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Die Erfindung betrifft ein Gehäuse zur Aufnahme eines elektronischen Geräts in einem explosionsgefährdeten Bereich.
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In sogenannten explosionsgefährdeten Bereichen, beispielsweise auf Bohrinseln, können die an äußeren elektronischen Schnittstellen eines elektronischen Geräts anliegenden elektrischen Energien ein im explosionsgefährdeten Bereich vorhandenes Gas-Luftgemisch zünden und somit zur Explosion bringen. Dies gilt in besonderem Maße für hochreaktive Gasgemische wie etwa Gemische aus Wasserstoff und Sauerstoff, für welche besagte elektrische Energie als Aktivierungsenergie zur Verfügung steht, um eine exotherme Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff zu Wasser zu initiieren. Ähnliches gilt für zündfähige Stäube und Aerosole.
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Vor diesem Hintergrund ist beispielsweise aus der
DE 196 34 671 C2 die Bereitstellung von druckfesten Gehäusen bekannt, in welchen das im explosionsgefährdeten Bereich zu verwendende elektronische Gerät aufgenommen werden kann.
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Als nachteilig bei solchen herkömmlichen, für den Einsatz in explosionsgefährdeten Bereichen konzipierten Gehäusen erweist sich dabei, dass diese aufgrund eines sehr hohen Explosionsdruckes besonders robust ausgeführt sein müssen und daher nur in sehr großen Dimensionen zur Verfügung stehen oder nach der Montage nicht mehr geöffnet werden können. Somit sind diese herkömmlichen Gehäuse für mobile Geräte nicht geeignet, oder ist es nicht oder nur unter erheblichem Aufwand möglich, das im Gehäuse aufgenommene elektronische Gerät, etwa zu Service-Zwecken, wieder aus dem Gehäuse zu entfernen.
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Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, eine verbesserte Ausführungsform für ein druckfestes Gehäuse zur Verwendung in einem explosionsgefährdeten Bereich zu schaffen, welches aufgrund eines geringeren Explosionsdruckes eine Miniaturisierung und eine einfache Entnahme des im Gehäuseinnenraum aufgenommenen elektronischen Geräts erlaubt und somit für den Schutz von mobilen Geräten besonders geeignet ist.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des Patentanspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind Gegenstand der abhängigen Patentsprüche.
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Grundgedanke der Erfindung ist demnach, zwei Gehäuseteile des Gehäuses mittels einer Schraubverbindung lösbar aneinander zu befestigen, wobei die Schraubverbindung erfindungsgemäß zwei Befestigungselemente umfasst, und zwar eine Schraube und einen dazu separaten Gewindestift. Die Schraube dient in herkömmlicher Weise zur Befestigung der beiden Gehäuseteile aneinander. Hierzu wird die Schraube durch eine im zweiten Gehäuseteil angeordnete Durchgangsöffnung durchgeführt und mit einer im ersten Gehäuseteil vorhandenen ersten Gewindebuchse verschraubt. Der Gewindestift wird oberhalb der Schraube in eine in der Durchgangsöffnung des zweiten Gehäuseteils eingebrachte, zweite Gewindebuchse eingeschraubt und dient besagter Durchgangsöffnung zum Herabsetzen der Explosionsenergie unterhalb der Zündgrenze im Sinne eines sogenannten Ex-Gewindespalts. Auf diese Weise wird mit Hilfe der Schraubverbindung die gewünschte lösbare Verbindung der beiden Gehäuseteile miteinander realisiert. Gleichzeitig wird sichergestellt, dass die Schraubverbindung die Erfordernisse an einen Ex-Spalt erfüllt.
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Als „Ex-Spalt“ oder „Ex-Gewindespalt“ wird im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ein Zwischenraum zwischen den beiden Gehäuseteilen oder ein in der Schraubverbindung zum Befestigen der beiden Gehäuseteile aneinander vorhandener Zwischenraum verstanden, welcher derart ausgebildet und/oder dimensioniert ist, dass die Übertragung einer Explosion, welche in dem von den beiden Gehäuseteilen begrenzten Gehäuseinnenraum erfolgt, nicht durch den Zwischenraum hindurch nach außen, auf eine das Gehäuse umgebende explosionsfähige Atmosphäre übertragen werden kann.
