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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Laden eines Akkumulators eines Fahrzeuges durch einen Ladeinfrastrukturpunkt, wobei zum Laden zwischen dem Fahrzeug und dem Ladeinfrastrukturpunkt eine Datenverbindung aufgebaut wird.
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Aus der
DE 10 2010 026 689 A1 sind ein Verfahren zum Laden eines Akkumulators eines Fahrzeuges durch eine autorisierte Ladestation und eine Ladesteuereinheit zum Laden des Akkumulators bekannt. Dabei ist vorgesehen, dass zunächst eine erste kryptografisch geschützte Kommunikationsverbindung zwischen einer Ladesteuereinheit des Fahrzeuges und der Ladestation nach erfolgreicher vorläufiger Verifizierung eines digitalen Zertifikates der Ladestation durch die Ladesteuereinheit des Fahrzeuges aufgebaut wird. Dann erfolgt das Aufbauen einer zweiten Kommunikationsverbindung zwischen der Ladesteuereinheit des Fahrzeuges und einem Autorisierungsserver für Ladestationen. Die Ladesteuereinheit sendet das vorläufig verifizierte digitale Zertifikat der Ladestation oder einer daraus extrahierten Prüfinformation über die aufgebaute zweite Kommunikationsverbindung zu dem Autorisierungsserver für Ladestationen, anhand welcher der Autorisierungsserver eine Autorisierungsprüfung der jeweiligen Ladestation durchführt. Anschließend wird ein Autorisierungsprüfergebnis von dem Autorisierungsserver über die zweite Kommunikationsverbindung zu der Ladesteuereinheit des Fahrzeuges gesendet, welche in Abhängigkeit des empfangenen Autorisierungsprüfergebnisses einen Ladevorgang zum Laden des Akkumulators des Fahrzeuges durch die Ladestation steuert.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zum Laden eines Akkumulators eines Fahrzeuges an einem Ladeinfrastrukturpunkt anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Ein Verfahren zum Laden eines Akkumulators eines Fahrzeuges durch einen Ladeinfrastrukturpunkt sieht vor, dass zum Laden zwischen dem Fahrzeug und dem Ladeinfrastrukturpunkt eine Datenverbindung aufgebaut wird. Erfindungsgemäß werden bzw. wird eine Anzahl von Kommunikationsprotokollen und/oder Varianten von Kommunikationsprotokollen, die auf einem gleichen physikalischen Kommunikationsmedium basieren, in das Fahrzeug implementiert, wobei nach einem Verbinden des Fahrzeuges mit dem Ladeinfrastrukturpunkt eine Kommunikation zwischen dem Fahrzeug und dem Ladeinfrastrukturpunkt nach einem vorgegebenen Kommunikationsprotokoll gestartet wird und nach erfolgreichem Herstellen einer Datenverbindung ein Datenaustausch gestartet wird. Im Fall, dass nach dem Start des vorgegebenen Kommunikationsprotokolls ein Fehler auftritt, wird dieser vom Fahrzeug analysiert, wobei überprüft wird, ob der Fehler bei Vorgabe eines anderen Kommunikationsprotokolls und/oder eines anderen Nachrichteninhaltes ebenfalls auftritt. Wenn bei Vorgabe des anderen Kommunikationsprotokolls und/oder des anderen Nachrichteninhaltes kein Fehler auftritt, wird automatisch auf das andere Kommunikationsprotokoll umgeschaltet, wobei in Abhängigkeit der Schwere des aufgetretenen Fehlers die Kommunikation fortgesetzt wird oder vom Fahrzeug oder dem Ladeinfrastrukturpunkt ein erneuter Verbindungsversuch gestartet wird.
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Durch Anwendung des Verfahrens wird eine Interoperabilität des Fahrzeuges mit dem Ladeinfrastrukturpunkt wesentlich erhöht, da das Fahrzeug eine Datenverbindung zu dem Ladeinfrastrukturpunkt mittels mehrerer unterschiedlicher Kommunikationsprotokolle und/oder Varianten unterstützt und sich so den Eigenschaften der Ladeinfrastruktur anpassen kann.
