-
Die Erfindung betrifft ein Lenkrad für ein Kraftfahrzeug mit einem Lenkradskelett und mindestens einem Element zur Einstellung der Schwingungsfrequenz und/oder der Massenträgheit des Lenkrads gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Ein Element zur Einstellung der Schwingungsfrequenz und/oder der Massenträgheit des Lenkrads kann in ein Lenkrad eingesetzt sein, um das Gewicht des Lenkrads derart zu beeinflussen, dass im Fahrbetrieb auftretende, sicht- und/oder spürbare Schwingungen weitestgehend unterbunden werden, so dass der Komfort für den Fahrzeugführer gesteigert wird. Auch kann ein solches Element eingesetzt werden, um die Massenträgheit des Lenkrads derart zu beeinflussen, dass nach einer Lenkbewegung (Drehung) des Lenkrads ein gewünschtes Rückstellmoment das Lenkrad wieder in die Geradeausstellung führt. Aus der gattungsbildenden
EP 2 477 018 A1 ist ein Lenkrad mit einem Handauflagesensor bekannt.
-
Zunehmend sind Lenkräder mit Steuer- und/oder Sicherheitsfunktionen ausgerüstet. Diese werden aufwändig in das Lenkrad integriert, was die Kosten für ein Lenkrad deutlich erhöht.
-
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Lenkrad mit mindestens einer Zusatzfunktion bereitzustellen, das möglichst kostengünstig hergestellt werden kann.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Lenkrad mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Danach umfasst das Lenkrad für ein Kraftfahrzeug ein Lenkradskelett und mindestens ein Element zur Einstellung der Schwingungsfrequenz und/oder der Massenträgheit des Lenkrads. Unter dem Begriff Einstellung der Schwingungsfrequenz und/oder der Massenträgheit des Lenkrads ist nicht jede allein durch die Masse eines Elements bedingte Beeinflussung der Schwingungsfrequenz beziehungsweise der Massenträgheit zu verstehen. Vielmehr handelt es sich um eine gezielte Steuerung beziehungsweise Einstellung der Schwingungsfrequenz und/oder der Massenträgheit. So kann durch das Element die Schwingungsfrequenz des Lenkrads beispielsweise derart verschoben werden, dass der Fahrzeugführer im Fahrbetrieb kaum oder keine Schwingungen des Lenkrads wahrnimmt. Zu diesem Zweck kann das Element (zumindest abschnittsweise) ein Material mit einer niedrigen Massendichte umfassen. Alternativ oder zusätzlich kann durch das Element dem Lenkrad ein Massenträgheitsmoment verliehen werden, das für ein ausreichendes Rückstellmoment sorgt und das Lenkrad aus einer Lenkstellung in eine Geradeausstellung führt, wenn der Fahrzeugführer keine Kraft auf das Lenkrad ausübt. Hierzu hat das Element (zumindest abschnittsweise) vorzugsweise eine hohe Massendichte, um dem Lenkrad das gewünschte Gewicht zu verleihen. Somit kann die Sicherheit erhöht werden.
-
Das erfindungsgemäße Lenkrad zeichnet sich dadurch aus, dass das mindestens eine Element elektrisch leitfähig und Teil eines Sensorelements ist. Dabei kann das Element insgesamt elektrisch leitfähig sein, also insgesamt aus einem elektrisch leitfähigen Material/Verbundwerkstoff gefertigt sein, oder nur abschnittsweise elektrisch leitfähig sein. Im letzteren Fall kann beispielsweise ein elektrisch leitfähiges Material in Kombination mit einem elektrisch nicht leitfähigen Material eingesetzt werden. Das mindestens eine Element des erfindungsgemäßen Lenkrads dient also nicht nur der Einstellung der Schwingungsfrequenz und/oder der Massenträgheit des Lenkrads, sondern kann als Sensorelement auch andere Funktionen übernehmen. Durch die Wahl des Materials (beispielsweise hinsichtlich seiner Dichte) für das mindestens eine Element können die Festigkeit und Verformbarkeit und das Gewicht des Lenkrads beeinflusst werden.
