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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft Anzeigesysteme für Datenbrillen zum Einsatz in einem Kraftfahrzeug.
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Technischer Hintergrund
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Es sind Datenbrillen, auch Head-mounted Displays genannt, bekannt, die mithilfe einer Anzeigevorrichtung eine Abbildung auf einer oder zwei Anzeigeflächen im Blickfeld des Trägers der Datenbrille anzeigen können. Die Anzeigeflächen entsprechen Reflexionsflächen, die Abbildungen in das Auge des Trägers der Datenbrille richten. Die Sichtöffnungen der Datenbrille sind transparent, so dass durch die Datenbrille die reale Umgebung in gewöhnlicher Weise wahrgenommen werden kann. Die Anzeigeflächen liegen in den Sichtöffnungen und können halbtransparent ausgebildet sein, so dass eine anzuzeigende Information, wie beispielsweise Text, Symbole, Graphiken, Videoanzeigen und dergleichen, die Wahrnehmung der Umgebung überlagernd angezeigt werden kann. Darüber hinaus sind auch Datenbrillen bekannt, die eine nicht-transparente Anzeige umfassen.
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Die Informationen werden dem Träger der Datenbrille in der Regel ganz oder teilweise kontaktanalog dargestellt, d.h. so dargestellt, dass die Information einem bestimmten Objekt in der Realumgebung überlagert ist bzw. an diesem orientiert ist oder dass die anzuzeigende Information in einer bestimmten Blickrichtung der Datenbrille bzw. deren Trägers angezeigt wird. Weiterhin ist es wünschenswert, die Information so darzustellen, dass sie in Bezug auf das Objekt in der Realumgebung perspektivisch korrekt erscheint, d.h. die Illusion entsteht, dass das Objekt der Realumgebung tatsächlich um das zusätzliche Merkmal der visuellen Information ergänzt wurde.
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Um die Information entsprechend kontaktanalog auf den Anzeigeflächen der Datenbrille anzuzeigen, ist es notwendig, die Position des Objektes in der Umgebung und die Pose der Datenbrille, d.h. die 3D-Position als auch die 3D-Ausrichtung der Datenbrille, in Bezug zum Objekt zu kennen. Zur Bestimmung der Pose der Datenbrille kann in der Datenbrille eine Posenerkennungseinheit vorgesehen werden. Die Posenerkennungseinheit weist in der Regel eine Recheneinrichtung, z.B. in Form eines Mikroprozessors, auf und ist mit einer Datenbrillen-Kamera verbunden. Mithilfe der Datenbrillen-Kamera aufgezeichnete Abbildungen der Umgebung des Trägers der Datenbrille kann basierend auf hinterlegten Abbildungen bzw. Strukturen des Fahrzeuginnenraums die Pose der Datenbrille im Fahrzeuginnenraum festgestellt werden. Diesen Vorgang nennt man auch Tracking.
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So ist aus der Druckschrift
DE 10 2014 206 623 A1 eine Vorrichtung zum Bestimmen der Pose einer Datenbrille bekannt, die eine Anzeige und eine Kamera umfasst. Die Vorrichtung ist ausgebildet, um Aufnahmen der Umgebung der Datenbrille mithilfe der Kamera zu erstellen, die Abbildung eines gespeicherten und vordefinierten Bereiches der Umgebung in den Aufnahmen der Kamera zu erkennen, ein Merkmal in der erkannten Abbildung des Bereiches zu erkennen und die Pose der Datenbrille unter Berücksichtigung des bestimmten Merkmals in den Aufnahmen zu bestimmen.
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Zum Betreiben der Datenbrille in Verbindung mit Fahrerassistenzfunktionen eines Kraftfahrzeugs ist eine Kommunikationsverbindung zu einem Fahrerassistenzsystem notwendig. Das Fahrerassistenzsystem übermittelt fahrt-, fahrer- oder fahrzeugrelevante Anzeigeinformationen an die Datenbrille, die kontaktanaloge und/oder nicht-kontaktanaloge virtuelle Objekte angeben, die auf der Anzeigefläche der Datenbrille angezeigt werden sollen.
