-
Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug sowie ein Verfahren zum Vermeiden eines Wildwechsels über einen Fahrweg, der sich in einer Umgebung vor dem Kraftfahrzeug befindet. Zu der Erfindung gehört auch das Kraftfahrzeug mit der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung.
-
Wildunfälle sind ein bekanntes Problem des öffentlichen Straßenverkehrs, das es zu vermeiden gilt. Wildtiere, z.B. Rehe oder Kaninchen, reagieren auf blaues Licht, indem sie diesem ausweichen. Basierend auf dieser Erkenntnis existieren Lösungen an der Straßenführung selbst in Form von blauen Reflektoren an den Randbalken, die am Straßenrand aufgebaut sind. Bei diesem Ansatz hat ein Autofahrer allerdings keinen Einfluss auf die Verfügbarkeit des Systems auf der von ihm befahrenen Fahrstrecke.
-
Aus dem Stand der Technik ist hierzu bekannt, eine blaue Lichtquelle im Kraftfahrzeug selbst mitzuführen. So ist aus der
DE 20 2015 006 968 U1 ein Wildtier-Fahrzeuglicht bekannt, welches blaues Licht von einer Fahrzeugfront oder einem Außenspiegel aus nach vorn in Fahrtrichtung abstrahlt. Auch aus der
EP 2 962 559 A1 ein ist ein Wildunfallvermeidungslicht bekannt, das blaues oder ultraviolettes Licht in Fahrtrichtung oder seitlich zur Fahrtrichtung abstrahlen kann. Die Lichtquelle kann blinken, um hierdurch eine Abschreckwirkung für Wildtiere zu vergrößern.
-
Aus der
DE 10 2011 119 923 A1 ist ein Beleuchtungssystem für Luft- und Landfahrzeuge bekannt, wobei mittels des Beleuchtungssystems zielgerichtete optische Orientierungshilfen oder Muster auf eine Fahrbahn projiziert werden. Die Lichtprojektion markiert auf einer Fahrbahn eine freizuhaltende Zone oder Gefahrenzone durch einen projizierten Begrenzungsbalken. Das Fahrzeug ist dazu ausgelegt, Fußgänger und Wildtiere zu erfassen, welche mit der Lichtprojektion markiert werden können, beispielsweise durch eine Abbildung einer Linie oder eines Bogens, um vor dem jeweiligen Gefahrenobjekt eine Art Grenze auf die Fahrbahn projizieren.
-
Aus der
DE 10 2014 226 254 A1 ist ein Kraftfahrzeug mit einer Signalisierungsvorrichtung bekannt, dessen Signalisierungsmittel von außerhalb des Kraftfahrzeugs durch andere Verkehrsteilnehmer wahrnehmbar ist. Die Signalisierungsvorrichtung weist einen Projektor auf, welcher in ein Umfeld des Kraftfahrzeugs eine Linie vor einem erkannten Verkehrsteilnehmer, wie beispielsweise einem Fußgänger oder einem Wildtier, projiziert. Die Anordnung oder eine Farbgebung der Linie gibt dem Fußgänger zu erkennen, ob er über diese Linie gehen darf oder nicht.
-
Aus der
DE 10 2006 050 547 A1 ist ein Verfahren zur Informationsdarstellung bekannt, bei welchem zumindest ein Projektionsobjekt an einer Projektionsstelle außerhalb eines Kraftfahrzeugs mittels einen an dem Kraftfahrzeug vorgesehenen Projektionsmittel erzeugt wird. Das Projektionsobjekt kann unabhängig von einem Blickwinkel eines Betrachters dreidimensional erscheinen.
-
Die
DE 10 2011 102 760 A1 beschreibt ein Kraftfahrzeug mit einer Sicherheitsvorrichtung zur Vermeidung von Folgen einer Kollision mit einem Wildtier. Hierzu ermittelt eine Ermittlungsvorrichtung ein Vorhandensein einer Kollisionsgefahr mit einem Wildtier. In Abhängigkeit davon wird das Wildtier auf die Kollisionsgefahr mittels einer Warnvorrichtung aufmerksam gemacht.
-
Die
DE 10 2004 028 772 A1 beschreibt ein Unfallverhütungssystem mit einer Recheneinheit zur Steuerung und/oder Regelung von Erstreckungssignalen für Wild.