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Eine Auswahl eines geeigneten Kommunikationsprotokolls bzw. dessen technische Ausprägung im Speziellen erfolgt automatisiert, ohne dass ein Fahrzeugnutzer in einen Auswahlprozess einbezogen wird. Der Fahrzeugnutzer benötigt also kein detailliertes Wissen zur Ausprägung der verwendeten Kommunikationsprotokolle.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
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Dabei zeigt:
- 1 schematisch ein Fahrzeug an einem Ladeinfrastrukturpunkt.
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In der einzigen Figur ist ein Fahrzeug 1 an einem Ladeinfrastrukturpunkt 2 zum Laden eines mit gestrichelter Linie dargestellten Akkumulators 3 des Fahrzeuges 1 gezeigt.
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Bei dem Fahrzeug 1 handelt es sich insbesondere um ein Elektrofahrzeug oder ein Hybridfahrzeug mit zumindest einer elektrischen Antriebseinheit.
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Für eine Kommunikation, d. h. einen Datenaustausch, zwischen dem Fahrzeug 1 und einer Ladeinfrastruktur, insbesondere einem Ladeinfrastrukturpunkt 2, existieren unterschiedliche standardisierte Kommunikationsprotokolle, um Daten im Rahmen einer Steuerung des Ladevorganges, einer Benutzerinformation und/oder in Bezug auf eine Autorisierung des Ladevorganges auszutauschen.
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Verschiedene Kommunikationsprotokolle, beispielsweise verschiedener Standards, sind nicht zueinander kompatibel. Zudem existieren auch von ein und demselben Kommunikationsprotokoll aufgrund von Unklarheiten in ihrer Definition vergleichsweise kleine Varianzen in den Implementierungen, die ebenfalls zu Inkompatibilitäten führen.
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So besteht beispielsweise das Problem, dass ein Fahrzeug 1, in dem ein Kommunikationsprotokoll nach einem Standard implementiert ist, nur mit einem Ladeinfrastrukturpunkt 2 verbunden werden kann, der dasselbe Kommunikationsprotokoll aufweist. Weist der Ladeinfrastrukturpunkt 2 ein Kommunikationsprotokoll mit einem anderen Standard auf, kann unter Umständen keine Kommunikation zwischen dem Fahrzeug 1 und dem Ladeinfrastrukturpunkt 2 stattfinden, so dass das Fahrzeug 1, insbesondere dessen Akkumulator 3 nicht an diesem Ladeinfrastrukturpunkt 2 geladen werden kann.
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Um ein Fahrzeug 1, d. h. seinen Akkumulator 3, an möglichst vielen Ladeinfrastrukturpunkten 2 laden zu können, ist Voraussetzung, dass das Fahrzeug 1 mehrere Kommunikationsprotokolle unterstützt. Hierzu ist es erforderlich, dass das Fahrzeug 1 darüber informiert wird, welches Kommunikationsprotokoll von dem Ladeinfrastrukturpunkt 2 unterstützt wird und im speziellen Fall anzuwenden ist.
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Da es diesbezüglich im Allgemeinen kein eindeutiges Erkennungsmerkmal, insbesondere in unteren Schichten eines OSI-Schichtenmodells gibt, das eine automatisierte Auswahl erlaubt, ist es erforderlich eine Entscheidung in Bezug auf die Auswahl des Kommunikationsprotokolls beispielsweise auf einen nicht näher dargestellten Fahrzeugnutzer oder einen Nutzer des Ladeinfrastrukturpunktes 2 zu übertragen, der diese Information einer Kennzeichnung an dem Ladeinfrastrukturpunkt 2 entnimmt und eine entsprechende Eingabe am Fahrzeug 1 vornimmt.
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Um zu ermöglichen, dass das Fahrzeug 1 seinen Akkumulator 3, wie oben erwähnt, an einer Vielzahl von Ladeinfrastrukturpunkten 2 laden kann, sieht ein weiter unten beschriebenes Verfahren vor, dass mehrere Kommunikationsprotokolle und/oder Varianten von Kommunikationsprotokollen, die auf einem gleichen physikalischen Kommunikationsmedium basieren und eine gleiche Kommunikationstechnologie verwenden, im Fahrzeug 1 implementiert werden.
