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Hydraulische Fahrrad-Betätigungsvorrichtungen, z. B. Bremsbetätigungsvorrichtungen für hydraulische Bremsanlagen, weisen üblicherweise einen Hauptzylinder, einen Vorratsbehälter und eine Lenkstangenklemme auf. In einigen hydraulischen Betätigungsvorrichtungen nach dem Stand der Technik sind die Achsen des Vorratsbehälters, des Hauptzylinders und der Lenkstangenklemme in einer gemeinsamen Ebene angeordnet. Bevorzugt wird der Vorratsbehälter zum Entfernen von Gas in der hydraulischen Bremsanlage entlüftet. Sind jedoch die Achsen des Vorratsbehälters, des Hauptzylinders und der Lenkstangenklemme in einer gemeinsamen Ebene angeordnet, kann der Vorratsbehälter nur schwer entlüftet werden, wenn sich das Fahrrad in einer aufrechten Fahrposition befindet.
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Zur Lösung des obigen Problems wird eine hydraulische Betätigungsvorrichtung bereitgestellt. Gemäß der Erfindung kann die hydraulische Betätigungsvorrichtung einen Bremshebel, der auf einer Schwenkachse schwenkbar ist, einen hydraulischen Zylinder mit einer Zylinderachse und einen Vorratsbehälter aufweisen, der so angeordnet ist, dass er den hydraulischen Zylinder, betrachtet aus einer ersten Richtung senkrecht zur Schwenkachse, wenigstens teilweise überlagert, wobei der Vorratsbehälter eine Vorratsbehälterachse aufweist, die, betrachtet aus der ersten Richtung, anders als die Zylinderachse ausgerichtet ist. Ein potenzieller Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass Gas in dem Vorratsbehälter leichter aus der Vorrichtung abgelassen werden kann, wenn der Vorratsbehälter und der hydraulische Zylinder derart ausgerichtet sind.
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Bevorzugt kann die Vorratsbehälterachse bezogen auf die Zylinderachse, betrachtet aus der ersten Richtung, geneigt sein. Ein potenzieller Vorteil dieser Ausgestaltung ist eine weitere Verbesserung des Entlüftungsvorgangs der Vorrichtung.
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Bevorzugt kann die Vorratsbehälterachse bezogen auf die Zylinderachse in einem Neigungswinkel zwischen etwa 1 und 10 Grad geneigt sein. Ein potenzieller Vorteil dieses Neigungsgrades des Vorratsbehälters ist, dass der Vorratsbehälter entlüftet werden kann, ohne dass andere Leistungsmerkmale der hydraulischen Betätigungsvorrichtung beeinträchtigt werden.
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Bevorzugt kann der Vorratsbehälter einen ersten Endabschnitt und einen zweiten Endabschnitt aufweisen, und die Vorratsbehälterachse kann die Zylinderachse, betrachtet aus der ersten Richtung, im ersten Endabschnitt des Vorratsbehälters schneiden. Ein Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass die hydraulische Betätigungsvorrichtung kompakter ausgeführt werden kann.
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Bevorzugt kann der Vorratsbehälter einen ersten Endabschnitt und einen zweiten Endabschnitt aufweisen, der erste Endabschnitt des Vorratsbehälters kann in einiger Entfernung vom Bremshebel angeordnet sein, und der zweite Endabschnitt kann näher am Bremshebel als der erste Endabschnitt angeordnet sein, der zweite Endabschnitt kann weiter weg von der Zylinderachse als der erste Endabschnitt angeordnet sein. Ein Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass die hydraulische Betätigungsvorrichtung kompakter ausgeführt werden kann.
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Bevorzugt kann der erste Endabschnitt eine erste Öffnung in Flüssigkeitskommunikation mit dem Hydraulikzylinder aufweisen. Ein Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass die Hydraulikeigenschaften der Vorrichtung verbessert werden können.
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Bevorzugt kann der zweite Endabschnitt eine zweite Öffnung zum Entlüften aufweisen, die mit der Atmosphäre in Verbindung steht. Ein Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass die Hydraulikeigenschaften der Vorrichtung durch Entfernen von Gas aus der Flüssigkeit in der Vorrichtung mittels eines Entlüftungsvorgangs verbessert werden können.