-
Die aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen weisen den Nachteil auf, dass das abschreckende blaue Licht von einem Wildtier lediglich am Kraftfahrzeug selbst wahrgenommen wird, wenn es in Richtung zum Kraftfahrzeug blickt. Falls ein Abstand des Kraftfahrzeugs von dem Wildtier noch verhältnismäßig groß ist, kann das Wildtier versucht sein, dennoch einen Versuch zu unternehmen, den Fahrweg des Kraftfahrzeugs zu kreuzen oder zu überqueren. Verschätzt sich hierbei das Wildtier bei der Geschwindigkeit des Kraftfahrzeugs, so kann es dennoch zu einem Wildunfall kommen.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einem Kraftfahrzeug eine Schutzvorrichtung zum Vermeiden von Wildunfällen bereitzustellen.
-
Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich durch die Merkmale der abhängigen Patentansprüche, die folgende Beschreibung sowie die Figuren.
-
Durch die Erfindung ist eine Schutzvorrichtung für ein Kraftfahrzeug bereitgestellt, um einen Wildwechsel über einen vor dem Kraftfahrzeug in einer Umgebung angeordneten Fahrweg zu vermeiden. Der Fahrweg stellt denjenigen Bereich dar, der zukünftig von dem Kraftfahrzeug durchfahren oder überfahren wird. Es kann sich bei dem Fahrweg z.B. um eine Straße handeln. Die Schutzvorrichtung kann in dem Kraftfahrzeug eingebaut sein. Sie weist eine Lichtquelle zum Erzeugen eines Projektionslichts in dem Kraftfahrzeug sowie eine Projektionseinrichtung zum Erzeugen oder Projizieren einer Lichtprojektion aus dem Kraftfahrzeug heraus in die Umgebung hinein auf. Die Positionseinrichtung ist dazu eingerichtet, die Lichtprojektion mittels des Projektionslichts zu erzeugen.
-
Bei der Lichtprojektion handelt es sich dabei nicht einfach um einen Lichtschein, wie es im Stand der Technik vorgesehen ist. Um zu vermeiden, dass ein Wildtier auch bei beabstandetem Kraftfahrzeug nicht den Versuch unternimmt, vor dem Kraftfahrzeug dessen Fahrweg zu kreuzen, ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Projektionseinrichtung dazu eingerichtet ist, mittels der Lichtprojektion einem in der Umgebung befindlichen Wildtier zumindest eine graphische Darstellung eines Hindernisses für eine Fortbewegung in Richtung zu dem vorausliegenden Fahrweg hin optisch darzubieten. Das Wildtier bekommt also nicht einfach einen blauen Lichtschein oder Leuchtpunkt am Kraftfahrzeug selbst dargeboten, wie es der Stand der Technik mit dem Wildunfallvermeidungslicht vorsieht. Stattdessen erblickt das Wildtier eine graphische Darstellung oder ein graphisches Objekt, welches unabhängig von einer Entfernung des Kraftfahrzeugs allein durch seine optische Erscheinung und/oder Position ein Hindernis für die Fortbewegung in Richtung zum Fahrweg hin darstellt oder anzeigt oder repräsentiert. Das hier erwähnte Wildtier repräsentiert eine Betrachtungsposition in der Umgebung außerhalb des Kraftfahrzeugs, an welchem sich die jeweils beschriebenen Wirkung ergibt.
-
Durch die Erfindung ergibt sich somit eine größere Abschreckwirkung und Vertreibungswirkung für ein Wildtier, das am Rand eines Fahrwegs eines Kraftfahrzeugs steht und das herannahende Kraftfahrzeug erblicken kann. Dem Wildtier wird also ein Bild oder eine geometrische Form dargeboten, durch welche sich eine zusätzliche Hinderniswirkung oder Hemmwirkung ergibt.
