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Stand der Technik
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Die Erfindung geht aus von einem handgehaltenen elektronischen Gerät_sowie einem Verfahren nach Gattung der unabhängigen Ansprüche.
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Aus der
WO 2015085989 A1 ist eine optische Erweiterung für eine Smartphonekamera bekannt, wobei der optische Strahlengang der Erweiterung gefaltet ist, wobei diese Erweiterung eine mechanische Vorrichtung enthält, mit der die Erweiterung mit dem die Kamera enthaltenden Smartphone verbunden werden kann, so dass die optische Achse der Smartphonekamera am Ausgang der Smartphonekamera mit der optischen Achse der Erweiterung am Eingang dieser Erweiterung zusammenfällt.
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Offenbarung der Erfindung
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Vor diesem Hintergrund werden mit dem hier vorgestellten Ansatz ein handgehaltenes elektronisches Gerät sowie ein Verfahren zum Betreiben eines handgehaltenen elektronischen Geräts vorgestellt. Durch die in den abhängigen Ansprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der in den unabhängigen Ansprüchen angegebenen Vorrichtung bzw. des Verfahrens möglich.
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Ein handgehaltenes elektronisches Gerät, insbesondere ein Smartphone oder ein Tablet, welches ein Kameramodul mit einer Kamera zur Aufnahme und zur Übermittlung eines Bildes und ein Anzeigeelement zur Darstellung des Bildes auf dem Anzeigeelement aufweist, wobei die Kamera an einem Rand des handgehaltenen elektronischen Geräts derart anordenbar oder angeordnet ist, dass eine optische Achse der Kamera mit einer Oberfläche des Anzeigeelementes einen Winkel einnimmt, der kleiner 90°, bevorzugt kleiner 60°, besonders bevorzugt kleiner 45° und ganz besonders bevorzugt kleiner 30°, ist, hat den Vorteil, dass ein Nutzer des handgehaltenen elektronischen Geräts auf das Anzeigeelement des handgehaltenen elektronischen Geräts blicken kann und neben weiteren Anzeigeinhalten ein Bild der Umgebung des Nutzers auf dem Anzeigeelement angezeigt bekommt, auf welche die Kamera gerichtet ist. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn sich der Nutzer in einer Vorwärtsbewegung befindet, das handgehaltene elektronische Gerät vor sich herträgt und dabei durch eine gesenkte Kopfhaltung bzw. eine hierdurch bedingte Blickabsenkung auf das handgehaltene elektronische Gerät seine vor ihm liegende Umgebung nicht mehr vollständig überblicken kann. Denn indem die Kamera ein Bild der vor dem Nutzer liegenden Umgebung aufnimmt, welches dann auf dem Anzeigeelement des handgehaltenen elektronischen Geräts angezeigt wird, kann der Nutzer eine vor ihm befindliche Wegstrecke bzw. Umgebung einsehen, ohne seinen Blick von dem Anzeigeelement nehmen zu müssen. Hierdurch können beispielsweise Unfälle wie Zusammenstöße mit anderen Personen oder mit Gegenständen wie Straßenlaternen oder Fahrzeugen vermieden werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Winkel zwischen der optischen Achse der Kamera und der Oberfläche des Anzeigeelementes einen Winkelbereich darstellen, wobei der Winkelbereich kleiner 90° und größer 0°, bevorzugt kleiner 60° und größer 5°, besonders bevorzugt kleiner 45° und größer 10° und ganz besonders bevorzugt kleiner 30° und größer 15°, beträgt.
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Das Anzeigeelement kann hierbei als berührungssensitives Anzeigeelement ausgestaltet sein.
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Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn ein Sichtfeld der Kamera im Wesentlichen von dem handgehaltenen elektronischen Gerät weg zeigt. Denn hierdurch kann die Kamera in besonders einfacher Weise ein Bild der Umgebung des Nutzers aufnehmen.
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Gemäß eines weiteren Aspekts kann vorgesehen sein, dass das handgehaltene elektronische Gerät eine Steuereinheit aufweist, die dazu eingerichtet ist, das Bild wenigstens teilweise auf wenigstens einem Teil einer Fläche des Anzeigeelements darzustellen. Hierdurch kann sich ein Nutzer neben dem Bild aus seiner Umgebung noch weitere Bildinhalte anzeigen lassen. Es ist ferner vorteilhaft, wenn ein Nutzer durch die Steuereinheit eine Größe des Bildes aus seiner Umgebung auf dem Anzeigeelement frei wählen und/oder verändern kann. Weiter ist es von Vorteil, wenn der Nutzer durch die Steuereinheit in das darzustellende Bild aus der Umgebung frei wählbar hineinzoomen oder herauszoomen kann.
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Indem das Kameramodul fest mit dem handgehaltenen elektronischen Gerät verbunden ist, kann eine mechanisch stabile Einheit aus handgehaltenem elektronischem Gerät und Kameramodul erreicht werden.
