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Die Erfindung betrifft eine Sensoranordnung mit einem Sensor zum redundanten Erfassen einer Messgröße. Ferner betrifft die Erfindung ein elektrohydraulisches Bremssystem mit einer erfindungsgemäßen Sensoranordnung.
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Für das automatisierte Fahren kommen elektrohydraulische Bremssysteme zum Einsatz, die grundsätzlich als fremdansteuerbare Systeme ausgeführt sind. Dies bedeutet, dass eine Bremsanforderung über elektrische Steuersignale angefordert und vom System ohne Zutun des Fahrers umgesetzt werden kann. Hierbei muss aus Sicherheitsgründen eine ausreichend hohe Verfügbarkeit des Bremssystems bzw. der fremdansteuerbaren Bremsfunktion gewährleistet sein.
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Da beim automatisierten Fahren die Verantwortung für das sichere Fahren vom Fahrzeugführer auf das Fahrzeug übergeht und der Fahrer die Fahrsituation nicht mehr ständig überwachen muss, wird eine Redundanz im Bremssystem, also eine Redundanz des Bremsdruckaufbaus benötigt.
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Ein solches Bremssystem mit redundanten Bremsdruckaufbau ist aus der
DE 10 2014 220 441 A1 der Anmelderin bekannt. Ein solches Bremssystem umfasst einen als Tandemhauptbremszylinder ausgebildeten Hauptbremszylinder, einen dem Hauptbremszylinder vorgeschalteten elektrisch ansteuerbaren Bremskraftverstärker, vier hydraulisch betätigbare Radbremsen und eine erste elektrohydraulische Bremsensteuervorrichtung (erstes Bremsensteuergerät HECU), die mit einer ersten elektronischen Steuer- und Regeleinheit (ECU) und einer ersten hydraulische Steuer- und Regeleinheit (HCU) aufgebaut ist, sowie eine zweite elektrohydraulische Bremsensteuervorrichtung (zweites Bremsensteuergerät HECU), die mit einer zweiten elektronischen Steuer- und Regeleinheit (ECU) und einer zweiten hydraulischen Steuer- und Regeleinheit (HCU) aufgebaut ist. Die erste hydraulische Steuer- und Regeleinheit ist mit einer ersten Druckregelventilanordnung zum Einstellen radindividueller Bremsdrücke und einer elektrisch ansteuerbaren Druckquelle, sowie für jede Radbremse mit einem radindividuellen Ausgangsdruckanschluss ausgebildet. Ferner ist als Backup-System die zweite elektrohydraulische Bremsensteuervorrichtung (zweites Bremsensteuergerät HECU) vorgesehen. Die zweite hydraulische Steuer- und Regeleinheit umfasst eine zweite Druckregelventilanordnung zum Einstellen radindividueller Bremsdrücke und für jede Radbremse einen radindividuellen Ausgangsdruckanschluss. Dieses zweite Bremsensteuergerät ist in Reihe zwischen dem ersten Bremsensteuergerät und den Radbremsen geschaltet. Der Bremskraftverstärker wird von dem zweiten Bremsensteuergerät, also der zweiten elektronischen Steuer-und Regeleinheit gesteuert.
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Dieses Backup-System benötigt die gleichen Raddrehzahl-Informationen wie die erste elektrohydraulische Bremsensteuervorrichtung. Bei diesem bekannten Bremssystem gemäß der
DE 10 2014 220 441 A1 sind dem Rad jeder Radbremse zwei Raddrehzahlsensoren zugeordnet, so dass das Signal des einen Raddrehzahlsensors der ersten elektronischen Steuer- und Regeleinheit (ECU) über eine eigene Signalleitung und das Signal des anderen Raddrehzahlsensors der zweiten elektronischen Steuer- und Regeleinheit (ECU) über eine ebenso eigene Signalleitung zugeführt wird. Ferner wird in dieser
DE 10 2014 220 441 A1 darauf hingewiesen, dass anstelle von zwei Einrichtungen je Radbremse zur Erfassung der Raddrehzahl auch eine redundant ausgeführte Einrichtung zur Erfassung der Raddrehzahl (redundanter Raddrehzahlsensor) eingesetzt werden kann, die zwei voneinander unabhängige Raddrehzahlsignale liefert.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine einfach aufgebaute Sensoranordnung mit einem einzigen Sensor, insbesondere einem Drehzahlsensor anzugeben, welcher die Messgröße, insbesondere die Drehzahl für zwei Auswerteeinheiten, insbesondere zwei elektronische Steuer-und Regeleinheiten, bspw. eines elektrohydraulischen Bremssystems mit Backup-System bereitstellt.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Sensoranordnung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 und den Merkmalen des Patentanspruchs 7.
