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Stand der Technik
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Der Vernetzung von Kraftfahrzeugen kommt mit zunehmender Verkehrsdichte eine erhöhte Bedeutung zu. Dies bezieht sich insbesondere auf die Bereitstellung von aktuellen Informationen, wie beispielsweise ortsabhängigen Informationen und ebenso von Informationen zur Planung einer dynamischen Routenführung auf einem Weg vom Start zum Ziel des Fahrzeuges. Speziell geht es dabei um die Versorgung mit aktuellen Verkehrsinformationen, Straßenzustandsberichten, Wetterereignissen und möglichen Durchschnittsgeschwindigkeiten zum Zwecke der Optimierung der Fahrzeit und des Ressourcenverbrauches auf dem Weg vom Start zum Ziel. Die Datenversorgung der Fahrzeuge erfolgt dabei hauptsächlich ad-hoc und per Funkverbindung, meistens über Mobilfunknetze. Probleme können allerdings auftreten, sofern die Qualität der Datenversorgung über die Funkverbindung schwankt, so dass keine ausreichend breitbandige Datenverbindung zur Verfügung steht, um das Fahrzeug ausreichend mit Daten versorgen zu können.
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Aus der
DE 10131299 A1 ist eine Vorrichtung zum Anschluss einer Datenspeichervorrichtung an ein Kommunikationsnetz bekannt, die den Anschluss einer Speichervorrichtung über eine Schnittstelle über eine breitbandige Verbindung an ein Kommunikationsnetz erlaubt.
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Offenbarung der Erfindung
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Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, die Datenversorgung eines Fahrzeugs auch entlang einer Route mit teilweise beeinträchtigter Qualität der Datenversorgung zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch ein Verfahren zur Datenversorgung eines Fahrzeuges nach Patentanspruch 1, durch ein Computerprogrammprodukt zur Datenversorgung eines Fahrzeuges gemäß Patentanspruch 8 und ein System zur Datenversorgung eines Fahrzeuges nach Patentanspruch 9 gelöst.
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Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
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Bei dem Verfahren gemäß der vorliegenden Erfindung wird vorab festgestellt, wie die Qualität einer Datenversorgung in einem Streckenabschnitt entlang einer geplanten Fahrtroute ist. Der Streckenabschnitt kann ein längerer Abschnitt oder auch nur ein bestimmter Ort sein. Ausgehend von der ermittelten Qualität der Datenversorgung in diesem Streckenabschnitt kann vorab festgestellt werden, ob an diesem Ort eine ausreichende Datenversorgung des Fahrzeuges möglich ist.
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Somit wird gemäß der vorliegenden Erfindung die Qualität der Datenversorgung in einem vorher festgelegten Streckenabschnitt auf der geplanten Route des Fahrzeuges vor Erreichen dieses Streckenabschnitts ermittelt. Auf diese Weise kann festgestellt werden, ob entlang einer geplanten Route des Fahrzeuges vom Start zum Ziel Probleme mit der Datenversorgung über ein drahtloses Datennetz, z.B. ein Mobilfunknetz oder ein Kurzbereichs-Funknetz, bestehen. Für solche Fälle können dann geeignete Maßnahmen ergriffen werden, um sicherzustellen, dass das Fahrzeug bzw. Navigations- und Informationssysteme im Fahrzeug rechtzeitig mit Daten versorgt werden. So kann eine Aktualität der Daten gewährleistet werden und deren entsprechende Verfügbarkeit. Zum Beispiel kann vorab festgestellt werden, ob eine Datenversorgung in einem Tunnel nicht möglich ist, und entsprechende Informationen können in Abhängigkeit der Fahrzeuggeschwindigkeit und der aktuellen Position sowie der momentanen Qualität des Datennetzes, d.h. der aktuell zur Verfügung stehenden Übertragungsgeschwindigkeit, rechtzeitig abgerufen und im Fahrzeug gespeichert werden, um sie dann in dem Streckenabschnitt, besipielsweise dem Tunnel, mit schlechter oder verminderter Datenversorgungsqualität zur Verfügung zu haben.
