DE102016202144B3 - Lesegerät zum Lesen von Informationen aus einem Funketikett und zugehöriges Leseverfahren - Google Patents
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Abstract
Lesegerät zum Auslesen von Informationen aus einem Funketikett (1), umfassend mehrere Antennen (2), die zum Aussenden eines Auslesesignals an ein Funketikett (1) und zum Empfang eines vom Funketikett (1) ausgesendeten Antwortsignals dienen, eine Steuereinheit (3), die zur Aktivierung einzelner Antennen (2) dient, eine Kontrolleinheit (4) zur Auswertung des empfangenen Antwortsignales, sowie einen Steuercomputer (5), der über einen Datenkanal (6) mit der Kontrolleinheit (4) verbunden ist und zur Verarbeitung der Antennensignale dient, dadurch gekennzeichnet, dass die Antennen (2) in Gruppen zusammengefasst, und diese Gruppen in einer ODER-Verknüpfung bezüglich der elektro-magnetischen Kopplung mit einem Funketikett (1) ausgewertet werden, wobei die Steuereinheit (3) zusätzlich logische ODER-Schaltungen (7) aufweist, die jede zur Verknüpfung von mehr als einer Antenne (2) dient, und deren Ausgänge mit einer Kontrolleinheit (4) und diese über einen Datenkanal (6) mit dem Steuercomputer (5) verbunden ist, wobei die Verbindung der Kontrolleinheit (4) mit dem Steuercomputer (5) seriell über den Datenkanal (6) erfolgt, und der Datenkanal (6) eine einzige Datenleitung, mit einer Netzwerkadresse oder einen Funkkanal aufweist.
Description
- Die Erfindung geht von einem Lesegerät zum Lesen von Informationen aus einem Funketikett aus. Solche Funketiketten werden auch als RFID-Transponder oder Tag bezeichnet, wobei RFID für „radio-frequency identification“ steht. Diese Technik ist in der Automatisierungstechnik weit verbreitet. Die gebräuchlichen Übertragungsfrequenzen liegen bei 125 kHz, 13,56 MHz und im Bereich 860–960 MHz
- Aus der
DE 10 2010 009 760 A1 ist ein Verfahren zur Verarbeitung von Daten in einem Fahrzeug bekannt, bei dem eine Anzahl von RFID-Transpondern die unterschiedlichsten Informationen oder Messdaten auf ein RFID-Lesegerät übertragen. Hierbei wird erwähnt, dass mehrere Lesegeräte oder aber ein Lesegerät mit mehreren Antennen vorhanden sein kann, so das eine redundante und somit verbesserte Erkennung der Funksignale der Transponder möglich ist. Auch können mehrere Antennen und/oder Lesegeräte eingesetzt werden, um eine Positionsbestimmung der Transponder bzw. der die Transponder aufweisenden Elemente zu verbessern. Hinweise zur Handhabung dieser Antennen bzw. Lesegeräte, insbesondere zu deren Verknüpfung, sind dieser Druckschrift nicht entnehmbar. - Aus der
DE 10 2005 016 026 A1 ist ein Lesegerät zur Auslesung von Informationen aus derartigen Transpondern bekannt, bei dem von einer Kontrolleinheit maximal vier Antennen ausgewertet werden. - Die Antennen werden von einer Steuereinheit einzeln aktiviert, so dass immer nur eine Antenne mit der genannten Kontrolleinheit verbunden ist. Die Kontrolleinheit ist wiederum über ein Netzwerk mit einem übergeordneten Steuercomputer verbunden.
- Zur Auswertung weiterer Antennen wird vorgeschlagen, mehrere Kontrolleinheiten mit dem Steuercomputer zu verbinden.
- Der Schreib-Lesevorgang kann entweder manuell gestartet werden, oder vom Steuercomputer bzw. durch Sensoren ausgelöst werden.
- Es wird vorgeschlagen, die Antennen einzeln nacheinander über ihre Steuereinheit mit der Kontrolleinheit zu verbinden, so dass immer nur eine Antenne aktiv ist, so dass gegenseitige Störungen ausgeschlossen sind.
