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Die Erfindung betrifft einen CT-Detektor mit einem Gehäuse, mit einem im Gehäuse angeordneten Röntgendetektor und mit einer im Gehäuse angeordneten elektronischen Baugruppe zum Ansteuern und/oder Auslesen des Röntgendetektors. Die Erfindung betrifft weiter einen Computertomographen mit einem derartigen CT-Detektor.
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Ein CT-Detektor der eingangs genannten Art ist beispielsweise in der Gantry eines Computertomographen integriert und weist ein lichtdichtes Gehäuse auf, da der Konvertierungsprozess zum messtechnischen Erfassen der Röntgenstrahlung lichtempfindlich ist. Jede noch so schwache Lichtquelle würde die Bildqualität des CT-Detektors negativ beeinflussen. Im Gehäuse des CT-Detektors ist weiterhin üblicherweise wenigstens eine elektronische Baugruppe angeordnet, die zur Ansteuerung und/oder zum Auslesen des Röntgendetektors dient. Die elektronische Baugruppe kann zusätzlich auch die Betriebsspannung für den Röntgendetektor zur Verfügung stellen.
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Über die elektronische Ansteuerung eines CT-Detektors für einen modernen Computertomographen steht eine große Anzahl von internen Statusinformationen, wie zum Beispiel der Betriebsmodus, Fehlerbits, Status verschiedener Schnittstellen, Versand von gültigen Messdaten usw., zur Verfügung. Diese Statusinformationen stehen in der Regel über den zur Ansteuerung und/oder zum Auslesen des Röntgendetektors eingesetzten Mikrochip, insbesondere über einen FPGA (Field Programmable Gate Array), zur Verfügung. Zur Fehlersuche und zur Integration des CT-Detektors müssen solche Statusinformationen beispielsweise einem Entwickler oder einem Service-Techniker möglichst übersichtlich zur Verfügung gestellt werden. Die in Registern des Mikrochips verfügbaren Statusinformationen können derzeit nur über den Kontrollbus des Computertomographen ausgelesen werden. Dies setzt aber zu jeder Zeit einen voll funktionierenden Computertomographen voraus. Eine schnelle Erstanalyse ist in den meisten Fällen nicht möglich.
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Zum Auslesen einer Statusinformation aus den Registern werden diese derzeit z.B. mit Hilfe eines Befehlssatzes über eine externe Systemschnittstelle abgerufen. Der Rückgabewert ist insbesondere hexadezimal kodiert. Der Rückgabewert jedes einzelnen Statusregisters muss dann anhand einer Registertabelle manuell dekodiert werden. Dieses Verfahren ist sehr unübersichtlich und fehleranfällig. Insbesondere kann dies zu Fehlinterpretationen führen, so dass falsche Maßnahmen ergriffen werden. Ein unnötiger Austausch von Hardwarekomponenten und ein unnötiger Anlagenstillstand können die Folge sein. Weiterhin ist es beim derzeitigen Verfahren nicht möglich, kurzzeitige Änderungen eines Statusregisters zu erkennen, da jeweils nur der zum Auslesezeitpunkt gültige Registerwert ausgelesen wird.
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Die
DE 10 2010 032 754 A1 offenbart ein Röntgenaufnahmesystem, in welchem an einer Halterung der Röntgenquelle und des Röntgendetektors Leuchtmittel wie z.B. LEDs angeordnet sind. Eine Systemsteuerung ist dabei dazu eingerichtet, die Leuchtmittel im Betrieb des Röntgenaufnahmesystems in Abhängigkeit von dessen Funktionen anzusteuern. So kann beispielsweise bei einer Bewegung der Halterung im Raum ein warnendes Lichtsignal ausgesandt werden, um zu verhindern, dass sich Personen in den Schwenkbereich der Halterung begeben.
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In der
DE 10 2005 005 902 A1 ist ein Röntgensystem mit einer zentralen Steuereinrichtung und einem mobilen Festkörperdetektor genannt. Wenn zur Kommunikation zwischen dem mobilen Festkörperdetektor und der zentralen Steuereinrichtung eine drahtlose Verbindung aufgebaut ist, wird über einen optischen oder akustischen Signalgeber am mobilen Festkörperdetektor angezeigt. Hierdurch kann vor einer Röntgenaufnahme überprüft werden, dass der mobile Festkörperdetektor ordnungsgemäß der zentralen Steuereinrichtung zugeordnet ist, und die Kommunikationsverbindung aufgebaut wurde.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen CT-Detektor der eingangs genannten Art anzugeben, der ein einfaches und sicheres Auslesen einer Statusinformation ermöglicht.
