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HINTERGRUND
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Gebiet der Erfindung:
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Dieses Dokument offenbart einen Hydraulikfluidkreis zur Betätigung eines Kupplungssatzes einer hydraulischen Kupplungsanordnung zur Verwendung in einem Kraftfahrzeug-Teilantriebsstrang.
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Beschreibung des Standes der Technik:
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Durch Drehung betriebene Getriebesysteme, wie etwa Verteilergetriebe, hintere Differentiale und vordere Differentiale können hydraulisch betätigte Kupplungen umfassen. Diese Kupplungen werden mit einem Hydraulikfluidkreis gesteuert. Herkömmliche Hydraulikfluidkreise zur Kupplungsbetätigung sind typischerweise geschlossene Systeme, und umfassen ein Reservoir innerhalb der Teilantriebsstrang-Anordnung, um jegliche Fluidverluste durch Leckagen oder andere Veränderungen im System auf Grund von thermischen Effekten auszugleichen. Da ein Teil des Hydraulikfluids von dem Hydraulikfluidkreis typischerweise mit der Zeit verloren geht, kann es notwendig sein, auf das Reservoir von außen zuzugreifen, um den Kreis mit Hydraulikfluid aufzufüllen. Bei vielen Fahrzeugen ist der Zugang zu dem Reservoir auf Grund der engen Packdichte der Teilantriebsstrang-Komponenten, die das Reservoir umgeben, und des entsprechend mühsamen Zugangswegs zu dem Reservoir jedoch schwierig. Daher ist das Nachfüllen des Reservoirs als Teil eines regelmäßigen Wartungsvorgangs zeitaufwändig und kostspielig.
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Somit besteht Bedarf nach einer hydraulischen Kupplungsanordnung, die automatisch oder aktiv den Hydraulikfluidkreis auf- oder nachfüllen kann, ohne auf ein kostspieliges Wartungsverfahren zurückzugreifen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER OFFENBARUNG
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Nach einem Aspekt offenbart dieses Dokument eine Hydraulikkupplungsanordnung für einen Kraftfahrzeug-Teilantriebsstrang. Die offenbarte Kupplungsanordnung kann eine primäre Ausgangswelle umfassen, die selektiv durch einen Kupplungssatz mit einem Eingangskettenrad gekoppelt ist. Die Anordnung kann des Weiteren eine sekundäre Ausgangswelle umfassen, die mit einem Ausgangskettenrad gekoppelt ist. Das Eingangskettenrad kann durch eine Kette mit einem Ausgangskettenrad verbunden sein. Der Kupplungssatz kann eine erste Vielzahl von Scheiben und eine zweite Vielzahl von Scheiben umfassen, die mit der ersten Vielzahl von Kupplungsscheiben ineinandergreifend angeordnet ist. Die erste Vielzahl von Scheiben kann mit der primären Ausgangswelle gekoppelt sein, und die zweite Vielzahl von Scheiben kann mit dem Eingangskettenrad gekoppelt sein. Die Kupplung kann des Weiteren einen Kolben umfassen, der zwischen einem Hohlraum und dem Kupplungssatz angeordnet ist. Die offenbarte Anordnung kann des Weiteren einen Hydraulikfluidkreis in Fluidverbindung mit dem Hohlraum umfassen, um unter Druck stehendes Fluid an den Hohlraum zu liefern, um den Kolben zu dem Kupplungssatz hin vorzuspannen, um den Kupplungssatz zu komprimieren. Die offenbarte Kupplungsanordnung kann des Weiteren einen Schmierfluidkreis in Fluidverbindung mit der Kette und dem Kupplungssatz umfassen. Schließlich kann die offenbarte Anordnung ein Sieb in Fluidverbindung mit dem Hydraulikfluidkreis umfassen. Das Sieb kann positioniert sein, um Schmierfluid aufzufangen, das von der Kette und/oder dem Kupplungssatz abtropft oder weggespritzt wird. Das an dem Sieb gefangene Schmierfluid passiert das Sieb, um den Hydraulikfluidkreis mit Schmierfluid nachzufüllen, das von der Kette und/oder dem Kupplungssatz freigegeben wird, nachdem das Schmierfluid das Sieb passiert hat.