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Derartige Qualitäts-Daten können bevorzugt erhalten werden, indem beispielsweise Messungen der Signal- und/oder Empfangsqualität durchgeführt werden und diese Messungen zentral abgespeichert werden. Beispielsweise können unterschiedliche Fahrzeuge Messungen entlang ihrer Routen durchführen und die entsprechenden Signal- und/oder Empfangsqualitätswerte an einen zentralen Server übermitteln. Mittels geeigneter Lokalisierungsfunktionen können diese Werte dann ortsspezifisch durch diesen Server einem anderen Fahrzeug vor Ort zur Verfügung gestellt werden.
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Beispielsweise kann vom Fahrzeug aus ein Signalpegel des Datennetzes ermittelt bzw. gemessen werden, an dem ein Navigationssystem oder ein Bordinformationssystem bzw. ein Telefon innerhalb des Fahrzeuges angeschlossen ist. Der Messwert kann über das Datennetz an einen zentralen Speicher, wie beispielsweise einen Server, weitergegeben werden und dort gespeichert werden. Dieser Wert steht dann für andere Fahrzeuge, die sich diesem Ort nähern, zur Verfügung. Somit kann die Datenversorgung dieser Fahrzeuge verbessert werden, indem sie eine Kenntnis über die Qualität der Datenversorgung an diesem Ort beziehungsweise in diesem Streckenabschnitt erlangen, die ihnen in Form von Daten vom Server zur Verfügung gestellt wird. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, dass innerhalb des Fahrzeuges derartige Informationen gespeichert werden und für eine zukünftige Verwendung lokal bereitgestellt werden, indem sie mit entsprechenden Ortsinformationen verknüpft werden.
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Besonders vorteilhaft wird bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Qualität der Datenversorgung als Messwert im Fahrzeug abgespeichert, weil auf diese Weise exakte Informationen über die Qualität der Datenversorgung als Messwert gespeichert werden und somit lokal im Fahrzeug zur Verfügung stehen und wenig Speicherplatz benötigen.
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Besonders vorteilhaft kann bei einer weiteren Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens ein Messwert an einen Server übermittelt werden, wo er zentral gespeichert wird und für andere Fahrzeuge bereitgehalten wird. Besonders günstig ist es in diesem Fall, den Messwert mit einer Ortsangabe zu verknüpfen. Auf diese Weise kann er Fahrzeugen zur Verfügung gestellt werden, die sich aktuell diesem Ort beziehungsweise Streckenabschnitt nähern oder bei der Planung einer Route berücksichtigt werden, um rechtzeitig geeignete Orte für die Datenversorgung des Fahrzeuges entlang einer Route festlegen zu können.
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Besonders vorteilhaft wird bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Qualität der Datenversorgung in einem Streckenabschnitt aus einem Speicher ermittelt. Diese Vorgehensweise hat den Vorteil, dass derartige Informationen vorab beispielsweise lokal in einem Fahrzeug abgelegt werden können und ortsabhängig aus dem Speicher abgerufen werden können. Speziell ist es auch möglich, an Zeitpunkten mit guter Qualität des Datennetzes den Speicher mit aktuellen Qualitätsinformationen zu versorgen, beispielsweise in Form eines Push-Dienstes, so dass die Daten immer aktuell gehalten werden können und auf Schwankungen der Netzqualität zeitnah reagiert werden kann.
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Besonders vorteilhaft werden bei einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens Verkehrsdaten bzw. Orts- oder Kartendaten, wie lokale Informationen, Gaststätten, Tankstellen, Ausweichrouten, Wetter- und Stauinformation etc., zur Verfügung gestellt. Speziell kann durch diese Art der Verfahrensweise sichergestellt werden, dass dynamische Umleitungsempfehlungen auf aktuell zur Verfügung stehenden Verkehrsinformationen beruhen. Dabei ist es besonders günstig, wenn Informationen von anderen Fahrzeugen auf einem Server gebündelt gesammelt werden, so dass diese innerhalb der Gruppe von Kommunikationsteilnehmern im Datennetz ausgetauscht werden können.
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Das Fahrzeug wird vor Erreichen des festgelegten Streckenabschnitts mit Daten versorgt, falls die Qualität der Datenversorgung in dem festgelegten Streckenabschnitt eine vorgegebene Sollqualität unterschreitet. Dabei ist bevorzugterweise vorgesehen, dass die vorgegebene Sollqualität einer Signalstärke und/oder Empfangsstärke von mindestens 90 dBM entspricht, und das Fahrzeug vor Erreichen des festgelegten Streckenabschnitts mit Daten versorgt wird, falls die Signalstärke und/oder Empfangsstärke in dem festgelegten Streckenabschnitt 90 dBM oder mehr beträgt.
