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Die Erfindung betrifft Verfahren zum Betrieb eines Hörgeräts, wobei mittels eines Mikrofons ein Geräusch aufgenommen wird, wobei das Geräusch hinsichtlich dessen Übereinstimmung mit der eigenen Stimme des Hörgeräteträgers analysiert wird und ein Merkmalswert erzeugt wird, welcher angibt wie stark das Geräusch mit der eigenen Stimme des Hörgeräteträgers übereinstimmt, wobei die eigene Stimme ein Geräuschtyp ist, wobei der Merkmalswert mit einem Schwellwert verglichen wird, wobei das Geräusch abhängig davon, ob der Merkmalswert ober- oder unterhalb des Schwellwerts liegt, als eigene Stimme erkannt wird, und wobei das Hörgerät abhängig davon, ob das Geräusch als eigene Stimme erkannt wurde, zwischen mehreren Betriebsmodi umgeschaltet wird. Weiterhin betrifft die Erfindung ein Hörgerät.
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Ein entsprechendes Verfahren ist beispielsweise in der auf die Anmelderin zurückgehenden, unveröffentlichten, internationalen Anmeldung mit dem Aktenzeichen
PCT/EP 2015/068796 beschrieben.
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Im Rahmen einer Analyse der Geräusche, welche mittels einem oder mehrerer Mikrofone aufgenommen werden, ist es möglich, die eigene Stimme des Hörgeräteträgers zu erkennen und in Abhängigkeit hiervon das Hörgerät zwischen verschiedenen Betriebsmodi umzuschalten. Eine solche Analyse wird auch als Eigenstimmendetektion bezeichnet oder als „own voice detection“, kurz OVD. Eine solche wird mittels einer Eigenstimmenerkennung ausgeführt, welche üblicherweise ein Bestandteil des Hörgeräts ist. Die Geräusche werden vom Mikrofon in elektrische Signale umgewandelt, welche dann untersucht werden, um das Geräusch einem bestimmten Geräuschtyp zuzuordnen, genauer gesagt, um zu entscheiden, ob das ursprüngliche Geräusch die eigene Stimme ist oder nicht, d.h. ob der Hörgeräteträger spricht oder nicht.
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In der eingangs zitierten Anmeldung
PCT/EP 2015/068796 erfolgt die Analyse mithilfe spezieller Filter, welche jeweils ein eigenes Filterprofil aufweisen, das an ein jeweiliges Geräusch angepasst ist, d.h. an einen bestimmten Geräuschtyp oder eine bestimmte Geräuschklasse. Ein gegebenes Signal wird dann mittels der Filter jeweils gefiltert. Aus dem resultierenden, gefilterten Signal wird dann für jeden der Filter bestimmt, wie stark das ursprüngliche Geräusch demjenigen Geräuschtyp entspricht, an welchen ein jeweiliger Filter angepasst ist. Die Filterprofile sind dazu beispielsweise derart ausgelegt, dass das zu erkennende Geräusch aufgrund des Filterprofils maximal abgeschwächt wird. In der genannten Anmeldung erfolgt dadurch eine Unterscheidung nach dem Ort des Geräuschs, d.h. Geräusche, welche relativ zum Hörgerät an unterschiedlichen Punkten im Raum entstehen, werden unterschiedlich von einem jeweiligen Filter beeinflusst. Dadurch ist eine räumliche Unterscheidung möglich und darüber eine Unterscheidung des Geräuschtyps aufgrund dessen Position relativ zum Hörgerät. So werden nahe gelegene Geräusche als räumlich nah erkannt und dann als eigene Stimme angenommen, während weiter entfernt liegende Geräusche als solche erkannt und dann als fremde Stimme angenommen werden. Eine stärkere Übereinstimmung des tatsächlichen Geräuschs mit demjenigen Geräusch, an welches der Filter angepasst ist, führt zu einer stärkeren Abschwächung und einer höheren Übereinstimmung, d.h. zu einer höheren Wahrscheinlichkeit, dass das untersuchte Geräusch demjenigen Geräuschtyp entspricht, welcher dem Filter zugeordnet ist. Auf diese Weise lassen sich Geräusche mit einer bestimmten Wahrscheinlichkeit korrekt klassifizieren und einem von insbesondere mehreren unterschiedlichen Geräuschtypen zuordnen.
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Beim Anwenden verschiedener Filter auf ein aufgenommenes Signal ergeben sich entsprechend unterschiedliche Werte für die Abschwächung, d.h. allgemein der Übereinstimmung, sodass sich basierend auf diesen Werten entscheiden lässt, um welchen Geräuschtyp es sich handelt. Spricht der Hörgeräteträger nun selbst, dann wird das Signal durch diesen Filter stärker abgeschwächt und es ergibt sich ein höherer Wert für die Übereinstimmung, als bei einem anderen Filter, welcher beispielsweise auf einen fremden Sprecher im Frontbereich des Hörgeräteträgers angepasst ist. Durch Auswertung der beiden Werte kann dann zuverlässig bestimmt werden, dass der Hörgeräteträger selbst spricht, d.h. eine Eigenstimmensituation vorliegt. Die Auswertung erfolgt durch Bildung eines Merkmalswerts, beispielsweise durch eine Differenz- oder Quotientenbildung der beiden Werte für die Abschwächung, und einem anschließenden Vergleich des Merkmalswerts mit einem vorbestimmten, gespeicherten Schwellwert oder Grenzwert.
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Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betrieb eines Hörgeräts anzugeben, bei welchem eine Unterscheidung zwischen der eigenen Stimme des Hörgeräteträgers und anderen Geräuschen zuverlässiger erfolgt. Weiterhin soll ein entsprechendes Hörgerät mit einer verbesserten Eigenstimmenerkennung angegeben werden.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 sowie durch ein Hörgerät mit den Merkmalen gemäß Anspruch 12. Vorteilhafte Ausgestaltungen, Weiterbildungen und Varianten sind Gegenstand der Unteransprüche. Dabei gelten die Ausführungen im Zusammenhang mit dem Verfahren sinngemäß auch für das Hörgerät und umgekehrt.
