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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Fortbewegungsmittel sowie ein Verfahren zur Anpassung einer Audiowiedergabelautstärke. Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung eine komfortable, insbesondere automatische, Möglichkeit zum Angleichen der Audiowiedergabelautstärke unterschiedlicher Quellen.
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In Fortbewegungsmitteln spielt das Audio-System unterschiedliche Audio-Signale beziehungsweise Audio-Dateien im Prinzip mit demjenigen Pegel ab, wie das Audio-Signal oder die Audio-Datei diesen vorgibt. Gegebenenfalls wird die Wiedergabelautstärke hierbei durch ein quellenabhängiges Equalizing, ein Limiting und/oder eine Kompression beeinflusst. Mitunter wird zusätzlich eine jeweilige separate Lautstärkeregelung für die Audio-Signale von Klangzeichen (z. B. für Abstandswarnungen (PDC, ACC), Tür auf-Schlüssel steckt-Meldungen etc.), Navigationsausgaben und die Entertainmentsignale (A/V beziehungsweise Multimedia) angeboten. Hinzu kommt, dass die unterschiedlichen Quellen auch unterschiedlich stark ausgesteuerte Audiodateien abspielen können. Werden in aktuellen Fahrzeugen verschiedene Audio-Dateien unmittelbar nacheinander abgespielt, so werden diese in der Regel als unterschiedlich laut empfunden. Häufig ist der Unterschied der empfundenen Lautstärke so groß, dass er als extrem lästig (im Falle besonders hoher Schalldruckpegel) oder als zu leise/unverständlich (im Falle extrem niedriger Schalldruckpegel) empfunden wird und die sofortige manuelle Nachregelung erforderlich ist. Dies betrifft nicht nur den Wechsel zwischen unterschiedlichen Audioquellen beziehungsweise Input-Kanälen (z. B. CD, Radio, USB, Bluetooth etc.), sondern auch Signale und Dateien, die von derselben Quelle kommen. Das Problem unterschiedlich ausgesteuerter Musikstücke, insbesondere aus unterschiedlichen Epochen, ist im Stand der Technik grundsätzlich bekannt. Auch sämtliche heruntergeladene Dateien, die über Bluetooth oder USB gehört werden, haben in der Regel extrem unterschiedliche Lautheitsempfindungen zur Folge. Selbst bei analogen Quellen wie UKW stellt sich beim Wechsel von einem ersten Sender zu einem zweiten Sender ein jeweiliges unterschiedliches Lautheitsempfinden ein.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die im Stand der Technik bekannten Nachteile auszuräumen beziehungsweise zu lindern.
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Die vorstehend identifizierte Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zur Anpassung einer Audiowiedergabelautstärke gelöst. Das Verfahren kann insbesondere vorteilhaft in einem Fortbewegungsmittel ausgeführt werden, in welchem die Audioanlage für die Wiedergabe einer Vielzahl unterschiedlicher Quellen vorgesehen ist. In einem ersten Schritt wird ein in einer Klangzeichendatei enthaltener Datensatz (engl. „tag“, [tæg]) ausgelesen. In ähnlicher Weise kann auch eine Navigationsanweisungsdatei einen Tag bereithalten, welcher erfindungsgemäß ausgelesen wird. Sofern es sich bei der wiedergegebenen Audioquelle um einen Radiosender handelt, kann ein dem Radiosender zugeordneter Tag ausgelesen und interpretiert werden. Als „Klangzeichen“ werden im Rahmen der vorliegenden Erfindung sämtliche Signaltöne, welche über Betriebszustände des Fortbewegungsmittels informieren, verstanden. Solche Klangzeichen werden üblicherweise über Dateien oder Oszillatoren erzeugt, welche mittels lokaler Datenspeicher gespeist beziehungsweise bereitgehalten werden. Eine Navigationsanweisung kann ein Sprachsample sein, mittels derer die Empfehlungen für Manöver des Anwenders auralisiert werden. Der Tag kann