- Als nachteilig wird angesehen, dass die Hinzunahme weiterer Antennen das System unzumutbar verlangsamen würde. Eine weitere Kontrolleinheit, wie oben vorgeschlagen, ist mit einer deutlichen Kostensteigerung verbunden, denn eine Kontrolleinheit ist deutlich aufwändiger als die Antennen.
- Außerdem benötigt sie eine weitere Datenleitung oder eine Netzwerkadresse, was in manchen Fällen zum Problem werden kann. Nachteilig ist weiterhin, dass für die automatische Transpondererkennung zusätzliche Sensoren erforderlich sind.
- Die Aufgabe der Erfindung wird darin gesehen, die genannten Nachteile zumindest teilweise zu überwinden und eine Anordnung und ein Auswerteverfahren anzugeben, das die o.g. Probleme für viele Anwendungsfälle mit einem wesentlich geringeren Kostenaufwand löst.
- Diese Aufgabe wird mit einem Lesegrät gemäß Anspruch 1 sowie einem Verfahren gemäß Anspruch 4 gelöst.
- Die Erfindung wird nachfolgend näher erläutert. Der wesentliche Erfindungsgedanke besteht darin, die Einzelabfrage durch eine Gruppenabfrage zu ergänzen. Zu diesem Zweck wird eine Kontrolleinheit zunächst in bekannter Weise mit einer vorgelagerten Steuereinheit verbunden.
- Erfindungsgemäß werden die Antennen in Gruppen zusammengefasst, und in einer ODER-Verknüpfung bezüglich der elektromagnetischen Kopplung mit einem Funketikett ausgewertet.
- Beispielsweise können 36 Antennen in einer 6 × 6 oder 40 Antennen mit einer 5 × 8 Matrix ausgewertet werden, wobei anhand der Zeilen- und Spaltennummer die tatsächlich mit einem Funketikett gekoppelte Antenne ermittelt und anschließend für den Schreib-Lesevorgang freigegeben wird.
- In einer vorteilhaften Ausgestaltung erfolgt die Verbindung mit dem Steuercomputer über einen besonders kostengünstige Drei-Draht-Verbindung, welche die Stromversorgung und das Datensignal zu den vorgelagerten Antennen herstellt
- Der Vorteil besteht darin, dass mehrere Kontrolleinheiten durch eine deutlich kostengünstigere erfindungsgemäße Steuereinheit ersetzt werden können. Das ist dann interessant, wenn nur eine geringe Anzahl von Funketiketten gleichzeitig im System unterwegs ist, d.h. stets nur ein Teil der Antennen elektromagnetisch mit einem Funketikett gekoppelt ist.
- So ist man in der Lage, vorteilhaft mehrere Antennen einzeln oder gruppiert nacheinander mit der Kontrolleinheit zu verbinden, und diese in einem effizienten Zeitregime auszuwerten.
- Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert.
