DE102017004342B3 - Scharnier für eine Fahrzeugklappe - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Scharnier (10A, 10B) für eine Fahrzeugklappe mit einem ersten Scharnierteil (11) und einem zweiten Scharnierteil (12), welche über eine Drehachse relativbeweglich miteinander verbunden sind, wobei das erste Scharnierteil (11) ein Langloch (13) und das zweite Scharnierteil (12) ein Paßloch (14) aufweist, durch welche eine Schraube (15) geführt ist, welche von einer Formmutter (16) festgeklemmt ist, sowie eine Fahrzeugklappe mit mindestens einem solchen Scharnier (10A, 10B). Erfindungsgemäß bildet die Formmutter (16) eine Stufe aus, wobei ein erster Teil (16.1) der Formmutter (16) in das Langloch (13) eingelassen ist und ein zweiter Teil (16.2) der Formmutter (16) von dem ersten Scharnierteil (11) absteht und an einem Rand des Langlochs (13) aufliegt.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Scharnier für eine Fahrzeugklappe gemäß der Gattung des Patentanspruchs 1 sowie eine Fahrzeugklappe mit mindestens einem solchen Scharnier.
- Scharniere für Fahrzeugklappen sind in zahlreichen Variationen bekannt und umfassen ein erstes Scharnierteil sowie ein zweites Scharnierteil, welche über eine Drehachse relativbeweglich miteinander verbunden sind. Das erste Scharnierteil weist ein Langloch und das zweite Scharnierteil weist ein Paßloch auf, durch welche eine Schraube geführt wird, welche von einer Formmutter festgeklemmt wird.
- Aus der
DE 10 2009 022 939 A1 ist ein gattungsgemäßes Scharnier für eine Frontklappe eines Fahrzeugs bekannt, welches ein Scharnierunterteil und ein Scharnieroberteil aufweist, welche über eine Klemmschraube miteinander verbunden sind. Eine Einrichtung zur Höheneinstellung der Frontklappe umfasst eine Bohrung in dem einen Scharnierteil und ein Langloch in dem anderen Scharnierteil, durch welche die Klemmschraube hindurch geführt und nach dem Festziehen einer Mutter derart verklemmbar ist, dass unter Einsatz einer Laufbuchse die Höheneinstellung fixiert und die relative Beweglichkeit der Scharnierteile gewährleistet sind. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Scharnier für eine Fahrzeugklappe sowie eine Fahrzeugklappe mit mindestens einem solchen Scharnier bereitzustellen, welches bei gleichbleibender Länge eines Muttergewindes eine reduzierte Baulänge einer Scharnierachse aufweist.
- Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch Bereitstellung eines Scharniers für eine Fahrzeugklappe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und durch eine Fahrzeugklappe mit den Merkmalen des Patentanspruchs 9 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
- Um ein Scharnier für eine Fahrzeugklappe bereitzustellen, welches bei gleichbleibender Länge eines Muttergewindes eine reduzierte Baulänge einer Scharnierachse aufweist, bildet eine Formmutter eine Stufe aus, wobei ein erster Teil der Stufe in ein Langloch eingelassen ist und ein zweiter Teil der Stufe von einem ersten Scharnierteil absteht und an einem Rand des Langlochs aufliegt.
- Unter einem Scharnier wird im Folgenden eine Baugruppe mit einem ersten Scharnierteil und einem zweiten Scharnierteil verstanden, welche über eine Drehachse relativbeweglich miteinander verbunden sind. Das erste Scharnierteil weist das Langloch und das zweite Scharnierteil weist ein Paßloch auf, durch welche eine Schraube geführt ist. Die Schraube ist von der Formmutter festgeklemmt. Hierbei fixiert die Mutter im angezogenen Zustand zum einen die Position der Schraube und dadurch die Position der Drehachse im Langloch, zum anderen lässt sie eine relative Drehbewegung zwischen den beiden Scharnierteilen um die Drehachse der Schraube zu. Durch das Langloch ist ein Toleranzausgleich zwischen zwei mit dem Scharnierteilen verbundenen Fahrzeugteilen möglich. Beispielsweise kann eine Einbaulage der Fahrzeugklappe an der Karosserie durch das Langloch verändert oder angepasst werden.