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Bevorzugt kann die zweite Öffnung höher als die erste Öffnung angeordnet sein, wenn die Vorrichtung an der Lenkstange des Fahrrads montiert ist. Ein Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass die zweite Öffnung schnell und leicht entlüftet werden kann, wenn die Vorrichtung am Fahrrad montiert ist.
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Bevorzugt kann die hydraulische Betätigungsvorrichtung ferner eine Lenkstangenmontagekonstruktion mit einer Montageachse aufweisen, und die Zylinderachse kann nicht senkrecht zur Montageachse sein. Ein Vorteil einer solchen Ausgestaltung ist, dass die Ergonomie der hydraulischen Betätigungsvorrichtung verbessert werden kann.
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Bevorzugt kann die Lenkstangenmontagekonstruktion eine Klemme sein, und die Montageachse ist in der Mitte der Klemme ausgebildet. Ein Vorteil einer solchen Ausgestaltung ist, dass die Wahrscheinlichkeit, dass sich die hydraulische Betätigungsvorrichtung bezogen auf die Lenkstange bewegt, verringert wird, wenn die Vorrichtung an der Lenkstange montiert ist.
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Bevorzugt kann die erste Richtung auch senkrecht zur Montageachse sein. Ein Vorteil einer solchen Ausgestaltung ist, dass der Vorratsbehälter leichter entlüftet werden kann, wenn der Hydraulikzylinder und der Vorratsbehälter auf diese Weise ausgerichtet sind.
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Bevorzugt kann der Vorratsbehälter, betrachtet aus einer zweiten Richtung parallel zur Schwenkachse, wenigstens teilweise zwischen der Zylinderachse und der Montageachse angeordnet sein. Ein Vorteil einer solchen Ausgestaltung ist, dass die hydraulische Betätigungsvorrichtung kompakter ausgeführt werden kann.
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Bevorzugt kann die Montageachse mit der Zylinderachse in einer ersten Ebene koplanar sein. Ein Vorteil einer solchen Ausgestaltung ist, dass die Entlüftungsfunktionalität in der hydraulischen Betätigungsvorrichtung verbessert wird.
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Bevorzugt ist der Bremshebel derart auf der Schwenkachse schwenkbar, dass er einen Bogen in einer zweiten zur ersten Ebene nicht parallelen Ebene bildet. Ein Vorteil einer solchen Ausgestaltung ist, dass die Entlüftungsfunktionalität in der hydraulischen Betätigungsvorrichtung verbessert wird, während eine ergonomische Bremshebelposition beibehalten wird.
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Bevorzugt kann der Vorratsbehälter einen ersten Endabschnitt und einen zweiten Endabschnitt aufweisen, der erste Endabschnitt des Vorratsbehälters kann in einiger Entfernung vom Bremshebel angeordnet sein, und der zweite Endabschnitt kann näher am Bremshebel als der erste Endabschnitt angeordnet sein, der zweite Endabschnitt kann weiter weg von der Zylinderachse als der erste Endabschnitt angeordnet sein, und die Lenkstangenmontagekonstruktion kann sich näher am zweiten Endabschnitt als am ersten Endabschnitt befinden. Ein Vorteil einer solchen Ausgestaltung ist, dass die hydraulische Betätigungsvorrichtung kompakter ausgeführt werden kann.
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Bevorzugt kann der Vorratsbehälter einen zylindrischen Innenraum aufweisen. Ein Vorteil einer solchen Ausgestaltung ist, dass der Hydraulikbetrieb der Vorrichtung verbessert wird.
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Bevorzugt kann die hydraulische Betätigungsvorrichtung ferner eine Öffnung in dem Vorratsbehälter und eine in der Öffnung des Vorratsbehälters angeordnete flexible Membran aufweisen. Ein Vorteil dieser Ausgestaltung ist, dass der Hydraulikbetrieb der Vorrichtung verbessert wird.