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Erfindungsgemäß werden bei einem Computerprogrammprodukt gemäß der vorliegenden Erfindung in einem Datenspeicher computerlesbare Anweisungen abgespeichert, die, wenn sie von einem Rechner, beispielsweise einem Navigationssystem oder einem Bordcomputer, eines Fahrzeuges gelesen werden, diesen veranlassen, die Verfahrensschritte des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung als Prozessschritte auszuführen.
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Auf diese Weise ist das erfindungsgemäße Verfahren leicht portierbar, kann in einer Produktionsumgebung einfach in verschiedenen Fahrzeugen installiert werden und lässt sich ebenso einfach aktualisieren. Mit einer Speicherung auf einem festen Speichermedium lässt sich vorteilhaft erreichen, dass ein Zugriff von außen über Datennetze verhindert werden kann, indem beispielsweise der Datenspeicher mit den Anweisungen im Fahrzeug nicht beschreibbar ist. Beispielsweise kann eine Speicherkarte mit der aktuellen Programmversion an einer Servicestation beschrieben werden. Danach wird der Schreibschutz der Karte aktiviert. Für den Betrieb wird sie in eine Leseeinrichtung eingelegt, die mit dem Fahrzeug verbunden ist. Es sind aber auch einmal beschreibbare Speichermedien verwendbar.
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Erfindungsgemäß ist ferner ein System vorgesehen. Das System weist wenigstens ein Fahrzeug, eine Recheneinheit bzw. Fahrzeugkontrolleinheit und ein drahtloses Datennetz auf. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass das erfindungsgemäße Verfahren mit einem geringen Hardware- und Produktionsaufwand implementiert werden kann.
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Besonders vorteilhaft weist eine Weiterbildung eines Systems gemäß der vorliegenden Erfindung einen Server auf, auf dem beispielsweise über das drahtlose Datennetz vom Fahrzeug gemessene Daten gespeichert werden können, bzw. vom Internet abgerufene Daten in Form eines Push-Dienstes an das Fahrzeug übermittelt werden können.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen in den Figuren weiter erläutert. Hierin zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel eines Systems gemäß der vorliegenden Erfindung;
- 2 einen Ablaufplan zur Datenversorgung eines Fahrzeugs gemäß einem Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
- 3 ein weiteres Ausführungsbeispiel zur Datenversorgung eines Fahrzeugs gemäß der vorliegenden Erfindung; und
- 4 ein Beispiel eines Computerprogrammproduktes gemäß der vorliegenden Erfindung.
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Wie 1 zeigt, besteht ein System 100 gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung aus unterschiedlichsten Komponenten. Hier ist beispielsweise ein Fahrzeug 180 dargestellt. Dieses Fahrzeug 180 enthält die üblichen Komponenten, wie beispielsweise ein Navigationssystem, einen Bordcomputer, ein Positionierungssystem, üblicherweise GPS (Global Positioning System), zur Lokalisierung des Fahrzeugs 180, sowie Kommunikationsfunktionen, wie beispielsweise eine Anbindung an ein drahtloses Datennetz 160. Diese Anbindung kann direkt über das Fahrzeug 180 erfolgen oder über eine Datenverbindung, z.B. Bluetooth, die mit einem Mobiltelefon im Fahrzeug 180 besteht. Über diesen Anschluss an das drahtlose Datennetz 160 kann beispielsweise über eine weitere Datenstrecke, die von einem Empfänger, beispielsweise einer Basisstation des Mobilfunknetzes 130 über eine Verbindung 150 zu einem Server 120 besteht, ein Datenaustausch zwischen dem Fahrzeug 180 und dem Server 120 erfolgen. Dieser Server 120 ist beispielsweise in das Internet eingebunden und von überall aus dem Mobilfunknetz 130 erreichbar.