-
Das Sensorelement ist zur Bestimmung der Handauflage eines Fahrzeugführers auf dem Lenkrad ausgebildet. Unter dem Begriff Handauflage ist sowohl die Auflage der gesamten Hand als auch eines oder mehrerer Finger zu verstehen. Ein derartiges Sensorelement dient beispielsweise Überwachungs- und Sicherheitszwecken. So kann beispielsweise über die Dauer, über die die Hand/Finger des Fahrzeugführers auf dem Lenkrad aufliegt, die Lenkzeit überwacht werden und bei Überschreitung einer vorgegebenen Dauer ein Alarmsignal ausgelöst werden, die den Fahrzeugführer zum Einlegen einer Pause animiert. Auch kann beispielsweise zwecks Einschlaferkennung überwacht werden, ob während der Fahrt stets mindestens eine Hand / eine bestimmte Anzahl von Fingern bestimmungsgemäß auf dem Lenkrad aufliegt. Ferner kann mittels Bestimmung der Handauflage des Fahrzeugführers auf dem Lenkrad das Sensorelement zum gezielten Auslösen von fahrzeugseitigen Funktionen (Licht, Hupe, Scheibenwischer, Konsolenbedienung, Fahrassistenz etc.) dienen.
-
Gemäß einer Ausführungsform ist das mindestens eine Element (zumindest abschnittsweise) komplementär zu zumindest einem Abschnitt des Lenkradskeletts geformt. So können das mindestens eine Element und der entsprechende Abschnitt des Lenkradskeletts derart zueinander angeordnet werden, dass sie über ihre gesamte Ausdehnung im Wesentlichen den gleichen Abstand zueinander aufweisen.
-
Vorzugsweise werden dabei das mindestens eine Element und das Lenkradskelett unter Ausbildung eines Zwischenraums zwischen dem mindestens einen Element und dem Lenkradskelett angeordnet. Dies ermöglicht einerseits, Fertigungstoleranzen des Elements und des Lenkradskeletts auszugleichen. Andererseits können dadurch elektrische und/oder thermische Kontakte zwischen dem Element und dem Lenkradskelett vermieden werden. So kann beispielsweise in dem Zwischenraum ein elektrisch nicht leitfähiges Material angeordnet sein. Insbesondere wenn neben dem mindestens einen Element auch das Lenkradskelett elektrisch leitfähig ist, können damit das mindestens eine Element und das Lenkradskelett voneinander elektrisch isoliert werden. Das elektrisch nicht leitfähige Material kann als separate Schicht zwischen dem mindestens einen Element und dem Lenkradskelett angeordnet werden. Alternativ kann das elektrisch nicht leitfähige Material auf dem mindestens einen Element oder dem Lenkradskelett (auf der dem Lenkradskelett beziehungsweise dem mindestens einen Element zugewandten Seite) aufgebracht werden, bevor das mindestens eine Element und das Lenkradskelett bestimmungsgemäß zueinander angeordnet werden.
-
Das elektrisch nicht leitfähige Material kann insbesondere eingesetzt werden, wenn das Sensorelement auf einem kapazitiven oder induktiven Messprinzip beruht. Sofern das Sensorelement auf einem resistiven Messprinzip beruht, wird auf das elektrisch nicht leitfähige Material verzichtet.
-
Gemäß einer Ausführungsform ist in dem Zwischenraum ein komprimierbares Material angeordnet. Insbesondere kann das elektrisch nicht leitfähige Material komprimierbar sein. So kann durch den Druck, der beispielsweise aus einer Handauflage des Fahrzeugführers auf dem Lenkrad beruht, das komprimierbare Material komprimiert und somit der Abstand zwischen dem mindestens einen Element und dem Lenkradskelett variiert werden. Auch das komprimierbare Material kann als separate Schicht zwischen dem mindestens einen Element und dem Lenkradskelett angeordnet oder auf einem von beiden aufgebracht werden, bevor das mindestens eine Element und das Lenkradskelett bestimmungsgemäß zueinander angeordnet werden.
-
Das elektrisch nicht leitfähige und/oder komprimierbare Material kann beispielsweise eine Kunststofffolie sein, die vor dem Zusammenfügen von dem Lenkradskelett und dem mindestens einen Element zwischen diese beiden Komponenten gelegt wird. Alternativ kann es sich bei dem elektrisch nicht leitfähigen und/oder komprimierbaren Material um Silikon oder einen (elektrisch nicht leitfähigen) Schaumstoff handeln. Der Schaumstoff kann zwischen das Lenkradskelett und das mindestens eine Element, die bestimmungsgemäß zueinander angeordnet sind, gespritzt werden. Als Schaumstoff kommen beispielsweise Polyurethan-Schaumstoff oder geschäumter Kautschuk in Frage. Auch kann eine Mischung von Polyurethan und Kautschuk oder ein anderer geeigneter Polymer-Schaumstoff eingesetzt werden.