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Die Anzeige eines Anzeigebilds mit den stets aktuellen Anzeigeinformationen erfordert eine stehende Kommunikationsverbindung zwischen der Datenbrille und dem Fahrerassistenzsystem. Entfernt sich der Träger der Datenbrille vom Kraftfahrzeug, bricht die Kommunikationsverbindung zwischen Datenbrille und Fahrerassistenzsystem ab. Die Datenbrille und das Fahrerassistenzsystem versuchen dann regelmäßig, erneut eine Kommunikationsverbindung aufzubauen. Dies führt zu einem hohen Energieverbrauch, der die Batterie der Datenbrille unnötig belastet.
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Weiterhin ist bei einer Positionserkennungsfunktion der Datenbrille die Datenbrillenkamera aktiv, um die Umgebung der Datenbrille zu erfassen und entsprechend durch Mustererkennung markante Strukturen zu erkennen und dazu zu nutzen, die Pose der Datenbrille zu ermitteln. Befindet sich die Datenbrille jedoch nicht im Fahrzeuginnenraum, so können diese Strukturen nicht erkannt werden. Trotzdem versucht die Datenbrille, durch kontinuierliche Erfassung und Auswertung von Kamerabildern diese Strukturen aufzufinden, um eine Pose der Datenbrille zu ermitteln. Auch dies stellt eine hohe Rechenlast der Posenerkennungsfunktion dar, wodurch der Energieverbrauch erhöht ist und die Laufzeit der Batterie in der Datenbrille verringert ist.
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Aus der Druckschrift
DE 10 2010 00976 A1 ist allgemein ein Verfahren zur Verarbeitung von Daten in einem Fahrzeug bekannt, bei dem eine Typinformation von einem Transponder, der mit einem Gegenstand verbunden ist, von einem Fahrzeug empfangen wird. Es wird eine vorgegebene Aktion abhängig von der empfangenen Typinformation durchgeführt.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Anzeigesystem mit einer Datenbrille in einem Kraftfahrzeug zur Verfügung zu stellen, das in effizienterer Weise betrieben wird.
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Offenbarung der Erfindung
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Diese Aufgabe wird durch das Verfahren zum Betreiben eines Anzeigesystems mit einer Datenbrille in einem Kraftfahrzeug gemäß Anspruch 1 sowie durch die Datenbrille und das Anzeigesystem gemäß den nebengeordneten Ansprüchen gelöst.
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Weitere Ausgestaltungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Gemäß einem ersten Aspekt ist ein Verfahren zum Betreiben eines Anzeigesystems mit einer Datenbrille und einem Fahrerassistenzsystem in einem Kraftfahrzeug vorgesehen, mit folgenden Schritten:
- - Überprüfen, ob ein Transponder in die Reichweite einer Transponder-Detektionseinrichtung gelangt;
- - wenn ein Transponder in die Reichweite der Transponder-Detektionseinrichtung gelangt, Aktivieren einer Kommunikationsverbindung zwischen der Datenbrille und dem Fahrerassistenzsystem, um Fahrerassistenzfunktionen unter Nutzung der Datenbrille zu betreiben.
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Eine Idee des obigen Verfahrens besteht darin, Datenbrillenfunktionen, die eine Anzeige entsprechend einer fahrt-, fahrer- oder fahrzeugrelevanten Anzeigeinformation in einem Kraftfahrzeug betreffen, und/oder Fahrerassistenzfunktionen des Fahrerassistenzsystems, die auf einer Kommunikation mit der Datenbrille basieren oder diese beinhalten, nur dann auszuführen, wenn zuverlässig erkannt wird, dass sich die Datenbrille im Fahrzeuginnenraum des Fahrzeugs befindet. Dass sich die Datenbrille im Fahrzeuginnenraum befindet, kann zwar durch das Bestehen der Kommunikationsverbindung, die zur Übertragung von Anzeigeinformationen oder sonstiger Information zwischen Datenbrille und Fahrerassistenzsystem genutzt wird, erkannt werden, diese Kommunikationsverbindung versucht jedoch auch nach Abbruch der Verbindung kontinuierlich die Kommunikationsverbindung wieder aufzubauen, auch wenn sich die Datenbrille außer Reichwerte des Fahrerassistenzsystems befindet.