- Zudem wird eine Fahrzeugklappe mit zumindest einem solchen Scharnier vorgeschlagen.
- In vorteilhafter Weise kann das Gewinde der Formmutter zumindest teilweise mit dem ersten Teil der Stufe in das Langloch eingelassen werden, so dass die nutzbare Gewindelänge des Muttergewindes gleich bleibt und der zweite Teil der Stufe, welcher vom ersten Scharnierteil absteht, verkürzt werden kann. In vorteilhafter Weise kann auch eine Länge der Schraube, welche durch das Langloch des ersten Scharnierteils und das Paßloch des zweiten Scharnierteils geführt und von der Formmutter festgezogen wird, reduziert werden. Durch das Ineinanderschachteln der Formmutter und des Langlochs und die dadurch erzielte Reduzierung der Länge der Schraube und des von dem ersten Scharnierteil abstehenden zweiten Teils der Formmutter, kann in vorteilhafter Weise der von dem erfindungsgemäßen Scharnier eingenommene Bauraum reduziert werden. Dadurch kann in einer Unfallsituation in Engstellen eine Beschädigung von Karosseriebauteilen durch das erfindungsgemäße Scharnier in vorteilhafter Weise reduziert oder vollständig verhindert werden.
- In vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Scharniers kann der erste Teil der Formmutter einen Zapfen mit einem Innengewinde ausbilden. Zudem kann das Innengewinde die Formmutter vollständig durchdringen. Dadurch kann in vorteilhafter Weise die übliche nutzbare Gewindelänge der Formmutter erreicht werden.
- In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Scharniers kann die Formmutter über mindestens ein Führungselement längsbeweglich entlang des Langlochs am ersten Scharnierteil gelagert werden. In vorteilhafter Weise kann das Führungselement eine Verdrehsicherung ausbilden. Durch die Verdrehsicherung kann die Schraube ohne ein weiteres Gegenhaltewerkzeug in die Formmutter eingeschraubt werden. Zudem kann die Schraube mit der geführten Formmutter im Langloch geführt werden.
- In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Scharniers kann das mindestens eine Führungselement als Überstand ausgeführt werden, welcher zumindest neben einem Seitenrand des Langlochs verläuft und einen abgeflachten am Überstand anliegenden Bereich der Formmutter führt. Hierbei kann die Formmutter in vorteilhafter Weise außen an einer Oberfläche des ersten Scharnierteils geführt werden. Der mindestens eine Überstand kann vorzugsweise als Verstemmung neben dem Langloch in das erste Scharnierteil eingebracht werden.
- In einer alternativen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Scharniers kann zumindest eine Seitenwand des Langlochs das mindestens eine Führungselement ausbilden und einen korrespondierenden abgeflachten Bereich des in das Langloch eingelassenen ersten Teils der Formmutter führen. Hierbei kann die Formmutter in vorteilhafter Weise innen im Langloch des ersten Scharnierteils verdrehsicher geführt werden.
- In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Scharniers kann die Schraube einen angestauchten Endbereich aufweisen. Durch den angestauchten Endbereich kann ein ungewolltes vollständiges Lösen der Klemmverbindung zwischen der Schraube und der Formmutter und auch ein gewolltes Trennen von Formmutter und Schraube in vorteilhafter Weise unterbunden werden. Dadurch kann in vorteilhafter Weise eine Entnahme der Schraube aus dem Langloch und auch dem Paßloch unterbunden werden. Dadurch kann verhindert werden, dass die über das erfindungsgemäße Scharnier mit der Karosserie verbundene Klappe von der Fahrzeugkarosserie getrennt wird. Dadurch kann ein effektiver Diebstahlschutz umgesetzt werden.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. In der Zeichnung bezeichnen gleiche Bezugszeichen Komponenten bzw. Elemente, die gleiche bzw. analoge Funktionen ausführen. Hierbei zeigt:
-
1 eine schematische Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Scharniers für eine Fahrzeugklappe, -