-
Das mindestens eine Element kann an dem Lenkradskelett befestigt sein, wobei das mindestens eine Element und das Lenkradskelett vorzugsweise elektrisch nicht leitend verbunden sind. Als Verbindungsmittel kann/können beispielsweise eine oder mehrere Schrauben vorgesehen sein. Die Befestigung erfolgt dabei vorzugsweise derart, dass zumindest außerhalb des Befestigungsbereichs das mindestens eine Element gegenüber dem Lenkradskelett (zumindest minimal) beweglich ist. Dabei kann das Befestigungsmittel das mindestens eine Element und das Lenkradskelett innerhalb des Befestigungsbereichs fest oder beweglich miteinander verbinden. Beispielsweise kann ein Element mittig (entlang seiner Längsausdehnung betrachtet) an dem Lenkradskelett befestigt sein. Die beiden Enden des Elements sind dabei frei und können durch den Druck einer Hand in Richtung des Lenkradskeletts bewegt werden. Diese Bewegung ist durch das Sensorelement messbar.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann das Lenkrad mehrere Elemente aufweisen, die elektrisch leitfähig und elektrisch isoliert voneinander sind. Um die einzelnen Elemente elektrisch voneinander zu isolieren, können sie beabstandet voneinander angeordnet sein. Ferner kann zwischen den Elementen ein elektrisch nicht leitfähiges Material vorgesehen sein. Die einzelnen Elemente können über das Lenkradskelett verteilt angeordnet sein. Die Elemente können alle Teil des Sensorelements sein. So können beispielsweise die Anzahl, Größe und/oder Form der Elemente so gewählt werden, dass sie sich im Wesentlichen über das gesamte Lenkradskelett erstrecken. Durch die Anordnung einer Vielzahl von Elementen kann das Sensorelement nicht nur das Eintreten eines Ereignisses messen, sondern dieses auch räumlich auflösen. So kann beispielsweise nicht nur festgestellt werden, ob eine Hand auf dem Lenkrad aufliegt, sondern auch die Lage der Hand auf dem Lenkrad ermittelt werden. Je nach Anzahl der Elemente kann die räumliche Auflösung des Messsignals, das von der Platzierung der Hand auf dem Lenkrad herrührt, beeinflusst werden. So kann auch die Größe der Auflagefläche der Hand, Hände oder Finger und/oder der ausgeübten Kraft bestimmt werden und einen Rückschluss auf die Anzahl der Finger, die das Lenkrad berühren, geben. Ferner können mit mehreren Elementen Bewegungen der Hand/Hände bestimmt werden, um beispielsweise zu ermitteln, ob die Bewegung einer Bewegung gleicht/ähnelt, die bei einem einschlafenden Fahrzeugführer zu erwarten ist. Gegebenenfalls kann ein Alarmsignal ausgelöst werden, um den Fahrzeugführer zu wecken bzw. am Einschlafen zu hindern. Schließlich können verschiedene Elemente verschiedenen fahrzeugseitigen Funktionen (z.B. Licht, Hupe, Scheibenwischer etc.) zugeordnet sein, die der Fahrzeugführer durch Berührung des entsprechend vorgesehenen Bereichs des Lenkrads steuern kann. Besonders vorteilhaft hierbei ist, dass der Fahrzeugführer bei der Ansteuerung der Funktionen den Kontakt zu dem Lenkrad nicht verliert. Die einzelnen Elemente können sich in Form und Größe (zumindest teilweise) unterscheiden. Alternativ können sie die gleiche Form und Größe aufweisen. Ferner ist die Anzahl der Elemente je nach Bedarf frei wählbar. Darüber hinaus können sich die einzelnen Elemente hinsichtlich der Sensitivität der Messung unterscheiden. So können beispielsweise die einzelnen Elemente in einem unterschiedlichen Abstand zu dem Lenkradskelett angeordnet werden, so dass elektrisch nicht leitfähiges Material unterschiedlicher Materialstärke in dem Zwischenraum zwischen dem Lenkradskelett und den einzelnen Elementen angeordnet sein kann.
-
Zusätzlich zu dem mindestens einen elektrisch leitfähigen Element kann mindestens ein Element vorgesehen sein, das zwar zur Einstellung der Schwingungsfrequenz und/oder der Massenträgheit des Lenkrads beiträgt, jedoch nicht elektrisch leitfähig und damit nicht Teil des Sensorelements ist. Ein solches elektrisch nicht leitfähige Element kann beispielsweise zwischen zwei elektrisch leitfähigen Elementen angeordnet sein und diese elektrisch voneinander isolieren.
