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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Abgasrückführungssystem für einen Verbrennungsmotor. Weiterhin betrifft die vorliegende Erfindung zwei Verfahren zum Betreiben eines Verbrennungsmotors, der das Abgasrückführungssystem aufweist, und ein Verfahren zum Entfernen von Ablagerungen oder Belägen aus einem Abgasrückführungssystem eines Verbrennungsmotors. Des Weiteren betrifft die vorliegende Erfindung ein Computerprogramm, das jeden Schritt eines der erfindungsgemäßen Verfahren ausführt, sowie ein maschinenlesbares Speichermedium, welches das Computerprogramm speichert. Schließlich betrifft die Erfindung ein elektronisches Steuergerät, welches eingerichtet ist, um mindestens eines der erfindungsgemäßen Verfahren auszuführen.
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Stand der Technik
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Die externe Abgasführung wird zur Minderung der Emission von Stickoxiden verwendet, welche bei der Verbrennung von Kraftstoff in Verbrennungsmotoren, wie beispielsweise Ottomotoren und Dieselmotoren entstehen. Bei Ottomotoren trägt die Abgasrückführung außerdem zu einer Senkung der Ladungswechselverluste bei und verringert damit auch den Kraftstoffverbrauch im Teillastbetrieb. Hierzu wird ein Teil des den Verbrennungsmotor verlassenden Abgases über eine Abgasrückführungsleitung in das Saugrohr des Verbrennungsmotors zurückgeführt. Das der Frischluft beigemischte inerte Abgas behindert die schnelle Oxidation von Kohlenwasserstoffmolekülen. Dadurch werden Temperaturspitzen bei der Kraftstoffverbrennung abgesenkt.
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Der Volumenstrom des zurückgeführten Abgases wird mittels einer Abgasrückführungsklappe oder eines Abgasrückführungsventils gesteuert.
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Die im Laufe der Zeit aus den Abgasen in das Saugrohr zurückgeleitete Rußmenge vermischt sich allerdings mit den normalen Öldämpfen, die beispielsweise aus der Kurbelgehäuseentlüftung stammen zu einer schmierigen Masse, die sich im Ansaugkrümmer und auf den Einlassventilen absetzt. Hierdurch wird der Ansaugquerschnitt erheblich verengt und dadurch die Motorleistung verringert. Wenn dies zwischen den Zylindern des Verbrennungsmotors ungleichmäßig geschieht, kann zudem ein relativer Luftmangel einzelner Zylinder entstehen, die dann verstärkt Ruß produzieren. Dies kann das Anwachsen von Ablagerungen in dem Saugrohr noch weiter beschleunigen.
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Weiterhin können die Rußablagerungen zu einem Klemmen des Abgasrückführungsventils führen. Klemmt dieses offen bei hoher Motorlast, so kann dies zu einem deutlichen Leistungsverlust führen, wenn nur Teile der für das Wunschmoment nötigen Luftmasse in die Zylinder des Verbrennungsmotors gelangen. Klemmt das Ventil geschlossen, so gelangt im Teillastbetrieb des Verbrennungsmotors zu viel Luftmasse in die Zylinder. Dies kompensiert die Motorsteuerung mit einer größeren Einspritzmenge, um λ = 1 zu erreichen und mit einem späteren Zündwinkel zur Momentreduktion. Dies führt zu einem erhöhten Kraftstoffverbrauch und infolge des schlechteren Wirkungsgrades zum heißeren Abgas.
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Neben einer möglichen Einschränkung der mechanischen Eigenschaften wie der Bewegungsfähigkeit der Stellbereiche und des Durchlassverhaltens können die Rußablagerungen bei Systemen mit Saugrohreinspritzung zu einem geänderten Wandfilmverhalten führen. Der Ruß auf dem Lufteinlasskanal kann aufgrund seiner größeren Oberfläche auch mehr Kraftstoff einlagern. Eine starke und/oder häufige Saugrohreinspritzung führt außerdem zum Abspülen von Rußablagerungen, die bei plötzlicher Ablösung, in großer Menge, bei plötzlichem oder intensivem Abbrand oder bei Auslösung frühzeitiger Zündungen (sogenannte Megaklopfer) zu Schäden im Zylinder und in nachfolgenden Gaspfaden führen können. Die größere Kraftstoffspeicherfähigkeit der Rußoberfläche im Saugrohr und an den Einlassventiltellern des Verbrennungsmotors verändert außerdem die Kraftstoffmenge im Wandfilm und kann insbesondere bei dynamischen Laständerungen die Gemischbildung und damit das Abgas deutlich verschlechtern.