hierbei einen zumindest ähnlichen Aufbau aufweisen, wie ihn im Stand der Technik grundsätzlich bekannte „Replay Gain Tags“ aufweisen, welche auf Tonträgern zur Kennzeichnung einer mittleren Wiedergabelautstärke für Musikstücke bekannt sind. Da jedoch die oben genannten Quellen die erfindungsgemäß vorgesehenen Informationen bislang nicht mitbringen beziehungsweise aufweisen, wird diese Information beispielsweise für den Nutzer unhörbar und idealerweise im Hintergrund vor der ersten Benutzung durch Analyse der Daten anhand von Lautheitskriterien ermittelt, gespeichert und für alle zukünftigen Abspielungen verwendet. Dieser Vorgang kann selbstverständlich bereits vor der Speicherung der Datei im Fortbewegungsmittel erfolgen (z. B. werksseitig). Erfindungsgemäß können selbst Radiosender im Hintergrund analysiert und für deren Wiedergabe im Fortbewegungsmittel mit einem erfindungsgemäßen Tag assoziiert werden. Da die Lautheitsschwankungen im Regelfall vor allem zwischen unterschiedlichen Radiosendern, seltener jedoch innerhalb eines Senders auftreten, ist das erfindungsgemäße Verfahren für eine anwenderfreundliche Regelung von Audiowiedergabelautstärken äußerst erfolgsversprechend.
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Die Unteransprüche zeigen bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung.
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Bevorzugt kann nach einem Verwenden des ersten Tags zur Anpassung eines Verstärkungsfaktors automatisch zu einem zuvor verwendeten Verstärkungsfaktor zurückgekehrt werden, um die Wiedergabelautstärke an eine zuvor wiedergegebene Lautstärke anzupassen. Dies kann insbesondere dann von Vorteil sein, falls die Audiowiedergabe eines Klangzeichens eine vorherige Audiodarbietung nur kurzfristig unterbricht, da sie durch denselben Audioverstärker beziehungsweise dasselbe Lautsprechersystem wiedergegeben wird. Entsprechendes gilt für Navigationsanweisungen, welche üblicherweise nur wenige Sekunden andauern. Da es sich bei Navigationsanweisungen üblicherweise um gesprochene Sprache handelt, ist eine erfindungsgemäße Anpassung vor allem dann vorteilhaft, wenn die gesprochene Sprache eine vorherige Musikdarbietung unterbricht, da bekanntermaßen unterschiedliche Lautheitsempfindungen für Musik und gesprochene Sprache bestehen.
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Gemäß einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Hintergrundanalyse von Radiosendern durch ein Entertainmentsystem eines Fortbewegungsmittels vorgeschlagen, welches an den Kerngedanken des zuvor beschriebenen Erfindungsaspektes anknüpft. Mit anderen Worten können die folgenden Merkmale selbstständig oder in Verbindung mit denen des vorgenannten Erfindungsaspektes vorteilhaft verwendet werden. Hierbei wird eine mittlere Lautstärke eines auf Basis eines Signals eines Radiosenders wiedergegebenen Audiosignals in einem Fortbewegungsmittel ermittelt. Mit anderen Worten wird ein Radiosender „empfangen“, dessen Informationen dahingehend analysiert, mit welcher Lautstärke die Audiowiedergabe des Radiosenders unter den gegebenen Voraussetzungen erfolgen würde und anschließend ein Tag generiert, welcher eine geeignete Einstellung eines Audioverstärkers erlaubt, um im Vergleich zu anderen Audioquellen eine geeignete Audiolautstärke zu erzeugen. Anschließend wird dieser Tag als zweiter Tag im Fortbewegungsmittel abgespeichert und hierbei mit dem Radiosender assoziiert. Zusätzlich kann sichergestellt werden, dass das ermittelte Signal des Radiosenders ein geeignetes Signal (z. B. Popmusik anstatt gesprochener Sprache oder Musik der Klassik) enthält, um einen möglichst repräsentativen Tag zu erstellen und abzuspeichern.