-
Gemäß einer Ausführungsform weist das Lenkradskelett mindestens eine Nut auf, die entlang einer Erstreckungsrichtung des Lenkradskeletts ausgebildet ist. Das mindestens eine Element ist, sofern es als Inlay ausgebildet ist, zumindest abschnittsweise in der mindestens einen Nut angeordnet. Vorzugsweise ragt das mindestens eine Inlay in einer Ebene quer zu der Erstreckungsrichtung der Nut über die Nut hinaus. So kann das mindestens eine Inlay einen oder mehrere hebelartige Vorsprünge aufweisen, die in der genannten Ebene liegen. Wenn der Fahrzeugführer seine Hand auf das Lenkrad legt, greift eine Kraft an den Vorsprüngen an. Durch die Hebelwirkung der Vorsprünge wird (trotz niedriger Krafteinwirkung) das mindestens eine Inlay bezüglich des Lenkradskeletts bewegt und ein Messsignal erzeugt. Wenn mehrere Nuten und mehrere Inlays vorgesehen sind, so kann sich in jeder Nut ein Inlay erstrecken.
-
Sofern das mindestens eine Element als Overlay ausgebildet ist, umhüllt es das Lenkradskelett zumindest abschnittsweise.
-
Gemäß einer Ausführungsform umfasst das Lenkrad einen Lenkradkranz, über den das Lenkrad von dem Fahrzeugführer ergreifbar ist. Der Lenkradkranz ist über mindestens eine Lenkradspeiche mit der Lenkradnabe verbunden. Der Lenkradkranz kann das mindestens eine Element und einen Abschnitt des Lenkradskeletts umfassen, so dass durch Berührung/Umgreifen des Lenkradkranzes im Bereich des mindestens einen Elements ein Messsignal hervorgerufen wird. Auch kann das mindestens eine Element zudem Teil der mindestens einen Lenkradspeiche und/oder der Lenkradnabe sein.
-
Das Lenkradskelett und das mindestens eine Element bilden Elektroden des Sensorelements für eine kapazitive, induktive oder resistive Messung (beispielsweise in Form einer komplexen Darstellung) zur Bestimmung der Handauflage des Fahrzeugführers auf dem Lenkrad. Das Lenkradskelett (mindestens eine Element) kann dabei auf Massepotential liegen, während an dem mindestens einen Element (Lenkradskelett) ein vom Lenkradskelett (mindestens einen Element) unterschiedliches Potential anliegt. Besonders bevorzugt ist dabei die kapazitive Messung.
-
Das in das Fahrzeuglenkrad integrierte kapazitive Sensorelement kann an eine Auswerteinheit angeschlossen sein, die mindestens eine Messgröße in Abhängigkeit von der kapazitiven Ankopplung des kapazitiven Sensorelementes an ein Referenzpotential, welches durch ein geeignetes Fahrzeug- oder Lenkradelement gebildet wird, erfasst und auswertet. Die Auswerteinheit kann ebenfalls in das Fahrzeuglenkrad integriert sein oder alternativ ein externes Element bilden. Durch das Auflegen einer Hand auf das Lenkrad ändert sich die kapazitive Ankopplung des Sensorelements an das Referenzpotential, was zu einer Änderung der Messgröße führt. Der Betrag der Änderung kann beispielsweise davon abhängen, ob das Lenkrad mit fünf Fingern umgriffen oder nur leicht mit den Fingerspitzen berührt wird.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann das Lenkrad neben dem Lenkradskelett und dem mindestens einen Element ein Heizelement aufweisen. Dieses kann zum Beheizen des Lenkrads dienen und damit den Komfort des Fahrzeugführers erhöhen. Das Heizelement kann insbesondere Teil des Lenkradkranzes sein. Das Heizelement kann flächig ausgebildet sein und das Lenkradskelett und das mindestens eine Element (zumindest abschnittsweise) umhüllen.
