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Die Erfindung betrifft eine Trainingsvorrichtung zum Trainieren von Muskelgruppen mittels Bändern oder Seilen.
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Es gibt eine große Auswahl von Fitnessgeräten zum Training verschiedenster Muskeln basierend auf mannigfaltigen Prinzipien. Eine Gruppe dieser Fitnessgeräte umfasst Haltestrukturen, welche mit Bändern oder Seilen ausgerüstet werden können, an denen Trainingsübungen durchgeführt werden können.
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Nachteil dieser Trainingsgeräte ist, dass nur eine begrenzte Gruppe von Trainingsübungen mit einem dieser Fitnessgeräte durchgeführt werden kann und damit nur eine begrenzte Anzahl von Muskelgruppen trainiert werden kann.
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Nachteil des Standes der Technik ist, dass zum Training vieler verschiedener Muskelgruppen mehrere unterschiedliche Geräte benötigt werden, was teuer ist und einen vergleichsweise großen Platzbedarf erfordert.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es, die Nachteile des Standes der Technik zu überwinden und eine Trainingsvorrichtung zur Verfügung zu stellen, mittels derer ein Benutzer in der Lage ist, ein Training vieler verschiedener Muskelgruppen durchzuführen.
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Diese Aufgabe wird durch eine Trainingsvorrichtung gemäß den Ansprüchen gelöst.
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Die erfindungsgemäße Trainingsvorrichtung, die auch als „Kraftstation“, „Fitnessstation“ oder „Fitnessturm“ bezeichnet werden könnte, umfasst eine Bodenplatte, einen im Wesentlichen senkrecht auf dieser Bodenplatte stehenden Pylon, der mit der Bodenplatte fest verbunden oder auf dieser zumindest fest anbringbar ist, wobei das freie Ende des Pylons mindestens 150 cm über die Bodenplatte ragt und wobei sowohl die Bodenplatte als auch der Pylon Befestigungseinheiten zur Anbringung von Bändern oder Seilen umfasst.
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Die Bodenplatte ist ein flächiges Element, welches sowohl der sicheren Aufstellung der Trainingsvorrichtung als auch als Standfläche zur Durchführung von Übungen dient. Zusätzlich können an ihr mittels der Befestigungseinheiten Seile oder Bänder für Übungen angebracht werden. Die Bodenplatte stellt zumindest im Bereich einer vorbestimmten Standfläche eine geschlossene Fläche dar. Bevorzugt hat sie über ihre gesamte Fläche eine geschlossene Oberfläche. Ihre Länge und Breite liegt bevorzugt im Bereich von 70 bis 200 cm, insbesondere zwischen 90 cm und 110 cm.
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Die Bodenplatte kann Standfüße aufweisen, auf denen sie auf den Boden aufgestellt werden kann.
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Der Pylon stellt eine Erhebung auf der Bodenplatte dar. Er kann Teil der Bodenplatte sein, kann aber auch ein separates Teil sein, welches auf der Bodenplatte fest angebracht ist oder im Rahmen eines Bausatzes zumindest fest anbringbar ist. Im Folgenden ist mit dem Begriff „Länge“ die Höhe gemeint, in der sich das freie Ende des Pylons über der Bodenplatte erhebt.
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Der Ausdruck „im Wesentlichen senkrecht“ bedeutet hier, dass der Pylon bezüglich der Flächennormalen der Bodenplatte ausgerichtet ist und weniger als 20° vom Verlauf der Flächennormalen abweicht, bevorzugt weniger als 10°. Besonders bevorzugt ist der Pylon im Rahmen von Fertigungstoleranzen parallel zur Flächennormalen der Bodenplatte ausgerichtet, steht also senkrecht auf der Bodenplatte.
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Der Pylon erhebt sich erfindungsgemäß mindestens 1,5 m über die Bodenplatte. Für einige Übungen ist es jedoch von Vorteil, wenn der Pylon mindestens eine Länge hat, die der Größe des Benutzers entspricht. Es ist somit für eine optimale Eignung für möglichst viele unterschiedliche Benutzer von Vorteil, wenn der Pylon eine Länge von mindestens 180 cm hat. Um eine Aufstellung in Privaträumen einfach vornehmen zu können ist bevorzugt, dass der Pylon eine Länge von 250 cm, insbesondere von 230 cm, nicht überschreitet.
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Der Pylon kann mittig auf der Bodenplatte angeordnet sein oder seitlich von der Mitte. Aus Stabilitätsgründen ist bevorzugt, dass zu allen Seiten mehr als 40 cm Abstand zum Rand der Bodenplatte bestehen soll. Bevorzugt ist der Pylon so an der Bodenplatte angebracht, dass auf der Bodenplatte mindestens ein Übungsbereich von zumindest 50 cm X 50 cm vorhanden ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform lässt sich die Länge des Pylons und somit seine maximale Höhe verändern. Dazu ist er bevorzugt teleskopartig verlängerbar, wobei die Position der Elemente des Pylons insbesondere mittels Schrauben oder (ggf. elastischer oder elastisch gelagerter) Arretierbolzen fixiert werden kann. Bevorzugt ist aber auch, dass der Pylon mittels Einfügung von Pylonelementen verlängerbar ist.