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Bevorzugt kann hierzu eine Verzögerung einer Ausgabe des Audiosignals erfolgen, sodass eine hinreichend repräsentative Analyse des Signals des Radiosenders abgeschlossen ist und ein entsprechender Tag erstellt worden ist, bis die Audiowiedergabe für das Signal des Radiosenders erfolgt. Auf dieser Weise kann sichergestellt werden, dass das wiedergegebene Audiosignal von Anbeginn mit einer adäquaten Audiowiedergabelautstärke präsentiert wird und keine Informationen bis zur Wiedergabe verloren gehen.
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Gemäß einem dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird in Übereinstimmung mit dem Kerngedanken der beiden oben genannten Erfindungsaspekte die Erstellung eines Datensatzes vorgeschlagen, welcher auch griffig als „Replay Gain Landkarte“ bezeichnet werden könnte. Dieser Aspekt kann selbstständig existieren, bevorzugt jedoch zumindest einen der beiden vorgenannten Erfindungsaspekte vorteilhaft weiterbilden. Zunächst wird ein dritter Tag für einen dritten Verstärkungsfaktor eines Signals eines Radiosenders an einer ersten geografischen Position ermittelt. Anschließend wird ein vierter Tag für einen vierten Verstärkungsfaktor eines Signals desselben Radiosenders an einer zweiten geografischen Position ermittelt. Da bekanntermaßen die Audiolautstärke eines Radiosenders von der Position des Empfängers abhängen kann (insbesondere bei amplitudenmodulierten Sendeverfahren, AM), können sich der dritte Verstärkungsfaktor und der vierte Verstärkungsfaktor voneinander unterscheiden, um eine empfundene Audiowiedergabelautstärke von einer geografischen Position unabhängig für einen betrachteten Empfänger anzugleichen. Hierzu wird im Ansprechen auf das Erreichen der ersten Position beziehungsweise der zweiten Position der dritte Tag beziehungsweise der vierte Tag zur Anpassung des jeweiligen Verstärkungsfaktors verwendet. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass beim Verändern einer Position ein bislang für einen Radiosender verwendeter Tag ungeeignete Ergebnisse liefert, wenn die Wiedergabelautstärke des Radiosenders sich abhängig von der geografischen Position verändert hat.
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Besonders schnell lässt sich eine derartige „Replay Gain Landkarte“ erstellen, indem mehrere Fortbewegungsmittel dazu beitragen, die jeweiligen Tags zu ermitteln und auch anderen Audiowiedergabesystemen bereitzustellen. Hierzu wird ein dritter Tag durch ein erstes Fortbewegungsmittel und ein vierter Tag durch ein zweites Fortbewegungsmittel ermittelt. Der dritte Tag und der vierte Tag werden anschließend z.B. einem stationären Server und/oder über das Internet bereitgestellt, über welchen eine Vielzahl von Fortbewegungsmittel beziehungsweise Radioempfängern denjenigen Tag beziehen können, welcher für ihre aktuelle geografische Position hinterlegt ist. Auch hierdurch kann vermieden werden, dass eine jeweilige Ermittlung und Verwendung eines geeigneten Tags stets auf einer erneuten Analyse des Radiosenders zu basieren hat. Einerseits kann so die Hardware der erfindungsgemäß zu verwendenden Empfänger einfacher ausgestaltet werden. Andererseits kann auf eine verzögerte Ausgabe des Audiosignals bis zur Anpassung des jeweiligen Verstärkungsfaktors verzichtet werden.