- Die
1 zeigt eine typische erfindungsgemäße Anordnung - Eine an einem Produkt oder Werkstück befestigter RFID-Tag
1 (Funketikett) passiert in einem bekannten Zeitregime oder auch zufällig eine Reihe von räumlich verteilten Schreib-/Leseköpfen2 (Antennen). Im einfachsten Fall ist nur ein RFID-Tag1 vorhanden, so dass stets nur ein RFID Schreib-/Lesekopf2 aktiv ist, und ein Ausgangssignal erzeugen kann. - Das ist allerdings nicht zwingend zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erforderlich, denn es können durchaus mehrere RFID-Tags
1 im System unterwegs sein. - Die Schreib-/Leseköpfe
2 sind über eine Steuereinheit3 mit einer Kontrolleinheit4 verbunden, die über einen Busverbindung6 mit einem übergeordneten Steuercomputer5 kommuniziert. - Die RFID Schreib-/Leseköpfe
2 werden zyklisch (zeitlich gesteuert) abgefragt, wobei die Kontrolleinheit4 auf die bekannte Weise mit den RFID Schreib-/Leseköpfen2 kommuniziert - Erfindungsgemäß weist die Steuereinheit
3 mindestens zwei logische ODER-Schaltungen7 auf, deren Eingänge jeweils mit einer aus mehr als zwei RFID Schreib-/Leseköpfen2 bestehenden ersten Gruppe21 oder einer ebensolchen zweiten Gruppe22 verbunden sind. - Die Verbindung zwischen den Schreib-/Leseköpfen
2 und der Kontrolleinheit4 kann also in der bekannten Weise direkt, und / oder erfindungsgemäß über die ODER-Schaltungen7 erfolgen, deren Ausgänge ebenfalls mit der Kontrolleinheit4 verbunden sind. - Auf diese Weise kann mindestens eine Gruppe
22 von Schreib-/Leseköpfen2 für eine gewisse Zeit von der zyklischen Abfrage ausgeschlossen werden. - Sowie ein Schreib-Lesekopf
2 der bisher passiven Gruppe22 wieder Kontakt mit einem RFID-Tag hat, wird das von der betroffenen ODER-Schaltung7 gemeldet, und die Gruppe wieder in die Abfragezyklus aufgenommen. - Das Gleiche gilt natürlich auch umgekehrt, sobald kein Schreib-Lesekopf
2 der ersten, bisher aktiven Gruppe21 mehr Kontakt mehr mit einem RFID-Tag1 hat, wird diese Gruppe von der zyklischen Abfrage ausgeschlossen. - Der Vorteil besteht darin, dass die Anzahl der Abfragen zumindest zeitweise reduziert werden kann, weil an Stelle aller Mitglieder einer passiven Gruppe
22 nur die betreffende ODER-Schaltung7 abgefragt werden muss. - In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die logischen ODER-Schaltungen
7 direkt mit der Kontrolleinheit4 , und die Schreib-Leseköpfe2 mit der Steuereinheit3 verbunden. - Gemäß des erfindungsgemäßen Verfahrens werden eine aktive, mit einen RFID-Tag
1 kommunizierende Antennengruppe21 und eine passive, nicht mit einem RFID-Tag1 kommunizierende Antennengruppe22 gebildet, wobei mindestens zwei RFID-Leseköpfe2 zusammengefasst und mindestens zwei Antennengruppen21 ,22 gebildet werden, die in einer ODER-Schaltung7 bezüglich ihrer elektromagnetischen Kopplung mit einem RFID-Tag1 ausgewertet werden. - In einem ersten Zyklus werden die Schreib-/Leseköpfe
2 ermittelt, die an eine ODER-Schaltung7 angeschlossen sind. Das geschieht durch eine Abfrage der in den RFID Schreib-/Leseköpfen2 vorhandenen, eindeutigen Kennung. - Jeder RFID Schreib-/Lesekopf
2 erhält so eine von der Steuereinheit3 bereitgestellte eindeutige Adresse, worüber die Steuereinheit3 und die Kontrolleinheit4 mit den Schreib-/Leseköpfen2 künftig kommunizieren kann. - In einem zweiten Zyklus werden die zu einer aktiven Gruppe
21 gehörenden RFID Schreib-/Leseköpfe2 in gewohnter Weise zyklisch, und die zu einer passiven Gruppe22 gehörenden nicht mehr direkt abgefragt. - Sobald eine der ODER-Schaltungen
7 den aktiven oder passiven Status einer Gruppe meldet, wird der Abfragezyklus in der oben beschrieben Weise an die aktuelle Situation angepasst. - Zur Vermeidung von Informationsverlusten werden die Informationen, welche durch den RFID Schreib-/Lesekopf
