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Die Erfindung betrifft einen Messbügel zur lösbaren Befestigung an einer Brillenfassung mit einer Traverse und zwei Schenkeln. Die Erfindung betrifft ferner die Verwendung eines entsprechenden Messbügels.
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Bei der optischen Brillenglaszentrierung werden Messbügel eingesetzt, um Zentrierdaten einer bereits für einen Kunden anatomisch angepassten Brillenfassung unter Gebrauchsbedingungen zu ermitteln. Die Brillenfassung wird dazu an dem Messbügel befestigt. Ein Messbügel kann beispielsweise zur Maßverkörperung oder zur Detektion der Fassungsvorneigung und Kopfdrehung bei einem Zentriersystem eingesetzt werden.
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Die optische Brillenglaszentrierung wird üblicherweise manuell oder so durchgeführt, dass man einen Kunden mit einer Zentriereinrichtung aus einer Entfernung, beispielsweise aus 1 m bis 5 m Entfernung, betrachtet und erfasst und in den aufgenommenen und erfassten Bildern die relevanten Winkel und Maße ermittelt, wobei mittels dieser die Zentrierdaten für die jeweilige Brillenfassung und für jede Person individuell bestimmt werden. Es sind einige Messbügel im Stand der Technik bekannt, beispielsweise aus
DE 10 2004 063 981 A1 .
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Aus
DE 10 2014 200 637 A1 ist ein Verfahren zum Bestimmen wenigstens eines Anpass- oder Zentrierparameters für ein in einer Brillenfassung aufzunehmendes Brillenglas bekannt, wobei ein in einer Bildebene liegendes Bild wenigstens eines Abschnitts einer einem Proband aufgesetzten Brillenfassung erfasst wird.
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Problematisch bei Messbügeln ist üblicherweise die Bedienbarkeit und die Genauigkeit beim Einklemmen einer Brillenfassung in den Messbügel bzw. das verlässliche zentral positionierte Einbringen einer derartigen Brillenfassung in einen Messbügel.
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Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Messbügel anzugeben, der flexibel, einfach und verlässlich zu bedienen ist, wobei insbesondere zudem eine genaue Positionierbarkeit einer Brillenfassung in dem Messbügel ermöglicht wird, so dass insbesondere eine genaue Bestimmung von Anpassparametern für ein in eine Brillenfassung aufzunehmendes Brillenglas ermöglicht wird.
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Gelöst wird diese Aufgabe durch einen Messbügel zur lösbaren Befestigung an einer Brillenfassung mit einer Traverse und zwei Schenkeln, wobei die Schenkel mit der Traverse formstabil verbunden sind und in einem Winkel, insbesondere quer, zur Traverse angeordnet sind, wobei an jedem Schenkel eine ortsfeste Kante vorgesehen ist, an die die Brillenfassung an einer ersten Stelle anlegbar ist, wobei eine Andrückvorrichtung vorgesehen ist, die ausgestaltet ist, eine an die jeweilige ortsfeste Kante angelegte Brillenfassung gegen die Schenkel im Bereich der ortsfesten Kante anzudrücken.
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Durch Vorsehen der ortsfesten Kante ist eine exakte Positionierung der Brillenfassung in dem Messbügel ermöglicht, wobei vorzugsweise durch das gleichzeitige Andrücken der Brillenfassung durch die Andrückvorrichtung eine gleichzeitige Fixierung, insbesondere eine vorzugsweise unmittelbare oder sofortige Fixierung, der Brillenfassung an den Schenkeln ermöglicht ist. Im Gegensatz dazu zeigt
DE 10 2004 063 981 A1 nur eine Fixierung nach einem händischen Verschwenken von zwei Bügeln. Durch die Erfindung wird insbesondere eine Vorfixierung der Brillenfassung an dem Messbügel vorgesehen, so dass die Brillenfassung unter Einbehaltung der relativen Position zum Messbügel von der Bedienperson losgelassen werden kann. Insbesondere ist es durch die Andrückvorrichtung möglich, die Brillenfassung verlässlich mittig positioniert in dem Messbügel auf einfache Weise einzubringen. Dies wird unterstützt durch die vorgesehene ortsfeste Kante an jedem Schenkel.