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Die Sensoranordnung mit einem Sensor zum Erfassen einer Messgröße umfasst gemäß der erstgenannten Lösung:
- - eine erste Auswerteeinheit mit einem ersten Messwiderstand, dem zur Erzeugung eines Messspannungsabfalls ein die Messgröße repräsentierendes Sensorsignal des Sensors zugeführt wird,
- - eine zweite Auswerteeinheit mit einem zweiten Messwiderstand, dem zur Erzeugung eines Messspannungsabfalls ein die Messgröße repräsentierendes Sensorsignal des Sensors zugeführt wird,
- - eine erste Spannungsquelle, welche mit der ersten Auswerteeinheit verbunden ist,
- - eine zweite Spannungsquelle, welche mit der zweiten Auswerteeinheit verbunden ist, und
- - Schaltmittel, welche mit dem Sensor verbunden und derart ausgebildet sind, dass bei einem Ausfall einer Auswerteeinheit ein Messspannungsabfall an dem Messwiderstand der anderen Auswerteeinheit erzeugbar ist.
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Mit dieser Sensoranordnung wird bei einem Ausfall einer der beiden Auswerteeinheiten, die bspw. als elektronische Regel- und Steuereinheiten eines elektrohydraulischen Bremssystems ausgebildet sein können, der verbleibenden Auswerteeinheit die vollständige Sensorinformation des vorzugsweise als Drehzahlsensor zum Erfassen der Drehzahl von Rädern eines Fahrzeugs ausgeführten Sensors zur Verfügung gestellt.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung betrifft eine Sensoranordnung, bei welcher
- - der Sensor spannungsseitig über den ersten Messwiderstand mit der ersten Spannungsquelle und masseseitig über den zweiten Messwiderstand mit einer Masse verbunden ist,
- - eine erste Dioden-Zenerdioden-Kombination dem ersten Messwiderstand parallel geschaltet ist,
- - eine zweite Dioden-Zenerdioden-Kombination dem zweiten Messwiderstand parallel geschaltet ist, und
- - die erste und zweite Dioden-Zenerdioden-Kombination jeweils mit einer Durchbruchspannung ausgebildet ist, die größer als der Messspannungsabfall ist, derart dass bei Ausfall einer Auswerteeinheit ein Durchbruch der zugehörigen Dioden-Zenerdioden-Kombination bewirkbar ist.
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Mit einer solchen Dioden-Zenerdioden-Kombination wird erreicht, dass bei Ausfall eines der beiden Auswerteeinheiten die zugehörige Dioden-Zenerdioden-Kombination durchbricht, so dass dadurch der Sensor weiterhin über eine der beiden Spannungsquellen mit einer Betriebsspannung versorgt werden kann.
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Besonders vorteilhaft ist es, wenn weiterbildungsgemäß eine weitere erste Dioden-Zenerdioden-Kombination vorgesehen ist, die zwischen dem Sensor und der zweiten Spannungsquelle angeordnet ist. Damit ist auch bei einem Ausfall einer Spannungsquelle der beiden Spannungsquellen die weitere Spannungsversorgung des Sensors durch die intakte Spannungsquelle gewährleistet.
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Eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass
- - ein Ende der zweiten Dioden-Zenerdioden-Kombination mit einem Masseanschluss der zweiten Auswerteeinheit verbunden ist, und
- - eine weitere zweite Dioden-Zenerdioden-Kombination vorgesehen ist, die mit einem Masseanschluss der ersten Auswerteeinheit verbunden ist.