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Offenbarung der Erfindung
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Unter einem Abgasrückführungssystem wird im Folgenden ein externes Abgasrückführungssystem verstanden. Das Abgasrückführungssystem für einen Verbrennungsmotor weist mindestens ein Kraftstoffeinspritzventil auf, dessen Strahlkegel in seine Abgasrückführungsleitung gerichtet ist. Das Kraftstoffspray dieses Kraftstoffeinspritzventils kann reinigend auf das Abgasrückführungssystem wirken. Hierbei werden die Lösungseigenschaften des Kraftstoffs genutzt, um durch Benetzung verrußter Teile die Rußablagerung zu lösen und der Verbrennung zuzuführen. Dies ermöglicht die Vermeidung und/oder Entfernung von signifikanten Ablagerungen im Abgasrückführungssystem und damit eine Vermeidung von Abgasverschlechterungen und Komponentenschädigungen des Verbrennungsmotors.
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Vorzugsweise ist der Strahlkegel des Kraftstoffeinspritzventils unmittelbar in dem Beginn der Abgasrückführungsleitung gerichtet. Unter dem Beginn der Abgasrückführungsleitung wird hierbei der Bereich verstanden, in welchem sie aus dem Abgasstrang des Verbrennungsmotors abzweigt. Auf diese Weise wird eine Spülwirkung über die gesamte Länge der Abgasrückführungsleitung sichergestellt.
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Mehrere Kraftstoffeinspritzventile können über die Länge der Abgasrückführungsleitung verteilt sein, um eine gute Spülwirkung auch im stromabwärtigen Bereich der Abgasrückführungsleitung zu erreichen.
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Bei dem Kraftstoffeinspritzventil handelt es sich in einer Ausführungsform um ein herkömmliches Saugrohreinspritzventil wie es für die Saugrohreinspritzung von Kraftstoff in den Verbrennungsmotor verwendet wird. Ein solches Saugrohreinspritzventil kann ohne bauliche Änderungen für das Einspritzen von Kraftstoff in die Abgasrückführungsleitung verwendet werden und an einen Kraftstoffniederdruckkreis angeschlossen werden. Wenn der Verbrennungsmotor über Ventile zur Direkteinspritzung von Kraftstoff verfügt, welche mit einem Hochdruckkraftstoffsystem (Common Rail) verbunden sind, ist es in einer anderen Ausführungsform bevorzugt, auch das Kraftstoffeinspritzventil des Abgasrückführungssystems mit dem sowieso vorhandenen Hochdruckkraftstoffsystem zu verbinden. Hierzu ist das Kraftstoffeinspritzventil als Direkteinspritzventil ausgeführt. Indem im Kraftstoffeinspritzventil auf diese Weise ein sehr hoher Kraftstoffdruck zur Verfügung gestellt wird, kann eine Spülwirkung über eine möglichst lange Strecke der Abgasrückführungsleitung erzielt werden.
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In dem Verfahren zum Entfernen von Ablagerungen oder Belägen, insbesondere von Rußablagerungen, aus der Abgasrückführungsleitung eines Abgasrückführungssystems, insbesondere eines erfindungsgemäßen Abgasrückführungssystems, wird Kraftstoff in die Abgasrückführungsleitung eingespritzt. Um die Ablagerungen oder Beläge zu entfernen, ist es notwendig, dass flüssiger Kraftstoff auf die Ablagerungen trifft. Dies ist in der Nähe des Strahlkegels des Kraftstoffeinspritzventils noch sichergestellt. Aufgrund der Wärme des Abgases und der Abgasrückführungsleitung nimmt der Anteil von flüssigem Kraftstoff über deren Länge jedoch ab, da der Kraftstoff verdampft. Um flüssige Kraftstoffanteile möglichst weit in die Abgasrückführungsleitung zu bringen, ist es deshalb bevorzugt, beim Einspritzen des Kraftstoffs diesen mittels einer Abgasrückführkühlung, die im Abgasrückführungssystem zum Kühlen der Abgasrückführungsleitung des Abgases vorgesehen sein kann, zu kühlen.