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Insbesondere ist unter dem formstabilen Verbundensein der Schenkel mit der Traverse gemäß der Erfindung gemeint, dass kein Scharnier vorgesehen ist und/oder eine einstückige Ausgestaltung der Schenkel mit der Traverse oder eine unlösbare oder lösbare Fixierung der Schenkel auf der Traverse vorgesehen ist.
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Vorzugsweise ist an wenigstens einem Schenkel eine Rastklemme vorgesehen, die in Richtung der Längsachse des Schenkels verschiebbar ist, um die Brillenfassung an einer weiteren Stelle einzuklemmen. Die Rastklemme ist insbesondere als Rastschieber ausgebildet. Durch diese Maßnahme ist eine stabile Fixierung des Messbügels an der Brillenfassung möglich. Wenn vorzugsweise jeder Schenkel eine Rastklemme aufweist, ist eine noch stabilere Fixierung des Messbügels an der Brillenfassung möglich. In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist somit der Messbügel an zwei Stellen durch die Andrückvorrichtung an der Brillenfassung fixiert und an zwei weiteren Stellen durch je eine Rastklemme.
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Vorzugsweise weist die Andrückvorrichtung für jeden Schenkel eine Klemmfeder auf bzw. ist die Andrückvorrichtung als zwei Klemmfedern ausgebildet, wobei jeweils eine Klemmfeder an einem Schenkel angebracht ist. Die jeweilige Klemmfeder ist so ausgestaltet, dass diese gegen den jeweiligen Schenkel im Bereich der ortsfesten Kante, an die die Brillenfassung an einer ersten Stelle anlegbar ist, vorgespannt ist.
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Vorzugsweise sind die ortsfesten Kanten traversennah und die Rastklemmen traversenfern angeordnet. Hierdurch wird eine Ausgestaltung des Messbügels ermöglicht, bei der die Traverse an der Stirn eines Probanden, der die Brillenfassung aufsetzt, angeordnet ist und die Schenkel nach unten zu den Wangen des Probanden ragen. Die Rastklemmen können beispielsweise von unten nach oben zur Brillenfassung verschoben werden, um diese entsprechend zu fixieren. Die ortsfesten Kanten begrenzen dann vorzugsweise eine Bewegbarkeit der Brillenfassung, insbesondere in Richtung der Längsachse, nach oben zur Traverse hin.
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Besonders bevorzugt ist eine Ausgestaltung, bei der die Traverse und die Schenkel U-förmig angeordnet sind. Hierdurch ist ein besonders einfach zu realisierender Messbügel vorgesehen, der sehr verlässlich ein Vermessen der Anpass- oder Zentrierparameter bzw. eines bestimmten Anpass- oder Zentrierparameters ermöglicht. Ein besonders stabiler und leichter Messbügel ist dann vorgesehen, wenn die Schenkel und die Traverse aus einem, insbesondere einstückigen, Flachkörper ausgebildet sind.
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Vorzugsweise ist eine Flächennormale der Traverse in einem Winkel, insbesondere quer, insbesondere senkrecht, zu wenigstens einer Flächennormalen wenigstens eines Schenkels angeordnet. Die Flächennormale der Traverse kann auch in einem Winkel, insbesondere quer, bzw. senkrecht zu einer Flächennormale eines Schenkels angeordnet sein. Hierdurch ist ein sehr leicht zu bauender und trotzdem stabiler Messbügel möglich. Vorzugsweise sind die Flächennormale der Schenkel in einem Winkel, insbesondere quer, insbesondere senkrecht, zu der Flächennormale der Traverse angeordnet.
