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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Detektieren einer Netzwerkverbindungsstörung und zum automatischen Neustart eines Netzwerkgerätes, im allgemeinen als Router oder Modem bezeichnet, zwecks Behebung der Netzwerkverbindungsstörung.
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Bei Maschinen mit Netzwerkverbindung im allgemeinen und Internetanbindung im besonderen, beispielsweise Computer oder Computersysteme, Geldautomaten oder Registrierkassen oder sonstigen Automaten mit Kartenlesegerät, sonstigen computergestützten Anlagen oder Geräten, tritt bisweilen gelegentlich das Problem auf, dass die Verbindung zu dem Netzwerk, insbesondere zum Internet, gestört ist. Die Verbindung zum Netzwerk oder Internet erfolgt anwenderseitig über jenes Netzwerkgerät, welches in der Regel permanent mit dem Internet in Verbindung steht und mit welchem die Maschine verbunden ist. Wenn die Qualität der Verbindung zu schlecht wird oder die Verbindung vollständig unterbrochen ist (Netzwerkverbindungsstörung), muss die Verbindung wieder neu aufgebaut werden. Dazu ist es regelmäßig erforderlich, dass das in dem Netzwerkgerät ablaufende Verbindungsprogramm neu gestartet wird, dass also ein Neustarten oder Zurücksetzen („reset“) zu erfolgen hat. Dies geschieht in der Regel durch Aus- und wieder Einschalten des Netzwerkgerätes oder durch Betätigen einer dafür an dem Netzwerkgerät vorgesehenen Taste.
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Mag diese Handhabung im privaten Haushalt akzeptabel erscheinen, so ist es jedoch vielfach in der gewerblichen und industriellen Anwendung so, dass persönlich niemand verfügbar ist, der das Neustarten oder Zurücksetzen des Netzwerkgerätes auslöst. Dies ist insbesondere bei solchen Maschinen der Fall, die ferngewartet werden. Hier wäre es wünschenswert, wenn ein solcher Vorgang nach einer Netzwerkverbindungsstörung automatisch erfolgt.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits Vorrichtungen bekannt, die in Abhängigkeit verschiedener Lichtverhältnisse einen Stromkreis schließen oder unterbrechen. So ist aus der
US 5,077,484 A eine Steckdosenleiste mit einem integrierten Sensor und zusätzlich einem Hilfssensor bekannt, die jeweils die Helligkeit in ihrer Umgebung detektieren. In Abhängigkeit der Helligkeit können die einzelnen Steckplätze der Steckdosenleiste stromfrei oder stromführend geschaltet werden. Dabei hat jedoch der Benutzer zusätzlich die Möglichkeit, einen Stecker so an einem Steckplatz anzuordnen, dass eine Steuerung durch die Helligkeit nicht erfolgt. Ähnliche Steckdosenleisten sind auch aus der
DE 198 36 921 A1 sowie der
GB 2 425 225 A bekannt.
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Ein Verfahren der gattungsgemäßen Art wird in der Schrift
DE 10 2009 022 826 A1 beschrieben. Hiernach ist das Netzwerkgerät an eine Stromsteuervorrichtung wie beispielsweise eine Mehrbuchsen-Steckdose angeschlossen, die eingerichtet ist, die Stromversorgung des Netzwerkgerätes zu einem bestimmten Zeitpunkt ein- bzw. auszuschalten. Zu diesem Zweck weist die Stromsteuervorrichtung eine Detektionsschaltung für die Netzwerkverbindung und einen Netzwerkanschluss auf. Die Stromsteuervorrichtung ist darüber ihrerseits mit dem Netzwerk verbunden und kann so ermitteln, ob die Netzwerkbindung fehlerfrei ist oder ob eine Netzwerkverbindungsstörung aufgetreten ist. Die Detektionsschaltung nutzt hierbei die Netzwerkverbindung der Stromsteuervorrichtung um beispielsweise ICMP-Pakete (internet control message protocol) zu versenden und kann anhand der Antwort den Zustand der Netzwerkverbindung analysieren. Im Fall einer Störung der Netzwerkverbindung gibt die Detektionsschaltung ein Steuersignal aus, welches eine Steuerschaltung, die ebenfalls Bestandteil der Stromsteuervorrichtung ist, aktiviert. Mittels der Steuerschaltung kann das Netzwerkgerät auf nicht näher beschriebene Weise wieder eingeschaltet werden.
