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Die Erfindung betrifft eine Ladestation, ein Fahrzeug und Verfahren zur Anpassung des Betriebs, insbesondere der Nutzerschnittstelle, einer Ladestation bzw. eines Fahrzeugs.
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Fahrzeuge, insbesondere Straßenkraftfahrzeuge, mit Elektroantrieb (z.B. Elektrofahrzeuge oder Plugin-Hybrid Fahrzeuge) umfassen elektrische Energiespeicher, die über eine Ladevorrichtung des Fahrzeugs an eine Ladestation angeschlossen und aufgeladen werden können. Zum Aufladen der elektrischen Speicher solcher Elektro- und/oder Hybrid-Fahrzeuge existieren verschiedene konduktive, d.h. kabelgebundene, Ladetechnologien. Bei dem sogenannten AC-Laden oder Wechselstromladen befindet sich das Ladegerät, welches den Gleichstrom (auch als DC-Strom bezeichnet) zur Aufladung des elektrischen Speichers umwandelt, im Fahrzeug. Auf einem Ladekabel zwischen Ladestation und Fahrzeug wird ein AC-(Alternating Current) oder Wechselstrom übertragen. Bei dem sogenannten DC-Laden oder Gleichstromladen befindet sich das Ladegerät, welches den Gleichstrom zur Aufladung des elektrischen Speichers umwandelt, in der Ladestation. Auf dem Ladekabel wird somit ein DC-(Direct Current) oder Gleichstrom übertragen. Das DC-Laden wird häufig auch als Schnellladen bezeichnet, da die Ladeleistung beim DC-Laden in den meisten Fällen über der Ladeleistung des AC-Ladens liegt.
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Das vorliegende Dokument befasst sich mit der technischen Aufgabe eine Ladestation, ein Fahrzeug und entsprechende Verfahren bereitzustellen, mit denen die Zuverlässigkeit von Ladevorgängen (insbesondere AC- und/oder DC-Ladevorgänge aber auch induktive Ladevorgänge) erhöht werden kann. Insbesondere soll dabei die Intuitivität und Verständlichkeit der Nutzerführung bei Ladevorgängen erhöht werden, um Fehlinterpretationen und mögliche Fehlbedienungen zu reduzieren und um damit die Zuverlässigkeit von Ladevorgängen zu erhöhen.
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Die Aufgabe wird durch die unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausführungsformen werden u.a. in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Gemäß einem Aspekt wird ein Verfahren zur Anpassung einer Nutzerschnittstelle einer Ladestation (kurz einer Ladestation-Nutzerschnittstelle) zum Laden eines elektrischen Energiespeichers eines ersten Fahrzeugs beschrieben. Das Verfahren kann z.B. durch eine Steuereinheit der Ladestation ausgeführt werden. Insbesondere kann im Rahmen des Verfahrens eine optische Oberfläche, z.B. eine Farbcodierung, der Nutzerschnittstelle angepasst werden.
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Das Verfahren umfasst das Ermitteln von Schnittstellendaten, die eine Form (z.B. eine Variante) der Nutzerschnittstelle anzeigen, die für einen Ladevorgang mit dem ersten Fahrzeug verwendet werden soll. Insbesondere können die Schnittstellendaten eine Form einer Fahrzeug-Nutzerschnittstelle des ersten Fahrzeugs anzeigen.
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Die Schnittstellendaten können z.B. einen Hersteller des ersten Fahrzeugs und/oder einen Fahrzeug-Typ, insbesondere eine Modellreihe, des ersten Fahrzeugs anzeigen. Insbesondere können die Schnittstellendaten eine World Manufacture Identifiation, WMI, oder einen Teil davon, und/oder eine Vehicle Identification Number, VIN, oder ein Teil davon, umfassen. Diese Information kann dann dazu verwendet werden (z.B. über eine Zuordnungstabelle in der Ladestation), die Form (insbesondere die Variante) der zu verwendenden Ladestation-Nutzerschnittstelle zu ermitteln.
