DE102016202042A1

DE102016202042A1 - Rückspiegelanordnung mit automatischer Abklappfunktion sowie Verfahren

Info

Publication number: DE102016202042A1
Application number: DE102016202042.0A
Authority: DE
Inventors: Maren Heß; Mark Kennedy; Denis Rouard; Manfred Rohlfing
Original assignee: Magna Mirrors Holding GmbH
Current assignee: Magna Mirrors Holding GmbH
Priority date: 2015-07-16
Filing date: 2016-02-11
Publication date: 2017-01-19
Also published as: DE102016202040A1

Abstract

Es wird ein Verfahren zum Abklappen einer Rückspiegelanordnung vorgeschlagen mit den folgenden Schritten: Feststellung der Fahrzeuggeschwindigkeit und Vergleich mit einem Geschwindigkeitsschwellwert (vs), bei Unterschreiten der Geschwindigkeitsschwellwerts, Aktivierung oder Übernahme einer Distanzmessung in Richtung zu Fahrzeugquerachse, und bei Unterschreitung einer Schwelldistanz Ds Aktivierung des Abklappantriebs, wenn der Geschwindigkeitsschwellwert weiterhin unterschritten wird.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abklappen einer Rückspiegelanordnung sowie eine Rückspiegelanordnung mit automatischer Abklappfunktion für Kraftfahrzeuge.
Stand der Technik
Rückspiegelanordnungen für Kraftfahrzeuge besitzen eine reflektierende Fläche, die das Beobachten des rückwärtigen Verkehrs ermöglicht, sowie ein Verfahren zum Abklappen der Rückspiegelanordnung.
Zudem sind die in vielen modernen Fahrzeugen elektrisch abklappbar, um den Überstand am Fahrzeug in Parkpositionen zu reduzieren. Im Stand der Technik sind eine Vielzahl von Antriebsanordnungen für Rückspiegel von Kraftfahrzeugen bekannt, die es ermöglichen, einen Spiegelglas tragenden Spiegelkopf zwischen einer Gebrauchsstellung, in der der Spiegel weitgehend rechtwinkelig zur Fahrzeugmittelachse steht, und einer Parkstellung in der der Spiegel weitgehend parallel zur Fahrzeugmittelachse steht, elektrisch zu bewegen. Ein Großteil der Antriebe verwenden einen Elektromotor, welcher über ein zweistufiges Schneckengetriebe das Antriebsgehäuse und einen mit diesem fest verbundenen Spiegelkopf um ein mit dem Spiegelfuß, mit einer drehmomentbegrenzenden Sicherheitskupplung, verbundenen Abtriebszahnrad dreht.
Ein solches Beispiel ist aus der WO9743144 A1 bekannt, in der eine elektrisch betätigbare Schwenkvorrichtung, ein Spiegelgehäuse eines Außenspiegels beschrieben ist.
Zudem sind in Fahrzeugaußenspiegeln Sensoren bekannt. Distanzkontrollsysteme werden bei modernen Fahrzeugen beispielsweise als Einparkhilfe eingesetzt. Die von den Distanzsensoren aufgenommenen Messwerte werden dabei umgerechnet und können an einem im Fahrzeuginnenraum angeordneten Display grafisch dargestellt werden. Auch sind Distanzkontrollsysteme bekannt, bei denen bei schneller Fahrt der Fahrzeugabstand zum vorherfahrenden Fahrzeug gemessen und auf diese Weise die Fahrzeuggeschwindigkeit reguliert werden kann. Aus der DE 10 2005 015 463 B4 sind Fahrzeugaußenspiegel bekannt, in denen ein Distanzsensor angeordnet ist.
Zusätzlich sind Rückspiegelanordnungen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit häufig mit optischen Anzeigen ausgestattet. Aus dem Stand der Technik beispielsweise aus der EP2463152 A1 sind optische Anzeigen in einer Außenspiegelanordnung bekannt. Diese optischen Anzeigen dienen vordringlich als Warnanzeigen und werden als Indikatoren für Blinkerfunktionen und für unterschiedliche Assistenzsysteme zur Warnung und Information des Fahrers eingesetzt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es ein Verfahren sowie eine Rückspiegelanordnung für ein Kraftfahrzeug mit einer automatischen Abklappfunktion zur Verfügung zu stellen, die eine erhöhte Sicherheit für Verkehrsteilnehmer erlaubt und dabei in bestimmten Verkehrssituationen die Rückspiegelanordnung vor Unfällen schützt.