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Nachteil des dort beschriebenen Verfahrens ist, dass zu dessen Ausführung eine netzwerkfähige Detektionsschaltung nötig ist, welche höhere Kosten verursacht und einen zusätzlichen Netzwerkanschluss belegt.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es vor diesem Hintergrund, eine einfach nachrüstbare und kostengünstige Vorrichtung und ein entsprechendes Verfahren zum Detektieren einer Netzwerkverbindungsstörung zu schaffen.
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Die Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung der eingangs genannten Art mit
- - einem Sensor, eingerichtet zum Auslesen einer Licht emittierenden Statusanzeige der Netzwerkverbindung an dem Netzwerkgerät und zum Ausgeben eines Statussignals,
- - einer mit dem Sensor gekoppelten Steuereinrichtung, die eingerichtet ist in Folge einer Änderung des Statussignals ein Schaltsignal auszugeben,
- - einem Stecker zum Anschluss an eine Stromversorgungsleitung,
- - einer Steckdose zum Anschließen eines Stromverbrauchers,
- - den Stecker und die Steckdose verbindende Stromleitungen und
- - mit der Steuereinrichtung verbundene elektronische Schaltmittel, die eingerichtet sind in Antwort auf das Schaltsignal wenigstens eine der Stromleitungen zu unterbrechen und/oder zu verbinden,
wobei der Sensor eingerichtet ist, bei Empfang eines dauerhaften Lichtsignals über einem vorbestimmten Pegel ein Statussignal „verbunden“ und ansonsten ein Statussignal „unterbrochen“ auszugeben.
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Die Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung eingerichtet ist in Folge eines über eine vorbestimmte erste Zeitdauer anhaltenden Empfangs des Statussignals „unterbrochen“ ein erstes Schaltsignal auszugeben.
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Die Aufgabe wird ferner gelöst durch ein Verfahren der eingangs genannten Art mit den Schritten: Auslesen einer Licht emittierenden Statusanzeige der Netzwerkverbindung an dem Netzwerkgerät, Ausgeben eines Statussignals in Abhängigkeit von dem angezeigten Status der Netzwerkverbindung, Ausgeben eines ein Schaltsignals in Folge einer Änderung des Statussignals, Unterbrechen und/oder Verbinden wenigstens einer Stromleitung zum Netzwerkgerät in Antwort auf das Schaltsignal, wobei bei einem dauerhaften Lichtsignal über einem vorbestimmten Pegel ein Statussignal „verbunden“ und ansonsten ein Statussignal „unterbrochen“ ausgegeben wird.
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Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass in Folge des Statussignals „unterbrochen“ nach einer vorbestimmten ersten Zeitdauer ein erstes Schaltsignal ausgegeben wird und dass die wenigstens eine Stromleitung in Antwort auf das erste Schaltsignal unterbrochen wird.
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Die Erfindung macht sich zunutze, dass im Grunde jeder Router oder jedes Modem über eine solche Statusanzeige, meist eine LED, zur Anzeige der Verbindung zum Netzwerk verfügt. Wenn diese LED leuchtet, so zeigt dies in der Regel eine intakte bestehende Verbindung des Netzwerkgerätes zum Netzwerk an. Wird die Verbindung unterbrochen oder ist sie gestört, so erlischt die LED oder sie beginnt zu blinken und behält diesen Zustand solange bei, bis das Netzwerkgerät neu gestartet wird.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung detektiert nun das Lichtsignal einer solchen lichtemittierenden Statusanzeige an dem Netzwerkgerät mittels des Sensors. Der Sensor gibt ein dem von der Statusanzeige empfangenen Licht entsprechendes Statussignal aus. Der Sensor umfasst dazu vorzugsweise einen Photodetektor (z.B. eine Photodiode) und eine Logik, die das elektrische Signal des Photodetektors auswertet und besagtes Statussignal ausgibt.
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Mit dem Sensor gekoppelt ist die Steuereinrichtung, die das Statussignal empfängt und verarbeitet. Ändert sich das Statussignal, weil beispielsweise kein Licht mehr oder ein Blinklicht von der Statusanzeige empfangen wird, gibt die Steuereinrichtung infolge der Änderung ein Schaltsignal aus. Die Steuereinrichtung umfasst dazu vorzugsweise ihrerseits eine Logik zum Verarbeiten des Statussignals und nötigenfalls eine Signalverstärkung zum Erzeugen eines Schaltsignals mit ausreichendem Pegel. Die Logik des Sensors und der Steuereinrichtung können durchaus auch in einem Mikroprozessorchip integriert sein.