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Das Verfahren dient zum Betrieb eines Hörgeräts. Unter Hörgerät wird allgemein ein Gerät zur Ausgabe von Schall, d.h. Geräuschen mittels eines Lautsprechers verstanden, wobei der Schall aus Geräuschen gewonnen wird, welche mittels zumindest eines Mikrofons aus der Umgebung aufgenommen wurden. Die Geräusche werden vom Mikrofon in elektrische Signale umgewandelt und im Hörgerät mittels einer Steuereinheit verarbeitet. Anschließend werden die Signale über den Lautsprecher wieder in Geräusche gewandelt und ausgegeben. Im Speziellen wird unter Hörgerät ein Gerät zur Versorgung einer hörgeschädigten oder hörbeeinträchtigten Person verstanden, welche das Hörgerät insbesondere durchgängig oder die meiste Zeit trägt, um ein Gehördefizit auszugleichen. Das Hörgerät weist somit insgesamt zumindest ein Mikrofon, einen Lausprecher, auch als Hörer bezeichnet, und eine Steuereinheit auf, wobei letztere die Aufnahme von Geräuschen und deren Ausgabe steuert. Üblicherweise ist die Steuereinheit zumindest zur Verstärkung der von Geräuschen ausgebildet.
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Bei dem Verfahren wird mittels des Mikrofons ein Geräusch aufgenommen. Das Geräusch, genauer das hieraus erzeugte elektrische Signal, wird hinsichtlich dessen Übereinstimmung mit der eigenen Stimme des Hörgeräteträgers analysiert und es wird ein Merkmalswert erzeugt, welcher angibt wie stark das Geräusch mit der eigenen Stimme des Hörgeräteträgers übereinstimmt. Dabei ist die eigene Stimme ein Geräuschtyp von insbesondere mehreren unterschiedlichen Geräuschtypen.
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Der Merkmalswert wird vorzugsweise mittels eines Klassifikators erzeugt. Ein Klassifikator analysiert ein aufgenommenes Geräusch hinsichtlich einer Anzahl an charakteristischen Merkmalen eines bestimmten Geräuschtyps und liefert den Merkmalswert als Maß der Übereinstimmung mit dem Geräuschtyp. Der Merkmalswert wird anschließend mit einem Schwellwert verglichen. Abhängig davon, ob der Merkmalswert ober- oder unterhalb des Schwellwerts liegt, wird das Geräusch als eigene Stimme erkannt, d.h. eindeutig dem Geräuschtyp „eigene Stimme“ zugeordnet. Insofern handelt es sich bei dem Vergleich mit dem Schwellwert um ein Entscheidungsverfahren zur Festlegung, für welche Werte des Merkmalswerts vom Vorliegen der eigenen Stimme ausgegangen wird und wann letztendlich die eigene Stimme als erkannt gilt.
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Die Analyse des Geräuschs, die Erzeugung des Merkmalswertes, der Vergleich mit dem Schwellwert und die Entscheidung, ob die eigene Stimme vorliegt oder nicht, werden mittels einer Eigenstimmenerkennung durchgeführt, welche ein Bestandteil des Hörgeräts ist und welche beispielsweise als integrierte Schaltung realisiert ist. Die Eigenstimmenerkennung kann hierbei ein Teil der Steuereinheit des Hörgeräts sein oder als eine separate Einheit ausgebildet sein. Abhängig davon, ob das Geräusch als eigene Stimme erkannt wurde, wird das Hörgerät zwischen mehreren Betriebsmodi umgeschaltet, beispielsweise einem Eigenstimmenmodus und einem Nicht-Eigenstimmenmodus. Das Umschalten erfolgt dabei automatisch, d.h. durch das Hörgerät selbst, insbesondere durch die Steuereinheit oder direkt durch die Eigenstimmenerkennung.
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Erfindungsgemäß wird der Schwellwert umgebungsabhängig eingestellt. Dem liegt insbesondere die Erkenntnis zugrunde, dass ein Merkmalswert, welcher zur Identifikation eines Geräuschs und zu dessen Zuordnung zu einem Geräuschtyp bestimmt und herangezogen wird, umgebungsbedingt stark unterschiedlich ausfallen kann. Mit anderen Worten: in unterschiedlichen Umgebungen für das Hörgerät wird unter Umständen ein mitunter stark veränderter Merkmalswert bei der Detektion eines bestimmten Geräuschs erzeugt, da dieses z.B. verändert, verzerrt oder überlagert von anderen Geräuschen aufgenommen wird. Dabei ist der Begriff „Umgebung“ bezüglich des Hörgeräts zu verstehen und nicht bezüglich des Hörgeräteträgers. Besonders die eigene Stimme des Hörgeräteträgers ist nämlich logischerweise von Nutzer zu Nutzer unterschiedlich, sodass unterschiedliche Hörgeräteträger auch unterschiedliche Umgebungen für das Hörgerät darstellen. Aber auch andere Geräusche, d.h. bzgl. des Hörgeräteträgers externe Geräusche, z.B. fremde Stimmen, können in unterschiedlichen Umgebungen zu unterschiedlichen Merkmalswerten führen.
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Unter „Geräusch“ werden allgemein jegliche Arten von Schallsignalen im hörbaren Frequenzbereich verstanden. Verschiedene Geräuschtypen sind unter Anderem die eigene Stimme, eine fremde Stimme, Töne, Klänge, Musik, Störgeräusche sowie Rauschen.