-
Die Erfindung sieht vor, dass die Projektionseinrichtung dazu eingerichtet ist, mehrere Darstellungen, welche das Hindernis aus unterschiedlichen Perspektiven zeigen, zu erzeugen. Jede der Darstellungen ist dabei aus einem unterschiedlichen Abstand vom Kraftfahrzeug sichtbar. Mit anderen Worten werden die unterschiedlichen Darstellungen in unterschiedliche Raumsektoren projiziert. Ein stillstehendes Wildtier sieht somit während des Herannahens des Kraftfahrzeugs eine Abfolge unterschiedlicher Darstellungen des Hindernisses. Hierdurch ergibt sich ein Animationseffekt. So kann beispielsweise die Folge der Darstellungen derart gewählt werden, dass sich das Hindernis relativ zum Wildtier stillsteht oder unbewegt bleibt, obwohl sich das Kraftfahrzeug selbst nähert. So kann während der gesamten Annäherungsphase des Kraftfahrzeugs an das Wildtier durchgehend ein Hindernis für das Kreuzen oder Überqueren des Fahrwegs erzeugt oder dargestellt werden.
-
Bevorzugt ist hierbei vorgesehen, dass die Projektionseinrichtung dazu eingerichtet ist, durch die zumindest eine Darstellung des Hindernisses eine räumliche Lage des Hindernisses in einem vorbestimmten Abstand außerhalb des Kraftfahrzeugs, insbesondere vor dem Kraftfahrzeug (beispielsweise auf oder neben dem Fahrweg) zu vermitteln. Mit anderen Worten nimmt das Wildtier das Hindernis zwischen dem Kraftfahrzeug und dem Wildtier wahr. Mit anderen Worten ergibt sich aus der Sicht des Wildtiers ein Abstand des optisch wahrgenommenen Hindernisses, der kleiner ist als der Abstand des Kraftfahrzeugs selbst. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass aus Sicht des Wildtieres weniger Zeit zum Kreuzen oder Wechseln über den Fahrweg bleibt als dies der Fall wäre, wenn lediglich der Abstand zum Kraftfahrzeug selbst zu berücksichtigen wäre.
-
Das Hindernis kann optional während einer Fahrt des Kraftfahrzeugs in unterschiedlichen Abständen animiert dargestellt werden. Hierdurch ergibt sich eine zusätzliche Abschreckwirkung für ein Wildtier. So kann beispielsweise eine sich schneller als das Kraftfahrzeug heran bewegende graphische Darstellung eines Hindernisses erzeugt werden.
-
Eine Darstellung eines Hindernisses kann beispielsweise mittels eines Lasers erzeugt werden, insbesondere eines Lasers mit blauem Licht. Beispielsweise kann vorgesehen sein, mittels eines solchen Lasers eine Leuchtspur, beispielsweise eine Linie oder ein Muster, als Hindernis auf den Fahrweg und/oder neben den Fahrweg zu projizieren. Aus Sicht des Wildtieres befindet sich dann auf dem Boden, d.h. auf dem Fahrweg und/oder daneben, eine Leuchterscheinung, insbesondere eine blaue Leuchterscheinung, die als Hindernis wahrgenommen wird. Die kann z.B. vor dem Wildtier zwischen dessen Position und dem Fahrweg angeordnet werden.
-
Ganz besonders bevorzugt ist es aber, dass die Projektionseinrichtung dazu eingerichtet ist, zumindest eine stereoskopische, 3-dimensionale Darstellung des Hindernisses zu erzeugen. Mit anderen Worten nimmt ein Betrachter, wie beispielsweise ein Wildtier, ein dreidimensionales Objekt, also einen Körper, wahr. Mit anderen Worten stellt die Lichtprojektion ein Abbild eines massives Gegenstands dar. Anders als bei einer Darstellung beispielsweise einer leuchtenden Linie auf dem Boden ergibt sich somit der Vorteil, dass auch ein Überspringen des Hindernisses für ein Wildtier schwierig erscheint. Eine solche Darstellung kann beispielsweise mittels einer Anzeigeeinrichtung erzeugt werden, wie sie im Zusammenhang mit 3D-Fernsehern bekannt sind.
-
Ganz besonders bevorzugt ist es allerdings, dass die Projektionseinrichtung zum Erzeugen der zumindest einen Darstellung ein holographisches optisches Element, HOE, aufweist. Dieses HOE ist dazu eingerichtet, das Hindernis unabhängig von einer Projektionsfläche in der Umgebung frei im Raum darzustellen, also ohne eine Projektionsfläche in der Umgebung. Mit anderen Worten muss das Projektionslicht, welches durch die Projektionseinrichtung als Lichtprojektion abgestrahlt wird, nicht erst auf eine Projektionsfläche, wie beispielsweise den Fahrweg, fallen, um von einem Wildtier optisch fokussiert werden zu können. Stattdessen ist es mittels eines HOE möglich, einem Betrachter ein Objekt oder Hindernis auch darzustellen, indem der Betrachter direkt in das HOE blickt. Hierbei ergibt sich in vorteilhafter Weise zusätzlich die beschriebene stereoskopische, 3-dimensionale Darstellung des Hindernisses, die insbesondere auch derart dargestellt werden kann, dass sie in einem Abstand außerhalb des Kraftfahrzeugs, insbesondere vor dem Kraftfahrzeug, erscheint oder fokussiert wird. Somit ist man nicht auf eine besondere Beschaffenheit eines Projektionsuntergrunds in der Umgebung angewiesen.