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Um die Abgastemperatur möglichst niedrig zu halten, ist bevorzugt, dass das Einspritzen von Kraftstoff in die Abgasrückführungsleitung nur in einem Teillastbetrieb des Verbrennungsmotors und/oder nur bei frühen Zündwinkeln des Verbrennungsmotors durchgeführt wird. Grundsätzlich ist es auch möglich, ein Einspritzen nach einem Kaltstart des Verbrennungsmotors in dessen Warmlaufphase durchzuführen. Dies führt allerdings zu erhöhten Kohlenwasserstoffemissionen.
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Der in die Abgasrückführungsleitung eingespritzte Kraftstoff gelangt über diese in das Saugrohr des Verbrennungsmotors und wird anschließend in dessen Zylindern verbrannt. Um diese zusätzliche Kraftstoffmenge bei der Einspritzmengenbilanz der Zylinder zu berücksichtigen, ist es bevorzugt, dass ein für eine Einspritzung im Verbrennungsmotor vorgesehenes Kraftstoffvolumen um das in die Abgasrückführungsleitung des Verbrennungsmotors eingespritzte Kraftstoffvolumen verringert wird. Wenn der Verbrennungsmotor ausschließlich eine direkte Einspritzung aufweist, so wird das eingespritzte Kraftstoffvolumen also vom direkten Einspritzvolumen abgezogen. Beim Verbrennungsmotor mit reiner Saugrohreinspritzung wird das eingespritzte Kraftstoffvolumen vom Saugrohreinspritzungsvolumen abgezogen. In einem sogenannten Dualsystem kann allerdings eine gleichzeitige Kraftstoffeinspritzung mittels Saugrohreinspritzung und Direkteinspritzung vorgesehen sein. Dann ist es bevorzugt, dass zuerst das mittels der Saugrohreinspritzung einzuspritzende Kraftstoffvolumen um das in die Abgasrückführungsleitung des Verbrennungsmotors eingespritzte Kraftstoffvolumen verringert wird. Sofern das in die Abgasrückführungsleitung des Verbrennungsmotors eingespritzte Kraftstoffvolumen größer als das mittels der Saugrohreinspritzung einzuspritzende Kraftstoffvolumen ist, so verbleibt ein Differenzvolumen. Dieses wird dann von dem mittels der Direkteinspritzung einzuspritzenden Kraftstoffvolumen abgezogen.
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Da die Gemischbildungsstrecke in der Abgasrückführungsleitung bis zum Zylindereinlass beim Reinigungsvorgang relativ lang und damit träge ist, wird die Einspritzung von Kraftstoff vorzugsweise nicht bei dynamischen Vorgängen, wie beispielsweise in Lastwechseln, durchgeführt. Besonders bevorzugt erfolgt die Einspritzung im Leerlauf des Verbrennungsmotors und/oder wenn ein Kraftfahrzeug, das von dem Verbrennungsmotor angetrieben wird, mit einer konstanten Geschwindigkeit fährt. Es ist weiterhin bevorzugt, ein Verfahren zur Lastprädiktion, welches beispielsweise Navigationsdaten eines Kraftfahrzeugs nutzen kann, das von dem Verbrennungsmotor angetrieben wird, zu nutzen, um geeignete Streckenabschnitte mit wenigen Lastwechseln in geeigneten Betriebsbereichen des Verbrennungsmotors zur Einspritzung des Kraftstoffs in die Abgasrückführungsleitung zu ermitteln.