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Vor diesem Hintergrund ist eine Entscheidung der Eigenstimmenerkennung aufgrund eines fest vorgegebenen Schwellwerts potentiell stark fehlerbehaftet. Um den Fehler bei der Bestimmung des Geräuschtyps eines Geräuschs zu reduzieren, ist es grundsätzlich möglich, den Schwellwert absichtlich besonders hoch oder besonders niedrig anzusetzen. Dadurch kann zwar die Fehlerrate bei der irrtümlichen Erkennung anderer Geräusche als die eigene Stimme oder umgekehrt die Fehlerrate bei der Nicht-Erkennung der eigenen Stimme, obwohl diese vorliegt, reduziert werden; insgesamt ist dieser Ansatz jedoch unzureichend, da die korrekte Erkennung oder Nicht-Erkennung der eigenen Stimme hierbei auf besonders deutliche Fälle eingeschränkt wird und der besonders umgebungsabhängige Wertebereich der Merkmalswerte hierdurch weitestgehend ausgeklammert wird.
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Daher wird erfindungsgemäß der Schwellwert umgebungsabhängig eingestellt, sodass in unterschiedlichen Umgebungen derselbe Geräuschtyp jeweils möglichst häufig korrekt erkannt wird. Unter umgebungsabhängig wird dabei insbesondere verstanden, dass von der Eigenstimmenerkennung gerade kein allgemein vorbestimmter Schwellwert zur Entscheidungsfindung verwendet wird, sondern vielmehr in unterschiedlichen Umgebungen auch unterschiedliche Schwellwerte für die Auswertung des Merkmalswerts verwendet werden. Der jeweils geeignete Schwellwert wird insbesondere durch eine vorhergehende Umgebungsanalyse ausgewählt. Dabei wird beispielsweise von der Eigenstimmenerkennung selbst oder von der Steuereinheit geeigneterweise die aktuelle Umgebung zunächst bestimmt und dann der zugehörige, für die Umgebung optimale Schwellwert aus einer Gruppe von Schwellwerten ausgewählt und eingestellt und dann im weiteren Verfahren bei der Auswertung des Merkmalswerts verwendet.
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Von der oben beschriebenen, umgebungsabhängigen Einstellung des Schwellwerts im Betrieb ist die vorherige Festlegung des konkreten zu nutzenden Schwellwerts für diese Situation zu unterscheiden. Diese Festlegung erfolgt entweder beim Einstellen des Hörgeräts, z.B. im Rahmen einer Fitting-Session beim Akustiker, oder alternativ oder zusätzlich durch den Hörgeräteträger selbst. Auch eine automatische Festlegung in einem speziellen Kalibrierbetrieb oder im normalen Betrieb des Hörgeräts ist grundsätzlich denkbar. Allgemein wird durch die Festlegung eine Zuordnung von Schwellwerten zu Umgebungen erstellt, sodass eine Gruppe von Schwellwerten zur Auswahl vorliegt, von welchen dann der geeignetste eingestellt wird. Diese Zuordnung wird zweckmäßigerweise in einem Speicher des Hörgeräts, insbesondere der Steuereinheit, gespeichert, beispielsweise als Tabelle, als funktionelle Zuordnung oder als Nutzerprofil. Insofern ist demnach nicht lediglich ein vorbestimmter Schwellwert gespeichert, sondern es sind mehrere vorbestimmte Schwellwerte für unterschiedliche Umgebungen gespeichert. Aus diesen mehreren vorbestimmten Schwellwerten wird dann umgebungsabhängig ein geeigneter ausgewählt und eingestellt, wodurch im Betrieb dann die Auswahl des Betriebsmodus des Hörgeräts in Abhängigkeit von einer Auswertung des Merkmalswerts deutlich weniger fehlerbehaftet ist.
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Die umgebungsabhängige Einstellung des Schwellwerts ist weiterhin zu unterscheiden von einem Einstellen der Bestimmung eines Merkmalswerts, beispielsweise einem Einstellen des eingangs genannten Filters oder eines Klassifikators, welcher zur Analyse von Geräuschen und zur Erzeugung eines Merkmalswerts verwendet wird. Der Schwellwert dient folglich nicht zur Bestimmung des Merkmalswerts, sondern zur Evaluation des bereits bestimmten Merkmalswerts. Eine solche Konfiguration derjenigen Komponenten, welche die Merkmalswerte erzeugen, erfolgt vielmehr insbesondere unabhängig von der umgebungsabhängigen Auswahl und Einstellung des Schwellwerts für die Auswertung des Merkmalswerts. Zweckmäßigerweise werden dennoch auch diese Komponenten umgebungsabhängig eingestellt. Dies ist beispielsweise hinsichtlich der Eigenstimmenerkennung, d.h. der Erkennung der Stimme des Hörgeräteträgers sinnvoll, d.h. die Erzeugung des Merkmalswerts z.B. durch einen Filter, ist zweckmäßigerweise auf die Stimme des Hörgeräteträgers angepasst, um eine optimale Merkmalswerterzeugung und damit eine optimale Unterscheidbarkeit von anderen Geräuschtypen zu gewährleisten.
