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Hintergrund der Erfindung
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Hier wird eine Scheibenbremsanordnung für ein Kraftfahrzeug beschrieben, die einen fahrzeugfesten Bremsträger, einem daran schwimmend angebrachten Bremssattel, wenigstens eine Bremsbelaganordnung sowie wenigstens ein Führungsmittel umfasst.
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Stand der Technik
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Herkömmliche Scheibenbremsanordnungen sind vielfach aus dem Stand der Technik bekannt und umfassen Bremsbelaganordnungen mit Bremsbelägen. Die Bremsbeläge sind durch eine bremswirksame Verlagerung der Bremsbelaganordnungen mit einer Bremsscheibe zum Erzielen einer Bremswirkung in Wechselwirkung bringbar. Hierzu sind die Bremsbelaganordnungen in einer Führung eines Bremsträgers der Scheibenbremsanordnung verlagerbar geführt.
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Um bei einem Bremsvorgang auftretende Vibrationen und Geräuschbildungen zu reduzieren und gleichzeitig auftretende Kräfte bestmöglich von den Bremsbelaganordnungen an einen Bremsträger der Scheibenbremsanordnung zu übertragen, schlagen die Dokumente
US 2013/0192938 A1 und
US 2016/0131210 A1 jeweils ein zumindest teilweise u-förmiges Führungsmittel vor. Diese Führungsmittel sind jeweils zwischen einer Bremsbelaganordnung und dem Bremsträger der Scheibenbremsanordnung angeordnet und stützen so die zugehörige Bremsbelaganordnung gegenüber dem Bremsträger ab. Ein an dem u-förmigen Führungsmittel angeformter Federarm sorgt jeweils für eine spielfreie Aufnahme der Bremsbelaganordnungen durch das Führungsmittel.
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Das Auswechseln oder die Montage der Führungsmittel sind jedoch schwierig, da der Halt der Führungsmittel am Bremsträger ohne die montierte Bremsbelaganordnung gering ist und das Anordnen der Führungsmittel ohne ausrichtende Hilfsmittel erfolgt. Weiter ist es nötig, die Bremsbelaganordnung aus dem Bremsträger zu entfernen um die Führungsmittel am Bremsträger zu montieren, da die Montagerichtung im Wesentlichen orthogonal zu einer Rotationsachse der Bremsscheibe verläuft. Hierdurch ist die Montage der Führungsmittel, z.B. im Falle eines verschleißbedingt nötigen Ersetzens der Führungsmittel, zeitaufwendig und somit kostenintensiv.
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Zugrundeliegendes Problem
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Trotz bekannter Lösungen besteht weiter ein Bedarf an einer Verbesserung einer Scheibenbremsanordnung zur Vermeidung der oben beschriebenen Nachteile.
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Es ist daher die Aufgabe, eine verbesserte Scheibenbremsanordnung sowie zugehörige Komponenten bereitzustellen, die ein Auftreten von Vibrationen und Geräuschbildungen während einer Fahrt eines zugehörigen Kraftfahrzeugs verringern, wobei ein Ersetzen oder ein Austausch der Komponenten vereinfacht werden soll.
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Vorgeschlagene Lösung
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Scheibenbremsanordnung mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
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Bevorzugte Ausführungsformen werden aus den Unteransprüchen 2 bis 10 sowie der nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
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Eine Scheibenbremsanordnung für ein Kraftfahrzeug umfasst einen fahrzeugfesten Bremsträger mit wenigstens einer Führung, die einen im Wesentlichen u-förmigen Aufnahmebereich aufweist. Weiter umfasst die Scheibenbremsanordnung wenigstens einen an dem Bremsträger schwimmend angebrachten Bremssattel sowie eine Bremsbelaganordnung, die einen Bremsführungsabschnitt und wenigstens ein Führungsmittel, welches zumindest teilweise in dem Aufnahmebereich am Bremsträger angeordnet ist. Das Führungsmittel hat eine Dachfläche, eine Rückenfläche und eine Führungsfläche. Die Dachfläche, die Rückenfläche und die Führungsfläche bilden zusammen im seitlichen Querschnitt annähernd eine U-Form aus. Die wenigstens eine Bremsbelaganordnung liegt im Bereich der Führung mit dem Bremsführungsabschnitt an einer Fläche des wenigstens einen Führungsmittels an. Die wenigstens eine Bremsbelaganordnung ist durch das Führungsmittel im Bereich der Führung des Bremsträgers verlagerbar geführt. Die wenigstens eine Bremsbelaganordnung ist durch eine bremswirksame Verlagerung mit einer Bremsscheibe zum Erzielen einer Bremswirkung in Wechselwirkung bringbar.