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Um den ressourcenintensiven Prozess des Suchens nach einer Kommunikationsverbindung zu vermeiden, wenn sich die Datenbrille außer Reichweite des Fahrerassistenzsystems befindet, kann die Datenbrille mit einem Transponder versehen sein. Alternativ kann auch die Zusammengehörigkeit eines existierenden Transponders im Fahrzeugschlüssel und einer Datenbrille zu einem bestimmten Benutzer vom Fahrzeug gelernt werden. Der Transponder ist so ausgebildet, dass seine Annäherung an eine Transponder-Detektionseinrichtung im Kraftfahrzeug erkannt werden kann. Dadurch kann, wenn eine Annäherung der mit dem Transponder versehenen Datenbrille an das Fahrzeug erkannt wird, der Aufbau einer Kommunikationsverbindung zwischen dem Fahrerassistenzsystem und der Datenbrille gestartet werden. Wird entsprechend erkannt, dass sich die Datenbrille mit dem Transponder außerhalb der Reichweite des Fahrerassistenzsystems befindet, so kann das Fahrerassistenzsystem Datenbrillen-basierte Funktionen beenden oder suspendieren und die Versuche zum Aufbau der Kommunikationsverbindung beenden oder die Kommunikationsverbindung abbrechen.
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Weiterhin kann bei Annäherung des Transponders an die Transponder-Detektionseinrichtung durch den erfolgreichen Aufbau der Kommunikationsverbindung die Posenerkennungsfunktion in der Datenbrille aktiviert werden. Wird entsprechend erkannt, dass sich die Datenbrille mit dem Transponder außerhalb der Reichweite des Transponders befindet, so wird beim Beenden der Kommunikationsverbindung entsprechend das Fahrerassistenzsystem Datenbrillen-basierte Funktionen beenden oder suspendieren, und weiterhin kann die Posenerkennungsfunktion in der Datenbrille beendet werden.
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Insgesamt bietet das obige Verfahren ein zuverlässiges Erkennen des Einsteigens oder Aussteigens des Trägers der Datenbrille in ein Fahrzeug, so dass sich die Datenbrille verzögerungsfrei mit dem Fahrerassistenzsystem verbinden kann, ohne permanent nach einer Verbindung zu suchen. Weiterhin kann durch das Vorsehen eines Transponders in der Datenbrille eine Erkennung durchgeführt werden, ob sich die Datenbrille in der Nähe des Kraftfahrzeugs oder im Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs befindet.
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Weiterhin kann der Transponder ein Transpondersignal bereitstellen, das von einer Transponder-Detektionseinrichtung in dem Fahrerassistenzsystem empfangbar ist.
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Es kann vorgesehen sein, dass die Kommunikationsverbindung zwischen der Datenbrille und dem Fahrerassistenzsystem zur Übermittlung von Anzeigeinformation, die kontaktanalog und oder nicht-kontaktanalog anzuzeigende virtuelle Objekte und deren Raumposition angibt, an die Datenbrille verwendet wird.
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Gemäß einer Ausführungsform kann das Fahrerassistenzsystem die Datenbrille nach aktivierter Kommunikationsverbindung anweisen, eine Posenerkennungsfunktion zu starten.
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Weiterhin kann die Datenbrille nach aktivierter Kommunikationsverbindung eine Bedienung der Datenbrille 3 an Steuerelemente des Kraftfahrzeugs übergeben.
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Gemäß einer Ausführungsform kann die Datenbrille nach aktivierter Kommunikationsverbindung eine Navigationsfunktion an das Fahrerassistenzsystem übergeben, insbesondere einen Navigationszielort.
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Weiterhin kann, wenn festgestellt wird, dass ein Transponder aus der Reichweite der Transponder-Detektionseinrichtung gelangt, die Kommunikationsverbindung zwischen der Datenbrille und dem Fahrerassistenzsystem abgebrochen werden, insbesondere bevor die Datenbrille aus der Reichweite einer Kommunikationseinrichtung des Fahrerassistenzsystems gelangt.
