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Die Erfindung betrifft eine Trägerscheibe für eine Fliehkraftpendeleinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Anordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 9 und eine Fliehkraftpendeleinrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 10.
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Eine Fliehkraftpendeleinrichtungen (FKP) zur Verwendung im Antriebstrang von Kraftfahrzeugen ist beispielsweise aus der
DE 10 2006 028 552 bekannt.
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Eine starke Bahnkrümmung der Bahn des Fliehkraftpendels im Endanschlagbereich in Verbindung mit einer Einfädelöffnung für die Pendelrolle und damit einer eng in der Bahn geführten Rolle ist bisher konstruktiv nicht möglich, weil der finale Anschlagpunkt der Rolle genau in dem Bereich der Fliehkraftpendelbahn liegt, in dem die Einfädelöffnung angebracht werden müsste.
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Eine Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kombination von starker Bahnkrümmung der Fliehkraftpendelbahn im Endanschlagbereich mit einer Einfädelöffnung für die Pendelrolle in diesem Bereich zu ermöglichen.
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Dieses Problem wird durch eine Trägerscheibe nach Anspruch 1, eine Anordnung nach Anspruch 9 sowie eine Fliehkraftpendeleinrichtung nach Anspruch 10 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen, Ausgestaltungen oder Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Das oben genannte Problem wird insbesondere gelöst durch eine Trägerscheibe zur Aufnahme mindestens eines Fliehkraftpendels einer Fliehkraftpendeleinrichtung zur Anordnung im Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, wobei das Fliehkraftpendel entlang einer durch zumindest einer in Langlöchern in der Trägerscheibe und/oder Langlöchern in dem Fliehkraftpendel lagerbaren Pendelrolle vorgegebenen Pendelbahn eine Relativbewegung zu der Trägerscheibe ausführen kann, wobei zumindest ein Teil der Langlöcher in der Trägerscheibe eine Einfädelöffnung aufweist, die durch ein Anschlagelement verschließbar ist.
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Das Anschlagelement ist in einer Ausführungsform der Erfindung in axialer Richtung in die Einfädelöffnung einsetzbar und in Einbaulage eine in axialer Richtung reib- und/oder formschlüssige Verbindung mit der Trägerscheibe aufweist. Dies kann beispielsweise durch elastische Verformung des Anschlagelementes beim Eindrücken in die Einfädelöffnung und ggf. anschließendes Umgreifen der Trägerscheibe erfolgen.
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Das Anschlagelement umfasst in einer Ausführungsform der Erfindung zumindest zwei Teile, die zur Montage an der Trägerscheibe fest miteinander verbindbar sind. Das Anschlagelement ist dazu in einer Ausführungsform der Erfindung in der Ebene der Trägerscheibe geteilt. Zur Montage wird jeweils ein Teil des Anschlagelementes von einer Seite in die Einfädelöffnung eingedrückt und beispielsweise mit einer Clipsverbindung oder dergleichen fest mit dem anderen Teil oder den anderen Teilen verbunden.
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Das Anschlagelement ist in einer Ausführungsform der Erfindung in einem der Endbereiche des Langloches angeordnet. Dadurch ist das Anschlagelement an einem Rand des Langloches mit der größten Krümmung gelegen.
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Das Anschlagelement weist in einer Ausführungsform der Erfindung eine größere axiale Dicke als die Trägerscheibe auf. Dadurch kann das Anschlagelement einen zumindest teilweise umlaufenden Vorsprung, der die Trägerscheibe teilweise überdeckt, umfassen und es kann leicht die zuvor genannte Festlegung durch plastische Verformung hergestellt werden.
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Das Anschlagelement weist in einer Ausführungsform der Erfindung einen Absatz an dem dem Langloch zugewandten Rand auf, dessen axiale Dicke der der Trägerscheibe entspricht. In dem Absatz können die Rollenzentrierborde der Pendelrollen ragen, sodass die Bewegung der Pendelrollen nicht durch das Anschlagelement behindert wird.
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Die Einfädelöffnung weist in einer Ausführungsform der Erfindung eine nierenförmige Kontur auf. Dadurch können Form und Lage der Einfädelöffnung an die Geometrie der Trägerscheibe im Umfeld des Langloches angepasst werden, um beispielsweise unzureichende Materialdicken der Trägerscheibe in der Scheibenebene zu vermeiden.
