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Die Erfindung betrifft eine an einer Rückseite einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes angeordnete Ablageeinrichtung, welche um eine horizontale Achse schwenkbar ausgebildet ist, und eine Gebrauchsstellung und eine Nichtgebrauchsstellung aufweist, zwischen welchen die tischähnliche Ablageeinrichtung unabhängig von der Stellung der Rückenlehne in ihrer Position einstellbar ist.
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Aus der
DE 199 56 404 C1 ist ein Kraftfahrzeugsitz mit vorklappbarer Rückenlehne bekannt, an dessen Rückseite ein Ablageelement um eine horizontale Achse verschwenkbar angelenkt ist, das aus einer Nichtgebrauchsstellung, in der es an der Rückseite anliegt, um einen ersten Schwenkwinkel in eine horizontal ausgerichtete fixierte erste Gebrauchsstellung verschwenkbar ist, die einer Gebrauchslage der Rückenlehne zugeordnet ist. Das Ablageelement ist in eine fixierte zweite horizontal ausgerichtete Gebrauchsstellung verschwenkbar, die einer stärker nach vorne geneigten Lage der Rückenlehne zugeordnet ist. Nachteilig dabei ist, dass die Gebrauchspositionen des Ablageelementes der Stellung der Rückenlehne angepasst werden müssen.
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Die
EP 1 412 246 B1 offenbart eine Ablagetischanordnung, welche wenigstens einen Arm aufweist, welcher eingerichtet ist, um sich zwischen einer verstauten Position und einer ausgefahrenen Position zu bewegen und einer Ablage, welche schwenkbar mit dem Arm verbunden ist, wobei die Ablage gegenüberliegende Hauptflächen aufweist und eingerichtet ist, um zu schwenken, während sich der Arm in der ausgefahrenen Position befindet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine in einer Rückseite einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes angeordnete Ablageeinrichtung anzugeben, bei welcher die erläuterten Lösungen verbessert werden.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
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Die Aufgabe ist mit einer Ablageeinrichtung dadurch gelöst, dass die Positionen in der Gebrauchtstellung um eine elektrisch gesteuerte horizontale Knickachse und eine elektronisch gesteuerte Rotationsachse einstellbar sind, wobei die elektronischen Steuerungen über einen Joystick erfolgen. Dies hat den Vorteil, dass unabhängig von der Position der Rückenlehne des Vordersitzes die Ablageeinrichtung in eine solche Gebrauchsposition verfahren werden kann, wie sie von dem Nutzer auf dem Rücksitz des Fahrzeuges benötigt wird. Dadurch wird ein komfortabler Arbeitsraum für den Nutzer geschaffen.
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Vorteilhafterweise ist die Rotationsachse von einem Drehgelenk gebildet, in welches ein Elektromotor integriert ist. Mittels dieses Elektromotors kann die Position der Ablageeinrichtung stufenlos variiert werden.
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In einer Ausgestaltung unterteilt die horizontale Knickachse die Ablageeinrichtung in zwei Teilflächen, wobei eine Teilfläche angewinkelt ausgebildet ist, während die andere Teilfläche in einer horizontalen Ebene angeordnet ist. Eine solche Gebrauchsposition kann für die Nutzung eines Laptops auf der Ablageeinrichtung von Vorteil sein.
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In einer Ausführungsform ist die in einer horizontalen Ebene angeordnete Teilfläche der Ablageeinrichtung höhenverstellbar, so dass der Nutzer der Ablageeinrichtung diese so einstellen kann, wie es für ihn am angenehmsten ist.
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In einer Variante ist unterhalb des Fahrzeugsitzes eine elektrische von dem Joystick gesteuerte Verstelleinrichtung zur Verschiebung des Fahrzeugsitzes entlang einer Fahrzeuglängsachse angeordnet. Diese Verschiebung kann bevorzugt in Richtung der Rücksitze erfolgen, wobei ebenfalls der von dem Nutzer auf dem Rücksitz benötigte Arbeitsraum optimal eingestellt werden kann.
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In einer Weiterbildung ist im Nichtgebrauchszustand eine Ablagetasche der Ablageeinrichtung einem Rücksitz zugewandt. Diese Ablagetasche kann als Organisationsmittel für nicht weiter benötigte Arbeitsgegenstände genutzt werden.
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Vorteilhafterweise besteht die gesamte Ablageeinrichtung aus einem Hartkunststoffmaterial. Ein solches Hartkunststoffmaterial ist sehr robust bei der Benutzung, aber trotzdem leicht, so dass das Gewicht der Ablageeinheit reduziert werden kann.
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In einer Ausführungsform ist die Ablageeinrichtung zur Befestigung eines Media-Systems vorgesehen. Somit kann insbesondere ein Laptop genutzt werden, wobei die Ablageeinrichtung an die Formgebung des Laptops angepasst ist, wodurch eine optimale Bearbeitungsposition für den Laptop eingestellt werden kann.
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Eine Weiterbildung der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung einer an einer Rückseite einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes angeordneten Ablageeinheit. Bei einem solchen Verfahren wird die Ablageeinrichtung in ihren Positionen über einen Joystick elektrisch verstellt. Mittels dieses Joysticks können verschiedene Dreh- und Knickachsen gleichzeitig verfahren werden, um die gewünschte Einstellung der Ablageeinrichtung zu erlangen. Eine mechanische Einstellung, wo jede Richtung der Ablageeinrichtung einzeln eingestellt werden muss, kann dabei entfallen.