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Bevorzugt kann der Vorratsbehälter einen ersten Endabschnitt und einen zweiten Endabschnitt aufweisen, und der erste Endabschnitt des Vorratsbehälters kann in einiger Entfernung vom Bremshebel angeordnet sein, und der zweite Endabschnitt kann näher am Bremshebel als der erste Endabschnitt angeordnet sein, und der zweite Endabschnitt kann weiter weg von der Zylinderachse als der erste Endabschnitt angeordnet sein, und die Öffnung kann im zweiten Endabschnitt des Vorratsbehälters angeordnet sein. Ein Vorteil einer solchen Ausgestaltung ist, dass die Hydraulikfunktionalität in der Vorrichtung verbessert werden kann.
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Diese Zusammenfassung soll eine Auswahl vereinfachter Konzepte liefern, die nachstehend in der ausführlichen Beschreibung weiter beschrieben sind. Diese Zusammenfassung soll weder Schlüsselmerkmale oder wesentlichen Merkmale des beanspruchten Gegenstandes aufzeigen, noch den Umfang des beanspruchten Gegenstandes einschränken. Ferner ist der beanspruchte Gegenstand nicht auf Ausführungen beschränkt, die einige oder alle der in irgendeinem Teil dieser Offenbarung aufgezeigten Nachteile ausräumen.
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Nunmehr wird eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert, wobei
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1 eine Seitenansicht eines Beispiel-Fahrrads mit einer hydraulischen Betätigungsvorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung zeigt;
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2 eine perspektivische Ansicht der hydraulischen Betätigungsvorrichtung von 1 ist;
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3 eine Querschnittsansicht der hydraulischen Betätigungsvorrichtung von 2 ist;
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4 eine andere Querschnittsansicht der hydraulischen Betätigungsvorrichtung von 2 ist; und
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5 eine andere Ansicht der in 1 gezeigten hydraulischen Betätigungsvorrichtung zeigt.
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Sofern nicht etwas anderes angegeben ist, sind die 2 bis 5 ungefähr maßstabsgetreu gezeichnet.
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Der Fachmann wird dieser Offenbarung entnehmen, dass die folgende Beschreibung einer Ausführungsform der Erfindung lediglich der Veranschaulichung dient und die Erfindung, wie sie von den anhängenden Ansprüchen und ihren Äquivalenten definiert wird, nicht einschränken soll. In den verschiedenen Zeichnungen kennzeichnen gleiche Bezugsziffern entsprechende oder identische Elemente.
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Zunächst weist unter Bezugnahme auf 1 ein Fahrrad 1 einen Rahmen 2, Räder 3, die drehbar an den Rahmen gekoppelt sind, und eine Lenkstange 4, die so ausgebildet ist, dass das Vorderrad 3A drehbar ist, auf. Damit eine Bremskraft auf die Räder 3 ausgeübt werden kann, weist das Fahrrad 1 gemäß einer beispielhaften Ausführungsform ebenso zwei Scheibenbremssattel 5 auf, die die entsprechenden Bremsscheiben 6 ergreifen. In anderen Ausführungsformen kann das Fahrrad 1 an Stelle der gezeigten Scheibenbremssattel 5 und Bremsscheiben 6 einen oder mehrere Felgenbremsmechanismen oder eine andere Art von Bremsmechanismen aufweisen. Wie veranschaulicht, ist der vordere Scheibenbremssattel 5A an der Vorderradgabel des Rahmens 2 befestigt und ergreift die Bremsscheibe 6A des Vorderrads 3A und übt so eine Stoppkraft auf das Vorderrad 3A aus. Der hintere Scheibenbremssattel 5B ist an der Kettenstrebe oder Sattelstrebe des Rahmens 2 befestigt und ergreift die Bremsscheibe 6B des Hinterrades 3B und übt so eine Stoppkraft auf das Hinterrad 3B aus.