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Die Einfädelöffnung umfasst in einer Ausführungsform der Erfindung einen Bereich mit einem Innendurchmesser, der größer ist als der Außendurchmesser von Rollenzentrierborden der in Einbaulage aufzunehmenden Pendelrollen ist, und über einen Bereich mit einer lichten Weite größer als der Außendurchmesser eines Bereiches der Pendelrolle zwischen den Rollenzentrierborden in das Langloch übergeht. Dies ermöglicht eine minimale Fläche des Anschlagelementes.
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Das eingangs genannte Problem wird auch gelöst durch eine Anordnung einer erfindungsgemäßen Trägerscheibe und eines Anschlagelementes, wobei das Anschlagelement ein Buntmetall oder einen Kunststoff oder einen Verbundwerkstoff aufweist. Derartige Materialien können auch miteinander oder mit Stahl kombiniert sein und weisen eine höhere Dämpfung bei Anschlagen der Pendelrolle als eine reine Stahlscheibe als Trägerscheibe auf.
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Das eingangs genannte Problem wird auch gelöst durch eine Fliehkraftpendeleinrichtung umfassend eine erfindungsgemäße bzw. eine erfindungsgemäße Anordnung einer Trägerscheibe und eines Anschlagelementes.
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Die Einfädelöffnung wird mit einem zusätzlichen Anschlagelement verschlossen. Das Anschlagelement ist vorzugsweise aus Kunststoff oder einem Elastomermaterial. Die Montage des zusätzlichen Anschlagelement erfolgt nach Montage der Pendelrolle.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
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1 ein Ausführungsbeispiel einer Fliehkraftpendeleinrichtung in der Draufsicht,
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2 eine Trägerscheibe nach Stand der Technik als Vergleichsbeispiel,
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3 die Geometrie eines Langloches bei einer Trägerscheibe nach Stand der Technik,
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4 einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Trägerscheibe im Bereich eines der Langlöcher mit montiertem Anschlagelement,
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5 den Ausschnitt der 4 ohne Anschlagelement,
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6 den Ausschnitt der 4 mit Pendelrolle in einer ersten Position,
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7 den Ausschnitt der 4 mit Pendelrolle in einer ersten Position.
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1 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Fliehkraftpendeleinrichtung 1 in der Draufsicht. Die 1 dient dem besseren Verständnis der anhand der sich anschließenden Figuren dargestellten Erfindung. Die Fliehkraftpendeleinrichtung 1 ist im Wesentlichen rotationssymmetrisch zu einer Rotationsachse R. Die Umfangsrichtung ist im Folgenden eine Drehung um die Rotationsachse R. Unter der axialen Richtung wird die Richtung parallel zur Rotationsachse R verstanden, entsprechend wird unter der radialen Richtung eine Richtung senkrecht zur Rotationsachse R verstanden. Die Fliehkraftpendeleinrichtung 1 umfasst eine Trägerscheibe 2. Die Fliehkraftpendeleinrichtung 1 wird in Einbaulage zwischen einer Antriebseinheit, insbesondere einer Brennkraftmaschine mit einer Kurbelwelle als Antriebswelle, und einer Kupplung, die durch eine Ausrückeinrichtung betätigbar und mit einem Getriebe gekoppelt ist, angeordnet. Die Trägerscheibe 2 umfasst an ihrem Innenumfang mehreren Bohrungen 3, die der Befestigung an weiteren Bauteilen des Antriebsstranges dienen. Über den Umfang der Fliehkraftpendeleinrichtung 1 verteilt sind mehrere, im vorliegenden Ausführungsbeispiel vier, Fliehkraftpendel 4 angeordnet. Die Fliehkraftpendel 4 umfassen jeweils eine kupplungsseitige Pendelteilmassen und eine getriebeseitige Pendelteilmasse. Die Pendelteilmassen sind beiderseits der Trägerscheibe 2 angeordnet und fest miteinander verbunden. Die Pendelteilmassen werden durch mehrere Nietbolzen 6 fest miteinander verbunden. Die Fliehkraftpendel 4 können entlang einer Kulissenführung eine Pendelbewegung relativ zu der Trägerscheibe 2 ausführen. Die Kulissenführung ermöglicht eine Pendelbewegung um einen Pendelmittelpunkt im Fliehkraftfeld der rotierenden Fliehkraftpendeleinrichtung 1.
