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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rekonstruktion einer Vorschau einer Magnetresonanzuntersuchung, eine Magnetresonanzvorrichtung und ein Computerprogrammprodukt.
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Die Magnetresonanztomographie (MRT, engl. Magnetic Resonance Imaging, MRI) ist eine bildgebende Untersuchungsmethode, die vor allem in der medizinischen Diagnostik zur Darstellung von Struktur und Funktion von Geweben und/oder Organen in einem Untersuchungsobjekt, etwa einem Körper eines menschlichen oder tierischen Patienten, eingesetzt wird.
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Dazu werden üblicherweise in einer Magnetresonanzvorrichtung einem statischen Grundmagnetfeld schnell geschaltete Gradientenfelder überlagert. Ferner werden von einer Hochfrequenzantenneneinheit der Magnetresonanzvorrichtung hochfrequente Pulse (HF-Pulse) in das Untersuchungsobjekt eingestrahlt, welche eine Magnetisierung zumindest eines Teils des Untersuchungsobjekts bewirken. In Folge der Magnetisierung werden Magnetresonanzsignale ausgelöst, die beispielsweise mit Hilfe von Lokalspulen und/oder einer Ganzkörperspule erfasst und in Magnetresonanzdaten umgewandelt werden können. Anhand der aufgenommenen Magnetresonanzdaten können Magnetresonanzabbildungen rekonstruiert werden.
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Die Rekonstruktion der Magnetresonanzabbildungen einer Magnetresonanzuntersuchung kann sehr zeitaufwändig sein. Dies ist insbesondere dann der Fall, wenn iterative Rekonstruktionstechniken verwendet werden. Diese werden oft zusammen mit Compressed-Sensing-Techniken (CS-Techniken) angewendet, um beispielsweise eine höhere Zeitauflösung der Magnetresonanzabbildungen zu erzielen. Da eine iterative, also schrittweise, Rekonstruktion oftmals hohe Rechenaufwände erfordert, sind auch auf aktueller leistungsfähiger Hardware meist lange Rekonstruktionszeiten die Folge. Je nach Anwendungsfall kann dies länger als zehn Minuten pro Magnetresonanzuntersuchung dauern. Ein Bediener, beispielsweise ein medizinischtechnischer Radiologieassistent (MTRA) oder ein Arzt, muss jedoch entscheiden, ob eine Messung, insbesondere einer Messschicht, abgeschlossen ist und der Patient entlassen oder eine weitere Magnetresonanzuntersuchung durchgeführt werden kann.
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Rekonstruktion einer Vorschau bereitzustellen, welche es dem Bediener insbesondere erlaubt, zeitnah eine Entscheidung über ein weiteres Vorgehen zu treffen.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
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Demnach umfasst ein mögliches Verfahren zur Rekonstruktion einer Vorschau einer Magnetresonanzuntersuchung folgende Schritte: Es werden erste Magnetresonanzdaten aufgenommen, woraus zweite Magnetresonanzdaten ausgewählt werden. Anhand der zweiten Magnetresonanzdaten wird eine Vorschau rekonstruiert.
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Die Auswahl der zweiten Magnetresonanzdaten kann insbesondere manuell durch einen Bediener der Magnetresonanzvorrichtung erfolgen und/oder automatisch. Für eine automatische Auswahl sind vorzugsweise Auswahlkriterien, insbesondere elektronisch in einem Speicher, hinterlegt.
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Vorzugsweise sind die zweiten Magnetresonanzdaten eine echte Teilmenge der ersten Magnetresonanzdaten, d.h. die ersten Magnetresonanzdaten umfassen mehr Daten als die ersten Magnetresonanzdaten. Die ersten Magnetresonanzdaten umfassen vorzugsweise alle Daten der Magnetresonanzuntersuchung. Eine Magnetresonanzuntersuchung umfasst beispielsweise die Messung einer Messschicht.
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Beim Betrieb der Magnetresonanzvorrichtung können mehrere Magnetresonanzuntersuchungen an einem Patienten auch direkt hintereinander durchgeführt werden, indem beispielsweise mehrere Messschichten hintereinander gemessen werden. Vorteilhafterweise wird dabei das erfindungsgemäße Verfahren für jede Magnetresonanzuntersuchungen erneut durchgeführt.