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Die Auswahl des Kommunikationsprotokolls und/oder der Variante zur Herstellung einer Datenverbindung zwischen dem Fahrzeug 1 und dem Ladeinfrastrukturpunkt 2 erfolgt nach folgendem Ablauf:
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Nach einem Verbinden des Fahrzeuges 1 mit dem Ladeinfrastrukturpunkt 2, insbesondere durch Einstecken eines Ladesteckers 4 des Fahrzeuges 1 in eine Ladedose 5 des Ladeinfrastrukturpunktes 2 oder umgekehrt, wird eine Kommunikation zwischen dem Fahrzeug 1 und dem Ladeinfrastrukturpunkt 2 gestartet.
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Die fahrzeugseitige Auswahl des Kommunikationsprotokolls kann beispielsweise auf Basis eines vorkonfigurierten Kommunikationsprotokolls und/oder auf Basis einer gespeicherten Zuordnung, die einem Identifikationsmerkmal dem Ladeinfrastrukturpunkt 2 ein Kommunikationsprotokoll zuordnet.
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Als Identifikationsmerkmal kann beispielsweise eine physikalische Adresse eines Kommunikationsgerätes oder eine Geo-Position des Ladeinfrastrukturpunktes 2 verwendet werden.
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Eine gespeicherte Zuordnung kann auf Grundlage gespeicherter Daten vergangener Ladevorgänge basieren, vorkonfiguriert im Fahrzeug 1 hinterlegt sein und/oder auf eine Datenverbindung bezogen werden.
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Wird mittels des automatisch gewählten Kommunikationsprotokolls erfolgreich eine Datenverbindung zwischen dem Fahrzeug 1 und dem Ladeinfrastrukturpunkt 2 hergestellt, sind keine weiteren Verfahrensschritte durchzuführen. Der Akkumulator 3 des Fahrzeuges 1 kann ohne weitere Einschränkungen an dem Ladeinfrastrukturpunkt 2 geladen werden.
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Um auch für einen zukünftigen Ladevorgang an diesem Ladeinfrastrukturpunkt 2 das entsprechende Kommunikationsprotokoll auszuwählen, kann das Fahrzeug 1 ein Identifikationsmerkmal, beispielsweise die physikalische Adresse des Kommunikationsgerätes des Ladeinfrastrukturpunktes 2, das ausgewählte Kommunikationsprotokoll zuordnen und in einer Speichereinheit des Fahrzeuges 1 hinterlegen.
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Tritt nach dem Verbinden des Fahrzeuges 1 mit dem Ladeinfrastrukturpunkt 2 und dem gewählten Kommunikationsprotokoll ein Fehler auf, wird dieser automatisch im Fahrzeug 1 analysiert, wobei überprüft wird, ob dieser Fehler mit gleichen Parametern und gleicher Nachrichtensequenz bei der Wahl eines anderen Kommunikationsprotokolls oder anderer Nachrichteninhalte nicht aufgetreten wäre.
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Diese Überprüfung erfolgt beispielsweise auf Basis eines hinterlegten Ablaufverfahrens, also eines hinterlegten Regelwerkes.
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Resultiert aus der Analyse ein alternatives Kommunikationsprotokoll, wird automatisch auf dieses umgeschaltet.
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In Abhängigkeit von der Schwere des festgestellten Fehlers kann die Kommunikation zwischen dem Fahrzeug 1 und der Ladeinfrastrukturpunkt 2 entweder fortgesetzt werden oder es wird in Folge des Fehlers von dem Fahrzeug 1 oder dem Ladeinfrastrukturpunkt 2 ein erneuter Verbindungsversuch gestartet.
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In beiden Fällen erfolgt eine weitere Kommunikation zwischen dem Fahrzeug 1 und dem Ladeinfrastrukturpunkt 2 mittels des alternativen Kommunikationsprotokolls, auf welches nach der Analyse des Fehlers umgeschaltet wurde. Dadurch ist davon auszugehen, dass der zuvor aufgetretene Fehler durch das Umschalten auf das alternative Kommunikationsprotokoll oder einer Variation des Nachrichteninhaltes nicht mehr auftritt.
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Sowohl die Analyse des Fehlers als auch das Starten eines erneut durchgeführten Verbindungsaufbaues zwischen dem Fahrzeug 1 und dem Ladeinfrastrukturpunkt 2 können mehrfach durchgeführt werden, um iterativ ein geeignetes Kommunikationsprotokoll zu finden.
