-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer beschichteten Bedienblende, eine beschichtete Bedienblende sowie ein diese beschichtete Bedienblende enthaltendes Hausgerät.
-
Hausgeräte weisen im Allgemeinen eine Bedienblende mit einem Bedienpanel auf, das die Möglichkeit der Einstellung von im Hausgerät durchzuführenden Programmen bietet, sowie eine Darstellung von Informationen über die Durchführung eines ausgewählten Programms. Hausgeräte sind hierbei beispielsweise Wäschebehandlungsgeräte wie Waschmaschinen, Trockner und Waschtrockner, Geschirrspülmaschinen, Mikrowellengeräte, Backöfen und -herde, Mixgeräte, Kaffeemaschinen usw. Die Darstellung von Informationen und ausgewählten Programmen erfolgt hierbei im Allgemeinen über ein optisches Display, bei dem oft einzelnen Displaybereichen zugeordnete Programme durch Beleuchtung der Displaybereiche hervorgehoben und damit insbesondere deren Durchführung angezeigt werden kann. Bedienblenden können daher sehr komplex aufgebaut sein.
-
Die
DE 10 2005 024 934 A1 beschreibt eine Bedienblendenanordnung für ein Haushaltsgerät mit einem Blendengrundkörper, einer transparenten Abdeckung und einem Informationsträger, der grafisch gestaltete Elemente wie Klartextbeschriftungen, Positionsmarkierungen, Symbole und/oder Rahmenelemente darstellt, wobei der Informationsträger aus mindestens zwei Trägerelementen besteht, von denen jedes einen Teil der grafischen Elemente trägt.
-
Die
DE 10 2007 048 222 A1 beschreibt einen berührungsempfindlichen Bildschirm, bei dem mindestens eine kapazitive Sensortaste als Flächenelektrode auf einer transparenten Trägerplatte in Drucktechnik hergestellt ist, wobei die transparente Trägerplatte insbesondere aus Glas oder Kunststoff besteht und die Flächenelektroden mit transparentem Leitlack auf der der Bedienungsseite gegenüberliegenden Rückseite der transparenten Trägerplatte gedruckt werden. Die
DE 10 2009 045 665 A1 beschreibt eine Bedieneinrichtung für ein Hausgerät mit einer berührsensitiven Bedienfläche, einer Anzeigeeinheit und einem Distanzrahmen, durch welche die Bedienfläche und die Anzeigeeinheit beabstandet voneinander angeordnet sind, wobei der Distanzrahmen einstückig mit einem Gehäuseteil eines Gehäuses der Bedieneinrichtung ausgebildet ist.
-
Die
DE 10 2011 006 402 A1 beschreibt eine Bedienblende eines Hausgerätes, die aus einem Kunststoffmaterial besteht, welches in plastifiziertem Zustand in eine Spritzgießform einspritzbar ist und somit einen Blendenkunststoff bildet, und mindestens einen Teilabschnitt zur Aufnahme von Berührelementen aufweist, welche von einem Berührelemente-Folienstreifen, der mittels eines Spritzgießvorgangs zur Herstellung der Bedienblende, insbesondere an einer Oberfläche der Bedienblende, lagegerecht und dauerhaft mit dem Blendenkunststoff verbunden ist, aufgenommen werden.
-
Die
DE 10 2010 028 164 A1 beschreibt eine Bedieneinrichtung für ein Haushaltsgerät, mit einer berührsensitiven Bedienfläche und einer Anzeigeeinheit mit einem Gehäuse und einem Schaltungsträger, wobei das Gehäuse lösbar mit dem Schaltungsträger verbunden ist.