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Damit wird auch bei dieser erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Sensoranordnung bei einem Ausfall einer der beiden Spannungsquellen die weitere Spannungsversorgung des Sensors durch die intakte Spannungsquelle sichergestellt.
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Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Sensoranordnung zeichnet sich dadurch aus, dass
- - ein erster Schalter vorgesehen ist, mit welchem der Sensor spannungsseitig über den ersten Messwiderstand mit der ersten Spannungsquelle verbindbar ist,
- - ein zweiter Schalter vorgesehen ist, mit welchem der Sensor spannungsseitig über den zweiten Messwiderstand mit der zweiten Spannungsquelle verbindbar ist, und
- - der Sensor masseseitig mit einer Masse verbunden ist.
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Bei dieser erfindungsgemäßen Sensoranordnung wird das Sensorsignal des vorzugsweise als Drehzahlsensor zum Erfassen der Drehzahl von Rädern eines Fahrzeugs ausgeführten Sensors mittels zwei unabhängig voneinander betätigbaren Schaltern von den Auswerteeinheiten erfasst. Bei Ausfall einer der beiden Auswerteeinheiten kann die verbleibende Auswerteeinheit über den geschlossenen Schalter die vollständige Sensorinformation erfassen.
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Die Sensoranordnung mit einem Sensor zum Erfassen einer Messgröße umfasst gemäß der zweitgenannten Lösung:
- - eine erste Auswerteeinheit mit einem ersten Messverstärker,
- - eine zweite Auswerteeinheit mit einem zweiten Messverstärker,
- - eine erste Spannungsquelle, welche mit der ersten Auswerteeinheit verbunden ist,
- - eine zweite Spannungsquelle, welche mit der zweiten Auswerteeinheit verbunden ist,
- - einen Low-Side-Messwiderstand dem zur Erzeugung eines Messspannungsabfalls ein die Messgröße repräsentierendes Sensorsignal des Sensors zugeführt wird, der mit dem Sensor masseseitig verbunden ist, wobei zum Zuführen des Messspannungsabfalls an den ersten und zweiten Messverstärker der Sensor masseseitig sowohl mit dem ersten als auch mit dem zweiten Messverstärker verbunden ist, und
- - eine erste Diode, mit welcher der Sensor spannungsseitig mit der ersten oder der zweiten Spannungsquelle verbunden ist.
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Bei dieser erfindungsgemäßen Lösung wird gegenüber der erstgenannten erfindungsgemäßen Lösung nur ein einziger Messwiderstand, ein sogenannter Low-Side-Messwiderstand eingesetzt. Der Messspannungsabfall an diesem Low-Side-Messwider-stand wird gleichzeitig beiden Auswerteeinheiten zugeführt, so dass bei einem Ausfall einer der beiden Auswerteeinheiten trotzdem von der verbleibenden Auswerteeinheit dieser Messspannungsabfall mit der vollständigen Sensorinformation des vorzugsweise als Drehzahlsensor zum Erfassen der Drehzahl von Rädern eines Fahrzeugs ausgeführten Sensors ausgewertet werden kann.
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Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung gemäß der zweitgenannten Lösung ist eine zweite Diode vorgesehen, wobei der Sensor spannungsseitig über die erste Diode mit der ersten Spannungsquelle und über die zweite Diode mit der zweiten Spannungsquelle verbunden ist.
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Des Weiteren ist es nach einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung vorgesehen, dass zum Abgleich der von dem Sensor gemessenen Messgröße eine Datenleitung vorgesehen ist, die die erste und die zweite Auswerteeinheit verbindet.
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Zur Verwendung der erfindungsgemäßen Sensoranordnung in einem elektrohydraulischen Bremssystem sind die erste und zweite Auswerteeinheit als erste und zweite elektronische Regel- und Steuereinheit eines solchen elektrohydraulischen Bremssystems ausgebildet.