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Nach einem Aspekt offenbart dieses Dokument ein Verteilergetriebe für einen Kraftfahrzeug-Teilantriebsstrang. Das Verteilergetriebe kann ein Gehäuse umfassen, das drehbar eine primäre Ausgangswelle und eine sekundäre Ausgangswelle lagert. Die primäre Ausgangswelle kann selektiv durch einen Kupplungssatz mit einem Eingangskettenrad gekoppelt sein. Die sekundäre Ausgangswelle kann mit einem Ausgangskettenrad gekoppelt sein. Die Eingangs- und Ausgangskettenräder können durch eine Kette verbunden sein. Die Kupplung kann einen Kupplungssatz umfassen, der eine erste Vielzahl von Scheiben und eine zweite Vielzahl von Scheiben umfassen kann, die mit der ersten Vielzahl von Kupplungsscheiben ineinandergreifend angeordnet ist. Die erste Vielzahl von Scheiben kann mit der primären Ausgangswelle gekoppelt sein, und die zweite Vielzahl von Scheiben kann mit dem Eingangskettenrad gekoppelt sein. Die Kupplung kann des Weiteren einen Kolben umfassen, der zwischen einem Hohlraum und dem Kupplungssatz angeordnet ist. Ein Verteilergetriebe kann des Weiteren einen Hydraulikfluidkreis umfassen, der ein Reservoir in Fluidverbindung mit einer Pumpe umfassen kann, die mit dem Hohlraum in Fluidverbindung steht, um unter Druck stehendes Fluid an den Hohlraum zu liefern, wodurch der Kolben zu dem Kupplungssatz vorgespannt wird, um den Kupplungssatz zu komprimieren. Das Verteilergetriebe kann des Weiteren einen Schmierfluidkreis mit einem Sumpf in Fluidverbindung mit der Kette und dem Kupplungssatz umfassen. Das Verteilergetriebe kann des Weiteren ein Sieb umfassen, das mit dem Gehäuse verbunden und über sowie in Fluidverbindung mit dem Reservoir angeordnet ist. Das Sieb kann positioniert sein, um Schmierfluid aufzufangen, das von der Kette und/oder dem Kupplungssatz freigegeben wird (d. h., davon abtropft oder weggespritzt wird, oder beides). Das an dem Sieb gefangene Schmierfluid passiert das Sieb und füllt den Hydraulikfluidkreis mit Schmierfluid nach, das von der Kette und/oder dem Kupplungssatz freigegeben wird, nachdem das Schmierfluid das Sieb passiert hat.