-
Um insbesondere dem Lenkradkranz ein gewisses Volumen zu verleihen, kann das Lenkrad ferner mindestens eine Schaumschicht umfassen. Um eine optisch ansprechende Außenoberfläche zu schaffen, kann das Lenkrad zudem einen Bezug, der beispielsweise aus Leder gefertigt ist, umfassen. Alternativ oder zusätzlich kann das Lenkrad auf seiner Außenoberfläche (abschnittsweise) eine Dekorblende (beispielsweise aus Holz) aufweisen, die (punktuell) in das Lenkrad hinein ragt, wodurch ein verbesserter Kontakt mit dem mindestens einen Element ermöglicht werden kann. Das Lenkrad, und hier insbesondere der Lenkradkranz, kann beispielsweise folgende Komponenten umfassen: ein Lenkradskelett, ein in das Skelett eingesetztes Element, eine erste Schaumschicht, ein Heizelement, eine zweite Schaumschicht und einen Bezug. Dabei können die einzelnen Elemente in der angegebenen Reihenfolge angeordnet sein. Generell kann aus den genannten Schichten in einem technisch sinnvollen Rahmen (Anzahl und Reihenfolge betreffend) ein Lenkradkranz gebildet werden.
-
Gemäß einer weiteren Ausführungsform kann neben dem Lenkradskelett und dem mindestens einen Element auch das Heizelement Teil des Sensorelements sein. So kann beispielsweise das Heizelement zwecks induktiver Messung spulenartig um das Lenkradskelett und das mindestens eine Element gewickelt sein. Bei einem kapazitiven Messverfahren kann die Änderung des Abstands zwischen dem Heizelement und dem Lenkradskelett und dem mindestens einen Element ein Messsignal hervorrufen.
-
Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Figuren anhand mehrerer Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Fahrzeuglenkrads mit einem Lenkradkranz;
- 2 schematisch einen Querschnitt durch einen Lenkradkranz mit einem Lenkradskelett und einem Element in Form eines Inlays gemäß einer Ausführungsform;
- 3 schematisch eine Draufsicht auf einen Abschnitt des Lenkradskeletts und des Inlays aus 2, getrennt und miteinander verbunden;
- 4 schematisch eine Ausführungsform eines Befestigungsmittels zur Befestigung des Inlays an dem Lenkradskelett aus 2;
- 5A eine Ausführungsform für die Anordnung zweier Befestigungsmittel aus 4;
- 5B eine weitere Ausführungsform für die Anordnung zweier Befestigungsmittel aus 4;
- 6A ein Beispiel für eine Krafteinwirkung auf den Lenkradkranz aus 2; und
- 6B ein weiteres Beispiel für eine Krafteinwirkung auf den Lenkradkranz aus 2;
- 6C ein weiteres Beispiel für eine Krafteinwirkung auf den Lenkradkranz aus 2; und
- 7 schematisch einen Querschnitt durch einen Lenkradkranz mit einem Lenkradskelett und einem Element in Form eines Overlays gemäß einer Ausführungsform.
-
Die 1 zeigt schematisch eine Draufsicht auf ein Lenkrad 1. Das Lenkrad 1 umfasst eine zentrale Lenkradnabe 11, von der drei Lenkradspeichen 12 abgehen. Ferner umfasst das Lenkrad 1 einen Lenkradkranz 13, der über die Lenkradspeichen 12 mit der Lenkradnabe 11 verbunden ist.
-
Der Lenkradkranz 13 umfasst, wie in 2 dargestellt, unter anderem ein Lenkradskelett 131 und ein Element 132. Das Element 132 ist in der Ausführungsform aus 2 in Form eines Inlays ausgebildet. Das Lenkradskelett 131 dehnt sich über den Lenkradkranz 13 hinaus aus, und zwar in die Lenkradspeichen 12 und die Lenkradnabe 11 (nicht dargestellt). 2 ist eine Schnittdarstellung entlang der Linie A-A durch den Lenkradkranz 13 aus 1 zwischen zwei Lenkradspeichen 12. Dabei sind etwaige zusätzliche Elemente (wie beispielsweise ein Heizelement, eine Schaumschicht, eine Dekorblende oder ein Bezug) der Übersicht halber nicht dargestellt. Das Lenkradskelett 131 und das Element 132 erstrecken sich in dem Ausführungsbeispiel aus den 1 und 2 jeweils über die gesamte Länge des Lenkradkranzes (in Umfangsrichtung des Lenkradkranzes betrachtet). Vorzugsweise erstreckt sich das Lenkradskelett 131 immer über die gesamte Länge, während das Element 132 sich nur über einen Abschnitt dieser Länge erstrecken kann. In diesem Fall können ein oder mehrere weitere Elemente vorgesehen sein, die sich in Umfangsrichtung betrachtet aneinander anschließen und sich beispielsweise zusammen über die gesamte Länge des Lenkradkranzes 13 erstrecken. Dabei kann zwischen den einzelnen Elementen 132 jeweils ein Abstand vorgesehen sein, um einen elektrischen Kontakt zwischen den Elementen 132 zu vermeiden. Darüber hinaus kann sich das Element 132 auch in die Lenkradspeichen 12 hinein erstrecken.