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Ein solches elektrohydraulisches Bremssystems umfasst:
- - eine erste elektrohydraulische Bremsensteuervorrichtung, die mit einer ersten elektronischen Steuer- und Regeleinheit und einer ersten hydraulische Steuer- und Regeleinheit aufgebaut ist,
- - eine zweite elektrohydraulische Bremsensteuervorrichtung, die mit einer zweiten elektronischen Steuer- und Regeleinheit und einer zweiten hydraulischen Steuer- und Regeleinheit aufgebaut ist, und eine erfindungsgemäße Sensoranordnung.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren ausführlich beschrieben. Es zeigen:
- 1 eine Blockschaltbild eines Ausschnittes eines elektrohydraulischen Bremssystems mit einem ersten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Sensoranordnung,
- 2 ein Blockschaltbild eines Ausschnittes eines elektrohydraulischen Bremssystems mit einem zweiten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Sensoranordnung, und
- 3 eine Blockschaltbild eines Ausschnittes eines elektrohydraulischen Bremssystems mit einem dritten Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Sensoranordnung.
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Die
1,
2 und
3 zeigen einen Ausschnitt eines elektrohydraulischen Bremssystems eines Fahrzeugs, wie es bspw. aus der eingangs erläuterten
DE 10 2014 220 441 A1 der Anmelderin bekannt ist, deren Inhalt vollinhaltlich durch Verweis Gegenstand dieser Beschreibung sein soll. Diese Figuren zeigen von dem dort beschriebenen elektrohydraulischen Bremssystem lediglich das erste und zweite Bremsensteuergerät HECU1 und HECU2 sowie eine Sensoranordnung mit einem Drehzahlsensor als Sensor RS.
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Das erste Bremsensteuergerät HECU1 umfasst eine erste hydraulische Regel- und Steuereinheit HCU1 und eine erste elektronische Regel- und Steuereinheit ECU1. In entsprechender Weise ist das zweite Bremsensteuergerät HECU2 aus einer zweiten hydraulischen Regel- und Steuereinheit HCU2 und einer zweiten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU2 aufgebaut.
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Ferner sind zwei Bordnetze BN1 und BN2 als Spannungsquelle vorgesehen, wobei die erste elektronische Regel- und Steuereinheit ECU1 über einen Anschluss A11 von dem ersten Bordnetz BN1 als Spannungsquelle mit einer Betriebsspannung versorgt wird, während diese erste elektronische Regel- und Steuereinheit ECU1 über einen Anschluss A13 mit einer Masse GND des Fahrzeugs verbunden ist. Entsprechend wird die zweite elektronische Regel- und Steuereinheit ECU2 über einen Anschluss A21 von dem zweiten Bordnetz BN2 als Spannungsquelle mit einer Betriebsspannung versorgt, während ein Anschluss A23 dieser zweiten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU2 auf die Masse GND des Fahrzeugs gelegt wird.
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Die erste und zweite elektronische Regel- und Steuereinheit ECU1 und ECU2 stellen jeweils eine Auswerteeinheit im Sinne der erfindungsgemäßen Sensoranordnung dar. Die Ausführungsbeispiele dieser erfindungsgemäßen Sensoranordnung werden im Folgenden detailliert anhand der 1, 2 und 3 beschrieben und erläutert.