2 eine schematische perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Scharniers aus1 mit einem ersten Ausführungsbeispiel des mindestens einen Führungselements, und -
3 eine schematische perspektivische Darstellung des erfindungsgemäßen Scharniers aus1 mit einem zweiten Ausführungsbeispiel des mindestens einen Führungselements. - Wie aus
1 bis3 ersichtlich ist, umfasst ein Scharnier10A ,10B für eine Fahrzeugklappe ein erstes Scharnierteil11 und ein zweites Scharnierteil12 , welche über eine Drehachse relativbeweglich miteinander verbunden sind. Das erste Scharnierteil11 weist ein Langloch13 , und das zweite Scharnierteil12 weist ein Paßloch14 auf. Durch das Langloch13 und durch das Paßloch14 ist eine Schraube15 geführt, welche von einer Formmutter16 festgeklemmt ist. - Erfindungsgemäß bildet die Formmutter
16 eine Stufe aus, wobei ein erster Teil16.1 der Formmutter16 in das Langloch13 eingelassen ist und ein zweiter Teil16.2 der Formmutter16 vom ersten Scharnierteil11 absteht und an einem Rand des Langlochs13 aufliegt. - Wie aus
1 weiter ersichtlich ist, weisen das erste Scharnierteil11 und das zweite Scharnierteil12 einander zugewandte Oberflächen auf, zwischen welchen eine Unterlegscheibe18 angeordnet ist. Die Schraube15 ist in den dargestellten Ausführungsbeispielen als Stufenschraube ausgeführt, welche in einem im Paßloch14 geführten ersten Abschnitt einen größeren Durchmesser aufweist als in einem im Langloch13 geführten Gewindeabschnitt15.1 . Die beiden Scharnierteile11 ,12 werden zwischen dem Schraubenkopf15.3 und der Formmutter16 so festgeklemmt, dass die Position der Schraube15 und dadurch die Position der Drehachse im Langloch13 fixiert ist, aber eine relative Drehbewegung zwischen den Scharnierteilen11 ,12 weiterhin möglich ist. Die Schraube15 weist einen angestauchten Endbereich15.2 auf. Hierbei sind die Formmutter16 und die beiden Scharnierteile11 ,12 zwischen dem Schraubenkopf15.3 und dem angestauchten Endbereich15.2 der Schraube15 angeordnet. Dadurch ist ein Lösen der mit einem Scharnierteil11 ,12 verbundenen Fahrzeugklappe von einem mit dem anderen Scharnierteil11 ,12 verbundenen Karosseriebauteil erschwert und ein effektiver Diebstahlschutz umgesetzt. Zudem kann ein ungewolltes vollständiges Lösen der Schraubverbindung in vorteilhafter Weise vermieden werden. Zwischen dem angestauchten Endbereich15.2 und der Formmutter16 weist der Gewindeabschnitt15.1 einen ausreichenden Spielraum auf, um ein Lösen der Verbindung zu ermöglichen, welches eine Verschiebung der Schraube15 und der Formmutter16 entlang des Langlochs13 ermöglicht. - Wie aus
1 bis3 weiter ersichtlich ist, bildet der erste Teil16.1 der Formmutter16 einen Zapfen mit einem Innengewinde aus, welches die Formmutter16 vollständig durchdringt. Dadurch kann die Ausdehnung der Formmutter16 entlang der Drehachse bei gleichbleibender Gewindelänge reduziert werden. Die Formmutter16 überdeckt im dargestellten Ausführungsbeispiel das Langloch13 vollständig. Es ist auch eine Ausführung vorstellbar, in welcher die Formmutter16 nur die Breite des Langlochs13 aber nicht die gesamte Länge des Langlochs13 überdeckt. - Wie aus
2 und3 weiter ersichtlich ist, ist die Formmutter16 über mindestens ein Führungselement20 längsbeweglich entlang des Langlochs13 am ersten Scharnierteil11 gelagert, wobei das Führungselement20 eine Verdrehsicherung ausbildet. - Das in
2 dargestellte erste Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Scharniers10A unterscheidet sich von dem in3 dargestellten Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Scharniers10B durch die Ausführung des mindestens einen Führungselements20 . - Wie aus