-
Die
EP 1 970 479 A2 beschreibt ein Bedienpanel zur Kontrolle des Betriebs eines Apparates, wobei das Bedienpanel umfasst: einen semitransparenten Deckel; einen hinter dem Deckel angeordneten Film, der mit einer Vielzahl von Charakteren oder Symbolen bedruckt ist; ein detektierendes Panel hinter dem Film, das eine Vielzahl von detektierenden Mitgliedern hat, um eine Kapazität eines menschlichen Körpers nachzuweisen; eine Schalttafel mit einer Licht emittierenden Einheit, welche Licht auf den Film leitet, um die Charaktere oder Symbole des Films auf einer hinteren Oberfläche des semitransparenten Deckels anzuzeigen; und ein Führungsmitglied mit einer Vielzahl von optischen Pfaden, welche das von der Licht emittierenden Einheit abgestrahlte Licht in jeden der Charaktere oder Symbole des Films leitet.
-
Die
DE 10 2010 063 014 A1 beschreibt ein Bedienfeld, vorzugsweise für ein Hausgerät, insbesondere für eine Waschmaschine, einen Waschtrockner oder einen Wäschetrockner, zur Bestimmung eines, zumindest abschnittsweise selbsttätig ablaufenden Behandlungsvorganges von Wäsche, wobei das Bedienfeld gegenüber dem Gehäuse des Hausgerätes eine sich abhebende Ausbildung in blendenartiger Ausbildung aufweist, wobei ein Blenden-Grundkörper vorgesehen ist, auf den eine den Blenden-Grundkörper nahezu vollständig umfassende Haube aufsetzbar ist.
-
Die
DE 100 51 075 A1 beschreibt ein Verfahren zum Herstellen unterschiedlicher Bedienblenden für Haushaltsgeräte, insbesondere Gargeräte, Wäschebehandlungsmaschinen, Geschirrspülmaschinen oder Kühl- und/oder Gefriergeräte, bei dem
- a) zueinander identische, vorgefertigte Blendenträger bereitgestellt werden,
- b) wenigstens zwei unterschiedlich geformte Blendenaufleger bereitgestellt werden,
- c) jeder der bereitgestellten Blendenaufleger an jeweils einem der bereitgestellten Blendenträger an dessen vorderer Oberfläche befestigt wird.
-
Die im Stand der Technik beschriebenen Blenden sind teilweise sehr komplex aufgebaut und nur in mehreren Schritten herstellbar, wobei insbesondere auch auf eine gewünschte Blende abgestellte Werkzeuge eingesetzt werden müssen. Andererseits ist es in Abhängigkeit beispielsweise von einem Hausgerät wünschenswert, eine an das Hausgerät und insbesondere auch dessen Einsatzland abgestimmte Blende zu haben. Dies führt jedoch zu einer Vielzahl von erforderlichen Blenden und Blendenvarianten.
-
Im Allgemeinen werden überdies Bedienblenden mit einer Beschichtung, beispielsweise einem lichtundurchlässigen Lack, versehen, um Informationen darzustellen, bestimmte Teile eines Hausgerätes für einen Benutzer unsichtbar zu lassen, vor allem bei Verwendung eines transparenten Blendengrundkörpers, und/oder die Oberfläche der Bedienblende zu schützen. Je nach vorgesehener Bedienblende inkl. Display ist für die Herstellung einer solchen beschichteten Bedienblende der Maskierungsaufwand hoch, um die Funktion von Bedien- und Anzeigeelementen nicht zu beeinträchtigen.
-
Vor diesem Hintergrund war es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung einer beschichteten Bedienblende bereitzustellen, das eine vereinfachte Herstellung einer Vielzahl unterschiedlicher Bedienblenden ermöglicht. Aufgabe der Erfindung war außerdem die Bereitstellung einer solchen beschichteten Bedienblende sowie eines Hausgerätes, welches diese beschichtete Bedienblende enthält.
-
Die Lösung dieser Aufgabe wird nach dieser Erfindung erreicht durch ein Verfahren zur Herstellung einer beschichteten Bedienblende, eine beschichtete Bedienblende und ein diese beschichtete Bedienblende enthaltendes Hausgerät mit den Merkmalen der jeweiligen unabhängigen Patentansprüche. Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens, Bedienpanels und des dieses Bedienpanel enthaltenden Hausgeräts sind in entsprechenden abhängigen Patentansprüchen aufgeführt. Dabei entsprechen bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens, Bedienpanels und des dieses Bedienpanel enthaltenden Hausgeräts einander, auch wenn dies nicht immer explizit ausgeführt ist.