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Gemäß einem vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung, welcher auch als „Positionsabhängige Replay Gain Berechnung“ bezeichnet werden könnte, wird eine alternative Verfahrensweise zur Ermittlung geeigneter Tags für eine Anpassung eines Verstärkungsfaktors zur positiven Beeinflussung einer Audiowiedergabelautstärke vorgeschlagen. Die Verfahrensweise gemäß dem viertgenannten Erfindungsaspekt kann alleinstehend, bevorzugt jedoch einen oder mehrere der vorstehenden Erfindungsaspekte weiterbildend, vorteilhaft verwirklicht werden. In einem ersten Schritt wird ein fünfter Tag für einen fünften Verstärkungsfaktor eines Signals eines Radiosenders an einer dritten geografischen Position ermittelt. Dies kann beispielsweise durch Analyse des Signals des Radiosenders erfolgen, wie dies in Verbindung mit dem drittgenannten Erfindungsaspekt (siehe „Replay Gain Landkarte") beschrieben worden ist. Anschließend wird eine geografische Position des Radiosenders (bzw. Ursprung des Funksignals) ermittelt. Dies kann beispielsweise unter Zuhilfenahme eines im Signal des Radiosenders enthaltenen Datensatzes und/oder unter Verwendung einer internetbasierten Informationsquelle erfolgen. In Abhängigkeit der Position des Radiosenders und der aktuellen Position des verwendeten Empfängers kann ein sechster Tag für einen sechsten Verstärkungsfaktor des Signals des Radiosenders an einer vierten geografischen Position berechnet werden. Hierzu kann beispielsweise eine aktuelle Entfernung des Senders vom Empfänger in Kenntnis der dritten geografischen Position (Empfängerposition) zugrunde gelegt werden und eine Entfernung des Radiosenders von der vierten geografischen Position ermittelt werden. Die Dämpfungseinflüsse der unterschiedlichen Entfernungen des Radiosenders zur dritten geografischen Position beziehungsweise zur vierten geografischen Position können zu einer derartigen Berechnung des sechsten Tags führen, dass der sechste Verstärkungsfaktor bei der Wiedergabe des Signals des Radiosenders an der vierten geografischen Position zu einem identischen Laufstärkeeindruck führt, wie ihn die Verwendung des fünften Verstärkungsfaktors des Signals des Radiosenders an der dritten geografischen Position zur Folge hat. Wie in Verbindung mit dem drittgenannten Erfindungsaspekt ausgeführt, kann eine erneute Analyse des Signals des Radiosenders beim Erreichen der sechsten Position unterbleiben, da auf den berechneten sechsten Tag zurückgegriffen werden kann. Eine Verzögerung einer Ausgabe des Audiosignals bis zur Anpassung des aktuellen Verstärkungsfaktors kann entsprechend erübrigt werden.
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Das Ermitteln der geografischen Position des Empfängers (z. B. dritte geografische Position) kann beispielsweise satellitenbasierte Signale zur Ortung verwenden.
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Das Berechnen des sechsten Tags kann bevorzugt symbolisch für eine Berechnung einer Vielzahl weiterer Tags stehen, welche für eine Vielzahl unterschiedlicher Positionen beziehungsweise Entfernungen des verwendeten Empfängers durchgeführt werden.
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Gemäß einem fünften Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Fortbewegungsmittel vorgeschlagen, welches eine Audioanlage und Speichermittel aufweist. Die Audioanlage ist zur Wiedergabe unterschiedlicher Audioquellen, zumindest jedoch zur Wiedergabe von Klangzeichen und/oder Navigationsanweisungen und/oder Radiosendern vorgesehen. Die Speichermittel sind eingerichtet, einen Tag zur Einstellung eines Verstärkungsfaktors eines Audioverstärkers der Entertainmentanlage abzuspeichern. Auf diese Weise ist das Fortbewegungsmittel eingerichtet, an einem Verfahren gemäß einem der oben genannten Erfindungsaspekte teilzunehmen beziehungsweise dieses durchzuführen. Insbesondere ist die Audioanlage eingerichtet, einen in einer Klangzeichendatei und/oder einer Navigationsanweisungsdatei enthaltenen beziehungsweise einen einem Radiosender zugeordneten ersten Tag aus dem Speichermittel auszulesen und einen ersten Verstärkungsfaktor zur Wiedergabe der Datei beziehungsweise des Radiosenders über die Audioanlage in Abhängigkeit des ersten Tags einzustellen. Die Merkmale, Merkmalskombinationen und die sich aus diesen ergebenden Vorteile ergeben sich entsprechend den oben genannten Verfahrensaspekten der vorliegenden Erfindung, sodass zur Vermeidung von Wiederholungen auf die obigen Ausführungen verwiesen wird.