-
Die Lichtquelle zum Erzeugen des Projektionslichts kann zum Beispiel eine oder mehrere Leuchtdioden aufweisen. Hierdurch ist die elektrische Leistung zum Betreiben der Schutzvorrichtung besonders gering, sodass ein Kraftstoffverbrauch durch den Betrieb der Schutzvorrichtung nicht signifikant steigt. Zusätzlich oder alternativ dazu kann vorgesehen sein, dass die Lichtquelle einen oder mehrere Laser aufweist. Hierdurch ist eine Leuchtleistungsdichte der Lichtprojektion auf einen besonders großen Wert einstellbar, wodurch die Reichweite der Abschreckwirkung der Schutzvorrichtung entsprechend groß eingestellt werden kann.
-
Bevorzugt umfasst die zumindest eine Darstellung eine Abbildung einer Hürde, insbesondere einer Mauer und/oder eines Zauns. Hierdurch wird der optische Eindruck einer Unüberquerbarkeit des Fahrwegs vermittelt. Zusätzlich oder alternativ dazu ist vorgesehen, dass die zumindest eine Darstellung eine Abbildung eines Raubtieres, insbesondere eines Wolfes, umfasst. Hierdurch wird der Fluchtreflex des Wildtieres angesprochen.
-
Wie bereits ausgeführt, gehört zu der Erfindung auch ein Kraftfahrzeug. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug weist zumindest eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung auf. Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen oder Motorrad ausgestaltet. Die Schutzvorrichtung kann beispielsweise als ein Bestandteil eines Scheinwerfers des Kraftfahrzeugs und/oder in einem Außenspiegel des Kraftfahrzeugs angeordnet sein.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren ergibt sich bei einem Betrieb der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung. Zum Vermeiden eines Wildwechsels über den vor dem Kraftfahrzeug in der Umgebung angeordneten oder befindlichen Fahrweg erzeugt eine Lichtquelle ein Projektionslicht in dem Kraftfahrzeug und eine Projektionseinrichtung erzeugt oder projiziert mittels des Projektionslichts die Lichtprojektion aus dem Kraftfahrzeug heraus in die Umgebung. Die Projektionseinrichtung bietet mittels der Lichtprojektion zumindest eine graphische Darstellung eines Hindernisses für eine Fortbewegung in Richtung zu dem vorausliegenden Fahrweg hin optisch dar.
-
Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens hier nicht noch einmal beschrieben.
-
Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs; und
- 2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schutzvorrichtung.
-
Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
-
In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt ein Kraftfahrzeug 10, bei dem es sich beispielsweise um einen Kraftwagen, insbesondere einen Personenkraftwagen oder Lastkraftwagen, handeln kann. Das Kraftfahrzeug 10 ist aus einer Perspektive eines (nicht dargestellten) Bildtieres gezeigt. Das Wildtier kann beispielsweise ein Reh sein. Es besteht die Gefahr, dass das Wildtier versucht, vor dem Kraftfahrzeug 10 in einer Umgebung 11 einen Fahrweg 12 des Kraftfahrzeugs 10 zu kreuzen, der beispielsweise durch eine in 1 dargestellte Straße 13 vorgegeben sein kann.