-
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstellung einer beschichteten Bedienblende, umfassend die Schritte:
- (a) Bereitstellen eines Blendengrundkörpers aus einem mindestens teilweise transparenten Material;
- (b) Anbringen eines Filmes auf einer Teiloberfläche der Oberfläche des Blendengrundkörpers, wobei der Film eine Abziehfolie enthält und eine Seitenkontur aufweist;
- (c) Aufbringen einer Beschichtung auf der Oberfläche des Blendengrundkörpers, wobei der Film von der Beschichtung bedeckt wird, vorzugsweise vollständig;
- (d) Entfernung der im Schritt (c) aufgebrachten Beschichtung entlang der Seitenkontur mit Hilfe von Laserstrahlung; und
- (e) Abziehen der Abziehfolie.
-
Der Blendengrundkörper ist erfindungsgemäß nicht beschränkt, solange eine ausreichende Transparenz gegeben ist und auf den jeweiligen Verwendungszweck angepasste Eigenschaften realisiert werden können. So kann der Blendengrundkörper Glas, Glaskeramik oder einen Kunststoff enthalten oder aus diesen bestehen. Vorzugsweise besteht der Blendengrundkörper aus Glas oder Kunststoff. Geeignete Kunststoffe sind insbesondere ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Styrol-Acrylnitril(SAN)-Copolymer, Polycarbonat und Polymethylmethacrylat (PMMA) Besonders bevorzugt ist der Kunststoff ein Styrol-Acrylnitril-Copolymer. Es ist überdies bevorzugt, dass der Blendengrundkörper eine flache oder gebogene Kunststoffplatte ist.
-
Die Seitenkontur liegt vorzugsweise innerhalb der Oberfläche des Blendengrundkörpers. Dabei hat die Seitenkontur somit vorzugsweise einen von Null verschiedenen Abstand von einer Randbegrenzung der Platte.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht der Film aus der Abziehfolie.
-
In einer bevorzugten alternativen Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens ist der Film ein Laminat aus der Abziehfolie und mindestens einer weiteren Folie, wobei nach dem Schritt (b) die Abziehfolie an dem aus der mindestens einen weiteren Folie bestehenden Restlaminat mit einer Klebekraft F1 haftet, die kleiner ist als die Klebekraft F2 zwischen Blendengrundkörper und einer an ihr liegenden Folie und gegebenenfalls den Klebekräften Fn-2 zwischen den weiteren Folien, wobei n die Anzahl der Folien im Laminat ist.
-
Das Anbringen des Films kann auf unterschiedliche Weise geschehen, insbesondere durch Kleben oder Schweißen, unabhängig davon, ob der Film lediglich aus der Abziehfolie besteht oder ein Laminat aus mehreren Folien ist. So kann ein selbstklebender Film verwendet werden. Ein selbstklebender Film weist dabei auf der klebrigen Seite einen Klebstoff auf, der vorzugsweise ein Schmelzhaftkleber ist.
-
Es kann allerdings auch ein beispielsweise nicht selbstklebender Film angebracht werden, der anschließend beispielsweise durch Ultraschall-Schweißen oder Laser-Schweißen auf dem Blendengrundkörper aufgebracht wird. Vorteilhaft besteht dabei der Blendengrundkörper aus einem thermoplastischen Kunststoff wie beispielsweise einem Styrol-Acrylnitril-Copolymer.
-
Erfindungsgemäß bevorzugt wird im erfindungsgemäßen Verfahren im Schritt (b) ein selbstklebender Film verwendet.
-
Der Film enthält im Allgemeinen einen thermoplastischen Kunststoff wie z.B. PMMA, Polyethylenterephthalat und/oder Polycarbonat oder besteht aus diesen. Vorzugsweise enthält der Film Polyethylenterephthalat und/oder Polycarbonat oder besteht aus Polyethylenterephthalat und/oder Polycarbonat. Folien aus diesen Materialien können sich wegen ihrer Flexibilität gut an gekrümmte oder andersartig geformte Körper anpassen und sind zugleich preiswert herzustellen. Zur grafischen Gestaltung können diese vor der Anbringung an den Blendengrundkörper zudem in einem ebenen Zustand verzerrungsfrei bedruckt werden. Die Folien in einem Film können aus demselben oder unterschiedlichen Kunststoffen gebildet sein.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird als Laserstrahlung IR-Laserstrahlung eingesetzt.