-
Das Lenkradskelett 131 kann aus einem Metall oder einem Kunststoff mit einem elektrisch leitfähigen Element oder mit elektrisch leitfähigem Carbon gefertigt sein. In jedem Fall ist das Lenkradskelett 131 eine elektrisch leitfähige Struktur. Vorzugsweise liegt das Potential des Lenkradskeletts 131 auf Masse. Das Lenkradskelett 131 weist eine Wabenstruktur auf, wie beispielhaft in 3 dargestellt. Alternativ kann das Lenkradskelett 131 massiv ausgebildet sein. Wie insbesondere in 2 erkennbar, weist das Lenkradskelett 131 einen U-förmigen Querschnitt mit einer Nut 1311 auf. Die Nut 1311 erstreckt sich über die gesamte Länge des Lenkradskeletts 131 (in Umfangsrichtung des Lenkradkranzes betrachtet). In der Nut 1311 ist das Element 132 angeordnet. Die Länge des Elements 132 ist an die Länge der Nut 1311 angepasst. Das Element 132 weist eine zu der Nut 1311 des Lenkradskeletts 131 komplementäre Form auf (2 und 3). Auf der der Nut 1311 abgewandten Seite des Elements 132 ist die Form des Elements 132 frei wählbar. In dem Ausführungsbeispiel aus 2 weist das Element 132 auf jener abgewandten Seite im Querschnitt drei Vorsprünge 1321 auf, die jeweils im Wesentlichen senkrecht zueinander ausgerichtet sind. Dabei ragen die zwei an das Lenkradskelett 131 angrenzenden Vorsprünge 1321 nicht über die Au ßenoberfläche des Lenkradskeletts 131 hinaus. Vielmehr weisen sie eine Länge auf, die so bemessen ist, dass die Vorsprünge 1321 vor der Außenoberfläche enden. Alternativ können sie bündig mit der Außenoberfläche des Lenkradskeletts 131 abschließen. Die Anzahl der Vorsprünge 1321 kann auch von drei abweichen. So können beispielsweise null, eins, zwei oder mehr als drei Vorsprünge 1321 vorgesehen sein. Die Vorsprünge 1321 erstrecken sich jeweils über die gesamte Länge des Elements 132. Die Form der Vorsprünge 1321 ist in 2 nur beispielhaft dargestellt. So können sie auch eine andere Form, Länge und/oder Breite aufweisen als in 2 dargestellt ist. Die Funktion dieser Vorsprünge wird später im Zusammenhang mit den 6a) bis c) beschrieben werden.
-
Das Element 132 ist aus einem elektrisch leitfähigen Material gefertigt, insbesondere aus einem Metall. Die Massendichte des verwendeten Materials ist dabei so gewählt, dass das Element 132 dem Lenkrad 1 das gewünschte Gewicht beziehungsweise Massenträgheit verleiht. Wie in 3 dargestellt, weist das Element 132 eine der Wabenstruktur des Lenkradskeletts 131 komplementäre Form auf der dem Lenkradskelett 131 zugewandten Seite auf.
-
Zwischen dem Element 132 und dem Lenkradskelett 131 ist ein Zwischenraum 133 vorgesehen, um einen elektrischen Kontakt zwischen dem Element 132 und dem Lenkradskelett 131 zu vermeiden und einen Übergangswiderstand zu definieren. In dem Zwischenraum 133 ist in dem Ausführungsbeispiel aus 2 ein elektrisch nicht leitfähiges Material 134 in Form einer Folie angeordnet, um zu vermeiden, dass bei einer Abstandsänderung zwischen dem Element 132 und dem Lenkradskelett 131 ein elektrischer Kontakt zwischen diesen beiden Elementen hergestellt wird.
-
Wie in 3 dargestellt, sind das Element 132 und das Lenkradskelett 131 über ein Befestigungsmittel 135 miteinander verbunden. Dabei ist in 3 lediglich ein oberer Abschnitt des Elements 132 und des Lenkradskeletts 131 dargestellt.
-
4 zeigt ein Ausführungsbeispiel für das Befestigungsmittel 135. Hier umfasst das Befestigungsmittel 135 eine Schraube 1351, deren Gewinde mit einer Gewindebohrung des Lenkradskeletts 131 zusammenwirkt, und ein Isolationselement 1352. Die Schraube 1351 ragt dabei durch eine Öffnung des Elements 132 und drückt mit ihrem Kopf das Element 132 gegen das Lenkradskelett 131. Das Isolationselement 1352 dient dazu, das Element 132 elektrisch von der Schraube 1351 und dem Lenkradskelett 131 zu isolieren.