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In einer Ausgestaltung werden die Positionen der Ablageeinrichtung durch einen am Rücksitz angeordneten Joystick drahtlos eingestellt. Da der Joystick fest am Rücksitz befestigt ist, entfällt eine frei bewegliche Bedieneinheit. Insbesondere die drahtlose Betätigung des Joysticks erlaubt eine besonders komfortable Betätigung der Ablageeinrichtung.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der – gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnung – zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Beschriebene und/oder bildlich dargestellte Merkmale können für sich oder in beliebiger, sinnvoller Kombination den Gegenstand der Erfindung bilden, gegebenenfalls auch unabhängig von den Ansprüchen, und können insbesondere zusätzlich auch Gegenstand einer oder mehrerer separater Anmeldung/en sein. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Ablageeinrichtung,
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2 eine erste Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen Ablageeinrichtung,
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3 eine zweite Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen Ablageeinrichtung,
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4 eine weitere Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen Ablageeinrichtung.
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In 1 ist ein Fahrzeugsitz 1 dargestellt, welcher aus einer Sitzfläche 3 und einer Rückenlehne 5 besteht, wobei der Fahrzeugsitz 1 mit geklappter Rückenlehne 5 dargestellt ist. Um einen durch ein Drehgelenk 7 gebildeten Drehpunkt 7 schwenkbar, der unten an der Rückenlehne 5 angebracht ist, ist eine Ablageeinrichtung 9 gezeigt, welche im Nichtgebrauchszustand in einer Aussparung 23 der Rückenlehne 5 versenkt ist. Da das Drehgelenk 7 ganz unten angebracht ist, bleibt die Ablageeinrichtung 9 in ihrer Position, wenn der Fahrzeugsitz 1 nach vorn geklappt wird.
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Im Gebrauchszustand der Ablageeinrichtung 9 lässt sich diese unabhängig von der Rückenlehne 5 bewegen. Neben einer Rotation mit dem Drehgelenk 7, in dem ein nicht weiter dargestellter Elektromotor integriert ist, ist die Ablageeinrichtung 9 annähernd mittig um eine Knickachse 11 horizontal abknickbar, wodurch die Ablageeinrichtung 9 in zwei Teilflächen 13, 15 unterteilt wird. In Höhe der Knickachse 11 ist die horizontal gelagerte Teilfläche 13 über einen nichtweiter dargestellten Mechanismus vertikal verfahrbar.
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Wie aus 2 hervorgeht, wo eine erste Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen Ablageeinrichtung 9 dargestellt ist, ist auf der Rückseite der Ablageeinrichtung 9, dem Rücksitz zugewandt, eine Tasche 17 ausgebildet, welche eine ebene Oberfläche besitzt und aus einem verstärktem Kunststoff besteht. In 2 ist die obere Teilfläche 15 der Ablageeinrichtung 9 um die Knickachse 11 geknickt.
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3 zeigt eine weitere Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen Ablageeinrichtung 9, bei welcher zwischen den zwei Teilflächen 13, 15 der Ablageeinrichtung 9 ein Verstellmechanismus 19 ausgebildet ist. Mittels dieses Verstellmechanismus 19 kann einmal die Knickachse 11 bewegt werden, wobei die obere Teilfläche 15 der Ablageeinrichtung 9 um die waagerechte Knickachse 11 geschwenkt wird. Die zweite in einer horizontalen Ebene verlaufende Teilfläche 13 der Ablageeinrichtung 9 ist vertikal verstellbar.
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4 zeigt die weitere Prinzipdarstellung der erfindungsgemäßen Ablageeinrichtung 9 in einer solchen Position, bei welcher einfach ein Laptop an dieser befestigt werden kann und diese die Schwenkbewegungen des Bildschirms des Laptops nachvollzieht.
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In dem nicht weiter dargestellten Rücksitz, wo der Nutzer der Ablageeinrichtung 9 Platz nimmt, ist ein Joystick angeordnet, mittels welchem die einzelnen Verstellvorrichtungen der Ablageeinrichtung 9 drahtlos elektrisch eingestellt werden können. Die einmal eingestellten Positionen können dabei im Fahrzeug gespeichert werden, so dass sie bei Wiederbenutzung durch die entsprechenden Personen automatisch wieder eingestellt werden können.
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Die gesamte Ablageeinheit besteht aus einem Hartkunststoffmaterial, welches zwar robust ist aber nur ein geringes Gewicht aufweist. Dieses Material ist dabei an die Form des Fahrzeugsitzes angepasst, wodurch eine Integration der Ablageeinrichtung 9 in dem Sitz einfacher gestaltet ist.
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Analog zur Verwendung eines Joysticks ist aber auch vorstellbar, dass die Ablageeinrichtung 9 per Hand oder per App gesteuert wird. Mittels der in einem Smartphone abgespeicherten App kann die Position der Ablageeinrichtung 9 bereits vor Betreten des Fahrzeuges von außen eingestellt werden. Bei einer motorischen und automatischen Bedienung der Ablageeinrichtung 9 sind das Umklappen der Rückenlehne 5 des Fahrzeugsitzes 3 und das Ausklappen der Ablageeinrichtung 9 aus der Nichtgebrauchsstellung gekoppelt, so dass die Ablageeinrichtung 9 immer in einer waagerechten Position fixiert bleibt.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterungen in der Beschreibung, definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeugsitz
- 3
- Sitzfläche
- 5
- Rückenlehne
- 7
- Drehgelenk
- 9
- Ablageeinrichtung
- 11
- Knickachse
- 13
- Teilfläche
- 15
- Teilfläche
- 17
- Tasche
- 19
- Verstellmechanismus
- 21
- Verstelmechanismus
- 23
- Aussparung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19956404 C1 [0002]
- EP 1412246 B1 [0003]