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Vorzugsweise wird der Schwellwert umgebungsabhängig eingestellt, indem der Schwellwert nutzerabhängig bestimmt wird und als individueller Schwellwert eingestellt wird. Mit anderen Worten: der Schwellwert wird abhängig von der Person des Hörgeräteträgers eingestellt. Die Einstellung erfolgt entweder im Rahmen einer Fitting-Session beim Akustiker, durch den Hörgeräteträger selbst oder im Betrieb, d.h. online, und automatisch durch das Hörgerät. Durch die Anpassung des zum Vergleich verwendeten Schwellwerts an den Nutzer wird einem möglicherweise stark abweichenden Merkmalswert bei der Bestimmung, insbesondere Klassifizierung der eigenen Stimme auf optimale Weise Rechnung getragen. Sinnvollerweise wird auch die Erzeugung des Merkmalswerts an sich wie oben bereits beschrieben an den Hörgeräteträger angepasst, um eine besonders optimale Erkennung der eigenen Stimme zu realisieren. Jedoch wird auch schon allein durch das nutzerabhängige Einstellen des Schwellwertes auch bei einer festen und für verschiedene Nutzer gleichen Merkmalswerterzeugung eine deutliche Verbesserung der Eigenstimmenerkennung erzielt.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird das Geräusch zusätzlich zur Übereinstimmung mit der eigenen Stimme auch hinsichtlich einer Übereinstimmung mit zumindest einem anderen Geräuschtyp analysiert. Dabei wird beispielsweise jeweils ein Übereinstimmungswert erzeugt, welcher angibt wie stark das Geräusch mit einem bestimmten Geräuschtyp übereinstimmt, wobei die Übereinstimmungswerte dann zum Merkmalswert kombiniert werden. Einer der zumindest zwei Geräuschtypen ist die eigene Stimme. Dadurch ist dann anhand des Merkmalswerts eine Unterscheidung zwischen der eigenen Stimme und dem anderen Geräuschtyp realisiert. Diese Unterscheidung ist durch den umgebungsabhängig eingestellten Schwellwert deutlich verbessert. Der Merkmalswert ist beispielsweise die Differenz oder der Quotient aus den beiden Übereinstimmungswerten.
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Die Unterscheidung zwischen eigener Stimme und einem anderen Geräuschtyp entspricht in einer bevorzugten Variante der Unterscheidung zwischen örtlich, d.h. räumlich getrennten Geräuschen. Die eigene Stimme ist regelmäßig derjenige Geräuschtyp, welcher dem Hörgerät räumlich am nächsten ist, sodass durch die räumliche Differenzierung, d.h. eine Differenzierung nach dem Ort des Geräuschs, auf einfache Weise auch zwischen eigener Stimme und einem anderen Geräuschtyp unterschieden wird.
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In einer bevorzugten Weiterbildung ist der andere Geräuschtyp eine fremde Stimme, welche bezüglich des Hörgeräteträgers insbesondere frontal angeordnet ist. Dabei wird unter fremder Stimme insbesondere nicht die Stimme einer bestimmten anderen Person verstanden, sondern ganz allgemein eine Stimme, welche nicht die eigene Stimme des Hörgeräteträgers ist. Mittels der Eigenstimmenerkennung wird dann zwischen der eigenen Stimme und einer fremden Stimme unterschieden.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Erzeugung des Merkmalswerts wie in der eingangs genannten internationalen Anmeldung
PCT/EP 2015/068796 mittels eines Filterpaars, wobei einer der Filter auf eine maximale Abschwächung der eigenen Stimme konfiguriert ist und der andere Filter auf eine maximale Abschwächung einer fremden Stimme, insbesondere einer fremden Stimme, welche von einer Person frontal vor dem Hörgeräteträger stammt. Die beiden Filter liefern bei der Analyse eines Geräuschs jeweils einen Übereinstimmungswert und aus den beiden Übereinstimmungswerten wird dann der Merkmalswert gebildet, z.B. durch Subtraktion des Übereinstimmungswerts bezüglich der fremden Stimme von demjenigen der eigenen Stimme. Der Merkmalswert ist dann bei einer fremden Stimme geringer als bei der eigenen Stimme. Wird der Schwellwert unterschritten, so wird das Geräusch als fremde Stimme erkannt; wird der Schwellwert dagegen überschritten, wird das Geräusch als eigene Stimme erkannt.
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In einer geeigneten Ausgestaltung wird der Schwellwert mittels eines Kalibrierverfahrens bestimmt, bei welchem insbesondere mehrmals die eigene Stimme des Hörgeräteträgers aufgenommen wird und mehrere Merkmalswerte erzeugt werden. Abschließend wird bei dem Kalibrierverfahren der Schwellwert abhängig von den erzeugten Merkmalswerten eingestellt. Auf diese Weise wird ein besonders geeigneter und nutzeroptimaler Schwellwert eingestellt. Dem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass bei mehrmaliger Analyse des gleichen Geräuschtyps die Erzeugung des Merkmalswerts nicht jedes Mal den gleichen Merkmalswert liefert, sondern dass sich vielmehr eine statistische Verteilung ergibt, welche sinnvollerweise zur Auswahl eines optimalen Schwellwerts herangezogen wird. Der Schwellwert wird dann abhängig von den bei dem Kalibrierverfahren erzeugten Merkmalswerten eingestellt, indem der Schwellwert bezüglich eines Kennwerts der Verteilung eingestellt wird, beispielsweise als 2σ-Abweichung vom Mittelwert oder generell derart, dass die erzeugten Merkmalswerte überwiegend ober- oder unterhalb des Schwellwerts liegen.
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Das Kalibrierverfahren wird entweder beim Akustiker durchgeführt oder vom Nutzer selbst. Alternativ oder zusätzlich ist auch eine online-Kalibrierung im normalen Betrieb des Hörgeräts denkbar. Wichtig ist bei dem Kalibrierverfahren allerdings insbesondere, dass sichergestellt ist, dass das Geräusch auch tatsächlich die eigene Stimme des Hörgerätenutzers ist.
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Die Erzeugung der Merkmalswerte ist auch für andere Geräuschtypen häufig nutzerabhängig. Daher wird bei dem Kalibrierverfahren in einer vorteilhaften Weiterbildung vor oder nach dem Aufnehmen der eigenen Stimme ein anderer Geräuschtyp, insbesondere eine fremde Stimme aufgenommen. Auch hierbei werden insbesondere analog zu zuvor Gesagtem mehrere Merkmalswerte erzeugt, in Abhängigkeit welcher der Schwellwert eingestellt wird. Die Kalibrierung ist damit deutlich verbessert, insbesondere hinsichtlich der Genauigkeit bei der Unterscheidung zwischen eigener Stimme und dem anderen Geräuschtyp. Als Schwellwert wird dann beispielsweise der Mittelwert der beiden Mittelwerte der beiden erzeugten statistischen Verteilungen für die beiden Geräuschtypen eingestellt.