Diese Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren zum Abklappen einer Rückspiegelanordnung mit den folgenden Schritten: Feststellung der Fahrzeuggeschwindigkeit und Vergleich mit einem Geschwindigkeitsschwellwert (v_s), bei Unterschreiten der Geschwindigkeitsschwellwerts, Aktivierung oder Übernahme einer Distanzmessung in Richtung zu Fahrzeugquerachse, und bei Unterschreitung einer Schwelldistanz D_s Aktivierung des Abklappantriebs, wenn der Geschwindigkeitsschwellwert weiterhin unterschritten wird.
Es ist von Vorteil, wenn in dem Verfahren beide Seiten der Rückspiegelanordnung abgeklappt werden, wenn die Schwelldistanz bei einem Distanzsensor unterschritten wird.
Alternativ ist es auch vorteilhaft, wenn jeweils nur die Rückspiegelanordnung abgeklappt wird, deren Schwelldistanz gemessen mit deren Distanzsensor unterschritten wird.
Es ist weiterhin vorteilhaft, dass Verfahren zum Abklappen einer Rückspiegelanordnung eine Warnanzeige vor oder mit dem Abklappen der Rückspiegelanordnung aktiviert.
Durch das Verfahren werden die Bereiche der Fahrzeugtüren geschützt und die Fahrerzeuginsassen werden über die Anzeige gewarnt, dass die Tür nicht oder nicht zu 100% aufgemacht werden darf.
Die Aufgabe wird ebenfalls gelöst mit einer Rückspiegelanordnung für Kraftfahrzeuge, mit einem Spiegelfuß und einem Spiegelkopf, der mindestens ein Gehäuse aufweist, in dem eine Ausnehmung für eine Spiegelbaugruppe gebildet ist, und wobei zwischen Spiegelfuß und Spiegelkopf ein Abklappantrieb eingebaut ist, und mindestens ein Distanzsensor vorhanden ist, wobei die Rückspiegelanordnung für die Ausführung des Verfahrens angepasst ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Abklappantrieb von einem Kontroller ansteuerbar ist, der Daten von mindestens einem Distanzsensor sowie Daten des Fahrzeugs verarbeitet.
Diese Distanzsensoren können zudem auch für die gesamte Fahrzeugerkennungssensorik beim Parken und beim autonomen Parken als Parkhilfe genutzt werden.
Beschreibung der Erfindung.
Bevorzugte Ausführungsformen der Rückspiegelanordnung für ein Kraftfahrzeug werden nachfolgend beispielshalber beschrieben, wobei veranschaulichend auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen wird.
Es zeigen:
1 eine schematische Ansicht einer Rückspiegelanordnung,
2 einen Verfahrensablauf
Die 1 zeigt in einer Ansicht einen als Fahrzeugaußenspiegel 1 ausgebildete Rückspiegelanordnung, der einen Spiegelfuß 2 sowie einen Spiegelkopf 3 umfasst. Der Fahrzeugaußenspiegel 1 wird in bekannter Weise an der Fahrer- bzw. Beifahreraußenseite des Kraftfahrzeugs befestigt. Der Spiegelkopf 3 ist dabei verstellbar bzw. klappbar an dem Spiegelfuß 2 angeordnet und weist ein Gehäuse 4 aus einem thermoplastischen Kunststoffmaterial auf. Das Gehäuse 4 ist halbschalenförmig ausgeführt und weist einen Aufnahmeraum auf, der nach vorne hin eine Aufnahmeöffnung aufweist. In dem Aufnahmeraum ist eine Spiegelbaugruppe 5 eingesetzt, die üblicherweise auf einer im Aufnahmeraum des Spiegelgehäuses 4 angeordneten verstellbaren Trägerplatte 16 gelagert ist. Wie man es aus der Figur ersehen kann, weist die Spiegelbaugruppe 5 in diesem Beispiel ein Symbol 6 auf, das als Warnanzeige für den Fahrer dient.
Alternativ dazu kann die Spiegelbaugruppe auch ohne Anzeige sein oder aber eine skalierende Anzeige mit einer Balkenanzeige, wie in einer parallelen Anmeldung beschrieben, aufweisen.
Die Spiegelbaugruppe weist zudem einen Abstandssensor 7 auf. Welche Art von Messcharakteristik der Distanzsensor aufweist, ist grundsätzlich beliebig. Nach einer bevorzugten Ausführungsform sollte der Distanzsensor jedoch ausschließlich den Abstand von Objekten bestimmen, die sich jeweils in einer vorgegebenen Messebene oder einem annähernd eine Messebene bildenden Messsektor relativ zum Distanzsensor befinden. Bei der Anordnung der Messebene bzw. des Messsektors relativ zum Fahrzeug ist es besonders vorteilhaft, wenn sich die Messebene oder der Messsektor ausgehend vom Distanzsensor vertikal nach oben und/oder unten erstreckt. Außerdem sollte die Messebene bzw. der Messsektor bevorzugt rechtwinklig zur Fahrzeuglängsachse verlaufen.