-
Das Isolationselement 1352 kann beispielsweise zwei Unterlegscheiben umfassen, die zwischen dem Element 132 und dem Lenkradskelett 131 einerseits und zwischen dem Element 132 und dem Kopf der Schraube 1351 andererseits angeordnet sind (4). Zur Aufnahme der Unterlegscheiben kann das Element 132 entsprechend im Bereich um die Öffnung(en) eine verringerte Materialstärke aufweisen. Die beiden Unterlegscheiben können (unter Beibehaltung der Anordnung aus 4) ferner durch eine Hülse miteinander verbunden sein, deren Durchmesser beispielsweise dem Innendurchmesser der Unterlegscheiben entspricht. Ein derartiges Isolationselement 1352 kann insbesondere einstückig ausgebildet sein.
-
Alternativ kann das Befestigungsmittel 135 ein Kleber sein.
-
In den 5a) und 5b) sind verschiedene Möglichkeiten für die Anordnung mehrerer Befestigungsmittel 135 dargestellt. Dabei sind in 5a) beispielhaft zwei Befestigungsmittel 135 vorgesehen, die entlang der Länge des Lenkradskeletts 131 beabstandet voneinander angeordnet sind. In dem gesamten Abschnitt zwischen den beiden Befestigungsmitteln 135 ist der Abstand zwischen dem Lenkradskelett 131 und dem Element 132 im Ruhezustand konstant. Durch die Auflage einer Hand auf das Lenkrad in einem Bereich zwischen den beiden Befestigungsmitteln 135 wird der Abstand zwischen dem Lenkradskelett 131 und dem Element 132 in diesem Bereich verringert, wodurch ein Messsignal erzeugt wird. Alternativ können weitere Befestigungsmittel 135 vorgesehen sein. Gemäß einer Ausführungsform kann das Element 132 mittels der Befestigungsmittel 135 derart gelagert sein, dass durch die Auflage einer Hand auf das Lenkrad in einem Bereich zwischen den beiden Befestigungsmitteln 135 sich der Abstand zwischen dem Element 132 und dem Lenkradskelett 131 verringert, wobei sich der Abstand in dem gesamten Abschnitt zwischen den beiden Befestigungsmitteln 135 in gleichem Maße verringert.
-
In 5b) sind ebenfalls zwei Befestigungsmittel 135 dargestellt. Im Unterschied zu 5a) verbindet hier jedoch ein Befestigungsmittel 135 jeweils ein Element 132 mit dem Lenkradskelett 131. Dabei kann das Lenkradskelett 131 einteilig oder mehrteilig ausgebildet sein. Das in 5b) oben dargestellte Element 132 ist dabei (entlang seiner Erstreckungsrichtung betrachtet) im Wesentlichen mittig mittels eines Befestigungsmittels 135 an dem Lenkradskelett 131 befestigt. Die beiden Enden des Elements 132 sind frei und gegenüber dem Lenkradskelett 131 beweglich. Dabei sind die freien Enden des Elements 132 im Ruhezustand stärker von dem Lenkradskelett 131 beabstandet als der mittlere Bereich des Elements 132, in dem das Befestigungsmittel 135 angeordnet ist. Das in 5b) unten dargestellte Element 132 ist (entlang seiner Erstreckungsrichtung betrachtet) an einem Ende mittels eines Befestigungsmittels 135 an dem Lenkradskelett 131 befestigt. Von diesem Ende ausgehend nimmt der Abstand zwischen dem Lenkradskelett 131 und dem Element 132 bis hin zu dem anderen Ende des Elements 132 zu. Alternativ kann der Abstand zwischen dem Lenkradskelett 131 und dem Element 132 im Bereich zwischen den beiden Enden des Elements 132 im Wesentlichen konstant bleiben.