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Vorzugsweise ist eine Längsachse der Traverse im Wesentlichen senkrecht oder senkrecht zu den Längsachsen der Schenkel. Hierdurch ist sowohl eine exakte Justierung bzw. Einspannung des Messbügels auf der Brillenfassung als auch eine sehr genaue Vermessung der Messpunkte möglich, um Anpass- oder Zentrierparameter für ein in einer Brillenfassung aufzunehmendes Brillenglas zu bestimmen. Entsprechend ist auch eine exakte Justierung oder Einspannung der Brillenfassung in den Messbügel möglich.
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Eine besonders genaue Positionierung des Messbügels auf der Brillenfassung ist dann ermöglicht, wenn die Rastklemmen eine V-förmige Aufnahme für die Brillenfassung aufweisen, wobei insbesondere wenigstens ein Schenkel der V-förmigen Aufnahme im Aufnahmebereich ein rutschhemmendes Material umfasst. Hierdurch wird eine genaue Position oder Positionierung des Messbügels auf der Brillenfassung ermöglicht. Die V-förmige Aufnahme ist vorzugsweise queraxial zu der Brillenfassung angeordnet.
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Vorzugsweise ist im Bereich der ortsfesten Kante und/oder in einem Kontaktbereich der Andrückvorrichtung mit der Brillenfassung ein rutschhemmendes Material vorgesehen, so dass nach einem Einklemmen einer Brillenfassung und entsprechender Justage der Brillenfassung in dem Messbügel bzw. einer Justage des Messbügels auf die Brillenfassung die relative Lage des Messbügels zu der Brillenfassung ohne weiteres Einwirken einer Bedienperson sich nicht weiter verändert.
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Zum genauen Vermessen einiger Parameter zum Bestimmen von Anpassparametern für ein in einer Brillenfassung aufzunehmendes Brillenglas sind auf den Schenkeln und auf der Traverse Zielmarken vorgesehen.
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Bezüglich der Funktionalität dieser Zielmarken wird insbesondere Bezug genommen auf
DE 10 2004 063 981 A1 sowie auf
DE 10 2014 200 637 A1 , deren Inhalt vollumfänglich in dieser Anmeldung aufgenommen sein soll.
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Vorzugsweise sind auf der Traverse wenigstens drei Frontzielmarken vorgesehen, wobei insbesondere eine Frontzielmarke gegenüber wenigstens zwei anderen Frontzielmarken im Wesentlichen senkrecht zu einer Vorderseite der Traverse des Messbügels räumlich versetzt angeordnet ist. Hierdurch kann eine Verkippung gegenüber einer horizontalen Achse sehr gut vermessen werden.
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Vorzugsweise ist traversenfern auf jedem Schenkel eine Frontzielmarke angeordnet. Hierdurch wird ein großer Abstand zwischen den Frontzielmarken ermöglicht, so dass die Genauigkeit der Vermessung verbessert wird.
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Eine besonders effiziente und sichere Vermessung ist dann möglich, wenn die Frontzielmarke auf einem von den jeweiligen Schenkeln im Wesentlichen senkrecht abstehenden Flächenkörper aufgebracht ist.
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Wenn die Rastklemme an den von dem jeweiligen Schenkel im Wesentlichen senkrecht abstehenden Flächenkörper vorbei verschieblich gelagert ist, wobei insbesondere die Rastklemme in jeder Position am Schenkel für die Frontzielmarke verdeckungsfrei ist, ist es möglich, sehr viele verschiedene Brillenfassungen mit dem Messbügel zu vermessen.
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Besonders genau ist eine Verkippung um die horizontale Achse vermessbar, wenn die Frontzielmarke auf dem Schenkel gegenüber den Frontzielmarken auf der Traverse im Wesentlichen senkrecht zu der Vorderseite der Traverse räumlich versetzt angeordnet ist.
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Vorzugsweise ist auf jedem Schenkel wenigstens eine Frontzielmarke traversenfern vorgesehen.
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Im Grunde sind dann die Frontzielmarken vorzugsweise in drei Ebenen senkrecht zur Vorderseite der Traverse angeordnet.