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Das Führungsmittel hat eine ausgeklinkte Rastkralle, welche in einer Richtung quer zu einer Rotationsachse der Bremsscheibe aus einer Fläche des Führungsmittels, zum Beispiel aus der Dachfläche, der Rückenfläche oder der Führungsfläche, ausgeklinkt ist.
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Die Rastkralle kann im Wesentlichen rechteckig sein und insbesondere drei freiliegende Seitenkanten haben.
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Die Ausklinkung der Rastkralle kann so ausgestaltet sein, dass eine erste Seitenkante der Rastkralle diese mit der zugehörigen Fläche des Führungsmittels verbindet und die weiteren Seitenkanten von der zugehörigen Fläche des Führungsmittels freigestellt oder beabstandet sind.
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Die erste Seitenkante der Rastkralle kann parallel zu einer Seitenkante der zugehörigen Fläche des Führungsmittels angeordnet sein, insbesondere zu einer der Bremsscheibe zugewandten Seitenkante der zugehörigen Fläche des Führungsmittels. Die erste Seitenkante der Rastkralle kann parallel zur Bremsscheibe ausgerichtet sein. Die erste Seitenkante der Rastkralle kann der Bremsscheibe zugewandt sein. Mit anderen Worten kann die erste Seitenkante der Rastkralle einen geringeren Abstand zur Bremsscheibe haben, als die der ersten Seitenkante gegenüberliegende Seitenkante der Rastkralle.
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Das Führungsmittel kann mehrere Rastkrallen, insbesondere in der Dachfläche, der Rückenfläche oder der Führungsfläche, aufweisen. Eine Fläche kann mehrere Rastkrallen aufweisen.
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Ein Vorteil der Rastkralle besteht darin, dass das Führungsmittel aus einer Montagerichtung in den Aufnahmebereich der Führung des Bremsträgers einbringbar ist, welche im Wesentlichen parallel zur Rotationsachse der Bremsscheibe ist. Mit anderen Worten kann die Montage des Führungsmittels aus einer seitlichen Richtung in den Bremsträger erfolgen. Eine Montage des Führungsmittels in den Bremsträger ist somit weniger aufwendig als bei den bekannten Vorrichtungen.
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Die Rastkralle kann insbesondere im Bereich des geometrischen Schwerpunkts der Fläche angeordnet sein. Mit anderen Worten kann die Rastkralle zu jeweils einander gegenüberliegenden Seitenkanten einer zugehörigen Fläche des Führungsmittels in etwa gleich beabstandet sein.
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Die Rastkralle kann dazu ausgebildet und angeordnet sein, an einer Fläche im Bereich der Führung des Bremsträgers, an welcher das Führungsmittel anliegt, anzugreifen und diese haltend mit der Führung zu interagieren. Eine Bewegung der Rastkralle und damit des Führungsmittels entgegen der Montagerichtung wird somit erschwert. Alternativ kann die Rastkralle in eine zugehörige Vertiefung eingreifen, welche sich im Aufnahmebereich der Führung des Bremsträgers befindet.
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Ein Vorteil einer Positionierung der Rastkralle im Bereich des geometrischen Schwerpunkts der zugehörigen Fläche ist, dass zu Beginn einer Einbringung des Führungsmittels in den Bremsträger die Rastkralle noch nicht am Bremsträger angreift. Die Einbringung kann so zunächst nahezu gegenkraftfrei erfolgen. Dies erleichtert eine korrekte Positionierung des Führungsmittels zu Beginn der Einbringung. Greift die Rastkralle im Verlauf der Einbringung am Bremsträger an, ist ein Verkanten des Führungsmittels aufgrund der bereits teilweise erfolgten Einbringung des Führungsmittels in den Bremsträger bereits erheblich unwahrscheinlicher.
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Das Angreifen der Rastkralle an der zugeordneten, insbesondere ebenen, Fläche des Bremsträgers, oder alternativ das Eingreifen der Rastkralle in die zugehörige Vertiefung, fixiert das Führungsmittel am Bremsträger und unterstützt die korrekte Positionierung des Führungsmittels.