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Ein erfindungsgemäßes Gehäuse umfasst ein erstes und ein zweites Gehäuseteil, welche einen Gehäuseinnenraum zur Aufnahme eines elektronischen Geräts begrenzen und welche mittels wenigstens einer-Schraubverbindung lösbar aneinander befestigt sind. Die Schraubverbindung umfasst eine Schraube, die einen Schraubenkörper mit einem Außengewinde aufweist, welcher axial in einen Schraubenkopf übergeht, der den Schraubenkörper radial nach außen überragt. Die Schraubverbindung umfasst weiterhin einen separat zur Schraube ausgebildeten Gewindestift sowie eine auf einer Oberseite des ersten Gehäuseteils ausgebildete Ausnehmung, in welcher eine erste Gewindebuchse zum teilweisen Aufnehmen der Schraube angeordnet ist. Die Schraubverbindung umfasst außerdem eine im zweiten Gehäuseteil konzentrisch zur Ausnehmung angeordnete Durchgangsöffnung, in welcher eine zweite Gewindebuchse zum teilweisen Aufnehmen der Schraube und des Gewindestifts angeordnet ist. Die Schraube ist zum Fixieren der beiden Gehäuseteile aneinander in der Durchgangsöffnung aufgenommen und in die erste Gewindebuchse eingeschraubt. Der Gewindestift ist oberhalb der Schraube in die zweite Gewindebuchse eingeschraubt, um auf diese Weise im Zwischenraum zwischen zweiter Gewindebuchse und Gewindestift einen Spalt zu erzeugen, der normativ die Erfordernisse eines Ex-Spalts erfüllt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind der Gewindestift und die zweite Gewindebuchse derart ausgebildet, dass zwischen dem Gewindestift und der zweiten Gewindebuchse ein Ex-Spalt gemäß obiger Definition ausgebildet ist. Auf diese Weise wird die für die Verwendung des Gehäuses in einem explosionsgefährdeten Bereich erforderliche Druckfestigkeit gewährleistet.
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Eine besonders stabile Fixierung der Schraube in der zweiten Gewindebuchse wird erreicht, indem eine dem ersten Gehäuseteil zugewandte Unterseite des Gewindestifts sich an einer vom ersten Gehäuseteil abgewandten Oberseite der Schraube, insbesondere des Schraubenkopfs, abstützt.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung ist lateral auf der vom Gehäuseinnenraum abgewandten Seite der Schraubverbindung auf der Oberseite des ersten Gehäuseteils eine Aussparung vorgesehen. In diese Aussparung greift ein auf der Unterseite des zweiten Gehäuseteils vorgesehener und komplementär zur Aussparung ausgebildeter Vorsprung ein. In einer Variante dieser Weiterbildung können die Aussparung im zweiten Gehäuseteil und der Vorsprung im ersten Gehäuseteil angeordnet sein.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist zwischen dem Gehäuseinnenraum und der Schraubverbindung eine Dichtungseinrichtung zum Abdichten des Gehäuseinnenraums gegen die äußere Umgebung der beiden Gehäuseteile angeordnet. Im Falle eines plötzlichen starken Druckanstiegs in der unmittelbaren äußeren Umgebung des Gehäuses oder bei einem von außen auf das Gehäuse ausgeübten mechanischen Stoß werden somit aufgrund der von der Schraubverbindung erzeugten Hebelwirkung die beiden Gehäuseteile im Bereich der Dichtungseinrichtung aneinandergepresst, so dass die erforderliche Dichtwirkung sichergestellt ist.
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Besonders bevorzugt erstrecken sich die im ersten Gehäuseteil ausgebildete Ausnehmung und die im zweiten Gehäuseteil ausgebildete Durchgangsöffnung entlang einer axialen Richtung. Außerdem sind der Vorsprung und die Aussparung in einem Längsschnitt entlang der axialen Richtung auf einer von der Dichtungseinrichtung abgewandten Seite der Schraubverbindung angeordnet. Im Falle eines plötzlichen starken Druckanstiegs im Gehäuseinnenraum, etwa aufgrund einer Explosion, wird somit aufgrund der von der Schraubverbindung erzeugten Hebelwirkung der Vorsprung in die Aussparung gepresst, so dass die erforderliche Dichtwirkung sichergestellt ist.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung umfasst die Dichtungseinrichtung einen Dichtungsring, welcher jeweils teilweise in einer auf der Oberseite des ersten Gehäuseteils angeordneten ersten Aufnahmenut und in einer auf der Unterseite des zweiten Gehäuseteils angeordneten zweiten Aufnahmenut aufgenommen ist. Die Realisierung der Dichtungseinrichtung mit einem oder zwei Dichtungsringen und einer korrespondierenden Aufnahmenut ist technisch besonders einfach zu realisieren.