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Die Person des Hörgeräteträgers ist nicht die einzige Umgebungsbedingung hinsichtlich derer sinnvollerweise eine Anpassung des Schwellwerts erfolgt. Von besonderer Bedeutung bei der Analyse der meisten Geräuschtypen ist deren Überlagerung mit einem Rauschen, oftmals ein Hintergrundrauschen oder ein Störgeräusch. Insbesondere wurde erkannt, dass die Erzeugung eines Merkmalswerts, d.h. insbesondere die Klassifikation des Geräuschs, mit zunehmender Lautstärke des Rauschens schwieriger und fehlerbehafteter wird. Gleiches gilt sinngemäß für die Unterscheidung zwischen zwei Geräuschtypen. Daher wird in einer besonders bevorzugten Ausgestaltung und alternativ oder zusätzlich zur nutzerabhängigen Einstellung des Schwellwerts, der Schwellwert umgebungsabhängig eingestellt, indem ein Rauschwert bestimmt wird und der Schwellwert in Abhängigkeit des Rauschwerts eingestellt wird. Dadurch wird die Eigenstimmenerkennung weiter optimiert.
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Der Rauschwert charakterisiert das Rauschen und quantifiziert dieses insbesondere. Vorzugsweise ist der Rauschwert ein Pegel, eine Lautstärke, eine Intensität oder eine Amplitude des Rauschens. Alternativ ist auch das Signal-Rausch-Verhältnis als Rauschwert geeignet. Geeignet ist auch eine Typisierung des Rauschens, d.h. die Zuordnung des aktuell vorliegenden Rauschens zu einem bestimmten Rauschtyp und eine Einstellung des Schwellwerts in Abhängigkeit des erkannten Rauschtyps, wobei der Rauschtyp dann der Rauschwert ist.
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Zusätzlich oder alternativ zur rauschabhängigen Einstellung ist auch jede andere Umgebungsabhängigkeit geeignet, zunächst bestimmt und insbesondere quantifiziert zu werden, um anschließend den Schwellwert davon abhängig einzustellen.
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In einer geeigneten Ausgestaltung sind für den Rauschwert mehrere Wertebereiche definiert, welchen jeweils ein Schwellwert zugeordnet ist. Es wird dann derjenige Wertebereich ermittelt, in welchem der Rauschwert liegt, und dann derjenige Schwellwert ausgewählt und eingestellt, welcher dem ermittelten Wertebereich zugeordnet ist. Auf diese Weise wird jedem Rauschwert auf einfache Weise ein hinreichend geeigneter Schwellwert zugewiesen, sodass sich insgesamt eine Zuordnung z.B. in Form einer Tabelle ergibt, aus welcher der in einer jeweiligen Situation geeignetste Schwellwert ausgewählt und dann eingestellt wird. Dem liegt die Überlegung zugrunde, dass der Rauschwert innerhalb eines bestimmten Wertespektrums liegt, welches nunmehr vorteilhaft in mehrere insbesondere zusammenhängende Intervalle aufgeteilt wird, um eine rauschwertabhängige Einstellung des Schwellwerts zu realisieren.
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Beispielsweise ist der Rauschwert ein Pegel des Rauschens in der Umgebung des Hörgeräts. Der Pegel wird üblicherweise in der Einheit dB angegeben. Das Wertespektrum reicht dann beispielsweise von –90 bis –40 dB und ist in etwa 10 bis 20 Wertebereiche zu je beispielsweise 5 dB eingeteilt. Jedem Wertebereich ist dann ein eigener Schwellwert zugeordnet. Im Betrieb des Hörgeräts wird dann der Pegel des Rauschens gemessen und dann derjenige Schwellwert eingestellt, welcher dem Wertebereich zugeordnet ist, in welchem der gemessene Pegel liegt. Der Pegel wird beispielsweise mittels eines Störgeräuscheschätzers, d.h. eines sogenannten „noise estimator“ gemessen, z.B. basierend auf einem „minimum statistics“-Ansatz.
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Die Zuordnung von Schwellwerten zu den Wertebereichen erfolgt beispielsweise im Rahmen einer Fitting-Session beim Akustiker oder durch den Hörgeräteträger selbst, z.B. im Rahmen eines Kalibrierverfahrens. Wesentlich ist hierbei insbesondere, dass definierte Rauschwerte zur Verfügung stehen oder zumindest zuverlässig gemessen werden können. Die Zuordnung kann über eine reine Kalibriermessung erfolgen und dann als Tabelle vorliegen und auf dem Hörgerät gespeichert sein oder die Zuordnung erfolgt durch eine funktionelle Zuordnung, welche beispielsweise eine Annäherung an das Ergebnis der Kalibriermessung ist. Bei letzterer Variante wird beispielsweise für den Schwellwert eine Ober- und eine Untergrenze angenommen, insbesondere eine Obergrenze für niedrige Pegel, z.B. unterhalb von –75dB, und eine Untergrenze für hohe Pegel, z.B. oberhalb von –60 dB, und dazwischen wird linear extrapoliert. Hierbei braucht dann vorteilhaft nur eine geeignete Ober- und eine Untergrenze ermittelt zu werden, sowie diejenigen Wertebereiche, über welche dann extrapoliert wird.
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In einer zweckmäßigen Ausgestaltung wird der Schwellwert in einem Normalbetrieb des Hörgeräts wiederkehrend neu kalibriert, insbesondere wie oben bezüglich der nutzerabhängigen Bestimmung des optimalen Schwellwerts beschrieben. Der nutzerabhängige Schwellwert wird dadurch insbesondere fortlaufend kalibriert und mit der Zeit immer besser an den aktuellen Hörgeräteträger angepasst. Dies entspricht insbesondere einem Trainingsbetrieb für das Hörgerät, welcher zweckmäßigerweise nach einer gewissen Trainingszeit beendet wird. Der nutzerabhängige Schwellwert ist danach dann insbesondere fest eingestellt.