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Erfindungsgemäß umfassen sowohl die Bodenplatte als auch der Pylon Befestigungseinheiten zur Anbringung von Bändern oder Seilen. Diese Befestigungseinheiten sind insbesondere Elemente der Gruppe Ausnehmungen, Ösen, Haken, Stangen, Ringe und Karabiner. Seile bzw. Bänder können direkt mittels dieser Halteelemente an die Trainingsvorrichtung angebracht werden oder mittels eines weiteren Halteelements, z.B. eines Karabiners.
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An dem Pylon sind bezüglich seiner Breite mittig bzw. links und rechts Befestigungseinheiten angeordnet, insbesondere in einer Höhe über 100 cm. Bevorzugt sind bei mehreren Höhenpositionen Befestigungseinheiten an dem Pylon angeordnet und/oder die Befestigungseinheiten sind verschiebbar an dem Pylon angebracht. Dies hat den Vorteil, dass für eine Übung Seile oder Bänder in einer jeweils optimalen Höhe angebracht werden können. Bevorzugt ist zumindest eine Befestigungseinheit am freien Ende des Pylons angeordnet.
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An der Bodenplatte sind die Befestigungseinheiten bevorzugt an den Seitenbereichen, und insbesondere nicht weiter als 10 cm vom Rande der Bodenplatte entfernt abgeordnet. Bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der die Befestigungseinheiten direkt an den Seiten der Bodenplatte angeordnet sind.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform liegt auf der Bodenplatte ein vorbestimmter Übungsbereich vor, der insbesondere mit einer rutschfesten Beschichtung versehen ist. Der Pylon befindet sich dann auf der Rückseite des Übungsbereichs. An der Bodenplatte sind in diesem Fall bevorzugt zwei Befestigungseinheiten im Bereich der Bodenplatte angeordnet, der vor dem Übungsbereich liegt, jeweils eine links und eine rechts von dem Übungsbereich mit einem Abstand der Befestigungseinheiten von mindestens 30 cm, und/oder zwei Befestigungseinheiten in Bereichen der Bodenplatte angeordnet, die seitlich zu dem Übungsbereich liegen, ebenfalls jeweils mindestens eine links und mindestens eine rechts von dem Übungsbereich.
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Als Bänder oder Seile können zunächst grundsätzlich alle möglichen Bänder oder Seile verwendet werden. Auch wenn es vorteilhaft sein kann, dass die Trainingsvorrichtung Seile oder Bänder bereits umfasst, ist es zur Verbesserung der universellen Nutzbarkeit der Trainingsvorrichtung von Vorteil, wenn die Seile oder Bänder nicht fest montiert sind, sondern lösbar an verschiedensten Befestigungseinheiten der Trainingsvorrichtung angebracht werden können.
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Bevorzugte Bänder bzw. Seile sind Widerstandsbänder, Widerstandsseile, Expander oder Sling Trainer.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst der Pylon zusätzlich Haltegriffe, z.B. Sprossen oder Stangen, insbesondere mit einem Durchmesser zwischen 2 und 7 cm, an denen sich eine Person festhalten kann. Dies hat den Vorteil, dass weitere Übungen, z.B. Klimmzüge, an der Trainingsvorrichtung durchgeführt werden können.
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Die Trainingsvorrichtung erlaubt ein effektives Training für den ganzen Körper mit Widerstandsbändern oder -Seilen. Besondere Vorteile dieser Erfindung sind, dass sie praktisch für jeden benutzbar ist, ein gezieltes Muskeltraining vieler verschiedener Muskelgruppen erlaubt, aufgrund ihrer Einfachheit und Robustheit auch sehr gut für ältere Leute und Menschen mit Behinderung geeignet ist und platzsparend ist, so dass sie auch im Heimbereich problemlos eingesetzt werden kann.
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Beispiele für bevorzugte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den Abbildungen dargestellt.
- 1 zeigt schematisch eine bevorzugte Trainingsvorrichtung.
- 2 zeigt schematisch eine weitere bevorzugte Trainingsvorrichtung, an der eine Trainingsübung durchgeführt wird.
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In 1 ist schematisch eine bevorzugte Trainingsvorrichtung perspektivisch skizziert. Sie umfasst einen Pylon (1), der senkrecht auf einer Bodenplatte (2) montiert ist. Der Pylon ist in diesem Fall leiterförmig, wobei die Sprossen (4) als Haltegriffe (4) für zusätzliche Übungen genutzt werden können. Eine solche leiterförmige Ausgestaltung des Pylons ist optional. Wesentlich ist für die Erfindung, dass sowohl der Pylon (1) als auch die Bodenplatte (2) mit Befestigungseinheiten (3) ausgestattet sind, an denen Seile oder Bänder befestigt werden können.
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2 zeigt schematisch eine bevorzugte Trainingsvorrichtung, die funktional der aus 1 entspricht. Auch diese umfasst einen Pylon (1), der senkrecht auf einer Bodenplatte (2) montiert ist, wobei sowohl der Pylon (1) als auch die Bodenplatte (2) mit Befestigungseinheiten (3) ausgestattet sind. In dieser Darstellung sind an Befestigungseinheiten (3) des Pylons (1) Widerstandsseile (5) befestigt, an denen durch eine Person (6) eine Trainingsübung durchgeführt wird. Die Widerstandsseile können wahlweise auch an den anderen Befestigungseinheiten (3) angebracht werden, was unterschiedlichste Übungen erlaubt.