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Das Verfahren umfasst weiter das Anpassen der Nutzerschnittstelle (insbesondere einer Farbcodierung der Nutzerschnittstelle) der Ladestation in Abhängigkeit von den Schnittstellendaten für den Ladevorgang mit dem ersten Fahrzeug. Mit anderen Worten, es kann einen individuelle, dedizierte Anpassung der Ladestation-Nutzerschnittstelle für den Ladevorgang mit dem ersten Fahrzeug erfolgen. Dabei kann in Abhängigkeit von den Schnittstellendaten eine Variante der Ladestation-Nutzerschnittstelle aus einer Vielzahl von unterschiedlichen (vordefinierten) Varianten der Ladestation-Nutzerschnittstelle ausgewählt werden. Beispielsweise können auf der Ladestation für unterschiedliche Fahrzeug-Typen bzw. Fahrzeug-Hersteller unterschiedliche Varianten der Ladestation-Nutzerschnittstelle gespeichert sein. Es kann dann in Abhängigkeit von den Schnittstellendaten die für den Ladevorgang zu verwendende Variante für den Fahrzeug-Typ des ersten Fahrzeugs ausgewählt werden.
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So können die Nutzerschnittstellen eines Fahrzeugs und einer Ladestation in effizienter Weise aneinander angepasst werden, um eine konsistente Benutzerbedienung zu ermöglichen. Dadurch können Fehler bei Ladevorgängen in zuverlässiger Weise vermieden werden.
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Das Ermitteln der Schnittstellendaten kann das Auslesen der Schnittstellendaten aus einem Autorisierungs-Element (z.B. aus einer RFID-Karte) zur Autorisierung eines Nutzers des ersten Fahrzeugs für den Ladevorgang umfassen. Alternativ oder ergänzend können die Schnittstellendaten über eine Kommunikationsverbindung zwischen dem ersten Fahrzeug und der Ladestation durch die Ladestation empfangen werden. Die Kommunikationsverbindung kann dabei separat zu der Ladeverbindung (z.B. über WLAN) erfolgen. In besonders effizienter Weise kann die Kommunikationsverbindung über ein Ladekabel für den Ladevorgang verlaufen, insbesondere unter Verwendung des ISO15118 Kommunikationsprotokolls. Das Kommunikationsprotokoll kann zu diesem Zweck ein oder mehrere Datenfelder für die Übertragung der Schnittstellendaten umfassen. Somit können die Schnittstellendaten in effizienter und zuverlässiger Weise an die Ladestation übermittelt werden.
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Das Anpassen der Ladestation-Nutzerschnittstelle kann insbesondere das Anpassen einer Farbcodierung der Ladestation-Nutzerschnittstelle, z.B. einer Farbcodierung von ein oder mehreren Leuchtelementen (z.B. LEDs) der Ladestation-Nutzerschnittstelle, umfassen. Dabei definiert eine Farbcodierung typischerweise eine Zuweisung von unterschiedlichen Farben zu unterschiedlichen Status des Ladevorgangs. Durch eine einheitliche Farbcodierung der Fahrzeug-Nutzerschnittstelle und der Ladestation-Nutzerschnittstelle können Fehler bei der Bedienung eines Ladevorgangs zuverlässig vermieden werden.
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Das erste Fahrzeug kann eine erste Fahrzeug-Nutzerschnittstelle zur Durchführung des Ladevorgangs aufweisen, und die Schnittstellendaten können eine Form, insbesondere eine Farbcodierung, der ersten Fahrzeug-Nutzerschnittstelle anzeigen (z.B. indirekt über die Angabe des Fahrzeug-Typs und/oder des Fahrzeug-Herstellers des ersten Fahrzeugs). Das Anpassen der Nutzerschnittstelle kann dann das Anpassen der Nutzerschnittstelle der Ladestation an die erste Fahrzeug-Nutzerschnittstelle, insbesondere das Anpassen einer Farbcodierung der Nutzerschnittstelle der Ladestation an die Farbcodierung der ersten Fahrzeug-Nutzerschnittstelle, umfassen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird eine Ladestation zum Laden eines elektrischen Energiespeichers eines ersten Fahrzeugs beschrieben. Die Ladestation umfasst eine (Ladestation-)Nutzerschnittstelle, die eingerichtet ist, Information in Bezug auf einen Ladevorgang mit dem ersten Fahrzeug anzuzeigen. Außerdem umfasst die Ladestation eine Steuereinheit, die eingerichtet ist, Schnittstellendaten zu ermitteln, die eine Form der Nutzerschnittstelle anzeigen, die für den Ladevorgang mit dem ersten Fahrzeug verwendet werden soll. Die Steuereinheit ist weiter eingerichtet, die Nutzerschnittstelle der Ladestation in Abhängigkeit von den Schnittstellendaten für den Ladevorgang mit dem ersten Fahrzeug anzupassen. Dabei kann die Ladestation insbesondere eingerichtet sein, die Nutzerschnittstelle für eine Vielzahl von unterschiedlichen Fahrzeug-Typen, insbesondere an eine Vielzahl von unterschiedlichen Fahrzeug-Nutzerschnittstellen einer entsprechenden Vielzahl von unterschiedlichen Fahrzeug-Typen, anzupassen.