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Mit der Steuereinrichtung verbunden sind weiterhin die elektronischen Schaltmittel, die in Antwort auf das Schaltsignal die Stromzufuhr zu dem Netzgerät temporär unterbrechen, d.h. zunächst unterbrechen und im Anschluss wieder herstellen.
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Zu diesem Zweck umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung ferner einen Stecker zum Anschluss an eine Stromversorgungsleitung, beispielsweise einen Schukostecker. Ferner umfasst sie eine Steckdose zum Anschließen eines Stromverbrauchers, beispielsweise eine Schukosteckdose. Stecker und Steckdose sind miteinander über Stromleitungen verbunden. Die Verbindung kann zweiadrig oder beispielsweise in dem Fall von Schuko-Stecker und SchukoSteckdose dreiadrig sein. Die elektronischen Schaltmittel sind in den Stromführungsweg derart eingebaut, dass sie wenigstens eine der Stromleitungen wahlweise unterbrechen oder verbinden können. Besonders bevorzugt sind sie derart eingerichtet, dass sie zwei der Stromleitungen unterbrechen bzw. verbinden können, also eine zweiphasige Netztrennung ermöglichen.
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Bevorzugt umfassen die elektronischen Schaltmittel wenigstens ein Relais, im Fall einer zweiphasigen Netztrennung ein zweiphasiges Relais oder zwei einphasige Relais. Das Schaltsignal von der Steuereinrichtung wird dem Relais als Steuersignal zugeführt, während die eine oder zwei zu unterbrechenden Stromleitungen den bzw. die Arbeitsstromkreise bilden.
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Schaltungstechnisch kann dies in verschiedenen Weisen realisiert sein. Das Relais kann als Schließer-Relais ausgeführt sein, so dass es den Arbeitsstromkreis, also die Stromleitungen bei Erhalt eines Schalt- oder Steuersignals schließt. Alternativ kann das Relais als Öffner-Relais ausgestaltet sein, welches die Stromleitungen unterbricht, solange ein Schalt- oder Steuersignal anliegt. Schließlich kann das Relais auch als bistabiles Relais ausgestaltet sein, welches als Schaltsignal Schaltimpulse benötigt, um abwechselnd die Stromleitungen zu unterbrechen oder zu verbinden. Die Art des Relais als Schaltmittel ist selbstverständlich bei der Auslegung bzw. Programmierung der Steuereinrichtung zu berücksichtigen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung sieht vor, dass der Sensor eingerichtet ist, bei Empfang eines dauerhaften Lichtsignals oberhalb eines vorbestimmten Pegels ein Statussignal „verbunden“ und ansonsten ein Statussignal „unterbrochen“ auszugeben. Die Steuereinheit ist in diesem Fall eingerichtet, infolge eines über eine vorbestimmte erste Zeitdauer anhaltenden Empfangs des Statussignals „unterbrochen“ ein erstes Schaltsignal auszugeben.
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Entsprechend ist das Verfahren weitergebildet, indem bei einem dauerhaften Lichtsignal über einem vorbestimmten Pegel ein Statussignal „verbunden“ und ansonsten ein Statussignal „unterbrochen“ ausgegeben wird. Bevorzugt wird in Folge des Statussignals „unterbrochen“ nach einer vorbestimmten ersten Zeitdauer ein erstes Schaltsignal ausgegeben.
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Hierbei ist es vorteilhaft die erste Zeitdauer länger zu wählen als erfahrungsgemäß für eine kurze Unterbrechung und ein anschließendes Wiedereinwählen des Netzwerkgerätes benötigt wird. Bis zu 4 Minuten kann es dauern, bis sich das Netzwerkgerät selbst gestartet hat und anschließend muss noch die Synchronisierung mit der Gegenstelle abgewartet werden. Vorteilhafterweise beträgt die erste Zeitdauer daher zwischen 4 und 15 Minuten. Sollte in dieser Zeit ein Wiederaufbau der Netzverbindung gelingen, erhält die Steuereinheit wieder das Statussignal „verbunden“ und das Schaltsignal wird nicht ausgegeben.
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Das Statussignal „unterbrochen“ kann physikalisch beispielsweise in einem Signal mit Pegel Null und das Statussignal „verbunden“ in einem Signal mit einem Pegel ungleich Null bestehen oder umgekehrt.