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Bevorzugt sind wenigstens vier, vorzugsweise fünf, Seitenzielmarken auf wenigstens einem Schenkel in einer Ebene angeordnet. Hierdurch kann die Positionierung der Brillenfassung auch in einer seitlichen Richtung genau festgestellt werden. Vorzugsweise ist wenigstens eine der wenigstens vier Seitenzielmarken seitlich versetzt zu wenigstens einer durch zwei andere Seitenzielmarken verlaufenden Geraden angeordnet.
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Insbesondere ist es bevorzugt, wenn auf beiden Schenkeln wenigstens vier, vorzugsweise fünf, Seitenzielmarken angeordnet sind.
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Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei der alle auf einem Schenkel angeordneten Seitenzielmarken in einer Ebene angeordnet sind.
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Vorzugsweise ist der Messbügel im Wesentlichen aus einem vorzugsweise nur etwas flexiblen, vorzugsweise leichten und/oder formstabilen Kunststoff gefertigt, wobei insbesondere auch die Klemmfedern einstückig mit dem Messbügel ausgestaltet sind, und zwar vorzugsweise auch aus dem gleichen Kunststoffmaterial. Insbesondere verformt sich der Messbügel nicht unter seinem Eigengewicht.
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Zudem ist an einigen Stellen, an denen insbesondere ein Kontakt der Brillenfassung mit dem Messbügel vorgesehen ist, ein weicher Kunststoff vorgesehen, der eine Rutschhemme bzw. einen erhöhten Reibwiderstand zur Brillenfassung vorsieht, damit ein Wegrutschen und eine Beschädigung der Brillenfassung vermieden wird.
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Vorzugsweise ist der Messbügel spiegelsymmetrisch, insbesondere zu einer Achse, die senkrecht zu einer Längsachse der Traverse angeordnet ist.
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Ferner wird die Aufgabe gelöst durch die Verwendung eines erfindungsgemäßen Messbügels zum Bestimmen wenigstens eines Anpass- oder Zentrierparameters für ein in einer Brillenfassung aufnehmbares Brillenglas. Unter einem Anpass- oder Zentrierparameter werden insbesondere Parameterfassungsmaß, Pupillendistanz, Zentrierpunktabstand, Hornhautscheitelabstand, Fassungsvorneigung, Fassungsscheibenwinkel und/oder der erforderliche Rohglasdurchmesser verstanden.
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Der erfindungsgemäße und bevorzugte Messbügel weist integrierte und wohldefinierte Markierungspunkte bzw. Zielmarken auf, die vorzugsweise kontrastreich sind. Die Zielmarken stellen eine Referenz für absolute Größen auf einem mit einem Tablet oder einem Videosystem oder einem Fotosystem aufgenommenen Foto dar. Die Zielmarken sind hierbei in exakt definierten Abständen in Relation zueinander angeordnet, so dass durch Aufnahme der Zielmarken eine genaue Bestimmung von Anpass- oder Zentrierparametern möglich ist. Auch die ortsfesten Kanten stehen in einer festen räumlichen Beziehung zu den Zielmarken.
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Ferner stehen die V-förmigen Aufnahmen der Rastklemmen zumindest bis auf den einen Freiheitsgrad der Verschieblichkeit auf den Schenkeln in einer genauen räumlichen Relation zu den Zielmarken. Vorzugsweise sind die Rastklemmen so ausgebildet, dass sie in jeder möglichen Position auf dem jeweiligen Schenkel die Zielmarken des jeweiligen Schenkels nicht verdecken.