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Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und den Figuren. Es zeigen:
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1 eine schematische Darstellung einer Audioanlage gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung;
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2 eine schematische Darstellung an einem erfindungsgemäßen Verfahren beteiligter Instanzen in einer beispielhaften geografischen Konstellation;
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3 bis 6 Flussdiagramme veranschaulichend Verfahrensschritte von Ausführungsbeispielen erfindungsgemäßer Verfahren.
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1 zeigt zwei unterschiedlich ausgesteuerte Audiosignale A, B über der Zeit t. Während das Audiosignal A vergleichsweise stark ausgesteuert ist und daher zu einem vergleichsweise lauten Höreindruck bei der Wiedereingabe über ein Audiosystem 9 führt, ist das Audiosignal B vergleichsweise niedrig ausgesteuert, weshalb es ohne eine erfindungsgemäße Anpassung zu einem vergleichsweise leisen Höreindruck bei der Wiedergabe über ein Audiosystem gemäß dem Stand der Technik führen würde. Ein Audiosystem 9 zur Durchführung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens weist einen Audioverstärker 1 auf, welcher einen Eingang I und einen Ausgang O aufweist. Der Ausgang O ist mit einem exemplarischen Lautsprecher 4 elektrisch verbunden. Ein Datenspeicher 2 hält zwei Datensätze repräsentierend einen ersten Tag T1 und einen zweiten Tag T2 zur Anpassung eines Verstärkungsfaktors des Audioverstärkers 1 bereit. Der erste Tag T1 ist dem Audiosignal A zugeordnet. Der erste Tag T1 steht für eine vergleichsweise geringe Verstärkung, um aus dem Audiosignal A durch Abstrahlung über den Lautsprecher 4 das Audiosignal C zu erzeugen. Wird dem Audioverstärker 1 über den Dateneingang 3 mitgeteilt, dass das Audiosystem 9 an einer zweiten geografischen Position angelangt ist, aktiviert es die Verwendung des zweiten Tags T2, welcher für einen vergleichsweise hohen Verstärkungsfaktor des Audioverstärkers 1 steht. An der zweiten geografischen Position ist das vergleichsweise gering ausgesteuerte Audiosignal B zu empfangen, welches jedoch durch Verwendung des zweiten Tags T2 derart verstärkt wird, dass es bei Abstrahlung über den Lautsprecher 4 zu einem Audiosignal D führt, welches einen zum Audiosignal C identischen Lautstärkeeindruck beim Hörer verursacht. Der Dateneingang 3 steht lediglich exemplarisch für eine Vielzahl unterschiedlicher Informationen (zum Beispiels auch eine Identifikation einer verwendeten Quelle), auf Basis welcher der Audioverstärker 1 durch Verwendung eines geänderten Tags T1, T2 hinsichtlich seines Verstärkungsfaktors angepasst werden kann.