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Im Fahrzeug 180 befindet sich beispielsweise eine lokale Datenbank 170. Diese lokale Datenbank 170 kann mit Messwerten beschickt werden, wobei im Fahrzeug 180 zum Beispiel Feldstärken des drahtlosen Datennetzes 160 gemessen werden und mit Ortsdaten verknüpft in der Datenbank 170 abgelegt werden. Für den Fall einer aktuell hochwertigen, breitbandigen Datenverbindung können diese Werte von Zeit zu Zeit oder auch jedes Mal an den Server 120 über das drahtlose Datennetz160 übermittelt werden, sobald ein neuer Messwert aufgenommen wird. Beispielsweise kann bei der Planung einer Route von einem Start zu einem Ziel ermittelt werden, ob es auf der Route Orte gibt, an denen die Qualität der Datenversorgungschlecht ist. Informationen können dann vorab vom Server 120 abgerufen werden und im Speicher in der Datenbank 170 abgelegt werden. Beispielsweise können Qualitätsdaten des drahtlosen Datennetzes 160 über ein Softwaremodul im Fahrzeug 180 automatisch vom Server 120 heruntergeladen werden. Hierzu können beispielsweise Ortsdaten der Route an den Server 120 übermittelt werden, wobei der Server 120 als Antwort auf diese Ortsdaten Abdeckungsdaten, d.h. Qualitätsinformation des drahtlosen Datennetzes 160, an die Datenbank 170 des Fahrzeugs 180 übermittelt.
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Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, im Fahrzeug 180 eine Vorauswertung durchzuführen und im Fahrzeug 180 bereits zu ermitteln, an welchen Orten Probleme mit der Datenversorgung auftreten könnten. Als Folge könnten dann spezielle Informationen, wie beispielsweise Karteninformationen oder Wetterdaten oder Informationen über Tankstellen und Raststätten abgerufen werden und beispielsweise Stau- und weitere Verkehrsinformationen, wie beispielsweise eine mögliche Durchschnittsgeschwindigkeit, abgerufen werden und in der Datenbank 170 für die spätere Verwendung an diesem Ort gespeichert werden.
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Gebiete mit verminderter Qualität des Datennetzes könnten beispielsweise Tunnel, Straßen durch ein Gebirge, eine Bergregion oder in sonstiger Weise abgeschattete Gebiete sein. Es könnte sich auch um Gebiete handeln, bei denen eine Abdeckung durch GPS schlecht ist und eine Lokalisierung mittels GPS nicht gewährleistet ist, so dass eine genaue Ortsermittlung nicht möglich ist. Beispiele für Informationen, welche in derartigen Bereichen Bedeutung haben, könnten Stauinformationen, Wetterinformationen, Gefahrenstellen oder Navigationskarten-Updates sein.
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Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird sichergestellt, dass insbesondere vor Einfahrt in ein Gebiet beziehungsweise einen Streckenabschnitt mit schlechter Qualität der Datenversorgung über ein drahtloses Datennetz 160 alle relevanten oder spezielle Informationen rechtzeitig und vor Erreichen dieses Streckenabschnitts an das Fahrzeug 180 weitergegeben werden. Auf der anderen Seite kann auch vom Fahrzeug 180 aus sichergestellt werden, dass Messwerte, die an Bord des Fahrzeuges 180 ermittelt werden, vor Einfahrt in ein derartiges Gebiet über das drahtlose Datennetz 160 zur Weiterverarbeitung, beispielsweise einen Server 120, über das drahtlose Datennetz 160 weitergegeben werden. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass zeitnah Informationen über die Qualität der Datenversorgung an bestimmten Orten beziehungsweise in einem Streckenabschnitt für andere Fahrzeuge und Verkehrsteilnehmer zur Verfügung gestellt werden und dass die Informationen ohne Probleme kommuniziert werden können.
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Speziell können bei der Berücksichtigung der Qualität der Datenversorgung in einem bestimten Streckenabschnitt die unterschiedlichen Netzabdeckungen verschiedener Mobilfunk-Anbieter berücksichtigt werden. Das heißt, in Abhängigkeit des bekannten Providers von Fahrzeug A können Daten bezüglich dieses Providers im Server 120 getrennt von den Daten anderer Provider abgelegt werden. Dies erlaubt einen verbesserten Service in Bezug auf die Datenübertragung und die Bereitstellung der Informationen für die entsprechenden Fahrzeuge. Beispielsweise können folgende Unterscheidungen bezüglich der Qualität einer Mobilfunkverbindung getroffen werden:
- Perfekter Empfang: 0 -> - 75 dBM,
- Sehr guter Empfang: - 75 -> - 85 dBM,
- Guter Empfang: - 85 -> - 90 dBM,
- Mäßiger Empfang: - 90 -> - 95 dBM, und
- Schlechter Empfang: - 95 -> -100 dBM.