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Zum Betätigen der Scheibenbremssattel 5 sind zwei hydraulische Betätigungsvorrichtungen 10 vorgesehen, die an die Lenkstange 2 gekoppelt sind. Jede der hydraulischen Betätigungsvorrichtungen 10 weist einen entsprechenden Hebel, der als Bremshebel 12 bezeichnet werden kann, auf. Die hydraulischen Betätigungsvorrichtungen 10, die Scheibenbremssattel 5 und die Bremsscheiben 6 sind in einer Ausführungsform in einer hydraulischen Bremsanlage 11 enthalten. Jeder der beiden hydraulischen Betätigungsvorrichtungen 10 ist über jeweilige Hydraulikleitungen 14 mit den Scheibenbremssatteln 5 verbunden. Die Betätigung der hydraulischen Betätigungsvorrichtungen 10 durch Schwenken des Bremshebels 12 bewirkt, dass eine Flüssigkeit wie Mineralöl durch die Hydraulikleitungen 14 zu den Scheibenbremssatteln 5 strömt. Strömt die Flüssigkeit in die Scheibenbremssattel 5, treibt sie die darin enthaltenen Kolben, wodurch die vordere und hintere Bremsscheibe 6A, 6B gegriffen werden, wodurch eine Stoppkraft auf das Vorder- bzw. das Hinterrad 3A, 3B ausgeübt wird. Da die hydraulischen Betätigungsvorrichtungen 10 im Wesentlichen dieselbe Konstruktion aufweisen, wird nachstehend aus Gründen der Kürze nur eine der hydraulischen Betätigungsvorrichtungen 10 veranschaulicht und näher erläutert.
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2 zeigt eine perspektivische Ansicht einer der hydraulischen Betätigungsvorrichtungen 10. Die hydraulische Betätigungsvorrichtung 10 weist den Bremshebel 12, der schwenkbar um eine Schwenkachse A1 vorgesehen ist, auf. Es versteht sich, dass der Radfahrer den Bremshebel 12 mit einem oder mehreren Fingern betätigen kann. Während der Betätigung des Bremshebels 12 schwenkt der Bremshebel um die Schwenkachse A1. So bildet der Bremshebel 12 einen Bogen in einer zweiten Ebene P2, wenn er während der Betätigung durch den Radfahrer um die Schwenkachse A1 geschwenkt wird.
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Die hydraulische Betätigungsvorrichtung 10 weist ebenso eine Lenkstangenmontagekonstruktion 18 auf. Die Lenkstangenmontagekonstruktion 18 kann wie die in 1 gezeigte Lenkstange 4 an der Lenkstange montiert sein. Nunmehr unter Bezug auf 2 weist die Lenkstangenmontagekonstruktion 18 eine Montageachse A2 auf. In dem gezeigten Beispiel ist die Lenkstangenmontagekonstruktion 18 als eine Klemme 22 ausgebildet, und die Montageachse A2 ist in der Mitte der Klemme 22 ausgebildet. Die Klemme 22 kann durch Festziehen, Betätigen usw. von Schrauben, Bolzen, Hebeln usw. an der Lenkstange befestigt werden, damit die Größe der Öffnung in der Klemme verringert wird. In anderen Ausführungsformen können zusätzliche oder abwechselnde Arten von Lenkstangenmontagekonstruktionen zum Befestigen der Vorrichtung an der Lenkstange verwendet werden, wie Bolzen, Schrauben, Bügel, Haken usw.
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Die hydraulische Betätigungsvorrichtung 10 weist bei der Verwendung in einem Fahrrad ferner einen Auslass 24 auf, der an eine Hydraulikleitung gekoppelt sein kann, wie eine der in 1 gezeigten Hydraulikleitungen 14. So kann die Flüssigkeit in der hydraulischen Vorrichtung 10 in Reaktion auf die Betätigung des Bremshebels 12 aus dem Auslass 24 in eine Hydraulikleitung strömen.
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Die hydraulische Betätigungsvorrichtung 10 weist ebenso ein Gehäuse 26 auf. Das Gehäuse kann wenigstens teilweise verschiedene hydraulische Komponenten wie den Hydraulikzylinder und den Vorratsbehälter umschließen, wie nachstehend ausführlicher beschrieben. Die Schnittebene C1 definiert die in 3 gezeigte Querschnittsansicht, und die Schnittebene C2 definiert die in 4 gezeigte Querschnittsansicht. 2 zeigt ebenso eine zweite Richtung D2 parallel zur Schwenkachse A1. Die zweite Richtung D2 wird nachstehend unter Bezugnahme auf 3 ausführlicher erläutert.
