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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Laserschweißen mit einem Zusatzwerkstoff in Form eines Schweißdrahtes,
- • mit einem Schweißkopf, mittels dessen ein von einer Strahlquelle erzeugter Laserstrahl als Laserschweißstrahl auf eine Schweißstelle richtbar ist,
- • mit einer Drahtführung für den Schweißdraht,
- • mit einem Drahtvorschubantrieb, mittels dessen der Schweißdraht während eines Schweißvorgangs relativ zu der Drahtführung mit einer Vorschubbewegung in einer in Drahtlängsrichtung verlaufenden Vorschubrichtung bewegbar ist, wobei der Schweißdraht bei der Vorschubbewegung mittels der Drahtführung in der Vorschubrichtung geführt ist sowie
- • mit einer Positioniervorrichtung für den Schweißdraht, mittels derer ein in der Vorschubrichtung voreilendes Drahtende des Schweißdrahtes an der Vorrichtung zum Laserschweißen in einer Schweißbereitschaftsposition anordenbar ist, wobei das in der Schweißbereitschaftsposition angeordnete voreilende Drahtende zu Beginn eines Schweißvorgangs in einer Sollposition gegenüber der Schweißstelle anordenbar ist.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren ein mittels einer Vorrichtung der genannten Art durchführbares Schweißverfahren sowie ein Steuerungsprogramm zur Durchführung des Verfahrens.
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Das Laserschweißen hat sich als Alternative zu herkömmlichen Schweißverfahren wie Gas- und Lichtbogenschweißen etabliert. Je nachdem, welche Nahtart geschweißt werden soll und wie groß der Spalt zwischen den miteinander zu verbindenden Bauteilen ist, wird beim Laserschweißen ohne oder mit Zusatzwerkstoff gearbeitet.
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Eine gattungsgemäße Vorrichtung zum Laserschweißen wird von der Firma TRUMPF (Adresse: Johann-Maus-Straße 2, 71254 Ditzingen, Deutschland) unter der Bezeichnung „TruLaser Robot 5020” angeboten. Mittels der bekannten Vorrichtung wird ein gattungsgemäßes Schweißverfahren durchgeführt.
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An der Schweißvorrichtung des Standes der Technik wird ein Schweißdraht mittels eines Drahtvorschubantriebs von einer Vorratsrolle abgewickelt und der Schweißstelle in einer Vorschubrichtung zugeführt. Dabei wird der Schweißdraht vor Beginn eines Schweißvorgangs von dem Drahtvorschubantrieb zunächst mit dem in der Vorschubrichtung voreilenden Drahtende in eine Schweißbereitschaftsposition zugestellt. Ausgehend von der Schweißbereitschaftsposition des voreilenden Drahtendes wird der Schweißdraht dann während des Schweißprozesses entsprechend dem Fortschritt der Schweißnaht und dem damit verbundenen Verbrauch des in Form des Schweißdrahts bereitgestellten Zusatzwerkstoffes von dem Drahtvorschubantrieb in der Vorschubrichtung nachgesetzt. Damit ein optimales Schweißergebnis erzielt werden kann, muss das voreilende Drahtende des Schweißdrahtes zu Beginn eines Schweißvorgangs in der Schweißbereitschaftsposition definiert gegenüber der Schweißstelle an dem oder den betreffenden Werkstücken angeordnet sein. Zu diesem Zweck wird die Schweißbereitschaftsposition des voreilenden Drahtendes bezogen auf eine Drahtdüse der Schweißvorrichtung festgelegt, aus welcher der Schweißdraht zu der Schweißstelle hin austritt und welche den Schweißdraht bei seiner Vorschubbewegung gemeinsam mit einem flexiblen Führungsschlauch führt, der seinerseits an der zu der Vorratsrolle hin gelegenen Seite der Schweißdüse angeordnet ist.