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Gemäß 1 umfasst die Sensoranordnung folgende Komponenten:
- - die als erste elektronische Regel- und Steuereinheit ECU1 ausgebildete erste Auswerteeinheit mit den Anschlüssen A11 und A13 sowie einem weiteren Anschluss A12,
- - die als zweite elektronische Regel- und Steuereinheit ECU2 ausgebildete zweite Auswerteeinheit mit den Anschlüssen A21 und A23 sowie einem weiteren Anschluss A22,
- - einen als Drehzahlsensor ausgebildeten Sensor RS mit zwei Anschlüssen A3 und A4, wobei der Anschluss A3 mit dem Anschluss A12 der ersten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU1 und der andere Anschluss A4 mit dem Anschluss A22 der zweiten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU2 verbunden ist,
- - einen der ersten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU1 zugeordneten ersten Messwiderstand R1, der den Anschluss A11 mit dem Anschluss A12 der ersten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU1 verbindet,
- - einen der zweiten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU2 zugeordneten zweiten Messwiderstand R2, der den Anschluss A21 mit dem Anschluss A22 der zweiten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU2 verbindet,
- - einen in der ersten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU1 angeordneten ersten Messverstärker M1, dem ein Messspannungsabfall UM des ersten Messwiderstandes R1 zugeführt wird,
- - einen in der zweiten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU2 angeordneten zweiten Messverstärker M2, dem ein Messspannungsabfall UM des zweiten Messwiderstandes R2 zugeführt wird,
- - eine erste Dioden-Zenerdioden-Kombination DZ11 aus einer Reihenschaltung einer Diode und einer Zenerdiode, die parallel zum ersten Messwiderstand R1 mit den Anschlüssen A11 und A12 der ersten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU1 verbunden ist, so dass die Diode in Durchlassrichtung mit dem ersten Bordnetz BN1 und die Zenerdiode in Sperrrichtung mit dem Anschluss A3 des Sensors RS bzw. dem Anschluss A12 der ersten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU1 verbunden ist,
- - eine weitere erste Dioden-Zenerdioden-Kombination DZ12 mit einer Diode und einer Zenerdiode, wobei die Diode in Durchlassrichtung mit dem zweiten Bordnetz BN2 und die Zenerdiode in Sperrrichtung mit dem Anschluss A3 des Sensors RS bzw. mit dem Anschluss A12 der ersten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU1 verbunden ist, und
- - eine zweite Dioden-Zenerdioden-Kombination DZ21 aus einer Diode und einer Zenerdiode, die parallel zum zweiten Messwiderstand R1 mit den Anschlüssen A22 und A23 der zweiten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU2 verbunden ist, so dass die Diode in Durchlassrichtung mit der Masse GND und die Zenerdiode in Sperrrichtung mit dem Anschluss A4 des Sensors RS bzw. dem Anschluss A22 der zweiten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU2 verbunden ist.
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Zusätzlich zu der zweiten Dioden-Zenerdioden-Kombination DZ21 kann eine weitere zweite Dioden-Zenerdioden-Kombination DZ22 aus einer Diode und einer Zenerdiode eingesetzt werden, so dass die Diode in Durchlassrichtung mit der Masse GND der ersten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU1 und die Zenerdiode in Sperrrichtung mit dem Anschluss A4 des Sensors RS bzw. dem Anschluss A22 der zweiten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU2 verbunden ist.
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Bei dieser Sensoranordnung erhält die erste elektronische Regel- und Steuereinheit ECU1 die Raddrehzahl-Informationen über die High-Side des Sensors RS und die zweite elektronische Regel- und Steuereinheit ECU2 über die Low-Side des Sensors RS.
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Während des Betriebes der beiden elektronischen Regel- und Steuereinheiten ECU1 und ECU2 und aktivem Sensor RS wird den beiden Messwiderständen R1 und R2 jeweils ein die Messgröße, also die Drehzahl repräsentierendes Sensorsignal des als Drehzahlsensor ausgebildeten Sensors RS zugeführt. Der jeweils an den beiden Messwiderständen R1 und R2 hierdurch erzeugte Messspannungsabfall UM wird jeweils dem Messverstärker M1 bzw. M2 zugeführt.
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Die Dioden-Zenerdioden-Kombinationen DZ11, DZ12 sowie DZ21 sind so ausgeführt, dass die jeweilige Durchbruchspannung UDD geringfügig größer, also bspw. 300 mV größer ist als der Spannungswert des Messspannungsabfalls UM an dem jeweiligen Messwiderstand R1 bzw. R2.
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Bei störungsfreien Betrieb der beiden Bremsensteuergeräte HECU1 und HECU2 befinden sich die Dioden-Zenerdioden-Kombinationen DZ11, DZ12 sowie DZ21 in ihrem gesperrten Zustand.
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Tritt eine Störung auf, so dass bspw. die erste elektronische Regel- und Steuereinheit ECU1 ausfällt, fällt an den beiden Dioden-Zenerdioden-Kombinationen DZ11 und DZ12 jeweils deren Durchbruchspannung UDD ab, wodurch diese beiden Dioden-Zenerdioden-Kombinationen DZ11 und DZ12 im Durchlassbetrieb betrieben werden. Hierdurch wird der Sensor RS weiterhin mit der Betriebsspannung versorgt, so dass dadurch an dem zweiten Messwiderstand R2 weiterhin die Messspannung UM erzeugt wird, die dem zweiten Messverstärker M2 der zweiten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU2 zugeführt wird. In diesem Fall bleibt die zweite Dioden-Zenerdioden-Kombination DZ21 weiterhin in ihrem Sperrbetrieb.
