Schalter (2) mit einem RC-Testlastwiderstand (4) verbunden ist, der aus einer Serienschaltung aus einem Ohmschen Widerstand (5) zur Erzeugung eines ohmschen Anteils einer RC-Testlast (RT2) und einem Kondensator (6) zur Erzeugung eines kapazitiven Anteils der RC-Testlast (CT2) besteht und dass eine Steuereinheit (7) vorgesehen ist, welche die beiden elektronischen Schalter (1, 2) zu vorgegebenen Halbwellenphasenwinkeln (φ^) durchschaltet und auf diese Weise Testströme (IT) mit mehreren einander überlagerten Frequenzen erzeugt und dass zur Messung der Testströme (IT) – ein Transientenrekorder (8) zur Messung der Testströme (↗IT) und – mindestens ein Transientenrekorder (10) zur Messung der Ströme aus dem vorgelagerten Netz zum Messpunkt (↗Iv) in den zu messenden Impedanzen (Z v, Z n, Z 1 ... Z x, Z v,N↔PE, Z n,N↔PE) zwischen Neutralleiter und Erde mit den elektronischen Schaltern (1, 2) verbunden ist und dass ein weiterer Transientenrekorder (9) zur Messung der Messpunktspannung (↗UT) zwischen den Polen eines Messpunktes angeordnet ist.
  11. Messanordnung nach Anspruch 10 dadurch gekennzeichnet, dass an Stelle des zweiten elektronischen Schalters (ST2) (2) mit einem RC-Testlastwiderstand (4) eine Mehrzahl von Serienschaltungen aus jeweils einem Opto-Triac (ST1) (1) und einem RC-Testlastwiderstand (4) parallel geschaltet sind und kurz hintereinander zugeschaltet werden, wodurch ein Burst von Impulsen entsteht, der einen relativ größeren Anteil höherer Frequenzen enthält, was in den gemessenen Impedanzspektren ein besseres Signal-zu-Rauschverhältnis bei den höheren Frequenzen bewirkt.
  12. Messanordnung nach Anspruch 10 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Messbereiche der Transientenrekorder, insbesondere der Transientenrekorder zur Strommessung (↗Iv, ↗IT, ↗In, ↗I1, ↗I2, bis ↗IX) dynamisch oder statisch umschaltbar sind, um die Stromänderungen zur Impedanzberechnung in allen Betriebszuständen mit optimalem Signal-Rausch-Verhältnis erfassen zu können.
  13. Messanordnung nach Anspruch 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass ausgewählte Messwerte der Transientenrekorder zur Strommessung (↗Iv, ↗IT, ↗In, ↗I1, ↗I2, bis ↗IX) miteinander verrechnet werden und sich so die gemeinsamen Impedanzen willkürlich wählbarer Kombinationen der mit dem Messpunkt verbundenen Netzzweige bestimmen lassen.
  14. Messanordnung nach Anspruch 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Ohmsche R-Testlastwiderstand (3) und der RC-Testlastwiderstand (4) in ihren Werten statisch oder dynamisch verstellbar sind, und dass für jeden Betriebszustand und jede Impedanz (Z) des jeweils untersuchten Netzknotens eine optimale Spannungsänderung (ΔUT) für ein maximales Signal-Rausch-Verhältnis bei minimaler Verlustleistung und Netzrückwirkung einstellbar ist.
DE102017009303.2A 2016-10-09 2017-10-08 Verfahren und Messanordnung zur spektral aufgelösten Messung der Impedanz von Stromversorgungsnetzen Withdrawn DE102017009303A1 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE102016011963 2016-10-09
DE102016011963.2 2016-10-09

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE102017009303A1 true DE102017009303A1 (de) 2018-04-12

Family

ID=61695615

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE102017009303.2A Withdrawn DE102017009303A1 (de) 2016-10-09 2017-10-08 Verfahren und Messanordnung zur spektral aufgelösten Messung der Impedanz von Stromversorgungsnetzen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE102017009303A1 (de)

Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
CN113608033A (zh) * 2021-07-22 2021-11-05 国网河南省电力公司电力科学研究院 一种高精度宽范围的配电网电容电流测试方法
CN114113794A (zh) * 2021-11-22 2022-03-01 哈尔滨工业大学(深圳) 一种基于正弦激励的导电线缆阻抗单端检测方法
DE102021106968B3 (de) 2021-03-22 2022-09-15 Dr. Ing. H.C. F. Porsche Aktiengesellschaft Verfahren zur Funktionsüberprüfung eines HV-Systems, HV-System, Kraftfahrzeug

Citations (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19504271C1 (de) 1994-09-29 1996-02-08 Koeln Klaus Wilhelm Verfahren und Vorrichtung zur Impedanzmessung in Wechselstromnetzen sowie Verfahren und Vorrichtung zur Verhinderung von Inselnetzen
DE19522496C1 (de) 1995-06-21 1996-10-24 Siemens Ag Verfahren zur Messung der Netz-Impedanz bei netzgekoppelten Wechselrichtern
JPH10111329A (ja) 1996-10-03 1998-04-28 Kansai Electric Power Co Inc:The アクティブフィルタの系統インピーダンス測定方法
DE19820965A1 (de) 1998-05-12 1999-11-18 Karschny Dietrich Meßeinrichtung zur verlustarmen Messung der Netzimpedanz
DE19910288A1 (de) 1999-03-09 2000-09-14 Sauter Martin Verfahren zur Überwachung der Netzimpedanz durch ein Netzeinspeisegerät der Photovoltaik
DE10018745A1 (de) 1999-10-12 2001-04-19 Gerald Wiegand Hoch-zeitauflösende Impedanzspektroskopie
DE102011054002B4 (de) 2011-09-28 2013-06-06 Refusol Gmbh Dezentrale Energieerzeugungsanlage mit Einrichtung und Verfahren zur Inselnetzerkennung
DE102014216020A1 (de) 2014-08-13 2016-02-18 Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Überwachung einer Stromzuführung beim Aufladen eines elektrischen Energiespeichers eines Kraftfahrzeugs

Patent Citations (8)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE19504271C1 (de) 1994-09-29 1996-02-08 Koeln Klaus Wilhelm Verfahren und Vorrichtung zur Impedanzmessung in Wechselstromnetzen sowie Verfahren und Vorrichtung zur Verhinderung von Inselnetzen
DE19522496C1 (de) 1995-06-21 1996-10-24 Siemens Ag Verfahren zur Messung der Netz-Impedanz bei netzgekoppelten Wechselrichtern
JPH10111329A (ja) 1996-10-03 1998-04-28 Kansai Electric Power Co Inc:The アクティブフィルタの系統インピーダンス測定方法
DE19820965A1 (de) 1998-05-12 1999-11-18 Karschny Dietrich Meßeinrichtung zur verlustarmen Messung der Netzimpedanz
DE19910288A1 (de) 1999-03-09 2000-09-14 Sauter Martin Verfahren zur Überwachung der Netzimpedanz durch ein Netzeinspeisegerät der Photovoltaik
DE10018745A1 (de) 1999-10-12 2001-04-19 Gerald Wiegand Hoch-zeitauflösende Impedanzspektroskopie
DE102011054002B4 (de) 2011-09-28 2013-06-06 Refusol Gmbh Dezentrale Energieerzeugungsanlage mit Einrichtung und Verfahren zur Inselnetzerkennung
DE102014216020A1 (de) 2014-08-13 2016-02-18 Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft Überwachung einer Stromzuführung beim Aufladen eines elektrischen Energiespeichers eines Kraftfahrzeugs

Non-Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
NAHVI, Manoochehr [et al.]: Electrical Impedance Spectroscopy Sensing for Industrial Processes. In: IEEE Sensors Journal, Vol. 9, Nr. 12, Dezember 2009. S. 1808–1816
SANCHEZ, B. [et al.]: Basics of broadband impedance spectroscopy measurements using periodic excitations. In: Measurement Science and Technology, 23 (2012), S. 1–14 und