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Diese Aufgabe wird für einen CT-Detektor mit einem Gehäuse, mit einem im Gehäuse angeordneten Röntgendetektor und mit einer im Gehäuse angeordneten elektronischen Baugruppe zum Ansteuern und/oder Auslesen des Röntgendetektors erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass im Gehäuse eine ein- und ausschaltbare Anzeigebaugruppe zur Visualisierung einer Statusinformation des CT-Detektors angeordnet ist, wobei die Anzeigebaugruppe im regulären Betrieb eines den CT-Detektor umfassenden Computertomographen ausgeschaltet ist.
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Die Erfindung sieht dabei überraschend vor, eine Anzeigebaugruppe zur Visualisierung einer Statusinformation im Gehäuse des CT-Detektors anzuordnen. Eine Visualisierung der Statusinformation eines CT-Detektors mittels einer Anzeigebaugruppe wurde bislang wegen des negativen Einflusses des ausgesendeten Lichts auf die Bildqualität ausgeschlossen. Dieses Problem wird überraschend einfach dadurch gelöst, dass die Anzeigebaugruppe ein- und ausschaltbar ist und somit insbesondere im regulären Betrieb die Auswertung des Röntgendetektors nicht beeinflusst ist.
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Ein Service-Techniker oder ein Entwickler erhält nach Einschalten der Anzeigebaugruppe über deren Visualisierung schnell und anschaulich erste Informationen über den Zustand des CT-Detektors. In einer bevorzugten Ausgestaltung ist die Anzeigebaugruppe eingerichtet ist, Text, Farben und/oder Beleuchtungsmuster anzuzeigen. Unterschiedliche Statusinformationen werden in bevorzugten Ausführungsvarianten beispielsweise unmittelbar als Text, über unterschiedliche Farben, über unterschiedliche Farbkombinationen, über die Dauer einer Leuchtzeit und/oder über verschiedene Blinksequenzen oder Blinkfrequenzen dargestellt.
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In einer vorteilhaften Variante umfasst die Anzeigebaugruppe ein Display. Über ein Display wird insbesondere die Ausgabe eines Textes möglich. Über den Text werden insbesondere allgemeine Systemdaten, z.B. die Betriebszeit, der letzte Serviceeinsatz, die nächste Wartung etc., angegeben. Auch ist es möglich, über das Display unmittelbar eine Wartungsanleitung für den Service-Techniker auszugeben bzw. anzuzeigen.
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Bevorzugt umfasst die Anzeigebaugruppe eine Lichtbaugruppe. Mittels einer Lichtbaugruppe werden verschiedene Statusinformationen beispielsweise durch verschiedene Farbzustände und/oder verschiedene Beleuchtungsfrequenzen angezeigt. Als Farbzustände werden hier verschiedene Einzelfarben, Kombinationen unterschiedlicher Einzelfarben mehrerer Lichtquellen und auch unterschiedliche Mischfarben verstanden, die durch mehrere Lichtquellen durch Farbmischung erzeugt werden. Verschiedene Beleuchtungsfrequenzen werden insbesondere mittels einer einzigen Lichtquelle oder durch mehrere Lichtquellen angezeigt. Mit mehreren Lichtquellen innerhalb der Anzeigebaugruppe werden in einer Ausführungsvariante Lichtsequenzen und/oder Lichtlaufmuster angezeigt.