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Besonders bevorzugt verschließt der in die zweite Gewindebuchse eingeschraubte Gewindestift die Durchgangsöffnung, um die Explosionsenergie unterhalb der Zündgrenze zu halten und somit ein Durchzünden zu verhindern.
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Bei einer anderen vorteilhaften Weiterbildung weist die Durchgangsöffnung einen ersten Axialabschnitt auf, welcher von der Unterseite des zweiten Gehäuseteils weg mittels einer radialen Stufe in einen zweiten Axialabschnitt übergeht. Der zweite Axialabschnitt weist bei dieser Weiterbildung einen größeren Öffnungsdurchmesser auf als der erste Axialabschnitt. Ein solcher Aufbau mit zwei Axialabschnitten und einer radialen Stufe ermöglicht eine stabile axiale Abstützung der Schraube.
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Zweckmäßig kann die zweite Gewindebuchse topfartig mit einem Topfboden ausgebildet sein, der sich an der radialen Stufe abstützt.
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Zweckmäßig können die beiden Gehäuseteile aus einem Kunststoff und die beiden Gewindebuchsen aus einem Metall ausgebildet sein. Durch die Verwendung von Kunststoff als Gehäusematerial können die Herstellungskosten für die Gehäuseteile gering gehalten werden. Gleichzeitig wird durch Verwendung von Metall der Verschleiß der Schraubverbindung gering gehalten, so dass eine Vielzahl von Befestigungszyklen möglich ist, ohne dass dies zu einer Reduzierung der Lebensdauer der Schraubverbindung oder einer übermäßigen mechanischen Abnutzung des Ex-Spaltes führen würde.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung beträgt eine axial gemessene Körperhöhe des Schraubenkörpers wenigstens 5 mm. Alternativ oder zusätzlich beträgt bei dieser Weiterbildung eine entlang axial gemessene Gewindelänge des Gewindestifts mindestens 5 mm, wenn das vom Gehäuse begrenzte Gehäusevolumen maximal 100cm3 beträgt. Bei einem Gehäusevolumen von mehr als 100cm3 beträgt die Gewindelänge wenigstens 8 mm. Zusätzlich muss bei dieser Weiterbildung der Schraubenkörper denjenigen mechanischen Anforderungen genügen, welche sich aus der Anzahl der Schraubverbindungen, des Explosionsdruckes und der beaufschlagten Fläche ergeben.
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Bei einer vorteilhaften Weiterbildung befinden sich wenigstens fünf vollständige Gewindegänge des Schraubenkörpers mit der ersten Gewindebuchse im Eingriff. Bei dieser Weiterbildung beträgt eine Steigung der Gewindegänge mindestens 0,7 mm.
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Zusätzlich kann bei dieser Weiterbildung der Schraubenkörper den mechanischen Anforderungen genügen, welche sich aus der Anzahl der Schraubverbindungen, des Explosionsdruckes und der beaufschlagten Fläche ergeben.
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Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus der zugehörigen Figurenbeschreibung anhand der Zeichnungen.
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Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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Es zeigen, jeweils schematisch:
- 1 ein Beispiel eines Gehäuses in einer Schnittdarstellung,
- 2 eine Draufsicht auf das zweite Gehäuseteil des Gehäuses im Bereich der Schraubverbindung,
- 3 die zweite Gewindebuchse des Gehäuse in separater, perspektivischer Darstellung,
- 4 den Gewindestift des Gehäuses in separater, perspektivischer Darstellung,
- 5 die erste Gewindebuchse des Gehäuses in separater, perspektivischer Darstellung,
- 6 die Schraube des Gehäuses in separater, perspektivischer Darstellung.