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Solche Messwerte können beispielsweise durch einen Bordcomputer, der an das drahtlose Datennetz 160 angeschlossen ist, direkt ermittelt werden und in Verbindung mit Daten, die durch ein Positionierungssystem zur Verfügung gestellt werden, in der Datenbank 170 abgespeichert werden. Auf diese Weise kommt mit der Bewegung des Fahrzeuges 160 über die Zeit eine Datensammlung zustande, welche eine Netzqualität in Abhängigkeit der Orte wiedergibt.
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Bei erneutem Eintritt des Fahrzeuges 180 in eine bereits zuvor befahrene Umgebung kann mittels der Ortsdaten und der Datenbank 170 die entsprechende Qualitätsinformation des drahtlosen Datennetzes 160 abgerufen werden und in Verbindung mit einer geplanten Route festgestellt werden, ob weitere Informationen auf dieser Route zur Verfügung stehen, zum Beispiel gelernte Informationen von früheren Fahrten. Insbesondere kann festgestellt werden, ob es entlang der Route Gebiete beziehungsweise Streckenabschnitte mit schlechter Datenverbindung beziehungsweise schlechter Qualität der Datenversorgung gibt. Für diesen Fall können Informationen vorab vom Server 120 abgerufen werden, welche an Orten mit schlechter Qualität der Datenversorgung benötigt werden. Beispielsweise können Informationen über eine Qualität der Datenversorgung in einem Streckenabschnitt auch über einen Online-Dienst zur Verfügung gestellt werden. Beispielsweise ist der Online-Dienst mit einem zentralen Server 120 verbunden und versorgt diesen Server 120 mit aktuellen Informationen, beispielsweise über die Errichtung neuer Basisstationen etc. und über eine Netzabdeckung, die von den entsprechenden Mobilfunk-Anbietern zur Verfügung gestellt wird. Beispielsweise kann über ein Software-Modul, welches sich zum Beispiel im Fahrzeug 180 befindet, festgelegt werden, wann und welche Informationen zu welchem Zeitpunkt im Fahrzeug 180 zur Verfügung stehen müssen und zu welchem Zeitpunkt sie heruntergeladen werden sollten, und zwar auf Basis von aktuellen Ortsinformationen, den Informationen über die Qualität der Datenversorgung und den geplanten Routenverlauf. Beispielsweise kann auch ohne aktive Routenführung anhand eines wahrscheinlichen Routenverlaufs (most probable path), wie er zum Beispiel in einem elektronischen Horizont verwendet wird, die Versorgung mit entsprechenden Informationen sichergestellt werden.
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Die Verteilung der Informationen kann beispielsweise über einen Proxy im Fahrzeug 180 erfolgen, der alle beispielsweise prädiktiven Informationen vorhält. Die verarbeitenden Systeme, wie beispielsweise Navigationssysteme, rufen über eine Schnittstelle bereits im Vorfeld geladene Informationen vom Proxy ab. Durch die zeitnahe Versorgung der Fahrzeuge mit den benötigten Informationen besteht somit kein nennenswerter Unterschied zwischen Echtzeitinformationen und derartigen Informationen, die vorab abgerufen werden, da das System sicherstellt, dass diese aktuell gehalten werden. Auf der anderen Seite besteht auch die Möglichkeit, dass das System mittels eines Broadcast alle entsprechenden Informationen zur Verfügung stellt, ohne dass diese vorab von einem möglichen Proxy im Fahrzeug 180 abgerufen werden müssen.
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Wie 2 zeigt, kann ein Beispiel eines erfindungsgemäßen Verfahrens wie folgt aussehen. In Form einer Schleife 230 initiiert ein Softwaremodul 205 über eine Instruktion 242 die Ortsinformationen von einer Ortseinheit 210 und weist eine Funkverbindungseinheit 220 über eine weitere Instruktion 245 an, die entsprechenden Qualitätsinformationen über die Qualität des lokalen Datennetzes zur Verfügung zu stellen und über die Instruktion 237 in der Datenbank 200 zu speichern. Parallel wird mit Hilfe der ermittelten Ortsinformationen 244 aus der Rückgabe von Instruktion 242 über die Instruktion 232 die lokale Datenbank 200 abgefragt, ob Qualitätsinformationen vorliegen und das Ergebnis über die Instruktion 235 an das Softwaremodul 205 zurückgegeben und zur weiteren Verarbeitung verwendet.