2 weiter ersichtlich ist, ist das mindestens eine Führungselement20 als Überstand20A ausgeführt, welcher zumindest neben einem Seitenrand des Langlochs13 verläuft und einen abgeflachten am Überstand20A anliegenden Bereich der Formmutter16 führt. Im dargestellten ersten Ausführungsbeispiel ist der an der Außenseite des ersten Scharnierteils11 aufliegende zweite Teil16.2 der Formmutter16 zwischen zwei Überständen20A angeordnet, welche jeweils entlang eines Seitenrands des Langlochs13 verlaufen. Die Überstände20A können einfach durch Verstemmen in das erste Scharnierteil11 eingebracht werden. - Wie aus
3 weiter ersichtlich ist, bildet im dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel zumindest eine Seitenwand20B des Langlochs13 das mindestens eine Führungselement20 aus und führt einen abgeflachten Bereich des in das Langloch13 eingelassenen ersten Teils16.1 der Formmutter16 . Im dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel führen beide Seitenwände20B des Langlochs13 jeweils einen abgeflachten Bereich des in das Langloch13 eingelassen ersten Teils16.1 der Formmutter16 , so dass die Formmutter16 verdrehsicher im Langloch13 geführt ist. - Bezugszeichenliste
-
- 10A, 10B
- Scharnier
- 11
- erstes Scharnierteil
- 12
- zweites Scharnierteil
- 13
- Langloch
- 14
- Paßloch
- 15
- Schraube
- 15.1
- Gewindeabschnitt
- 15.2
- gestauchter Endbereich
- 15.3
- Schraubenkopf
- 16
- Formmutter
- 16.1
- erster Teil
- 16.2
- zweiter Teil
- 18
- Unterlegscheibe
- 20
- Führungselement
- 20A
- Überstand
- 20B
- Seitenwand
Claims (9)
- Scharnier (
10A ,10B ) für eine Fahrzeugklappe, mit einem ersten Scharnierteil (11 ) und einem zweiten Scharnierteil (12 ), welche über eine Drehachse relativbeweglich miteinander verbunden sind, wobei das erste Scharnierteil (11 ) ein Langloch (13 ) und das zweite Scharnierteil (12 ) ein Paßloch (14 ) aufweist, durch welche eine Schraube (15 ) geführt ist, welche von einer Formmutter (16 ) festgeklemmt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Formmutter (16 ) eine Stufe ausbildet, wobei ein erster Teil (16.1 ) der Formmutter (16 ) in das Langloch (13 ) eingelassen ist und ein zweiter Teil (16.2 ) der Formmutter (16 ) von dem ersten Scharnierteil (11 ) absteht und an einem Rand des Langlochs (13 ) aufliegt. - Scharnier nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Teil (
16.1 ) der Formmutter (16 ) einen Zapfen mit einem Innengewinde ausbildet. - Scharnier nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Innengewinde die Formmutter (
16 ) vollständig durchdringt. - Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Formmutter (
16 ) über mindestens ein Führungselement (20 ) längsbeweglich entlang des Langlochs (13 ) am ersten Scharnierteil (11 ) gelagert ist. - Scharnier nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Führungselement (
20 ) eine Verdrehsicherung ausbildet. - Scharnier nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Führungselement (
20 ) als Überstand (20A ) ausgeführt ist, welcher zumindest neben einem Seitenrand des Langlochs (13 ) verläuft und einen abgeflachten am Überstand (20A ) anliegenden Bereich der Formmutter (16 ) führt. - Scharnier nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Seitenwand (
20B ) des Langlochs (13 ) das mindestens eine Führungselement (20 ) ausbildet und einen korrespondierenden abgeflachten Bereich des in das Langloch (13 ) eingelassenen ersten Teils (16.1 ) der Formmutter (16 ) führt. - Scharnier nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Schraube (
15 ) einen gestauchten Endbereich (15.2 ) aufweist. - Fahrzeugklappe mit mindestens einem Scharnier (
10A ,10B ), dadurch gekennzeichnet, dass das Scharnier (10A ,10B ) nach zumindest einem der Ansprüche 1 bis 8 ausgebildet ist.
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R018 | Grant decision by examination section/examining division | ||
R020 | Patent grant now final | ||
R081 | Change of applicant/patentee |
Owner name: PRINZ KINEMATICS GMBH, DE Free format text: FORMER OWNER: AUDI AG, 85057 INGOLSTADT, DE Owner name: AUDI AG, DE Free format text: FORMER OWNER: AUDI AG, 85057 INGOLSTADT, DE |