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Da die Fliehkraftpendel 4 relativ zu der Trägerscheibe 2 sowohl in Umfangsrichtung als auch in radialer Richtung entlang der Kulissenführung verschiebbar angeordnet sind, sind in der Trägerscheibe 2 mehrere Ausschnitte 5a (in 1 nicht sichtbar) und 5b eingebracht, in denen die Nietbolzen 6 spielbehaftet gegenüber der Trägerscheibe 2 angeordnet sind. Durch Nieten werden zugleich ein Abstandhalter aus Metall und ein Anschlagelement aus Gummi, die miteinander verbunden sein können, zwischen den Pendelteilmassen fixiert.
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In Langlöchern 7 in den Pendelteilmassen sowie in Langlöchern 8 in der Trägerscheibe 2 sind Pendelrollen 9 angeordnet. Die Pendelrollen 9 sind rotationssymmetrische Körper und bilden in Verbindung mit den Langlöchern 7 in den Pendelteilmassen und den Langlöchern 8 in der Trägerscheibe 2 die Kulissenführung für die Fliehkraftpendel 4, die eine Bewegung der Fliehkraftpendel 4 entlang vorgegebener Pendelbahnen relativ zur Trägerscheibe 2 ermöglichen. Die Pendelrollen 9 umfassen Rollenzentrierborde 10, die eine axiale Zentrierung der Pendelrollen 9 gegenüber der Trägerscheibe 2 bewirken. Die Rollenzentrierborde 10 sind an der Pendelrolle 9 angeformte umlaufende Teller. Zwischen den beiden Tellern ist der Teil der Pendelrolle gelegen, der an der Trägerscheibe 2 rollen oder gleiten kann, außerhalb der beiden Rollenzentrierborde ist der Teil der Pendelrolle 9 gelegen, der jeweils in einem Langloch 7 einer Pendelteilmasse rollen oder gleiten kann.
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2 zeigt eine Trägerscheibe 2 nach Stand der Technik als Vergleichsbeispiel zum besseren Verständnis der Erfindung. 3 zeigt die Geometrie eines Langloches 8 bei einer Trägerscheibe nach Stand der Technik. Die in 3 gezeigte Kontur des Langloches 8 in der Trägerscheibe 2 ist in 2 mit X bezeichnet. In 3 ist eine Pendelrolle 9 mit einem ihrer Rollenzentrierborde 10 in drei verschiedenen Stellungen eingezeichnet. Die Kontur des mittleren mit der Trägerscheibe 2 zusammenwirkenden Teils der in der Zeichenebene geschnittenen Pendelrolle 9 ist dabei als durchgezogene Kreislinie, die Kontur der Rollenzentrierborde 10 als strichpunktierte Kreislinie dargestellt. Mit A ist eine der Endstellungen bezeichnet, mit B die andere Endstellung. Der Kontaktpunkt der Pendelrolle mit der Trägerscheibe 2 ist für die Endstellung A mit einer Linie AE, an der ein an die Kontur des Langloches 8 angelegter Pfeil endet, bezeichnet, entsprechend ist der Kontaktpunkt der Pendelrolle 9 mit der Trägerscheibe 2 für die Endstellung B mit einer strichpunktierten Linie BE und einem auf die strichpunktierte Linie endenden Pfeil bezeichnet. In der Endstellung A schlägt die Rolle in einem zweiten Kontaktpunkt, dem finalen Anschlagspunkt AA an, entsprechend schlägt die Rolle in der Endstellung B in einen zweiten Punkt, dem finalen Anschlagspunkt BA an. In Verbindung mit einer starken Verstimmung der Fliehkraftpendelbahn in dem Langloch 8, dies ist eine starke Krümmung des Langloches 8, ist die Anordnung einer zusätzlichen Einfädelöffnung zur besseren Führung der Pendelrolle in der Laufbahn des Langloches 8 im Stand der Technik nicht möglich, weil die Einfädelöffnung im Bereich eines der Anschlagpunkte AA oder BA der Pendelrolle 9 liegen müsste.