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Befinden sich entlang der Route Orte beziehungsweise ein Streckenabschnitt mit schlechten Mobilfunkempfangseigenschaften beziehungsweise einer schlechten Qualität einer Datenversorgung, werden wie in den Instruktionen 252 und 255 dargestellt, relevante Informationen wie Stau, Wetter, Kartenupdates etc. vorab heruntergeladen.
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Das erfindungsgemäße Verfahren hat den wesentlichen Vorteil, dass im Gegensatz zu früheren Verfahren Informationen nicht dann erst abgerufen werden, wenn diese ad hoc benötigt werden. Bei diesen Verfahren tritt häufig ein Problem auf, sofern sich das Fahrzeug 180 zum Zeitpunkt des Abrufs in Streckenabschnitt befindet, in welchem die Datenversorgung eine schlechte Qualität hat.
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Durch das vorausschauende Agieren des erfindungsgemäßen Verfahrens, bzw. des erfindungsgemäßen Systems 100, ist es möglich, die Datenversorgung eines Fahrzeuges 180 auch in Streckenabschnitten mit schlechter Mobilfunkabdeckung sicherzustellen.
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Wie 3 zeigt, können von einem Fahrzeug 180 aus auch Messwerte über die Qualität einer Datenversorgung, beispielsweise über ein Mobilfunknetz, an einen Server 225 weitergegeben werden. Die Komponenten sind in 3 gleich bezeichnet wie in 2 und haben demnach auch dieselbe Bedeutung und dieselben Funktionen. Hier wird eine Schleife 330 ausgeführt. Beispielsweise veranlasst das Softwaremodul 205, Messwerte zu erfassen, und gibt diese Messwerte über die Qualität des Empfangs für ein Mobilfunknetz an einen Server 225 über eine Datenverbindung 342 weiter. Vom Server 225 bezieht die Software gleichfalls via Kommunikation 345 entsprechende Informationen über die Qualität des Mobilfunknetzes an einem bestimmten Ort oder für Regionen bzw. Länder. Diese Informationen werden vom Softwaremodul 205 gesteuert über einen Kommunikationsablauf 335 an die Datenbank 200 weitergegeben und dort gespeichert. Auf diese Weise wird einerseits sichergestellt, dass am Server 225, der beispielsweise ein zentraler Server ist, immer aktuelle Qualitätsinformationen über Mobilfunknetze vorliegen, die in Abhängigkeit vom Ort von anderen Fahrzeugen dort abgerufen werden können. Ferner stellt dieses Verfahren sicher, dass in der Datenbank 200 des Fahrzeugs 180 immer aktuelle Informationen bzgl. der Qualität von Datennetzen vorhanden sind, die an einem Ort auf einer Route vom Fahrzeug 180 benötigt werden.
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4 zeigt ein Beispiel eines Computerprogrammproduktes gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Auf dem Datenspeicher 400 sind Instruktionen 410 gespeichert, die von einer Recheneinheit aus lesbar sind. Beispielsweise befindet sich diese Recheneinheit in einem Bordcomputer eines Fahrzeuges 180 oder in einem entsprechenden Navigationssystem des Fahrzeuges 180. Wenn diese Computerbefehle ausgelesen werden, dann veranlassen sie den Rechner im Steuergerät des Fahrzeuges 180 oder des Navigationssystems dazu, die Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens als Prozessschritte eines Programms auszuführen.
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Auf diese Weise wird effizient sichergestellt, dass das erfindungsgemäße Verfahren und das System in einer Massenproduktion implementiert werden können und dass Software-Aktualisierungen auf sichere Weise im Fahrzeug 180 durchgeführt werden können. Speziell kann sichergestellt werden, dass das erfindungsgemäße Verfahren nicht manipuliert werden kann, sofern das Computerprogramm lediglich ausgelesen werden kann und im Fahrzeug 180 nicht überschrieben werden kann. Eine derartige Ausführung hat Vorteile gegenüber einer drahtlosen Aktualisierung über das Datennetz, da ein Fremdzugriff von außen erschwert ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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