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3 zeigt eine erste Querschnittsansicht der in 2 gezeigten hydraulischen Betätigungsvorrichtung 10. Es sind die Lenkstangenmontagekonstruktion 18 zusammen mit dem Bremshebel 12 und der Schwenkachse A1 dargestellt. Auch die Montageachse A2 der Lenkstangenmontagekonstruktion 18 ist in 3 gezeigt.
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Wie in 3 gezeigt, weist die hydraulische Betätigungsvorrichtung 10 ferner einen Hydraulikzylinder 32 mit einer Zylinderachse A3 und einen Vorratsbehälter 36 mit einer Vorratsbehälterachse A4 und einen Kolben 38, der in dem Hydraulikzylinder 32 angeordnet ist, auf. Es ist ein Zylinderhohlraum 39 zwischen dem Hydraulikzylinder 32 und dem Kolben 38 vorgesehen. Die Flüssigkeit, wie Mineralöl, ist in dem Hydraulikzylinder 32 und dem Vorratsbehälter 36 eingeschlossen. Der Kolben 38 ist an den Bremshebel 12 gekoppelt. Die Betätigung des Bremshebels 12 bewegt den Kolben 38 in axialer Richtung, wodurch das Volumen des Zylinderhohlraums 39 verringert und der Druck der Flüssigkeit darin verändert wird. Ein Gestänge 43 koppelt den Bremshebel 12 an den Kolben 38.
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Der Vorratsbehälter 36 ist in der gezeigten Ausführungsform, betrachtet aus der zweiten Richtung D2, gezeigt in 2, wenigstens teilweise zwischen der Zylinderachse A3 und der Montageachse A2 angeordnet. Durch diese Anordnung des Vorratsbehälters kann die hydraulische Betätigungsvorrichtung nach Bedarf kompakter ausgeführt werden. Der Vorratsbehälter 36 kann in anderen Ausführungsformen aber auch an anderen Stellen angeordnet sein. Der Vorratsbehälter 36 weist einen Innenraum 40, der in einigen Ausführungsformen zylindrisch sein kann, auf. Daher kann der Innenraum 40 in einigen Ausführungsformen auch als zylindrischer Innenraum bezeichnet werden. In anderen Ausführungsformen sind aber auch Vorratsbehälter mit anderen Konturen in Betracht gezogen worden. Ferner stehen der Hydraulikzylinder 32 und der Vorratsbehälter 36 in Flüssigkeitskommunikation, wodurch überschüssige Flüssigkeit in den Vorratsbehälter strömen kann. Hierdurch kann der gewünschte Druck in der hydraulischen Bremsanlage aufrechterhalten werden. Der Vorratsbehälter 36 weist eine Öffnung 41 auf. In der Öffnung 41 ist eine flexible Membran 42 angeordnet. Die flexible Membran 42 kann sich ausdehnen, wenn die überschüssige Flüssigkeit in den Vorratsbehälter strömt, und zusammenziehen, wenn die Flüssigkeit den Vorratsbehälter verlässt. So kann ein gewünschter Druckbereich in der in 1 gezeigten hydraulischen Bremsanlage 11 aufrechterhalten werden. In anderen Ausführungsformen müssen die Öffnung 41 und/oder die flexible Membran 42 nicht in der hydraulischen Betätigungsvorrichtung 10 enthalten sein.