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Die Vorschau kann eine oder mehrere Magnetresonanzabbildungen umfassen. Diese werden vorzugsweise dem Bediener mittels einer Ausgabeeinheit, beispielsweisen einem Monitor, angezeigt.
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Hier wird also keine zusätzliche alternative Rekonstruktion benutzt, möglicherweise sogar anhand eigens dafür aufgenommener Magnetresonanzdaten, um eine Vorschau für eine Magnetresonanzuntersuchung zu generieren. Dadurch wird insbesondere Rechenzeit vermieden, welche durch die etwaige zusätzliche alternative Rekonstruktion notwendig wäre und die Rekonstruktion der ersten Magnetresonanzdaten verzögern würde. Die Vorschau kann also ohne signifikanten zusätzlichen Rechenaufwand erstellt werden und der Bediener kann anhand der Vorschau schnell über das weitere Vorgehen entscheiden.
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Bevorzugt werden bei der bei der Rekonstruktion der Vorschau eine Compressed-Sensing-Technik und/oder eine iterative Rekonstruktionstechnik angewendet. Gerade hier ist eine schnelle Rekonstruktion einer Vorschau, wie bereits dargelegt, besonders hilfreich, da eine Rekonstruktion der gesamten ersten Magnetresonanzdaten meist einen großen Zeitraum einnimmt.
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Unter einer Compressed-Sensing-Technik, welche manchmal auch als Compressive-Sensing- oder Compressive-Sampling-Technik bezeichnet wird, kann eine Datenverarbeitungstechnik verstanden werden, bei der effizient Daten erfasst und rekonstruiert werden, indem Lösungen eines unterbestimmten linearen Gleichungssystems gefunden werden. Das Suchen solcher Lösungen kann schrittweise erfolgen, weshalb sich hier besonders iterative Rekonstruktionstechniken eigenen.
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Vorzugsweise erfolgt anhand der Vorschau eine Bewertung der ersten Magnetresonanzdaten. Insbesondere kann der Bediener beurteilen, ob die Aufnahme der ersten Magnetresonanzdaten erfolgreich war. Beispielsweise kann der Bediener anhand der Vorschau abschätzen, ob auch etwaige weitere aus den ersten Magnetresonanzdaten rekonstruierbare Abbildungen frei von Artefakten sind, die z.B. durch eine Bewegung des Patienten verursacht sein könnten.
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Bei einer negativen Bewertung der ersten Magnetresonanzdaten anhand der Vorschau können neue erste Magnetresonanzdaten aufgenommen werden. Eine negative Bewertung liegt insbesondere dann vor, wenn anhand der Vorschau darauf geschlossen werden kann, dass die Qualität der ersten Magnetresonanzdaten mangelhaft ist.
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Der Messvorgang wird vorteilhafterweise also wiederholt, so dass danach neue ersten Magnetresonanzdaten vorliegen. Diese mögliche Wiederholung kann gegebenenfalls mit angepassten Aufnahmeparametern durchgeführt werden. Die neuen Magnetresonanzdaten können in gleicher Weise verarbeitet werden wie die ursprünglichen ersten Magnetresonanzdaten, d.h. es können daraus wiederum neue zweite Magnetresonanzdaten ausgewählt werden, anhand der wiederum eine neue Vorschau rekonstruiert wird usw. Dieser Prozess kann solange wiederholt werden, bis beispielsweise befriedigende erste Magnetresonanzdaten vorliegen.
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Vorzugsweise sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor, dass bei einer positiven Bewertung der ersten Magnetresonanzdaten anhand der Vorschau eine Aufnahme zusätzlicher Magnetresonanzdaten unterbleibt. Durch einen Verzicht auf die Aufnahme zusätzlicher Magnetresonanzdaten kann die Magnetresonanzvorrichtung effizient betrieben werden. Damit grenzt sich die vorliegende Erfindung insbesondere von möglichen Verfahren ab, bei denen zunächst ein Pre-Scan durchgeführt wird, der vornehmlich oder ausschließlich zur Erfassung von Vorschaudaten dient, um beispielsweise Aufnahmeparameter und/oder einen Bildbereich zu kontrollieren, wobei erst danach bei einer positiven Bewertung die eigentliche Messung durchgeführt wird.