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Des Weiteren ist es von Vorteil, wenn das Kameramodul lösbar an dem handgehaltenen elektronischen Gerät angeordnet ist. Denn hierdurch kann das Kameramodul von dem handgehaltenen elektronischen Gerät abgenommen werden, falls es zeitweise nicht in Benutzung steht. Dies erhöht einerseits die Handlichkeit des handgehaltenen elektronischen Geräts und andererseits kann ein Verschleiß des Kameramoduls reduziert werden. Ferner kann hierdurch das handgehaltene elektronische Gerät nachträglich mit einem Kameramodul versehen werden.
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Gemäß eines weiteren Aspekts kann vorgesehen sein, dass der Winkel zwischen der optischen Achse der Kamera und der Oberfläche des Anzeigeelementes, vorzugsweise per Hand, einstellbar ist. Somit kann vorteilhafterweise erreicht werden, dass je nach Anwendungsfall ein Sichtbereich der Kamera immer in eine Richtung zeigt, in die sich der Nutzer zuwendet bzw. in welche sich der Nutzer bewegt, während der Nutzer seinen Blick auf das Anzeigeelement des handgehaltenen elektronischen Geräts gesenkt hält. Dies ist insbesondere von Vorteil, wenn der Nutzer das handgehaltene elektronische Gerät für verschiedene Zwecke verwendet. So kann der Nutzer das handgehaltene elektronische Gerät zu Fuß in einem anderen Winkel zur Horizontalen halten, als wenn der Nutzer das handgehaltene elektronische Gerät auf einem Fahrrad nutzt. Weiterhin kann es auch ein unterschiedlicher Sonnenstand erforderlich machen, dass der Nutzer das handgehaltene elektronische Gerät in unterschiedlichen Winkeln zur Horizontalen hält, um mögliche störende Lichtreflexe zu verhindern oder zu reduzieren.
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Die zuvor genannten Vorteile gelten in entsprechender Weise auch für ein Verfahren zum Betreiben eines handgehaltenen elektronischen Geräts.
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Das Verfahren, insbesondere zum Betreiben eines handgehaltenen elektronischen Geräts, mit den Schritten eines Aufnehmens eines Bildes einer Umgebung eines Nutzers eines handgehaltenen elektronischen Geräts und eines Anzeigens wenigstens eines Teils des Bildes auf wenigstens einem Teil einer Fläche eines Anzeigeelementes des handgehaltenen elektronischen Geräts bietet den Vorteil, dass ein Nutzer des handgehaltenen elektronischen Geräts auf das Anzeigeelement des handgehaltenen elektronischen Geräts schauen kann und dabei neben weiteren angezeigten Inhalten zeitgleich das Bild seiner Umgebung angezeigt bekommt. Hierdurch lässt sich die Unfallgefahr bzw. die Gefahr eines Zusammenstoßens des Nutzers mit Personen oder Objekten in der unmittelbaren Umgebung des Nutzers reduzieren oder sogar verhindern.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines handgehaltenen elektronischen Geräts gemäß einem Ausführungsbeispiel; und
- 2 ein Verfahren zum Betreiben eines handgehaltenen elektronischen Geräts gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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In der nachfolgenden Beschreibung günstiger Ausführungsbeispiele der vorliegenden Erfindung werden für die in den verschiedenen Figuren dargestellten und ähnlich wirkenden Elemente gleiche oder ähnliche Bezugszeichen verwendet, wobei auf eine wiederholte Beschreibung dieser Elemente verzichtet wird.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines handgehaltenen elektronischen Geräts 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel. Das handgehaltene elektronische Gerät 1 ist hierbei als Smartphone 10 ausgeführt.
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Das Smartphone 10 weist ein Anzeigeelement 2 auf. Das Anzeigeelement kann beispielsweise als Display, insbesondere als Flüssigkristallanzeige und/oder als OLED-Anzeige ausgestaltet sein. Das Anzeigeelement 2 ist dazu eingerichtet, einem Nutzer Informationen 3, wie beispielsweise Text oder Bildinhalte, anzuzeigen. Alternativ oder zusätzlich kann das Anzeigeelement 2 als berührungssensitives Display (Touch-Screen) ausgeführt sein, sodass ein Nutzer durch bestimmte Gesten, die der Nutzer auf einer berührungssensitiven Oberfläche 4 des Anzeigeelements 2 ausführt, die angezeigten Informationen 3 bzw. eine Darstellungsart der angezeigten Informationen 3 gezielt verändern kann.
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Das Smartphone 10 weist ferner ein Kameramodul 20 auf, welches an einem Rand 11 des Smartphones 10 angeordnet ist. Das Kameramodul 20 weist eine Kamera 21 und ein Befestigungselement 22 auf, mit welchem das Kameramodul 20 an dem Rand 11 des Smartphones 10 befestigt ist. Das Befestigungselement 22 kann hierbei z.B. als Federklemme, als Clip oder als Saugnapf ausgeführt sein. Ferner ist es möglich, das Kameramodul 20 durch eine lösbare Klebeverbindung oder Klettverbindung an dem Rand 11 des Smartphones 10 zu befestigen.