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In einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Abgasrückführungsklappe oder ein Abgasrückführungsventil während dem Einspritzen des Kraftstoffs geöffnet oder geschlossen. Besonders bevorzugt erfolgt diese Bewegung von einer Endlage der Abgasrückführungsklappe oder des Abgasrückführungsventils zur anderen Endlage, also von vollständig geschlossen zu vollständig geöffnet bzw. umgekehrt. Hierdurch können auch Ablagerungen oder Beläge an der Abgasrückführungsklappe bzw. dem Abgasrückführungsventil möglichst vollständig entfernt werden. Um die Abgasrückführungsrate dann noch regeln zu können, kann zum einen eine Drosselklappe im Saugrohr des Verbrennungsmotors zur Ratenerhöhung der Abgasrückführung verwendet werden. Zum anderen kann die Ladedruckregelung zur Ratenverringerung der Abgasrückführung verwendet werden. Bei Vorhandensein eines variablen Einlassventiltriebs, wie beispielsweise VVT oder VVL, kann darüber die Zylinderfüllung mit nachgeregelt werden.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform wird beim Durchfahren von Betriebsbereichen des Verbrennungsmotors und damit variierender Abgasrückführungsrate und variierenden Klappen- bzw. Ventilstellungen der Abgasrückführung gespeichert, in welchen Stellungen bereits gespült wurde und in welchen noch nicht. Weitere Einspritzungen in die Abgasrückführungsleitung werden dann in Abhängigkeit von diesen gespeicherten Daten aktiviert. Damit wird sichergestellt, dass die Abgasrückführungsklappe bzw. das Ventil vollständig benetzt und gereinigt wird ohne die Klappe bzw. das Ventil entgegen dem applizierten Wert zu verstellen. D. h. das Abgasrückführungsventil wird in den jeweilig applizierten Positionen gereinigt ohne dass die Applikationspunkte geändert werden müssen.
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Wenn ein Kraftstoffeinspritzventil im Abgasrückführungssystem angeordnet ist, so kann dies nicht nur zum Entfernen von Ablagerungen oder Belägen, sondern auch im normalen Betrieb des Verbrennungsmotors genutzt werden. Dabei wird in einer Ausführungsform eines Verfahrens zum Betreiben des Verbrennungsmotors zumindest ein Teil eines für eine Saugrohreinspritzung im Verbrennungsmotor vorgesehenen Kraftstoffvolumens mit dem Kraftstoffeinspritzventil eingespritzt, wenn eine Temperatur eines Einlasskanals des Verbrennungsmotors einen vorgebbaren Temperaturschwellenwert unterschreitet. Wenn bei einer so niedrigen Temperatur der Einlasskanal des Verbrennungsmotors noch zu kalt für eine Saugrohreinspritzung ist, was zu Kraftstoffeinlagerungs- und Vorlagerungseffekten führt, kann dabei ausgenutzt werden, dass Kraftstoff in der langen Gemischtbildungsstrecke der Abgasrückführungsleitung durch das heiße Abgas leichter verdampft und damit für die normale Gemischbildung verwendet werden kann.
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In einer anderen Ausführungsform des Verfahrens wird zumindest ein Teil eines für eine Saugrohreinspritzung und/oder für eine Direkteinspritzung im Verbrennungsmotor vorgesehenen Kraftstoffvolumens mit dem Kraftstoffeinspritzventil eingespritzt, wenn eine hohe Konzentration des einzuspritzenden Kraftstoffs einen vorgegebenen Alkoholschwellenwert überschreitet. Bei einem hohen Alkoholanteil im Kraftstoff und damit hoher Verdampfungsenthalpie kann sowohl die Direkteinspritzung als auch die Saugrohreinspritzung infolge von Abkühlung zu Benetzungs- und damit Ablagerungsproblemen führen. Durch eine Verschiebung des Kraftstoffvolumenanteils hin zu dem Kraftstoffeinspritzventil des Abgasrückführungssystems können diese Probleme vermieden werden.