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Insbesondere unterbleibt eine Aufnahme zusätzlicher Magnetresonanzdaten der gleichen Körperregion des Patienten mit den gleichen Aufnahmeparametern. Das schließt natürlich nicht aus, dass nach einer positiven Bewertung andere Untersuchungen an dem Patienten vorgenommen werden können, indem beispielsweise eine andere Körperregion des Patienten und/oder die gleiche Körperregion mit anderen Aufnahmeparametern untersucht wird. Dabei können natürlich insbesondere wieder andere erste Magnetresonanzdaten aufgenommen werden, d.h. das erfindungsgemäße Verfahren kann von neuem gestartet werden.
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Eine Ausführungsform des Verfahrens sieht vor, dass bei einer positiven Bewertung der ersten Magnetresonanzdaten anhand der Vorschau weitere Abbildungen anhand zumindest eines Teils der ersten Magnetresonanzdaten rekonstruiert werden und/oder zumindest ein Teil der ersten Magnetresonanzdaten für eine Rekonstruktion weiterer Abbildungen vorgesehen ist.
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Sofern die Vorschau erkennen lässt, dass die Aufnahme der ersten Magnetresonanzdaten erfolgreich war, werden anhand zumindest eines Teils der ersten Magnetresonanzdaten vorzugsweise weitere Abbildungen erzeugt, die insbesondere für eine Diagnose verwendet werden können. Vorzugsweise sind die weiteren Abbildungen nicht identisch mit der Vorschau. Es ist auch denkbar, dass die Rekonstruktion der weiteren Abbildungen nur teilweise oder auch gar nicht durchgeführt wird, sondern die ersten Magnetresonanzdaten für eine etwaige spätere Rekonstruktion vorgesehen sind. Eine Rekonstruktion der weiteren Abbildungen kann also auch nachgelagert erfolgen, beispielsweise mehrere Minuten, insbesondere mehrere Stunden, insbesondere mehrere Tage nach der Rekonstruktion der Vorschau.
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In jedem Fall ist durch die positive Bewertung sichergestellt, dass die aufgenommenen ersten Magnetresonanzdaten für eine Erzeugung weiterer Abbildungen, idealerweise ausreichender Qualität, geeignet sind und keine neuen ersten Magnetresonanzdaten aufgenommen werden müssen. Somit wird beispielsweise ermöglicht, dass der untersuchte Patient so früh wie möglich entlassen werden kann und/oder die Magnetresonanzvorrichtung für andere Messungen zur Verfügung steht.
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Bevorzugt umfassen die Magnetresonanzdaten, anhand derer die weiteren Abbildungen rekonstruiert werden und/oder die für eine Rekonstruktion weiterer Abbildungen vorgesehen sind, nicht die zweiten Magnetresonanzdaten. Die weiteren Abbildungen werden also vorzugsweise nicht anhand der gesamten ersten Magnetresonanzdaten rekonstruiert, sondern nur anhand der ersten Magnetresonanzdaten abzüglich der zweiten Magnetresonanzdaten. Somit kann eine möglicherweise unnötige doppelte Rekonstruktion der zweiten Magnetresonanzdaten vermieden werden.
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Insbesondere ist vorgesehen, dass direkt nach der Rekonstruktion der Vorschau anhand der zweiten Magnetresonanzdaten eine Rekonstruktion des zumindest einen Teils der ersten Magnetresonanzdaten gestartet wird.
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Es wird vorzugsweise also nicht abgewartet, bis eine etwaige Bewertung der ersten Magnetresonanzdaten anhand der Vorschau vorgenommen worden ist, sondern die Zeit wird genutzt, um im Hintergrund bereits mit der Rekonstruktion des zumindest einen Teils der ersten Magnetresonanzdaten zu beginnen. Ist die etwaige Bewertung negativ, so werden die Ergebnisse der bis dahin rekonstruierten ersten Magnetresonanzdaten vorzugsweise verworfen.