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In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung kann das Kameramodul 20 auch fest mit dem Rand 11 des Smartphones 10 verbunden sein, beispielsweise wenn schon bei einer Fertigung des Smartphones 10 das Kameramodul 20 in den Rand 11 des Smartphones 10 integriert wird.
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Die Kamera 21 kann vorzugsweise verstellbar ausgestaltet sein, sodass ein Winkel 30 zwischen einer optischen Achse 31 der Kamera 21 und der Oberfläche 4 des Anzeigeelements 2 frei wählbar ist. Der Winkel 30 kann hierbei mittels eines mechanischen Gelenks, Drehgelenks und/oder eines Scharniers manuell durch den Nutzer ein- bzw. verstellt werden. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass der Winkel 30 elektrisch, mechanisch oder elektromechanisch einstellbar ist. In einer weiteren Ausgestaltungsform der Erfindung kann eine Inertialsensorik in dem Smartphone 10 vorgesehen sein, die die relative Lage des Smartphones 10 beispielsweise in einer Hand eines Nutzers oder montiert an einem Lenker eines Zweirades detektiert und abhängig von dieser relativen Lage den Winkel 30 derart einstellt, dass die optische Achse 31 der Kamera 21 im Wesentlichen parallel zu einer Horizontalen verläuft. Hierdurch kann ein Sichtbereich 33 der Kamera 21 auf die für den Nutzer relevante Umgebung gelenkt werden.
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Die Kamera 21 nimmt ein Bild bzw. eine Sequenz von Bilder aus der Umgebung des Nutzers auf und überträgt das Bild bzw. die Sequenz von Bildern als Bildinformationen an das Smartphone 10. Das Smartphone 10 weist ferner eine Steuereinheit 12 auf, welche die Bildinformationen empfängt und als Ausschnitt 5 auf dem Anzeigeelement 2 darstellt. Der Ausschnitt 5 kann hierbei das komplette Anzeigeelement 2 oder nur einen Teil des Anzeigeelements 2 ausfüllen, sodass dem Nutzer neben dem Ausschnitt 5 noch weitere Informationen 3 angezeigt werden können. Der Nutzer kann dabei einen Zoom-Faktor auswählen, mit welchem die Bildinformation in dem Ausschnitt 5 angezeigt wird. Ferner kann der Nutzer eine Größe und/oder eine Position des Ausschnitts 5 auf dem Anzeigeelement verändern. Insbesondere wenn das Anzeigeelement 2 als berührungssensitives Display ausgestaltet ist, kann der Nutzer die zuvor genannten Einstellmöglichkeiten durch bestimmte, durch seine Finger auf der Oberfläche 4 des berührungssensitiven Displays ausgeführten Gesten verändern.
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Die Übertragung der Bildinformationen an das Smartphone 10 bzw. an die Steuereinheit 12 kann über ein Kabel erfolgen, beispielsweise über ein Ladekabel 40 des Smartphones 10. Es ist ferner möglich, die Bildinformation auch drahtlos zu übertragen, beispielsweise über Nahfeldkommunikation.
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Hält ein stehender oder sich in Bewegung befindlicher Nutzer das Smartphone 10 in einer Hand, beispielsweise bei einem Navigationsvorgang, bei welchem er sich den Weg auf dem Anzeigeelement 2 des Smartphones 10 anzeigen lässt, so kann der Nutzer seine direkt vor ihm befindliche Umgebung nur sehr eingeschränkt wahrnehmen. Über die Bildinformation, die die Kamera 21 aufnimmt und an das Smartphone10 bzw. die Steuereinheit 12 überträgt und die auf dem Anzeigeelement 2 in dem Ausschnitt 5 dargestellt wird, bekommt der Nutzer nun einen Überblick über seine Umgebung, ohne dafür seinen Blick von dem Anzeigeelement 2 abwenden zu müssen.
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In 2 ist ein Verfahren 100 zum Betreiben eines handgehaltenen elektronischen Gerät 1 gemäß einem Ausführungsbeispiel gezeigt.
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In einem ersten Schritt 101 wird durch eine Kamera 21 ein Bild oder eine Sequenz von Bilder als Bildinformation aus einer Umgebung eines Nutzers des handgehaltenen elektronischen Geräts 1 aufgenommen. Das handgehaltene elektronische Gerät 1 kann hierbei als Smartphone 10 ausgestaltet sein. Die Kamera 21 kann fest oder lösbar an einem Rand des Smartphones 10 angeordnet sein. Die Kamera 21 überträgt die Bildinformation auf das Smartphone 10 bzw. eine Steuereinheit 12 in dem Smartphone 10.
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In einem zweiten Schritt 102 wird die Bildinformation auf einem Anzeigeelement 2 des Smartphones 10 angezeigt. Hierbei kann die Bildinformation komplett oder teilweise in einem Ausschnitt 5 des Anzeigeelementes 2 dargestellt werden. Der Ausschnitt 5 kann das Anzeigeelement 10 komplett oder nur teilweise ausfüllen. Ein Nutzer kann hierbei eine Größe, einen Zoom-Faktor und/oder eine Position des Ausschnitts 5 auf dem Anzeigeelement 2 einstellen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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