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Nach noch einem weiteren Aspekt offenbart dieses Dokument ein Verfahren zum Nachfüllen eines Hydraulikfluidkreises eines Verteilergetriebes mit Fluid von einem Schmierkreis des Verteilergetriebes. Das Verfahren kann das Bereitstellen eines Gehäuses umfassen, das drehbar eine primäre Ausgangswelle und eine sekundäre Ausgangswelle lagert. Das Verfahren kann des Weiteren das Koppeln der primären Ausgangswelle mit einem Eingangskettenrad über einen Kupplungssatz, sowie das Koppeln der sekundären Ausgangswelle mit einem Ausgangskettenrad umfassen. Das Verfahren kann des Weiteren das Koppeln des Eingangskettenrads mit dem Ausgangskettenrad über eine Kette umfassen. Das Verfahren kann des Weiteren das Bereitstellen eines Hydraulikfluidkreises mit einem Reservoir umfassen, das in Fluidverbindung mit einer Pumpe stehen kann, die in Fluidverbindung mit einem Hohlraum stehen kann, der in Fluidverbindung mit einem Kolben steht. Das Verteilergetriebe kann des Weiteren das Bereitstellen eines Schmierfluidkreises mit einem Sumpf in Fluidverbindung mit der Kette und dem Kupplungssatz umfassen. Das Verfahren kann des Weiteren das Liefern von unter Druck stehendem Hydraulikfluid an den Hohlraum, und dadurch das Vorspannen des Kolbens zu dem Kupplungssatz hin umfassen. Das Verfahren kann des Weiteren das Komprimieren des Kupplungssatzes umfassen, um Drehmoment von der primären Ausgangswelle auf das Eingangskettenrad und von dem Eingangskettenrad auf das Ausgangskettenrad durch die Kette zu übertragen. Das Verfahren kann des Weiteren das Bereitstellen eines Siebs umfassen, das unter zumindest einem Teil der Kette und über dem Reservoir angeordnet ist. Das Verfahren kann des Weiteren das Auffangen zumindest eines Teils des Schmierfluids, das von der Kette und/oder dem Kupplungssatz freigegeben wird, auf dem Sieb, das Filtern des aufgefangenen Schmierfluids mit dem Sieb und das Weiterleiten des gefilterten Schmierfluids zu dem Reservoir umfassen.
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Nach einer oder mehreren beliebigen der oben beschriebenen Ausführungsformen können der Hydraulikfluidkreis und der Schmierfluidkreis jeweils ein hydraulisches Fluid umfassen.
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Nach einer oder mehreren beliebigen der oben beschriebenen Ausführungsformen kann der Hydraulikfluidkreis eine Pumpe umfassen, die stromaufwärts des Hohlraums angeordnet ist.
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Nach einer oder mehreren beliebigen der oben beschriebenen Ausführungsformen kann das Schmierfluid, das von der Kette und/oder dem Kupplungssatz freigegeben wird, auf das Sieb tropfen und oder auf das Sieb spritzen, oder beides in Kombination.
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Nach einer oder mehreren beliebigen der oben beschriebenen Ausführungsformen kann der Hydraulikfluidkreis ein Hydraulikfluidreservoir umfassen, und das Sieb kann über dem Hydraulikfluidreservoir und unter zumindest einem Teil der Kette angeordnet sein. In anderen Ausführungsformen kann das Sieb, auch ohne unter der Kette angeordnet zu sein, genug Schmierfluid auffangen, um das Hydraulikfluidreservoir nachzufüllen.
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Nach einer oder mehreren beliebigen der oben beschriebenen Ausführungsformen kann das Sieb von einem Rahmen umgeben sein, und der Rahmen kann freigebbar über einem Hydraulikfluidreservoir angeschlossen sein.
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Des Weiteren kann der Rahmen freigebbar mit dem Reservoir und/oder dem Gehäuse des Verteilergetriebes verbunden sein.
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Die oben erläuterten Merkmale, Funktionen und Vorteile können in verschiedenen Ausführungsformen unabhängig erreicht werden, oder können in noch anderen Ausführungsformen kombiniert werden, deren weitere Details unter Bezugnahme auf die folgende Beschreibung und die Zeichnungen ersichtlich sind.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Für ein vollständigeres Verständnis der offenbarten Verfahren und Vorrichtungen wird auf die Ausführungsformen verwiesen, die in größerem Detail in den beiliegenden Zeichnungen veranschaulicht sind. In diesen:
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1 ist eine Draufsicht eines Kraftfahrzeug-Teilantriebsstrangs mit einem Verteilergetriebe, das in Übereinstimmung mit dieser Offenbarung hergestellt ist;
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2 ist eine Schnittsansicht eines Kraftfahrzeug-Verteilergetriebes, das in Übereinstimmung mit dieser Offenbarung hergestellt ist;
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3 ist eine seitliche Draufsicht des in 2 gezeigten Verteilergetriebes;
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4 ist eine teilweise seitliche Draufsicht des in 2 und 3 gezeigten Verteilergetriebes, wobei die Kette und die Abdeckung für das Hydraulikfluidreservoir entfernt wurden;
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5 ist eine teilweise Seitenansicht des in 2 bis 4 gezeigten Verteilergetriebes und veranschaulicht insbesondere die Anordnung des Siebs über dem Hydraulikfluidreservoir; und
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6 ist ein schematische Darstellung des Hydraulikfluidkreises und des Schmierfluidkreises der offenbarten hydraulischen Kupplungsanordnung und des offenbarten Verteilergetriebes.