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Aufgrund von Bewegungswiderständen, welche der Vorschubbewegung des Schweißdrahtes an dem Führungsschlauch und/oder an der Drahtdüse insbesondere reibungsbedingt entgegengesetzt werden, kann es dazu kommen, dass der Schweißdraht im Inneren der Drahtführung gestaucht und dadurch in der Drahtlängsrichtung unter Spannung gesetzt wird. Baut sich diese Spannung nach Beendigung eines Schweißprozesses und vor Beginn eines weiteren Schweißvorgangs unkontrolliert ab, so führt der Schweißdraht in der Vorschubrichtung eine undefinierte Bewegung relativ zu der Drahtführung aus und das in der Vorschubrichtung voreilende Drahtende des Schweißdrahtes gelangt in eine von der gewünschten Schweißbereitschaftsposition abweichende Position gegenüber der Drahtdüse und somit auch gegenüber der Schweißstelle an dem oder den im Rahmen des anschließenden Schweißprozesses zu schweißenden Bauteilen. Durch eine derartige Fehlpositionierung des in der Vorschubrichtung voreilenden Drahtendes kann das Ergebnis des anschließenden Schweißvorgangs beeinträchtigt werden.
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Weiterer gattungsgemäßer Stand der Technik ist offenbart in
JP 2011-062728 A sowie in
JP 2005081403 A .
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Gemäß
JP 2011-062728 A wird während des Laserschweißens von Metallplatten ein Schweißdraht in ein von einem Laserschweißstrahl erzeugtes Schweißbad vorgeschoben. Am Ende des Schweißvorgangs wird der Schweißdraht entgegen seiner Vorschubrichtung zurückgezogen.
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JP 2005081403 A offenbart eine Laserschweißvorrichtung, an der mittels einer Überwachungsvorrichtung der Moment festgestellt wird, in welchem ein vor Beginn eines Schweißvorgangs zu einer Bearbeitungsstelle an einem Werkstück vorgeschobener Schweißdraht mit dem Werkstück in Kontakt kommt. Sobald der Werkstückkontakt des Schweißdrahtes hergestellt ist, wird ein während des anfänglichen Schweißdrahtvorschubs ausgeschalteter Laserschweißkopf der Laserschweißvorrichtung eingeschaltet.
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Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Funktionssicherheit der vorbekannten Laserschweißvorrichtung und des vorbekannten Laserschweißverfahrens zu erhöhen. Erfindungsgemäß gelöst wird diese Aufgabe durch die Vorrichtung zum Laserschweißen gemäß Patentanspruch 1, durch den Schweißroboter gemäß Patentanspruch 5, durch das Verfahren zum Laserschweißen gemäß Patentanspruch 6 und durch das Steuerungsprogramm gemäß Patentanspruch 11.
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Im Falle der Erfindung wird der Schweißdraht zum Anordnen des in der Vorschubrichtung voreilenden Drahtendes in der Schweißbereitschaftsposition mittels eines Positionierantriebes einer Positioniervorrichtung in eine in der Drahtlängsrichtung oszillierende Bewegung versetzt. Aufgrund der oszillierenden Bewegung des Schweißdrahtes werden etwaige Spannungen des Schweißdrahtes, die sich beispielsweise im Laufe eines vorausgegangenen Schweißvorganges oder aufgrund einer Umpositionierung nach Beendigung des vorausgegangenen Schweißvorganges aufgebaut haben, kontrolliert abgebaut, ehe das in der Vorschubrichtung voreilende Drahtende des Schweißdrahtes gegenüber der Drahtführung bzw. gegenüber einer Schweißstelle in der Drahtlängsrichtung in einer Position angeordnet wird, von der ausgehend der anschließende Schweißvorgang mit optimalem Ergebnis durchgeführt werden kann. Eine undefinierte Position des in der Vorschubrichtung voreilenden Drahtendes des Schweißdrahtes zu Beginn einer Schweißoperation wird auf diese Art und Weise vermieden.
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Von besonderem Vorteil ist das erfindungsgemäße Konzept für mehrachsige Schweißroboter, an denen die Drahtführung bei der Durchführung von Schweißprozessen und/oder beim Umpositionieren des Schweißkopfs in unterschiedlichen, unter Umständen häufig wechselnden Richtungen bewegt wird und an denen daher eine erhöhte Gefahr besteht, dass sich an dem Schweißdraht im Inneren der Drahtführung Spannungen aufbauen, deren unkontrollierter Abbau eine den nachfolgenden Schweißprozess beeinträchtigende Fehlpositionierung des in der Vorschubrichtung voreilenden Drahtendes des Schweißdrahtes zur Folge hätte.