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Das Computerprogramm ist eingerichtet, jeden Schritt mindestens eines der Verfahren durchzuführen, insbesondere wenn es auf einem elektronischen Steuergerät oder Rechengerät abläuft. Dies ermöglicht die Implementierung der Verfahren in einem herkömmlichen Steuergerät, ohne hieran bauliche Veränderungen vornehmen zu müssen. Hierzu ist das Computerprogramm auf einem maschinenlesbaren Speichermedium gespeichert. Durch Aufspielen des Computerprogramms auf ein herkömmliches elektronisches Steuergerät wird das erfindungsgemäße elektronische Steuergerät erhalten, welches eingerichtet ist, Ablagerungen oder Beläge aus dem Abgasrückführungssystem eines Verbrennungsmotors zu entfernen und/oder den Verbrennungsmotor zu betreiben.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
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1 zeigt ein Abgasrückführungssystem gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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2 zeigt ein Abgasrückführungssystem gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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3 zeigt ein Abgasrückführungssystem gemäß noch einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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4 zeigt ein Abgasrückführungssystem gemäß noch einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung
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Ein Verbrennungsmotor 1 eines Kraftfahrzeugs, der in der 1 dargestellt ist, weist ein Saugrohr 2 und einen Abgasstrang 3 auf. Ein Abgasrückführungssystem 4 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung verbindet den Abgasstrang 3 mit dem Saugrohr 2. Der Verbrennungsmotor 1 weist vier Einspritzventile für eine Direkteinspritzung 11a, 11b, 11c, 11d auf. Diese sind mit einem Hochdruckkraftstoffsystem 5 verbunden. In dem Saugrohr 2 ist eine Drosselklappe 21 angeordnet. Das Saugrohr 2 ist über einen Einlasskanal 22 mit dem Verbrennungsmotor 1 verbunden, wobei stromaufwärts jedes der vier Zylinder des Verbrennungsmotors 1 jeweils ein Einspritzventil für eine Saugrohreinspritzung 24a, 24b, 24c, 24d angeordnet ist, das jeweils mit einem Niederdruckkraftstoffsystem 6 verbunden ist. Ein Temperatursensor 23 misst die Temperatur im Einlasskanal 22. Am Beginn der Abgasrückführungsleitung 41 des Abgasrückführungssystems 4, welche in den Abgasstrang 3 mündet, ist ein als Direkteinspritzungsventil ausgeführtes Kraftstoffeinspritzventil 43 so angeordnet, dass dessen Strahlkegel in die Abgasrückführungsleitung 41 gerichtet ist. Dieses Kraftstoffeinspritzventil 43 ist ebenfalls mit dem Hochdruckkraftstoffsystem 5 verbunden. In der Abgasrückführungsleitung 41 ist eine Abgasrückführungskühlung 44 angeordnet. Ein Abgasrückführungsventil 45 ist dazu eingerichtet, um die Verbindung zwischen der Abgasrückführungsleitung 41 und dem Saugrohr 2 zu öffnen und zu schließen. Es wird, ebenso wie die Drosselklappe 41, von einem elektronischen Steuergerät 7 gesteuert.
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Zum Entfernen von Ablagerungen oder Belägen aus der Abgasrückführungsleitung 41 werden in einem Ausführungsbeispiel des Verfahrens zum Entfernen von Ablagerungen oder Belägen Kraftstoffeinspritzungen mittels des Kraftstoffeinspritzventils 43 abgesetzt. Unter Verwendung eines Verfahrens zur Lastprädiktion im nahen Horizont mittels Assistenzsystemen und im weiten Horizont mittels Navigationssystemen werden hierzu Streckenabschnitte identifiziert, in denen der Verbrennungsmotor 1 in einem Teillastbetrieb bei frühem Zündwinkel betrieben wird. Der eingespritzte Kraftstoff bzw. das Kraftstoffspray bzw. das Kraftstoff-Abgas-Gemisch wird mittels der Abgasrückführkühlung 44 in der Abgasrückführungsleitung 41 gekühlt, sodass ein rascher Übertritt in die Gasphase verhindert wird, da es für die Reinigung vorteilhaft ist den Kraftstoff in flüssiger Form auf die Verschmutzung aufzubringen. Während die Kraftstoffeinspritzung abgesetzt wird, wird das Abgasrückführungsventil 45 entweder von einer vollständig geöffneten in eine vollständig geschlossene Position oder von einer vollständig geschlossenen in eine vollständig geöffnete Position bewegt. Auf diese Weise kann eine bestmögliche Reinigung des Abgasrückführungssystems inklusive des Abgasrückführventils erzielt werden.