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2 zeigt einen Radiosender 8, in dessen Sendebereich sich zwei PKWs 10, 11 als exemplarische Fortbewegungsmittel an jeweiligen Positionen P1, P2 befinden. Die Abstrahlcharakteristik des Radiosenders 8 führt dazu, dass sein Signal an der Position P2 vergleichsweise stark ist und daher zu einem gemäß dem Stand der Technik lauteren Audiosignal führen würde als an einer weiter entfernten Position P1. In erfindungsgemäßer Weise ermitteln nun die PKW 10, 11 unabhängig voneinander einen jeweiligen Tag zur Anpassung der Audiowiedergabelautstärke des Signals des Radiosenders 8 und assoziieren die Tags mit ihrer jeweiligen geografischen Position P1, P2. Die Ortung der PKWs 10, 11 erfolgt unter Verwendung eines exemplarisch dargestellten Satelliten 7. Über ein terrestrisches Datenkommunikationsnetz senden die PKWs 10, 11 den jeweiligen Tag assoziiert mit ihrer aktuellen Position an einen Sendemasten 6, welcher mit einem stationären Server 5 assoziiert ist. Im Server 5 wird also eine „Replay Gain Landkarte“ bezüglich eines Signals des Radiosenders 8 erstellt und informationstechnisch bereitgehalten. Noch bevor ein PKW 12 an der Position P3 Gelegenheit hat, das Signal des Radiosenders 8 selbstständig zu analysieren (z. B. weil es noch nicht einmal in dessen Empfangsbereich ist), kann der PKW 12 über den Sendemast 6 die von den PKWs 10, 11 bereitgestellten Informationen nutzen, um bei Erreichen eines Abstandes zum Radiosender 8, welcher mit demjenigen der Position P1 identisch ist, den vom PKW 11 bereitgestellten Tag zur Anpassung der Audiowiedergabelautstärke des Signals des Radiosenders 8 zu verwenden. Zusätzlich kann der PKW 12 bei weiterer Annäherung an den Radiosender 8 den vom PKW 10 bereitgestellten Tag zur Anpassung der Audiowiedergabelautstärke aktivieren, bevor es einen Abstand zum Radiosender 8 erreicht hat, welcher mit dem Abstand der Position P2 übereinstimmt. Eine selbstständige Analyse des Signals des Radiosenders 8 durch den PKW 12 kann also entfallen. Eine Analyse und/oder verzögerte Wiedergabe des Signals des Radiosenders 8 im PKW 12 ist daher nicht erforderlich. Besonders bevorzugt können sämtliche im Server 5 verfügbare Tags bereits vor Fahrtbeginn durch den PKW 12 bezüglich des Radiosenders 8 heruntergeladen werden. Sofern die Kapazität des Datenspeichers des PKW 12 gering ausfällt, kann vorgesehen sein, die für den Radiosender 8 verfügbaren Tags spätestens bei Anwahl des Radiosenders 8 vom Server 6 herunterzuladen und in Abhängigkeit einer aktuellen Position des PKW 12 zu verwenden.
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3 zeigt ein Flussdiagramm veranschaulichend Schritte eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zur Anpassung einer Audiowiedergabelautstärke. In Schritt 100 wird ein in einer Klangzeichendatei enthaltener erster Tag in Form eines Replay Gain Tags ausgelesen und in Schritt 200 ein erster Verstärkungsfaktor der Audioanlage in Abhängigkeit des ersten Tags eingestellt. In Schritt 300 wird ein zuvor eingestellter Verstärkungsfaktor nach Beenden der Wiedergabe des Klangzeichens automatisch eingestellt.
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4 zeigt Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Anpassung einer Audiowiedergabelautstärke eines Radiosenders. In Schritt 400 wird eine mittlere Lautstärke eines auf Basis eines Signals eines empfangenen Radiosenders wiedergegebenen Audiosignals in einem Fortbewegungsmittel analysiert. Bevorzugt wird die Lautheit nach DIN 45631 bzw. ISO 532 B bestimmt. Alternativ kann beispielsweise für mehrere Sekunden durch einen Empfänger des Fortbewegungsmittels ermittelt werden, welchen äquivalenten, A-bewerteten Dauerschallpegel das Signal des Radiosenders unter Normbedingungen aktuell zur Folge hätte. In Schritt 500 wird hierzu ein zweiter Tag in Form eines Replay Gain Tags für einen zweiten Verstärkungsfaktor eines Wiedergabesignals des Radiosenders über ein Audiosystem des Fortbewegungsmittels abgespeichert. Auf diese Weise kann für eine spätere Wiedergabe des Signals des Radiosenders der zweite Tag verwendet werden, um eine für den Anwender angenehme Lautstärke zu wählen. In Schritt 600 erfolgt eine verzögerte Ausgabe des Audiosignals. Die Verzögerung ist auf die Zeitdauer angepasst, welche das Analysieren und aktivieren des zweiten Tags in Anspruch nimmt. Auf diese Weise verpasst der Anwender keine Informationen des Radiosignals beziehungsweise erhält keine Darbietung dieser Informationen in einer unangebrachten Lautstärke. Sofern ein Dual-Tuner vorgesehen ist, kann ein aktuell nicht an der Audioausgabe beteiligter Tuner verwendet werden.