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Zu einer entsprechend kodierten Anzeige verschiedener Statusinformationen über verschiedene Farbzustände und/oder verschiedene Beleuchtungsfrequenzen und/oder verschiedene Beleuchtungssequenzen umfasst die Lichtbaugruppe vorteilhafterweise eine Mehrzahl von LEDs. Jede LED ist hierbei bevorzugt einzeln angesteuert. Insbesondere wird jede LED bezüglich ihrer Helligkeit und ihrer Beleuchtungsfrequenz angesteuert. Zweckmäßigerweise sind LEDs unterschiedlicher Farben umfasst. Durch entsprechende Ansteuerung von LEDs unterschiedlicher Farbe wird es insbesondere möglich, auch Mischfarben zu erzeugen. Typischerweise werden als Farben rot, grün und gelb eingesetzt. Beispielsweise werden durch die Zustände ein, aus und/oder blinkend jeweils verschiedene Statusinformationen sichtbar gemacht.
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In einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung umfasst die Anzeigebaugruppe sowohl ein Display als auch eine Lichtbaugruppe.
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Zweckmäßigerweise ist die Anzeigebaugruppe der elektronischen Baugruppe zugeordnet, insbesondere auf dieser angeordnet. Dies ermöglicht eine Ansteuerung der Anzeigebaugruppe unmittelbar durch entsprechende elektronische Schalt- und Steuerlogiken, die der elektronischen Baugruppe zugeordnet sind.
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Bevorzugt umfasst die elektronische Baugruppe zum Ansteuern und Auslesen des Röntgendetektors einen Mikrochip, wobei dieser Mikrochip zusätzlich zur Ansteuerung der Anzeigebaugruppe abhängig von der Statusinformation eingerichtet ist. Insbesondere ist der Mikrochip als ein FPGA ausgebildet. Dabei wird die Funktion der Anzeigebaugruppe bevorzugt unmittelbar in den Mikrochip integriert bzw. hierzu der FPGA entsprechend konfiguriert.
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Dadurch, dass die Funktion der Anzeigebaugruppe in den Mikrochip bzw. in einem FPGA integriert ist, stehen die Statusinformationen des CT-Detektors insbesondere ohne einen funktionierenden Computertomographen zur Verfügung. Zum Auslesen der entsprechenden Register wird kein Kontrollbus benötigt. Der Inhalt der Register wird unmittelbar über die Anzeigebaugruppe visualisiert.
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In einer weiter bevorzugten Ausgestaltung des CT-Detektors ist der Mikrochip eingerichtet, um ein kurzes Statusereignis durch eine gegenüber der Zeitdauer des Statusereignisses verlängerte Leucht- und/oder Anzeigezeit der Anzeigebaugruppe anzuzeigen. Mit anderen Worten werden auch sehr kurze Ereignisse visualisiert, indem die Leucht- und/oder Anzeigezeit für ein bestimmtes Ereignis verlängert wird. Ein solches Ereignis ist beispielsweise der Versand von Messdaten. Die Erkennung von sehr schnellen Ereignissen oder einer kurzzeitigen Änderung von Zuständen und/oder Signalen hängt damit nicht von der Aktualisierungsrate der Registerwerte ab.
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Zum Einschalten der Anzeigebaugruppe ist bevorzugt ein betätigbares Schaltelement umfasst, das bei Betätigung die Anzeigebaugruppe aktiviert. Mit anderen Worten ist die Anzeigebaugruppe im Betrieb des Computertomographen bzw. des CT-Detektors inaktiviert. Erst durch Betätigen des Schaltelements wird die Anzeigebaugruppe eingeschaltet. Bevorzugt ist das Schaltelement als ein Taster, als ein Schalter oder als ein Jumper ausgebildet. Der Taster ist hierbei zweckmäßigerweise als ein Schließer ausgebildet. Die Ausgestaltung des Tasters als Schließer weist den weiteren Vorteil auf, dass es bei den schnellen Rotationsgeschwindigkeiten einer Gantry nicht zu einer Fehlfunktion kommt. Das Schaltelement ist zweckmäßigerweise an den Mikrochip zur Ansteuerung und zum Auslesen des Röntgendetektors angeschlossen und dort durch eine zusätzliche Logik entprellt.
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Die Erfindung betrifft auch einen Computertomographen, der erfindungsgemäß mit einem vorbeschriebenen CT-Detektor ausgestattet ist. Hierbei können die für den CT-Detektor und dessen Weiterbildungen genannten Vorteile sinngemäß auf den Computertomographen übertragen werden.