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Das erfindungsgemäße numerische Steuerungsprogramm umfasst Steuerbefehle, aufgrund derer die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens genutzten Baugruppen der erfindungsgemäßen Vorrichtung mittels einer numerischen Steuerungsvorrichtung zweckentsprechend gesteuert werden.
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Besondere Ausführungsarten der Erfindung nach den unabhängigen Patentansprüchen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen 2 bis 4 und 7 bis 10.
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Ausweislich der Patentansprüche 2 und 7 übernimmt in bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ein und dieselbe Antriebsvorrichtung sowohl die Vorschubbewegung des Schweißdrahtes während der Durchführung eines Schweißprozesses als auch die oszillierende Drahtbewegung zur Anordnung des in der Vorschubrichtung voreilenden Drahtendes des Schweißdrahtes in der Schweißbereitschaftsposition. Die Vorschubbewegung des Schweißdrahtes während eines Schweißvorgangs wird häufig von einem Antrieb erzeugt, der zusätzlich zu einer ersten Antriebseinheit nahe eines Schweißdrahtvorrats eine zweite Antriebseinheit umfasst, die gegenüber der ersten Antriebseinheit zu der Schweißstelle hin versetzt ist. Übernimmt die zweite Antriebseinheit einer derartigen Antriebsvorrichtung auch die Zustellung des in der Vorschubrichtung voreilenden Drahtendes in die Schweißbereitschaftsposition, so ist aufgrund des entspannten Zustands des Schweißdrahtes bei der Positionierung des voreilenden Drahtendes ein verhältnismäßig großer Abstand der Antriebseinheit von der Schweißstelle möglich. Eine von der Antriebseinheit andernfalls in der Nähe der Schweißstelle erzeugte Störkontur wird dadurch vermieden.
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Durch in besonderem Maße definierte Verhältnisse an der Schweißstelle zeichnen sich die Varianten der Erfindung gemäß den Patentansprüchen 3 und 8 aus. Unter oszillierender Bewegung in der Drahtlängsrichtung wird der Schweißdraht in der Vorschubrichtung in eine Position bewegt, in welcher er über die Schweißbereitschaftsposition des voreilenden Drahtendes hinausragt. Anschließend wird der Schweißdraht mittels einer Trennvorrichtung derart abgelängt, dass das in der Vorschubrichtung voreilende Drahtende des Schweißdrahtes eindeutig in der Schweißbereitschaftsposition angeordnet ist.
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Zur Bewegung des Schweißdrahts über die Schweißbereitschaftsposition des voreilenden Drahtendes hinaus kann der Schweißdraht in besonderer Ausgestaltung der Erfindung zunächst über eine verhältnismäßig große Weglänge ausschließlich in der Vorschubrichtung und anschließend um einen kleineren Betrag oszillierend in der Vorschubrichtung und in der Gegenrichtung bewegt werden.
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Gemäß den Patentansprüchen 4 und 9 wird in weiterer bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung als Trennvorrichtung zur Erzeugung eines in einer definierten Schweißbereitschaftsposition angeordneten Drahtendes des Schweißdrahtes die Bearbeitungsoptik des Schweißkopfs genutzt, mittels derer auch die sich an die Positionierung des voreilenden Drahtendes des Schweißdrahtes anschließende Schweißoperation durchgeführt wird. Die Strahlquelle, welche beim Schweißen den von dem Schweißkopf als Laserschweißstrahl auf die Schweißstelle gerichteten Laserstrahl erzeugt, dient auch zur Erzeugung des Lasertrennstrahls, mittels dessen der über die Schweißbereitschaftsposition hinausragende Schweißdraht abgelängt wird. Zu diesem Zweck kann die Strahlquelle wahlweise in einem Schweißmodus oder in einem Trennmodus betrieben werden.