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In einer geeigneten Weiterbildung wird der Schwellwert im Normalbetrieb kalibriert, indem über einen begrenzten Zeitraum ein maximaler und ein minimaler Merkmalswert ermittelt werden und der Schwellwert zwischen dem minimalen und dem maximalen Merkmalswert eingestellt wird. Dem liegt insbesondere die Annahme zugrunde, dass bei dem maximalen Merkmalswert das Geräusch vom Geräuschtyp „eigene Stimme“ ist und bei dem minimalen Merkmalswert das Geräusch vom Geräuschtyp „fremde Stimme“ ist. Je nach Berechnung des Merkmalswerts kann dies jedoch auch umgekehrt sein, d.h. es wird dann angenommen, dass die eigene Stimme einen minimalen Merkmalswert erzeugt und die fremde Stimme einen maximalen Merkmalswert. Der begrenzte Zeitraum ist üblicherweise einige Sekunden bis wenige zehn Sekunden lang, beispielsweise etwa 20 s. Der maximale und der minimale Merkmalswert sind somit Kurzzeit-Extrema innerhalb des Zeitraums. Durch die fortlaufende Bestimmung von Kurzzeit-Extrema werden insgesamt über einen deutlich längeren als den begrenzten Zeitraum typische Merkmalswerte zum Einen für die eigene Stimme und zum Anderen für einen anderen Geräuschtyp, insbesondere eine fremde Stimme bestimmt. Auf diese Weise werden dann vorteilhaft zumindest ähnliche statistische Verteilungen wie bei dem weiter oben genannten Kalibrierverfahren gewonnen, bei welchem zumindest das Vorliegen der eigenen Stimme insbesondere bekannt sein muss. Vorliegend wird dagegen aufgrund der innerhalb des begrenzten Zeitraums minimalen und maximalen Merkmalswerte insbesondere quasi geraten, wann es sich bei dem aufgenommenen Geräusch um die eigene Stimme handelt und wann um einen anderen Geräuschtyp.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird der Schwellwert im Normalbetrieb kalibriert, indem der Rauschwert wiederkehrend bestimmt wird und der Schwellwert abhängig davon kalibriert wird. Dadurch wird der Schwellwert, genauer gesagt die Zuordnung von Schwellwerten zu Wertebereichen insbesondere fortlaufend angepasst, sodass sich die im Rahmen der Zuordnung hinterlegten Schwellwerte mit der Zeit an optimale Schwellwerte annähern. Das Kalibrieren entspricht dabei nicht dem umgebungsabhängigen Einstellen des Schwellwertes, welcher in einer konkreten Situation eingestellt wird. Vielmehr erfolgt beim Kalibrieren eine Anpassung des für einen jeweiligen Wertebereich hinterlegten Schwellwerts, welcher dann beim Einstellen eingestellt wird. In diesem Sinne ist die wiederkehrende Neu-Kalibrierung des Schwellwerts eines Wertebereichs eine fortlaufende online-Optimierung der Eigenstimmenerkennung. Diese Optimierung erfolgt entweder durchgängig oder lediglich zu bestimmten Zeiten oder lediglich über einen einzigen bestimmten Zeitraum. Die Anpassung, d.h. Kalibrierung der Schwellwerte der Wertebereiche erfolgt vorzugsweise zusätzlich zu einer nutzerabhängigen Kalibrierung der Schwellwerte. Denkbar sind allerdings auch Varianten, bei denen lediglich eine der beiden genannten Kalibrierungen durchgeführt wird.
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Das erfindungsgemäße Hörgerät weist eine Eigenstimmenerkennung auf, welche zur Durchführung des Verfahrens in einer der oben genannten Ausgestaltungen ausgebildet ist. Abhängig vom Resultat der Eigenstimmenerkennung wird dann das Hörgerät in einen geeigneten Betriebsmodus für die jeweils vorliegende Situation umgeschaltet. Das Umschalten erfolgt in einer Variante ebenfalls durch die Eigenstimmenerkennung.
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Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
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1 ein Hörgerät mit einer Eigenstimmenerkennung,
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2 eine graphische Darstellung der Ergebnisse einer Messung zur Erkennung der eigenen Stimme eines Hörgeräteträgers,
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3 eine graphische Darstellung der Ergebnisse einer anderen Messung zur Erkennung der eigenen Stimme eines Hörgeräteträgers.
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In 1 ist schematisch ein Hörgerät 2 dargestellt. Dieses ist hier als sogenanntes BTE-Gerät ausgebildet und wird von einem Nutzer hinter dem Ohr getragen. In einer Variante ist das Hörgerät 2 ein ITE-Gerät und wird im Ohr getragen. Auch andere Hörgerätetypen sind grundsätzlich geeignet. Das Hörgerät 2 weist ein Mikrofon 4 auf, zur Aufnahme von Geräuschen aus der Umgebung des Hörgeräts 2. Ein aufgenommenes Geräusch wird als Signal in einer Steuereinheit 6 des Hörgeräts 2 verarbeitet und zur Ausgabe über einen Lautsprecher 8 aufbereitet. Üblicherweise erfolgt hierbei eine Verstärkung des Signals, d.h. des Geräuschs.