Der Distanzsensor an der Fahrzeugseite kann beispielsweise in der Art eines Ultraschallsensors oder eines einfachen Infrarotsensors ausgebildet sein. Alternativ dazu ist die Ausbildung des Distanzsensors in der Art eines Bildsensors, beispielsweise einer Kamera. Durch Auswertung der Bilddaten können dann die Abstände zu umgebenden Objekten abgeleitet werden. Dazu können bevorzugt elektronische Bildverarbeitungseinrichtungen, auf denen beispielsweise eine geeignete Bildverarbeitungssoftware installiert ist, eingesetzt werden.
Im Inneren der Spiegelbaugruppe ist ein elektrischer Abklappmotor angebracht, der den Spiegel von eine Gebrauchsstellung in eine Abklappstellung und zurück bewegt.
Im Inneren der Spiegelbaugruppe 5 kann der Kontroller für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens angeordnet sein. Alternativ wir ein bereits im Fahrzeug vorhandenes Kontrollmodul wie das Türmodul dazu verwendet.
Anhand der 2 wird nachfolgend das erfindungsgemäße Verfahren beschrieben. Das Verfahren geht aus von einer Position der Spiegelbaugruppe, in der der Spiegel in Gebrauchsstellung positioniert ist. Die Spiegelbaugruppe 5 behält diese Position 10 in Abhängigkeit von Fahrzeugdaten 20. Diese Fahrzeugdaten 20 beinhalten zumindest eine Information zur Geschwindigkeit des Fahrzeugs, da das erfindungsgemäße Verfahren erst bei einer geringen Schwellgeschwindigkeit v_s gestartet wird. Dieser Schritt verhindert, dass die Spiegelbaugruppe während des normalen Betriebs eines Fahrzeugs angeklappt wird.
Wenn das Fahrzeug den Geschwindigkeitsschwellwert unterschreitet, beginnt im Schritt 11 die Spiegelbaugruppe mit einer Distanzmessung 30, um den Abstand der Spiegelbaugruppe von einem anderen Fahrzeug oder einer Wand zu bestimmen.
Auch hier ist ein Schwellwert D_s festgelegt. Oberhalb der Distanz des Schwellwerts blockiert der Kontroller für das erfindungsgemäße Verfahren jeden weiteren Verfahrensschritt. Erst unterhalb der Distanz D_s wird im Schritt 12 das Abklappen der Spiegelbaugruppe ausgelöst.
Das Verfahren kann dahin erweitert werden, dass sobald wieder genug Abstand zum Hindernis ist, der Spiegel in Ausgangsposition zurückschwenken kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren findet beim Einparken des Fahrzeugs in einer Garage bevorzugt Anwendung. Das Fahrzeug nähert sich der Garage mit einer Geschwindigkeit unter dem Schwellwert v_s. Der Distanzsensor beginnt zu messen. Sobald der Schwellwert D_s erreicht ist beginnen die beiden Spiegelbaugruppen rechts und links sich einzuklappen. Dabei wird das Einklappen durch eine Messung rechts oder links an einer der Spiegelbaugruppen ausgelöst.
Alternativ ist ein Verfahren einsetzbar, das die beiden Spiegelbaugruppen rechts und links am Fahrzeug unabhängig voneinander ansteuert. Somit würde nur die Spiegelbaugruppe, deren Distanzsensor eine Annäherung des Fahrzeugs an ein Hindernis detektiert, einen Abklappvorgang auslösen. So kann die Funktion unabhängig an jedem einzelnen der Rückspiegel ausgeführt werden.
In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahren und des dafür angepassten Rückspiegels wird zusätzlich eine Warnanzeige aktiviert. Die Warnanzeige kann dabei bereits bei einer Distanzmessung D_x aktiviert werden, wobei D_x größer als die Distanz D_s ist, die zum Abklappen der Rückspiegelanordnung führt.
Dadurch erhält der Fahrer bei Annäherung des Fahrzeugs an ein Hindernis zunächst eine visuelle Warnung, bevor die Abklappfunktion aktiviert wird. Eine solche Kombination ist auch sinnvoll, da das Abklappen bei höheren Geschwindigkeiten unterbunden ist.
Alternativ wird die Abklappfunktion direkt mit der Warnanzeige kombiniert, um so den Anklappvorgang zu visualisieren.
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
Zitierte Patentliteratur