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Weiterhin bevorzugt ist in dem vorgenannten Fall die Steuereinheit eingerichtet nach einer vorbestimmten zweiten Zeitdauer nach Ausgabe des ersten Schaltsignals ein zweites Schaltsignal auszugeben. Dementsprechend sieht die Vorrichtung ferner vor, dass die elektronischen Schaltmittel eingerichtet sind in Antwort auf das erste Schaltsignal, die wenigstens eine (oder zwei) der Stromleitungen zu unterbrechen und in Antwort auf das zweite Schaltsignal die wenigstens eine (oder zwei) der Stromleitungen zu verbinden. Diese Wartezeit dient dazu, in dem Netzwerkgerät eventuell verbaute Stromspeicher (Puffer) zu entleeren. Sie beträgt bevorzugt wenigstens 15 Sekunden und besonders bevorzugt wenigstens 30 Sekunden.
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Auf der Verfahrensseite wird dementsprechend vorzugsweise nach einer vorbestimmten zweiten Zeitdauer nach der Ausgabe des ersten Schaltsignals ein zweites Schaltsignal ausgegeben.
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Die Steuereinrichtung, der Stecker, die Steckdose, die Stromleitungen und die elektronischen Schaltmittel sind bevorzugt in bzw. an einem gemeinsamen Gehäuse angeordnet, welches gegebenenfalls über weitere Funktionalität wie beispielsweise Anzeige- und/oder Bedienelemente und/oder eine Uhr und/oder eine Zeitschaltautomatik verfügen kann.
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Weiterhin bevorzugt ist der Sensor in einem Sensorgehäuse angeordnet, welches mit Befestigungsmitteln zum Fixieren des Sensors am Netzwerkgerät ausgestattet ist. Die Befestigungsmittel können adhäsiver Art (z. B. Klebefolie) oder mechanischer Art (z. B. Klettband, Clip oder Befestigungsriemen) sein.
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Das Sensorgehäuse ist bevorzugt von dem Gehäuse der anderen Komponenten getrennt und über ein Signalkabel mit diesem verbunden.
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Weitere Aspekte der Erfindung werden nachfolgend anhand einer Figur erläutert.
- 1 zeigt schematisch einen Aufbau mit Netzwerkgerät und der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
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Ein Netzwerkgerät 10 ist beispielhaft über einen DSL-Anschluss 12 permanent mit dem Internet verbunden. Ferner ist des Netwerksgerät mittels Stromleitung 14 an den Netzstrom angeschlossen. Ob die Netzwerkverbindung intakt oder unterbrochen ist, wird mittels einer Licht emittierenden Statusanzeige 16, meist eine LED, signalisiert. In der Regel gibt die Statusanzeige 16 ein Dauerlichtsignal aus, wenn die Verbindung intakt ist und blinkt oder erlischt, wenn diese unterbrochen ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung 20 zum Detektieren einer Netzwerkverbindungsstörung weist einen Sensor 22 auf, der in Sichtkontakt, meist unmittelbar benachbart zur Licht emittierenden Statusanzeige 16 angeordnet und eingerichtet ist, das Lichtsignal der Statusanzeige 16 auszulesen und ein dementsprechendes Statussignals auszugeben. Mit dem Sensor 22 gekoppelt ist eine Steuereinrichtung 24, die eingerichtet ist in Folge einer Änderung dieses Statussignals ein Schaltsignal auszugeben.
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Die Vorrichtung 20 umfasst ferner einen Stecker 26 zum Anschluss an eine Netzstromleitung, eine Steckdose 28 zum Anschließen eines Stromverbrauchers, hier des Netzwerkgerätes, und den Stecker und die Steckdose verbindende Stromleitungen 30. Nicht dargestellt aber ebenfalls zur Vorrichtung gehörend sind mit der Steuereinrichtung verbundene elektronische Schaltmittel vorgesehen, die eingerichtet sind in Antwort auf das Schaltsignal wenigstens eine der Stromleitungen 30 zu unterbrechen und/oder zu verbinden.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Netzwerkgerät
- 12
- DSL-Anschluss
- 14
- Stromleitung
- 16
- Statusanzeige
- 20
- erfindungsgemäße Vorrichtung
- 22
- Sensor
- 24
- Steuereinrichtung
- 26
- Stecker
- 28
- Steckdose
- 30
- Stromleitungen