-
Das Kraftfahrzeug 10 weist allerdings eine Schutzvorrichtung 14 auf, welche das Wildtier daran hindert oder davon abhält, den Fahrweg 12 zu kreuzen. Beim Betrachten des Kraftfahrzeugs 10 sieht das Wildtier nämlich zwischen dem Kraftfahrzeug 10 und sich selbst eine Lichtprojektion 15, die eine Darstellung 16 eines Hindernisses vermittelt. In dem gezeigten Beispiel sieht das Wildtier beispielsweise eine Mauer oder einen Zaun oder ein Raubtier. Das Hindernis 16 befindet sich dabei in einem Abstand 17 zum Kraftfahrzeug 10 vor demselben. Damit ist das Hindernis 16 aus der Perspektive des Wildtieres näher als das Kraftfahrzeug 10 selbst. Das Wildtier muss also nicht den Abstand zum Kraftfahrzeug 10 berücksichtigen, sondern den Abstand zum Hindernis 16.
-
2 zeigt die Schutzvorrichtung 14, wie sie in dem Kraftfahrzeug 10 bereitgestellt sein kann. Die Schutzvorrichtung 14 kann eine Lichtquelle 18 und eine Projektionseinrichtung 19 aufweisen. Die Lichtquelle 18 kann ein Projektionslicht 20 erzeugen, welches in dem dargestellten Beispiel durch die Projektionseinrichtung 19 hindurch in die Umgebung 11 hin abgestrahlt wird. Die Projektionseinrichtung 19 kann das Projektionslicht 20 auch reflektieren. Für einen Betrachter der Projektionseinrichtung 19 in der Umgebung 11 ergibt sich ohne eine zusätzliche Projektionsfläche in der Umgebung 11 die Darstellung 15 beispielsweise als frei im Raum schwebendes Objekt.
-
Hierzu kann die Projektionseinrichtung 19 beispielsweise ein holographisches optisches Element oder kurz HOE oder holographisches Element aufweisen.
-
Mittels der Projektionseinrichtung wird somit eine holographische Projektion eines Absperrsymbols oder Hindernisses (beispielsweise einer Wand oder mehrerer Wände) beispielsweise am Straßenrand dargestellt oder dargeboten. Diese Projektion kann Tiere daran hindern, auf die Fahrbahn oder allgemein den vorausliegenden Fahrweg 13 zu laufen, solange sich das Kraftfahrzeug 10 ihnen nähert.
-
Die Schutzvorrichtung 14 kann beispielsweise in einem Scheinwerfer oder in einem Außenspiegel des Kraftfahrzeugs 10 angeordnet sein. Die Lichtprojektion 15 kann in der in 2 dargestellten Weise mittels einer Lichtquelle 18 und einer nachgelagerten Scheibe in Form eines HOE erzeugt werden. Die Lichtquelle 18 kann auf der Grundlage einer oder mehrerer Leuchtdioden und/oder eines oder mehrerer Laser gebildet sein.
-
Die Darstellung 15, d.h. das Begrenzungssymbol, entsteht virtuell am Straßenrand für einen Betrachter, welcher die Projektionseinrichtung 19 betrachtet, so dass in dessen Augen direkt das Licht von der Projektionseinrichtung 19 hineinstrahlt.
-
Die Darstellung 15 kann statisch sein, d.h. sie befindet sich dann für einen Betrachter in einem festen Abstand 17 vor dem Kraftfahrzeug 10. Bevorzugt ist auch der Betrachtungswinkel, unter welchem die Lichtprojektion 15 sichtbar ist, räumlich begrenzt, insbesondere auf einen Bereich vor dem Kraftfahrzeug 10.
-
In einer weiteren Ausbaustufe kann ein Multiplexing-Ansatz verwendet werden. Dabei werden mehrere Darstellungen 16 als Animation projiziert, sodass der Eindruck eines dynamischen Bildes entsteht, bei dem die Leuchtprojektion 15 aus verschiedenen Betrachtungswinkeln und/oder aus verschiedenen Abständen sichtbar ist. Mit diesem erweiterten Ansatz sind Darstellungen 16 über einen längeren Zeitraum hinweg beispielsweise vom Straßenrand aus erkennbar.
-
Der optische Aufbau der Projektionseinrichtung 19 kann in Bauform und/oder verwendeter Projektionstechnologie variieren. Dies kann beispielsweise vom verfügbaren Bauraum und/oder Designwunsch abhängig gemacht werden. Anstelle des gezeigten diffraktiven Elements, welches von dem Projektionslicht 20 durchschienen wird, kann auch ein Reflektor vorgesehen sein.
-
Insgesamt zeigt das Beispiel, wie durch die Erfindung eine Hologramm-Projektion zur Verhinderung von Wildunfällen bereitgestellt werden kann.