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1 zeigt ein Beispiel eines erfindungsgemäßen Gehäuses 1 in einer Schnittdarstellung. Das Gehäuse 1 umfasst ein erstes und ein zweites Gehäuseteil 2a, 2b, welche mittels wenigstens einer Schraubverbindung 5 lösbar aneinander befestigt sind. In einem aneinander befestigten Zustand begrenzen die beiden Gehäuseteile 2a, 2b einen Gehäuseinnenraum 3. Im Gehäuseinnenraum 3 kann ein elektronisches Gerät 4 - in 1 nur grobschematisch angedeutet - angeordnet werden. Das Gehäuse 1 mit den beiden Gehäuseteilen 2a, 2b realisiert eine druckfeste Kapselung, so dass für das elektronische Gerät 4 Ex-Schutz sichergestellt ist. Somit kann das im Gehäuseinnenraum 3 angeordnete Gerät 4 in explosionsgefährdeten Bereichen wie beispielsweise einer Bohrinsel verwendet werden.
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Die 1 zeigt das Gehäuse 1 in einer Schnittdarstellung im Bereich der Schraubverbindung 5. Die 2 zeigt eine Draufsicht auf das zweite Gehäuseteil 2b des Gehäuses 1 im Bereich der Schraubverbindung 5. Entsprechend den 1 und 2 umfasst die Schraubverbindung 5 eine Schraube 6 und einen Gewindestift 7. Die Schraube 6 ist in separater, perspektivischer Darstellung in 6 gezeigt, der Gewindestift 7 in der 4.
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Die Schraube 6 umfasst einen Schraubenkörper 12 mit einem Außengewinde 14. Der Schraubenkörper 12 geht axial in einen Schraubenkopf 13 über, der den Schraubenkörper 12 radial nach außen überragt. Der Gewindestift 7 ist separat zur Schraube 6 ausgebildet und besitzt ein Außengewinde 15.
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Auf einer Oberseite 11a des ersten Gehäuseteils 2a ist eine Ausnehmung 8 ausgebildet, in welcher eine erste Gewindebuchse 9a zum teilweisen Aufnehmen der Schraube 6 angeordnet ist. Die Begriffe „Oberseite“ und „Unterseite“ beziehen sich dabei auf eine mögliche Gebrauchslage des Gehäuses 1. Im zweiten Gehäuseteil 2b ist konzentrisch zur Ausnehmung 8 eine Durchgangsöffnung 10 ausgebildet. In der Durchgangsöffnung 10 ist eine zweite Gewindebuchse 9b zum Aufnehmen der Schraube 6 und des Gewindestifts 7 angeordnet. Die erste Gewindebuchse 9a ist in separater, perspektivischer Darstellung in 5 gezeigt. Die zweite Gewindebuchse 9b ist in separater, perspektivischer Darstellung in 3 gezeigt.
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Die Durchgangsöffnung 10 weist einen ersten Axialabschnitt 26a auf, welcher von der Unterseite 11b des zweiten Gehäuseteils 2b weg mittels einer radialen Stufe 27 in einen zweiten Axialabschnitt 26b übergeht. Ein (zweiter) Öffnungsdurchmesser d2 des zweiten Axialabschnitts 26b ist größer als der (erste) Öffnungsdurchmesser d1 des ersten Axialabschnitts 26a. Die zweite Gewindebuchse 9b ist topfartig ausgebildet und umfasst einen Topfboden 28, der sich an der radialen Stufe 27 abstützt. Die im ersten Gehäuseteil 2a vorhandene Ausnehmung 8 und die im zweiten Gehäuseteil 2b ausgebildete Durchgangsöffnung 10 erstrecken sich entlang einer axialen Richtung A.
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Wie 1 erkennen lässt, ist die Schraube 6 zum lösbaren Fixieren der beiden Gehäuseteile 2a, 2b aneinander in der Durchgangsöffnung 10 aufgenommen und in die erste Gewindebuchse 9a eingeschraubt. Der Gewindestift 7 ist oberhalb der Schraube 6 in die zweite Gewindebuchse 9b eingeschraubt. Eine dem ersten Gehäuseteil 2a zugewandte Unterseite 16 des Gewindestifts 7 stützt sich dabei an einer vom ersten Gehäuseteil 2a abgewandten Oberseite 17 des Schraubenkopfs 13 der Schraube 6 ab.
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Mittels der Schraube 6 wird eine lösbare Befestigung der beiden Gehäuseteile 2a, 2b aneinander realisiert. Da eine Schraubverbindung der beiden Gehäuseteile 2a, 2b aneinander gemäß Ex-Norm nur dann zulässig ist, wenn die Schraubverbindung 5 dabei einen Ex-Spalt bildet, ist als Teil der Schraubverbindung 5 zusätzlich zur Schraube 6 der Gewindestift 7 vorgesehen: Zwischen dem Gewindestift 7 und der zweiten Gewindebuchse 9b ist ein Spalt 30 ausgebildet, der die normativen Erfordernisse eines Ex-Spalts erfüllt. Mit anderen Worten, der Gewindestift 7 und die zweite Gewindebuchse 9b sind derart ausgebildet, dass zwischen dem Gewindestift 7 und der zweiten Gewindebuchse 9b ein Ex-Spalt realisiert ist.