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Ein zusätzliches, orthogonal zur Montagerichtung abgewinkeltes Anschlagelement kann den Abschluss der Einbringung des Führungsmittels in die Führung definieren. Mögliche Ausführungsformen für Führungsmittel mit Anschlagelementen sind im Folgenden näher beschrieben. Ebenso kann das Eingreifen der Rastkralle in die zugehörige Vertiefung den Abschluss der Einbringung des Führungsmittels in die Führung definieren.
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Das Führungsmittel kann eine sich abgewinkelt an die Führungsfläche anschließende Abstützfläche umfassen, welche im Wesentlichen parallel zur Rückenfläche ist. Die Abstützfläche kann sich an einer der Rückenfläche gegenüberliegenden Seitenkante der Führungsfläche anschließen. Der Winkel zwischen Führungsfläche und Abstützfläche kann im Wesentlichen orthogonal sein. Die Abstützfläche kann so an der Außenseite der durch die Dachfläche, die Rückenfläche und die Führungsfläche definierten U-Form angeordnet sein, dass sie die U-Form einseitig zu einer Ω-Form erweitert.
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In einer Variante kann das Führungsmittel eine sich abgewinkelt an die Abstützfläche anschließende Federzunge haben, welche die Bremsbelaganordnung untergreift und sich gegen diese abstützt. Die Federzunge kann durch die Positionierung an die Bremsbelaganordnung elastisch deformiert werden. Insbesondere kann durch die elastische Deformation ein Winkel zwischen der Federzunge und der Abstützfläche vergrößert werden. Die elastische Deformation der Federzunge kann eine Kraft auf die Bremsbelaganordnung ausüben, sodass der Bremsführungsabschnitt der Bremsbelaganordnung, zumindest in einer bremsinaktiven Stellung, in eine permanente Anlage mit der Dachfläche des Führungsmittels gedrängt ist. Ein Vorteil hierbei ist die Minimierung von auftretenden Geräuschen im Betrieb der Scheibenbremsanordnung.
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Die wenigstens eine Bremsbelaganordnung hat einen Bremsführungsabschnitt, welcher zumindest teilweise an dem wenigstens einen Führungsmittel angeordnet ist. Der Bremsführungsabschnitt kann in einem seitlichen Querschnitt rechteckig sein. In anderen Ausführungsformen kann der Bremsführungsabschnitt in einem seitlichen Querschnitt zum Beispiel eine Hammerform oder eine im Wesentlichen rechteckige Form aufweisen.
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Die Scheibenbremsanordnung kann insbesondere zwei Bremsbelaganordnungen mit jeweils einem Bremsbelagträger und einem daran angebrachten Bremsbelag umfassen, wobei jeder der Bremsbelagträger zwei seitliche Bremsführungsabschnitte aufweist. Die Bremsführungsabschnitte können an zwei sich gegenüberliegenden Seitenflächen des Bremsbelagträgers positioniert sein und jeweils an einem Führungsmittel anliegen. Die zwei seitlichen Bremsführungsabschnitte sind insbesondere zueinander parallel am Bremsbelagträger angeordnet. Somit kann die Scheibenbremsanordnung insbesondere vier Führungsmittel umfassen, wobei an jedem Führungsmittel jeweils ein Bremsführungsabschnitt des Bremsbelagträgers verlagerbar anliegt. Jedes der vier Führungsmittel ist hierbei in einem von vier u-förmigen Aufnahmebereichen des Bremsträgers angeordnet.
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Ferner dient das wenigstens eine Führungsmittel dazu, während eines Bremsvorgangs quer zu der Verlagerungsrichtung der wenigstens einen Bremsbelaganordnung auftretende Abstützkräfte von der wenigstens einen Bremsbelaganordnung an den fahrzeugfesten Bremsträger zu übertragen.
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Die Bremsbelaganordnungen der Scheibenbremsanordnung können beispielsweise jeweils mittels eines oder mehrerer hydraulisch oder elektromechanisch betriebener Kolben, die in dem Bremsträger verlagerbar angeordnet sind, bremswirksam verlagert werden. Der weitere, hier nicht beschriebene Aufbau und die weitere, hier nicht beschriebene Funktionsweise von Scheibenbremsanordnungen sind aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt.