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Eine Ausführungsform des Verfahrens sieht vor, dass bei der Rekonstruktion der weiteren Abbildungen eine Compressed-Sensing-Technik und/oder eine iterative Rekonstruktionstechnik angewendet wird und/oder anwendbar sind. Gerade hier kann durch die Vorschau ein großer Effizienzgewinn erzielt werden, da Compressed-Sensing-Techniken und/oder iterative Rekonstruktionstechniken, wie bereits ausgeführt, oftmals sehr rechenaufwändig sind.
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Vorzugsweise weist die Vorschau eine im Wesentlichen gleiche Qualität, insbesondere eine gleiche räumliche und/oder zeitliche Auflösung und/oder einen gleichen Kontrast, wie die weiteren Abbildungen auf. Damit grenzt sich dieses Verfahren vorteilhaft von möglichen Verfahren ab, bei denen zur Beschleunigung der Rekonstruktion der Vorschau oftmals Abstriche an deren Qualität in Kauf genommen wird. Bevorzugt wird die Vorschau mit den gleichen Algorithmen und/oder Parametern erzeugt wie die weiteren Abbildungen.
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Vorzugsweise werden die Vorschau und die weiteren Abbildungen zu konsolidierten Abbildungen zusammengefasst. Bevorzugt entsteht somit ein gemeinsamer Datensatz, der die Informationen der Vorschau und der weiteren Abbildungen umfasst. Idealerweise umfassen die konsolidierten Abbildungen eine Rekonstruktion der gesamten ersten Magnetresonanzdaten. Vorzugsweise werden die konsolidierten Abbildungen zur Diagnose verwendet.
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Insbesondere bei einer im Wesentlichen gleichen Qualität der Vorschau und der weiteren Abbildungen kann die Vorschau leicht zusammen mit den weiteren Abbildungen dargestellt werden. Die Rekonstruktion der Vorschau ist für den weiteren Verlauf also nicht nutzlos wie bei etwaigen konventionellen Verfahren, bei denen die Vorschau in der Regel nach einer Bewertung und/der vorläufigen Betrachtung keine weitere Verwendung, insbesondere zu Diagnosezwecken, findet.
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Eine Ausführungsform des Verfahrens sieht vor, dass die Auswahl der zweiten Magnetresonanzdaten durch eine räumliche Eingrenzung erfolgt. Dabei wird vorzugsweise ein erstes Messvolumen durch die ersten Magnetresonanzdaten erfasst, wobei aus dem ersten Messvolumen ein zweites Messvolumen ausgewählt wird, das kleiner als das erste Messvolumen ist. Insbesondere umfasst das zweite Messvolumen besonders relevante Teile des ersten Messvolumens, welche vorzugsweise besonders geeignet sind, um eine aussagekräftige Vorschau zu erzeugen. Die Eingrenzung kann beispielsweise mit Hilfe von Auswahlparametern beschrieben werden.
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Insbesondere umfasst die räumliche Eingrenzung eine Schichtauswahl. Beispielsweise kann für zeitaufgelöste dreidimensionale Messungen die Rekonstruktion in einer dritten Raumdimension entkoppelt werden. Hierzu können z.B. einzelne Schichten aus der Mitte des gemessenen Volumens entlang einer Zeitdomäne rekonstruiert werden und dann als Vorschau mit im Wesentlichen derselben Bildqualität dargestellt werden wie die kompletten, insbesondere iterativen, Ergebnisse.
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Ferner ist denkbar, dass die Auswahl der zweiten Magnetresonanzdaten durch eine zeitliche Eingrenzung erfolgt. So kann beispielsweise bei einer Messung, die einen ersten Zeitraum umfasst, innerhalb dem die ersten Magnetresonanzdaten aufgenommen wurden, ein zweiter Zeitraum, insbesondere Zeitpunkt, gewählt werden, der kürzer ist als der erste Zeitraum, in dem die zweiten Magnetresonanzdaten aufgenommen wurden. Die Eingrenzung kann beispielsweise mit Hilfe von Auswahlparametern beschrieben werden.
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Ferner wird eine Magnetresonanzvorrichtung vorschlagen, die geeignet ist, ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Rekonstruktion einer Vorschau einer Magnetresonanzuntersuchung auszuführen. Insbesondere ist die Magnetresonanzvorrichtung ausgebildet, erste Magnetresonanzdaten aufzunehmen, und umfasst eine Auswahleinheit, die ausgebildet ist, zweite Magnetresonanzdaten aus den ersten Magnetresonanzdaten auszuwählen und eine Rekonstruktionseinheit, die ausgebildet ist, anhand der zweiten Magnetresonanzdaten eine Vorschau zu rekonstruieren.