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Alternativ oder zusätzlich kann, wenn festgestellt wird, dass ein Transponder aus der Reichweite der Transponder-Detektionseinrichtung gelangt, die Datenbrille angewiesen werden, die Posenerkennungsfunktion zu beenden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein Fahrerassistenzsystem eines Anzeigesystems mit einer Datenbrille in einem Kraftfahrzeug vorgesehen, wobei das Fahrerassistenzsystem ausgebildet ist, um:
- - zu überprüfen, ob ein Transponder in die Reichweite einer Transponder-Erkennungseinheit in dem Kraftfahrzeug gelangt;
- - wenn ein Transponder in die Reichweite der Transponder-Erkennungseinheit gelangt, eine Kommunikationsverbindung zwischen der Datenbrille und dem Fahrerassistenzsystem zu aktivieren, um Fahrerassistenzfunktionen unter Nutzung der Datenbrille zu betreiben.
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Gemäß einem weiteren Aspekt ist eine Datenbrille für ein Anzeigesystem eines Kraftfahrzeugs vorgesehen, umfassend eine Kommunikationseinheit zum Durchführen von Funktionen des Anzeigesystems; und einen Transponder.
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Gemäß einem weiteren Aspekt ist ein Anzeigesystem mit dem obigen Fahrerassistenzsystem und der obigen Datenbrille vorgesehen.
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Figurenliste
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Ausführungsformen werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Anzeigesystems mit einer Datenbrille zum Einsatz in einem Kraftfahrzeug; und
- 2 ein Flussdiagramm zur Veranschaulichung eines Verfahrens zum Betreiben des Anzeigesystems.
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Beschreibung von Ausführungsformen
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Anzeigesystems 2 insbesondere zum Einsatz in einem Kraftfahrzeug 1. Das Anzeigesystem 2 umfasst ein Fahrerassistenzsystem 4, das in Kommunikationsverbindung 5 mit einer Datenbrille 3 steht. Die Kommunikationsverbindung 4 ist als ein Datenübertragungskanal ausgebildet, über den bidirektional Daten übertragen werden können. Die Kommunikationsverbindung 4 ist in der Lage, jegliche Art von Daten und Informationen zwischen dem Fahrerassistenzsystem 4 und der Datenbrille 3 zu übermitteln, beispielsweise basierend auf einer paketgebundenen Datenübertragung.
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Die Datenbrille 3 ist mit zwei transparenten Sichtscheiben 32 versehen, die in einem Rahmen 31 in an sich bekannter Weise eingefasst sind. Der Rahmen 31 ist mit Brillenbügeln 33 versehen, so dass die Datenbrille 3 am Kopf eines Benutzers in an sich bekannter Weise getragen werden kann.
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Die Sichtscheiben 32 sind weiterhin jeweils mit einer transparenten Anzeigefläche 35 versehen, auf der durch eine geeignete Einrichtung, wie zum Beispiel eine an dem Rahmen 31 angeordnete Anzeigeeinrichtung 36, ein Anzeigebild angezeigt werden kann. Die Anzeigeeinrichtung 36 kann einen Mikroprozessor oder eine vergleichbare Recheneinheit und eine Anzeigeeinheit, wie z.B. eine Projektionseinrichtung oder dergleichen, aufweisen. Die Anzeigeeinheit kann ausgebildet sein, ein elektronisch generiertes Anzeigebild auf die Anzeigefläche 35 einzublenden.
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Durch die transparente Ausbildung der Anzeigefläche 35 kann das elektronisch generierte Bild die durch die Anzeigefläche 35 wahrnehmbare Realumgebung überlagern. Mithilfe der Anzeigeeinrichtung 36 kann eine Information, wie beispielsweise ein Text, ein Symbol, eine Videoinformation, eine Graphik oder dergleichen, auf einer oder beiden Anzeigeflächen 35 dargestellt werden.
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Die Datenbrille 3 kann wie eine typische Sehhilfe an dem Kopf des Benutzers getragen werden, wobei die Datenbrille 3 mit dem Rahmen 31 auf der Nase des Benutzers aufliegt und die Bügel 33 an dem Kopf des Benutzers seitlich anliegen. Die Blickrichtung des Benutzers in Geradeausrichtung erfolgt dann durch die Sichtscheiben 32 im Wesentlichen durch die transparenten Anzeigeflächen 35, so dass die Blickrichtung des Benutzers der Ausrichtung der Datenbrille 3 entspricht oder davon abgeleitet werden kann.