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In einer Ausführungsform kann das Führungsmittel ein erstes Anschlagelement umfassen, welches an einer der Bremsscheibe abgewandten Seitenkante der Dachfläche angeordnet ist. Auch kann das Führungsmittel ein zweites Anschlagelement umfassen, welches an einer der Bremsscheibe abgewandten Seitenkante der Rückenfläche angeordnet ist. Ein drittes Anschlagelement kann an einer der Bremsscheibe abgewandten Seitenkante der Führungsfläche angeordnet sein. Ein viertes Anschlagelement kann an einer der Bremsscheibe abgewandten Seitenkante der Abstützfläche angeordnet sein.
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Das Führungsmittel kann ein einziges oder mehrere Anschlagelemente umfassen. Auch können mehrere Anschlagelemente an einer Seitenkante einer der Flächen des Führungsmittels angeordnet sein.
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Ein Vorteil eines Anschlagelements oder mehrerer Anschlagelemente ist, dass die Montage des Führungsmittels vereinfacht wird, insbesondere durch die Begrenzung einer maximalen Einführung des Führungsmittels in den u-förmigen Aufnahmebereich des Bremsträgers entlang der Montagerichtung.
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In einer Variante ist eine Einführungsschräge abgewinkelt an einer der Bremsscheibe abgewandten Seite der Dachfläche des Führungsmittels angeordnet.
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Ein Vorteil der Einführungsschräge ist eine vereinfachte Montage der Bremsbelaganordnung am Bremsträger.
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Alle beschriebenen Ausführungsformen und Varianten des wenigstens einen Führungsmittels können einstückig zum Beispiel aus einem Blech, insbesondere aus einem Stahlblech oder aus einem Leichtmetallblech gefertigt werden. Dies ermöglicht eine effiziente Fertigung, beispielsweise durch ein Stanzverfahren und ein Umformungsverfahren.
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Es ist für den Fachmann ersichtlich, dass die zuvor beschriebenen Aspekte und Merkmale beliebig kombiniert werden können.
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Figurenliste
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Weitere Ziele, Merkmale, Vorteile und Anwendungsmöglichkeiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von nicht einschränkend zu verstehenden Ausführungsbeispielen mit Bezug auf die zugehörigen, schematischen Zeichnungen. Dabei zeigen alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale für sich oder in beliebiger Kombination den hier offenbarten Gegenstand. Die Abmessungen und Proportionen der in den Figuren gezeigten Komponenten sind hierbei nicht unbedingt maßstäblich.
- 1 - 4 zeigen perspektivische Ansichten einer Scheibenbremsanordnung.
- 5 - 6 zeigen eine perspektivische Ansicht eines Bremsträgers bzw. einen vergrößerten Ausschnitt des Bremsträgers.
- 7 - 10 zeigen verschiedene Seitenansichten des Führungsmittels
- 11 - 12 zeigen die seitliche Montage des Führungsmittels am Bremsträger.
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Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
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1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Scheibenbremsanordnung 100, die einen Bremsträger 110 umfasst, der starr mit einer Achse (nicht dargestellt) eines zugehörigen Kraftfahrzeugs verbindbar ist. Ein an dem Bremsträger in einer Betätigungsrichtung schwimmend angebrachter Bremssattel 120 umgreift eine Bremsscheibe sowie eine Bremsbelaganordnung und dient als Aktuator, der eine bremswirksame Verlagerung der Bremsbelaganordnung durchführt.
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Vergleichbare bzw. gleiche und gleichwirkende Komponenten und Merkmale sind in den weiteren Figuren jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen. Teilweise ist in den weiteren Figuren aus Übersichtsgründen auch auf Bezugszeichen einzelner Merkmale und Komponenten verzichtet worden, wobei diese Merkmale und Komponenten in anderen Figuren bereits mit Bezugszeichen versehen sind. Die Komponenten und Merkmale, die in Bezug auf die weiteren Figuren nicht erneut beschrieben sind, ähneln in ihrer Ausbildung und Funktion den entsprechenden Komponenten und Merkmalen gemäß den anderen Figuren.
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2 zeigt die Scheibenbremsanordnung 100 aus einer Draufsicht. Eine Rotationsachse X1 einer Bremsscheibe ist in 2 gezeigt. Weiter zeigt 2 die Scheibenbremsanordnung 170, welche im Bremsträger 110 verlagerbar geführt ist.