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Im Falle der Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß Patentanspruch 10 werden der über die Schweißbereitschaftsposition hinausragende Schweißdraht und die Trennvorrichtung, gegebenenfalls der Schweißkopf, zum Ablängen des Schweißdrahtes in eine gesonderte Trennposition bewegt, in welcher besondere Vorkehrungen für den durchzuführenden Trennprozess getroffen sein können.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand beispielhafter schematischer Darstellungen näher erläutert. Es zeigen
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1 einen Schweißroboter umfassend eine Vorrichtung zum Laserschweißen mit einem Zusatzwerkstoff in Form eines Schweißdrahtes,
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2 den Schweißroboter gemäß 1 mit seinen Bewegungsachsen und
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3 den Schweißdraht an dem Schweißroboter gemäß den 1 und 2 im Inneren einer in 1 angedeuteten Drahtführung.
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Gemäß den 1 und 2 weist ein Schweißroboter 1 einen Manipulator 2 sowie eine Schweißvorrichtung 3 auf.
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Der Manipulator 2 umfasst eine Basis 4, ein Karussell 5, eine Schwinge 6, einen Arm 7 sowie eine Hand 8. An der stationären Basis 4 ist das Karussell 5 gemeinschaftlich mit den übrigen Baugruppen des Manipulators 2 um eine vertikale Achse in Richtung eines Doppelpfeils I drehbeweglich gelagert. Das Karussell 5 lagert seinerseits die Schwinge 6 um eine horizontale Achse schwenkbar (Doppelpfeil II). Ebenfalls um eine horizontale Achse schwenkbar ist der Arm 7 relativ zu der Schwinge 6 (Doppelpfeil III). Ein schwingenseitiger Teil 7/1 des Arms 7 lagert einen in Richtung eines Doppelpfeils IV drehbeweglichen handseitigen Teil 7/2 des Arms 7. An dem von der Schwinge 6 abliegenden Ende des handseitigen Teils 7/2 des Arms 7 ist die Hand 8 in Richtung eines Doppelpfeils V schwenkbar und in Richtung eines Doppelpfeils VI drehbeweglich gelagert. Der Manipulator 2 verfügt demnach über 6 Bewegungsachsen.
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An der Hand 8 des Manipulators 2 sind ein Schweißkopf 9 sowie eine schweißstellennahe Antriebseinheit 10 angebracht. Der Schweißkopf 9 und die schweißstellennahe Antriebseinheit 10 sind Baugruppen der Schweißvorrichtung 3. Bei der Schweißvorrichtung 3 handelt es sich um eine Vorrichtung zum Laserschweißen mit einem Zusatzwerkstoff in Form eines Schweißdrahtes 11.
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Von einer Strahlquelle 12 der Schweißvorrichtung 3 wird ein Laserstrahl erzeugt, der über ein Laserlichtkabel 13 dem Schweißkopf 9 zugeführt wird. Als Strahlquelle 12 ist in dem dargestellten Beispielsfall ein herkömmlicher Festkörperlaser vorgesehen. Die Strahlquelle 12 kann wahlweise in einem Schweißmodus oder in einem Trennmodus betrieben werden. Im Inneren des Schweißkopfs 9 ist eine Bearbeitungsoptik herkömmlicher Bauart untergebracht, mittels derer ein von der Strahlquelle 12 erzeugter Laserstrahl je nach Betriebsmodus der Strahlquelle 12 als Laserschweißstrahl oder als Lasertrennstrahl emittiert wird.
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Ein Vorrat des Schweißdrahtes 11 ist im Inneren eines Gehäuses auf eine Vorratsrolle 14 aufgewickelt. Von der Vorratsrolle 14 wird der Schweißdraht 11 während eines Schweißvorgangs mittels einer vorratsseitigen Antriebseinheit 15 und der schweißstellennahen Antriebseinheit 10 kontinuierlich abgewickelt und in einer in Drahtlängsrichtung verlaufenden und in 1 durch einen Pfeil 16 veranschaulichten Vorschubrichtung bewegt. Bei seiner Bewegung in der Vorschubrichtung 16 wird der Schweißdraht 11 mittels einer Drahtführung 17 geführt, die ihrerseits einen flexiblen Führungsschlauch in Form einer sogenannten „Seele” 18 sowie eine an einem Gehäuse der schweißstellennahen Antriebseinheit 10 montierte Drahtdüse 19 umfasst.