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Während der Iteration können nicht erfolgreich getestete Kommunikationsprotokolle und/oder Varianten negativ markiert werden, so dass diese von weiteren Iterationsschritten ausgeschlossen werden.
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Wird ein Kommunikationsprotokoll identifiziert, mittels dessen eine Kommunikation zwischen dem Fahrzeug 1 und dem Ladeinfrastrukturpunkt 2 fehlerfrei möglich ist, kann das Fahrzeug 1 einem Identifikationsmerkmal, beispielsweise die physikalische Adresse des Kommunikationsgerätes, dieses Ladeinfrastrukturpunktes 2 das ausgewählte Kommunikationsprotokoll zuordnen und in der Speichereinheit ablegen.
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Dadurch ist es möglich, bei zukünftigen Verbindungen des Fahrzeuges 1 mit diesem Ladeinfrastrukturpunkt 2 initial das geeignete Kommunikationsprotokoll wählen zu können.
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Im Folgenden wird das Verfahren anhand von zwei Beispielen erläutert.
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Beispiel 1: Automatische Protokollumschaltung nach Fehlererkennung im Kommunikationsabschnitt „PLC Matching Process“
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Randbedingungen:
- - Fahrzeug 1 implementiert Kommunikationsprotokolle nach ISO15118, DIN70121 RC3 und DIN70121 RC6a
- - das Fahrzeug 1 startet vorkonfiguriert mit dem Kommunikationsprotokoll nach ISO15118
- - der Ladeinfrastrukturpunkt 2 unterstützt ausschließlich das Kommunikationsprotokoll nach DIN70121 RC3
- - Ladeinfrastrukturpunkt 2 verfügt über die MAC-Adresse (physikalische Netzwerkadresse): AA:AA:AA:AA:AA:01
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Ablauf:
- 1. Das Fahrzeug 1 startet Kommunikation mit dem Ladeinfrastrukturpunkt 2, indem es eine Nachricht CM_SLAC_PARM.REQ sendet.
- 2. Das Fahrzeug 1 empfängt vom Ladeinfrastrukturpunkt 2 die Nachricht CM_SLAC_PARM.CNF und empfängt dabei die MAC-Adresse (physikalische Netzwerkadresse) des Ladeinfrastrukturpunkts 2: AA:AA:AA:AA:AA:01
- 3. Das Fahrzeug 1 prüft optional, ob zu dem Identifikationsmerkmal des Ladeinfrastrukturpunktes 2 (AA:AA:AA:AA:AA:01) gespeicherte Informationen zum Unterstützen des Kommunikationsprotokolls vorliegen.
(Im Beispiel wird angenommen, dass keine Informationen zu dem Ladeinfrastrukturpunkt 2 vorliegen und das Fahrzeug 1 vorkonfiguriert das Kommunikationsprotokoll nach ISO15118 auswählt.).
- 4. Das Fahrzeug 1 prüft und interpretiert die in Schritt 2 empfangenen Daten nach Vorgaben der ISO15118:
Nachrichtenfeld | Wert | Prüfung |
M-SOUND_TARGET | FF:FF:FF:FF:FF:FF | Ok |
NUM_SOUNDS | 0×10 | Ok |
Time_Out | 0×0A | Ok |
RESP_TYPE | 0×00 | Ok |
FORWARDING_STA | 0×00 | Fehler! |
APPLICATION_TYPE | 0×00 | Ok |
SECURITY_TYPE | 0×00 | Ok |
RunID | 0×9537527575 | Ok |
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Während der Prüfung der Werte in der vom Ladeinfrastrukturpunkt 2 gesendeten und vom Fahrzeug 1 empfangenen Nachricht CM_SLAC_PARM.CNF tritt ein Fehler im Nachrichtenfeld „FORWARDING_STA“ auf. Nach dem gewählten Kommunikationsprotokoll nach ISO15118 darf dieses Feld nicht mit dem gesendeten Wert 0x00 belegt sein.
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Anhand eines Regelwerkes analysiert das Fahrzeug
1, nach welchem der implementierten Kommunikationsprotokolle diese Wertebelegung erlaubt wäre:
Nachricht | Feld | Erlaubter Wertebereich |
ISO15118 | DIN70121RC 6 | DIN70121RC 3 |
CM_SLAC_PARM. CNF | M-SOUND_TARGE T | Valid MAC | Valid MAC | 0×00 |
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Das Regelwerk lässt den gesendeten Wert 0x00 ausschließlich für das Kommunikationsprotokoll nach DIN70121RC3 zu.