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Als „Ex-Spalt“ oder „Ex-Gewindespalt“ wird im Beispielszenario ein Zwischenraum zwischen den beiden Gehäuseteilen oder ein in der Schraubverbindung zum Befestigen der beiden Gehäuseteile aneinander vorhandener Zwischenraum verstanden, welcher derart ausgelegt bzw. dimensioniert ist, dass die Übertragung einer Explosion, welche in dem von den beiden Gehäuseteilen begrenzten Gehäuseinnenraum erfolgt, nicht durch den Zwischenraum hindurch nach außen, auf die das Gehäuse umgebende explosionsfähige Atmosphäre übertragen werden kann.
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Um dies sicherzustellen, weist eine axial gemessene Gewindelänge s des Gewindestifts 7 den zur Erfüllung besagter Ex-Norm benötigten Mindestwert auf. Dieser Mindestwert der Gewindelänge s beträgt bevorzugt wenigstens 5 mm bei einem vom Gehäuse 1 begrenzten Gehäusevolumen von bis zu 100 cm3. Bei einem Gehäusevolumen von mehr als 100cm3 empfiehlt sich eine Gewindelänge s von mindestens 8mm.
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Im Beispielszenario befinden sich wenigstens fünf vollständige Gewindegänge des Schraubenkörpers 12 mit der ersten Gewindebuchse 9a im Eingriff. Dabei beträgt eine Steigung der Gewindegänge mindestens 0,7 mm. Zusätzlich sollte der Schraubenkörper 12 den mechanischen Anforderungen genügen, welche sich aus der Anzahl der Schraubverbindungen, des Explosionsdruckes und der beaufschlagten Fläche ergeben.
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Zusätzlich kann eine axial gemessene Körperhöhe h des Schraubenkörpers wenigstens 5 mm betragen. Zusammengefasst ist also bei dem Gehäuse 1 eine druckfeste Kapselung des Gehäuseinnenraums 3 gemäß Ex-Norm durch die beiden Gehäuseteile 2a, 2b realisiert, wobei mittels der Schraubverbindung 5 eine lösbare Befestigung der beiden Gehäuseteile 2a, 2b ausgebildet ist.
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Wie 1 weiter erkennen lässt, ist durch die Oberseite 11a des ersten Gehäuseteils 2a und eine Unterseite 11b des zweiten Gehäuseteils 2b im aneinander befestigten Zustand eine Kontaktfläche 21 definiert. Durch die Lage der Kontaktfläche 21 ist in der Schnittdarstellung wiederum eine laterale Richtung L definiert, die sich senkrecht zur axialen Richtung A der Durchgangsöffnung 10 erstreckt.
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Bezüglich der lateralen Richtung L ist auf einer vom Gehäuseinnenraum 3 abgewandten Seite 18 der Schraubverbindung 5 zwischen der Oberseite 11a des ersten Gehäuseteils 2a und der Unterseite 11b des zweiten Gehäuseteils 2b wenigstens abschnittsweise ein Ex-Spalt 29 gemäß oben genannter Definition ausgebildet. Hierfür ist auf der Oberseite 11a des ersten Gehäuseteils 2a und - bezüglich der lateralen Richtung L - auf einer vom Gehäuseinnenraum 3 abgewandten Seite 18 der Schraubverbindung 5 eine Aussparung 19 angeordnet. In diese Aussparung 19 greift ein auf der Unterseite 11b des zweiten Gehäuseteils 2b vorgesehener und komplementär zur Aussparung 19 ausgebildeter Vorsprung 20 ein. In einer Variante (nicht gezeigt) kann der Vorsprung 20 am ersten Gehäuseteil 2a und die Aussparung 19 am zweiten Gehäuseteil 2b angeordnet sein. Zwischen dem Gehäuseinnenraum 3 und der Schraubverbindung 5 ist eine Dichtungseinrichtung 22 zum Abdichten des Gehäuseinnenraums 3 gegen die äußere Umgebung 25 der beiden Gehäuseteile 2a, 2b angeordnet.