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Die für eine Ladestation beschriebenen Aspekte können in analoger Weise auf die Anpassung der Fahrzeug-Nutzerschnittstelle eines Fahrzeugs angewendet werden, um eine Fahrzeug-Nutzerschnittstelle an unterschiedliche Typen von Ladestation anzupassen. Die in diesem Dokument beschriebenen Aspekte und Merkmale gelten in entsprechender Weise für die Anpassung der Fahrzeug-Nutzerschnittstelle eines Fahrzeugs.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird somit ein Verfahren zur Anpassung einer Fahrzeug-Nutzerschnittstelle eines Fahrzeugs für einen Ladevorgang an einer ersten Ladestation beschrieben. Das Verfahren kann durch eine Steuereinheit eines Fahrzeugs ausgeführt werden. Das Verfahren umfasst das Ermitteln von Schnittstellendaten, die eine Form der Fahrzeug-Nutzerschnittstelle anzeigen, die für den Ladevorgang an der ersten Ladestation verwendet werden soll. Beispielsweise können die Schnittstellendaten einen Ladestations-Typ und/oder einen Hersteller der Ladestation anzeigen. Das Fahrzeug kann eine Speichereinheit aufweisen, auf der unterschiedliche Varianten der Fahrzeug-Nutzerschnittstelle für unterschiedliche Ladestations-Typen bzw. Ladestations-Hersteller gespeichert sind. Auf Basis der Schnittstellendaten kann dann die für die erste Ladestation zu verwendende Variante der Fahrzeug-Nutzerschnittstelle ausgewählt werden.
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Außerdem umfasst das Verfahren das Anpassen der Fahrzeug-Nutzerschnittstelle in Abhängigkeit von den Schnittstellendaten für den Ladevorgang an der ersten Ladestation. Z.B. kann eine durch die Schnittstellendaten angezeigte Variante der Fahrzeug-Nutzerschnittstelle für den Ladevorgang an der ersten Ladestation verwendet werden. So kann eine konsistente Benutzerbedienung gewährleistet werden, wodurch Fehler bei Ladevorgängen vermieden werden können.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Fahrzeug (insbesondere ein Straßenkraftfahrzeug, z.B. ein Personenkraftwagen, ein Lastkraftwagen oder ein Motorrad) mit einem elektrischen Energiespeicher beschrieben. Das Fahrzeug umfasst eine Fahrzeug-Nutzerschnittstelle, die eingerichtet ist, Information in Bezug auf einen Ladevorgang des elektrischen Energiespeichers an einer ersten Ladestation anzuzeigen. Das Fahrzeug umfasst weiter eine Steuereinheit, die eingerichtet ist, Schnittstellendaten zu ermitteln, die eine Form der Fahrzeug-Nutzerschnittstelle anzeigen, die für den Ladevorgang an der ersten Ladestation verwendet werden soll. Die Steuereinheit ist weiter eingerichtet, die Fahrzeug-Nutzerschnittstelle in Abhängigkeit von den Schnittstellendaten für den Ladevorgang an der ersten Ladestation anzupassen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Software (SW) Programm beschrieben. Das SW Programm kann eingerichtet werden, um auf einem Prozessor ausgeführt zu werden, und um dadurch eines der in diesem Dokument beschriebenen Verfahren auszuführen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt wird ein Speichermedium beschrieben. Das Speichermedium kann ein SW Programm umfassen, welches eingerichtet ist, um auf einem Prozessor ausgeführt zu werden, und um dadurch eines der in diesem Dokument beschriebenen Verfahren auszuführen.