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Sollte eine der beiden Bordnetze BN1 oder BN2 ausfallen, so wird dennoch über die an dem nicht ausgefallenen Bordnetz BN1 oder BN2 angeschlossene Dioden-Zenerdioden-Kombination DZ11 oder DZ12 der Sensor RS mit der Betriebsspannung versorgt.
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Fällt dagegen die zweite elektronische Regel- und Steuereinheit ECU2 aus, wird an der zweiten Dioden-Zenerdioden-Kombination DZ21 ein Spannungsabfall erzeugt, der mindestens deren Durchbruchspannung UDD entspricht, mit der Folge des Durchbruchs dieser Dioden-Zenerdioden-Kombination DZ21. Somit wird auch in diesem Fall die Spannungsversorgung des Sensors RS über diese Dioden-Zenerdioden-Kombination DZ21 sichergestellt, so dass an dem ersten Messwiderstand R1 der ersten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU1 ein Messspannungsabfall UM erzeugt wird.
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Zusätzlich kann auch eine weitere zweite Dioden-Zenerdioden-Kombination DZ22 eingesetzt werden, so dass bspw. bei einem Defekt an einem Masseanschluss der Masse GND die an dem intakten Masseanschluss angeschlossene Dioden-Zenerdioden-Kombination DZ21 oder DZ22 die Spannungsversorgung des Sensors RS sicherstellt ist.
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Die Sensoranordnung gemäß 2 umfasst folgende Komponenten:
- - die als erste elektronische Regel- und Steuereinheit ECU1 ausgebildete erste Auswerteeinheit mit den Anschlüssen A11 und A13 sowie einem weiteren Anschluss A12,
- - die als zweite elektronische Regel- und Steuereinheit ECU2 ausgebildete zweite Auswerteeinheit mit den Anschlüssen A21 und A23 sowie einem weiteren Anschluss A22,
- - einen als Drehzahlsensor ausgebildeten Sensor RS mit zwei Anschlüssen A3 und A4, wobei der Anschluss A3 mit dem Anschluss A12 der ersten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU1 und gleichzeitig mit dem Anschluss A22 der zweiten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU2 verbunden ist, während der andere Anschluss A4 des Sensors RS auf der Masse GND liegt,
- - einen der ersten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU1 zugeordneten ersten Messwiderstand R1, der einerseits über einen ersten Schalter S1 mit dem Anschluss A11 und andererseits über eine in Durchlassrichtung geschalteten Diode D1 mit dem Anschluss A12 der ersten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU1 verbunden ist,
- - einen der zweiten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU2 zugeordneten zweiten Messwiderstand R2, der einerseits über einen zweiten Schalter S2 mit dem Anschluss A21 und andererseits über eine in Durchlassrichtung geschalteten Diode D2 mit dem Anschluss A22 der zweiten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU2 verbunden ist,
- - einen in der ersten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU1 angeordneten ersten Messverstärker M1, dem ein Messspannungsabfall UM des ersten Messwiderstandes R1 zugeführt wird, und
- - einen in der zweiten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU2 angeordneten zweiten Messverstärker M2, dem ein Messspannungsabfall UM des zweiten Messwiderstandes R2 zugeführt wird.
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Bei dieser Sensoranordnung gemäß 2 kann die Drehzahlerfassung von beiden elektronischen Regel- und Steuereinheiten ECU1 und ECU2 durch Schließen des jeweiligen Schalters S1 oder S2 unabhängig voneinander erfolgen.