-
Die Beschichtung ist erfindungsgemäß nicht begrenzt, vorzugsweise aber ein Farblack. Beim Aufbringen der Beschichtung in Schritt (c) handelt es sich somit vorzugsweise um das Aufbringen eines Farblackes. Ein Farblack liegt dabei im Allgemeinen als eine mehr oder weniger viskose Flüssigkeit vor, welche durch eine übliche Drucktechnik, z.B. Siebdruck aufgebracht wird. Die Beschichtung kann daher insbesondere eine härtbare Beschichtung sein. Wenn im Schritt (c) eine härtbare Beschichtung aufgebracht wird, wird im Allgemeinen in einem folgenden Schritt (c1) die härtbare Beschichtung gehärtet. Der Härtungsschritt (c1) wird im Allgemeinen von der Art der härtbaren Beschichtung abhängen. So kann es sich beim Härtungsschritt (c1) um ein Erwärmen oder um eine Bestrahlung, beispielsweise mit UV-Strahlung, handeln. Mittels UV-Strahlung wird im Allgemeinen eine Vernetzung von Komponenten der Beschichtung bewirkt.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird daher im Schritt (c) eine härtbare Beschichtung aufgebracht und in einem folgenden Schritt (c1) die härtbare Beschichtung gehärtet.
-
Sofern in einem Schritt (c1) eine Härtung vorgenommen wird, handelt es sich bei Schritt (d) somit um eine Entfernung der gehärteten Beschichtung.
-
Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird im Schritt (d) die Beschichtung entlang der Kontur entfernt. Es ist dabei bevorzugt, dass im Schritt (d) die Beschichtung entlang der Seitenkontur in einer Breite von 0,2 mm bis 1 mm, vorzugsweise 0,3 mm bis 0,8 mm, insbesondere 0,4 mm bis 0,7 mm, entfernt wird. Es hat sich gezeigt, dass auf diese Weise bei einer Vielzahl von Beschichtungen die Abziehfolie gut und sicher entfernt werden kann. Dabei kann die Beschichtung ausschließlich auf der Folie oder teilweise auch auf der beschichteten Oberfläche des Blendenkörpers entfernt werden. Es ist bevorzugt, das auf der beschichteten Oberfläche des Blendenkörpers 25 bis 50 % der insgesamt entfernten Breite der Beschichtung entfernt werden.
-
In einer oder mehreren Folien des im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzten Filmes, der im Allgemeinen nach dem Abziehen der Abziehfolie die Bedieneinheit bildet, können Bedienelemente zum Bedienen, z.B. eines Hausgerätes, und Anzeigeelemente zum Anzeigen von Betriebszuständen z.B. eines Hausgerätes enthalten sein. Ein oder mehrere solcher Informationsträgerfolien, die grafische Elemente, wie Klartextbeschriftungen, Positionsmarkierungen, Symbole und/oder Rahmenelemente enthalten, können erfindungsgemäß leicht auf den Blendengrundkörper aufgebracht werden, indem diese nach Anbringen des Filmes auf dem Blendengrundkörper verbleiben, wenn die Abziehfolie abgezogen wird. Eine Anpassung der Bedienblende an eine Ausstattungs- und/oder Ländervariante eines Hausgerätes kann kostengünstig erfolgen, da gegebenenfalls nur eine Folie getauscht werden muss. Darzustellende Informationen können nämlich auf mehr als eine Folie verteilt werden, von denen jede einen Teil der grafischen Elemente trägt. Durch eine gezielte und geeignete Kombination unterschiedlich bedruckter Folien können zahlreiche Varianten von Bedieneinheiten und damit Bedienblenden erzeugt werden. Es kann nämlich durch einen einfachen Austausch einer Folie gegen eine andere bedruckte Folie eine Informationen tragende Folie, z.B. Informationen in unterschiedlichen Sprachen, verändert werden. Überdies kann durch eine geeignete Wahl der grafischen Elemente für jeweils eine Folie die Anzahl der bereitzustellenden Folien zur Ausbildung verschieden gestalteter Informationen tragender Folien beschränkt sein. Der im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Film kann also insbesondere mehrere Folien aufweisen, so dass eine Anpassung an verschiedene Sprachen vorgenommen werden kann. Hierzu können bestimmte Anzeigeelemente wie Symbole auf einer Folie angeordnet sein, während Sprachelemente auf einer gesonderten Folie angeordnet werden. Es ist allerdings insbesondere auch möglich, dass beides auf derselben Folie ist.