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Die Zeichnungen sind dabei nicht unbedingt maßstabgetreu und veranschaulichen die offenbarten Ausführungsformen schematisch und in teilweisen Ansichten. In bestimmten Fällen kann diese Offenbarung auch Details weglassen, die für das Verständnis der offenbarten Verfahren und Vorrichtungen nicht notwendig sind oder weitere Details verdecken. Außerdem ist diese Offenbarung nicht auf die hierin veranschaulichten bestimmten Ausführungsformen begrenzt.
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BESCHREIBUNG DER AKTUELL BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Unter Bezugnahme auf 1 umfasst ein Fahrzeug-Teilantriebsstrangssystem 10 einen Motor 11, der ein Getriebe 12 antreibt. Das Getriebe 12 kann ein manuelles Getriebe mit einer Kupplung oder einem Automatikgetriebe sein. Der Ausgang des Getriebes 12 treibt ein Verteilergetriebe 13 an. Das Verteilergetriebe 13 ist seinerseits operativ mit einer primären (hinteren) Teilantriebsstrang-Anordnung 14 gekoppelt und treibt diese an. Die primäre Teilantriebsstrang-Anordnung 14 umfasst eine primäre (hintere) Antriebswelle 15, die operativ mit einem primären (hinteren) Differential 16 gekoppelt ist und dieses antreibt. Das primäre Differential 16 treibt ein Paar ausgerichteter primärer (hinterer) Achsen 17 an, die beide mit einer primären (hinteren) Radanordnung 18 gekoppelt sind.
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In der gezeigten Ausführungsform stellt das Verteilergetriebe 13 Drehmoment an eine sekundäre (vordere) Teilantriebsstranganordnung 21 bereit. Die sekundäre Teilantriebsstranganordnung 21 umfasst eine sekundäre (vordere) Antriebswelle 22, die das sekundäre (vordere) Differential 23 antreibt. Das sekundäre Differential 23 stellt ein Antriebsdrehmoment über ein Paar ausgerichteter sekundärer (vorderer) Achsen 24 bereit, die jeweils mit einer sekundären (vorderen) Radanordnung 25 gekoppelt sind. Freilaufnaben und Achs-Trennvorichtungen (nicht dargestellt) können eingesetzt werden, um die sekundären Achsen 24 und die sekundären Rädern 25 voneinander zu entkoppeln.
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In der gezeigten Ausführungsform ist die primäre Teilantriebsstrang-Anordnung 14 der hintere Teilantriebsstrang, und die sekundäre Teilantriebsstrang-Anordnung 21 ist der vordere Teilantriebsstrang; der Fachmann wird jedoch erkennen, dass die offenbarten Ausführungsformen auf Antriebsstränge anwendbar sind, bei denen der primäre Teilantriebsstrang der vordere Teilantriebsstrang ist. Sowohl die primäre Teilantriebsstrang-Anordnung 14 als auch die sekundäre Teilantriebsstrang-Anordnung 21 umfassen geeignete und entsprechend angeordnete Kreuzgelenke 26, die herkömmliche oder sogenannte "Gleichlaufgelenke" sein können. Die Kreuzgelenke 26 können auf herkömmliche Weise funktionieren, um statische und dynamische Versetzungen und Fehlausrichtungen zwischen den verschiedenen Wellen und Komponenten zu erlauben. Weiters kann sich der Ausdruck “Koppeln” hierin sowohl auf direkte und indirekte Verbindungen zwischen zwei Komponenten mit oder ohne eine oder mehrere dazwischenliegende Komponenten oder Strukturen beziehen. Zum Beispiel ist in 1 die primäre Antriebswelle 15 mit dem primären Differential 16 gekoppelt, obwohl zumindest ein Kreuzgelenk 26 dazwischen vorhanden ist.