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Zum Erhalten genauer Anpassungsdaten bzw. Zentrierungsdaten ist der Messbügel stabil und verlässlich an einer Brillenfassung befestigt. Hierzu wird die zu zentrierende Brillenfassung in den Messbügel geklemmt, und zwar zunächst vorgeklemmt durch die Andrückvorrichtung, wobei die Brillenfassung bis zu den ortsfesten Kanten in einen Raum zwischen der ortsfesten Kante eines Schenkels und der Andrückvorrichtung bzw. den Klemmfedern eingeschoben wird. Dann wird eine mittige Ausrichtung, insbesondere des Messbügels und der Brillenfassung, vorgenommen und anschließend werden die Rastklemmen entsprechend gegen die Brillenfassung verfahren und so am Ende die Brillenfassung vollständig fixiert. Hierbei ist die Befestigung des Messbügels an der Brillenfassung einfach zu handhaben und sehr reproduzierbar. Für die verbesserte Reproduzierbarkeit der Messergebnisse wird die Brillenfassung bis an die ortsfeste Kante des jeweiligen Schenkels geschoben, so dass immer eine gleiche vertikale Position vorgesehen ist.
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Es sind Klemmen oder Klemmfedern vorgesehen, die dafür sorgen, dass die Brillenfassung auch nach dem Aufsetzen derselben durch einen Probanden in der relativen Position zum Messbügel verbleibt. Die Klemmen an den Schenkeln sind wenigstens abschnittsweise biegsam und halten die Brillenfassung durch die auf diese einwirkenden Federkräfte, so dass eine mittige Positionierung oder zentrale Fixierung des Messbügels auf der Brillenfassung nach einem Einklemmen durch die Andrückvorrichtung bzw. die Klemmfedern noch möglich ist. Endgültig fixiert wird die Brillenfassung an dem Messbügel einer Brillenfassung durch an den Schenkeln angeordnete Rastklemmen oder Rastschieber, die insbesondere an den unteren Rand der Brillenfassung geschoben werden und sich dort selbstständig über Sperrzungen, die in eine an dem jeweiligen Schenkel angeordnete Zahnung einklemmen, halten. Bei einer Sperrzunge handelt es sich vorzugsweise um ein längliches Element, das an einem Körper der Rastklemme angelenkt ist und sich in einer Längsachse erstreckt. Insbesondere auf der der Anlenkung entgegengesetzten Seite ist ein Rastelement vorgesehen, das mit einer Zahnung eines Schenkels zusammenwirkt. Die Sperrzunge ist vorzugsweise in Richtung der Zahnung vorgespannt.
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Im Rahmen dieser Anmeldung ist von Kunden, Probanden und Personen die Rede. Diese Begriffe sollen inhaltlich die gleiche Bedeutung haben.
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Weitere Merkmale der Erfindung werden aus der Beschreibung erfindungsgemäßer Ausführungsformen zusammen mit den Ansprüchen und den beigefügten Zeichnungen ersichtlich. Erfindungsgemäße Ausführungsformen können einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllen.
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Die Erfindung wird nachstehend ohne Beschränkung des allgemeinen Erfindungsgedankens anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen beschrieben, wobei bezüglich aller im Text nicht näher erläuterten erfindungsgemäßen Einzelheiten ausdrücklich auf die Zeichnungen verwiesen wird. Es zeigen:
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1 einen erfindungsgemäßen Messbügel mit eingeklemmter Brillenfassung in einer schematischen dreidimensionalen Ansicht von schräg vorne und
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2 eine schematische dreidimensionale Ansicht des erfindungsgemäßen Messbügels aus 1 ohne Brillenfassung von schräg hinten.
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In den Zeichnungen sind jeweils gleiche oder gleichartige Elemente und/oder Teile mit denselben Bezugsziffern versehen, so dass von einer erneuten Vorstellung jeweils abgesehen wird.
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1 zeigt schematisch einen erfindungsgemäßen Messbügel 10. In dem Messbügel 10 der 1 ist eine Brillenfassung 11 eingebracht. Der Messbügel 10 weist eine Traverse 12 auf, von der sich zwei Schenkel 13, 13‘ nach unten erstrecken. Der Messbügel 10 ist aus einem Flachkörper einstückig, beispielsweise aus einem Kunststoff, gefertigt, der formstabil ist. Die Traverse 12 mit den Schenkeln 13, 13‘ bilden eine U-Form aus.
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Der Messbügel 10 ist durch Ausgestaltung als Flachkörper leicht. Von der Traverse 12 gehen jeweils über ein Übergangsstück jeweils zwei Schenkel 13, 13‘ nach unten ab.