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Ebenso ist die Montageachse A2 in der in 3 gezeigten Ausführungsform mit der Zylinderachse A3 in einer ersten Ebene P1 koplanar. Der Bremshebel 12 ist auf der Schwenkachse A1 schwenkbar und bildet einen Bogen in der zweiten Ebene P2, die nicht parallel zur ersten Ebene P1 ist. Überdies ist die Zylinderachse A3 nicht senkrecht zur Montageachse A2. In anderen Ausführungsformen können aber auch andere Ausrichtungen der Montageachse und der Zylinderachse angewandt werden. Überdies ist der Vorratsbehälter 36 so angeordnet, dass er, betrachtet aus einer ersten Richtung D1 senkrecht zur Schwenkachse A1, angezeigt mit dem Pfeil, wenigstens teilweise den Hydraulikzylinder 32 überlagert. Eine derartige Anordnung des Vorratsbehälters 36 und des Hydraulikzylinders 32 ermöglicht eine kompaktere Ausführung der Vorrichtung.
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Ferner ist die Vorratsbehälterachse A4, betrachtet aus der ersten Richtung D1, anders als die Zylinderachse A3 ausgerichtet. Es versteht sich, dass die andere Ausrichtung eine Ausrichtung umfasst, bei der die Vorratsbehälterachse A4 parallel zur Zylinderachse A3 ist. Es sind aber mehrere Achsenausrichtungen in Betracht gezogen worden. Beispielsweise kann die Vorratsbehälterachse A4 in einem geneigten Winkel bezogen auf die Zylinderachse A3 ausgerichtet sein. Es versteht sich, dass Gas leicht aus dem Vorratsbehälter abgelassen werden kann, wenn der Vorratsbehälter und der Hydraulikzylinder derart angeordnet sind. Beispielsweise kann sich Gas im oberen Teil des Vorratsbehälters bilden, wenn der Vorratsbehälter geneigt ist, was den Entlüftungsvorgang vereinfacht. In dieser Ausführungsform ist die Vorratsbehälterachse A4 als eine Zylindermittelachse definiert, wenn der Vorratsbehälter 36 zylindrisch ist. In anderen Ausführungsformen kann der Vorratsbehälter aber auch nicht zylindrisch sein, und in solchen Ausführungsformen kann die Vorratsbehälterachse als eine Mittelachse einer zylindrischen Form betrachtet werden, welche die kleinstmögliche Größe zur Aufnahme des Vorratsbehälters hat.
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Die erste Richtung D1 ist senkrecht zur Schwenkachse A1. Überdies verläuft in dem gezeigten Beispiel die erste Richtung D1 von der Seite des Vorratsbehälters 48 zur Seite des Zylinders 50 der hydraulischen Betätigungsvorrichtung 10. Die erste Richtung D1 ist in der gezeigten Ausführungsform senkrecht zur Montageachse A2. Es sind aber auch andere Ausrichtungen der ersten Richtung D1 in Betracht gezogen worden. Beispielsweise kann die erste Richtung D1 in einigen Ausführungsformen die Montageachse A2 in einem Winkel von größer oder kleiner als 90 Grad schneiden.
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Wie überdies in 4 gezeigt, kann die Vorratsbehälterachse A4 die Zylinderachse A3 in einem ersten Endabschnitt 52 des Vorratsbehälters 36 (3) schneiden. Es versteht sich, dass der erste Endabschnitt allgemein als Endabschnitt bezeichnet werden kann.
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Wie in 3 gezeigt, weist der Vorratsbehälter 36 ebenso einen zweiten Endabschnitt 54 auf. Der erste Endabschnitt 52 ist vom Bremshebel 12 beabstandet. Ferner ist in der gezeigten Ausführungsform der zweite Endabschnitt 54 näher am Bremshebel 12 als der erste Endabschnitt 52 angeordnet. Überdies ist der zweite Endabschnitt 54 weiter weg von der Zylinderachse A3 als der erste Endabschnitt 52 angeordnet. Es sind aber auch andere Ausgestaltungen der ersten und zweiten Endabschnitte 52, 54 des Vorratsbehälters 36 in Betracht gezogen worden. Beispielsweise kann in anderen Ausführungsformen der erste Endabschnitt 52 näher am Bremshebel 12 als der zweite Endabschnitt angeordnet sein, oder der erste und der zweite Endabschnitt 52, 54 können gleich vom Bremshebel 12 beabstandet sein. Überdies kann in einer Ausführungsform die Vorratsbehälterachse A4 sowohl durch den ersten Endabschnitt 52 als auch den zweiten Endabschnitt 54 verlaufen.