-
In den 6a) bis 6c) ist anhand mehrerer Beispiele die Wirkung der Vorsprünge 1321 veranschaulicht. 6a) zeigt das Element 132 und das Lenkradskelett 131 aus 2. Hier wirkt eine Kraft F, die beispielsweise auf der Handauflage eines Fahrzeugführers auf dem Lenkrad 1 beruht, auf die dem Lenkradskelett 131 abgewandte Seite des Elements 132 in Richtung auf das Lenkradskelett 131. Dabei ist die Kraft F entlang einer Achse gerichtet, entlang der der von den drei Vorsprüngen 1321 mittig angeordnete Vorsprung 1321 über die Nut 1311 hervorragt. Da die beiden anderen Vorsprünge 1321 jeweils im Wesentlichen senkrecht zu dem mittigen Vorsprung 1321 angeordnet sind, ist die Kraft F senkrecht zu der Achse gerichtet, entlang der diese beiden Vorsprünge 1321 über die Nut 1311 hervorragen. Durch die in 6a) dargestellte Krafteinwirkung wird das Element 132 auf das Lenkradskelett 131 bewegt, wodurch das elektrisch nicht leitfähige Material 134 zwischen dem Element 132 und dem Lenkradskelett 131 komprimiert wird. Eine wie in 6a) dargestellte Krafteinwirkung ergibt sich beispielsweise, wenn eine Hand gleichmäßig das Lenkrad 1 umschließt.
-
Auch 6b) zeigt das Element 132 und das Lenkradskelett 131 aus 2. Hier wirkt die Kraft F nicht entlang einer Achse allein, sondern zumindest entlang zweier Achsen, wie es beispielsweise der Fall ist, wenn sich die Hand um den Querschnitt des Lenkradkranzes 13 herum bewegt. Die Kraft wirkt somit nicht axial entlang der Erstreckungsrichtung des mittig angeordneten Vorsprungs 1321 (wie in 6a)), sondern in einem Winkel zu dieser Erstreckungsrichtung. Insbesondere der mittig angeordnete Vorsprung 1321 wirkt dabei wie ein Hebel und überträgt die Kraft F auf das gesamte Element 132, wodurch das Element 132 in der Nut 1311 entlang der in 6b) dargestellten Doppelpfeile schwenkt. Die Schwenkbewegung wird dabei insbesondere durch die beiden Vorsprünge 1321 begrenzt, die im Wesentlichen senkrecht zu dem mittig angeordneten Vorsprung 1321 ausgerichtet sind.
-
6c) zeigt das Lenkradskelett 131 aus 2 und ein Element 132, das sich von dem aus 2 darin unterscheidet, dass die Vorsprünge 1321 jeweils länger ausgebildet sind. Dabei ragen die beiden an das Lenkradskelett 131 angrenzenden Vorsprünge 1321 seitlich über die Außenoberfläche des Lenkradskeletts 131 hinaus. Greift eine Kraft an einen dieser beiden Vorsprünge 1321 an, die von dem Lenkradskelett 131 weg gerichtet ist, so führt diese Krafteinwirkung zu einer Schwenkbewegung des Elements 132 in der Nut 1311. Die Schwenkbewegung wird durch das jeweils andere der beiden an das Lenkradskelett 131 angrenzenden Vorsprünge 1321 begrenzt.
-
In 7 ist ein Lenkradkranz 13 dargestellt, der sich von jenem aus 2 darin unterscheidet, dass das Element 132 als Overlay ausgebildet ist. Das Overlay ist in einem Abstand zu der Außenoberfläche des Lenkradskeletts 131 angeordnet. In dem Zwischenraum 133 zwischen dem Lenkradskelett 131 und dem Element 132 ist ein elektrisch nicht leitfähiges Material 134 in Form einer Folie angeordnet. Wie in der Ausführungsform aus 2 weist das Lenkradskelett 131 eine Nut 1311 auf. Jedoch kann das Lenkradskelett 131 auch ohne Nut ausgebildet sein. In diesem Fall kann das Overlay das Lenkradskelett 131 (in Umfangsrichtung des Querschnitts) komplett umschließen. Die in Bezug auf die 3, 4 und 5 beschriebenen Merkmale der Ausführungsform aus 2 sind ebenso auf die Ausführungsform aus 7 anwendbar.
-
In 7 ragt das als Overlay ausgebildete Element 132 weder in die Nut 1311 hinein, noch über das Lenkradskelett 131 hinaus.
-
Gemäß einer Ausführungsform kann das Overlay Vorsprünge 1321 wie das Inlay aufweisen, die beispielsweise in Umfangsrichtung des Querschnitts des Lenkradskeletts 131 über das Overlay (gleichmäßig) verteilt angeordnet sein können. Dabei können die Vorsprünge 1321 im Wesentlichen radial nach außen gerichtet sein und/oder als eine Verlängerung des Overlays über das Lenkradskelett 131 hinaus ragen.