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Es ist zu beachten, dass die in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systeme sowohl alleine, als auch in Kombination mit anderen in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systemen verwendet werden können. Desweiteren können jegliche Aspekte der in diesem Dokument beschriebenen Verfahren, Vorrichtungen und Systemen in vielfältiger Weise miteinander kombiniert werden. Insbesondere können die Merkmale der Ansprüche in vielfältiger Weise miteinander kombiniert werden.
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Im Weiteren wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Dabei zeigen
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1 ein beispielhaftes Ladesystem für ein Fahrzeug; und
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2 ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens zur Anpassung einer Nutzerschnittstelle einer Ladestation zum Laden eines zumindest teilweise elektrisch angetriebenen Fahrzeugs.
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Wie eingangs dargelegt, befasst sich das vorliegende Dokument mit der Erhöhung des Komforts und der Zuverlässigkeit von Ladevorgängen von Fahrzeugen an Ladestationen. In diesem Zusammenhang zeigt 1 ein Blockdiagram eines beispielhaften Ladesystems mit einer Ladestation 110 und einem Fahrzeug 100. Das Fahrzeug 100 umfasst einen elektrischen Speicher (nicht dargestellt), der mit elektrischer Energie aus der Ladestation 110 aufgeladen werden kann. Das Fahrzeug 100 umfasst eine Ladedose 101, an der ein entsprechender Stecker 111 eines Ladekabels 112 angesteckt werden kann. Die Ladedose 101 und der Stecker 111 bilden ein Stecksystem. Das Ladekabel 112 kann fest mit der Ladestation 110 verbunden sein (wie dargestellt). Andererseits kann das Ladekabel 112 über eine Steckverbindung mit der Ladestation 110 verbunden sein (z.B. beim AC-Laden).
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Eine Ladesteuerungseinheit des Fahrzeugs 100 kann eingerichtet sein, mit einer Ladestation 110 gemäß einem Kommunikations-Protokoll über eine Ladestation-Fahrzeug-Kommunikationsverbindung 132 zu kommunizieren. Die Kommunikationsverbindung 132 kann inline über das Ladekabel 111 erfolgen (z.B. bei Verwendung des ISO15118 Kommunikations-Protokolls). Alternativ oder ergänzend kann eine separate Kommunikationsverbindung 132 bereitgestellt werden (z.B. WLAN). Das Fahrzeug 100 kann über die Kommunikationsverbindung 132 Daten (z.B. eine Fahrzeugidentifikationsnummer, FIN) an die Ladestation 110 übermitteln.
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Elektrifizierte Fahrzeuge 100 zeigen typischerweise Statusinformationen zum Status eines Ladevorgangs an einer Nutzerschnittstelle 103 an. Die Statusinformation kann in Form von Lichtelementen mit unterschiedlichen Farben (z.B. LED´s an der Ladedose 101, einen Corona Ring um die Ladedose 101, etc.) bereitgestellt werden. Die Farben und ggf. Blinksequenzen haben dabei typischerweise unterschiedliche Bedeutungen für unterschiedliche Fahrzeug-Typen bzw. Fahrzeug-Hersteller. Beispielsweise kann ein weißes Lichtelement eine Suchbeleuchtung anzeigen, ein blaues Lichtelement kann anzeigen, dass ein Ladevorgang geplant ist bzw. pausiert, ein blau blinkendes Lichtelement kann anzeigen, dass ein Ladevorgang aktiv ist, ein grünes Lichtelement kann anzeigen, dass ein Ladevorgang beendet ist, ein rotes Lichtelement kann anzeigen, dass ein Fehler vorliegt, ein gelbes Lichtelement kann anzeigen, dass ein temporärer Zustand z.B. ein Verbindungsaufbau vorliegt, etc. Ein Fahrzeug 100 kann somit eine Nutzerschnittstelle 103 aufweisen, die von dem Typ des Fahrzeugs 100 bzw. von dem Hersteller des Fahrzeugs 100 abhängt. Insbesondere kann eine Farbcodierung der Nutzerschnittstelle 103 von einem Typ und/oder Hersteller des Fahrzeugs 100 abhängen.