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Während einer Schweißoperation bilden die schweißstellennahe Antriebseinheit 10 und die vorratsseitige Antriebseinheit 15 gemeinsam einen Drahtvorschubantrieb 20, mittels dessen der Schweißdraht 11 zum Erstellen einer Schweißnaht 21 an einem Werkstück 22 entsprechend dem Schweißnahtfortschritt und dem damit verbundenen Verbrauch des als Zusatzwerkstoff zugeführten Schweißdrahtes 11 gegenüber einer Schweißstelle an dem Werkstück 22 in der Vorschubrichtung 16 nachgesetzt wird. Durch den von dem Schweißkopf 9 auf die Schweißstelle gerichteten Laserschweißstrahl wird der Schweißdraht 11 an einer Stelle aufgeschmolzen, deren Lage gegenüber der Drahtdüse 19 der Drahtführung 17 definiert und derart gewählt ist, dass mittels des in Richtung auf den Schweißdraht 11 emittierten Laserschweißstrahls ein optimales Schweißergebnis erzielt wird.
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Ist die Schweißnaht 21 fertiggestellt, so wird die Strahlquelle 12 abgeschaltet und der Drahtvorschubantrieb 20 wird stillgesetzt. Unmittelbar damit befindet sich das in der Vorschubrichtung 16 voreilende und durch den Laserschweißstrahl bei Abschluss der vorausgegangenen Schweißoperation erstellte Ende des aus der Drahtdüse 19 in der Vorschubrichtung 16 vorstehenden Schweißdrahtes 11 gegenüber der Drahtdüse 19 in einer definierten Schweißbereitschaftsposition, mit welcher ein nachfolgender Schweißvorgang gestartet und ein optimales Schweißergebnis erzielt werden könnte.
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Es besteht allerdings die Möglichkeit, dass im Laufe der vorausgegangenen Schweißoperation der Schweißdraht 11 im Inneren der Drahtführung 17 etwa aufgrund von prozessbedingten Bewegungen der Drahtführung 17 in seiner Längsrichtung unter Spannung geraten ist. Ein entsprechender Effekt kann auftreten, wenn beispielsweise an einer anderen Stelle des Werkstücks 22 eine weitere Schweißnaht erstellt werden soll und der Schweißkopf 9 deshalb gemeinsam mit der schweißstellennahen Antriebseinheit 10, der an dieser angebrachten Drahtdüse 19 und dem im Inneren der Drahtdüse 19 geführten Schweißdraht 11 an dem Werkstück 22 neu zu positionieren ist. Auch aufgrund der zu diesem Zweck mittels des Manipulators 2 ausgeführten Bewegungen unter anderem der Drahtführung 17 kann der Schweißdraht 11 im Inneren der Drahtführung 17 in Drahtlängsrichtung unter Spannung geraten, wie dies in Teildarstellung (1) von 3 veranschaulicht ist.
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Ein unkontrolliertes Entspannen des sich in dem Spannungszustand gemäß Teildarstellung (1) von 3 befindlichen Schweißdrahtes 11 hätte zur Folge, dass das anfangs noch in der Schweißbereitschaftsposition angeordnete voreilende Drahtende des Schweißdrahtes 11 relativ zu der Drahtdüse 19 eine undefinierte Bewegung in der Vorschubrichtung 16 ausführt. Dadurch würde das voreilende Drahtende des Schweißdrahtes 11 in eine Position gelangen, bei welcher eine anschließende Verarbeitung des Schweißdrahtes 11 mittels des Laserschweißstrahls kein optimales Schweißergebnis erbrächte.