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Die Orthogonale einer Frontseite der Traverse 12 ist im Wesentlichen senkrecht oder senkrecht zur Flächenorthogonalen der jeweiligen Schenkel 13, 13‘. Hierdurch ist ermöglicht, dass dünne Kanten 14, 14‘ nach vorne zur Front sich erstrecken bzw. die Orthogonalen der dünnen Kanten der als Flächenkörper ausgebildeten Schenkel 13, 13‘ im Wesentlichen parallel zur Orthogonalen der Traverse 12 sind. Hierdurch ist die Sicht des Probanden nach dem Aufsetzen der Brillenfassung 11 mit dem Messbügel 10 im Wesentlichen nicht eingeschränkt, so dass eine Vermessung des Probanden bzw. der Brillenfassung 11 von vorne möglich ist.
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Die Brillenfassung 11 wird zum Verbinden des Messbügels 10 mit der Brillenfassung 11 zwischen die Klemmfedern 15, 15‘ und den Schenkeln 13, 13‘ eingeschoben bzw. eingeklemmt, und zwar so, dass die Brillenfassung 11 an den Kanten 14, 14‘ anliegt. Hierdurch ist eine genau definierte Position der Brillenfassung 11 möglich. Anschließend wird die Brillenfassung 11 mittig ausgerichtet, was beispielsweise von vorne über die Frontzielmarke 31 möglich ist oder über einen Mittenanzeiger 42, der in 2 von hinten dargestellt ist. Danach werden zwei Rastschieber oder Rastklemmen 16, 16‘, und zwar jeweils ein Rastschieber oder eine Rastklemme pro Schenkel 13, 13‘, nach oben zu der Brillenfassung 11 verschoben, so dass die Brillenfassung 11 in die V-förmige Aufnahme 20, 20‘ gelangt. Die jeweiligen V-förmigen Aufnahmen 20, 20‘ weisen jeweils zwei Schenkel 21, 21‘ auf, wobei ein Schenkel 21, 21‘ mit einem rutschhemmenden Material 22 versehen ist. Entsprechend sind an der Kante 14, 14‘ in den Schenkeln 13, 13‘ ein rutschhemmendes Material 25 eingearbeitet und an der Klemmfeder 15, 15‘ in dem Bereich, in dem ein Kontakt mit der Brillenfassung 11 vorgenommen wird, ein rutschhemmendes Material 24 aufgebracht. Die Schenkel 21, 21‘ der V-förmigen Aufnahme 20, 20‘ können auch als Aufnahmeschenkel bezeichnet werden.
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Die Längsachse 18 der Traverse 12 ist in diesem Ausführungsbeispiel senkrecht zu den Längsachsen 17, 17‘ der Schenkel 13, 13‘.
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Die Klemmfedern 15, 15‘ sind zumindest abschnittsweise entsprechend elastisch ausgebildet. Bevorzugt ist allerdings eine Variante, bei der die Klemmfedern 15, 15‘ aus dem gleichen Material wie der Flachkörper der Traverse 12 und der Schenkel 13, 13‘ ausgebildet sind. Es ergibt sich insofern eine einfache und kostengünstige Fertigung des Messbügels 10 insgesamt.
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2 zeigt das rutschhemmende Material 22, 24, 25 noch einmal in einer etwas besseren Darstellung. Zudem ist in 2 eine jeweilige Sperrzunge 41, 41‘ der Rastklemmen 16, 16‘ gezeigt. Die Sperrzungen 41, 41‘ rasten jeweils in eine Zahnung 40, 40‘ ein, die in der Ausgestaltung der 2 auf einer flachen Seite des Flachkörpers vorgesehen sind. Hierdurch ergibt sich eine lineare Verschiebbarkeit und Fixierung der Rastklemmen 16, 16‘.