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Auch Ladestationen 110 (bzw. Ladepunkte, wie z.B. Wallboxen) können Lichtelemente aufweisen, um Statusinformationen anzuzeigen. Die Farbcodierung der Lichtelemente hängt dabei typischerweise von dem Typ der Ladestation 110 (z.B. von einem Hersteller der Ladestation 110) ab. Beispielsweise kann ein grünes Lichtelement anzeigen, dass die Ladestation 110 funktionsfähig und bereit zur Anmeldung ist, ein blaues Lichtelement kann anzeigen, dass ein Fahrzeug 110 bzw. ein Nutzer erfolgreich autorisiert wurden, und dass ein Start eines Ladevorgangs möglich ist, ein rotes Lichtelement kann eine Störung anzeigen, etc. Somit kann eine Ladestation 110 eine Nutzerschnittstelle 113 aufweisen, die von einem Typ bzw. Hersteller der Ladestation 110 abhängt. Insbesondere kann eine Farbcodierung der Nutzerschnittstelle 113 von dem Typ und/oder Hersteller der Ladestation 110 abhängen.
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Inkonsistente oder widersprüchliche Farbdarstellungen an Ladestationen 110 und Fahrzeugen 110 können zu Irritationen, Verwirrung und potenziellen Fehlbedienungen führen, so dass das Risiko von nicht erfolgreich gestarteten Ladevorgängen steigt. Dieses Problem kann dadurch gelöst werden, dass die Hersteller von Ladestationen 110 für unterschiedliche Typen von Fahrzeugen 100 unterschiedliche Versionen von Ladestationen 110 bereitstellen. Dies würde jedoch zu einer hohen Versionenvielfalt und damit zu hohen Kosten (in der Herstellung, im Vertrieb und in der Wartung) führen. Des Weiteren könnte so nicht das Problem gelöst werden, dass unterschiedliche Fahrzeug-Typen in komfortabler Weise an einer bestimmten Ladestation 110 geladen werden können.
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Um in flexibler Weise konsistente Nutzerschnittstellen 103, 113 bereitzustellen, kann eine Ladestation 110 eingerichtet sein, den Hersteller und/oder den Typ eines Fahrzeugs 100 zu erkennen, der an der Ladestation 110 geladen werden soll. Die Ladestation 110 kann eine Speichereinheit 114 umfassen, auf der für unterschiedliche Hersteller und/oder Fahrzeug-Typen unterschiedliche Varianten der Nutzerschnittstelle 113 (insbesondere unterschiedliche Farbcodierungen) gespeichert sind. Eine Steuereinheit 115 der Ladestation 110 kann dann die für ein bestimmtes Fahrzeug 100 passende Variante der Nutzerschnittstelle 113 identifizieren und für den Ladevorgang verwenden.
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Beispielsweise können Herstellerdaten und/oder Fahrzeugdaten (als Schnittstellendaten) auf einem Lade-Autorisierungs-Element wie z.B. auf einer RFID Karte oder auf einem Token eines Nutzers, gespeichert werden. Die Schnittstellendaten können beim Anmelden an der Ladestation 110 ausgelesen werden. Alternativ oder ergänzend kann ein im Rahmen der Kommunikation zwischen Fahrzeug 100 und Ladestation 110 (z.B. über die Kommunikationsverbindung 132) automatisch übertragener spezifischer Hersteller-/Fahrzeug-Identifikator (als Schnittstellendaten) von der Ladestation 110 verwendet werden. Des Weiteren kann ein Teil einer übertragenen Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN) (engl. vehicle identification number, VIN), des Welt-Herstellercodes (World manufacturer identification WMI) verwendet werden (als Schnittstellendaten), um den Typ des Fahrzeugs bzw. um die erforderliche Variante des Nutzerschnittstelle 113 zu ermitteln. Die o.g. Schnittstellendaten können z.B. im Rahmen des ISO15118 Kommunikationsprotokolls auf der Kommunikationsverbindung 132 übertragen werden.
