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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Brennkraftmaschine gemäß Patentanspruch 1 und ein Steuergerät zur Steuerung solch einer Brennkraftmaschine gemäß Patentanspruch 10.
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Es ist ein Verfahren zur Steuerung einer Brennkraftmaschine bekannt, wobei eine Führungsgröße zur Steuerung der Brennkraftmaschine auf Basis eines ermittelten realen Druckverlaufes der Brennkraftmaschine ermittelt wird. Die Ermittlung des realen Druckverlaufes ist aufwendig und kompliziert.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren zum Betrieb einer Brennkraftmaschine und ein verbessertes Steuergerät bereitzustellen.
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Diese Aufgabe wird mittels eines Verfahrens gemäß Patenanspruch 1 und eines Steuergeräts gemäß Patentanspruch 10 gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Es wurde erkannt, dass ein verbessertes Verfahren zur Steuerung einer Brennkraftmaschine dadurch bereitgestellt werden kann, dass wenigstens ein Sollwert eines ersten Kennwerts eines idealen thermodynamischen Vergleichsprozesses ermittelt wird, wobei auf Grundlage des idealen thermodynamischen Vergleichsprozesses und des ersten Kennwerts wenigstens ein zweiter Kennwert des idealen thermodynamischen Vergleichsprozesses ermittelt wird, wobei auf Grundlage des zweiten Kennwerts und eines ersten Parameters eine Führungsgröße ermittelt wird, wobei auf Grundlage der Führungsgröße ein Steuersignal zur Steuerung der Brennkraftmaschine ermittelt wird.
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Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, dass auf eine komplizierte Ermittlung eines gesamten Zylinderdruckverlaufs über ein Arbeitsspiel verzichtet werden kann. Ferner kann darauf verzichtet werden, einen Zylinderdruckverlauf als Funktion des Volumens bezogen auf die Kurbelwellenwinkel zu ermitteln. Ferner kann eine zuverlässige Zusammensetzung eines Abgases der Brennkraftmaschine gesteuert werden, sodass auf einfache Weise Emissionsgrenzwerte sichergestellt sind. Ferner kann das Verfahren echtzeitimplementiert werden, sodass auf eine Ermittlung einer vollständigen Trajektorie für den Zylinderdruckverlauf entsprechend unmittelbare Kennwerte des Zylinderdruckverlaufs (z. B. den Mitteldruck als Integralwert des Verlaufs) oder mittelbare Kennwerte (z. B. ein induziertes Moment) zur Steuerung der Brennkraftmaschine nicht herangezogen werden müssen. Auch kann auf die Ermittlung des Zylinderdruckverlaufs als zentrale Größe verzichtet werden.
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In einer weiteren Ausführungsform wird zumindest für jeden Einzelprozess des idealen Vergleichsprozesses wenigstens jeweils ein Wert des zweiten Kennwerts ermittelt.
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In einer weiteren Ausführungsform wird jeweils der Wert des zweiten Kennwerts an einem Übergang zwischen zwei Einzelprozessen des idealen Vergleichsprozesses ermittelt.
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In einer weiteren Ausführungsform wird auf Grundlage der Führungsgröße und eines zweiten vordefinierten Parameters ein zukünftiger Wert der Führungsgröße ermittelt, wobei der zukünftige Wert der Führungsgröße bei der Ermittlung des Steuersignals berücksichtigt wird. Dadurch kann die Steuerung der Brennkraftmaschine besonders exakt erfolgen.
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In einer weiteren Ausführungsform weist der zweite Parameter zumindest eine inverse Form des idealen thermodynamischen Vergleichsprozesses und des ersten Parameters auf.
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In einer weiteren Ausführungsform ist der ideale thermodynamische Vergleichsprozess ein Seiliger-Prozess.
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In einer weiteren Ausführungsform umfasst der erste Parameter wenigstens ein Kennfeld und/oder eine Übertragungsfunktion. Zusätzlich oder alternativ wird mittels des ersten Parameters eine Information über einen Wärmeverlust innerhalb der Brennkraftmaschine und/oder eine Undichtigkeit der Brennkraftmaschine und/oder einen Ladungswechsel und/oder einen realen Brennverlauf eines Brennstoff-Luft-Gemischs innerhalb der Brennkraftmaschine berücksichtigt.
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In einer weiteren Ausführungsform weist der erste Kennwert wenigstens eine Information über einen Mitteldruck und/oder eine Abgastemperatur und/oder einen Lambdawert und/oder einen Wirkungsgrad auf. Zusätzlich oder alternativ weist der zweite Kennwert wenigstens eine Information über eine Temperatur und/oder einen Druck und/oder eine Entropie und/oder einen Wirkungsgrad auf. Zusätzlich oder alternativ weist die Führungsgröße wenigstens eine Information über eine Luftmenge und/oder eine Einspritzmenge eines Kraftstoffs und/oder einen Einspritzdruck und/oder einen Zündwinkel auf.
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In einer weiteren Ausführungsform wird ein Gesamtsollwert der Brennkraftmaschine ermittelt, wobei auf Grundlage eines dritten Parameters der erste Kennwert ermittelt wird.
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Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden, wobei
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1 eine schematische Darstellung eines Antriebssystems;
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2 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betrieb des in 1 gezeigten Antriebssystems;
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3 ein erstes Diagramm eines idealen thermodynamischen Vergleichsprozesses;
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4 ein zweites Diagramm des in 3 gezeigten idealen thermodynamischen Vergleichsprozesses;
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5 ein drittes Diagramm eines Zylinderdrucks aufgetragen über dem Volumen
zeigen.
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1 zeigt eine schematische Darstellung eines Antriebssystems 100. Das Antriebssystem 100 weist eine Brennkraftmaschine 105 und ein Steuergerät 110 auf.
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Die Brennkraftmaschine 105 umfasst beispielhaft einen Ansaugtrakt 130, einen Motorblock 135, einen Zylinderkopf 140 und einen Abgastrakt 145. Der Ansaugtrakt 145 umfasst eine Drosselklappe 150, ein Saugrohr 155 und einen Sammler 160. Der Motorblock 135 weist wenigstens einen ersten Zylinder Z1 mit einem Brennraum 165 auf. Der Brennraum 165 wird durch den Zylinderkopf 140 und einen Kolben 170 begrenzt. Der Zylinderkopf 140 umfasst einen Ventiltrieb mit einem Einlassventil 185, einem Auslassventil 190 und einem dem Einlassventil 185 zugeordneten ersten Ventilantrieb 195 und einen dem Auslassventil 190 zugeordneten zweiten Ventilantrieb 200.
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Ferner kann der Zylinderkopf 140 eine Zündkerze 210 und/oder einen Injektor 205 eines Einspritzsystems 206 aufweisen. Alternativ kann auch der Injektor 205 im Saugrohr 155 angeordnet sein. Auch kann auf die Zündkerze 210 verzichtet werden. Dies kann insbesondere dann der Fall sein, wenn die Brennkraftmaschine 105 als Dieselmotor ausgebildet ist.
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Beispielhaft weist das Einspritzsystem 206 eine Hochdruckpumpe 211 und ein Hochdruckspeicher 212 auf. Der Hochdruckspeicher 212 ist fluidisch mit der Hochdruckpumpe 211 und dem Injektor 205 verbunden.
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Das Steuergerät 110 weist eine Schnittstelle 215, einen Speicher 220 und eine Steuereinrichtung 225 auf. Die Steuereinrichtung 225 ist mittels einer ersten Verbindung 230 mit dem Speicher 220 verbunden. Über eine zweite Verbindung 235 ist die Steuereinrichtung 225 mit der Schnittstelle 215 verbunden.
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Die Schnittstelle 215 kann mittels verschiedener Aktoren und weiterer Steuergeräte und/oder Reglern der Brennkraftmaschine 105 verbunden sein. Insbesondere ist beispielsweise denkbar, dass die Schnittstelle 215 über eine dritte Verbindung 240 mit einem als erstem Regler 245 ausgebildeten Luftmassenregler verbunden ist. Der erste Regler 245 ist beispielsweise über eine vierte Verbindung 250 mit der Drosselklappe 150 und über eine fünfte Verbindung 255 mit einem im Sammler 160 angeordneten Luftmassensensor 260 verbunden. Auch kann der erste Regler 245 beispielsweise mit dem ersten Ventilantrieb 195 verbunden sein.
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Der erste Regler 245 ist in 1 beispielhaft separat im Steuergerät 110 ausgebildet. Selbstverständlich kann der erste Regler 245 auch Teil der Steuereinrichtung 225 sein und beispielsweise als Algorithmus im Speicher 220 abgelegt sein, der durch die Steuereinrichtung 225 ausgeführt wird. Der erste Regler 245 ist ausgebildet auf Grundlage einer ersten Führungsgröße und eines Messwerts des Luftmassensensors 260 eine Stellung der Drosselklappe 150 zu beeinflussen.
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Die Schnittstelle 215 ist ferner beispielhaft über eine sechste Verbindung 265 mit einem Fahrpedalsensor 270 eines Fahrpedals 275 verbunden. Der Fahrpedalsensor 270 erfasst eine Stellung des Fahrpedals 275, mit der ein Fahrzeugführer eines Kraftfahrzeugs einen Fahrerwunsch äußert. Der Fahrpedalsensor 270 stellt über die sechste Verbindung 265 ein entsprechendes Fahrpedalsensorsignal der Schnittstelle 215 bereit, die das Fahrpedalsensorsignal erfasst und über die zweite Verbindung 235 der Steuereinrichtung 225 weiterleitet.
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Zusätzlich kann das Steuergerät 110 über die Schnittstelle 215 mittels einer siebten Verbindung 280 mit einem zweiten Regler 285 verbunden sein. Auch kann über eine achte Verbindung 290 die Schnittstelle 215 mit einem dritten Regler 295 und über eine neunte Verbindung 300 die Schnittstelle 215 mit einem vierten Regler 305 verbunden sein. Der zweite Regler 285 kann über eine zehnte Verbindung 310 mit dem Injektor 205 verbunden sein. Der dritte Regler 295 kann beispielsweise mit einer Hochdruckpumpe 211 eines Einspritzsystems 206 verbunden sein. Der dritte Regler 295 kann beispielsweise mit der Zündkerze 210 verbunden sein.
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Auch kann der zweite bis vierte Regler 285, 295, 305 in der Steuereinrichtung 225 ausgebildet sein.
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In dem Speicher 220 ist in der Ausführungsform beispielhaft ein erster Parameter, ein zweiter Parameter und fakultativ ein dritter Parameter sowie ein idealer thermodynamischer Vergleichsprozess abgelegt. Der ideale thermodynamische Vergleichsprozess kann beispielsweise ein Seiliger-Prozess sein. Der ideale thermodynamische Vergleichsprozess kann dabei als Kennfeld und/oder mathematischer Algorithmus und/oder Datenverarbeitungsprogramm und/oder tabellarische Zuordnung abgelegt sein. Der erste und/oder zweite und/oder dritte Parameter kann dabei modellbasiert oder empirisch ermittelt werden.
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Der erste Parameter und/oder der zweite Parameter und/oder der dritte Parameter kann als Datenverarbeitungsprogramm und/oder Kennfeld und/oder mathematischer Algorithmus und/oder mathematische Formel und/oder tabellarische Zuordnung ausgebildet sein. Selbstverständlich sind auch andere Ausgestaltungen des ersten Parameters und/oder des zweiten Parameters und/oder des dritten Parameters denkbar. Insbesondere ist hierbei denkbar, dass der erste Parameter als Übertragungsfunktion ausgebildet ist. Der zweite Parameter kann als Prädiktor ausgebildet sein und kann beispielsweise zumindest teilweise eine inverse Form der Übertragungsfunktion des ersten Parameters aufweisen.
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zum Betrieb des in 1 gezeigten Antriebssystems 100. 3 zeigt ein erstes Diagramm eines idealen thermodynamischen Vergleichsprozesses. Dabei ist auf der Abszisse ein spezifisches Volumen v und auf der Ordinate ein Druck p aufgetragen. 4 zeigt ein zweites Diagramm des idealen thermodynamischen Vergleichsprozesses. In 4 ist auf der Abszisse eine spezifische Entropie und auf der Ordinate eine Temperatur aufgetragen.
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Der ideale thermodynamische Vergleichsprozess besteht aus mehreren Einzelprozessen 500–520, die die teilweise einzelnen Takte der Brennkraftmaschine 105 idealisiert nachbilden. Der Wechsel zwischen den Einzelprozessen 500–520 ist jeweils mit einer Nummer zwischen 1–5 in den 3 und 4 gekennzeichnet. Die Einzelprozesse 500–520 laufen dabei nacheinander ab und werden im Betrieb der Brennkraftmaschine 105 in regelmäßigen Zeitintervallen wiederholt. Der erste Takt eines Viertaktprozesses der Brennkraftmaschine 105 bleibt hierbei unberücksichtigt.
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Ein erster Einzelprozess 500 entspricht einem zweiten Takt eines Viertaktprozesses der Brennkraftmaschine 105. Der Kolben 170 bewegt sich in Richtung einem oberen Totpunkt und ein im Brennraum 165 befindliches Luft-Kraftstoff-Gemisch wird verdichtet. Das heißt, es wird Arbeit am Luft-Kraftstoff-Gemisch verrichtet.