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In einer bevorzugten Ausgestaltung umfasst der Computertomograph eine Gantry, in der der CT-Detektor angeordnet ist.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt die einzige Figur schematisch einen Computertomographen mit einem in einer Gantry angeordneten CT-Detektor.
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In 1 ist schematisch ein Computertomograph 1 dargestellt, der zur Aufnahme eines 3D-Bildes eine Röntgenquelle 2 und einen ihr gegenüber angeordneten CT-Detektor 3 umfasst. Die Röntgenquelle 2 und der CT-Detektor 3 sind in einer Gantry 4 angeordnet. Während des Betriebs des Computertomographen 1 rotieren die Röntgenquelle 2 und der CT-Detektor 3 um eine gemeinsame Achse unter Aufnahme einer Vielzahl von Projektionsbildern. Aus den Projektionsbildern wird das 3D-Bild des untersuchten Objekts rekonstruiert.
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Der Computertomograph 1 umfasst weiter eine Patientenliege 5. Mit Hilfe der Patientenliege 5 wird ein Patient 6 in das Innere der Gantry 4 des Computertomographen 1 eingefahren, so dass ein 3D-Bild von der interessierenden Körperregion des Patienten 6 erzeugt wird. Zum Ansteuern des Computertomographen 1, beispielsweise zum Ein- und Ausschalten sowie zum Positionieren des Patienten 6, ist ferner ein Bedienpult 7 mit einem Eingabefeld 8 umfasst. Das Bedienpult 7 ist hierbei zum Schutz des Bedienpersonals entfernt von der Röntgenquelle 2 des Computertomographen 1 positioniert.
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Der Computertomograph 1 weist einen CT-Detektor 3 auf, der ein lichtdichtes Gehäuse 9 umfasst, in dem ein flächiger Röntgendetektor 10 und eine elektronische Baugruppe 11 angeordnet sind. Die elektronische Baugruppe 11 ist hierbei zur Ansteuerung und/oder zum Auslesen des Röntgendetektors 10 eingerichtet und ausgebildet. Der elektronischen Baugruppe 11 ist ferner eine einschaltbare Anzeigebaugruppe 12 mit einer Lichtbaugruppe 13 und einem Display 14 zugeordnet. Die Lichtbaugruppe 13 umfasst eine Anzahl von LEDs 15. Über die Anzeigebaugruppe 12 werden bei Bedarf Statusinformationen über den CT-Detektor 3 einem Entwickler oder einem Service-Techniker angezeigt. Dazu ist bei entsprechender Überprüfung oder Wartung das Gehäuse 9 des CT-Detektors 3 abzunehmen. Ebenso sind Verkleidungsteile der Gantry 4 vorab zu entfernen.
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Über einen Anzeigetext des Displays 14 werden Wartungsinformationen und Anweisungen an den Service-Techniker direkt als Text ausgegeben. Über Farben, Beleuchtungsfrequenzen und/oder Beleuchtungssequenzen der Lichtbaugruppe 13 sind weitere verschiedene Statusinformationen kodiert. Beispielsweise wird durch Blinken einer grünen LED 15 das Versenden gültiger Messdaten angezeigt. Auch können Error-Bits durch entsprechende Kodierung dargestellt werden. Ebenfalls werden Statusinformationen über verschiedene Schnittstellen angezeigt.
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Die Funktion der Anzeigebaugruppe 12 ist unmittelbar in einem Mikrochip 16 integriert, der zur Ansteuerung und/oder zum Auslesen des CT-Detektors 3 eingerichtet und ausgebildet ist. Der Mikrochip 16 ist beispielsweise als ein FPGA ausgebildet. Die Visualisierung der Statusinformationen geschieht unmittelbar über eine integrierte Schaltlogik aus den entsprechenden Statusregistern.
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Die Anzeigebaugruppe 12 ist im regulären Betrieb des Computertomographen 1 ausgeschaltet. Das Einschalten geschieht mittels eines Schaltelements 17, der als Schließer ausgebildet ist. Somit ist während der Rotation der Gantry 4 eine Fehlfunktion der Anzeigebaugruppe 12 vermieden, so dass die Bildqualität des CT-Detektors 3 nicht negativ beeinflusst wird.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert und beschrieben wurde, ist die Erfindung nicht durch dieses Ausführungsbeispiel eingeschränkt. Andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.