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2 ist eine Querschnittansicht des offenbarten Verteilergetriebes 13. Eine Eingangswelle 27 liefert Ausgangsantriebseistung von dem Getriebe 12 (1) an das Verteilergetriebe 13. Die Eingangswelle 27, die primäre (hintere) Ausgangswelle 28 und die sekundäre (vordere) Ausgangswelle 29 erstrecken sich von einem äußeren Gehäuse 32 des Verteilergetriebes 13. Die primären und sekundären Ausgangswellen 28, 29 (2) sind mit den primären und sekundären Antriebswellen 15, 22 (1) über die Kreuzgelenke 26 gekoppelt. Das Gehäuse 32 kann verschiedene Dichtungen, Ausnehmungen, Schultern, Flansche, Bohrungen etc. umfassen, die die verschiedenen Komponenten und Teile des Verteilergetriebes 13 aufnehmen und positionieren. Die Eingangswelle 27 kann mit der primären Ausgangswelle 28 für den Allrad- und Zweiradantrieb gekoppelt werden. Die primäre Ausgangswelle 28 kann an gegenüberliegenden Enden davon drehbar in den Lagern 33, 34 montiert sein. Die sekundäre Ausgangswelle 29 kann auch drehbar innerhalb des Gehäuses 32 an den Lagern 35 montiert sein.
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Die primäre Ausgangswelle 28 verläuft drehbar durch das Eingangskettenrad 36, das durch die primäre Ausgangswelle 28 über die Kupplung 37 selektiv angesteuert werden kann. Eine Kette 38 (oder Riemen oder Spanner oder eine ähnliche Vorrichtung) koppelt das Eingangskettenrad 36 mit dem Ausgangskettenrad 41, das zur Drehung mit derselben mit der sekundären Ausgangswelle 29 gekoppelt ist. Ist das Verteilergetriebe 13 im Zweiradantriebsmodus, ist die Kupplung 37 nicht aktiviert, dreht sich die primäre Ausgangswelle 28 frei innerhalb des Eingangskettenrads 36, und wird keine Ausgangsantriebsleistung auf die sekundäre Ausgangswelle 29 und Ausgangskettenrad 41 ausgeübt.
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Unter Bezugnahme auf 1 und 2 wird, um den Allrad- oder AWD-Modus zu aktivieren, die Kupplung 37 aktiviert, um steuerbar und selektiv Drehenergie an das Eingangskettenrad 36 von der primären Ausgangswelle 28 bereitzustellen, so dass das Eingangskettenrad 36 nach Bedarf oder Auswahl über die Kette 38, das Ausgangskettenrad 41, die sekundäre Ausgangswelle 29, die sekundäre Antriebswelle 22, das Differential 23 und die sekundären Achsen 24 Drehenergie an die sekundären Räder 25 bereitzustellen. Im AWD-Modus können die Wellen 15, 22 (1) sich für eine glatte Handhabung des Fahrzeugs mit verschiedenen Geschwindigkeiten drehen. Ist die Kupplung 37 vollständig im AWD-Modus oder ganz in die primäre Ausgangswelle 28 eingerückt, drehen sich die Kupplung 37 und das Eingangskettenrad 36 mit derselben Drehzahl oder nahezu derselben Drehzahl, mit nur geringem Rutschen. Unter diesen Bedingungen können sich die primäre und sekundäre Antriebswellen 15, 22 mit derselben oder nahezu derselben Drehzahl drehen.