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Die Scheibenbremsanordnung 100 umfasst zwei Bremsbelaganordnungen 170 die jeweils einen plattenförmigen Bremsbelagträger 174 und einen daran angebrachten Bremsbelag 172 aufweisen. Die Bremsbelaganordnungen 170 sind im Inneren des fahrzeugfesten Bremsträgers 110 angeordnet, wobei die Bremsbeläge 172 einander gegenüber liegen und so einen Aufnahmeraum zwischen ihnen definieren. In einem am Kraftfahrzeug montierten Zustand ist dieser Aufnahmeraum dafür vorgesehen, einen Abschnitt der Bremsscheibe aufzunehmen. Die beiden Bremsbelaganordnungen 170 sind jeweils bezüglich der Rotationsachse X1 der Bremsscheibe axial verlagerbar in dem Bremsträger 110 geführt.
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Wie in 3 und 4 gezeigt weisen die Bremsbelagträger 174 jeweils an zwei entgegengesetzten Seiten einen Bremsführungsabschnitt 176 auf, der jeweils an einem Führungsmittel verlagerbar anliegt, das in einem Aufnahmebereich einer Führung 150, 160 des Bremsträgers 110 aufgenommen ist. Die Bremsführungsabschnitte 176 sind zueinander parallel angeordnet und in einem seitlichen Querschnitt im Wesentlichen rechteckig.
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Für ein bremswirksames Verlagern der beiden Bremsbelaganordnungen 170 aufeinander zu bzw. in Richtung der Bremsscheibe, sind die Bremsbelaganordnungen 170 durch einen hydraulisch betriebenen Betätigungskolben bewegbar. Es versteht sich, dass die Scheibenbremsanordnung in einer weiteren Ausführungsform anstelle von einem hydraulisch betriebenen Betätigungskolben zum Beispiel einen elektromechanisch betriebenen Betätigungskolben zum bremswirksamen Verlagern der Bremsbelaganordnungen 170 aufweisen kann. Durch das bremswirksame Verlagern der beiden Bremsbelaganordnungen 170 gelangen die Bremsbeläge 172 in Kontakt mit der Bremsscheibe und erzielen so eine Bremskraft zum Abbremsen des Kraftfahrzeugs.
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5 zeigt eine perspektivische Ansicht des Bremsträgers 110. Der Bremsträger ist starr mit einem Fahrzeug verbindbar. Der Bremsträger hat vier Führungen, von denen in der perspektivischen Ansicht jedoch nur die Führung 150 und die Führung 160 sichtbar sind. Die weiteren Führungen sind hierzu korrespondierend an der perspektivisch verdeckten Innenseite des Bremsträgers 110 positioniert.
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Die Führungen 150, 160 haben jeweils einen u-förmigen Aufnahmebereich für ein Führungsmittel 130, 140.
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6 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt der 5. In den u-förmigen Aufnahmebereichen der Führungen 150 und 160 sind jeweils die Führungsmittel 130 und 140 aufgenommen.
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Die Montagerichtung X verläuft jeweils parallel zur Rotationsachse X1 der Bremsscheibe von der der Bremsscheibe abgewandten Seite des Führungsmittels 130, 140 zu der der Bremsscheibe zugewandten Seite des Führungsmittels 130, 140.
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Das gezeigte Führungsmittel 130 weist eine Rastkralle 138 auf, welche aus der Führungsfläche 133 des Führungsmittels 130 ausgeklinkt ist. Das Führungsmittel 140 weist analog hierzu eine Rastkralle 148 auf, jedoch wird im Folgenden lediglich die Rastkralle 138 weiter beschrieben. Der Fachmann versteht, dass alle Merkmale und Eigenschaften der Rastkralle 138 mit jenen der Rastkralle 148 korrespondieren.
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Ein Vorteil der Rastkralle 138 besteht darin, dass das Führungsmittel 130 aus der beschriebenen Montagerichtung X in den Aufnahmebereich der Führung 160 des Bremsträgers 110 einbringbar ist. Mit anderen Worten kann die Montage des Führungsmittels 130 aus einer seitlichen Richtung in den Bremsträger 110 erfolgen. Die Rastkralle 138 ist im Wesentlichen rechteckig. Die der Bremsscheibe abgewandte Seitenkante der Rastkralle 138 weist eine Zahnung auf, um den Angriff der Rastkralle 138 durch eine verbesserte Flächenpressung zu erhöhen. Die der Bremsscheibe zugewandte Seitenkante der Rastkralle 138 schließt sich an die Führungsfläche 133 an. Die nicht der Bremsscheibe zugewandten Seitenkanten der Rastkralle 138 sind von der Führungsfläche 133 beabstandet. Mit anderen Worten ist die Rastkralle 138 ausschließlich mit der der Bremsscheibe zugewandten Seitenkante an der zugehörigen Fläche 133 des Führungsmittels 130 angeordnet.