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Weiterhin kann die Datenbrille 3 mit einer Steuereinheit 37 versehen sein. Die Steuereinheit 37 kann in geeigneter Weise ausgebildet sein, um Datenbrillenfunktionen und Funktionen des Anzeigesystems 2 auszuführen. Dazu kann das Fahrerassistenzsystem 2 mit der Datenbrille 3 in Verbindung stehen, um Anzeigeinformationen betreffend kontaktanalog oder nicht-kontaktanalog anzuzeigenden virtuellen Objekten an die Datenbrille 3 zu übermitteln. Die Anzeigeinformationen definieren die Position und Darstellung der virtuellen Objekte in Bezug auf das Fahrzeug, d.h. in einem Fahrzeugkoordinatensystem (Bezugsystem des Kraftfahrzeugs).
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Beispielsweise kann die Steuereinheit 37 eine Posenerkennungsfunktion in Form eines Tracking-Prozesses ausführen, um eine Pose des Kopfes bzw. der Datenbrille in einem Fahrzeuginnenraum festzustellen. Die Pose einer Datenbrille 3 bezeichnet hierin die räumliche Position der Datenbrille 3 in dem Fahrzeugkoordinatensystem sowie deren dreidimensionale Ausrichtung. Die Steuereinheit 37 kann dazu mit einer geeigneten Datenbrillenkamera 38 verbunden sein, die etwa in Blickrichtung des Trägers der Datenbrille 3 gerichtet ist. Die Datenbrillenkamera 38 erfasst regelmäßig Kamerabilder und übermittelt diese an die Steuereinheit 37. Die Steuereinheit 37 wertet die Kamerabilder aus und versucht mithilfe von Mustererkennungsverfahren markante Strukturen des Fahrzeuginnenraums in dem Kamerabild aufzufinden, deren Positionen bekannt sind, und daraus die Pose der Datenbrille 3 zu ermitteln.
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Das Fahrerassistenzsystem 4 steht mit mindestens einer Fahrzeugeinrichtung 42 in Verbindung, um fahrt-, fahrer- und/oder fahrzeugrelevante Informationen zu sammeln und Fahrassistenzfunktionen entsprechend auszuführen. Zur Übermittlung von Informationen an den Fahrer des Kraftfahrzeugs werden Anzeigeinformationen generiert, die sich aus virtuellen Objekten zusammensetzen, die kontaktanalog oder nicht-kontaktanalog auf der Anzeigefläche 35 der Datenbrille 3 anzuzeigen sind. Bei der kontaktanalogen Anzeige eines virtuellen Objekts wird das betreffende virtuelle Objekt so auf der Anzeigefläche 35 der Datenbrille 3 positioniert, dass das virtuelle Objekt an einer bestimmten Raumposition angezeigt wird. Bei Ändern der Pose der Datenbrille 3 bewegt sich das betreffende virtuelle Objekt entsprechend auf der Anzeigefläche 35 der Datenbrille 3.
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Zum Aufbau der Kommunikationsverbindung 5 weist das Fahrerassistenzsystem 4 eine Kommunikationseinrichtung 41 und die Datenbrille 3 eine entsprechende Kommunikationseinheit 39 auf. Dadurch wird der Aufbau einer breitbandigen Datenverbindung ermöglicht. Die Kommunikationseinrichtung 41 und die Kommunikationseinheit 39 halten eine bestehende Datenverbindung aufrecht, solange nicht der Abbruch der Datenverbindung angewiesen wird oder sich die Datenbrille 3 außer Reichweite zum Fahrassistenzsystem 4 befindet. Bei Abbruch der Kommunikationsverbindung versucht die Kommunikationseinrichtung 41 und die Kommunikationseinheit 39 regelmäßig oder kontinuierlich, die Kommunikationsverbindung wieder aufzubauen.
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Die Datenbrille 3 ist mit einem Transponder 40 versehen, der ein Identifikationssignal bereitstellt, durch das die Datenbrille 3 identifiziert werden kann. Das Fahrerassistenzsystem 4 ist entsprechend mit einer Transponder-Erkennungseinheit 43 gekoppelt, die erkennt, ob sich ein Transponder 40 der Datenbrille 3 in der Nähe des Kraftfahrzeugs 1 bzw. im Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeugs befindet. Der Transponder 40 und die entsprechende Transponder-Erkennungseinheit 43 können für eine NFC-Funkübertragung (NFC: Near Field Communication) ausgebildet sein. Der Transponder 40 kann einen passiven oder aktiven RFID-Transponder umfassen. Entsprechend kann die Transponder-Erkennungseinheit 43 als RFID-Lesegerät ausgebildet sein, um das Identifikationssignal von dem Transponder 40 zu empfangen, wenn sich dieser in Reichweite der Transponder-Erkennungseinheit 43 befindet.
