DE102016224981A1

DE102016224981A1 - Verfahren zum Ansteuern einer Notentriegelung einer Abdeckung einer Medienzufuhreinrichtung eines Kraftfahrzeugs

Info

Publication number: DE102016224981A1
Application number: DE102016224981.9A
Authority: DE
Inventors: Adrian Friedrich; Holger HUMMEL; Andreas Pelger
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2016-12-14
Filing date: 2016-12-14
Publication date: 2018-06-14

Abstract

Nach der Erfindung ist ein Verfahren zur Notentriegelung einer Abdeckung einer Medienzufuhreinrichtung bei Stillstand eines Kraftfahrzeugs, wodurch diese durch Öffnen einer Karosserieklappe von außen zugänglich gemacht wird, wozu, aufgrund einer Betätigungshandlung oder Signalauslösung einer Person, durch ein Steuergerät eine Verschlusseinrichtung der Karosserieklappe mittels einer Antriebseinrichtung in eine entriegelte Stellung gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät zusätzlich zur Antriebseinrichtung zur Entriegelung folgende weitere Funktionen auslöst:Deaktivierung der Fahrbereitschaft des Kraftfahrzeugs undDemobilisierung des Kraftfahrzeugs durch eine mechanische Einrichtung undAbschaltung und/oder Blockierung einer Medienzufuhr zum Betrieb des Kraftfahrzeugs.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ansteuern einer Notentriegelung einer Karosserieklappe zum Abdecken einer Einfülleinrichtung eines Kraftstoffbehälters eines Kraftfahrzeugs. Dabei kann durch eine solche Karosserieklappe insbesondere auch ein Medieneinfüllsystem abgedeckt sein, was ganz allgemein ein Überbegriff für ein Tankeinfüllsystem, eine Ladeeinrichtung für elektrischen Strom oder Befülleinrichtungen für andere, für einen Betrieb des Kraftfahrzeugs notwendige Medien ist, zum Beispiel Wasserstoff.
Karosserieklappen, wie oben beschrieben, insbesondere zum Abdecken von Einfülleinrichtungen von in Kraftfahrzeugen angeordneten Behältern für beispielsweise Benzin oder Diesel einer Tankanlage, sind bei Kraftfahrzeugen bekannt. Die Karosserieklappe zum Abdecken einer Einfülleinrichtung dient dazu, ein Eindringen von Verunreinigungen und Feuchtigkeit im Bereich einer Tankmulde zu reduzieren, sowie ein ansprechendes Äußeres herzustellen, indem die Karosserieklappe als Tankklappe einen Tankdeckel oder elektrische Steckdosen nach außen hin kaschiert. Es sind verschiedene Betätigungsmechanismen für solche Tankklappen bekannt, zum Beispiel gibt es mechanische Push-Push-Systeme mit Herzkurve und Federelement für die Betätigung der Tankklappen zur Medienbefüllung des Kraftfahrzeugs. Außerdem sind Tankklappen mit Eingriff zum manuellen Öffnen und elektrisch ausgelöste Klappen bekannt. Bei letzteren wird beim Druck auf die Tankklappe mit einer bestimmten Kraft ein HAL-Sensor bzw. ein Mikroschalter geschaltet.
Bei den bekannten Karosserieklappen zum Abdecken einer Einfülleinrichtung hat es sich als nachteilig herausgestellt, dass diese bei einer Notentriegelung, die zum Beispiel notwendig ist, um eine Betankung oder einen Ladevorgang bei defektem Verriegelungsmechanismus zu ermöglichen, dazu führt, dass ein Fahrer bestimmte, notwendige Maßnahmen umsetzen muss, um das Kraftfahrzeug überhaupt betanken zu können. Je nach Betriebsmedium können die geforderten Maßnahmen verschieden und aufwändig sein.
Deshalb ist es Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Ansteuern einer Notentriegelung einer Abdeckung einer Medien-Einfülleinrichtung eines Kraftfahrzeugs vorzuschlagen, das die Notentriegelung durch einen Fahrer als zuverlässigen Prozess gestaltet, auch wenn der Fahrer eine solche Notentriegelung nur selten ausführt.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Verfahrensschritte gemäß des ersten Anspruchs gelöst. Bevorzugte Einrichtungen zur Durchführung des Verfahrens beschreiben die abhängigen Ansprüche.
Nach der Erfindung ist ein Verfahren zur Notentriegelung einer Abdeckung einer Medienzufuhreinrichtung bei Stillstand eines Kraftfahrzeugs, wodurch diese durch Öffnen einer Karosserieklappe von außen zugänglich gemacht wird, wozu, aufgrund einer Betätigungshandlung oder Signalauslösung einer Person, durch ein Steuergerät eine Verschlusseinrichtung der Karosserieklappe mittels einer Antriebseinrichtung in eine entriegelte Stellung gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät zusätzlich zur Antriebseinrichtung zur Entriegelung folgende weitere Funktionen auslöst:

- Deaktivierung der Fahrbereitschaft des Kraftfahrzeugs und
- Demobilisierung des Kraftfahrzeugs durch eine mechanische Einrichtung und
- Abschaltung und/oder Blockierung einer Medienzufuhr zum Betrieb des Kraftfahrzeugs.