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In dem in 1 gezeigten Längsschnitt entlang der axialen Richtung A ist die Dichtungseinrichtung 22 lateral zwischen dem Gehäuseinnenraum 3 und der Schraube 6 angeordnet. Weiterhin sind in dem Längsschnitt entlang der axialen Richtung A der Vorsprung 20 und die Aussparung 19 auf einer von der Dichtungseinrichtung 22 abgewandten Seite der Schraube 6 angeordnet. Die Dichtungseinrichtung 22 umfasst einen Dichtungsring 23. Der Dichtungsring 23 ist wenigstens teilweise in einer auf der Oberseite 11a des ersten Gehäuseteils 2a angeordneten ersten Aufnahmenut 24 angeordnet. Alternativ dazu kann der Dichtungsring 23 in einer auf der Unterseite 11b des zweiten Gehäuseteils 2b angeordneten zweiten Aufnahmenut (in den Figuren nicht gezeigt) aufgenommen sein. Auch eine in den Figuren nicht näher dargestellte Variante mit zwei Aufnahmenuten, die sowohl auf der Oberseite 11a des ersten Gehäuseteils 2a als auch auf der Unterseite 11b des zweiten Gehäuseteils 2b (nicht gezeigt) vorgesehen sind, ist denkbar. Die beiden Gehäuseteile 2a, 2b können aus einem Kunststoff bestehen. Die beiden Gewindebuchsen 9a, 9b können aus einem Metall bestehen und in das erste bzw. zweite Gehäuseteil 2a, 2b eingespritzt sein. Bei einer Ausführung der Gehäuseteile 2a, 2b aus einem Metall können die Gewindebuchsen 9a, 9b entfallen, wenn die Gewindebuchsen 9a, 9b direkt in die Gehäuseteile 2a, 2b eingearbeitet sind.
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Das Gehäuse 1 kann mehrere Schraubverbindungen 5 aufweisen, welche lateral um den Gehäuseinnenraum 3 umlaufend und im Abstand zueinander angeordnet sind.
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Im Folgenden wird die Funktions- bzw. Wirkungsweise der Schraubverbindung 5 als Ex-Spalt genauer erläutert. Wird in Folge einer Explosion, etwa hervorgerufen durch das im Gehäuseinnenraum 3 angeordnete elektronische Gerät, im Gehäuseinnenraum 3 ein gegenüber der äußeren Umgebung 25 erhöhter Innendruck aufgebaut, so werden die beiden Gehäuseteile 2a, 2b auseinandergedrückt. Die Schraubverbindung 5 mit der Schraube 6 sorgt dafür, dass lateral auf der vom Gehäuseinnenraum 3 abgewandten Seite 18 der Schraubverbindung 5 - also im Bereich der Aussparung 19 bzw. des Vorsprungs 20 - die Unterseite 11b des zweiten Gehäuseteils 2b gegen die Oberseite 11a des ersten Gehäuseteils 2a gedrückt wird. Die Schraube 6 wirkt dabei als Hebelpunkt. Eine etwaig vorhandener Spalt 29 zwischen der Oberseite 11a des ersten Gehäuseteils 2a und der Unterseite 11b des zweiten Gehäuseteils 2b wird dabei zumindest soweit zurückgebildet, d.h. dessen Spaltbreite wird zumindest soweit reduziert, dass die Anforderungen an einen Ex-Spalt weitgehend oder sogar vollständig erfüllt sind. Auf diese Weise wird die für den Ex-Schutz normativ geforderte Dichtigkeit des Gehäuses 1 sichergestellt.
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Wird hingegen von außen auf die beiden Gehäuseteile 2a, 2b im Bereich des Gehäuseinnenraums 3 ein äußerer mechanischer Druck ausgeübt - dieser kann beispielsweise durch einen äußeren mechanischen Stoß erzeugt werden -so werden die beiden Gehäuseteile 2a, 2b insbesondere im Bereich der Dichtungseinrichtung 22 zusammengedrückt, wobei die Schraube 6 erneut als Hebelpunkt wirkt. Durch die damit einhergehende verstärkte Dichtwirkung wird die Dichtigkeit des Gehäuses 1 ebenfalls verbessert, so dass die für den Ex-Schutz normativ geforderte Dichtigkeit des Gehäuses 1 auch bei äußerer Druck- oder Stoßeinwirkung gewährleistet ist.