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Die Kupplung 37 kann in der Form eines Mehrscheiben-Reibkupplungssatzes 52 vorliegen, der eine erste Vielzahl von Reibkupplungsscheiben umfasst, die mit einer zweiten Vielzahl von Reibkupplungsscheiben oder -platten ineinandergreifend angeordnet sind. In der gezeigten Ausführungsform kann die erste Vielzahl von Scheiben kleiner im Durchmesser sein als die zweite Vielzahl von Scheiben. Die Scheiben können für Kupplungen geeignetes Papier- oder Reibungsmaterial in Übereinstimmung mit der üblichen Praxis umfassen. Jede der kleineren Scheiben kann durch eine Kupplungsnabe 43 mit einer primären Ausgangswelle 28 gekoppelt sein. Die Kupplungsnabe 43 kann mit der primären Ausgangswelle 28 unter Verwendung einer Keilverbindung verbunden sein, und in ähnlicher Weise können Keilverbindungen die kleineren Scheiben mit der Kupplungsnabe 43 koppeln. Jede der größeren Scheiben des Kupplungssatzes 52 kann mit einem Innenraum eines zylindrischen Abschnitts einer Kupplungstrommel 42 gekoppelt sein, um ein Ausgangsdrehmoment zu empfangen. Die Kupplungstrommel 42 kann mit dem Eingangskettenrad 36 wie in 2 dargestellt gekoppelt sein und Drehmoment von dem Kupplungssatz 52 erhalten, um das Eingangskettenrad 36 anzutreiben.
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Die Betätigung der Kupplung 37 erfolgt durch Zuführen von unter Druck stehendem Hydraulikfluid an den ringförmigen Hohlraum 39, der einem Kupplungskolben 44 von dem Kupplungssatz 52 entgegengesetzt ist. Eine Druckplatte 53 und ein Axiallager 51 können zwischen dem Kupplungskolben 44 und dem Kupplungssatz 52 angeordnet sein, wie in 2 dargestellt. Steht der Hohlraum 39 unter Druck, bewegt sich der Kupplungskolben 44 zu dem Axiallager 51, der Druckplatte 53 und dem Kupplungssatz 52 hin und drückt dabei den Kupplungssatz 52 gegen die Kupplungsnabe 43. Der komprimierte Kupplungssatz 52 überträgt dann Drehmoment und Drehbewegung von den kleineren Scheiben, die mit der Kupplungsnabe 43 verbunden sind, auf die größeren Scheiben, die mit der Kupplungstrommel 42 verbunden sind, die ihrerseits mit dem Eingangskettenrad 36 verbunden ist.
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6 zeigt zwei Fluidkreise, nämlich einen Hydraulikfluidkreis 45 und einen Schmierfluidkreis 47. Der Hydraulikfluidkreis 45 umfasst ein Hydraulikfluidreservoir 46, und der Schmierfluidkreis 47 umfasst einen Schmiermittelsumpf 61 und ein oberes Reservoir 48. Beide Fluidkreise 45 und 47 können innerhalb des Gehäuses 32 des Verteilergetriebes 13 angeordnet sein, und beide können hydrauliktaugliches Fluid enthalten. Der Hydraulikfluidkreis 45 liefert unter Druck stehendes Fluid an den Hohlraum 39 (2), um den Kupplungskolben 44 anzutreiben und die Kupplung 37 zu betätigen. Bei der normalen Verwendung kann der Hydraulikfluidkreis 45 Fluid durch Leckagen, Aussickern aus Dichtungen, etc. verlieren. Um zu vermeiden, das Verteilergetriebe 13 zu zerlegen, um das Hydraulikfluidreservoir 46 zu erreichen und aufzufüllen, kann der Hydraulikfluidkreis 45 mit Fluid von dem Schmierfluidkreis 47 auf folgende Weise aufgefüllt werden.