2 von dem RFID Tag1 abgefragt werden, innerhalb des Schreib-/Lesekopfes2 gespeichert und bei der Abfrage durch die Steuereinheit3 bereitgestellt. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Funketikett, Transponder, RFID-Transponder, RFID Tag
- 2
- Antenne, Schreib-Lesekopf, RFID-Antenne
- 3
- Steuereinheit
- 4
- Kontrolleinheit
- 5
- Steuercomputer
- 6
- Busverbindung
- 7
- Logische ODER-Schaltung zur ODER-Verknüpfung von Antennen
2 - 21
- Aktive, mit einen RFID-Tag
1 kommunizierende Antennengruppe - 22
- Passive, nicht mit einem RFID-Tag
1 kommunizierende Antennengruppe
Claims (4)
- Lesegerät zum Auslesen von Informationen aus einem Funketikett (
1 ), umfassend mehrere Antennen (2 ), die zum Aussenden eines Auslesesignals an ein Funketikett (1 ) und zum Empfang eines vom Funketikett (1 ) ausgesendeten Antwortsignals dienen, eine Steuereinheit (3 ), die zur Aktivierung einzelner Antennen (2 ) dient, eine Kontrolleinheit (4 ) zur Auswertung des empfangenen Antwortsignales, sowie einen Steuercomputer (5 ), der über einen Datenkanal (6 ) mit der Kontrolleinheit (4 ) verbunden ist und zur Verarbeitung der Antennensignale dient, dadurch gekennzeichnet, dass die Antennen (2 ) in Gruppen zusammengefasst, und diese Gruppen in einer ODER-Verknüpfung bezüglich der elektro-magnetischen Kopplung mit einem Funketikett (1 ) ausgewertet werden, wobei die Steuereinheit (3 ) zusätzlich logische ODER-Schaltungen (7 ) aufweist, die jede zur Verknüpfung von mehr als einer Antenne (2 ) dient, und deren Ausgänge mit einer Kontrolleinheit (4 ) und diese über einen Datenkanal (6 ) mit dem Steuercomputer (5 ) verbunden ist, wobei die Verbindung der Kontrolleinheit (4 ) mit dem Steuercomputer (5 ) seriell über den Datenkanal (6 ) erfolgt, und der Datenkanal (6 ) eine einzige Datenleitung, mit einer Netzwerkadresse oder einen Funkkanal aufweist. - Lesegerät zum Auslesen von Informationen aus einem Funketikett (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die logischen ODER-Schaltungen (7 ) direkt mit der Kontrolleinheit (4 ), und die Antennen (2 ) mit der Steuereinheit (3 ) verbunden sind. - Lesegerät zum Auslesen von Informationen aus einem Funketikett (
1 ) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Datenkanal (6 ) zur Kommunikation mit einem IO-Link Master geeignet ist. - Verfahren zum Betreiben eines Lesegerätes nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine aktive, mit einen Funketikett (
1 ) kommunizierende Antennengruppe (21 ) und eine passive, nicht mit einem Funketikett (1 ) kommunizierende Antennengruppe (22 ) gebildet wird, wobei mindestens zwei Antennen(2 ) zu einer Gruppe zusammengefasst, und mindestens zwei Gruppen gebildet werden, wobei die in Gruppen zusammengefassten Antennen (2 ) durch eine logische ODER-Schaltung (7 ) bezüglich der elektromagnetischen Kopplung mit einem Funketikett (1 ) ausgewertet werden.
Priority Applications (1)
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DE102016202144.3A DE102016202144B3 (de) | 2016-02-12 | 2016-02-12 | Lesegerät zum Lesen von Informationen aus einem Funketikett und zugehöriges Leseverfahren |
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DE102016202144.3A Active DE102016202144B3 (de) | 2016-02-12 | 2016-02-12 | Lesegerät zum Lesen von Informationen aus einem Funketikett und zugehöriges Leseverfahren |
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DE102005016026A1 (de) * | 2005-04-07 | 2006-10-19 | Brooks Automation (Germany) Gmbh | Lesegerät zum Auslesen von Informationen aus einem Transponder und Methode zur Steuerung eines Lesegerätes |
US20090079565A1 (en) * | 2007-09-26 | 2009-03-26 | General Electric Company | System and method for tracking an inventory within an asset |
DE102010009760A1 (de) * | 2010-03-01 | 2011-09-01 | Bayerische Motoren Werke Aktiengesellschaft | Verarbeitung von Daten in einem Fahrzeug |
-
2016
- 2016-02-12 DE DE102016202144.3A patent/DE102016202144B3/de active Active
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