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Um eine genaue Vermessung der jeweiligen Lage des Messbügels 10 bzw. des damit in Relation zu dem Messbügel 10 angeordneten Brillengestells 11 zu erreichen, sind Zielmarken 30, 31, 32 bzw. Messmarkierungen, die möglichst kontrastreich sind, vorgesehen. Es sind auf der Frontseite insgesamt fünf Zielmarken 30, 31, 32 vorgesehen. Hiervon sind zwei Zielmarken 30 auf einem Hauptkörper der Traverse 12 angeordnet und eine weitere Zielmarke 31 auf einem Nebenkörper senkrecht nach hinten zur Frontseite der Traverse 12 versetzt angeordnet. Zudem sind zwei Zielmarken 32 auf Flächenkörpern 35, 35‘ angeordnet, die sich im Wesentlichen senkrecht zu dem Flächenkörper der Schenkel 13, 13‘ erstrecken.
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In 1 ist nur eine der beiden Zielmarken 32 zu erkennen. Eine weitere Zielmarke 32 an einem Flächenkörper 35 ist in 1 verdeckt. In 2 ist lediglich die Rückseite des Flächenkörpers 35‘ dargestellt. Dort ist auf der Vorderseite dann auch entsprechend eine Zielmarke 33 vorgesehen.
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Gemäß diesem Ausführungsbeispiel ist die Rastklemme 16, 16‘ so ausgestaltet, dass diese so verschieblich an der Zielmarke 32 vorbei ausgestaltet ist, dass diese in keiner Position die Zielmarke 32 verdeckt, obwohl auch ein Überstreichen eines Bereichs des Flächenkörpers 35, 35‘ bei einem Verschieben der Rastklemmen 16, 16‘ entlang den Achsen 17, 17‘ der Schenkel 13, 13‘ vorgesehen ist.
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Insbesondere ist es möglich, annähernd jede Form oder Größe von Brillenfassungen mit dem Messbügel zu fixieren, wobei insbesondere in keiner Position der Rastklemmen eine Seitenzielmarke 33 und/oder eine Frontzielmarke 30, 31, 32 verdeckt wird. Brillenfassungen können im Rahmen der Erfindung große, kleine, randlose und/oder mit Rand versehene Brillenfassungen sein. Insbesondere sind die Zielmarken in einer frontalen Ansicht der Traverse bzw. der Schenkel von der Seite in jeder Position der Rastklemmen sichtbar.
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Es sind zudem auf jedem Schenkel 13, 13‘ wenigstens vier, insbesondere fünf, Seitenzielmarken 33 vorgesehen, um auch von der Seite eine genaue Vermessung vornehmen zu können.
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Alle genannten Merkmale, auch die den Zeichnungen allein zu entnehmenden sowie auch einzelne Merkmale, die in Kombination mit anderen Merkmalen offenbart sind, werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Erfindungsgemäße Ausführungsformen können durch einzelne Merkmale oder eine Kombination mehrerer Merkmale erfüllt sein. Im Rahmen der Erfindung sind Merkmale, die mit „insbesondere“ oder „vorzugsweise“ gekennzeichnet sind, als fakultative Merkmale zu verstehen.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Messbügel
- 11
- Brillenfassung
- 12
- Traverse
- 13, 13‘
- Schenkel
- 14, 14‘
- Kante
- 15, 15‘
- Klemmfeder
- 16, 16‘
- Rastklemme
- 17, 17‘
- Längsachse
- 18
- Längsachse
- 20, 20‘
- V-förmige Aufnahme
- 21, 21‘
- Schenkel
- 22
- rutschhemmendes Material
- 23, 23‘
- Kontaktbereich
- 24
- rutschhemmendes Material
- 25
- rutschhemmendes Material
- 30, 31, 32
- Frontzielmarke
- 33
- Seitenzielmarke
- 34
- Vorderseite
- 35, 35‘
- Flächenkörper
- 40, 40‘
- Zahnung
- 41, 41‘
- Sperrzunge
- 42
- Mittenanzeiger
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102004063981 A1 [0003, 0008, 0019]
- DE 102014200637 A1 [0004, 0019]