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Im Normalbetrieb des elektrohydraulischen Bremssystems gemäß 2, also bei störungsfreien Betrieb wird die Drehzahlerfassung nur von einer der beiden elektronischen Regel- und Steuereinheiten ECU1 oder ECU2 durchgeführt. So wird bspw. in Normalbetrieb nur von der ersten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU1 die Drehzahlerfassung durchgeführt, indem der Schalter S1 von dieser ersten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU1 geschlossen wird. Bei geschlossenem Schalter S1 wird ein Messspannungsabfall UM an dem ersten Messwiderstand R1 erzeugt, der dem Messverstärker M1 der ersten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU1 zugeführt wird. Der zweite Schalter S2 der zweiten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU2 bleibt geöffnet. Dieser zweiten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU2 kann die Sensorinformation, also die Raddrehzahl-Information über eine die beiden elektronischen Regel- und Steuereinheiten ECU1 und ECU2 verbindenden Datenleitung L zugeführt werden.
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Fällt jedoch diese erste elektronische Regel- und Steuereinheit ECU1 aus, wird von der zweiten Regel- und Steuereinheit ECU2 der Schalter S2 geschlossen, so dass nunmehr an dem zweiten Messwiderstand R2 ein Messspannungsabfall UM erzeugt wird, der dem Messverstärker M2 der zweiten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU2 zugeführt wird.
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Fällt dagegen nach einem störungsfreien Betrieb des elektrohydraulischen Bremssystems gemäß 2 die zweite elektronische Regel- und Steuereinheit ECU2 aus, gilt entsprechendes.
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Die Sensoranordnung gemäß 3 umfasst folgende Komponenten:
- - die als erste elektronische Regel- und Steuereinheit ECU1 ausgebildete erste Auswerteeinheit mit den Anschlüssen A11 und A13 sowie einem weiteren Anschluss A12,
- - die als zweite elektronische Regel- und Steuereinheit ECU2 ausgebildete zweite Auswerteeinheit mit den Anschlüssen A21 und A23 sowie einem weiteren Anschluss A22,
- - einen als Drehzahlsensor ausgebildeten Sensor RS mit zwei Anschlüssen A3 und A4, wobei der Anschluss A3 über eine in Durchlassrichtung geschalteten Diode D11 mit dem Bordnetz BN1 und gleichzeitig über eine weitere Diode D12 mit dem Bordnetz BN2 verbunden ist, während der andere Anschluss A4 des Sensors RS sowohl mit dem Anschluss A12 der ersten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU1 als auch mit dem Anschluss A22 der zweiten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU2 verbunden ist und dieser Anschluss A4 gleichzeitig über einen Low-Side-Messwiderstand R auf der Masse GND liegt,
- - einen in der ersten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU1 angeordneten ersten Messverstärker M1 mit einem ersten Eingang, der mit dem Anschluss A12 verbunden ist, und mit einem zweiten Eingang, der über den Anschluss A13 auf der Masse GND liegt, und
- - einen in der zweiten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU2 angeordneten zweiten Messverstärker M2, mit einem ersten Eingang, der mit dem Anschluss A22 verbunden ist und mit einem zweiten Eingang, der über den Anschluss A23 auf der Masse GND liegt.
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Bei dieser Sensoranordnung gemäß 3 wird lediglich ein einziger Messwiderstand, nämlich ein Low-Side-Mess-widerstand R eingesetzt, dessen Messspannungsabfall UM gleichzeitig über den Anschluss A12 der ersten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU1 und über den Anschluss A22 der zweiten elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU2 zugeführt wird. Somit können beide elektronischen Regel- und Steuereinheiten ECU1 und ECU2 unabhängig voneinander die Sensorinformation, insbesondere die Raddrehzahlinformation erfassen. Durch die Art dieser Verschaltung ist sichergestellt, dass bei Ausfall einer der beiden elektronischen Regel- und Steuereinheit ECU1 oder ECU2 die intakte elektronische Regel- und Steuereinheit ECU1 oder ECU2 den Messspannungsabfall UM über den Anschluss A12 oder A22 erfassen kann.
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Die Spannungsversorgung des Sensors RS erfolgt über die beiden Bordnetze BN1 und BN2, so dass bei Ausfall eines der beiden Bordnetze BN1 oder BN2 dennoch über das intakte Bordnetz BN1 oder BN2 die Spannungsversorgung des Sensors RS sichergestellt ist.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014220441 A1 [0004, 0005, 0024]