Cited By (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102021106968B3 (de) 2021-03-22 2022-09-15 Dr. Ing. H.C. F. Porsche Aktiengesellschaft Verfahren zur Funktionsüberprüfung eines HV-Systems, HV-System, Kraftfahrzeug
CN113608033A (zh) * 2021-07-22 2021-11-05 国网河南省电力公司电力科学研究院 一种高精度宽范围的配电网电容电流测试方法
CN113608033B (zh) * 2021-07-22 2024-01-23 国网河南省电力公司电力科学研究院 一种高精度宽范围的配电网电容电流测试方法
CN114113794A (zh) * 2021-11-22 2022-03-01 哈尔滨工业大学(深圳) 一种基于正弦激励的导电线缆阻抗单端检测方法
CN114113794B (zh) * 2021-11-22 2024-03-26 哈尔滨工业大学(深圳) 一种基于正弦激励的导电线缆阻抗单端检测方法

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE102011014561B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Überwachen einer Elektromotor-Steuerschaltung
EP0414052B1 (de) Anordnung zur Messung der Wicklungstemperatur von elektrischen Maschinen
DE102011102499B4 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Überwachen der elektrischen Isolierung einer elektrischen Hochspannungsgleichstromschaltung
DE102017009303A1 (de) Verfahren und Messanordnung zur spektral aufgelösten Messung der Impedanz von Stromversorgungsnetzen
EP2697661A1 (de) Verfahren und vorrichtung zur bestimmung eines fehlerstromanteils an einem differenzstrom
DE102017118961A1 (de) System und verfahren zur analog-digital-wandlung
EP2144360B1 (de) Verfahren zum Betrieb eines Stromrichters und korrespondierende Vorrichtung
DE102013212426A1 (de) Umrichteranordnung mit parallel geschalteten Mehrstufen-Umrichtern sowie Verfahren zu deren Steuerung
EP3338353B1 (de) Spannungsumrichter, elektrisches antriebssystem und verfahren zum reduzieren von störspannungen
DE102012107021A1 (de) Vorrichtung zur Messung eines Wechselstroms
WO2007113051A1 (de) Verfahren zur verringerung des blindleistungsbedarfs eines grundfrequent getakteten netzseitigen stromrichters im leerlauf sowie bei geringer motorischer belastung
DE202016006211U1 (de) Messanordnung zur spektral aufgelösten Messung der Impendanz von Stromversorgungsnetzen
DE102013107567A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Messung eines Wechselstroms
DE102013102837B4 (de) Wechselrichter und Betriebsverfahren für einen Wechselrichter
EP2385381B1 (de) Vorrichtung zur Messung der Netzimpedanz eines elektrischen Versorgungsnetzes
EP2309282A2 (de) Verfahren zur Fehlererkennung bei der Ansteuerung eines Drehfeldmotors
DE4228973A1 (de) Verfahren und Einrichtung zur Messung elektrischer Größen, insbesondere des Stroms, an einem frequenzumformergesteuerten Elektromotor
EP1398867B1 (de) Vorrichtung zur Spannungserhaltung eines elektrischen Wechselspannungsnetzes sowie Verfahren zum Betrieb einer solchen Vorrichtung
EP3036811B1 (de) Verfahren und vorrichtung zum betreiben eines umrichters in einem umrichterbasierten energieverteilungssystem sowie energieverteilungssystem mit mehreren umrichterbasierten energieübertragungseinheiten
EP3382901B1 (de) Erkennen von hochfrequenzstörungen in einem versorgungsnetz basierend auf charakteristischen signaturen
DE10006443A1 (de) Verfahren zur Messung der Impedanz in Stromnetzen und Vorrichtung zur selbsttätigen Netzfreischaltung nach diesem Verfahren
EP3080885A1 (de) Verfahren und einrichtung zum erzeugen eines das vorliegen einer ferroresonanzschwingung in einer elektrischen anlage angebenden resonanzsignals
DE102018100518A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Überwachung einer leistungselektronischen Baugruppe
DE102015111804B3 (de) Verfahren zum betrieb eines wechselrichters und wechselrichter, sowie photovoltaikanlage
DE102020120971A1 (de) Erkennung eines elektrischen lichtbogens basierend auf frequenzanalyse

Legal Events

Date Code Title Description
R012 Request for examination validly filed
R082 Change of representative
R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee