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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Einstellung eines Anschlagelements, ein Einstellmittel sowie eine Verwendung eines Einstellmittels.
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Karosseriebauteile, wie beispielsweise Motorhauben und Heckklappen, sind meist über Scharniere gelenkig mit der jeweiligen Fahrzeugkarosserie verbunden. In einer Anschlaglage ist das Karosseriebauteil weiterhin in einer Verriegelungseinrichtung eingerastet bzw. verriegelt und liegt ferner an z. B. zwei Anschlagelementen bzw. Anschlagpuffern an, sodass das Karosseriebauteil zusammen mit sich anschließenden Karosserieaußenteilen eine im Wesentlichen geschlossene Einheit bildet. Derartige Anschlagpuffer sind in der Regel in ihrer Höhe bzw. Länge verstellbar. In einem korrekt eingestellten Zustand liegt das jeweilige Karosseriebauteil gegenüber der Verriegelungseinrichtung, beispielsweise im Heckklappenschloss, und den Scharnieren als Gegenlager mit einer vorgegebenen Vorspannung an. Beim Herstellen des Kraftfahrzeugs wird mit erheblichem manuellem Aufwand diese Anschlaglage des Karosseriebauteils, einschließlich einer vorgegebenen Vorspannung, eingestellt. Problematisch hierbei ist insbesondere die exakte Einstellung der vorgenannten Anschlagpuffer. So bestimmt deren Höhe maßgeblich die Lage bzw. Ausrichtung, beispielsweise der Heckklappe, sowie deren Schließkomfort und insbesondere auch deren akustisches Verhalten. Ist die Vorspannung beispielsweise zu gering, kann es ab bestimmten Geschwindigkeiten zu, für den Fahrer, unangenehmen Geräuschen kommen. Ist die Vorspannung zu hoch, leidet der Schließkomfort.
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Im Stand der Technik ist es nun bekannt, die vorgenannten Anschlagpuffer z. B. in einer Schließstellung des jeweiligen Karosseriebauteils, beispielsweise der Heckklappe, einzustellen. Die Anschlagpuffer werden nacheinander herausgedreht und die Lage der Heckklappe wird mittels einer Schnittlehre überwacht. Dieser Einstellprozess ist allerdings stark mitarbeiterabhängig, da er beispielsweise durch die Position der Schnittlehre, den Licht- und Beleuchtungsverhältnissen, der Schraubergeschwindigkeit etc. beeinflusst wird. Zudem lässt eine Position der Heckklappe, überwacht bzw. gemessen mit der Schnittlehre, keinen Rückschluss auf die tatsächlich wirkenden Pufferkräfte zu. Durch die sequentielle Einstellung der Anschlagpuffer macht die Heckklappe außerdem eine Drehbewegung um den Schließbügel/die Verriegelungseinrichtung, welche zu ungleichmäßigen Pufferkräften führt.
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Die
DE 38 01 892 A1 offenbart eine Einstellhilfe für Karosseriehauben, deren Fokus darauf gerichtet ist, insbesondere eine Vorrichtung zur rationellen Einstellung einer Zuhaltekraft von Karosseriehauben anzugeben, wobei hierzu mit einer Messkrafteinrichtung gearbeitet wird.
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Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Einstellung eines Anschlagelements, ein Einstellmittel sowie eine Verwendung eines Einstellmittels anzugeben, welche die vorgenannten Nachteile beseitigen und welche ein schnelles und prozesssicheres Einstellen von Karosseriebauteilen ermöglichen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1, ein Einstellmittel gemäß Anspruch 8 sowie durch eine Verwendung gemäß Anspruch 14 gelöst. Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie der Beschreibung und den beigefügten Figuren.
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Erfindungsgemäß umfasst ein Verfahren zur Einstellung eines Anschlagelements die Schritte:
- - Bereitstellen eines verstellbaren Anschlagelements, wobei das Anschlagelement eine erste Anschlagfläche umfasst, welche einem ersten Bauteil zugeordnet ist;
- - Einstellen einer Anschlaglage des Anschlagelements, in welcher die erste Anschlagfläche in Kontakt mit einer zweiten Anschlagfläche ist, welche einem zweiten Bauteil zugeordnet ist, wobei die beiden Bauteile in einer Schließstellung sind;
- - Einstellen einer Endlage des Anschlagelements, insbesondere in einer Offenstellung der beiden Bauteile.
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Mit Vorteil erfolgt also eine im Wesentlichen zweistufige Einstellung des Anschlagelements bzw. Anschlagpuffers, wobei in einer ersten Stufe zunächst „nur“ der Kontakt zu einem anderen Bauteil/Element erkannt wird, während in einer zweiten Stufe gezielt eine Vorspannung aufgebaut wird. Dabei ist zumindest eines der Bauteile/Elemente gegenüber dem anderen beweglich gelagert, wobei es allerdings unabhängig ist, ob das erste Bauteil und/oder das zweite Bauteil beweglich gelagert ist bzw. sind. Entscheidend ist vielmehr, dass die beiden Bauteile zueinander in die Schließ- bzw. Offenstellung gebracht werden können. Die Schließstellung bezeichnet dabei sozusagen eine Endposition, insbesondere also eine Position, in der das erste Bauteil gegenüber dem zweiten Bauteil, bzw. umgekehrt, möglichst optimal positioniert sein soll. Der wesentliche Vorteil besteht nun darin, dass in der Schließstellung zunächst lediglich die Anschlaglage des Anschlagelements eingestellt bzw. ermittelt wird. Die Einstellung der Endlage erfolgt bevorzugt in der Offenstellung der beiden Bauteile. Alternativ kann aber die Endlage auch in der Schließstellung eingestellt werden. Entscheidend ist, dass in einem ersten Schritt die Anschlaglage erkannt wird.
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Bevorzugt umfasst das Verfahren den Schritt:
- - Bereitstellen und Anordnen eines Einstellmittels an der ersten Anschlagfläche oder der zweiten Anschlagfläche zum Erkennen der Anschlaglage.
Hierbei handelt es sich mit Vorteil um einen geeigneten Sensor, welcher auf der jeweiligen Anschlagfläche angeordnet werden kann und welcher ausgelegt ist, das Anlegen bzw. den Kontakt zu erkennen und ggf. an eine entsprechende Verarbeitungseinheit weiterzuleiten. Zweckmäßigerweise ist also die erste Anschlagfläche oder die zweite Anschlagfläche durch das Einstellmittel gebildet, das Einstellmittel formt sozusagen die entsprechende Anschlagfläche.
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Mit Vorteil umfasst das Verfahren weiter den Schritt:
- - Ausgeben eines Signals beim Erkennen der Anschlaglage, insbesondere über das Einstellmittel.
Zweckmäßigerweise ist es dadurch möglich, einen etwaigen Mitarbeitereinfluss zu eliminieren. So ist sichergestellt, dass das Anschlagelement lediglich bis in die Anschlaglage gebracht wird, und nicht darüber hinaus. Bei dem Einstellmittel kann es sich um einen geeigneten Drucksensor, z. B. kombiniert mit einem Signalerzeuger, beispielswiese einem Piezo-Signalgeber, handeln.
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Zweckmäßigerweise umfasst das Verfahren den Schritt:
- - Beenden des Einstellens der Anschlaglage bzw. eines Verstellens/Verlagerns des Anschlagelements, wenn das Signal ausgegeben bzw. erkannt ist.
Mit anderen Worten ist also mit Ausgabe des Signals die Anschlaglage zweckmäßigerweise gefunden. Zweckmäßigerweise wird die Anschlaglage akustisch rückgemeldet (kurzer Ton) oder per Funk an einen Empfänger übertragen.
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Zweckmäßigerweise umfasst das Verfahren weiter den Schritt:
- - Einstellen der Endlage durch Verlagern des Anschlagelements um einen vorgegebenen Wert, bevorzugt in einer Offenstellung der beiden Bauteile.
Zweckmäßigerweise kann dies mittels einer Drehhilfe, wie beispielsweise eines drehwinkelgesteuerten Schraubers, erfolgen, welcher eine Drehung um einen definierten Winkel ermöglicht. Die entkoppelte Einstellung der Vorspannung ermöglicht das Auslesen oder Entnehmen des „vorgegebenen Werts“ aus entsprechenden Tabellen. Mit Vorteil können für die unterschiedlichsten Fahrzeugtypen beispielsweise Tabellen, Kennlinien oder dergleichen vorgehalten werden, wobei es sich bei dem vorgegebenen Wert um eine Maßangabe, z. B. in „mm“, oder um einen gewissen Winkelbereich handeln kann, um welche das Anschlagelement herausgedreht wird. Die tatsächliche Ausgestaltung ist abhängig von der Art des verwendeten Anschlagelements.
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Gemäß einer Ausführungsform ist das Einstellmittel auch automatisch mit dem Werkzeug gekoppelt, mit welchem das Einstellmittel verstellt wird. Zweckmäßigerweise kann das Werkzeug dann automatisch zum richtigen Zeitpunkt gestoppt werden.
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Zweckmäßigerweise umfasst das Verfahren weiter den Schritt:
- - Positionieren/Ausrichten des ersten Bauteils und/oder des zweiten Bauteils zueinander in der Schließstellung.
Bevorzugt erfolgt eine Grundausrichtung bzw. Positionierung des ersten und des zweiten Bauteils zueinander. Im Falle einer Heckklappe eines Fahrzeugs kann dies beispielsweise über eine Verstellung eines Schließbügels der Heckklappe erfolgen.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das erste Bauteil ein Fahrzeugrahmen und das zweite Bauteil ein dazu bewegliches bzw. daran beweglich gelagertes Bauteil, insbesondere z. B. eine Motorhaube, eine Tür, oder insbesondere auch eine Heckklappe. Alternativ ist das erste Bauteil aber auch das „bewegliche“ Bauteil und das zweite Bauteil das „feststehende“ Bauteil.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die zweite Anschlagfläche durch ein Puffergegenlager gebildet. Hierbei kann es sich, abhängig von der Bauform des Fahrzeugrahmens oder der jeweiligen Klappe, um ein gesondertes Bauteil/Element handeln kann, welches beispielsweise angeschraubt ist oder auch um eine „einfache“ Anschlagfläche, welche an dem entsprechenden Bauteil/Element ausgebildet ist, beispielsweise indem ggf. auch nur eine entsprechende Kunststoffplatte oder dergleichen vorgesehen wird.
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Das Anschlagelement ist gemäß einer Ausführungsform am ersten Bauteil befestigt bzw. angeordnet. Die Verlagerbarkeit bzw. Einstellung des Anschlagelements kann über verschiedene Systeme erfolgen. Bekannt sind z. B. Schraub- oder Rastsysteme, welche dahingehend gestaltet sind, dass das Anschlagelement in seiner Länge verstellbar und insbesondere auch arretierbar ist. Über die Längenverstellung des Anschlagelements erfolgt letztlich die Einstellung der Anschlag- bzw. Endlage.
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Bevorzugt handelt es sich bei dem Verfahren zur Einstellung eines Anschlagelements insbesondere um ein Verfahren zur Einstellung eines Karosseriebauteils, wie z. B. einer Motorhaube, Tür oder Heckklappe eines Fahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftwagens. Eine mögliche Konfiguration kann dabei so aussehen, dass eine Heckklappe über Scharniere an einem Fahrzeugrahmen, beispielsweise im Bereich des Dachs, gelagert ist. Die Befestigung erfolgt an bzw. mittels eines Türschlosses und eines entsprechenden Schließbügels. Dieser Schließbügel ist im Wesentlichen mittig an der Klappe, insbesondere der Heckklappe, angeordnet. Rechts und links sind zu beiden Seiten an der Heckklappe entsprechende Puffergegenlager angeordnet. An den korrespondierenden Anschlagflächen des Fahrzeugrahmens ist jeweils ein verstellbar ausgebildetes Anschlagelement angeordnet. Bevor die Heckklappe nun zur Einstellung geschlossen wird, werden bevorzug Einstellmittel auf oder an den Puffergegenlagern angeordnet, beispielsweise aufgesteckt. Die Heckklappe wird dann geschlossen. Eine Grundeinstellung der Heckklappe kann dann, wenn überhaupt nötig, über eine Verstellung des Schließbügels erfolgen. Bevorzugt erfolgt eine Kontrolle der Einstellung z. B. an einem Übergang zum Fahrzeugrahmen bzw. zur Heckstoßstange. Zweckmäßigerweise kann hierzu eine geeignete (Schnitt-)Lehre verwendet werden. Vorteilhafterweise erfolgt in einem nächsten Schritt ein Einstellen der Anschlaglagen, beispielsweise durch ein Herausdrehen der Anschlagelemente. Die Heckklappe ist hierbei geschlossen. Die Anschlaglage wird über ein Signal, insbesondere ein akustisches und/oder optisches Signal, beispielsweise einen Piepton, rückgemeldet. Zweckmäßigerweise wird die Anschlaglage akustisch rückgemeldet (kurzer Ton) oder per Funk an einen Empfänger übertragen, welcher z. B. an einer Schließbügellehre angeordnet sein kann. Gemäß einer Ausführungsform kann die Anschlaglage beispielsweise auch an der Schließbügellehre, z. B. optisch, angezeigt werden.
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Nach dem Öffnen der Heckklappe werden die Einstellmittel entnommen und die Anschlagelemente werden in ihre Endlage gebracht. Dies kann mittels einer Drehhilfe bzw. eines drehwinkelgesteuerten Schraubers erfolgen, welcher insbesondere ein sehr schnelles und genaues Einstellen der Anschlagelemente ermöglicht.
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Das Ergebnis ist eine schnelle und weitestgehend mitarbeiterunabhängige Einstellung der Anschlagelemente, insbesondere durch die digitale Rückmeldung. Zweckmäßigerweise kann eine fahrzeugspezifische Einstellung der Pufferkraft über vorgegebene Kennlinien erfolgen. Insbesondere wird z. B. die Drehhilfe bzw. der drehwinkelgesteuerte Schrauber entsprechend kalibriert. Neue Kraftvorgaben bzw. Pufferhärten (Linearpuffer) sind leicht anpassbar. Durch die separate Einstellung wird eine Prozessentzerrung ermöglicht. Auch bei schlechter Bauteilqualität können korrekte Pufferkräfte ohne Zeitmehrung eingestellt werden. Das sehr prozesssichere Verfahren ermöglicht eine erhebliche Reduzierung der Nacharbeit.
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Die Erfindung betrifft auch ein Einstellmittel, insbesondere zur Montage bzw. Justage von Karosseriebauteilen, welches zur Anordnung an einem ersten Element/Bauteil ausgelegt ist und eine Kontakteinheit umfasst, welche ausgelegt ist, ein Anlegen/einen Kontakt eines zweiten Elements/Bauteils zu erkennen, und wobei das Einstellmittel ausgelegt ist, ein Signal auszugeben, wenn das Anlegen/der Kontakt erkannt ist.
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Zweckmäßigerweise ist die Kontakteinheit durch das Aufbringen einer Kraft, insbesondere einer Druckkraft, aktivierbar. Gemäß einer Ausführungsform ist die Kontakteinheit beispielsweise durch einen FSR-Sensor (Force Sensing Resistor, kraftabhängiger Widerstand) gebildet, welcher beispielsweise eine Trägerfolie mit aufgedruckter FSR-Schicht, eine Klebeschicht und eine Trägerfolie mit aufgedruckten Elektroden umfasst. Derartige Sensoren ändern ihren Widerstand bei in Normalrichtung aufgebrachtem Druck. Diese Widerstandsänderung kann erkannt und dahingehen weiterverarbeitet werden, dass das Einstellmittel das Signal ausgeben kann.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Kontakteinheit durch einen Kontaktsatz gebildet, welcher zwei Kontaktplatten umfasst, welche voneinander beabstandet angeordnet sind, und wobei das Einstellmittel ausgelegt ist, bei Kontakt der beiden Kontaktplatten das Signal auszugeben. Die Kontaktplatte(n) ist/sind zur Anlage an der ersten und/oder der zweiten Anschlagfläche ausgelegt: Dabei basiert die Grundidee darauf, über das Berühren der beiden Kontaktplatten einen Stromkreis zu schließen, worüber letztlich der Kontakt erkannt wird. Das Berühren erfolgt insbesondere dadurch, dass die Kontaktplatten, positioniert zwischen dem Anschlagelement und beispielsweise dem Puffergegenlager, zusammengedrückt werden. Zweckmäßigerweise umfasst das Einstellmittel bzw. die Kontakteinheit eine entsprechende Verarbeitungseinheit, welche ausgelegt ist, die Funktionen der Kontakteinheit zu steuern bzw. zu regeln, insbesondere auch hinsichtlich der Ausgabe und Erzeugung des Signals.
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Bevorzugt sind die Kontaktplatten zumindest bereichsweise elektrisch leitend ausgebildet. Zweckmäßigerweise sind die Kontaktplatten, zumindest bereichs- oder abschnittsweise, aus einem Metall, insbesondere einem Federstahl, gebildet. Gegebenenfalls ist auch nur eine der beiden Kontaktplatten entsprechend federnd bzw. elastisch ausgebildet. Zweckmäßigerweise umfasst das Einstellmittel ein Gehäuse, an welchem die Kontakteinheit/der Kontaktsatz bevorzugt form- und/oder kraftschlüssig, insbesondere beispielsweise durch eine Schraubverbindung, befestigt ist. Zweckmäßigerweise ist das Gehäuse aus einem Kunststoffwerkstoff gefertigt, beispielsweise aus POM (Polyoxymethylen). Zweckmäßigerweise ist das Gehäuse derart gestaltet bzw. der Werkstoff derart beschaffen, dass möglichst keine Kratzer an den Fahrzeugteilen entstehen können. Die Form des Gehäuses an sich ist in erster Linie vom jeweils zur Verfügung stehenden Bauraum abhängig.
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In bevorzugten Ausführungsformen weisen die Kontaktplatten eine Wandstärke/Dicke in einem Bereich von etwa 0,05 bis 0,20 mm auf, bevorzugt in einem Bereich von etwa 0,1 bis 0,15 mm.
Zweckmäßigerweise ist der Abstand der Kontaktplatten durch einen dazwischen angeordneten Abstandshalter festgelegt. Dieser weist bevorzugt im Bereich der Anschlagflächen eine entsprechende Aussparung auf. Bevorzugt ist der Abstandshalter aus einem isolierenden Material, insbesondere einem Kunststoffwerkstoff, ausgebildet.
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Eine Wandstärke des Abstandshalters/Isolierplättchens liegt in bevorzugten Ausführungsformen in einem Bereich von etwa 0,1 bis 0,5 mm, bevorzugt in einem Bereich von etwa 0,2 bis 0,4 mm, beispielsweise bei etwa 0,3 mm.
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Zweckmäßigerweise ermöglicht ein derart ausgebildeter Kontaktsatz, umfassend die beiden voneinander beabstandeten Kontaktplatten, ein sehr robustes Einstellmittel. Vorteilhaft ist in diesem Zusammenhang insbesondere auch dessen Genauigkeit, da über die Wandstärken der Kontaktplatten exakt erkannt werden kann, wie weit die Anschlagflächen des Anschlagelements bzw. des jeweiligen Gegenlagers in der Anschlaglage voneinander beabstandet sind.
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Zweckmäßigerweise umfasst das Einstellmittel einen Anordnungsbereich, welcher zumindest abschnittsweise durch die Kontakteinheit gebildet ist, und wobei gegenüberliegend der Kontakteinheit bevorzugt ein Fixierelement vorgesehen ist, welches ausgelegt ist, die Kontakteinheit zu fixieren. Zweckmäßigerweise wird der Anordnungsbereich durch fünf Seitenflächen begrenzt, wobei eine der Seitenflächen durch den Kontaktsatz gebildet ist. Zweckmäßigerweise ist der Anordnungsbereich zur Anlage an einem Puffergegenlager, beispielsweise einer Heckklappe, ausgebildet. Mit anderen Worten formt der Anordnungsbereich insbesondere eine Art Öffnung, Rücksprung oder Aufnahmeraum, welche/r auf ein Puffergegenlager gesteckt werden kann. Die Seite des Puffergegenlagers bzw. Fläche, welche eigentlich der Anlage des entsprechenden Anschlagelements dient, wird nun sozusagen durch die Kontakteinheit gebildet bzw. die Kontakteinheit liegt auf dieser Fläche auf. Um eine sichere Fixierung zu ermöglichen, ist bevorzugt gegenüberliegend am Anordnungsbereich das Fixierelement vorgesehen, welches beispielsweise eine Kugel mit einer entsprechenden Vorspannung sein kann. Diese ist gemäß einer Ausführungsform beispielsweise in dem Gehäuse des Einstellmittels vorgespannt, beispielsweise mittels einer Feder, gelagert.
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Zweckmäßigerweise umfasst das Einstellmittel bzw. das Gehäuse einen Zusatzraum zur Anordnung der (weiter) benötigten elektrischen Komponenten, wie beispielsweise des Signalgebers, insbesondere des Piezo-Signalgebers, einer Batterie zur Spannungsversorgung bzw. weiterer Komponenten, wie eines Brückengleichrichters, welcher Fehlhandlungssicherheit beim Batterietausch erzeugt etc.
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Grundsätzlich gilt, dass der Signalgeber im Einstellmittel bzw. in dem Gehäuse des Einstellmittels angeordnet sein kann. Alternativ oder zusätzlich kann der Signalgeber, insbesondere ein Piezo-Signalgeber, auch außerhalb des Gehäuses angeordnet sein, wobei eine Verbindung über Draht/Kabel oder auch kabellos erfolgen kann.
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Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Verwendung eines erfindungsgemäßen Eistellmittels zur Montage und/oder Justage von Karosseriebauteilen. Insbesondere bezieht sich die Erfindung auch auf eine Verwendung des erfindungsgemäßen Einstellmittels für das erfindungsgemäße Verfahren zur Einstellung eines Anschlagelements bzw. zur Montage oder Justage von Karosseriebauteilen. Gemäß einer Ausführungsform wird unter „Einstellmittel“ auch nur der vorgenannte Kontaktsatz verstanden.
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Für das erfindungsgemäße Einstellmittel bzw. die erfindungsgemäße Verwendung gelten die im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erwähnten Vorteile analog und entsprechend sowie umgekehrt. Weitere Vorteile und Merkmale ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer Ausführungsform eines Einstellmittels bzw. eines Verfahrens zur Einstellung eines Anschlagelements mit Bezug auf die beigefügten Figuren. Verschiedene Merkmale können dabei im Rahmen der Erfindung miteinander kombiniert werden.
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Es zeigen:
- 1: eine Heckklappe eines Fahrzeugs in einer Offenstellung;
- 2: eine Heckklappe eines Fahrzeugs in einer Schließstellung;
- 3: eine Anordnung eines Einstellmittels an einem Puffergegenlager;
- 4: die Anordnung aus 3 in einer Schließstellung;
- 5: die Anordnung aus 4 mit einem in seiner Höhe verstellten Anschlagelement (Anschlaglage);
- 6: eine Endlage des Anschlagelements aus 5;
- 7: zwei Ansichten zur Verdeutlichung einer Anordnung eines Einstellmittels;
- 8: eine Explosionsdarstellung einer Ausführungsform eines Einstellmittels in einer perspektivischen Darstellung.
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1 zeigt in einer Seitenansicht ein erstes Bauteil 40 und ein zweites Bauteil 50, wobei das erste Bauteil 40 ein Fahrzeugrahmen 44 ist, und wobei das zweite Bauteil 50 eine Heckklappe 54 darstellt, welche an einem Dach 56 drehbar gegenüber dem, nur schematisch dargestellten, Fahrzeugrahmen 44 gelagert ist. An der Heckklappe 54 ist in der hier skizzierten Ausführungsform ein Puffergegenlager 53 angeordnet, welches dahingehend ausgelegt und positioniert ist, mit einem Anschlagelement 43 in einer Schließstellung der Heckklappe 54, dargestellt in 2, zusammenzuwirken.
In 2 ist die Schließstellung der Heckklappe 54 dargestellt, in welcher das Puffergegenlager 53 und das Anschlagelement 43 einander berühren, insbesondere in Kontakt sind.
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Um nun das Verfahren zur Einstellung eines Anschlagelements bzw. zur Montage/Justage von Karosseriebauteilen besser zu veranschaulichen, sind die 3-6 vorgesehen:
- 3 zeigt eine Heckklappe 54, bzw. allgemeiner, ein zweites Bauteil 50, welches eine zweite Anschlagfläche 52 umfasst. Die zweite Anschlagfläche 52 wird durch ein Puffergegenlager 53 geformt bzw. gebildet oder bereitgestellt, welches ortsfest an der Heckklappe 54 angeordnet/befestigt ist. Mit dem Bezugszeichen 20 ist ein Einstellmittel gekennzeichnet, welches einen Kontaktsatz 30 umfasst. In der in 3 dargestellten skizzenhaften Ansicht erfolgt gerade die Anordnung des Einstellmittels 20 an dem Puffergegenlager 53.
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4 zeigt eine Schließstellung der Heckklappe 54, insbesondere relativ zu einem Fahrzeugrahmen 44. Das Einstellmittel 20 ist nun vollständig auf dem Puffergegenlager 53 angeordnet, welches in der 4 lediglich gestrichelt dargestellt ist. Insofern formt quasi nun das Einstellmittel 20 bzw. der Kontaktsatz 30 des Einstellmittels 20 die zweite Anschlagfläche 52. Am Fahrzeugrahmen 44 ist ein Anschlagelement 43 angeordnet, welches eine erste Anschlagfläche 42 umfasst.
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5 zeigt das Anschlagelements 43 bzw. die ersten Anschlagfläche 42 in einer Anschlaglage x1, wobei diese über ein Verstellen bzw. insbesondere ein Herausschieben oder Herausdrehen des Anschlagelements 43 erfolgt ist. Vorteilhafterweise erfolgt über das Einstellmittel 20 die Rückmeldung an den Arbeiter oder Monteur, wobei das Einstellmittel 20 ausgelegt ist, ein optisches und/oder akustisches Signal auszugeben. Ggf. ist das Einstellmittel 20 auch automatisch mit einem Werkzeug gekoppelt, mit welchem das Einstellmittel 20 verstellt wird. Zweckmäßigerweise kann das Werkzeug dann automatisch zum richtigen Zeitpunkt gestoppt werden.
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6 zeigt nun den Zustand, in welchem die (nicht dargestellte) Heckklappe 54 wieder geöffnet ist. Das Anschlagelement 43 wird nun noch um einen definierten Wert, beispielsweise mit Hilfe eines drehwinkelgesteuerten Schraubers, herausgedreht, um die eigentlich benötigte bzw. gewünschte Vorspannung bzw. Einstellung der Heckklappe 54 gegenüber dem Fahrzeugrahmen 44 einzustellen. Diese Endlage ist mit dem Bezugszeichen x2 gekennzeichnet.
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7 zeigt in seiner linken Ansicht eine Heckansicht eines schematisch dargestellten Fahrzeugs zum besseren Verständnis der Anordnung eines Puffergegenlagers 53 an einer Heckklappe 54. In der rechten Bildhälfte ist in einer Detailansicht das Puffergegenlager 53, entlang einer Pfeilrichtung P gesehen, dargestellt. Insbesondere ist hier die Heckklappe 54 in einer Schnittansicht zu erkennen. Das Puffergegenlager 53 ist an der Heckklappe 54 als gesondertes Bauteil angeordnet und nicht verstellbar. Ein Einstellmittel 20, umfassend einen Anordnungsbereich 22, ist an dem Puffergegenlager 53 angeordnet, wobei ein Kontaktsatz 30 des Einstellmittels 20 eine zweite Anschlagfläche 52 formt bzw. ausbildet. Zur besseren Befestigung bzw. Arretierung umfasst der Anordnungsbereich 22 ein Fixierelement 28, wobei dieses beispielsweise über eine Feder vorgespannt ist, um so den Kontaktsatz 30 bestmöglich an dem Puffergegenlager 53 zu arretieren oder zu fixieren.
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8 zeigt eine Ausführungsform eines Einstellmittels 20 in einer Explosionsdarstellung. Insbesondere ist ein Gehäuse, welches einen Anordnungsbereich 22 sowie einen Zusatzbereich 24, welcher der Aufnahme, insbesondere der elektronischen Komponenten, insbesondere auch eines Signalgebers (hier nicht zu sehen), dient, zu erkennen. Dargestellt ist der Aufbau eines Kontaktsatzes 30, umfassend zwei Kontaktplatten 32, welche durch eine dazwischen angeordnete Isolierplatte bzw. einen Abstandshalter 34 voneinander beabstandet sind. Der Abstandshalter bzw. die Isolierplatte 34 umfasst eine Ausnehmung 36, welche den Bereich darstellt, in welchem die beiden Kontaktplatten 32 miteinander in Kontakt kommen können. Das Einstellmittel 20 bzw. dessen Gehäuse umfasst noch einen Rahmen 26, welcher zur Anordnung des Kontaktsatzes 30 am Gehäuse des Einstellmittels 20 dient. Im Anordnungsbereich 22 ist noch ein Fixierelement 28 erkennbar, welches gegenüber dem Kontaktsatz 30 angeordnet ist.
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Bezugszeichenliste
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- 20
- Einstellmittel
- 22
- Anordnungsbereich
- 24
- Zusatzbereich
- 26
- Rahmen
- 28
- Fixierelement
- 30
- Kontaktsatz
- 32
- Kontaktplatte
- 34
- Abstandshalter, Isolierplatte
- 36
- Aussparung
- 40
- erstes Bauteil
- 42
- erste Anschlagfläche
- 43
- Anschlagelement, Anschlagpuffer
- 44
- Fahrzeugrahmen
- 50
- zweites Bauteil
- 52
- zweite Anschlagfläche
- 53
- Puffergegenlager
- 54
- Heckklappe
- 56
- Dach
- x1
- Anschlaglage
- x2
- Endlage
- P
- Pfeil