WO 9743144 A1 [0004]
DE 102005015463 B4 [0005]
EP 2463152 A1 [0006]

Claims

Verfahren zum Abklappen einer Rückspiegelanordnung mit den folgenden Schritten: Feststellung der Fahrzeuggeschwindigkeit und Vergleich mit einem Geschwindigkeitsschwellwert (v_s), bei Unterschreiten der Geschwindigkeitsschwellwerts, Aktivierung oder Übernahme einer Distanzmessung in Richtung zu Fahrzeugquerachse, und bei Unterschreitung einer Schwelldistanz D_s Aktivierung des Abklappantriebs, wenn der Geschwindigkeitsschwellwert weiterhin unterschritten wird.
Verfahren zum Abklappen einer Rückspiegelanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass beide Seiten der Rückspiegelanordnung abgeklappt werden, wenn die Schwelldistanz bei einem Distanzsensor unterschritten wird.
Verfahren zum Abklappen einer Rückspiegelanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils nur die Rückspiegelanordnung abgeklappt wird, deren Schwelldistanz gemessen mit deren Distanzsensor unterschritten wird.
Verfahren zum Abklappen einer Rückspiegelanordnung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Warnanzeige vor oder mit dem Abklappen der Rückspiegelanordnung aktiviert wird.
Verfahren zum Abklappen einer Rückspiegelanordnung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren zur Warnung vor Parkunfällen dient.
Verfahren zum Abklappen einer Rückspiegelanordnung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verfahren zur Warnung vor Unfällen durch Türöffnung dient.
Rückspiegelanordnung (1) für Kraftfahrzeuge, mit einem Spiegelfuß (2) und einem Spiegelkopf, der mindestens ein Gehäuse aufweist, in dem eine Ausnehmung für eine Spiegelbaugruppe (5) gebildet ist, und wobei zwischen Spiegelfuß (2) und Spiegelkopf (3) ein Abklappantrieb eingebaut ist, und mindestens ein Distanzsensor (7) vorhanden ist, wobei die Rückspiegelanordnung für die Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 6 angepasst ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Abklappantrieb von einem Kontroller ansteuerbar ist, der Daten von mindestens einem Distanzsensor (7) sowie Daten des Fahrzeugs verarbeitet.