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Fluid von dem Schmiermittelsumpf 61 (3) wird durch die Öffnung 62 dosiert, um die Kette 38 zu schmieren. Des Weiteren wird ein Teil des Fluids von dem Schmiermittelsumpf 61 von der drehenden Kette 38 (z. B. durch Wegspritzen) in das obere Reservoir 48 (3) übertragen. Fluid von dem oberen Reservoir 48 strömt durch den Kupplungssatz 52 und kühlt ihn, bevor ein Teil des Fluids wie in 6 dargestellt in den Schmiermittelsumpf 61 zurückkehrt. Insbesondere steht das obere Reservoir 48 in Kommunikation mit dem Schmiermitteldurchgang 71 (2), der Fluid zwischen die inneren und äußeren Ringe 72, 73 der Kupplungsnabe 43 liefert. Der äußere Ring 73 kann eine oder mehrere Öffnungen 74 zur Leitung von Fluid an den Kupplungssatz 52 umfassen. Ein Teil des auf die Kette 38 aufgebrachten Fluids von dem Schmiermittelsumpf 61 und ein Teil des Fluids, das den Kupplungssatz 52 über das obere Reservoir 48 passiert, geht jedoch unweigerlich verloren, wenn sich die Kette 38 und die Kupplung 37 drehen, was dazu führt, dass ein Teil des Fluids von der drehenden Kette 38 und Kupplung 37 abtropft oder wegspritzt. Insbesondere kann Fluid aus der Kupplungsnabe 43 austreten und von der Umgebung der Kette 38 und des Eingangskettenrads 36 abtropfen oder weggespritzt werden. Diese Offenbarung nützt diesen Zustand aus, indem sie zumindest einen Teil des Fluids, das von der Kette 38 und/oder dem Kupplungssatz 52 freigegeben wird, auffängt, und das aufgefangene Fluid verwendet, um den Hydraulikfluidkreis 45 nachzufüllen. Indem zumindest ein Teil des Fluids, das von der Kette 38 und/oder dem Kupplungssatz 52 wegspritzt oder abtropft, aufgefangen wird, und das aufgefangene Fluid verwendet wird, um den Hydraulikfluidkreis 45 aufzufüllen, ist es unter Umständen niemals nötig, das Hydraulikfluidreservoir 46 des Hydraulikfluidkreises 45 anders nachzufüllen.
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Wie in 3 dargestellt, koppelt die Kette 38 das Eingangskettenrad 36 mit dem Ausgangskettenrad 41. Das Schmierfluid von dem Schmierfluidkreis 47 (6) kann auf die drehende Kette 38 dosiert werden. In einem Beispiel kann das Gehäuse 32 des Verteilergetriebes 13 einen unteren Hohlraum umfassen, der als der Schmiermittelsumpf 61 dient. Der Schmiermittelsumpf 61 sammelt Schmierfluid, das auf die Kette 38 durch die Öffnung 62 dosiert wird. Das Schmierfluid wird dann über die Kette und um das Eingangskettenrad 36 getragen. Unvermeidlich wird ein Teil des Schmierfluids durch die Kette 38 und/oder den Kupplungssatz 52 in der Form von Tropfen oder Spritzern freigegeben. Um zumindest einen Teil dieses freigegebenen Fluids aufzufangen, kann ein Sieb 63 unter oder in der Umgebung der Kette 38 platziert sein, wie in den 3 und 4 dargestellt. Zumindest ein Teil der Schmierfluidtropfen und/oder der Schmierfluidspritzer wird auf dem Sieb 63 abgelagert oder davon aufgefangen. Des Weiteren ist das Sieb 63 über dem Reservoir 46 angeordnet. Da das von der Kette 38 und/oder dem Kupplungssatz 52 freigegebene Schmierfluid Metallpartikel enthalten kann, dient das Sieb 63 dazu, jegliche derartige Metallpartikel aus dem Fluid zu entfernen, das das Sieb 63 passiert. Die Maschenweite des Siebs 63 kann von 10 Mikrometer bis 100 Mikrometer reichen. Das Sieb 63 verhindert, dass große Mengen von verschmutztem Schmierfluid in den Hydraulikfluidkreis 45 gelangen. Nur geringe Mengen von sauberem Schmierfluid sind erforderlich, um den Hydraulikfluidkreis 45 aufzufüllen, und das Auffüllen erfolgt automatisch während des Normalbetriebs des Verteilergetriebes 13.