- 5. Auf Basis der Analyse in Schritt 5 schaltet das Fahrzeug 1 auf das Kommunikationsprotokoll nach DIN70121RC3 um und kann damit die Kommunikation fortsetzen und einen Abbruch aufgrund des initial falsch gewählten Kommunikationsprotokolls nach ISO15118 abwenden.
- 6. Der Kommunikationsaufbau verläuft nun ohne Protokollverletzungen bis zum Ende.
- 7. Das Fahrzeug 1 speichert optional zu dem Identifikationsmerkmal des Ladeinfrastrukturpunktes 2 (AA:AA:AA:AA:AA:01) die Kommunikationsprotokollversion „DIN70121RC3“, um bei einer zukünftigen Verbindung initial das geeignete Protokoll anwenden zu können.
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Beispiel 2: Automatische Parameterumschaltung nach Fehlererkennung im Kommunikationsabschnitt „SECC Discovery Request“
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Randbedingungen:
- - Fahrzeug 1 implementiert Kommunikationsprotokolle nach ISO15118, DIN70121 RC3 und DIN70121 RC6a
- - das Fahrzeug 1 startet vorkonfiguriert mit Kommunikationsprotokollen nach ISO15118
- - das Fahrzeug 1 unterstützt die Sicherheitsfunktion TLS
- - der Ladeinfrastrukturpunkt 2 unterstützt die Sicherheitsfunktion TLS nicht
- - der Ladeinfrastrukturpunkt 2 unterstützt die Funktion Plug&Charge nicht
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Ablauf:
- 1. Das Fahrzeug 1 startet Kommunikation mit dem Ladeinfrastrukturpunkt 2 und der Verbindungsaufbau läuft bis auf ISO OSI Layer 4 erfolgreich.
- 2. Das Fahrzeug 1 sendet eine Nachricht „SECC Discovery Request“ mit folgendem Inhalt:
Nachrichtenfeld | Wert |
Security | TLS |
Transport Layer | TCP |
- 3. Der Ladeinfrastrukturpunkt 2 antwortet daraufhin mit der Nachricht „SECC Discovery Response“ mit folgendem Inhalt:
Nachrichtenfeld | Wert |
Security | TLS |
Transport Layer | TCP |
EVSE IP | FE:80:0:0:...2B |
EVSE TCP Port | 15132 |
- 4. Im Folgenden initiiert das Fahrzeug 1 einen TLS-Kommunikationsaufbau, der allerdings fehlschlägt, da der Ladeinfrastrukturpunkt 2 nicht oder mit falschem Nachrichteninhalt antwortet. Grund hierfür ist, dass der Ladeinfrastrukturpunkt 2 die Funktion TLS nicht unterstützt, dies aber fehlerhaft kommuniziert.
- 5. Im Fahrzeug 1 ist folgendes Regelwerk hinterlegt, dass eine Variante im erkannten Fehlerfall zulässt:
Fehler in Nachricht | Feld | Erlaubte Variation |
Prio 1 | Prio 2 | Prio 2 |
SECC Discovery | Security | TLS | No Transport Layer Security | - |
... | | | | |
- 6. Das Regelwerk erlaubt eine Variation in der Nachricht, in deren Folge der Fehler aufgetreten ist. Das Fahrzeug 1 folgt dieser Regel, um die Variation in einem folgenden erneuten Verbindungsversuch anzuwenden.
- 7. Aufgrund des Abbruchs in Schritt 4 startet der Ladeinfrastrukturpunkt 2 die Kommunikation erneut.
- 8. Durch die Anwendung der Regel in Schritt 6, sendet das Fahrzeug 1 nun folgenden Inhalt in der Nachricht „SECC Discovery Request“:
Nachrichtenfeld | Wert |
Security | No Transport Layer Security |
Transport Layer | TCP |
- 9. Der Ladeinfrastrukturpunkt 2 antwortet daraufhin mit der Nachricht „SECC Discovery Response“ mit folgendem Inhalt:
Nachrichtenfeld | Wert |
Security | No Transport Layer Security |
Transport Layer | TCP |
EVSE IP | FE:80:0:0:...2B |
EVSE TCP Port | 15132 |
- 10. Im Folgenden initiiert das Fahrzeug 1 keinen TLS-Kommunikationsaufbau und die Kommunikation verläuft erfolgreich.