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Die Vorteile der erfindungsgemäßen Magnetresonanzvorrichtung entsprechen im Wesentlichen den Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Rekonstruktion einer Vorschau anhand von Magnetresonanzdaten, welche vorab im Detail ausgeführt sind.
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Hierbei erwähnte Merkmale, Vorteile oder alternative Ausführungsformen können ebenso auch auf die anderen beanspruchten Gegenstände übertragen werden und umgekehrt.
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Ferner wird ein Computerprogrammprodukt vorgeschlagen, das ein Programm umfasst und direkt in einen Speicher einer programmierbaren Recheneinheit der Magnetresonanzvorrichtung ladbar ist und Programmmittel, z.B. Bibliotheken und Hilfsfunktionen, aufweist, um ein Verfahrens zur Rekonstruktion einer Vorschau anhand von Magnetresonanzdaten auszuführen, wenn das Computerprogrammprodukt in der Magnetresonanzvorrichtung ausgeführt wird. Das Computerprogrammprodukt kann dabei eine Software mit einem Quellcode, der noch kompiliert und gebunden oder der nur interpretiert werden muss, oder einen ausführbaren Softwarecode umfassen, der zur Ausführung nur noch zu laden ist. Durch das Computerprogrammprodukt kann das Verfahren zur Rekonstruktion einer Vorschau einer Magnetresonanzuntersuchung schnell, identisch wiederholbar und robust ausgeführt werden. Das Computerprogrammprodukt ist so konfiguriert, dass es mittels der Magnetresonanzvorrichtung die erfindungsgemäßen Verfahrensschritte ausführen kann. Die Magnetresonanzvorrichtung muss dabei jeweils die Voraussetzungen wie beispielsweise einen entsprechenden Arbeitsspeicher, eine entsprechende Grafikkarte oder eine entsprechende Logikeinheit aufweisen, so dass die jeweiligen Verfahrensschritte effizient ausgeführt werden können.
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Das Computerprogrammprodukt ist beispielsweise auf einem computerlesbaren Medium gespeichert oder auf einem Netzwerk oder Server hinterlegt, von wo es in den Prozessor geladen werden kann. Weiterhin können Steuerinformationen des Computerprogrammprodukts auf einem elektronisch lesbaren Datenträger gespeichert sein. Die Steuerinformationen des elektronisch lesbaren Datenträgers können derart ausgestaltet sein, dass sie bei Verwendung des Datenträgers ein erfindungsgemäßes Verfahren durchführen. Beispiele für elektronische lesbare Datenträger sind eine DVD, ein Magnetband oder einen USB-Stick, auf welchem elektronisch lesbare Steuerinformationen, insbesondere Software, gespeichert ist. Wenn diese Steuerinformationen von dem Datenträger gelesen werden, können alle erfindungsgemäßen Ausführungsformen des vorab beschriebenen Verfahrens durchgeführt werden. So kann die Erfindung auch von dem besagten computerlesbaren Medium und/oder dem besagten elektronisch lesbaren Datenträger ausgehen.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den im Folgenden beschriebenen Ausführungsbeispielen sowie anhand der Zeichnungen. Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
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1 eine erfindungsgemäße Magnetresonanzvorrichtung in einer schematischen Darstellung,
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2 ein Blockdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens,
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3 eine Prinzipskizze von Magnetresonanzdaten und daraus rekonstruierbarer Abbildungen.