-
Überdies kann eine bestimmte Farbe der Bedieneinheit durch Einfügung einer die bestimmte Farbe aufweisenden Folie eingestellt werden.
-
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält der Film Sensorelemente, auch als „Sensortasten“ bezeichenbar. So kann eine Sensorelemente enthaltende Folie, die auch als Sensorfolie bezeichnet werden kann, direkt oder indirekt mit dem Blendengrundkörper verbunden werden. Der hierin verwendete Begriff „Sensorelemente“ ist breit zu interpretieren. Hierzu gehören neben berührungsempfindlichen Tasten auch berührungsempfindliche Berührelemente mit analoger Eingabe, die im Allgemeinen als „Slider“ oder „Wheel“ bezeichnet werden.
-
Die Sensorelemente sind im Allgemeinen als Sensorflächen oder Sensorelektroden aus einem geeigneten Material gestaltet. Das in einer Sensorfolie verwendete Sensorelement kann auf verschiedenen Messprinzipien beruhen, wie beispielsweise einer Messung des elektrischen Widerstands oder der elektrischen Kapazität. Vorzugsweise wird eine elektrische Kapazität gemessen, so dass die Sensorelemente bevorzugt kapazitive Sensoren (Sensorelektroden) sind. Dabei bestehen die Sensorelektroden aus einem geeigneten elektrisch leitfähigen Material, dessen Kapazitätsänderung bei Berührung ermittelt und ausgewertet werden kann. Geeignete elektrisch leitfähige Materialien sind beispielsweise transparente Halbleiteroxide oder aber elektrisch leitfähige organische Materialien wie elektrisch leitfähige organische Polymere.
-
Wird eine Sensorfolie verwendet, so können die Sensorelemente sowie elektrische Leiterbahnen auf unterschiedliche Weise auf die Sensorfolie aufgebracht werden. In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind mindestens eine kapazitive Sensorelektrode sowie die elektrischen Leiterbahnen auf die Sensorfolie gedruckt.
-
Neben metallischen leitenden Strukturen können auf den in bevorzugten Ausführungsformen eingesetzten Sensorfolien auch organische leitende Strukturen eingesetzt werden. Im Allgemeinen umfassen daher in Ausführungsformen, bei denen das Sensorelement ein kapazitiver Sensor ist, der mindestens eine kapazitive Sensor und/oder die elektrischen Leiterbahnen ein intrinsisch leitfähiges organisches Polymer oder ein metallisches Leitmaterial oder bestehen aus diesem.
-
Die vorgenannten Bediensymbole und Schriftzeichen können im Übrigen auch auf oder in der Sensorfolie angeordnet sein, insbesondere aufgeklebt oder aufgedruckt sein.
-
Es können auch Folien verwendet werden, die ortsabhängig bestimmte haptische Elemente aufweisen, welche bei einer Bedienung vorteilhaft zur Unterscheidung und/oder besseren Erkennbarkeit von berührungsempfindlichen Sensorelementen tasten verwendet werden können.
-
Die Beschichtungstechniken für die Folien sind nicht besonders eingeschränkt, solange eine ausreichende Haftung gewährleistet ist. Bevorzugt sind Drucktechniken, die wiederum nicht besonders eingeschränkt sind. Vorzugsweise erfolgt das Bedrucken durch Siebdruck.