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Die 4 und 5 zeigen einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Trägerscheibe 2 jeweils im Bereich eines der Langlöcher 8. Im Bereich des Endanschlages AA in 3 ist bei dem erfindungsgemäßen Ausführungsbeispiel ein Anschlagelement 12 angeordnet. 4 zeigt die Darstellung der 5 vor Montage des Anschlagelementes 12. Zur Aufnahme des Anschlagelementes 12 ist eine Einfädelöffnung 13 als in die Trägerscheibe 12 eingebracht, die in das Langloch 8 übergeht. Die Einfädelöffnung 13 umfasst eine kreisförmigen Einführöffnung 14, deren Durchmesser größer ist als der Außendurchmesser der Rollenzentrierborde 10, so dass die Pendelrollen 9 durch die Einführöffnung 14 eingeführt werden können. Die lichte Weite der Ausnehmung ist über ihren gesamten Bereich größer als der Außendurchmesser des mittleren Bereichs der Pendelrollen 9, das ist der Bereich, der zwischen den Rollenzentrierborden 11 liegt. Dadurch kann die in die Einführöffnung 14 eingeführte Pendelrolle 9 entlang der Einfädelöffnung 13 in das Langloch 8 in der Trägerscheibe 2 geschoben werden, wobei die Rollenzentrierborde 10 beiderseits der Trägerscheibe 2 sind, in die Pendelrolle 90 also in ihrer axialen Lage, die diese auch im Betrieb hat, befindet. Ist die Pendelrolle 9 in dem Langloch 8 in der Trägerscheibe 2 gelegen, kann das Anschlagelement 12 in die Einfädelöffnung 13 eingelegt und befestigt werden. Die Befestigung kann zum Beispiel mittels Verstemmen erfolgen, indem also Bereiche des Anschlagelementes 12 in der Ebene der Trägerscheibe 2, also senkrecht zur Rotationsachse R, so verformt werden, dass diese über die Einfädelöffnung 13 herausragen und sich über einen Teil der Trägerscheibe 2 erstrecken, so dass sich eine in axialer Richtung formschlüssige Verbindung ergibt. Auf einer Seite des Anschlagelementes 12 kann ein überstehender Rand 15, wie dieser in 5 dargestellt ist, angeordnet sein. Der Rand 15 kann auch während der Montage des Anschlagelements 12 angeprägt werden. Die gegenüberliegende Seite, das ist die in 5 nicht einsehbare Seite des Anschlagelementes 15, kann mit einer Prägung versehen sein, so dass ebenfalls ein umlaufender Rand 15 entsteht oder durch einzelne verstemmte Punkt nur bereichsweise ähnlich dem Rand 15 die Trägerscheibe 2 überragen. Der Bereich des Anschlagelementes 15, der in Einbaulage Teil des Randes des Langloches 8 ist, ist mit einem Absatz 11 versehen, so dass die axiale Dicke des Anschlagelementes 12 in diesem Bereich der Dicke der Trägerscheibe 2 entspricht und die Rollenzentrierborde 10 an ihrem Außenumfang nicht anschlagen. Die 6 und 7 zeigen die Trägerscheibe 12 mit darin angeordnetem Anschlagelement 12 bei einer mittleren Stellung der Pendelrolle 9 vergleichbar der Stellung C in 3 und in 7 in einer Stellung vergleichbar der Stellung A in 3. Wie aus den 6 und 7 zu erkennen ist, kann die Pendelrolle 9 in keiner der Stellungen in axialer Richtung aus dem Langloch 8 herausfallen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fliehkraftpendeleinrichtung
- 2
- Trägerscheibe
- 3
- Bohrungen
- 4
- Fliehkraftpendel
- 5
- Ausschnitt
- 6
- Nietbolzen
- 7
- Langloch in Pendelteilmasse
- 8
- Langloch in Trägerscheibe
- 9
- Pendelrolle
- 10
- Rollenzentrierbord
- 11
- Absatz
- 12
- Anschlagelement
- 13
- Einfädelöffnung
- 14
- Einführöffnung
- 15
- überstehender Rand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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