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In 1 ist eine Magnetresonanzvorrichtung 10 schematisch dargestellt. Die Magnetresonanzvorrichtung 10 umfasst eine Magneteinheit 11, die einen supraleitenden Hauptmagneten 12 zu einem Erzeugen eines starken und insbesondere zeitlich konstanten Hauptmagnetfelds 13 aufweist. Zudem umfasst die Magnetresonanzvorrichtung 10 einen Patientenaufnahmebereich 14 zu einer Aufnahme eines Patienten 15. Der Patientenaufnahmebereich 14 im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist zylinderförmig ausgebildet und in einer Umfangsrichtung von der Magneteinheit 11 zylinderförmig umgeben. Grundsätzlich ist jedoch eine davon abweichende Ausbildung des Patientenaufnahmebereichs 14 jederzeit denkbar. Der Patient 15 kann mittels einer Patientenlagerungsvorrichtung 16 der Magnetresonanzvorrichtung 10 in den Patientenaufnahmebereich 14 geschoben werden. Die Patientenlagerungsvorrichtung 16 weist hierzu einen innerhalb des Patientenaufnahmebereichs 14 bewegbar ausgestalteten Patiententisch 17 auf.
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Die Magneteinheit 11 weist weiterhin eine Gradientenspuleneinheit 18 zu einer Erzeugung von Magnetfeldgradienten auf, die für eine Ortskodierung während einer Bildgebung verwendet werden. Die Gradientenspuleneinheit 18 wird mittels einer Gradientensteuereinheit 19 der Magnetresonanzvorrichtung 10 gesteuert. Die Magneteinheit 11 umfasst weiterhin eine Hochfrequenzantenneneinheit 20, welche im vorliegenden Ausführungsbeispiel als fest in die Magnetresonanzvorrichtung 10 integrierte Körperspule ausgebildet ist. Die Hochfrequenzantenneneinheit 20 ist zu einer Anregung von Atomkernen, die sich in dem von dem Hauptmagneten 12 erzeugten Hauptmagnetfeld 13 einstellt, ausgelegt. Die Hochfrequenzantenneneinheit 20 wird von einer Hochfrequenzantennensteuereinheit 21 der Magnetresonanzvorrichtung 10 gesteuert und strahlt hochfrequente Magnetresonanzsequenzen in einen Untersuchungsraum ein, der im Wesentlichen von einem Patientenaufnahmebereich 14 der Magnetresonanzvorrichtung 10 gebildet ist. Die Hochfrequenzantenneneinheit 20 ist weiterhin zum Empfang von Magnetresonanzsignalen ausgebildet, die in Magnetresonanzdaten umgewandelt werden.
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Zu einer Steuerung des Hauptmagneten 12, der Gradientensteuereinheit 19 und zur Steuerung der Hochfrequenzantennensteuereinheit 21 weist die Magnetresonanzvorrichtung 10 eine Systemsteuereinheit 22 auf. Die Systemsteuereinheit 22 steuert zentral die Magnetresonanzvorrichtung 10, wie beispielsweise das Durchführen einer vorbestimmten bildgebenden Gradientenechosequenz. Zudem umfasst die Systemsteuereinheit 22 eine Rekonstruktionseinheit 26 zu einer Rekonstruktion von Magnetresonanzdaten, die während der Magnetresonanzuntersuchung aufgenommen werden. Ferner umfasst die Systemsteuereinheit 22 eine hier nicht dargestellte programmierbar Recheneinheit mit einem Speicher, in den ein Programm ladbar ist, um ein Verfahrens zur Rekonstruktion einer Vorschau anhand von Magnetresonanzdaten auszuführen.
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Des Weiteren umfasst die Magnetresonanzvorrichtung 10 eine Benutzerschnittstelle 23, die mit der Systemsteuereinheit 22 verbunden ist. Steuerinformationen wie beispielsweise Bildgebungsparameter, sowie rekonstruierte Abbildungen, insbesondere eine Vorschau, können auf einer Anzeigeeinheit 24, beispielsweise auf zumindest einem Monitor, der Benutzerschnittstelle 23 für ein medizinisches Bedienpersonal angezeigt werden. Weiterhin weist die Benutzerschnittstelle 23 eine Eingabeeinheit 25 auf, mittels der Informationen und/oder Parameter während eines Messvorgangs von dem medizinischen Bedienpersonal eingegeben werden können. Insbesondere können mit Hilfe der Eingabeeinheit 25 Auswahlparameter zur Auswahl von Magnetresonanzdaten eingegeben und an eine Auswahleinheit 27 übermittelt werden, die von der Systemsteuereinheit 22 umfasst wird.