Das hat den Vorteil, dass eine Person, insbesondere der Fahrer des Fahrzeugs, auch bei einem defekten Verriegelungsmechanismus an der Tankklappe, tanken bzw. laden kann und dabei die gesetzlichen Bedingungen erfüllt werden, ohne dass die Person anderweitig aktiv werden muss.
Das Verfahren nach der Erfindung kann vorteilhafterweise dadurch weitergebildet sein, dass ein Schließen der Karosserieklappe oder eine Aufhebung des Notentriegelungsstatus die weiteren Funktionen deaktiviert, so dass das Kraftfahrzeug für einen Fahrbetrieb bereit ist.
Eine bevorzugte Ausführung der Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens sieht vor, dass diese wenigstens mit einer Eingabeeinheit zur Übermittlung eines Notentriegelungssignals an das Steuergerät ausgestattet ist. Eine solche Eingabe kann durch eine Person, insbesondere durch den Fahrer, mittels eines Schalters oder Tasters oder einer Hard-/Softwareschnittstelle, wie einer Eingabeeinheit für Navigation, Radio und/oder andere fahrspezifische Befehle erfolgen, um dann an das Steuergerät weitergeleitet zu werden.
Muss eine Notentriegelung von einer befugten Person über eine Eingabeeinheit veranlasst werden, kann davon ein Aktivieren eines Tankwunsches durch Betätigen der Tankklappe durch eine nicht autorisierte Person, zum Beispiel an einem an einer Ampel stehenden Fahrzeug, eindeutig vom Steuergerät unterschieden werden und es können dann Anzeigen von Handlungsanweisungen für einen Fahrer zur Herstellung einer Betankungsbereitschaft des Fahrzeugs automatisch unterdrückt werden. Außerdem ist es von Vorteil, dass eine fehlerhaft offen erkannte Tankklappe oder angekuppelte Betankungs-Ladeeinrichtung nicht zum Deaktivieren der Fahrbereitschaft und Ausschalten zum Beispiel einer Brennstoffzelle, sowie gegebenenfalls Einlegen von Auto-P oder Aktivieren der Feststellbremse führt.
Eine vorteilhafte Ausführung der Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens sieht vor, dass das Steuergerät eine erfolgte Notentriegelung detektiert, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind, das Fahrzeug befindet sich im Stillstand, die Karosserieklappe wechselt ihren Status von geschlossen zu offen und das Notentriegelungssignal wurde vom Steuergerät empfangen.
Das hat den Vorteil, dass eine notwendige Notentriegelung softwareseitig erkannt wird und keine Eingabe durch eine Person erfolgen muss. Hier kann zum Beispiel ausgewertet werden, ob davor vom Kunden ein Betankungswunsch eingegeben wurde der, trotz erfüllten Bedingungen für eine Betankung, nicht zum Öffnen der Tankklappe geführt hat, obwohl das Steuergerät diese freigegeben hat.
Eine weitere bevorzugte Ausführung der Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens sieht vor, dass ein Notentriegelungssignal mittels eines Sensors ermittelt und an das Steuergerät weitergegeben wird. Vorteilhafterweise kann hierzu ein Zugseil als Detektionseinheit verwendet werden, dessen Widerstand sich ändert oder ein pietzoeffektbasierter Sensor oder ein Schalter in der Notentriegelungseinheit.
Insgesamt kann durch das erfindungsgemäße Verfahren eine bessere Fahrzeugverfügbarkeit erreicht werden, durch eine fehlerhafte Tankklappenerkennung und ein Missbrauch durch Dritte ausgeschlossen wird.

Claims

Verfahren zur Notentriegelung einer Abdeckung einer Medienzufuhreinrichtung bei Stillstand eines Kraftfahrzeugs, wodurch diese durch Öffnen einer Karosserieklappe von außen zugänglich gemacht wird, wozu, aufgrund einer Betätigungshandlung oder Signalauslösung einer Person, durch ein Steuergerät eine Verschlusseinrichtung der Karosserieklappe mittels einer Antriebseinrichtung in eine entriegelte Stellung gebracht wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät zusätzlich zur Antriebseinrichtung zur Entriegelung folgende weitere Funktionen auslöst: - Deaktivierung der Fahrbereitschaft des Kraftfahrzeugs und - Demobilisierung des Kraftfahrzeugs durch eine mechanische Einrichtung und - Abschaltung und/oder Blockierung einer Medienzufuhr zum Betrieb des Kraftfahrzeugs.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass ein Schließen der Karosserieklappe oder eine Aufhebung des Notentriegelungsstatus die weiteren Funktionen deaktiviert, so dass das Kraftfahrzeug für einen Fahrbetrieb bereit ist.
Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass diese wenigstens eine Eingabeeinheit zur Übermittlung eines Notentriegelungssignals an das Steuergerät besitzt.
Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Steuergerät eine erfolgte Notentriegelung detektiert, wenn folgende Bedingungen erfüllt sind: - Fahrzeug befindet sich im Stillstand, die Karosserieklappe wechselt ihren Status von geschlossen zu offen und das Notentriegelungssignal wurde vom Steuergerät empfangen.
Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Notentriegelungssignal mittels eines Sensors ermittelt und an das Steuergerät weitergegeben wird.