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Insbesondere ist die Transponder-Erkennungseinheit 43 ausgebildet, einen RFID-Transponder im Umfeld des Kraftfahrzeugs bzw. im Fahrzeuginnenraum zu erkennen. Insbesondere kann durch die Stärke des Transpondersignals, das die Transponder-Erkennungseinheit erfasst, darauf geschlossen werden, ob sich der Träger der mit dem Transponder 40 versehenen Datenbrille 3 im Umfeld des Kraftfahrzeugs 1 oder im Fahrzeuginnenraum befindet.
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Das Fahrerassistenzsystem 4 ist ausgebildet, um basierend auf den empfangenen Identifikationsinformationen Datenbrillen-basierte Funktionen zu starten oder zu beenden. Das Fahrerassistenzsystem 4 führt dazu ein Verfahren aus, das nachfolgend anhand des Flussdiagramms der 2 näher erläutert wird.
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In Schritt S1 wird überprüft, ob ein Transpondersignal von dem Transponder 40 der Datenbrille 3 empfangen werden kann. Das Transpondersignal entspricht einem Identifikationssignal, das einer Datenbrille 3 zugeordnet werden kann, und insbesondere einer bestimmten Datenbrille zugeordnet werden kann. Wird ein Transpondersignal in der Nähe des Kraftfahrzeugs empfangen, so wird daraus geschlossen, dass sich eine Datenbrille in der Nähe des Kraftfahrzeugs befindet. In diesem Fall (Alternative: Ja) wird das Verfahren mit Schritt S2 fortgesetzt, anderenfalls wird zu Schritt S1 zurückgesprungen.
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In Schritt S2 wird eine Kommunikationsverbindung zwischen der Steuereinheit 37 der Datenbrille 3 und der Kommunikationseinrichtung 41 des Fahrerassistenzsystems 4 aufgebaut. Die Kommunikationsverbindung dient dazu, Fahrerassistenzfunktionen, die auf der Nutzung der Datenbrille 3 basieren, auszuführen. Insbesondere werden Anzeigeinformationen für anzuzeigende virtuelle Objekte an die Datenbrille 3 übertragen, und die Datenbrille 3 kann eine Poseninformation über die aktuelle Pose der Datenbrille 3 zurück an das Fahrerassistenzsystem 4 übertragen, so dass dort blickrichtungsabhängige Funktionen ausgeführt werden können.
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Weiterhin kann in Schritt S3 das Fahrerassistenzsystem 4 nach etablierter Kommunikationsverbindung anweisen, die Posenerkennung zu starten. In diesem Fall aktiviert die Datenbrille 3 die Datenbrillenkamera 38 bzw. nutzt die Erfassung der Datenbrillenkamera 38 für die Posenerkennung in der Steuereinheit 37. Die Posenerkennung, die auf der Datenbrillenkamera 38 basiert, nutzt markante Objekte im Fahrzeuginnenraum zur Erfassung der Position und Ausrichtung der Datenbrille 3, was beim Tragen der Datenbrille 3 außerhalb des Kraftfahrzeugs nicht möglich ist.
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Nach aufgebauter Kommunikationsverbindung können in Schritt S4 weitere Funktionen aktiviert werden. Insbesondere kann die Bedienung der Datenbrille 3 an Steuerelemente des Kraftfahrzeugs übergeben werden, und Navigationsfunktionen, die in der Datenbrille 3 autonom durchgeführt werden, können nach Aufbau der Kommunikationsverbindung an das Fahrerassistenzsystem 4 übermittelt werden, insbesondere ein Navigationszielort. Dort kann die Navigationsinformation aus der Datenbrille 3 für die Navigation des Kraftfahrzeugs 1 verwendet werden.