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Der erste Endabschnitt 52 weist eine erste Öffnung 56 auf, die mit dem Hydraulikzylinder 32 in Flüssigkeitskommunikation steht. So kann die Flüssigkeit in der hydraulischen Betätigungsvorrichtung 10 zwischen dem Hydraulikzylinder 32 und dem Vorratsbehälter 36 strömen. Die erste Öffnung 56 kann einen Bereich 57 aufweisen, der bezogen auf die Zylinderachse A3 radial ausgerichtet ist. In anderen exemplarischen Ausführungsformen können die Bereiche der ersten Öffnung 56 aber auch andere Anordnungen, Konturen usw. aufweisen. Beispielsweise kann der Bereich 57 in einer anderen exemplarischen Ausführungsform nach der Zylinderachse A3 ausgerichtet sein.
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Der zweite Endabschnitt 54 weist eine zweite Öffnung 58 auf, die so ausgebildet ist, dass sie zum Befreien der Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter 36 von Dampf oder Gas mit der Atmosphäre in Verbindung steht. So kann überschüssiges Gas aus der in 1 gezeigten hydraulischen Bremsanlage 11 entfernt werden. Daher steht die zweite Öffnung 58 während des Entlüftungsvorgangs in Fluidkommunikation mit der umgebenden Atmosphäre. Um den zuvor erwähnten Entlüftungsvorgang zu ermöglichen, kann die zweite Öffnung 58 einen Ventilmechanismus aufweisen. Der Ventilmechanismus kann von einem Nutzer betätigt werden. So kann der Radfahrer den Vorratsbehälter 36 nach bedarf entlüften. In anderen Ausführungsformen kann der Ventilmechanismus jedoch auch automatisch in gewünschten Zeitintervallen betätigt werden. Die zweite Öffnung 58 kann höher als die erste Öffnung 56 angeordnet sein, wenn die hydraulische Betätigungsvorrichtung 10 an der Lenkstange 4 des Fahrrads 1 montiert ist, wie in 1 gezeigt. So kann sich Gas nahe der zweiten Öffnung 58 bilden, was den Entlüftungsvorgang ermöglicht.
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4 zeigt eine zweite Querschnittsansicht eines Abschnitts der in 2 gezeigten hydraulischen Betätigungsvorrichtung 10. In 4 ist der Hydraulikzylinder 32 mit der Zylinderachse A3 veranschaulicht. Überdies ist in 4 auch der Vorratsbehälter 36 mit der Vorratsbehälterachse A4 gezeigt. Wie veranschaulicht, ist die Vorratsbehälterachse A4 bezogen auf die Zylinderachse A3, betrachtet aus der ersten Richtung D1, geneigt. Im Speziellen ist in einem Beispiel die Vorratsbehälterachse A4 bezogen auf die Zylinderachse A3 in einem Neigungswinkel I zwischen 1 und 10 Grad geneigt. Es sind aber auch andere Neigungswinkelbereiche in Betracht gezogen worden. Beispielsweise kann der Neigungswinkel I in anderen Ausführungsformen zwischen 1 und 5 Grad, 1 und 15 Grad, 1 und 20 Grad usw. liegen. Ferner kann in einer Beispiel-Ausführungsform die Zylinderachse A3 senkrecht zur Gravitationsachse sein.
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Durch die Ausrichtung der Vorratsbehälterachse A4 mit einem geneigten Winkel I bezogen auf die Zylinderachse A3 kann der Vorratsbehälter 36 über die in 3 gezeigte zweite Öffnung 5B leicht entlüftet werden, wenn das in 1 gezeigte Fahrrad 1, an dem die Vorrichtung 10 angeordnet ist, in einer aufrechten Fahrposition ausgerichtet ist. Im Ergebnis kann der Radfahrer das Bremsverhalten (z. B. Bremsreaktionsvermögen und Bremskraft) in der hydraulischen Bremsanlage schnell verbessern.