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Wie in 5 dargestellt, kann das Sieb 63 von einem Rahmen 64 umgeben sein, und der Rahmen 64 kann in einem Schlitz 65 aufgenommen sein, der in dem Gehäuse 32 des Verteilergetriebes 13 angeordnet ist. 5 veranschaulicht auch die Abdeckung 68 für das Hydraulikfluidreservoir 46 und die Pumpe 66, die Fluid aus dem Reservoir 46 saugt, bevor das Fluid zu dem Hohlraum 39 (2) geleitet wird, um den Kolben 44 zu dem Kupplungssatz 52 hin zu treiben.
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GEWERBLICHE ANWENDBARKEIT
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Ein Verteilergetriebe 13 und eine Kupplung 37 umfassen einen Hydraulikfluidkreis 45 und einen Schmierfluidkreis 47. Der Schmierfluidkreis 47 liefert Schmiermittel zu der Kette 38, die das Eingangskettenrad 36 mit dem Ausgangskettenrad 41 verbindet. Der Hydraulikfluidkreis 45 liefert unter Druck stehendes Fluid zu einem Hohlraum 39, der dem Kolben 44 von dem Kupplungssatz 52 der Kupplung 37 entgegengesetzt angeordnet ist. Typischerweise sind diese beiden Fluidkreise voneinander isoliert, während Schmierfluid, das in einem Schmiermittelsumpf 61 gespeichert ist, kontinuierlich rückgeführt wird und im Zuge regelmäßiger Wartungsvorgänge ausgetauscht werden kann. Im Gegensatz dazu ist der Hydraulikfluidkreis 45 typischerweise ein geschlossener Kreis, da Verunreinigungen und Schmutzpartikel schädlich für die Pumpe 66 sein könnten. Der Hydraulikfluidkreis 45 verliert jedoch unweigerlich Fluid, zum Beispiel durch Leckagen etc. Außerdem ist das Auffüllen des Hydraulikfluidkreises 45 auf Grund der kompakten Konstruktion des Verteilergetriebes 13 schwierig und daher kostspielig. Um dieses Problem zu lösen, wird Schmierfluid, das von der Kette 38 und/oder dem Kupplungssatz 52 freigegeben wird, aufgefangen, gesiebt und dem Hydraulikfluidreservoir 46 zugeführt. Insbesondere ist das Hydraulikfluidreservoir 46 nahe der Kette 38 angeordnet. Ein Sieb ist strategisch über dem Hydraulikfluidreservoir 46 platziert, und zwar in einer Stellung, wo das Abtropfen oder Wegspritzen von Schmierfluid auftritt. Das Schmierfluid tropft oder spritzt dann auf das Sieb 63, das jegliche Metallpartikel herausfiltert, bevor das Schmierfluid in das Hydraulikfluidreservoir 46 geführt wird. Somit wird das Hydraulikfluidreservoir 46 mit gesiebtem oder gereinigtem Fluid aufgefüllt, und daher muss das Hydraulikfluidreservoir 46 nicht anders nachgefüllt werden, was ein kostspieliges und zeitintensives Wartungsverfahren involvieren würde.
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Obwohl nur bestimmte Ausführungsformen dargelegt wurden, werden dem Fachmann alternative Ausführungen und verschiedene Abwandlungen aus der obigen Beschreibung klar sein. Diese und weitere Alternativen werden als Äquivalente betrachtet und fallen daher in den Bereich und Umfang der vorliegenden Offenbarung.