- 11. Das Fahrzeug 1 speichert optional zu dem Identifikationsmerkmal des Ladeinfrastrukturpunktes 2 die Kommunikationsprotokollvariante „ISO15118+No Transport Layer Security“, um bei einer zukünftigen Verbindung initial das geeignete Kommunikationsprotokoll anwenden zu können.
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Beispiel 3: Automatische Parameterumschaltung nach Ausbleiben der Nachricht „SECC Discovery Response“ im Kommunikationsabschnitt „SECC Discovery Request“
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Randbedingungen:
- - Fahrzeug 1 implementiert Kommunikationsprotokolle nach ISO15118, DIN70121 RC3 und DIN70121 RC6a
- - das Fahrzeug 1 startet vorkonfiguriert mit Kommunikationsprotokollen nach ISO15118
- - das Fahrzeug 1 unterstützt die Sicherheitsfunktion TLS
- - der Ladeinfrastrukturpunkt 2 unterstützt die Sicherheitsfunktion TLS nicht
- - der Ladeinfrastrukturpunkt 2 unterstützt die Funktion Plug & Charge nicht
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Ablauf:
- 1. Das Fahrzeug 1 startet Kommunikation mit dem Ladeinfrastrukturpunkt 2 und der Verbindungsaufbau läuft bis auf ISO OSI Layer 4 erfolgreich.
- 2. Das Fahrzeug 1 sendet eine Nachricht „SECC Discovery Request“ mit folgendem Inhalt:
Nachrichtenfeld | Wert |
Security | TLS |
Transport Layer | TCP |
- 3. Der Ladeinfrastrukturpunkt 2 sendet keine Nachricht „SECC Discovery Response“, da er den Wert für Security in der gesendeten Nachricht „SECC Discovery Request“ nicht kennt.
- 4. Im Folgenden sendet das Fahrzeug 1 eine zuvor definierte Anzahl der Nachricht „SECC Discovery Request“ innerhalb des erlaubten Zeitfensters, um von dem Ladeinfrastrukturpunkt 2 eine Antwort zu bekommen.
- 5. Im Fahrzeug 1 ist folgendes Regelwerk hinterlegt, dass eine Variante im erkannten Fehlerfall zulässt:
Ausbleibende SDP Response | Feld | Erlaubte Variation |
Prio 1 | Prio 2 | Prio 2 |
SECC Discovery | Security | TLS | No Transport Layer Security after 5 retries | - |
- 6. Das Regelwerk erlaubt eine Variation in der Nachricht, in deren Folge der Fehler aufgetreten ist. Das Fahrzeug 1 folgt dieser Regel, um die Variation nach 5 Nachrichten „SECC Discovery Request“ ohne „SECC Discovery Response“ durchzuführen.
- 7. Durch die Anwendung der Regel in Schritt 6, sendet das Fahrzeug 1 nun folgenden Inhalt in der sechsten Nachricht „SECC Discovery Request“:
Nachrichtenfeld | Wert |
Security | No Transport Layer Security |
Transport Layer | TCP |
- 8. Der Ladeinfrastrukturpunkt 2 antwortet daraufhin mit der Nachricht „SECC Discovery Response“ mit folgendem Inhalt:
Nachrichtenfeld | Wert |
Security | No Transport Layer Security |
Transport Layer | TCP |
EVSE IP | FE:80:0:0:...2B |
EVSE TCP Port | 15132 |
- 9. Im Folgenden initiiert das Fahrzeug 1 keinen TLS-Kommunikationsaufbau und die Kommunikation verläuft erfolgreich.
- 10. Das Fahrzeug 1 speichert optional zu dem Identifikationsmerkmal des Ladeinfrastrukturpunktes 2 die Kommunikationsprotokollvariante „ISO15118+No Transport Layer Security“, um bei einer zukünftigen Verbindung initial das geeignete Kommunikationsprotokoll anwenden zu können.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- Ladeinfrastrukturpunkt
- 3
- Akkumulator
- 4
- Ladestecker
- 5
- Ladedose
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102010026689 A1 [0002]