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Das Hörgerät weist weiterhin eine Eigenstimmenerkennung 10 auf, welche im gezeigten Ausführungsbeispiel ein Teil der Steuereinheit 6 ist. Die Steuereinheit 6, die Eigenstimmenerkennung 10, die Mikrofone 4 und der Lautsprecher 8 sind geeignet miteinander verbunden. Weiterhin ist das Hörgerät 2 in verschiedenen Betriebsmodi betreibbar, zwischen welchen mittels der Steuereinheit 6 oder der Eigenstimmerkennung 10 umgeschaltet wird. Die Eigenstimmenerkennung 10 analysiert die aufgenommenen Geräusche und ordnet diese bestimmten Geräuschtypen G1, G2 zu, beispielsweise dem Geräuschtyp G1 „eigene Stimme“ oder dem Geräuschtyp G2 „fremde Stimme“. In Abhängigkeit des erkannten Geräuschtyps G1, G2 wird dann in einen geeigneten Betriebsmodus umgeschaltet. Zur Erkennung erzeugt die Eigenstimmenerkennung 10 einen Merkmalswert M und vergleicht diesen mit einem Schwellwert S, um zu entscheiden, um welchen Geräuschtyp G1, G2 es sich bei dem analysierten Geräusch handelt. Dies wird im Zusammenhang mit den 2 und 3 nachfolgend genauer beschrieben.
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Die 2 und 3 zeigen jeweils Ergebnisse einer Messung, bei welcher mehrmals nacheinander ein Geräusch aufgenommen und analysiert wurde. Dabei wurden zwei unterschiedliche Geräuschtypen G1, G2 verwendet, nämlich einerseits die eigene Stimme des Hörgeräteträgers und andererseits eine fremde Stimme. Die Eigenstimmenerkennung 10 des Hörgeräts 2 analysiert zunächst das aufgenommene Geräusch mit dem Ziel, diesem einen Merkmalswert M zuzuordnen, welcher Aufschluss darüber gibt, ob das Geräusch von dem einen oder dem anderen Geräuschtyp G1, G2 ist. Im vorliegenden Fall wurde dies durch ein Filterpaar realisiert, mit zwei Filtern, welche unterschiedliche Filterprofile aufweisen. Die Filter sind dabei derart ausgelegt, dass der eine Filter die eigene Stimme möglichst stark abschwächt und der andere Filter die fremde Stimme. Durch Vergleichen der beiden unterschiedlichen Abschwächungen für dasselbe Geräusch wird ein Merkmalswert M erzeugt.
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Die Vielzahl an Merkmalswerten M, welche im Rahmen der Messungen aufgenommen wurden, sind in den 2 und 3 dargestellt und gegen einen Rauschwert R aufgetragen, hier der Pegel des Rauschens in der Umgebung. Der Rauschwert ist hier in der Einheit Dezibel (dB) angegeben. Der Rauschwert R wird beispielsweise mittels eines Störgeräuscheschätzers gemessen. Die Merkmalswerte M sind außerdem jeweils einer von zwei Gruppen zugeordnet, je nachdem, welcher Geräuschtyp G1, G2 dem Hörgerät tatsächlich vorgelegt wurde. Dabei sind die Merkmalswerte M, welche bei der Analyse der eigenen Stimme als Geräuschtyp G1 erzeugt wurden hellgrau dargestellt, und die Merkmalswerte M, welche bei der Analyse der fremden Stimme als Geräuschtyp G2 erzeugt wurden schwarz dargestellt. Die Messungen der 2 und 3 unterscheiden sich nun darin, dass diese Ergebnisse für unterschiedliche Hörgeräteträger zeigen, d.h. zumindest die eigene Stimme ist unterschiedlich.
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Deutlich erkennbar ist in den 2 und 3, dass bei Vorliegen einer fremden Stimme überwiegend einer kleinerer Merkmalswert M erzeugt wird, als bei Vorliegen der eigenen Stimme. Dadurch ist es möglich, einen Schwellwert S festzulegen, mit welchem ein konkret erzeugter Merkmalswert M verglichen wird, um zu entscheiden, welcher Geräuschtyp G1, G2 vorliegt. Im Ausführungsbeispiel wird ein Geräusch von der Eigenstimmenerkennung 10 als eigene Stimme erkannt, wenn der Merkmalswert M größer ist als der Schwellwert S, und als fremde Stimme, wenn der Merkmalswert M kleiner ist als der Schwellwert S.
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Herkömmlicherweise wird lediglich ein fester Schwellwert S verwendet, um in jeglichen Situation und Umgebungen mit dem Merkmalswert M verglichen zu werden. Wie aus den 2 und 3 deutlich wird, ist dies jedoch unter Umständen unzureichend. Vielmehr ist erkennbar, dass in unterschiedlichen Umgebungen die Verwendung unterschiedlicher Schwellwerte S sinnvoll ist. Eine erste Umgebungsabhängigkeit ist, dass die Erzeugung des Merkmalswerts M stark von dem Rauschwert R abhängig ist. Für geringe Rauschwerte R werden für die eigene Stimme noch vergleichsweise große Merkmalswerte M erzeugt, mit größerem Rauschwert R ist der Unterschied zu dem Merkmalswerten M der fremden Stimme jedoch deutlich geringer. Daher wird für größere Rauschwerte R vorteilhafterweise ein geringerer Schwellwert S gewählt.
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In 2 sind die optimalen Schwellwerte S für einzelne Wertebereiche W des Rauschwerts R eingetragen, nämlich als graue horizontale Balken. Dadurch wird effektiv einem bestimmten Wertebereich W ein Schwellwert S zugeordnet, sodass sich insgesamt eine Zuordnung Z1 nach Art einer Tabelle ergibt. Das Hörgerät 2 bestimmt dann einerseits einen Merkmalswert M für ein gerade aufgenommenes Geräusch und zusätzlich noch die Umgebung, in diesem Fall den Rauschwert R, d.h. effektiv den Pegel oder die Lautstärke des Rauschens, welches dem Geräusch überlagert ist. Vor dem Vergleich mit dem Merkmalswert M wird der Schwellwert S dann umgebungsabhängig eingestellt, nämlich auf denjenigen Schwellwert S, welcher dem Wertebereich W zugeordnet ist, in welchem der ermittelte Rauschwert R liegt. Dadurch wird der Merkmalswert M mit einem in der gegebenen Situation angepassten Schwellwert S verglichen und ein optimales Ergebnis bei der Unterscheidung zwischen der eigenen und der fremden Stimme erzielt.