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Möglicherweise können Hersteller für unterschiedliche Typen von Fahrzeugen 100 unterschiedliche Nutzerschnittstellen 103 (insbesondere unterschiedliche Farbcodierungen) verwenden. Es können dann alternativ oder ergänzend zu einem Herstellercode Daten für eine Fahrzeug-Typerkennung als Schnittstellendaten übermittelt werden. Die Daten für die Fahrzeug-Typerkennung können auf einem Lade-Autorisierungs-Element hinterlegt sein und von der Ladestation 110 ausgelesen werden. Alternativ oder ergänzend kann diese Information im Rahmen der Kommunikation zwischen dem Fahrzeug 100 und der Ladestation 110 (z.B. anhand des ISO15118 Kommunikationsprotokolls) ausgetauscht werden. Insbesondere kann der Fahrzeug-spezifische Typschlüssel (oder ein Teil davon) übertragen werden (z.B. der fahrzeugbeschreibende Teil (Vehicle descriptor section VDS) der Fahrzeugidentifikationsnummer (FIN) (engl. vehicle identification number, VIN).
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2 zeigt ein Ablaufdiagramm eines beispielhaften Verfahrens 200 zur Anpassung einer Nutzerschnittstelle 113 einer Ladestation 110 zum Laden eines elektrischen Energiespeichers eines ersten Fahrzeugs 100. Das Verfahren 200 umfasst das Ermitteln 201 von Schnittstellendaten, die eine Form der Nutzerschnittstelle 113 anzeigen, die für einen Ladevorgang mit dem ersten Fahrzeug 100 verwendet werden soll. Beispielsweise kann durch die Angabe eines Fahrzeug-Typs des ersten Fahrzeugs 100 in den Schnittstellendaten angezeigt werden, welche Form (insbesondere welche Farbcodierung) die Nutzerschnittstelle 113 der Ladestation 110 aufweisen soll. Alternativ oder ergänzend können die Schnittstellendaten z.B. einen Code umfassen, der anzeigt, welche Variante aus einer Vielzahl von unterschiedlichen Varianten der Nutzerschnittstelle 113 verwendet werden soll.
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Außerdem umfasst das Verfahren 200 das Anpassen 202 der Nutzerschnittstelle 113 der Ladestation 110 in Abhängigkeit von den Schnittstellendaten für den Ladevorgang mit dem ersten Fahrzeug 100. Insbesondere kann dabei die (Farbcodierung der) Nutzerschnittstelle 113 an die (Farbcodierung der) Fahrzeug-Nutzerschnittstelle 103 des ersten Fahrzeugs 100 angepasst werden.
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Das in diesem Dokument beschriebene Verfahren 200 ermöglicht es, in effizienter und zuverlässiger Weise eine konsistente Benutzerbedienung an einem Fahrzeug 100 und an einer Ladestation 110 zu ermöglichen. So können Fehler bei Ladevorgängen reduziert werden.
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In analoger Weise kann die Fahrzeug-Nutzerschnittstelle 103 eines Fahrzeugs 100 an die unterschiedlichen Typen von Ladestationen 110 angepasst werden. Zu diesem Zweck können Schnittstellendaten von einer Ladestation 110 an ein Fahrzeug 100 übermittelt werden, um dem Fahrzeug 100 anzuzeigen, welche Form (insbesondere welche Variante) einer Fahrzeug-Nutzerschnittstelle 103 für einen Ladevorgang an einer bestimmten Ladestation 110 verwendet werden soll.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die gezeigten Ausführungsbeispiele beschränkt. Insbesondere ist zu beachten, dass die Beschreibung und die Figuren nur das Prinzip der vorgeschlagenen Verfahren, Vorrichtungen und Systeme veranschaulichen sollen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- ISO15118 [0010]
- ISO15118 [0025]
- ISO15118 [0030]
- ISO15118 [0031]