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5 zeigt Schritte eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zur Erstellung einer Replay Gain Landkarte. In Schritt 700 wird ein dritter Tag (Replay Gain Tag) für einen dritten Verstärkungsfaktor eines Signals eines Radiosenders an einer geografischen Position ermittelt. Bevorzugt wird die Lautheit nach DIN 45631 bzw. ISO 532 B bestimmt. Alternativ kann das Ermitteln beispielsweise eine Analyse des Signals des Radiosenders bezüglich eines zu erwartenden äquivalenten, A-bewerteten Dauerschallpegels bei Wiedergabe unter Normbedingungen und/oder in einem Fortbewegungsmittel umfassen. In entsprechender Weise wird ein vierter Tag für einen vierten Verstärkungsfaktor eines Signals des Radiosenders an einer zweiten geografischen Position in Schritt 800 ermittelt. Auch dies kann durch Analyse des Signals des Radiosenders an der zweiten geografischen Position erfolgen. Schließlich wird in Abhängigkeit der geografischen Position in Schritt 900 der dritte Tag oder der vierte Tag zur Anpassung des Verstärkungsfaktors bei der Wiedergabe des Signals des Radiosenders verwendet. Auf diese Weise wird eine besonders geeignete Audiowiedergabelautstärke positionsunabhängig ermöglicht.
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6 zeigt Schritte eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Berechnung eines Replay Gain Tags. Hierzu wird in Schritt 1000 ein fünfter Tag (Replay Gain Tag) für einen fünften Verstärkungsfaktor eines Signals eines Radiosenders an einer dritten geografischen Position ermittelt. Hierzu wird bevorzugt die Lautheit nach DIN 45631 bzw. ISO 532 B bestimmt. Alternativ kann beispielsweise eine Analyse des A-bewerteten Dauerschallpegels des Radiosenders vorgenommen werden, welcher Aufschluss auf das Lautstärkeempfinden eines Anwenders unter den gegebenen Bedingungen ermöglicht. Zusätzlich wird in Schritt 1100 eine geografische Position des Radiosenders (unter Verwendung einer terrestrischen Datenverbindung sowie eines stationären Servers des Radiosenders) ermittelt. Unter Verwendung der Position des Radiosenders wird in Schritt 1200 ein sechster Tag (Replay Gain Tag) für einen sechsten Verstärkungsfaktor des Signals des Radiosenders an einer vierten, von der dritten geografischen Position unterschiedlichen geografischen Position berechnet. Insbesondere kann hierbei die Dämpfung des Signals des Radiosenders aufgrund einer geografischen Entfernung der vierten Position vom Radiosender berücksichtigt werden.
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Die Bezeichnungen erster bis fünfter Tag beziehungsweise erster bis fünfter Verstärkungsfaktor schließen nicht grundsätzlich aus, dass es sich um Verstärkungsfaktoren beziehungsweise Tags mit korrespondierenden Informationen handeln kann. Insbesondere bei Kombination der oben genannten Erfindungsaspekte können Informationen auf Basis mehrerer Erfindungsaspekte berücksichtigt werden, um zu einem einzigen Tag beziehungsweise Verstärkungsfaktor zu gelangen. Entsprechendes gilt für die erste, zweite, dritte und vierte geografische Position.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Audioverstärker
- 2
- Datenspeicher
- 3
- Dateneingang
- 4
- Lautsprecher
- 5
- Server
- 6
- Sendemast
- 7
- Satellit
- 8
- Radiosender
- 9
- Audioanlage
- 10, 11, 12
- PKW
- A, B
- Audioeingangssignal
- C, D
- Audioausgangssignal
- P1, P2, P3
- geografische Position
- t
- Zeit
- T1
- erster Tag
- T2
- zweiter Tag
- 100 bis 1200
- Verfahrensschritte
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- DIN 45631 [0022]
- ISO 532 B [0022]
- DIN 45631 [0023]
- ISO 532 B [0023]
- DIN 45631 [0024]
- ISO 532 B [0024]