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Um eine derartige Fehlpositionierung des in der Vorschubrichtung 16 voreilenden Drahtendes des Schweißdrahtes 11 zu vermeiden, wird nach Beendigung einer Schweißoperation und vor Beginn eines anschließenden Schweißvorgangs zunächst eine Entspannung des Schweißdrahtes 11 herbeigeführt. Dies geschieht dadurch, dass mittels der schweißstellennahen Antriebseinheit 10 und der vorratsseitigen Antriebseinheit 15 der Schweißdraht 11 in Richtung eines in der Teildarstellung (1) von 3 gezeigten Doppelpfeils 23 oszillierend in der Drahtlängsrichtung bewegt wird. Mittels der insoweit als Positionierantrieb 24 fungierenden Antriebseinheiten 10, 15 wird der Schweißdraht 11 aus dem Spannungszustand gemäß Teildarstellung (1) von 3 in den in Teildarstellung (2) von 3 veranschaulichten Spannungszustand überführt. In Teildarstellung (2) von 3 ist der Schweißdraht 11 gegenüber den Verhältnissen gemäß Teildarstellung (1) in Drahtlängsrichtung entspannt und dadurch begradigt.
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Eine Entspannung und Begradigung des Schweißdrahtes 11 ist auf jeden Fall in dem Bereich zwischen der schweißstellennahen Antriebseinheit 10 und der Drahtdüse 19 wünschenswert. In dem Bereich zwischen der schweißstellennahen Antriebseinheit 10 und der vorratsseitigen Antriebseinheit 15 kann ein ungestraffter Schweißdraht 15 unter Umständen sogar von Vorteil sein.
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Aufgrund der Begradigung des Schweißdrahtes 11 bewegt sich das in der Vorschubrichtung 16 voreilende Ende des Schweißdrahtes 11 nahe dem bearbeitungsseitigen Ende der Drahtdüse 19 in der Vorschubrichtung 16 über die Schweißbereitschaftsposition hinaus, in welcher das genannte Drahtende zu Beginn des nächsten Schweißvorgangs angeordnet sein muss. Diejenige Teillänge, mit welcher der Schweißdraht 11 über die Schweißbereitschaftsposition des in der Vorschubrichtung 16 voreilenden Drahtendes hinausragt, wird durch trennende Bearbeitung des Schweißdrahtes 11 entfernt. Dieser Verfahrensschritt ist in 1 mit gestrichelter Umrahmung veranschaulicht.
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Die Strahlquelle 12 wird in den Trennmodus geschaltet und generiert dementsprechend einen Laserstrahl, der aufgrund seiner Strahlleistung von dem Schweißkopf 9 als Lasertrennstrahl auf den Schweißdraht 11 gerichtet wird und den Schweißdraht 11 nahe der Drahtdüse 19 derart ablängt, dass das durch Ablängen erzeugte Drahtende des (entspannten) Schweißdrahtes 11 in der Schweißbereitschaftsposition angeordnet ist. Der von dem Schweißkopf 9 auf den Schweißdraht 11 gerichtete Lasertrennstrahl ist in der gestrichelt umrahmten Teildarstellung von 1 gestrichelt angedeutet.
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Zum Ablängen des in der Vorschubrichtung 16 über die Schweißbereitschaftsposition hinausragenden Schweißdrahtes 11 können der Schweißkopf 9 sowie die schweißstellennahe Antriebseinheit 10 mit der Drahtdüse 19 und dem im Inneren der Drahtführung 17 angeordneten Schweißdraht 11 mittels des Manipulators 2 in eine abseits des Werkstücks 22 vorgesehene Trennposition bewegt werden. In diesem Fall muss allerdings sichergestellt sein, dass die nach dem Ablängen des Schweißdrahtes 11 auszuführenden Bewegungen zur Anordnung des Schweißkopfes 9 in einer neuen Bearbeitungsposition an dem Werkstück 22 nicht dazu führen, dass der Schweißdraht 11 im Inneren der Drahtführung 17 erneut unter Spannung gerät und das in der Vorschubrichtung 16 voreilende Drahtende des Schweißdrahtes 11 infolgedessen die Schweißbereitschaftsposition verlässt.
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Zur Realisierung der vorstehenden Abläufe werden die Baugruppen des Schweißroboters 1 mittels einer in 1 andeutungsweise dargestellten numerischen Steuerung 25 des Schweißroboters 1 gesteuert. Dabei läuft auf der numerischen Steuerung 25 ein Steuerungsprogramm mit entsprechenden Steuerbefehlen ab.