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Insbesondere kann unterschieden werden, ob sich der Transponder 40 der Datenbrille 3 in der Nähe des Kraftfahrzeugs oder im Fahrzeuginnenraum befindet. Dazu kann beispielsweise die Transponder-Erkennungseinheit 43 mit mehreren Antennen versehen sein, um das Vorhandensein eines Transponders im Umfeld des Kraftfahrzeugs und im Fahrzeuginnenraum voneinander unterscheiden können. Somit kann, je nachdem ob festgestellt wird, dass sich die Datenbrille 3 in der Nähe des Kraftfahrzeugs 1 oder im Fahrzeuginnenraum befindet, das Funktionsangebot der Datenbrille 3 und/oder des Fahrerassistenzsystems 4 angepasst werden.
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In Schritt S5 wird überprüft, ob die Datenbrille 3 den Bereich, in dem das Transpondersignal empfangbar ist, wieder verlassen hat. Wird festgestellt, dass die Datenbrille 3 den Fahrzeuginnenraum verlassen hat, d.h. dass das Transpondersignal nicht mehr empfangbar ist (Alternative: Ja), so wird das Verfahren mit Schritt S6 fortgesetzt. Andernfalls wird zu Schritt S5 zurückgesprungen.
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In Schritt S6 wird vor Abbruch der Kommunikationsverbindung die Bedienung der Datenbrille 3 wieder an die Datenbrille übergeben, so dass die Datenbrille 3 autonom betreibbar ist, beispielsweise durch Bedieneinrichtungen an der Datenbrille 3. Weiterhin wird Navigationsinformation vom Fahrzeug an die Datenbrille 3 übermittelt, so dass eine Navigationsfunktion, beispielsweise ein Führen des Trägers der Datenbrille 3 anhand von Navigationshinweisen, durch die Datenbrille 3 autonom möglich sein kann.
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Weiterhin wird die Brille in Schritt S7 angewiesen, die Posenerkennungsfunktion zu beenden, um so den Energieverbrauch für das Ausführen der Posenerkennungsfunktion einzusparen. Sind alle Funktionen an die Datenbrille 3 übergeben und die Posenerkennung beendet, kann die Kommunikationsverbindung in Schritt S8 beendet werden. Anschließend wird zu Schritt S1 zurückgesprungen.
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Auf diese Weise ist es möglich, dass durch das Erkennen eines Einsteigens oder Aussteigens eines Trägers einer Datenbrille 3 in bzw. aus einem Kraftfahrzeug der Aufbau der Kommunikationsverbindung zielgerichtet durch das Fahrerassistenzsystem 4 erfolgt und durchgeführt werden kann, ohne permanent nach einer Kommunikationsverbindung zu suchen. Durch das Erkennen, ob sich die Datenbrille 3 in das Umfeld des Kraftfahrzeugs 1 hineinbewegt oder in den Fahrzeuginnenraum gelangt, ist es möglich, verschiedene Funktionalitäten zu aktivieren, bzw. durch das Erkennen, ob sich die Datenbrille 3 aus dem Umfeld des Kraftfahrzeugs 1 herausbewegt oder aus dem Fahrzeuginnenraum gelangt, ist es möglich, die entsprechenden Funktionalitäten wieder zu deaktivieren.
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In einer alternativen Ausführungsform kann der Transponder 40 auch separat von der Datenbrille 3 ausgebildet sein. In diesem Fall kann das Fahrerassistenzsystem 4 in gleicher Weise ausgebildet sein und bei Erkennen des Vorhandenseins des Transponders 40 annehmen, dass dieser immer gemeinsam mit der Datenbrille vom Benutzer bzw. Fahrer des Kraftfahrzeugs getragen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Anzeigesystems
- 3
- Datenbrille
- 31
- Rahmen
- 32
- Sichtscheiben
- 33
- Brillenbügel
- 35
- transparente Anzeigefläche
- 36
- Anzeigeeinrichtung
- 37
- Steuereinheit
- 38
- Datenbrillenkamera
- 39
- Kommunikationseinheit
- 40
- Transponder
- 5
- Datenübertragungskanal
- 4
- Fahrerassistenzsystem
- 41
- Kommunikationseinrichtung
- 42
- Fahrzeugeinrichtung
- 43
- Transponder-Erkennungseinheit
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014206623 A1 [0005]
- DE 10201000976 A1 [0009]