-
Gegenstand der Erfindung ist außerdem eine beschichtete Bedienblende, erhältlich durch ein Verfahren, umfassend die Schritte:
- (a) Bereitstellen eines Blendengrundkörpers aus einem mindestens teilweise transparenten Material;
- (b) Anbringen eines Filmes auf einer Teiloberfläche der Oberfläche des Blendengrundkörpers, wobei der Film eine Abziehfolie enthält und eine Seitenkontur aufweist;
- (c) Aufbringen einer Beschichtung auf die Oberfläche des Blendengrundkörpers, wobei der Film von der Beschichtung bedeckt wird;
- (d) Entfernung der im Schritt (c) aufgebrachten Beschichtung entlang der Seitenkontur mit Hilfe von Laserstrahlung; und
- (e) Abziehen der Abziehfolie.
-
In einer bevorzugten Ausführungsform des beschichteten Bedienpanels ist auf dem Blendengrundkörper eine mindestens teilweise lichtdurchlässige Folie mit Sensorelementen und einer elektrischen Leitstruktur angeordnet. Zu einer elektrischen Leitstruktur gehören dabei insbesondere auch elektrische Schaltkreise. Überdies können an der Sensorfolie auch elektrische Anschlüsse angeordnet sein.
-
Schließlich ist Gegenstand der Erfindung ein Hausgerät, enthaltend eine hierin beschriebene beschichtete Bedienblende, insbesondere ein Hausgerät mit einer Programmsteuerung und einer hierin beschriebenen Bedienblende.
-
Das Hausgerät ist erfindungsgemäß nicht eingeschränkt. Vorzugsweise ist das Hausgerät jedoch ausgewählt aus der Gruppe, bestehend aus Wäschebehandlungsgeräten wie Waschmaschinen, Trocknern und Waschtrocknern, Geschirrspülgeräten, Kühlgeräten, Mikrowellengeräten, Backöfen, Herden, Mixgeräten und Kaffeemaschinen.
-
Die Erfindung hat mehrere Vorteile. Die Erfindung ermöglicht, dass auf einfache Weise eine Vielzahl von unterschiedlichen Bedienblenden erzeugt werden kann. Hierzu müssen lediglich die aufzubringenden Folien entsprechend ausgestaltet sein, wobei die vorliegende Erfindung es breit ermöglicht, die Position von Bediensymbolen und Schriftzeichen zu variieren. Eine aufwendige Öffnung des Blendengrundkörpers ist nicht erforderlich, um eine Bedieneinheit anzubringen.
-
Es ist insbesondere möglich, die verschiedenen Bedienblenden unterschiedlicher Gerätevarianten oder unterschiedlicher Haushaltsgeräte auf der Basis eines gemeinsamen Blendengrundkörpers herzustellen und die Variation bei ein oder mehreren Folien in einem eingesetzten Film vorzunehmen. Damit ist ein Wechsel einer komplett gefertigten Bedienblende oder eines aufwendig gestalteten Informationsträgers nicht erforderlich.
-
Die Erfindung ermöglicht in Ausführungsformen eine Reduzierung der Maskierkosten beim Lackieren durch die Verwendung eines hierin als Film bezeichneten Aufklebers. Es ist ein schneller Variantenwechsel und eine schnelle Änderung von Displayfenstern möglich. In Ausführungsformen der Erfindung ist der Aufwand für Werkzeugteile für Kunststoffbauteile geringer und besser kontrollierbar. Außerdem können durch den Wegfall von diversen Prozessschritten wie Maskieren, Bedrucken, Reinigungen usw. Einsparungen realisiert werden.
-
Die Erfindung wird im Folgenden anhand der 1 bis 3 illustriert, in denen die erfindungsgemäß relevanten Teile einer erfindungsgemäßen beschichteten Blende dargestellt sind.
-
1 zeigt eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäß erhaltene beschichtete Bedienblende gemäß einer ersten nicht einschränkenden Ausführungsform.