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Die Rastkralle 138 ist im Bereich des geometrischen Schwerpunkts der Führungsfläche 133 angeordnet.
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Ein Vorteil der Positionierung der Rastkralle 138 im Bereich des geometrischen Schwerpunktes der zugehörigen Fläche 133 ist es, dass zu Beginn einer Einbringung des Führungsmittels 130 in den Bremsträger 110 die Rastkralle 138 noch nicht am Bremsträger 110 angreift. Die Einbringung kann so zunächst nahezu gegenkraftfrei erfolgen. Dies erleichtert eine korrekte Positionierung des Führungsmittels 130 zu Beginn der Einbringung. Greift die Rastkralle 138 im Verlauf der Einbringung am Bremsträger 130 an, ist ein Verkanten des Führungsmittels 130 aufgrund der bereits teilweise erfolgten Einbringung des Führungsmittels 130 in den Bremsträger 110 bereits erheblich unwahrscheinlicher.
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Die Rastkralle 138 greift im montierten Zustand an der zugehörigen, insbesondere ebenen Fläche, am Bremsträger 110 an. Alternativ kann am Bremsträger eine zum Eingriff der Rastkralle 138 vorgesehene Vertiefung in der Führung 160 des Bremsträgers 110 eingebracht sein (nicht gezeigt).
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Ein Vorteil des Eingriffs der Rastkralle 138 in die zugehörige Vertiefung am Bremsträger 110 ist eine verbesserte Fixierung des Führungsmittels 130 am Bremsträger 110. Eine Vertiefung in der Führung 160 des Bremsträgers 110 ist zur Implementierung der Scheibenbremsanordnung jedoch ausdrücklich nicht notwendig. Ein Vorteil des Führungsmittels 130 mit der Rastkralle 138 ist es, dass eine Montage aus seitlicher Richtung insbesondere auch ohne Vertiefung in der Führung 160 des Bremsträgers 110 möglich ist, sodass eine Fertigung des Bremsträgers 110 vereinfacht werden kann.
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Die 7 bis 10 zeigen jeweils Seitenansichten des Führungsmittels 130. Das Führungsmittel 130 hat eine Dachfläche 131, eine Rückenfläche 132 und eine Führungsfläche 133. Die Dachfläche 131 und die Rückenfläche 132 und die Führungsfläche 133 bilden gemeinsam eine U-Form aus, wobei sich die Dachfläche 131 und die Führungsfläche 133 jeweils gegenüberliegen.
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Eine Abstützfläche 134 schließt sich abgewinkelt an die Führungsfläche 133 an, wobei die Abstützfläche 134 im Wesentlichen parallel zur Rückenfläche 132 ist. Die Abstützfläche 134 schließt sich an einer der Rückenfläche gegenüberliegenden Seitenkante der Führungsfläche 133 an. Der Winkel zwischen Führungsfläche 133 und Abstützfläche 134 ist im Wesentlichen ein rechter Winkel. Die Abstützfläche 134 ist so an der Außenseite der durch die Dachfläche 131, die Rückenfläche 132 und die Führungsfläche 133 definierten U-Form angeordnet, dass sie die U-Form einseitig zu einer Ω-Form erweitert.
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Die Dachfläche 131, die Rückenfläche 132, die Führungsfläche 133 und die Abstützfläche 134 sind dazu ausgebildet und angeordnet, im montierten Zustand an einem Bremsträger 110 im Bereich der Führung 150, 160 zumindest teilweise anzuliegen.
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Eine Federzunge 135 schließt sich abgewinkelt an die Abstützfläche 134 an. Die Federzunge 135 ist dazu geeignet, die Bremsbelaganordnung zu untergreifen und sich gegen diese abzustützen. Bei einer Positionierung der Bremsbelaganordnung im Bremsträger 110, insbesondere bei einer Positionierung des Bremsführungsabschnitts an dem Führungsmittel 130, wird die Federzunge 135 durch die Bremsbelaganordnung elastisch deformiert. Der Winkel zwischen der Federzunge 135 und der Abstützfläche 134 wird hierdurch vergrößert. Durch die elastische Deformation der Federzunge 135 wird eine Kraft von der Federzunge 135 auf die Bremsbelaganordnung ausgeübt, sodass der Bremsführungsabschnitt in eine permanente Anlage mit der Dachfläche 131 des Führungsmittels 130 gezwungen wird. Die Positionierung des Bremsführungsabschnitts an dem Führungsmittel 130 erfolgt hierdurch spielfrei.