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Das mittels der Saugrohreinspritzung 24a, 24b, 24c, 24d einzuspritzende Kraftstoffvolumen wird um das in die Abgasrückführungsleitung 41 eingespritzte Kraftstoffvolumen verringert, wenn das in die Abgasrückführungsleitung 41 eingespritzte Kraftstoffvolumen kleiner oder gleich dem mittels der Saugrohreinspritzung 24a, 24b, 24c, 24d einzuspritzenden Kraftstoffvolumen ist. Sofern das in die Abgasrückführungsleitung 41 eingespritzte Kraftstoffvolumen größer als das mittels der Saugrohreinspritzung 24a, 24b, 24c, 24d einzuspritzende Kraftstoffvolumen ist, so erfolgt keine Kraftstoffeinspritzung mittels der Saugrohreinspritzung 24a, 24b, 24c, 24d. Das das mittels der Direkteinspritzung 11a, 11b, 11c, 11d einzuspritzende Kraftstoffvolumen wird um die Differenz zwischen dem in die Abgasrückführungsleitung 41 eingespritzten Kraftstoffvolumen und dem mittels der Saugrohreinspritzung 24a, 24b, 24c, 24d einzuspritzenden Kraftstoffvolumen verringert.
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Wenn im Betrieb des Verbrennungsmotors 1 mittels des Temperatursensors 23 eine sehr niedrige Temperatur in dem Einlasskanal 22 ermittelt wird, so wird in einem Ausführungsbeispiel des Verfahrens zum Betreiben des Verbrennungsmotors 1 ein Teil des Kraftstoffvolumens, das zur Einspritzung mittels der Saugrohreinspritzung 24a, 24b, 24c, 24d vorgesehen ist, stattdessen mittels des Kraftstoffeinspritzventils 43 eingespritzt.
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Wird mittels eines nicht dargestellten Ethanolsensors im Kraftstofftank des Verbrennungsmotors 1 ein hoher Ethanolanteil des Kraftstoffs ermittelt, so wird sowohl ein Teil der mittels der Direkteinspritzung 11a, 11b, 11c, 11d einzuspritzenden Kraftstoffmenge als auch ein Teil der mittels der Saugrohreinspritzung 24a, 24b, 24c, 24d einzuspritzenden Kraftstoffmenge stattdessen mittels des Kraftstoffeinspritzventils 43 eingespritzt. Auf diese Weise kann Kraftstoffeinlagerungs- und Vorlagerungsproblemen im Bereich des Einlasskanals und in den Zylindern des Verbrennungsmotors 1 begegnet werden.
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In einem zweiten Ausführungsbeispiel des Abgasrückführungssystems 4, welches in 2 dargestellt ist, ist das Kraftstoffeinspritzventil 43 als Saugrohreinspritzungsventil ausgeführt, welches mit demselben Niederdruckkraftstoffsystem 6 verbunden ist, das auch die Saugrohreinspritzungen 24a, 24b, 24c, 24d mit Kraftstoff versorgt.
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In einem dritten Ausführungsbeispiel des Abgasrückführungssystems 4 weist der Verbrennungsmotor 1 keine Einspritzventile für eine Direkteinspritzung 11a, 11b, 11c, 11d und keinen Hochdruckkraftstoffsystem 5 auf. Dies ist in 3 dargestellt. Das Kraftstoffeinspritzventil 43 ist auch diesem Ausführungsbeispiel als Saugrohreinspritzungsventil ausgeführt, welches mit dem Niederdruckkraftstoffsystem 6 verbunden ist. Wenn in einem Ausführungsbeispiel des Verfahrens zum Entfernen von Ablagerungen oder Belägen Kraftstoffeinspritzungen mittels des als Saugrohreinspritzungsventil ausgeführten Kraftstoffeinspritzventils 43 abgesetzt werden, dann wird das mittels der Saugrohreinspritzung 24a, 24b, 24c, 24d einzuspritzende Kraftstoffvolumen um das in die Abgasrückführungsleitung 41 eingespritzte Kraftstoffvolumen verringert.
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Ein viertes Ausführungsbeispiel des Abgasrückführungssystems 4 ist in 4 dargestellt. Es unterscheidet sich von dem ersten Ausführungsbeispiel darin, dass es kein Niederdruckkraftstoffsystem 6 und keine Saugrohreinspritzungen 24a, 24b, 24c, 24d aufweist. Das Kraftstoffeinspritzventil 43 dieses Abgasrückführungssystems 4 kann in derselben Weise betrieben werden, wie das Abgasrückführungssystems 4 des ersten Ausführungsbeispiels.