-
2 zeigt eine Seitenansicht einer nach Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltenen beschichteten Bedienblende.
-
3 zeigt eine Seitenansicht einer beschichteten Blende nach der Durchführung von Schritt (c) des erfindungsgemäßen Verfahrens.
-
1 zeigt eine Draufsicht auf eine erfindungsgemäß erhaltene beschichtete Bedienblende 1 gemäß einer ersten nicht einschränkenden Ausführungsform. Auf einer Oberfläche 5 der beschichteten Bedienblende 1 befindet sich ein schraffiert dargestellte Beschichtung 8 aus einem gehärteten Farblack. Innerhalb der Oberfläche 5 befindet sich eine beschichtungsfreie Teiloberfläche 5, an welcher während der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens im Schritt (b) ein Film mit einer Abziehfolie angebracht worden war. Zusammen mit der Abziehfolie wurde der darauf aufgebrachte Farblack entfernt. Die Teiloberfläche 4 befindet sich innerhalb der Oberfläche 5.
-
2 zeigt eine Seitenansicht einer nach Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erhaltenen beschichteten Bedienblende 1. Die in 2 gezeigte Bedienblende 1 weist auf einer Oberfläche 5 eines Blendengrundkörpers 2 eine Beschichtung 8 auf, welche hier ein lichtundurchlässiger Farblack ist. Auf einer Teiloberfläche 4 des Blendengrundkörpers 2 ist ein Laminat („Restlaminat“, nach Entfernung einer hier nicht mehr vorhandenen Abziehfolie) aus einer ersten Folie 10, welche direkt am Blendengrundkörper 2 angebracht ist und daher auch als Blendenfolie bezeichnet werden kann, und einer zweiten Folie 11, in welcher sich Sensorelemente als Teil einer berührungsempfindlichen Bedieneinrichtung befinden und die daher auch als Sensorfolie bezeichnet werden kann, angebracht. In der ersten Folie 10 befinden sich aufgedruckte Bediensymbole 13 sowie Schriftzeichen 14. Durch Verwendung unterschiedlicher Folien 10 kann somit leicht eine Anpassung an unterschiedliche Länder und/oder Sprachen realisiert werden.
-
3 zeigt eine Seitenansicht einer beschichteten Bedienblende nach der Durchführung von Schritt (c) des erfindungsgemäßen Verfahrens. Die bereits in 2 angeführten Bezugszeichen haben hier die gleiche Bedeutung. Bei der beschichten Blende ist der erfindungsgemäß eingesetzte Film 3 erkennbar. D.h., zusätzlich zu der Anordnung in 2 ist auf dem Restlaminat aus den Folien 10 und 11 noch eine Abziehfolie 6 aufgebracht, auf der sich wiederum eine Beschichtung 8 befindet. Nach Durchführung von Schritt (d) des erfindungsgemäßen Verfahrens, d.h. der Entfernung der im Schritt (c) aufgebrachten Beschichtung (8) entlang der Seitenkontur des Filmes, und dem abschließenden Abziehen der Abziehfolie 6 wird die beschichtete Blende der 2 erhalten.
-
Bezugszeichenliste
-
- 1
- Beschichtete Bedienblende
- 2
- Blendengrundkörper
- 3
- Film
- 4
- Teiloberfläche des Blendengrundkörpers
- 5
- Oberfläche des Blendengrundkörpers
- 6
- Abziehfolie
- 7
- Seitenkontur des Filmes
- 8
- Beschichtung
- 9
- Randbegrenzung des Blendenbasiskörpers
- 10
- Erste Folie, Blendenfolie
- 11
- Zweite Folie, Sensorfolie
- 12
- Sensorelement
- 13
- Bediensymbol
- 14
- Schriftzeichen
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102005024934 A1 [0003]
- DE 102007048222 A1 [0004]
- DE 102009045665 A1 [0004]
- DE 102011006402 A1 [0005]
- DE 102010028164 A1 [0006]
- EP 1970479 A2 [0007]
- DE 102010063014 A1 [0008]
- DE 10051075 A1 [0009]