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Ein Vorteil der spielfreien Positionierung ist die Minimierung von auftretenden Geräuschen im Betrieb der Scheibenbremsanordnung 100.
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Abweichend von dem in 5 und 6 gezeigten Führungsmittel hat das in den 7 bis 10 gezeigte Führungsmittel 130 zwei Rastkrallen 138. Eine erste Rastkralle 138 ist in der Führungsfläche 133 ausgeklinkt und eine zweite Rastkralle 138 ist aus der Dachfläche 131 ausgeklinkt. Die Ausformung, die Wirkungsweise und der Zweck der beiden Rastkrallen 138 korrespondieren jedoch zu der in 6 beschriebenen Rastkralle 138.
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Das gezeigte Führungsmittel 130 hat ein Anschlagelement 137. Das Anschlagelement 137 ist an der der Bremsscheibe abgewandten Seite der Rückenfläche 132 des Führungsmittels 130 angeformt. Weiter ist das Anschlagelement 137 in Richtung des Bremsträgers 110 am Führungsmittel 130 angeformt.
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Das Anschlagelement 137 stützt sich im montierten Zustand des Führungsmittels 130 gegenüber dem Bremsträger 110 ab und begrenzt die Einbringung des Führungsmittels in die Führung 160 des Bremsträgers 110. Das Anschlagelement 137 hat eine geschwungene Form und ist elastisch deformierbar, sodass im Falle einer Fehlpositionierung des Führungsmittels 130 durch eine zu weitgehende Einbringung des Führungsmittels 130 in der Führung 160 eine Rückstellkraft dieser Fehlpositionierung entgegenwirkt. Somit wird die korrekte Positionierung des Führungsmittels unterstützt.
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Weiter zeigen die 7 bis 10 eine Einführungsschräge 131', welche abgewinkelt an einer der Bremsscheibe abgewandten Seite der Dachfläche 131 des Führungsmittels 130 angeformt ist. Die Einführungsschräge 131' vereinfacht die Montage des Führungsmittels 130 am Bremsträger 110.
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Die Montagerichtung X ist jene Richtung, aus der das Führungsmittel 130 im Zuge der Montage in den Aufnahmebereich des Bremsträgers 110 eingefügt wird. Mit anderen Worten kann die Montagerichtung auch als die Richtung beschrieben werden, welche ausgehend von dem Bremsführungsbereich der Bremsbelaganordnung 170 hin zum Führungsmittel 130 weist. Die Montagerichtung X verläuft parallel zur Rotationsachse X1 der Bremsscheibe.
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Weiter ist das in den 7 bis 10 gezeigte Führungsmittel 130 federnd ausgebildet und wirkt geräuschreduzierend, indem es im Falle einer Betätigung der Scheibenbremsanordnung 100 eine Übertragung von Reibschwingungen an den fahrzeugfesten Bremsträger 110 behindert.
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Es versteht sich, dass das in den 7 bis 10 gezeigte Ausführungsbeispiel des Führungsmittels 130 zu einer Montage in die Führung 160 vorgesehen ist und dass eine - zu dem in den 7 bis 10 gezeigten Ausführungsbeispiel - spiegelverkehrte Ausführung des Führungsmittels 130 zu einer Montage in die Führung 150 vorgesehen ist.
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Die 11 und 12 zeigen noch einmal den Bremsträger 110, bzw. vergrößerte Ausschnitte desselben, aus verschiedenen perspektivischen Ansichten und dienen zu einer Verdeutlichung der verbesserten Montageeigenschaften des Führungsmittels 130.
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Es versteht sich, dass die zuvor erläuterten beispielhaften Ausführungsformen nicht abschließend sind und den hier offenbarten Gegenstand nicht beschränken. Insbesondere ist für den Fachmann ersichtlich, dass er die beschriebenen Merkmale beliebig miteinander kombinieren kann und/oder verschiedene Merkmale weglassen kann, ohne dabei von dem hier offenbarten Gegenstand abzuweichen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2013/0192938 A1 [0003]
- US 2016/0131210 A1 [0003]