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5 zeigt eine andere Ansicht der hydraulischen Betätigungsvorrichtung 10. Die in 5 gezeigte Ansicht ist in der ersten Richtung D1 ausgerichtet. Das heißt, in 5 verläuft die erste Richtung D1 in die Papierseite. In 5 sind der Hydraulikzylinder 32 mit der Zylinderachse A3 und der Vorratsbehälter 36 mit der Vorratsbehälterachse A4 gezeigt. Aus diesem Blickwinkel überlagert der Vorratsbehälter 36 teilweise den Hydraulikzylinder 32. Im Ergebnis kann die Vorrichtung kompakter ausgeführt werden. Wie veranschaulicht, ist die Vorratsbehälterachse A4 bezogen auf die Zylinderachse A3, betrachtet aus der ersten Richtung D1, geneigt. Daher ist die Vorratsbehälterachse A4 anders ausgerichtet als die Zylinderachse A3. Wie oben erörtert, kann die andere Ausrichtung in anderen exemplarischen Ausführungsformen Ausrichtungen umfassen, die parallel zueinander sind. Sind der Vorratsbehälter 36 und der Hydraulikzylinder 32 so angeordnet, kann der Entlüftungsvorgang verbessert werden. Im Speziellen ist in einem Beispiel die Vorratsbehälterachse bezogen auf die Zylinderachse in einem Neigungswinkel I zwischen 1 und 10 Grad geneigt. Wie zuvor beschrieben, sind aber auch andere Neigungswinkelbereiche in Betracht gezogen worden. Ferner kann in einer Beispiel-Ausführungsform die Zylinderachse A3 senkrecht zur Gravitationsachse sein.
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Ferner schneidet die Vorratsbehälterachse A4 die Zylinderachse A3 im ersten Endabschnitt 52 des Vorratsbehälters 36, betrachtet aus der ersten Richtung D1. Andere Schnittpunkte der zuvor erwähnten Achsen sind jedoch auch in Betracht gezogen worden.
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In 5 ist die Montageachse A2 der Klemme 22 gezeigt. Die Montageachse A2 ist senkrecht zur ersten Richtung D1. In einer anderen exemplarischen Ausführungsform kann die relative Ausrichtung der Montageachse und der ersten Richtung aber auch nicht senkrecht sein.
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Auch wenn die hydraulische Betätigungsvorrichtung 10 in den veranschaulichten Ausführungsformen als eine Bremsbetätigungsvorrichtung veranschaulicht ist, die einen Bremshebel aufweist, der so ausgebildet ist, dass er einen Bremsmechanismus an einem Fahrrad betätigt, versteht es sich, dass die hydraulische Betätigungsvorrichtung 10 auch bei hydraulischen Schaltanlagen oder praktisch jeder anderen hydraulisch betätigten Anlage angewandt werden kann und nicht auf die Verwendung in hydraulischen Bremsanlagen beschränkt ist.
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Wie hierin verwendet, sollen der Ausdruck „umfassend” und seine Ableitungen offene Begriffe sein, die die Gegenwart der angeführten Merkmale, Elemente, Komponenten, Gruppen, ganzen Zahlen und/oder Schritte spezifizieren. Dieses Konzept gilt auch für Wörter mit ähnlicher Bedeutung, wie beispielsweise die Ausdrücke „aufweisen”, „enthalten” und ihre Ableitungen.
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Die Ausdrücke des Grades wie „im Wesentlichen”, wie sie hierin verwendet werden, sind als ein angemessenes Maß an Abweichung von dem modifizierten Ausdruck zu verstehen, so dass das Endergebnis nicht signifikant verändert wird (z. B. Herstellungstoleranzen).
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Auch wenn spezielle Ausführungsformen des Fahrrads und der hydraulischen Betätigungsvorrichtung ausführlich beschrieben worden sind, sollen die speziellen offenbarten Anordnungen lediglich der Veranschaulichung und nicht der Einschränkung dienen. Die Merkmale der oben beschriebenen verschiedenen Ausführungsformen sowie Modifikationen davon können verschieden kombiniert werden, ohne vom Umfang der Offenbarung abzuweichen.