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Anstelle der tabellenartigen Zuordnung Z1 der optimalen Schwellwerte S zu den Wertebereichen W wird alternativ eine vereinfachte Zuordnung Z2 verwendet. Eine solche ist ebenfalls in 2 dargestellt, und zwar als dunkelgraue, treppenartige Linie. Dabei wird vereinfachend angenommen, dass unterhalb eines niedrigen Rauschwerts Rmin ein maximaler Schwellwert Smax ausreichend ist und oberhalb eines hohen Rauschwerts Rmax ein minimaler Schwellwert Smin. Dazwischen erfolgt eine Extrapolation der Schwellwerte S, hier gemäß einem bezüglich der gewählten Darstellung linearen Zusammenhang. Insgesamt erfolgt durch die vereinfachte Zuordnung Z2 quasi eine Glättung der Zuordnung Z1 mit den optimalen Schwellwerte S. Die Zuordnung Z2 wird in einer Variante als einfache Tabelle gespeichert, alternativ wird eine Funktion zur Berechnung gespeichert.
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Beim Vergleich der 2 und 3 wird eine weitere Umgebungsabhängigkeit der Merkmalswerte M deutlich, nämlich die Person des Hörgeräteträgers. In 3 sind einerseits wie auch in 2 eine Zuordnung Z1 von optimalen Schwellwerten S zu bestimmten Wertebereichen W als graue horizontale Balken dargestellt. Zusätzlich ist dieselbe vereinfachte Zuordnung Z2 aus 2 in der 3 eingetragen, nämlich wiederum als dunkelgraue, treppenartige Linie. Beim Vergleich der vereinfachten Zuordnung Z2, welche für den Hörgeräteträger aus 2 bestimmt wurde, mit den optimalen Schwellwerten S für den anderen Hörgeräteträger der 3 gemäß der Zuordnung Z1 wird unmittelbar deutlich, dass die in 2 ermittelte Zuordnung Z2 in 3 nicht optimal ist. Daher wird vorteilhafterweise der Schwellwert S auch nutzerabhängig eingestellt, d.h. abhängig von der Person des Hörgeräteträgers.
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Insgesamt wird der Schwellwert S demnach vorzugsweise auf zwei Arten umgebungsabhängig eingestellt, nämlich zum Einen nutzerabhängig und zum Anderen in Abhängigkeit des zu einem gegebenen Zeitpunkt gemessenen Rauschwerts R. Welcher Schwellwert S dann konkret eingestellt wird, d.h. eine oder bei der Zuordnungen Z1, Z2, d.h. welche Schwellwerte S zur Auswahl stehen, wird zweckmäßigerweise in einem Kalibrierverfahren bestimmt. Dieses wird entweder im Rahmen einer Fitting-Session beim Akustiker durchgeführt, durch den Hörgeräteträger selbst, automatisch durch das Hörgerät im Rahmen einer online-Optimierung oder einer Kombination hiervon.
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Zur Bestimmung eines optimalen Schwellwerts S für einen gegebenen Hörgeräteträger und bei einem bestimmten Rauschwert R bieten sich insbesondere die oben im Zusammenhang mit den 2 und 3 beschriebenen Messungen an. Dabei werden Geräusche eines bekannten Geräuschtyps G1, G2 analysiert und die dabei ermittelten Merkmalswerte M als typische Merkmalswerte M verwendet, um einen geeigneten Schwellwert S festzulegen. Bei Verwendung zweier unterschiedlicher Geräuschtypen G1, G2 werden dann z.B. zwei unterschiedliche statistische Verteilungen von Merkmalswerten M bestimmt und dann ein Schwellwert S dazwischen ausgewählt. Denkbar ist allerdings auch die Verwendung lediglich eines Geräuschtyps G1, G2. Die Kalibrierung erfolgt in einer Variante durch Verwendung vorbekannter Geräuschtypen G1, G2, sodass die korrekte Zuordnung trainiert wird. In einer anderen Variante erfolgt die Kalibrierung im normalen Betrieb des Hörgeräts 2 durch Erzeugung von Merkmalswerten M in begrenzten Zeiträumen von einigen Sekunden bis wenigen zehn Sekunden und unter der Annahme, dass sich die in einem jeweiligen Zeitraum ermittelten Extrema der Merkmalswerte M mit hinreichender Sicherheit einem bestimmten Geräuschtyp G1, G2 zuordnen lassen. So wird z.B. davon ausgegangen, dass die Erzeugung eines maximalen Merkmalswert M durch die eigene Stimme hervorgerufen wurde und die Erzeugung eines minimalen Merkmalswert M durch eine fremde Stimme. Diese Extrema werden dann zur Festlegung eines optimalen Schwellwerts S verwendet, welcher im weiteren Betrieb des Hörgeräts 2 durch fortlaufende Kalibrierung weiter angepasst werden kann und zweckmäßigerweise auch wird.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Hörgerät
- 4
- Mikrofon
- 6
- Steuereinheit
- 8
- Lautsprecher
- 10
- Eigenstimmenerkennung
- G1, G2
- Geräuschtyp
- M
- Merkmalswert
- R
- Rauschwert
- Rmin
- niedriger Rauschwert
- Rmax
- hoher Rauschwert
- S S
- chwellwert
- Smin
- minimaler Schwellwert
- Smax
- maximaler Schwellwert
- W
- Wertebereich
- Z1, Z2
- Zuordnung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- EP 2015/068796 [0002, 0004, 0022]