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Ein dritter Takt des Viertaktprozesses ist in einen zweiten bis vierten Einzelprozess 505, 510, 515 aufgeteilt. Dabei wird in einem zweiten Einzelprozess 505 mittels der Zündkerze 210 das Brennstoff-Luft-Gemisch entzündet und isochor verbrannt. Die Zündkerze 210 startet die Verbrennung des Luft-Kraftstoff-Gemisches vorzugsweise vor dem oberen Totpunkt und eine innere Energie des Brennstoffs wird in Form von Wärme und Druck freigesetzt.
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In einem dritten Einzelprozess 510 erreicht nach dem oberen Totpunkt des Kolbens 170 die Verbrennung vor der Höchsttemperatur nun einen Höchstdruck p3, der solange gehalten wird (isobar) bis der Hauptteil des Brennstoff-Luft-Gemisches verbrannt ist und die Temperatur wieder sinkt.
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In einem vierten Einzelprozess 515 verbrennt das Brennstoff-Luft-Gemisch vollständig und das Brenngas entspannt sich isotrop bei gleichbleibender Entropie bis der Kolben 170 den unteren Totpunkt erreicht. Im vierten Einzelprozess wird am Kolben 170 Nutzarbeit geleistet.
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In einem fünften Einzelprozess 520 wird das Auslassventil 190 geöffnet und das Abgas aus dem Brennraum 165 geschoben. Dabei wird Energie in Form von Restdruck und Wärme abgeführt.
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Im vierten Verfahrensschritt 415 ermittelt die Steuereinrichtung 225 auf Grundlage des idealen thermodynamischen Vergleichsprozesses und des ersten Kennwerts wenigstens einen zweiten Kennwert des idealen thermodynamischen Vergleichsprozesses. Dabei kann der zweite Kennwert ebenso aus einem Set von zweiten Kennwerten bestehen. So ermittelt beispielsweise die Steuereinrichtung 225 eine Temperatur T1 bis T5, einen Druck p1 bis p5 und eine Entropie S1 bis S5 jeweils am Übergang zwischen den Einzelprozessen 500 bis 520. Ferner ermittelt die Steuereinrichtung 225 vorzugsweise einen idealen Wirkungsgrad ηV auf Grundlage des thermodynamischen Vergleichsprozesses und des ersten Kennwerts als zweiten Kennwert.
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In einem fünften Verfahrensschritt 420 ermittelt die Steuereinrichtung 225 auf Grundlage des zweiten Kennwerts und eines ersten Parameters eine Führungsgröße für wenigstens einen der Regler 245, 285, 295, 305 der Brennkraftmaschine 105.
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Der erste Parameter ist dabei als Übertragungsfunktion ausgebildet und kann dabei eine Information über einen Wärmeverlust innerhalb der Brennkraftmaschine 105 und/oder eine Undichtigkeit der Brennkraftmaschine 105, beispielsweise zwischen Kolben 170 und Zylinder, und/oder einen Ladungswechsel innerhalb der Brennkraftmaschine 105 und/einen realen Brennverlauf eines Brennstoff-Luft-Gemischs innerhalb der Brennkraftmaschine 105 berücksichtigen.
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So kann beispielsweise in der Ausführungsform die Steuereinrichtung 225 auf Grundlage des zweiten Kennwerts als erste Führungsgröße eine Luftmenge für den ersten Regler 245, als zweite Führungsgröße eine Einspritzmenge für den zweiten Regler 285, als dritte Führungsgröße einen Einspritzdruck für den dritten Regler 295 und/oder als vierte Führungsgröße einen Zündwinkel für den vierten Regler 305 ermitteln.
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In einem sechsten Verfahrensschritt 425 ermittelt der Regler 245, 285, 295, 305 auf Grundlage der ermittelten Führungsgröße und gegebenenfalls eines erfassten Sensorsignals ein Steuersignal zur Steuerung des jeweiligen Aktors der Brennkraftmaschine 105.
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So ermittelt beispielsweise der erste Regler 245 auf Grundlage der mittels des Luftmassensensors 260 angesaugten Luftmenge ein Steuersignal zur Steuerung der Drosselklappe 150. Ebenso regelt der zweite Regler 285 mittels eines zweiten Steuersignals den Injektor 205. Zusätzlich oder alternativ regelt der dritte Regler 295 entsprechend mittels eines dritten Steuersignals die Hochdruckpumpe 211 und/oder der vierte Regler 305 die Zündkerze 210.
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In einem zusätzlichen Verfahrensschritt 430, der vorzugsweise nach dem fünften Verfahrensschritt 420 durchgeführt wird, ermittelt die Steuereinrichtung 225 auf Grundlage der ermittelten Führungsgröße und des zweiten vordefinierten Parameters einen zukünftigen Wert der ermittelten Führungsgröße. Die Steuereinrichtung 225 stellt den zukünftigen Wert der Führungsgröße jeweils dem zugeordneten Regler 245, 285, 295, 305 bereit. Der Regler 245, 285, 295, 305 kann den zukünftigen Wert der Führungsgröße bei der Regelung des jeweils zugeordneten Aktors berücksichtigen. Dadurch kann die Regelung der Brennkraftmaschine 105 besonders exakt und einfach erfolgen.
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Von besonderem Vorteil ist hierbei, wenn der zweite Parameter zumindest eine inverse Form des idealen thermodynamischen Vergleichsprozesses und des ersten Parameters aufweist. Dadurch kann die Führungsgröße besonders genau bestimmt werden.
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Durch die Ermittlung der Führungsgröße auf Grundlage des idealen Vergleichsprozesses kann bei der Übertragungsfunktion neben einem inneren Wirkungsgrad ηi ein realer Brennverlauf ΔηBV, wenigstens eine Undichtigkeit ΔηU, ein Wärmeverlust ΔηK und ein Ladungswechsel ΔηLW berücksichtigt werden, wobei für den inneren Wirkungsgrad ηi der Brennkraftmaschine 105 gilt: ηi = ηV – ΔηBV – ΔηU – ΔηK – ΔηLW.
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5 zeigt ein drittes Diagramm. Im dritten Diagramm ist beispielhaft ein Zylinderdruckverlauf aufgetragen über ein Volumen V bei einem Prozess mit Gleichraumverbrennung (strichlierte Linie) und einen Prozess mit realer Verbrennung (durchgezogene Linie). Der Prozess der realen Verbrennung weist einen geringeren Zylinderspitzendruck als der Prozess mit Gleichraumverbrennung auf.
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Durch das oben beschriebene Verfahren kann auf die Ermittlung eines realen Zylinderdruckverlaufs als Führungsgröße einer Steuerung/Regelung der Brennkraftmaschine 105 verzichtet werden. Dadurch kann auf einfache Weise die Steuerung/Regelung der Brennkraftmaschine 105 durch das Steuergerät 110 echtzeitfähig implementiert werden. Ferner können eine Komplexität der Steuerung/Regelung der Brennkraftmaschine 105 reduziert werden und gleichzeitig wesentliche Kennwerte zur Steuerung der Brennkraftmaschine 105 auf einfache Weise gewonnen werden.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1–5
- Übergang
- 100
- Antriebssystem
- 105
- Brennkraftmaschine
- 110
- Steuergerät
- 130
- Ansaugtrakt
- 135
- Motorblock
- 140
- Zylinderkopf
- 145
- Abgastrakt
- 150
- Drosselklappe
- 155
- Saugrohr
- 160
- Sammler
- 165
- Brennraum
- 170
- Kolben
- 185
- Einlassventil
- 190
- Auslassventil
- 195
- erster Ventilantrieb
- 200
- zweiter Ventilantrieb
- 205
- Injektor
- 206
- Einspritzsystem
- 210
- Zündkerze
- 211
- Hochdruckpumpe
- 212
- Hochdruckspeicher
- 215
- Schnittstelle
- 220
- Speicher
- 225
- Steuereinrichtung
- 230
- erste Verbindung
- 235
- zweite Verbindung
- 240
- dritte Verbindung
- 245
- erster Regler, Luftmassenregler
- 250
- vierte Verbindung
- 255
- fünfte Verbindung
- 260
- Luftmassensensor
- 265
- sechste Verbindung
- 270
- Fahrpedalsensor
- 275
- Fahrpedal
- 280
- siebte Verbindung
- 285
- zweiter Regler
- 290
- achte Verbindung
- 295
- dritter Regler
- 300
- neunte Verbindung
- 305
- vierter Regler
- 310
- zehnte Verbindung
- 400
- erster Verfahrensschritt
- 405
- zweiter Verfahrensschritt
- 410
- dritter Verfahrensschritt
- 415
- vierter Verfahrensschritt
- 420
- fünfter Verfahrensschritt
- 425
- sechster Verfahrensschritt
- 430
- zusätzlicher Verfahrensschritt
- 500
- erster Einzelprozess
- 505
- zweiter Einzelprozess
- 510
- dritter Einzelprozess
- 515
- vierter Einzelprozess
- 520
- fünfter Einzelprozess