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In 2 ist ein Blockdiagramm dargestellt, dass ein exemplarisches erfindungsgemäßes Verfahren veranschaulicht. In einem Schritt 110 werden erste Magnetresonanzdaten mittels der Magnetresonanzvorrichtung 10 aufgenommen.
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In Schritt 120 werden mittels der Auswahleinheit 27 aus den ersten Magnetresonanzdaten zweite Magnetresonanzdaten ausgewählt. Die Auswahl kann beispielsweise durch die Eingabeeinheit 25 der Magnetresonanzvorrichtung 10 durch die Eingabe von Auswahlparametern unterstützt werden. Die Auswahl der zweiten Magnetresonanzdaten kann insbesondere durch eine räumliche Eingrenzung, beispielsweise durch eine Schichtauswahl, und/oder durch eine zeitliche Eingrenzung erfolgen.
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In Schritt 130 erfolgt eine Rekonstruktion einer Vorschau anhand der zweiten Magnetresonanzdaten. Bei der Rekonstruktion der Vorschau kann insbesondere eine Compressed-Sensing-Technik und/oder eine iterative Rekonstruktionstechnik angewendet werden.
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Die weiteren Schritte 140, 150 und 160 sind optional. In Schritt 140 wird anhand der Vorschau eine Bewertung der ersten Magnetresonanzdaten durchgeführt. Bei einer negativen Bewertung n werden neue erste Magnetresonanzdaten aufgenommen, indem Schritt 110 wiederholt wird. Dagegen unterbleibt bei einer positiven Bewertung p der ersten Magnetresonanzdaten eine Aufnahme zusätzlicher Magnetresonanzdaten. Stattdessen werden einer positiven Bewertung p in Schritt 160 weitere Abbildungen anhand zumindest eines Teils der ersten Magnetresonanzdaten rekonstruiert und/oder das Verfahren wird in Schritt 150 beendet, wobei zumindest ein Teil der ersten Magnetresonanzdaten für eine Rekonstruktion weiterer Abbildungen in einem hier nicht dargestellten möglichen späteren Schritt vorgesehen ist.
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Um mit der Rekonstruktion der weiteren Abbildungen in Schritt 160 zu beginnen, muss nicht notwendigerweise die Bewertung in Schritt 140 abgewartet werden, sondern die sie kann direkt nach der Rekonstruktion der Vorschau anhand der zweiten Magnetresonanzdaten gestartet werden. Dies ist durch das Bezugszeichen V angedeutet. Bei der Rekonstruktion der weiteren Abbildungen in Schritt 160 werden insbesondere eine Compressed-Sensing-Technik und/oder eine iterative Rekonstruktionstechnik angewendet.
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In 3 sind ersten Magnetresonanzdaten 51 dargestellt, die zweite Magnetresonanzdaten 52 enthalten, die in Schritt 120 ausgewählt wurden. Die zweiten Magnetresonanzdaten 52 sind dabei eine echte Teilmenge der ersten Magnetresonanzdaten 51. In dem Schritt 130 wird anhand der zweiten Magnetresonanzdaten 52 eine Vorschau 53 rekonstruiert. In dem Schritt 160 werden anhand zumindest eines Teils der ersten Magnetresonanzdaten 51, der vorzugsweise nicht die zweiten Magnetresonanzdaten 52 umfasst, weitere Abbildungen 54 rekonstruiert, wobei die Vorschau 53 und die weiteren Abbildungen 54 zu konsolidierten Abbildungen 55 zusammengefasst werden. Die Vorschau 53 weist vorteilhafterweise eine im Wesentlichen gleiche Qualität wie die weiteren Abbildungen 54 auf.
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Es wird abschließend darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorhergehend detailliert beschriebenen Verfahren sowie bei der dargestellten Erfassungsmustererzeugungseinheit und Magnetresonanzvorrichtung lediglich um Ausführungsbeispiele handelt, welche vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen. Weiterhin schließt die Verwendung der unbestimmten Artikel „ein“ bzw. „eine“ nicht aus, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach vorhanden sein können. Ebenso schließt der Begriff „Einheit“ nicht aus, dass die betreffenden Komponenten aus mehreren zusammenwirkenden Teil-Komponenten bestehen, die gegebenenfalls auch räumlich verteilt sein können.